Der Förderverein Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V. und die Evangelische Kirchengemeinden Martin Luther und Nordend laden auch im Jahr 2016vwieder zu Autorenlesungen ein. Wir haben Autoren eingeladen, die uns mit ihrem Werk Heiteres, Nachdenkliches, Besinnliches, Spannendes und Verschwindendes zusammen mit ihren Buchhelden erleben lassen. Die Lesungen finden immer an einem Sonntag 17 Uhr im Gemeindesaal oder Kirchsaal Nordend in der Schönhauser Straße 32 / Kirchstraße in 13158 Berlin statt. Fahrverbindungen: Tram 1 Richtung Schillerstraße bis Nordend oder Bus 124 bis Schönhauser Straße/Kirchstraße Jeder kann zu den Lesungen kommen. Ein besonderes Eintrittsgeld wird nicht erhoben. Jedoch bitten wir um eine angemessene Spende für die Kosten der Lesung sowie die Restaurierung der Dinse-Orgel im Kirchsaal. Die Autoren signieren auf Wunsch ihre Bücher, die auch vor Ort erworben werden können. © Bettina Fürst-Fastré Sonntag, den 17. Januar 2016, 17.00 Uhr Sonntag, den 14. Februar 2016, 17.00 Uhr Alina Bronsky Ulrike Almut Sandig Baba Dunjas letzte Liebe Das Buch vom Verschwinden »Wenn ich mich in meinem Alter noch über Menschen wundern würde, käme ich nicht mehr zum Zähneputzen.« Baba Dunja ist eine hinreißend abgeklärte, lebenskluge und bezaubernde Frau, die im Alter ihr selbstbestimmtes Paradies findet. Alina Bronsky lässt in ihrem neuen Roman eine untergegangene Welt wieder auferstehen. Komisch, klug und herzzerreißend erzählt sie die Geschichte eines Dorfes, das es nicht mehr geben soll. Baba Dunja ist eine Tschernobyl-Heimkehrerin. Sie baut sich mit Gleichgesinnten ein neues Leben im Niemandsland auf. Wasser gibt es aus dem Brunnen, Elektrizität an guten Tagen und Gemüse aus dem eigenen Garten. Die wundersame Lebenswelt der Dörfler ist für Außenstehemde schwer zu fassen. Auf kleinem Raum gelingt Alina Bronsky voller Kraft und Poesie, voller Herz und Witz eine märchenhafte und fesselnd gegenwärtige Geschichte. Sieben Geschichten, in denen etwas abhanden kommt oder zu verschwinden droht: ein Kind am Strand, die Liebe in komplizierten Beziehungen, allerlei Gewissheiten; ein alter Mann verschwindet im Schnee und auf der Flucht die Heimat. „Klar und hart sind die Sätze, überlegt durchdacht die Szenen, ausgefeilt die Erzählstrukturen. Und doch findet Ulrike Almut Sandig einen Ton, der jede ihrer Geschichten in einer schwebenden Ambivalenz hält: Sicher, man könnte all das rein realistisch lesen; es gäbe für alles, was geschieht, eine rationale Erklärung. Und doch sickert in die Grundfesten des Plausiblen immer wieder eine Form von Unheimlichkeit und Restunerfindlichkeit ein. Sandig torpediert Gewissheiten, die ihrer Figuren und die ihrer Leser.“ (Die Zeit) Alina Bronsky, geboren 1978 in Jekaterinenburg/ Russland lebt seit Anfang der 90er Jahre in Deutschland. Ihr Debütroman „Scherbenpark“ von 2009 war ein Bestseller und wurde verfilmt. Ulrike Almut Sandig, 1979 geboren, aufgewachsen in einem Pfarrhaus bei Riesa, hat in Leipzig studiert und lebt in Berlin. Sie schreibt Gedichte und Erzählungen, entwickelt Hörbücher und Hörspiele und gibt fulminante Lesekonzerte. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Leonce-undLena-Preis 2009. Zuletzt erhielt sie das Autorenstipendium des Berliner Senats 2014. © Peter von Felbert Sonntag, den 13. März 2016, 17.00 Uhr Sonntag, den 10. April 2016, 17.00 Uhr Christoph Peters Annika Scheffel Der Arm des Kraken Ein toter Japaner im Prenzlauer Berg, eine chaotische Kommissarin und ein eiskalter, japanischer Profikiller, das sind die Protagonisten in diesem spannenden Kriminalroman. Christoph Peters, bekannt für seine Affinität zu Japan, führt uns mit seinem Roman tief in eine Berliner Parallelwelt, eine Schattenwirtschaft, die von mächtigen Vietnamesen kontrolliert wird. Die sehr ergiebige kulturelle Verschiedenheit zwischen dem japanischen Killer und der deutschen Polizistin, die bis in die Denkweisen, Arbeitsmethoden und Lebensentwürfe reicht, sorgt für Spannung. Peters erzählt literarisch anspruchsvoll abwechselnd aus zwei aufeinander prallenden Perspektiven und hat so den Kontrast der Kulturen spannend arrangiert. lesen in Nordend Bevor alles verschwindet Ein kleines Dorf muss von der Landkarte verschwinden, die Bewohner umgesiedelt werden, denn hier, in dem nicht näher bestimmten Landstrich soll ein Naherholungsgebiet mit Staudamm entstehen. Doch die Bewohner leisten Widerstand und bleiben in dem längst geräumten, von Stille umgebenen Dörfchen zurück. Wie in einem Kammerspiel wird nun aus der Perspektive der Ausharrenden erzählt, von phantastischen Vorgängen, Ängsten vor Veränderung, von blauen Füchsen und dem Verlust der Heimat. „Wie kleine Felsbrocken stemmen sich in dieser Prosa Familienschicksale gegen ein großes Gebirgsmassiv. Dass dies beim Lesen einen immer stärker werdenden Sog entfaltet, liegt auch an der Farb- und Lichtdramaturgie, mit der Annika Scheffel arbeitet. "Bevor alles verschwindet" ist märchenhaft und zugleich ein sehr gegenwärtiges Buch.“ (Frankfurter Allgemeine) Annika Scheffel, 1983 in Hannover geboren, ist Prosaund Drehbuchautorin. 2010 erschien ihr Debütroman „Ben“, der auf der SWR-Bestenliste stand. Annika Scheffel lebt mit ihrer Familie in Berlin. Januar - Mai 2016 Stand: 16. Dezember 2015 Christoph Peters, geboren 1966 in Kalkar, studierte nach dem Abitur bis 1994 Malerei in Karlsruhe. Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungen und wurde für seine Bücher mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit Frau und Tochter in Berlin. 2014 erschien sein ebenfalls gelobter Roman „Herr Yamashiro bevorzugt Kartoffeln“. Autoren © Ekko von Schwichow Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Nordend Schönhauser Straße 32 / Kirchstraße · 13158 Berlin
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