8A6LniQo STRAUBINGER RUNDSCHAU Freitag, 3. Juli 2015 25 „Als Chef immer Mensch geblieben“ Ministerialbeauftragter Dr. Friedrich Heyder in den Ruhestand verabschiedet STRAUBINGER RUNDSCHAU www.straubinger-tagblatt.de Bettlerinnen in Alburg unterwegs Dass Bettlerinnen in Alburg unterwegs sind und von Tür zu Tür gehen und klingeln, teilte gestern eine Leserin der Redaktion mit. „Ja, das kommt tatsächlich immer wieder vor“, sagte Polizeihauptkommissar Armin Soller auf Nachfrage. Grundsätzlich gelte, keinen Fremden in die Wohnung zu lassen, und lieber vorab nachzusehen, wer denn eigentlich vor der Türe steht. „Außerdem sollte man keinesfalls Geld hergeben“, rät Soller. Denn das Geld bleibe nicht bei den Bettlern selbst, sondern diese müssten es wieder an andere Personen abgeben. In der vergangenen Zeit seien Bettler oft in Kleinbussen in bestimmte Ortsteile gebracht worden, um dort Geld zu sammeln, berichtete Soller. „Bürger sollten unbedingt die Polizei rufen, wenn die Bettler renitent werden.“ Die Beamten gehen davon aus, dass solche Aktionen auch teilweise dafür genutzt werden, um Häuser und Wohnung auszuspionieren und zu erforschen, wann jemand zu Hause ist. „Dann kann es durchaus zu Einbrüchen kommen“, sagte Soller. -phi- Der direkte Draht Bei Fragen zur Zeitungszustellung: Telefon ................... 09421/940-6400 Bei Fragen an den Leserservice: Telefon ................... 09421/940-6700 Zur Stadt-Redaktion: Telefon ................... 09421/940-4300 Telefax ................... 09421/940-4390 [email protected] „Der Weg vom Landwirt zum Ministerialbeauftragten war nicht einfach“, resümierte Dr. Friedrich Heyder. Am Mittwoch ging für ihn dieser Weg nach 38 Jahren Dienstzeit und acht Jahren als Ministerialbeauftragter für die Berufliche Oberschule in Ostbayern und Leiter der FOS/BOS Straubing zu Ende: Er wurde im Hotel Asam in den Ruhestand verabschiedet. „Die moderne Schulaufsicht ist nicht Kontrolle, sondern Beratung – du hast das vorgelebt“, sagte Staatssekretär Bernd Sibler als einer von acht Rednern zu Dr. Heyder. Zahlreiche Vertreter unter anderem der Kirchen, Schulen, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Hochschulen und Behörden begrüßte Peter Söll, ständiger Vertreter des Schulleiters der FOS/BOS und Schulleitersprecher von Niederbayern. Söll, der selbst am heutigen Freitag in den Ruhestand verabschiedet wird, sagte zu Dr. Heyder: „Du bist als Chef immer Mensch geblieben.“ Der Ministerialbeauftragte habe stets mit Ruhe und Gelassenheit gehandelt und dennoch Dynamik und Vielfältigkeit ausgestrahlt. „Bei der Schulaufsicht geht es um Begleiten, Beraten und Betreuen“, erklärte Festredner Bernd Sibler, Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Akzeptanz und Glaubwürdigkeit habe Dr. Heyder ganz ohne autoritäres Verhalten erlangt. Denn bei der Schulaufsicht gehe es darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen und einfühlsam miteinander umzugehen: „Das, lieber Fritz, ist dir gelungen.“ Die Durchlässigkeit, die das Schulsystem der FOS/BOS repräsentiere, habe Dr. Heyder vorgelebt, fuhr Sibler fort. Er habe die Realschule vorzeitig verlassen müssen, um am elterlichen Betrieb auszuhelfen. Es folgte die landwirtschaftliche Gehilfenprüfung, er bildete sich per Telekolleg fort und studierte schließlich an der Hochschule Weihenstephan. Dann begann der Diplom-Agraringenieur das Lehramtsstudium. Seine Arbeit als stellvertretender Schulleiter in Triesdorf habe den Weg in die Schulaufsicht geebnet. Nach Promotion und Die Schulleitersprecher der Regierungsbezirke Oberbayern Rudolf Geier (links), Oberpfalz Karl-Heinz Kirchberger (2.v.l.) und Niederbayern Peter Söll (4.v.l.), Anselm Räde (3.v.l.), Sprecher der Konferenz der Schulaufsicht in Niederbayern, Staatssekretär Bernd Sibler (4.v.r.), OB Markus Pannermayr (3.v.r.), MdL Josef Zellmeier (2.v.r.) und Landrat Josef Laumer (rechts) verabschiedeten Ministerialbeauftragten Dr. Friedrich Heyder (5.v.r.) in den Ruhestand. Als Geschenk erhielt er unter anderem eine Bronzeskulptur der FOS-Schülerin Franziska Bauer (im Vordergrund). Schulleitung übernahm er vor acht Jahren die Leitung der FOS/BOS Straubing und den Posten als Ministerialbeauftragter für die Berufliche Oberschule in Ostbayern. Ein Tätigkeitsgebiet, in dem Dr. Heyder pro Jahr einige 10000 Kilometer fahren musste. Er sei dabei ein „Reisender in Sachen Bildung“ gewesen, betonte Sibler. Jungen Menschen etwas mitzugeben, stand laut Sibler für Dr. Heyder an erster Stelle. Er habe unter anderem die Entwicklung des Beruflichen TUMSchulclusters in Straubing mitorganisiert, großes Engagement im Themenfeld Bildungsregion gezeigt und versucht, den Übergang an die Hochschulen für die jungen Menschen zu optimieren. Inhaltlich wie räumlich sei der Zuständigkeitsbereich von Dr. Heyder enorm groß gewesen, sagte Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Der Ministerialbeauftragte habe Dinge neu gedacht und dadurch die Entwicklung der FOS/ BOS positiv beeinflusst. Nach acht Jahren habe Dr. Heyder sein Klassenziel erreicht, scherzte Landrat Josef Laumer. Er betonte die Wichtigkeit des TUM-Schulclusters für die Region – dies zeige auch der große Zulauf. Pannermayr und Laumer erzählten, dass ihre Ehefrauen Dr. Heyder, „einen leidenschaftlichen Tänzer“, auf dem Parkett in der Ballsaison vermissen werden. | Stets klar gesagt, wo es im System hakt Dr. Heyder habe immer klar gesagt, wo es im System hakt, berichtete MdL Josef Zellmeier. Auch jetzt habe Dr. Heyder dem MdL noch viele Anregungen für die Zukunft mitgegeben. Für seine kritische Einstellung habe Dr. Heyder Respekt bekommen, sagte Anselm Räde, Sprecher der Konferenz der Schulaufsicht in Niederbayern und Leiter des Hans-Leinberger-Gymnasiums Landshut. Er erzählte, dass Dr. Heyder seine Kollegen nicht nur auf dem Tanzparkett, sondern auch beim Golfen beeindruckte. Die Einführung der FOS 13 habe Dr. Heyder tatkräftig unterstützt, sagte Rudolf Geier aus Altötting, Schulleitersprecher für Oberbayern. Geier bezeichnete ihn als wichtigsten Ratgeber der Schulleiter in dem drei Regierungsbezirke umfas- senden Gebiet. Eine neue Art der Schulleiterkonferenzen habe er durch Dr. Heyder erlebt, berichtete Karl-Heinz Kirchberger aus Regensburg, Schulleitersprecher für die Oberpfalz. In den vergangenen acht Jahren habe die Schulart FOS/ BOS einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht. Die Band der Beruflichen Oberschule Regensburg und Lehrerin Elke Schubert-Völkl von der FOS Straubing mit ihren Schülerinnen Josefin Schultze und Ophelia Flassig gestalteten die zweistündige Veranstaltung musikalisch. Die Schlussworte hatte Dr. Heyder: „Wir Lehrer bilden die Zukunft unseres Landes aus.“ An seinem Beruf habe er immer geschätzt, seine Ideen und Meinung einbringen zu können – was insbesondere bei der Einführung der 13. Jahrgangsstufe der Fall gewesen sei. In Bayern sei man schulisch auf einem sehr hohen Niveau angelangt, man dürfe jedoch nicht stehenbleiben, sondern müsse weiter nach neuen Chancen suchen. „Ich verstehe nicht, warum manche so viel Angst vor Veränderung haben“, sagte Dr. Heyder zum Abschluss. -phi- Gewinner des Schaufensterwettbewerbs zu „bluetone“ stehen fest Anlässlich des Festivals „bluetone“ hat das Straubinger Stadtmarketing wieder einen Schaufensterwettbewerb veranstaltet. Die Geschäfte aus der historischen Innenstadt haben in diesem Jahr ihre Schaufenster- und Ladenflächen zum Thema „bluetone“ dekoriert, um allen Gästen, die in der Zeit des Musikfestivals Straubing besuchen, ein besonderes Flair zu bieten und sie willkommen zu heißen. Die Sie- ger wurden durch eine Jury aus Vertretern des Kulturamts und des Stadtmarketings der Stadt Straubing anhand verschiedener Bewertungskriterien wie „Kreativität“ oder „Umsetzung des bluetone-Designs“ gekürt. Als Sieger des diesjährigen Schaufensterwettbewerbs gehen das Straubinger Tagblatt, Fotostudio Landstorfer sowie die Bäckerei Steinleitner hervor. „Auch in diesem Jahr waren wieder viele tolle Dekorationsideen dabei, leider können wir nur drei Sieger küren“, sagte Stadtmarketing-Manager Matthias Reisinger. Die drei glücklichen Gewinner erhalten je zwei Eintrittskarten für „bluetone“. „Aber alle Geschäfte haben sehr ansprechende Dekorationen geliefert, was die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht hat.“ Die Stadt Straubing bedankt sich ausdrücklich bei allen teilnehmenden Ge- schäften, die damit ihre Verbundenheit zu „bluetone“ symbolisieren und zeigen, dass das Festival mittlerweile auch in der Straubinger Geschäftswelt stark verwurzelt ist. Alle Bürger und Gäste sind außerdem eingeladen, am Samstag, 4. Juli, beim Straubinger Jazzbrunch „Jazz in the City“ tolle Musik und gutes Essen in der historischen Innenstadt zu genießen. Das komplette Programm finden Interessierte unter www.straubing.de – Im linken Bild: Berufsmäßiger Stadtrat Alois Lermer, Stefanie und Markus Steinleitner, Peter Markgraf von „bluetone“, Heribert Rederer vom Straubinger Tagblatt, Birgit Landstorfer vom gleichnamigen Fotostudio und Stadtmarketing-Manager Matthias Reisinger vor dem Schaufenster der Bäckerei Steinleitner. Rechts die „bluetone“-Bühne im LeserserviceSchaufenster.
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