Healthy Meetings Gesunde Tipps für effiziente Meetings Gesunde Tipps für effiziente Meetings Kennen Sie das? Morgens um 10 Uhr und bereits das zweite Meeting des Tages ist angebrochen. Das Gipfeli aus der Znüni-Pause liegt noch etwas schwer im Magen und irgendwie kommen Sie nicht richtig in die Gänge – ein Blick in die Runde sagt Ihnen, dass es anderen gleich geht. Das Meeting gestaltet sich dann auch entsprechend schleppend, ein Ergebnis liegt noch in weiter Ferne. Und im Kopf schwirren unerledigte Pendenzen herum, die Sie – nach dem täglichen Sitzungsmarathon – noch erledigen müssen. Müdigkeit, Konzentrationsabfall und unproduktiven Meetings müssen nicht sein! Unsere gesunden Tipps helfen Ihnen dabei, Meetings und Seminare möglichst effizient und produktiv zu gestalten. Und: Gegen möglichst stressfreie Sitzungen lesen Sie das Interview mit unserem Psychologen Marc Stoll. Viel Spass wünscht Team Corporate Health, Medbase Inhalt •Energyboost für müde Hirnzellen •Move your brain! •Interview: So gelingen Meetings stressfreier Impressum Redaktion und Gestaltung: Medbase AG Bilder: Medbase AG und iStock © 2015 Medbase AG, Winterthur Energyboost für müde Hirnzellen Die beliebten Klassiker zur Verpflegung in Meetings sind oft fett -und zuckerreich, so dass der Blutzucker schnell ansteigt und wieder absinkt. Diese Schwankungen machen sich durch Unkonzentriertheit, Müdigkeit und Heisshunger bemerkbar. Mit folgenden Alternativen bringen Sie mehr Power in Ihr Meeting. Die Klassiker • • • • Geeignete Alternativen Getränke Süssgetränke (Cola, Rivella etc.) Fruchtsäfte Kaffee Red Bull • Früchtetee (z.B. auch gekühlt mit Zitrone) • Wasser • Mineral mit Geschmack • Verdünnte Fruchtsäfte Pause / während Meetings • • • • • • Gipfeli, Semmeli Schokoladenbrötchen Gesalzene Nüsslis Salzstangen Guetzli, Kekse Kuchen, Schokolade • Fleisch-oder Käsebaguettes • Brezel mit Butter • Chäschüechli, Schinkengipfeli • Saisonales Frischobst, Smoothie (kleine Portion, 2dl) • Trockenobst kombiniert mit Nüssen (z.B. Cranberries, Ananas, Aprikosen, Baumnüsse & Cashewkerne) • Mini-Gebäck (Croissants, Vollkorn- oder Früchtebrötchen) • Müsli mit Joghurt Lunch • Vollkornsandwich mit gegrilltem Gemüse, Frischkäse, Kräuteraufstrich oder Trockenfleisch / Poulet • Salat (z.B. im Becher) • Kräuterquarkdip mit Gemüse Tipps für mehr Power • Vollkornprodukte helfen, den Blutzucker länger stabil zu halten und das Völlegefühl nach dem Essen zu reduzieren • Reichlich und regelmässig ungesüsste Getränke anbieten • Kleine Portionen anbieten • Koffeinhaltige Getränke in moderaten Mengen (ca. 2 – 4 Tassen pro Tag) können die Konzentration steigern. Höhere Dosen können jedoch Unruhe verursachen oder verstärken Move your brain! Schon kurze Bewegungspausen oder Aufstehen während eines Meetings zahlen sich durch eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit aus, da Körper und Gehirn stärker durchblutet werden. Auch ärgerliche Verspannungen, die durch das Dauersitzen entstehen, lassen sich so vermeiden. So bringen Sie mehr Bewegung in Ihr Meeting: • Sequenzen mit Lockerungs-und Stretchingübungen einplanen, die auch in Business-Klei• Sitzungen (oder einen Teil davon) im Stehen der und ohne zu schwitzen möglich sind (siehe abhalten, Stehpulte oder -tische anschaffen Übungstipps) oder bestehendes Mobiliar als Stehtische um• Falls es nicht vorangeht beim Meeting: kurze funktionieren Bewegungspause einbauen • Besprechungen im Gehen abhalten (z.B. 1:1 • Bei mehrtägigen Meetings: Location mit SportMeetings) möglichkeit aussuchen oder Fitnessblock ins • Pausen einplanen und für einen kurzen Gang Programm einplanen (z.B. mit externem Fitan die frische Luft nutzen (5 – 10 Minuten Paunesstrainer), am Morgen vor dem Meeting ein se nach 45 Minuten, 10 – 15 Minuten nach 90 gemeinsames Sport/Bewegungsprogramm anMinuten) bieten Weitere Tipps • Wichtige Meetings nicht zu früh am Morgen planen, da sich dann manche Leute noch in der sogenannten «Anlaufphase» befinden. (z.B. besser um 10:00 – 12:00 Uhr) • Vor dem Meeting das Sitzungszimmer gut durchlüften • Gewusst? Meetings im Stehen fördern kurze Redebeiträge und die Teilnehmer fokussieren sich vermehrt auf wichtige Themen 1 Move your brain! 2 Mit der Hand Richtung Decke über den Kopf zur anderen Seite ziehen, 10 Mal, dann Seite wechseln. 3 Langsam nach vorne beugen und Arme / Kopf locker hängen lassen, langsam wieder aufrichten, Arme zur Decke ziehen. 10-15 Mal. Arme seitlich auf Schulterhöhe, abwechslungsweise ein Daumen nach oben strecken und zur Seite schauen, wo Daumen oben ist. 5-10 Mal. 4 Vom Becken aus eine Ganzkörper-Drehung durchführen, nach rechts und nach links drehen, die Arme schwingen locker mit, 15-20 Mal. Tipp • Knie immer leicht gebeugt halten • Atmen nicht vergessen! So gelingen Meetings stressfreier Meetings nehmen immer mehr Raum ein Prozess fast nicht aus und müssen lernen, dass im Berufsalltag. Produktiv sind jedoch bei nicht immer der direkte Weg zum Ziel führt. weitem nicht alle. Marc Stoll, Psychologe und Psychotherapeut, Medbase, gibt Tipps, wie Meetings stressfrei und effizienter gestaltet werden können. Marc Stoll, was «stresst» in Meetings? Der Gründe gibt es viele. Auf der strukturellen Ebene sind es unklare Traktanden, schlechtes Zeit- und Prioritätenmanagement, unklare Führung oder Diskussionen über die Protokollführung. Dazu kommen Seitengespräche, Lästern über Kunden oder selbstdarstellerische Kollegen, die in Marc Stoll, Psychologe und endlosen Monologen viel Psychotherapeut, Raum einnehmen und nicht Medbase gestoppt werden. In letzter Zeit höre ich auch immer wieder, dass Mitarbeitende während Meetings auf dem Natel surfen. Ein Hauptübel ist, dass die Zahl der Meetings, nicht aber deren Produktivität gestiegen ist. Ich kenne Institutionen und Betriebe, da sitzt man auch ohne Traktanden bis zur letzten Minute herum, einfach weil es immer so war. Hier passt das deutsche Wort «Sitzung» auch besser als Meeting. Man hat das Gefühl, man vertrödelt Zeit, die man woanders besser nutzen könnte. Das stresst und lähmt die Kreativität und die Produktivität. Auf der anderen Seite habe ich selber einmal in einer Institution gearbeitet, wo die Meetings ein «Dauer-Gähner» waren. Der Sitzungsleiter war zwar ein brillanter Denker in seinem Fachbereich, von Menschenführung hatte er aber wenig Ahnung. Als er sich einmal in der Pause beklagte, wie ihn diese Sitzungen anstrengen würden, habe ich ihm vorgeschlagen, dass doch sein Stellvertreter «Ein Hauptübel ist, dass die Zahl der Meetings, nicht aber deren Produktivität gestiegen ist» die Sitzungsleitung übernehmen könne. Am Ende waren alle zufrieden. Die Meetings wurden flüssiger und wir konnten von den fachlichen Inputs des ehemaligen Sitzungsleiters profitieren. Fand ich ihn als Sitzungsleiter noch eine Zumutung, so waren seine Beiträge als Teilnehmer eine echte Bereicherung. Leider sind in vielen Betrieben solche Entscheide wegen des Hierarchiegerangels Was ist, wenn ein Meeting nicht richtig voran- nicht möglich. Freiwillig die Sitzungsleitung abzugeben käme beruflichem Selbstmord gleich. Hier geht? Hier stellt sich die Frage, ob es am Thema, an der müsste man nach anderen Lösungen suchen. Sitzungsstruktur, am Sitzungsleiter oder an mir selber liegt? Manchmal ist es wichtig, dass zuerst alle Meinungen Gehör finden, bevor man entscheidet. Ungeduldige Menschen halten diesen Wie reagiere ich am besten, wenn das Meeting hitzig wird? Mal davon abgesehen, dass es immer eine Temperaments- und Interpretationsfrage ist, kommt «Wo Harmonie-Terror und Konfrontationsverbot herrscht ist Stillstand» es hier primär drauf an, ob ich Sitzungsleiter, langjähriger Mitarbeiter oder Praktikant bin. Als Sitzungsleiter habe ich nicht nur den grössten Einfluss, sondern bin auch verpflichtet, aktiv einzugreifen, wenn das Meeting destruktive Formen annimmt. Auch hier beginnt die Intervention mit der Analyse. Es kann durchaus sinnvoll sein, wenn es einmal konfrontativ und hitzig wird und die wirklich relevanten Themen so endlich auf den Tisch kommen. Wo «Harmonie-Terror» und Konfrontations- fe nicht vermeiden oder verbieten. Die Frage ist, bin ich Hahn oder Huhn und wie sieht mein Arbeitsumfeld aus? Aus gekränktem Stolz in einem Machtkampf mit dem Chef vor versammelter Gesellschaft zu gehen halte ich nicht als weise. Da ist es besser, das Ganze an sich vorbeiziehen zu lassen. Allenfalls kann man am Schluss noch so etwas sagen wie «Ich fühle mich durch Ihre Aussage falsch verstanden und zurückgesetzt». Wenn ich von meinen Gefühlen rede, dann beleidige ich niemanden, gebe aber auch nicht einfach klein bei. Das allerdings ist nur in Betrieben möglich, wo das Reden über Gefühle nicht gleich als Schwäche angesehen wird. Wenn mein Mitstreiter persönlich «auf Mann spielt» und unfair wird, dann kann man diesen zum Beispiel elegant auffliegen lassen mit einer Bemerkung wie «Wir verlieren an Höhe, Herr Müller». Leider kommen einem solche Sätze meistens erst dann in den Sinn, wenn das Ganze bereits vorbei ist. Aber ist es nicht manchmal klüger, gar nichts zu tun? Das trifft in vielen Fällen sicher zu. Wir leben in einer narzisstischen Gesellschaft, wo eine Kritik schnell als Majestätsbeleidigung angesehen wird. Ich hatte es kürzlich mit einem Lehrling im ersten Lehrjahr zu tun, der sich weigerte den Boden der Werkstatt zu wischen und die Aufgabe als Demütigung empfand. Hier wäre es tatsächlich klüger gewesen, den legitimen Auftrag anzunehmen und auszuführen. Wenn ich aber als Chefsekretärin aus Angst jeden potentiellen Konflikt von verbot herrscht, ist Stillstand und es entsteht keine Anfang an vermeide, dann bin ich im Tiefstatus Innovation. Wenn aber immer die gleichen Al- und werde dementsprechend behandelt. Hier ist pha-Männer sich herausfordern und damit Teams es ratsam, sich nicht ständig zum Huhn machen und Projekte behindern, dann muss das zum Thema werden. Dumm ist es natürlich, wenn der «Es ist ratsam, sich nicht ständig zum Chef selber Teil des Problems ist. Huhn machen zu lassen und auch einmal auf die Hinterbeine zu stehen» Wie lassen sich Hahnenkämpfe vermeiden? Wo Menschen zusammen arbeiten gibt es Hierarchien. Das mussten auch soziale Institutionen zu lassen und auch einmal auf die Hinterbeine zu und Betriebe mit flachen Hierarchien schmerzhaft stehen und deutlich Position zu beziehen. erkennen. So gesehen lassen sich Revierkämp- Was raten Sie, um ein Meeting möglichst stressfrei für alle Beteiligten zu gestalten? Wenn die wichtigsten Traktanden, die Reihenfolge, die Vorgaben und die Ziele zu Beginn klar sind, dann gibt das Orientierung. Das Meeting sollte auch pünktlich beginnen und enden. So vermeidet man, dass Mitarbeitende zu spät kommen und man endlos Zeit verschwendet, weil man ja weiss, dass man aus dem Vollen schöpfen kann. Wenn man mit den Themen durch ist, darf die Psychologe auch über die Pädagogik oder den Kauf des WC-Papiers seinen Senf geben kön- Sitzung auch einmal früher zu Ende sein und wird nicht künstlich in die Länge gezogen. So bestraft man nur die Teilnehmenden und sendet das Signal aus, dass man beim nächsten Mal doch wieder etwas ausufernder reden könnte. Alle Mitarbeiten, die am Tisch sitzen, sollten auch wirklich in ihrem Bereich einen Beitrag leisten. Es kann nicht sein, dass nur die Hälfte der Anwesenden sich vom Thema wirklich angesprochen fühlt. In einigen sozialen Institutionen herrscht manchmal noch heute der Glaube, dass alle Mitarbeitende zu allem etwas zu sagen hätten. Dass der hineingerät und eine Episode an die andere reiht, dann muss interveniert werden. Seitengespräche sind ein «No-Go». Die Stossrichtung sollte nicht darauf gelegt werden, was alles schwierig ist und warum etwas nicht geht, sondern klar nach Vorne. Sonst ist die Gefahr gross, dass man am Ende frustrierter ist als zu Beginn. Nach dem Meeting müssen alle wissen, wer bis wann was zu tun hat. Es versteht sich von selbst, dass das bindend ist und nicht jede Woche die gleichen Aufgaben verteilt werden. Was ich hier erzähle ist nichts Neues. Doch leider harzt es in der Praxis immer an den vermeintlich einfachsten Dingen. «Nach dem Meeting müssen alle wissen, wer bis wann was zu tun hat» ne. Das ist falsch verstandene Basisdemokratie. Wenn jede Woche endlos über die gleichen Themen diskutiert wird, man in «Lästergeschichten» Wie gehe ich mit Nervosität in Meetings um? Zuerst einmal ist es wichtig, die eigene Nervosität nicht gleich wegmachen zu wollen im Sinne von «jetzt sei doch nicht so nervös». Besser ist, sich darüber klar zu werden, was konkret das Gefühl der Nervosität auslöst. Gefühle sind nicht einfach unnütz, sie wollen einem etwas sagen. Es ist etwas anderes, ob ich generell Angst vor der Bewertung der Chefin habe oder ob ich schlichtweg unvorbereitet in die Sitzung gehe und hoffe, dass sie mich nicht anspricht. Erst wenn ich mir dessen bewusst bin, kann ich wirksam handeln. mir eine Entspannungsübung vor dem Meeting wenig. Dann bringt nur seriöse Vorbereitung ein Gefühl von Sicherheit. Was ist für Sie persönlich ein gutes Meeting? Jedes Meeting ist ein Erfolg, wenn man mit mehr herauskommt als man hineingegangen ist. Das muss nichts weltbewegendes sein. Mein persönlicher Favorit sind die Meetings, die ich in Form eines Projektauftrages mit zwei Betriebsleitern viermal pro Jahr durchführe. Per Mail bestimmen wir die Prioritäten und treffen uns für einen gemeinsamen Spaziergang von zwei Stunden. Ich bin immer wieder erstaunt über den Fakt, dass «Ich bin immer wieder erstaunt, dass ausserhalb der begrenzten Mauern durch den simdurch den simplen Fakt der Bewegung plen Akt der Bewegung in der Natur die besten in der Natur die besten Ideen entstehen» Ideen entstehen. Das öffnet die Denkräume und bringt Schwung in die Projekte, so dass wir auch Wenn ich einen fachlichen Input halten sollte, bei schlechtem Wetter und im Winter nicht darauf aber mein Metier nicht beherrsche, dann nützt verzichten.
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