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Ledersäcke nähen - Überblick:
Leder:
Rindsnappaleder, Semi – Anilin ( = Narbenseite behandelt, Poren teilweise offen!)
„Speichel-Test“
Mindeststärke 1 – 1,2 mm, optimal 1,4 – 1,6 mm
Fleischseite (Raulederseite) wird beim Sack außen sein, Farbe kann stark von der
Narbenseite (Glattlederseite abweichen) – am besten in Natura ansehen bzw. Muster
bestellen (nicht auf eine Karte aufgeklebt). Je teurer das Leder, desto hochwertiger
ist die Färbung und auch die Fleischseite wird kräftig durchfärbt sein. Hersteller
orientieren sich an der Narbenseite, die dann eigentlich im Sack liegen wird, Farbe
auf Fleischseite weicht oft stark von Musterkarte ab.
Fertigung:
Schablone auflegen und mit Kreide umreißen – nur Schnittlinien anzeichnen!
Man achte auf Fehlstellen im Leder! Leder aus der Mitte ist immer besser geeignet
als an der Seite (Flanken) da nicht so faserig und nicht so dehnbar.
Leder ausschneiden
Nahtränder aneinander kleben (Pattex - Classic) – ich nenne das immer
„Haftfixierung“
Erste Naht mit Nähmaschine – Enden Verriegeln
Überlappstreifen über diese Naht kleben
Zweite Naht – Enden Verriegeln
Naht versiegeln mit Kleber oder mit Spezialsilikon Elastosil N10 von Wacker
Sack wenden (Trick mit Plastiksackerl) mit Hilfe eines Stabes bzw. Besenstieles
(dünn!)
Teile einbinden mit gewachstem Forellenfaden / Stärke 9 (Wachsklümpchen hilft bei
Falten)
Bei Handnaht nur eine Naht notwendig, gearbeitet wird im Sattlerstich mit zwei
Nadeln.
Garn: verdrilltes Polyestergarn, Stärke 0,6 – 0,8mm, Schusterpech zum Wachsen
des Fadens
Nadeln: KEINE Ledernadeln verwenden (die haben Schneide an der spitze)
normale Nadeln verwenden (Modistinennadeln GR. 10, poliertes Öhr)
© Thomas Rezanka
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