Die Lippeaue und ihre Tierwelt. Storch & Co.

Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann
Fotoausstellung Jürgen Thier: „Die Lippeaue und ihre Tierwelt. Storch & Co.“
Montag, 19. Oktober, 18 Uhr, Sparkasse Hamm
Sehr geehrter Herr Honermeyer,
sehr geehrter Herr Brand (Lippeverband),
sehr geehrte Damen und Herren,
es ist gut, dass Jürgen Thier nicht vor 100 Jahren gelebt hat. Aus einem einfachen
Grund: Der Aufwand, der damals hinter einem einzigen Foto steckte, war immens.
Mit Belichtungszeiten konnte das mal leicht bis zu acht Stunden dauern. Die Arbeit
glich der im Chemielabor. Die ersten Kamerablitze erzeugte man durch die
Verbrennung von Magnesiumpulver. Dieses „kleine Feuerwerk“ bescherte für kurze
Zeit einen hellen Lichtblitz. Dementsprechend erschrocken schauten die Menschen
auf den damaligen Bildern. Stellen Sie sich nur vor, Jürgen Thier müsste statt seines
modernen Blitzes die frühere Blitzmethode verwenden. Erschrocken von der kleinen
Explosion, wären seine ausgewählten Tiermodelle wohl schnell über alle Berge. Die
schönen Ausstellungsbilder wären uns verwehrt geblieben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
auch heutzutage können Fotos von Jürgen Thier mehrere Stunden dauern. An der
Fotoausrüstung liegt das allerdings nicht. Seine Kamera kann bis zu 15 Bilder in der
Sekunde schießen. Vielmehr dauern die Fotos von Jürgen Thier manchmal so lange,
weil er auf das perfekte Foto wartet. Unabhängig vom Wetter verbringt Jürgen Thier
Stunden in der Natur, um das perfekte Motiv zu schießen. Mühe und Hartnäckigkeit
zahlen sich stets aus. Zahlreiche Bilder von Jürgen Thier zierten schon die
Zeitungsseiten. Er hat uns einzigartige Einblicke in das Leben der Störche
ermöglicht. Die Liebe zum Detail spiegelt sich in seinen Bildern wider.
Sehr geehrte Damen und Herren,
bereits in der Kindheit hat sich Jürgen Thier mit dem „Fotovirus“ infiziert. Sieben
Jahre war er damals alt. Die Faszination blieb ein Leben lang bestehen. Seit zwei
Jahren nun ist Thier im wohlverdienten Ruhestand und kann sich voll und ganz
seinem Hobby widmen. Und das ist auch gut so. Denn so kann uns der passionierte
Fotograf heute seine erste Ausstellung präsentieren. Was mich dabei besonders
freut, ist die Tatsache, dass er nach eigener Aussage die schönsten Motive hier in
unserer Region findet. Mit dem Fahrrad und der Kamera im Gepäck geht es quer
durch Hamm und die Region. Weiter als 30 bis 40 Kilometer radelt er dabei meist
nicht, um die schönsten Tier- und Naturfotos aufzunehmen. Mit der heutigen
Ausstellung nimmt er uns mit in die Lippeauen. Mit den LIFE- und LIFE+-Projekten
haben wir es geschafft, dort nachhaltigen Naturschutz zu betreiben. Das LIFE+Projekt endete in diesem Sommer. Wir können stolz auf das Geleistete
zurückblicken: mehr als elf Kilometer Lippeufer wurden entfesselt. 170.000
Quadratmeter neue Wasserflächen konnten geschaffen werden. Auf 250.000
Quadratmetern Auwald wurde viel Lebensraum geschaffen. Dass sich diese Mühe
gelohnt hat, zeigt sich nicht zuletzt auch in der heutigen Ausstellung. Eisvögel und
Uferschwalben brüten wieder regelmäßig in den Lippeauen. Auch der Biber hat hier
ein neues Zuhause gefunden. Besonders schön ist die Rückkehr des Weißstorches.
Wie ich weiß, eines der beliebtesten Motive des heutigen Ausstellers. Verwunderlich
ist das nicht. Bieten die Storchfamilien mit ihren imposanten Schnäbeln doch ein
wirklich schönes Bild.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie nicht länger davon abhalten, die wunderschönen Naturfotos zu
betrachten. Einen Hinweis muss ich jedoch noch geben. Die Bilder können nicht nur
angeguckt, sondern auch gekauft werden. Der Erlös kommt dem Hospiz am roten
Läppchen zugute. Eine wirklich schöne Idee, die ich als Vorsitzender des Hospizes
selbstverständlich gerne unterstütze. Mein Dank gilt auch der Sparkasse Hamm, die
den Raum für diese Veranstaltung stellt. Ich wünsche Ihnen viel Freude mit der
Ausstellung „Die Lippeaue und ihre Tierwelt. Storch & Co.“, die bis zum 29. Oktober
besucht werden kann. Vielleicht kommen auch Sie auf den Geschmack, Besucher
der Lippeauen zu werden – mit oder ohne Kamera. Vielen Dank.