Pharmacon Kongress 2015 Bericht der Teilnehmerin Jana Köbbing Münster/Meran: Anfang Juni lud die Bundesapothekerkammer wieder zur Pharmacon nach Meran ein. In diesem Jahr machte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe es möglich, dass Pharmazeuten im Praktikum und Pharmaziestudierende im Lernsemester der WWU Münster an diesem großen Kongress unseres Berufsstandes teilnehmen konnten. In Erwartung spannender Vorträge in schönster Umgebung machten wir uns mit 24 ehemaligen und aktuellen Pharmaziestudierenden aus Münster gemeinsam mit unseren Betreuern Christian Radke und Martina Liebich mit dem Bus auf die lange Reise nach Südtirol. Am Samstagabend erreichten wir unser schönes Hotel im Herzen des Städtchens, bezogen unsere Zimmer und ließen bereits diesen ersten Abend gemeinsam bei einer italienischen Pizza ausklingen. Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg in das historische Kurhaus direkt an der Passer und wohnten der festlichen Eröffnungsveranstaltung bei. Bei der Begrüßung durch den Präsidenten der Bundesapothekerkammer bekamen wir erstmals einen Eindruck von der Arbeit unserer Standesvertreter auf Bundesebene, hatten wir zuvor doch nur die Arbeit unserer Kammer vor Ort erlebt. Bei strahlendem Sonnenschein nutzten wir die lange Mittagspause für unterschiedliche Erkundungstouren durch Meran. Dank der guten Vorbereitungen durch unsere Betreuer fand jeder ein passendes Ziel wie die Begehung des Sissi-Weges entlang der Passer, einer Fahrt mit einem Sessellift hoch zum Dorf Tirol oder einem Spaziergang zu einem Pulverturm entlang des Tappeinerweges. Am Nachmittag erwarteten uns dann die ersten Vorträge des Schwerpunktthemas „Antibiotika“, in denen wir viel Wissenswertes zum Umgang mit Antibiotika in der Krankenhauspharmazie hörten. Den Abend ließen wir schließlich ruhig ausklingen, sei es auf dem Balkon, am Hotelpool oder in der entspannenden Therme mitten in Meran. Am Montagmorgen begleitete uns unter anderem das Thema Antibiotika auch weiterhin bevor wir uns zur Mittagszeit mit der ganzen Gruppe auf den Weg zu den Gärten von Schloss Trauttmansdorff machten. Um die Sommerresidenz der österreichischen Kaiserin Sissi wurde vor wenigen Jahren ein umfangreicher Botanischer Garten angelegt durch den wir uns bei über 25 Grad bewegten, unsere Kenntnisse der pharmazeutischen Biologie praktisch anwendeten und die tolle Aussicht von den Ausblickpunkten genossen. Am Nachmittag nahmen wir dann an den Vorträgen zu den Themen „Leitliniengerechte Therapie von Atemwegsinfektionen“ und Ebola teil. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit Herrn Dr. Walter und Herrn Wittmann von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe in einem schönen Restaurant bei einer leckeren Brotzeit. Bei kühlen Getränken unterhielten sich alle angeregt über das Studium, das Praktische Jahr, mögliche Zukunftspläne und natürlich über Meran. Anschließend lud die Kammer auch noch die Freunde der klassischen Musik zum Konzert der Preisträger von „Jugend Musiziert“ ein. Da wir aber ja nicht die einzigen Studenten und Jung-Pharmazeuten in Meran waren, nutzten einige von uns noch zu späterer Stunde die Gelegenheit zum Austausch mit den Studierenden der Universitäten in Bonn und Düsseldorf in Merans einziger Tanz-Bar, dem wohl legendären Raffl-Keller. Nach einem reichhaltigen Frühstück am Dienstag verließen wir wieder unser Hotel in Richtung Kurhaus. An diesem Vormittag standen Vorträge zum Thema Makuladegeneration und Glaukom auf der Tagesordnung, denen wir erneut gespannt folgten. Sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch nutzten ein paar PhiPs von uns die Gelegenheit erneut mit der finanziellen Unterstützung der AKWL an dem Seminar von Frau Dr. von der Gathen und Herrn Beck zum Thema „AMTS und Depressionen“ teilzunehmen. Zunächst wurden von den Referenten alle Teilnehmer nochmal auf den aktuellen Stand der Therapiemöglichkeiten bei Depressionen gebracht. Dann wurden in Kleingruppen, jeweils bestehend aus fünf gestandenen Apothekern und einem PhiP, Patientenfälle besprochen. Im Austausch zwischen „alten Hasen“ und „frisch gebackenen Pharmazeuten“ waren wir nun in der Lage Probleme der Arzneimitteltherapie zu erkennen und zu beheben. Wer nicht am Seminar teilnahm genoss erneut einen sehr sonnigen und warmen Nachmittag in Meran. Nach den letzten Vorträgen am Dienstagnachmittag über Augenerkrankungen in der Selbstmedikation und Ursachen und Behandlung von Tinnitus- und Hörsturzerkrankungen erwartete uns noch eine phänomenale Einladung des Govi-Verlags. Gemeinsam mit Studierenden der Universität Frankfurt fuhren wir mit einer Seilbahn zu einem Restaurant auf 1000m Höhe. Oben angekommen genossen alle die wunderbare Aussicht ins Tal von Meran und auf die noch leicht mit Schnee bedeckten Berge. Beim Essen und anschließendem Bier tauschten wir uns mit den Frankfurtern über Studium, Städte und Zukunftspläne aus. Die PhiPs unter uns konnten sicher einige wertvolle Tipps für das Praktische Jahr weitergeben und vor allem Mut für das zweite Staatsexamen machen. An dieser Stelle nochmal ein „Herzliches Dankeschön“ an den Govi-Verlag für diesen schönen Abend. Am Mittwochmorgen ging es dann leider schon wieder ans Kofferpacken. Nachdem alle gefrühstückt und ihre Koffer im Bus verstaut hatten, machten wir uns wieder auf den Weg zum Kongress. An unserem letzten Tag erfuhren wir von neuen Arzneistoffen in der Entwicklung und folgten der Berufspolitischen Veranstaltung. Dabei drehte es sich unter anderem um das E-Health-Gesetzt, das sich gerade in der Entstehung befindet und es wurde deutlich, dass wir alle dieses Gesetz im Auge behalten sollten. Am frühen Abend verabschiedeten wir uns von Herrn Dr. Walter und von Meran, wo die Pharmacon noch bis zum Freitag weiter tagte. So stiegen wir alle wieder in unseren Bus und fuhren durch die Nacht zurück nach Münster, wo wir am frühen Morgen ankamen. Wir waren sicher alle sehr müde von der anstrengenden Reise, aber wir waren auch voll von vielen tollen Eindrücken. Diese Fahrt nach Meran gab uns zum einen die Gelegenheit nochmal ein paar tolle Tage mit Freunden und Kommilitonen zu verbringen und dazu in einer wunderschönen Stadt - es war fast wie eine Klassenfahrt. Aber wir bekamen auch die Möglichkeit uns auf vielen verschiedenen Themengebieten der Pharmazie weiterzubilden und Wissen aufzunehmen, dass uns sicher bei unserer zukünftigen Arbeit von Nutzen sein wird. Abschließend nochmal ein „Herzlichstes Dankeschön“ an unsere Apothekerkammer Westfalen-Lippe und alle, die diese Fahrt möglich gemacht haben. Ohne die finanzielle Unterstützung und die Organisation hätte sich sicher keiner von uns auf den Weg nach Meran machen können. Danke auch an unsere lieben Betreuer Christian und Martina für das tolle Rahmenprogramm und die gute Betreuung. Ich bin mir sicher, nach dieser Fahrt werden immer mehr Pharmazeuten aus Münster nach Meran kommen, um diesen spannenden Kongress zu besuchen. Ich kann es bestens empfehlen. Jana Köbbing
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