Sonderdruck, Kunststoffe, Höhere Qualität und bessere Auslastung

Höhere
Qualität
und bessere
Auslastung
HEWI und seine
Kunden profitieren
von der Werkzeug­
innendrucktechnik
Sonderdruck
920-676d-08.11
Höhere Qualität und bessere Auslastung
HEWI und seine Kunden profitieren von der Werkzeuginnendrucktechnik
Baubeschläge und Sanitärausstattung als Eigenprogramm
sowie technische Funktionsbaugruppen für die Automobil­
industrie sind Produkte der HEWI Heinrich Wilke GmbH in
Bad Arolsen. Eine konkrete Qualitätsaufgabe brachte die
Verantwortlichen der Spritzgiessfertigung vor einigen Jah­
ren mit der Werkzeuginnendruckmessung in Kontakt. Seither
hat das Team um Hans Günter Herbold, den Leiter der Ver­
fahrenstechnik, die Drucküberwachung im Werkzeug kon­
sequent weiterverfolgt und ausgeweitet. Die Vorteile sind
eine höhere Produktqualität und weniger Ausschuss, ein
geringerer Materialeinsatz, eingesparter Prüfaufwand, mehr
Sicherheit vor Kundenreklamationen und sogar eine bessere
Auslastung des Maschinenparks.
Das Produktionswerk am Stadtrand von Bad Arolsen bedient
alle HEWI-Geschäftsgebiete. So stützt sich die Fertigung aller Kunststoffteile auf denselben Maschinenpark – egal ob
Systemprodukte der Gebäudeausstattung für Krankenhäuser
und Seniorenheime oder Zulieferteile für die Automobilindustrie gefordert sind. Je nach Anforderung orientieren sich
die Techniker in derselben Fertigung an verschiedenen Herausforderungen: Im klassischen HEWI-Portfolio für Gebäude- und Sanitärtechnik überragt als Hauptqualitätskriterium
die Oberflächenqualität die Funktionsanforderungen. Bei den
Zulieferteilen ist es umgekehrt: Hier ist die Einhaltung der gewünschten Funktionalität wichtiger als die optische Qualität
eines Bauteils. Auf diese Anforderungen reagieren die Verfahrenstechniker mit verschiedensten Massnahmen der Prozessgestaltung und Qualitätssicherung.
Verzugsfreie Hygiene-Abfalleimer
durch innendruckabhängiges Umschalten
Das Spritzgiessen eines Hygiene-Abfallbehälters stellte Produktion und Verfahrenstechnik bei HEWI vor eine grössere
Herausforderung. Der Abfallbehälter ist zur Wandmontage
in Toiletten und Schminkstationen vorgesehen. Berührt der
Benutzer den Behälter mit Knie, Ellenbogen oder Hand, so
neigt sich der Behälter ihm zu, und eine Zwangsmechanik
öffnet den Deckel. Kernbauteil ist ein Behälter aus Polyamid
PA12, der rückseitig Stege und Befestigungselemente besitzt.
Mit einem Schussgewicht von 1 050 g fertigte HEWI diesen
Behälter auf einer 10 000-kN-Spritzgiessmaschine älteren Datums im halbautomatischen Betrieb. Jeder einzelne Behälter
wurde nach der manuellen Entnahme durch einen Mitarbeiter
optisch begutachtet, was eine optimale Oberflächenqualität
sicherstellte.
Der angestrebten vollautomatischen Fertigung standen Qualitätsprobleme entgegen, die sich trotz einer geprüft guten
Oberflächenabformung erst in der Montage zeigten: Der Verzug zwischen zwei der Befestigungselemente beeinträchtigte
Abfallbehälter der HEWI-Serie 477 (Foto: HEWI)
die Betätigungskräfte am fertig montierten Abfalleimer und
führte in der Produktprüfung zu Ausschuss. Untersuchungen
ergaben, dass die wegabhängige Umschaltung der Maschine von Einspritzdruck auf Nachdruck nicht genau genug war,
um die Behälter automatisiert, verzugsfrei und in reproduzierbarer Qualität herzustellen. Die Verantwortlichen bei HEWI
versprachen sich von mehr Stabilität im Prozess auch eine
bessere Reproduzierbarkeit der Qualität und letztlich eine geringere Ausschussquote. Erklärtes Ziel war es also, den Prozess zu stabilisieren und vom halbautomatischen auf vollautomatischen Betrieb umzustellen.
Die unzulängliche Regelfähigkeit der Maschine war nur durch
ein externes System zu überbrücken, das dennoch tiefen Ein­­­­­­­­­­­blick in die tatsächlichen Prozessverlauf bietet. Dazu wählte
HEWI eine Werkzeuginnendrucksensorik und das Prozess­
überwachungs- und Regelungsystem CoMo Injection von
Kistler. Ein piezoelektrischer Drucksensor wurde in das Werkzeug nachgerüstet und ein System angeschlossen. Das System
analysiert während des Einspritzens den Verlauf des Werk­­­zeuginnendrucks. Von Schuss zu Schuss erkennt der CoMo
Injection an der Druckkurve den Punkt der volumetrischen
2www.kistler.com
Hans Günter Herbold erklärt die Funktion des Abfall­behäl­ters aus PA12 und die Vorteile der Werkzeug­innendrucküberwachung
Füllung. Hier, nach dem Füllen der Kavität und vor dem
Komprimieren der Schmelze, liegt der optimale Umschaltpunkt. Der CoMo Injection erzeugt ein Schaltsignal und
sendet dies an die Maschine. So schaltet die Maschine von
Zyklus zu Zyklus immer genau dann von Einspritzdruck auf
Nachdruck um, wenn die Druckschwelle erreicht ist, ohne
dass sie auf ihre eigenen Mess- und Regelsysteme angewiesen ist. Zusätzlich zur Umschaltung dient eine Überwachungsschwelle im Verlauf des Werkzeuginnendrucks zur
automatischen Qualitätsbegutachtung des Behälters. Wird
ein definierter Mindestdruck im Werkzeuginnendruckverlauf
nicht erreicht, so erhält der Roboter ein Signal, den gerade
produzierten Behälter nicht auf das Förderband sondern in
eine Ausschusskiste abzulegen.
Seit dem innendruckabhängigen Umschalten von Einspritzdruck auf Nachdruck sowie der automatischen Begutachtung
jedes einzelnen Abfallbehälters durch das Kistler-System ist
die Ausschussquote auf einen Bruchteil zurückgegangen –
auf weniger als 2 %. Angesichts des Schussgewichts von
mehr als 1 kg des teuren PA12-Typs schützt die Werkzeug­
innendrucktechnik jetzt vor hohen Verlusten.
Prozessüberwachung in der Mehrkomponententechnik
Neben der Gebäude- und Sanitärtechnik engagiert sich
HEWI seit einigen Jahren auch mit einem Leistungsportfolio in der Automobilzulieferung. Dazu zählen kinematische
Komponenten und Luft führende Baugruppen der Klimaanlagen verschiedener Fahrzeugplattformen von Porsche,
BMW, Mercedes, GM/Opel und Volvo. Typische Bauteile
sind Funktionselemente im Luftmanagement wie Klappen,
Ventile und mechanische Stellhebel aus SEBS, PP und PA.
Viele Klappen werden in verschiedenen Formen und Querschnitten mit einer Weichkomponente aus TPE als umlaufende Dichtfunktion umspritzt. Dabei sind die Dichtflächen
glatt oder gezahnt ausgeführt. Mit der 2K-Technologie
rückte auch die Heisskanaltechnik bei HEWI ein, die bislang
nur für die Hartkomponente verwendet wird. An vielen kritischen Teilen ist auch hier die Werkzeuginnendrucktechnik
im Einsatz: Sensoren und das Prozessüberwachungssystem
CoMo Injection prüfen in Echtzeit, ob der für die richtige
Formteilqualität notwendige Druckverlauf eingehalten wird.
Nach dem Überwachen der Hartkomponente will HEWI in
Zukunft auch die eine oder andere Anspritzung von Weichkomponente überwachen.
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eine wirtschaftliche Zykluszeit ermöglicht. Diese Anforderungen gleichen nicht selten einer Quadratur des Kreises. Der aus
den Abmusterungen resultierende Werkzeuginnendruckverlauf gilt fortan als Mastereinstellung für die Serienfertigung
des Formteils. Mit dieser Strategie sind Werkzeugwechsel
kein Problem mehr – weder von einer Maschinenmarke auf
die andere noch von einem kleineren auf ein etwas grösseres
Modell derselben Marke. In der Produktion werden die Stellgrössen der Maschine so angepasst, dass sich der gewünschte
Druckverlauf einstellt.
Nach dem Abfallbehälter überwacht HEWI auch das Spritzgiessen technischer Zulieferteile für Klimaanlagen mit dem Werkzeuginnendruck
Master-Druckverläufe leiten die Qualitätsüberwachung
Bei HEWI fallen rund 170 Ersteinstellungen und Erstbemusterungen von Werkzeugen pro Jahr in die Verantwortung des
verfahrenstechnischen Teams um Hans Günter Herbold und
Bernd-Dieter Honsberg. Bei der Abmusterung sucht das Team
systematisch jene Einstellung aller Parameter, die gleichermassen Prozessstabilität und Formteilqualität sicherstellt und
Dem notwendigen Druckverlauf entsprechend parametrieren
die Verfahrenstechniker den CoMo Injection: Anhand des
Druckverlaufs werden die Kriterien zur positiven Beurteilung
der Qualität definiert und in Bewertungselementen dargestellt. Das sind z.B. sogenannte Boxen, die aus einem definierten Druckbereich und einem definierten Zeitfenster gebildet und vom Druck definiert durchlaufen werden müssen.
Mindestniveaus an Druck können durch sogenannte Schwellwerte definiert werden. Durchläuft der Druck die Box nicht
in der vorgeschriebenen Weise oder bleibt der erforderliche
Mindestdruck hinter dem Schwellwert zurück, bewertet der
CoMo Injection die Qualität als mangelhaft, stellt die Ausschussweiche auf "Ausschuss" oder lässt den Entnahmeroboter das Formteil als Ausschuss ablegen.
Balancierung von Heisskanalwerkzeugen
Nach den positiven Erfahrungen mit der innendruckabhängigen Umschaltung auf Nachdruck und der laufenden Qualitätsüberwachung in der Serienfertigung hat HEWI auch die
automatische Heisskanalbalancierung MultiFlow im CoMo
Injection hinzugezogen. Hans Günter Herbold: "Füllstudien
Die Prozessüberwachungssysteme CoMo Injection sind bei HEWI auf mobilen Gestellen montiert und können so von Maschine zu Maschine wechseln
4www.kistler.com
Kistler-Applikationsspezialist Dominik Cordes (links) mit Verfahrensme­
chaniker Christian Stöhr an der Heisskanalbalancierung MultiFlow
HEWI stellt verschiedenste 2K-Komponenten für Klimaanlagen mithilfe
der Werkzeuginnendrucküberwachung her
mit Teilfüllungen sind viel zu aufwendig. Deshalb brauchten
wir unbedingt eine automatische Balancierung. Schneller und
effizienter sind wir mit den Kistler-Systemen!" Ziel der automatischen Heisskanalbalancierung sind identische Füll- und
Druckverhältnisse in allen Kavitäten eines Vielfach-Werkzeugs. Da der Druck in einer Kavität direkt mit dem Füllgrad
korreliert, lässt sich die Qualität einer Balancierung direkt aus
den Druckverläufen aller Kavitäten ablesen. Um eine optimale
Balancierung zu erreichen, sollten die Werkzeuginnendrücke
aller Formnester in der Kompressionsphase möglichst identisch sein – hinsichtlich des Verlaufs und der Höhe.
sind die Druckverläufe aus dem MultiFlow im CoMo Injection
dennoch eine Hilfe bei der Fehlerbehebung. "Wir schicken
nur die Bilder mit den Druckverläufen zum Heisskanalhersteller, dann wissen die sehr schnell, was zu tun ist." Nachdem in
vielen Mehrkomponentenwerkzeugen das Spritzen der Hartkomponente mit dem CoMo Injection überwacht und z.T.
auch mit MultiFlow balanciert wird, setzt HEWI auch beim
Anspritzen der funktional so wichtigen Weichkomponente
demnächst auf Überwachung mit Drucksensorik.
Um Mehrkavitäten-Heisskanalwerkzeuge automatisch zu
balancieren, stattet HEWI jede Kavität mit einem Werkzeug­
innendrucksensor aus. Die Sensorsignale führen über einen
Mehrkanalstecker an der Werkzeugaussenfläche über ein
Mehrkanalkabel zum MultiFlow im Prozessüberwachungssystem CoMo Injection. Hier gelten die Verläufe des Werkzeuginnendrucks in den einzelnen Kavitäten als Regelgrössen,
während die Temperaturen der Heisskanaldüsen als Stellgrössen dienen: Je höher die Düsentemperatur, desto höher
die Schmelzetemperatur, desto niedriger die Viskosität der
Schmelze, desto geringer der Fliesswiderstand in Düse und
Werkzeug und damit umso leichter die Füllung der Kavitäten.
MultiFlow analysiert und vergleicht also die gemessenen
Druckkurven, errechnet neue Solldüsentemperaturen und
überträgt sie Zyklus für Zyklus über eine Schnittstelle an das
Heisskanalregelsystem oder an den in die Spritzgiessmaschine
integrierten Regler. So entsteht ein geschlossener Regelkreis,
der automatisch die gleichmässige und synchrone Füllung aller Kavitäten sicherstellt.
Beim Anfahren von Mehrkavitätenwerkzeugen balanciert
MultiFlow den Heisskanal vollautomatisch. Während der
Produktion regelt MultiFlow die Heisskanaltemperaturen
automatisch nach und sorgt so für dauerhaft stabile Füllverhältnisse in allen Kavitäten – ohne weitere manuelle Eingriffe.
Das System regelt auch Veränderungen des Prozesses, Materialschwankungen, Einflüsse der Produktionsumgebung und
andere Prozessstörungen automatisch aus.
Führt die automatische Balancierung nicht zum Ziel, weil die
Probleme nicht in der Prozessführung begründet liegen, so
Bessere Nutzung verfügbarer Kapazitäten
durch Auslastung älterer Maschinen
Bei Aufträgen aus der Automobilindustrie hat HEWI zwischen
der Abmusterung der Werkzeuge und dem Serienanlauf mit
einer stark wechselnden Nachfrage zu kämpfen. Grosse Flexibilität hinsichtlich Losgrössen und Lieferterminen ist verlangt,
wenn Prototypen ausgestattet und Testfahrzeuge hergestellt
werden. Flexibilität ist aber auch verlangt, wenn es um die
Nutzung freier Kapazitäten für genau diese Aufträge geht.
Dennoch ist absolute Sicherheit verlangt, was 100 % Qualität
betrifft. HEWI verfügt in seinem 71 Maschinen starken und
an sechs Tagen rund um die Uhr laufenden Park mit 220 bis
10 000 kN Schliesskraft über eine Reihe gut gepflegter und
voll funktionstüchtiger Spritzgiessmaschinen älteren Baujahrs.
Aber nicht alle lassen sich mit vertretbarem Aufwand auf den
aktuellen Stand der Technik bringen. Im Rahmen seiner NullFehler-Strategie suchte HEWI nach Möglichkeiten, eine Überwachung sicherzustellen, ohne die Hard- oder Software der
Maschine zu modifizieren.
Ohne notwendige Interaktion mit der Maschine selbst und
ohne Abhängigkeit von ihr bildet die Prozessüberwachung
mit Werkzeuginnendrucksensorik und dem CoMo Injection
von Kistler jetzt eine lückenlose In-Prozess-Qualitätskontrolle. Das Überwachungssystem analysiert den Druckverlauf im
Werkzeug und schleust Ausschussteile automatisch aus. Dazu
steuert es – je nach Ausstattung der Produktionszelle – verschiedene Einrichtungen an: Robotersysteme legen das mangelhafte Formteil nicht zu den Gut-Teilen, sondern werfen es
in eine Ausschussbox oder direkt in eine Schneidmühle. Alternativ setzt HEWI reversierende Förderbänder ein: Gutteile
werden in die eine, Fehlteile in die andere Richtung befördert.
Bei Fallteilen trennen Ausschussweichen im Ausfallschacht
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auf ein Signal des CoMo Injection zwischen Gut und Schlecht.
Die Peripherietechnik rund um die Maschine übernimmt also
die Qualitätsbeurteilung und sorgt im Zusammenspiel für die
Separation des Ausschusses. Um von Maschine zu Maschine
flexibel agieren zu können, hat HEWI seine Überwachungssysteme auf fahrbare Gestelle montiert. So lassen sie sich an
verschiedenen Maschinen einsetzen und mit der jeweiligen
Peripherietechnik verknüpfen – je nach dem, auf welcher Maschine der aktuelle Produktionsauftrag gerade läuft.
Stefan Schaller, Leiter der HEWI-Kunststofftechnik
Ganzheitliche Betrachtung spricht für die Überwachung
Ohne Zweifel erfordern Überwachungssysteme am Projektbeginn ein höheres Investment. "Dem Mehraufwand für Sensoren, Systeme und Werkzeuge steht aber ein Minderaufwand
in der Serienproduktion gegenüber", beichtet Hans Günter
Herbold, der seit 33 Jahren in der Kunststoffverarbeitung tätig
ist und seit 1988 die Verfahrenstechnik bei HEWI leitet. "Sparen wir die Systeme ein, haben wir definitiv einen Mehraufwand in der Serienproduktion: Wir brauchen engmaschigere
HEWI im Profil
HEWI ist Systemanbieter mit den Geschäftsfeldern Beschläge und Sanitär. Zu den Beschlägen zählen Ausstattungsprodukte rund um Tür und Fenster, Handlaufsysteme für von Flure und Treppenhäuser sowie
Beschilderungen zur Orientierung in öffentlichen Räumen. Funktionsgerechte und designorientierte Produkte
für den Sanitärraum schaffen Barrierefreiheit für Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und begründen das starke Systemgeschäft mit Gebäudeausstattung für Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen
und Seniorenheime.
Mit Formen aus geometrischen Grundelementen, bis zu
19 charakteristischen Farben und hoher Qualität haben
Beschläge von HEWI einen gewissen Kultstatus erlangt.
Mit einer erweiterten Materialpalette reagierte HEWI
zuletzt auf veränderte Marktbedürfnisse. So vertreibt
das Familienunternehmen mit weltweit rund 600 Mitar-
beitern heute Türdrücker auch aus Edelstahl und Aluminium sowie Sanitär-Accessoires auch aus Chrom, Edelstahl oder Glas.
Mit der Kunststofftechnik hat HEWI im neuen Jahrtausend
sein Angebotsspektrum erweitert und ein zusätzliches Geschäftsgebiet erschlossen. Das Leistungsportfolio reicht
von Entwicklung und Engineering von Kunststoff-Baugruppen über Spritzgiessen und Montage bis zu Lager-,
Logistik- und Recyclingkonzepten. Kernprodukte sind
technische Kunststoff-Spritzguss­
teile, die HEWI als Zulieferbaugruppen vornehmlich für die Automobiltechnik
herstellt. Neben dem klassischen Kompaktspritzgiessen
setzt HEWI Sonderverfahren wie die Zweikomponententechnik, das Monosandwichverfahren, die Gasinjektionstechnik oder die Umspritzung von Einlegeteilen aus Metall
oder Kunststoff ein. Eine der hauseigenen Besonderheiten
ist das Spritzgiessen rohrförmiger Handläufe und langer
Griffleisten in selbst konstruierten Sonderwerkzeugen.
Typische HEWI-Produkte in der Spritzgiessfertigung: Griffe und Handläufe für die Sanitär- und Gebäudeausstattung
6www.kistler.com
Stichproben, haben mehr Prüfaufwand und letztlich auch ein
höheres Risiko von Sortieraktionen und Mängelbeseitigung,
wenn möglicher Ausschuss in der Lieferung auftaucht." Für
die­­­­­­se ganzheitliche und verantwortungsübergreifende Betrachtung von Kosten und Nutzen hat auch HEWI Mut und Zeit
gebraucht. "Mit Unterstützung unseres Betriebsleiters Klaus
Rohde haben wir sämtliche Vorteile in die Artikelkalkulation
mit einbezogen: reduzierten Ausschuss, bessere Kapazitätsauslastung, weniger Personalaufwand für das Management von
Unzulänglichkeiten. Und so wurde noch klarer, dass sich die
Systeme rechnen!"
Ergänzend verdeutlicht Stefan Schaller, Leiter der HEWI-Kunststofftechnik, den monetären Nutzen mit einer neuen Strategie:
"Wir stellen den Ausschuss nicht mehr in Stückzahlen oder in
Prozentanteilen an der Produktion dar sondern in Euro. So berücksichtigen wir einerseits, dass die Parameter stark abhängig
sind von der Losgrösse und der Wechselhäufigkeit. Andererseits sind alle Effekte in Euro sehr anschaulich nachvollziehbar."
Alle Verfahrensmechaniker werden "infiziert"
Verfahrensmechaniker für Kunststofftechnik- und Kautschuktechnologie kommen bei HEWI im zweiten Lehrjahr in die Verfahrenstechnik und werden dort mit der Qualitätsphilosophie
und der werkzeuginnendruckbasierten Prozessüberwachung
vertraut gemacht. Bereits hier lernen sie die verschiedenen
Verfahrenstechniken, das Anfahren von Produktionsaufträgen, die Abmusterung neuer Werkzeuge und auch den Umgang mit den Überwachungssystemen in der Serienfertigung
intensiv kennen. Hans Günter Herbold: "Wir infizieren schon
unsere Azubis mit der Technologie." Die Verfahrensmechaniker bleiben nach Abschluss ihrer Ausbildung noch für ein weiteres Jahr in der Verfahrenstechnik, bevor sie in die Produktionsverantwortung wechseln. Herbold: "Dann haben sie nicht
nur die Bedienung der Werkzeuginnendrucksysteme sondern
den Nutzen der Prozessüberwachung kennen gelernt. Unsere Azubis sind von der Technologie überzeugt, und über sie
bringen wir die Werkzeuginnendrucküberwachung langfristig
in die Serienfertigung."
QUALITY MOLDING ist das Siegel
für 100 % Qualität beim Spritzgiessen.
Für Null-Fehler-Produktion in Elektro-, Medizin- und Automobiltechnik
durch Produktionsüberwachung mit dem Werkzeuginnendruck.
Für Prozess- und Qualitätsüberwachung, Prozessregelung und Heisskanal­
balancierung – unabhängig von Maschinenmarken, Werkzeugkonzepten
und Peripherietechnik.
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