BK Ärzteserie Knie 20150526

Der große Ärzte-Report:
Berlins Top-Operateure
+
6 Teil 7
Kniegelenk
Kniegelenk
Fotos: iStock,Timm, zVg
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Arthrose
Erklärt
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Experte
Warum
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Knie
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gefährdet ist
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Operationen
durchführt
Dr. Schneider
erklärt die
OP-Methoden
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2 Ärzte-Report Berlin
Foto: zVg
Neuer „Stoßdämpfer“
Ein „Stoßdämpfer“ soll
jetzt gegen ArthroseSchmerzen helfen. Die neue
Methode „KineSpring System“ ist ein umkomplizierter Eingriff für vergleichsweise junge Patienten mit
bis zu 130 Kilo Gewicht, für
die ein künstliches Kniegelenk noch nicht in Frage
kommt. Dabei werden zwei
Scharniere aus Titan am
unteren Oberschenkelknochen und am oberen Unterschenkelknochen innenseitig mit jeweils vier Schrauben fixiert. Eine kleine Feder aus Kobalt-Chrom, etwa so dick wie ein Bleistift,
wird dazwischen gehängt.
Diese Feder dämpft die Belastung auf das Knie um bis
zu 13 Kilo. Der etwa einstündige Eingriff unter
Vollnarkose ist unkompliziert.
6 Infos unter www.moximed.de
Stabile Knochen
Körperliche Aktivität erhöht die Stabilität des Skeletts. Diesen Zusammenhang ergaben vergleichende Messungen des Oberschenkelkopfes von fossilen
Affen und Menschen. Das
Ergebnis der Forscher der
Ohio State University in Columbus (USA): Die Knochen von Jägern und
Sammlern waren ebenso
robust wie die der Tiere.
Menschen, die Ackerbau
betrieben, wiesen hingegen
eine deutlich niedrigere
Knochendichte auf.
Foto: zVg
Pflanzen fürs Knie
Neben den bereits bekannten pflanzlichen Wirkstoffen fürs Knie, wie Teufelskralle und Weidenrindenextrakt, erfreut sich im
Nachbarland Frankreich
ein bislang bei uns wenig
bekanntes Mittel zunehmender Beliebtheit: ein
Avocado-Soja-Präparat.
Impressum
Redaktion:
Britta Zimmermann,
Michael Timm
Layout: Berliner KURIER
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erschleißt
ie Anzahl der eingesetzten künstlichen Kniegelenke steigt ständig.
Nach dem künstlichen Hüftgelenk ist die Knieprothese der
zweithäufigste Gelenkersatz.
Der mit Abstand häufigste
Grund für die geplante Implantation eines künstlichen Kniegelenkes, auch Knieprothese
oder Knieendoprothese genannt, ist die schmerzhafte Arthrose (Gelenkverschleiß).
„Wenn alle konservativen
Maßnahmen nicht erfolgreich
waren, die Arthrose sehr fortgeschritten ist, sich der Patient in
seiner Beweglichkeit stark eingeschränkt fühlt oder Schmerzen hat, sollte eine Operation
erwogen werden. Das wird aber
mit dem Patienten ganz ausführlich besprochen“, erklärt
Dr. Frank Schneider vom sporthopaedicum Berlin.
Prinzipiell werden heute drei
Typen von Knieprothesen unterschieden:
6 Teilweiser
Gelenkersatz
(„Schlittenprothese“):
Ist bei einem betroffenen
Gelenk nur ein Bereich verschlissen, wie es häufig nach älteren Verletzungen des Meniskus vorkommt, besteht die Möglichkeit, nur einen
Teil des Gelenks künstlich zu er-
Ursachen
Ursachen können
können
unter
unter anderem
anderem Übergewicht,
Übergewicht,
Verletzungen
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nd große
große
Belastungen
Belastungen sein
sein
Als Gonarthrose (Arthrose
des Kniegelenks) bezeichnen Mediziner den Gelenkverschleiß des Knies. Sie gehört zu den häufigsten Abnutzungserscheinungen der
Gelenke. Der fortschreitende Gelenkverschleiß führt
dazu, dass der Knorpel im
Kniegelenk zerstört wird.
Übergewicht, Verletzungen
und anhaltende Belastungen
sind nur einige der Faktoren,
die zur Entstehung einer
Kniegelenksarthrose beitragen können.
Das menschliche Skelett besteht aus etwa 200 verschiedenen Knochen, die zum Teil
durch Gelenke miteinander
verbunden sind. Erst die Gelenke machen unsere Bewegungsabläufe möglich. Im
Prinzip sind alle Gelenke
gleich aufgebaut:
Wo zwei Knochen zusammentreffen, werden die Enden
von einer Knorpelschicht
überzogen. Diese Schicht ist
sehr strapazierfähig und wirkt
wie ein Polster oder Stoßdämpfer. Eine Gelenkkapsel
umhüllt das gesamte Gelenk.
Zwischen den Knorpelschichten befindet sich der
Gelenkspalt. Das Gelenk als
Ganzes ist mit einer Flüssigkeit, der sogenannten Synovialflüssigkeit, gefüllt. Der
Knorpel und die Synovialflüssigkeit
(„Gelenkschmiere“)
sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Bewegung.
Sofern der Knorpelschaden
nicht als Folge einer Verletzung aufgetreten ist, entwickelt sich die Arthrose in einem langsamen, aber stetigen
Prozess. Im Laufe der Jahre
verändert sich die Gelenkflüssigkeit, wodurch eine Verschlechterung ihrer Viskoelastizität (Schmierfähigkeit
und Stoßdämpfung) entsteht.
Der Knorpel wird nicht mehr
ausreichend geschützt und ernährt und nutzt sich durch die
erhöhte Belastung immer weiter ab. Die Knorpelschicht
wird dünner, bis sogar Risse
und Löcher entstehen und im
weit fortgeschrittenen Arthrosestadium die Knochen
schließlich schmerzhaft aneinanderreiben.
Schmerzfrei
dank Prothese!
Jeder Gelenk-Ersatz wird individuell angepasst
setzen. Am häufigsten betroffen
ist die innere Seite des Kniegelenkes.
6 Oberflächenersatz („Totalendoprothese“):
Es ist die am häufigsten eingesetzte Kniegelenks-Prothese. Es
wird die gesamte Oberfläche
des Kniegelenkes ersetzt. Die
Stabilität des Gelenkes wird
durch die erhaltenen Bandstrukturen gesichert. Die Prothese ist dem natürlichen Kniegelenk nachempfunden.
6 Achsgeführte
Knieprothese:
Bei Verschleißerscheinungen
eines Gelenks sind nicht nur
Knorpel und Knochen betroffen, sondern häufig auch die
Weichteilstrukturen, insbesondere die Bänder.
Die Bänder können dabei
verlängert oder verkürzt sein,
wobei sie ihre natürliche Funktion verlieren. Bei diesen Patienten ist eine Stabilisierung des
Kniegelenks mit einer „normalen Prothese“ manchmal nicht
mehr möglich. Man benötigt daher Prothesen, die auf eine natürliche
Bandstabilisierung
nicht mehr angewiesen sind.
Die Prothesen werden tiefer in
den Knochen verankert und
durch eine Abstützung in der
Mitte wird ein seitliches Abweichen verhindert.
6 Die Operation:
Dr. Schneider operiert rund 300
Knieprothesen pro Jahr – als alleiniger Operateur! „Der Patient
kann heute zwischen Vollnarkose und regionaler Betäubung
wählen“, so Dr. Schneider. Über
eine Druckmanschette am
Oberschenkel kann bei der OP
die Blutzufuhr unterbunden
werden. Für den Eingriff selbst
öffnet der Chirurg das Knie
durch einen acht bis 15 Zentimeter langen Schnitt mit dem
Skalpell. Dabei schont er heute
Muskelfasern und Sehnen.
Dann bereitet er die Knochenflächen erst mal am Kopf des
Schienbeines, danach am Oberschenkel vor und fräst die Negativform der geplanten Prothese
millimetergenau aus dem Knochen heraus. Dadurch sorgt er
für eine perfekte Passform beim
Einsetzen der Implantate.
Die bestehen meist aus einer
gut verträglichen Chrom-Kobalt-Legierung. Zwischen den
Prothesenteilen sitzt eine Gleitscheibe aus Kunststoff, die wie
eine Art künstlicher Meniskus
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Die Entscheidung, eine Kniegelenksersatz­
operation durchführen zu lassen, fällt in der
Regel nach einer Periode langdauernder
Schmerzen. „Parallel dazu resultiert oft ein
erheblicher Verlust an Lebensqualität“, sagt
Dr. Johannes Knipprath, Leiter des Zentrums
für Gelenkersatz und Chefarzt der Abteilung
für Orthopädie und Unfallchirurgie des
St. Marien­Krankenhauses Berlin. „Besteht
ein ausgeprägter Wunsch nach Verbesse­
rung der Situation, ist die Entscheidung
richtig“, so Dr. Knipprath.
Sofern der
Knorpelschaden
nicht als Folge
einer Verletzung
aufgetreten ist,
entwickelt sich
die Arthrose in
einem langsamen,
aber stetigen
Prozess.
Foto oben: Ein neues künstliche Kniegelenk
bietet eine nahezu normale Beugung.
Foto links: So sieht eine sogenannte
Schlittenprothese, ein teilweiser
Gelenkersatz, aus.
6 Unser Experte
Dr. Frank Schneider
Dr. Frank Schneider ist seit 2009 Mitglied des
sporthopaedicums in Berlin. Schwerpunkt
seiner operativen Tätigkeit ist der
endoprothetische Ersatz der großen Gelenke
(Knie, Hüfte und Schulter) und die arthroskopische Chirurgie des Schultergelenkes.
Ein solcher Eingriff erfolgt je nach Ausmaß
der Gelenkschädigung abgestuft mittels Teil­
oberlächenersatz, Volloberlächenersatz
oder auch als gekoppelter Kniegelenksersatz.
Eine Entscheidungshilfe für die Behandlung
stellt in jedem Fall die persönliche Beratung
durch den Chefarzt dar. Dr. Knipprath nimmt
sich so lange Zeit, bis alle Fragen beantwor­
tet und mögliche Bedenken besprochen
sind. Für die Patienten ist mit jedem dieser
Eingriffe die Hoffnung verbunden, wieder ein
Leben ohne Schmerzen und Einschränkungen
führen zu können. Eine Voraussetzung hier­
für ist, dass nach sorgfältiger Abwägung die
Kniegelenksendoprothese genau an die Erfor­
dernisse jedes einzelnen Patienten angepasst
wird.
3
wirkt. Bei älteren Patienten
werden die Implantate mit
Knochenzement
eingesetzt,
jüngere werden zementlos operiert.
„Die Materialien sind heute
besser und hochwertiger, jede
Prothese wird individuell an die
Erfordernisse des einzelnen Patienten angepasst“, betont Dr.
Frank Schneider. „Navigationsgestützte Operationen haben
zusätzlich in den letzten Jahren
die Ergebnisse beim Knie-Gelenkersatz deutlich verbessert.“
6 Risiken:
Die Thrombose- und EmbolieGefahr liegt bei unter einem
Prozent, die Infektionsgefahr
und Wundheilstörungen bei etwa 0,5 Prozent.
6 Nach der Operation:
„Der Patient darf bereits am
nächsten Tag aufstehen und an
Gehstützen mit Hilfe der Physiotherapeutin anfangen zu laufen“, erkärt Dr. Frank Schneider. Nach einer Woche in der
Klinik erfolgt in der Regel eine
dreiwöchige Reha. Dr. Schneider: „Bis der Patient richtig mobil ist, dauert es vier bis fünf
Wochen.“
6 Lebensdauer:
Nach zehn Jahren sind 95 Prozent der künstlichen Kniegelenke noch voll funktionsfähig, nur
fünf Prozent müssen bis zu diesem Zeitpunkt bei einer erneuten OP gewechselt werden.
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Individualisierter Kniegelenksersatz
Fotos: Fotolia, zVg, Timm
6 Nachrichten
BERLINER KURIER
DIENSTAG, 26. MAI 2015
Das Ärzteteam im Zentrum für Gelenkersatz
stimmt deshalb die gesamte Therapie bis hin
zur Rehabilitation und Nachbehandlung indi­
viduell ab. Da jedes Gelenk anders geformt
ist, besteht die Herausforderung darin, die
Endoprothese reibungslos in ihre natürliche
Umgebung einzupassen. Entscheidend für
das Operationsergebnis ist das passgenaue
Einsetzen des Implantates. Neben der kon­
ventionellen Technik stehen im Zentrum für
Gelenkersatz des St. Marien­Krankenhauses
Berlin innovative Methoden zur Verfügung.
Die rechnerunterstützte Operationstechnik
beinhaltet die Erstellung eines virtuellen
Bildes vom Ist­Zustand des Kniegelenkes, das
mit einem Idealbild verglichen wird. Dieser
Vergleich führt zu Millimeter­ und Gradanga­
ben, die eine exakte Umsetzung der Endopro­
thesenplanung ermöglichen. Dieses Verfah­
ren ist die sogenannte Navigationstechnik.
Bei der patientenindividualisierten Instru­
mentierung von Kniegelenksendoprothesen
werden auf Basis eines speziellen Röntgen­
bildes sowie MRT­Aufnahmen Schnittenscha­
blonen aus medizinischem Nylonkunststoff
hergestellt, die genau an die individuelle
Knieanatomie des jeweiligen Patienten ange­
passt sind. D. h., der Großteil der Anpassung
des Implantates an den Knochen indet vor
und nicht während der Operation statt. So
kann der Operateur mithilfe dieser Schablo­
nen das Knie für die Implantation vorberei­
ten und das Kunstgelenk präzise ausrichten.
Dr. med. Johannes Knipprath | Chefarzt
der Abteilung Orthopädie und Unfall­
chirurgie, St. Marien­Krankenhaus Berlin |
Gallwitzalle 123­143 | 12249 Berlin |
Telefon: 030/767 83­271 | E­Mail:
knipprath@marienkrankenhaus­berlin.de
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Mo und Fr. 8.00 - 18.00 Uhr
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Die Arthrose des Kniegelenks gehört zu den häufigsten Abnutzungserscheinungen der Gelenke. Durch
fortschreitenden Verschleiß
wird der Knorpel im Kniegelenk zerstört. „Insbesondere
ältere Patienten leiden unter
degenerativen Veränderungen der Gelenke“, sagt Dr.
med.
Wolfgang
Vogler,
Chefarzt der Orthopädie
und Unfallchirurgie im Evangelischen Krankenhaus Königin Elisabeth Herzberge
(KEH) in Berlin-Lichtenberg.
„Sowohl bei Sturz-Verletzungen, Unfallfolgen oder
bei altersbedingtem Gelenkverschleiß bieten wir eine
umfassende Versorgung.“
Dr. med. Thomas Stofels
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
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126
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■ Ev. Krankenhaus Hubertus
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(Quellen: Qualitätsberichte der Kliniken, OPS 5-822,
weiße Liste, eigene Angaben)
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Ärzten und die Auswertung der OP-Zahlen
erfolgten anhand sorgfältiger Recherchen.
Selbstverständlich zweifeln wir die
Qualifikation und Operationsfrequenz
aller nicht erwähnten Kliniken und Ärzte
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Andrea Wagner
Fachärztin für Orthopädie
Anzahl Operationen pro Klinik
„Verletzungen oder Arthrosen des Knies
können in unserem Krankenhaus zuverlässig
behandelt werden“, sagt Chefarzt Dr. Vogler.
Soweit möglich werden
die Eingriffe schonend minimal-invasiv durchgeführt.
Die Zahl der orthopädischunfallchirurgischen Eingriffe
ist in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Daher wurde der Fokus in der
Klinik noch stärker auf die
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auch Prothesen des Kniegelenks zum Versorgungsumfang. Durch die spezielle
Organisation interner Strukturen und interdisziplinäre
Zusammenarbeit sind beste
Bedingungen insbesondere
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 Ev. Krankenhaus
Königin Elisabeth
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