Gründau Gelnhäuser Tageblatt Dienstag, 1. September 2015 19 Für immer Handwerker JUBILÄUM Kurt Uffelmann aus Mittel-Gründau wird heute 90 GRÜNDAU (cra). „Von meiner Geburt bis heute habe ich immer in Mittel-Gründau gelebt“, sagt Kurt Uffelmann, der heute im Kreise seiner Familie seinen 90. Geburtstag feiert. Geboren in der alten Schmiede in der Obergasse, war es für ihn keine Frage, einmal den väterlichen Betrieb zu übernehmen. So begann er nach der Schule zunächst eine Lehre bei seinem Vater. Als dieser zum Krieg eingezogen wurde, erkannte Kurt Uffelmann die Zeichen der Zeit, orientierte sich um und wurde Landmaschinen-Mechaniker. Anschließend besuchte er noch die Ingenieurschule in Friedberg, musste sein Studium jedoch unterbrechen, weil auch er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Ab 1946 setzte er sein Studium fort und legte zusätzlich in den 50er Jahren die Prüfung zum Landmaschinen-Mechanikermeister ab. 1950 heiratete er seine Frau Liese- Kurt Uffelmann mit Urenkel Laurin. lotte, mit der er im April das seltene Fest der Eisernen Hochzeit feierte. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor. Mittlerweile ist Kurt Uffelmann stolzer Groß- und Urgroßvater von zwei Enkelinnen, einem Enkel und sechs Urenkeln im Alter von zwei bis 15 Jahren, die ihm besonders viel Freude machen. „Ich habe eine ganz starke Bindung an das technische Handwerk“, betont der Jubilar, „und bin noch heute Ehrenkreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft“. In den 50er Jahren war er der jüngste Obermeister der Schmiedeinnung im Landkreis Büdingen, zu dem Mittel-Gründau damals gehörte. Später engagierte er sich als Landesinnungsmeister des technischen Handwerks in Hessen. 30 Jahre war er außerdem als Schöffe am Sozial- und Arbeitsgericht tätig. Nach der Gebietsreform vertrat er die SPD zwei Legislaturperioden lang in der Gründauer Gemeindevertretung. „Bei der SKG Mittel-Gründau habe ich früher jahrelang Fußball gespielt und beim Gesangverein Eintracht im Chor gesungen“, berichtet er weiter. Für sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement wurde Kurt Uffelmann in den 70er Jahren mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. 1961 machte er sich zusammen mit seiner Frau mit einer eigenen Werkstatt für Landmaschinen plus Tankstelle in der Hain-Gründauer Straße selbstständig. Zeitweise unterrichtete er auch an einer Berufsschule. 1988 wurde das Foto: Raab Unternehmen verkauft und gemeinsam mit seiner Frau genießt er seitdem seinen wohlverdienten Ruhestand. Seit 1995 lebt er mit ihr in einer altersgerechten Wohnung in der Friedenstraße, in einem Haus, dass er ebenfalls selber errichtet hat. Dort findet heute die Feier des Ehrentags im Kreise der Familie statt. Die anwesenden Geehrten der Hain-Gründauer Vogelschützer. Die beim Fest anwesenden Geehrten mit dem Vereinsvorsitzenden Frank Fobo (8. v.li.) und Bürgermeister Gerald Helfrich (2. v.re.). Foto: H. Hußler Jung geblieben VEREINSGEBURTSTAG SKG Mittel-Gründau wird 95 Jahre alt / Positive Bilanz GRÜNDAU (hhu). Bürgermeister Gerald Helfrich gratulierte der Sport- und Kulturgemeinschaft Mittel-Gründau im Rahmen der sonntäglichen Jubiläumsveranstaltung in lockerem Rahmen zum 95. Geburtstag. Der Verein sei „ganz schön alt“ geworden, so Helfrich, sei dabei aber unglaublich jung geblieben. Die SKG Mittel-Gründau erbringe sportliche, gesellschaftliche und soziale Leistungen und sei stetig an ihrer Weiterentwicklung interessiert. Frank Fobo, der Vorsitzende der SKG, fasste die gravierenden Ereignisse und Erfolge des Vereins der letzten fünf Jahre in seiner Ansprache zusammen, nahm die Glückwünsche befreundeter Ortsvereine und Nachbarvereine entgegen und verwies in seiner Festrede auf das 100jährige Vereinsjubiläum im Jahre 2020, das, mit Zustimmung der anwesenden Vereinsmitglieder, „groß gefeiert werden soll“. Fobo stellte fest, dass der Ver- Fotos: Weinel ein immer realistisch geführt worden sei, das heißt, „nur das Machbare“ sei angestrebt und umgesetzt worden, was nicht zuletzt durch den hervorragend gepflegten Zustand der Spielfelder und der gesamten Vereinsanlage der SKG deutlich werde. Sein besonderer Dank galt deshalb auch dem „PlatzwartTeam“. Jugendarbeit wird in der SKG Mittel-Gründau vorbildlich geleistet, allein im Bereich Fußball werden 70 Kinder und Jugendliche betreut. Die seit 40 Jahren bestehende Gymnastikabteilung umfasst aktuell zehn Gruppen, einschließlich der Tanzgruppen, die für die Durchführung der Faschingsveranstaltungen unerlässlich sind. Die Theatergruppe „N8schicht“ wird auch 2015 – bereits im 20. Jahr – ihr Publikum an drei Abenden, dem 16., 17. und 18. Oktober, begeistern. „Kultur, Sport und die Pflege des Brauchtums, das waren und sind die Ziele der Sport- und Kul- turgemeinschaft Mittel-Gründau“, betonte der Vereinsvorsitzende. Verdiente Vereinsmitglieder wurden im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung geehrt. Die anstehenden Ehrungen innerhalb der (Damen)Gymnastikabteilung werden am Mittwoch, 14. Oktober, im Vereinsheim der SKG durchgeführt. DIE GEEHRTEN Für 25 Jahre: Bärbel Wehner Für 40 Jahre: Wolfgang Fass, Heinz Goll, Uwe Heck, Helmut Peter und Karsten Völker Für 50 Jahre: Joachim Tolzin Für 60 Jahre: Fritz-Karl Dönges, Wilfried Fischer, Dieter Hofmann, Hermann Modi, Albert Mohn, Werner Noß, Friedbert Usinger und Gerhard Weiser Für 65 Jahre: Heinz Hölzinger, Wilhelm Lott und Heinz Pfannmüller Aus dem Backhaus kommen neben Brot und Kuchen auch Pizzen und Haxen. Kulturelles Rückgrat im Ort JUBILÄUM Hain-Gründauer Vogel- und Naturschützer feiern 40-jähriges Bestehen und Backfest / Geselligkeit, Musik und Genüsse GRÜNDAU (jöw). Traditionen gehen manchmal verloren. Nicht so beim Vogel- und Naturschutzverein in HainGründau (VNH), der sein 40-jähriges Bestehen und sein Backfest feierte. Im Hof der Burgschule war Party angesagt, Kai Gessner hatte erstmals seine mobile Cocktailbar aufgebaut. Zudem sorgte die Familie Gessner für eine kleine Tombola, deren Erlös dem Nachwuchs der Vogel- und Naturschützer unter der Leitung von Stefan Neugebauer zukommt. Am Samstagmittag gab es etliche Leckereien, unter anderem auch Schweinshaxen und nach altem Hausrezept hergestellte Kuchen. Mit Blasmusik unterhielt die Musikkapelle der Feuerwehr HainGründau und abends sorgte die Band „Stromlos“ mit Jessica Parish (Gesang), Tom Wegmann (Gitarre) und Oliver Lach (Schlagzeug) für Stimmung. Das Organisationsteam um den Geschäftsführer Heinz Weinel sowie die Mannschaft an der Theke hatte alle Hände voll zu tun, die Gästeschar an- gesichts hoher Temperaturen mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Auch an der Essensausgabe bei Elke Weinel und ihrem Team war ebenfalls die Hölle los. Hiltrud Neiter glänzte wieder einmal mit ihrem angemachten Handkäs mit Musik, aber der Renner war das selbst gebackene Brot aus dem alten Backhaus in der Hainstraße. Seit Mittwoch vergangener Woche wurde es bereits direkt ab dem Backhaus verkauft. Heinz Weinel und Horst Wiederspahn sorgten für die richtigen Temperaturen im Ofen. Im Rahmen des Jubiläums konnte Gründungsmitglied Heinz Weinel etliche treue Mitglieder auszeichnen und zwei Ehrenmitglieder ernennen. Zunächst stand er aber selbst im Rampenlicht und wurde vom Vereinsvorsitzenden Roland Neiter für sein Engagement beim VNH ausgezeichnet. Zum offiziellen Festakt spielten die „Original Herzbergmusikanten“ aus Lieblos unter der Leitung von Walter Prax. Zu den Gratulanten, die auch Grußworte sprachen, gehörten Bür- germeister Gerald Helfrich und Ortsvorsteher Ottmar Helfrich. Gerald Helfrich bezeichnete den Verein als kulturelles Rückgrat im Vereinsgeschehen des Ortes und lobte besonders die gute Jugendarbeit. Der VNH fußt auf drei Säulen: dem Vogel- und Naturschutz, der Theatergruppe Stoppelhopser und der BouleGruppe. Eine laue Sommernacht am Rande des Büdinger Waldes vor genau 40 Jahren lieferte die Initialzündung zur Gründung eines Vogel- und Naturschutzvereines. Mit dabei waren damals Heinz Weinel, Gerd Weinel, Roland Strauß und Horst Wiederspahn. Die vier engagierten Naturschützer hatten in der Nähe der Kirschenallee eine Holzhütte gebaut und sich für die heimische Vogelwelt interessiert. Anfangs wurde die Gruppe belächelt, mittlerweile ist sie fest im Ortsgeschehen verankert. Heute zählt der Verein knapp 150 Mitglieder und hat seinen Sitz in der alten Burgschule, die 1992 von der Gemeinde Gründau übernommen und renoviert wurde und nun dem VNH zur Verfügung steht. Die Gründer und Mitglieder arbeiteten sich intensiv in ein weites Feld ein und erweiterten stetig ihren Wissenshorizont. Noch vor der Flurbereinigung konnte der VNH ein wertvolles Schilfgebiet erwerben, das bis heute vom Verein gepflegt wird. 1983 vermachte Erich Dietz den Vogelschützern das alte Backhaus in der Ortsmitte, das vor dem Abriss stand. Mit viel Muskelkraft und Schweiß machten sich die Mannen um Heinz Weinel daran, das alte Gebäude zu restaurieren. Heute ist es aus dem Dorfgeschehen nicht mehr wegzudenken. Dem Verein standen stets Gönner und Unterstützer zur Seite wie Reimer Thienhaus und Revierförster August Proll. So verschaffte sich der VNH im Laufe der Zeit auch Respekt bei den örtlichen Landwirten. 1993 regte Elke Weinel an, eine Theatergruppe zu gründen. Der Name für die Gruppe war nach einer Entspannungsübung auf dem freien Feld schnell gefunden: Die „Stoppelhopser“ waren geboren. Auch dieser Abteilung gehört eine Jugendgruppe an, die jedes Jahr eine eigene Theateraufführung stemmt. 1993 entstand auf Anregung von Regisseur Armin Habermann die Boulegruppe. Den Naturschutz haben die Mitglieder aber nie aus den Augen verloren. Im Gegenteil. DIE GEEHRTEN Für 25 Jahre: Wilma Del Negro, Matthias Habermann, Manuel Helfrich, Siegfried Hofmann, Verena König, Hugo Port, Detlef Steinborn, Friedrich Weinel, Katja Weinel, Heinrich Winkeler. Für 30 Jahre: Sascha Böcher, Reiner Dietz, Mathias Hirchenhein, Ralf Kauffeld, Stefan Neugebauer, Mario Waitz. 40 Jahre: Roland Strauß, Gerd Weinel, Heinz Weinel, Horst Wiederspahn. Ehrenmitglieder: Stefan Kopytto, Bernd Mitter
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