Wo Blasmusik Brücken schlägt

KRONACH
Freitag, 14. August 2015
K8-1
Wo Blasmusik Brücken schlägt
Die Wickendorfer Kapelle
feiert 60. Geburtstag. Mit
allem Pipapo. Zahlreiche
Gäste machen dabei dem
Jubilar ihre Aufwartung.
Und zusammen genießt
man das besondere Flair
des Festes.
Von Uwe Thoma
Wickendorf – Sicherlich hat nicht
nur das tolle Wetter die vielen Besucher nach Wickendorf zum Brückenfest der Wickendorfer Musikanten
gelockt. Das Fest, verbunden mit
dem 60-Jahr-Jubiläum der Kapelle,
ist als echtes Highlight im Veranstaltungskalender des Ortes bekannt.
Zahlreiche Lichterketten, der aufgestaute Bach mit einem Springbrunnen, die liebevoll eingerichtete Bar
und die vielen Strohpuppen mit verschiedenen Musikertrachten zauberten ein einmaliges Flair auf den Festplatz.
Der Freitag stand ganz im Zeichen
der Blasmusik. Befreundete Musikkapellen spielten zunächst Standkonzerte im Ort und zogen in einem
Sternmarsch zum Festplatz. Dort
spielten sich die „Blechspitz’n“ unter
Leitung von Holger Mück mit ihrer
hervorragenden Musik schnell in die
Herzen der Blasmusikfans. „Eine
spitzen Musik, echt klasse“ konnte
man von vielen Besuchern hören.
Am Samstag heizten die Wickendorfer selbst kräftig ein. Zum Auftakt
gab es böhmische Musik, weiter ging
es mit Schlager- und Stimmungsmusik, zum Ende wurde es rockig. So
fand jeder Gast etwas. Der Festplatz
wurde in eine wahre Partymeile verwandelt. Die aktiven Musiker dankten den ausgeschiedenen Technikern
Heinz Heinlein und Georg Daum.
Dieses Jahr wurde der Sonntag an
das Brückenfest angehängt. Dieser
begann mit einer imposanten Kirchenparade mit den örtlichen Vereinen und dem Schützenverein Friedersdorf. Pfarrer Holger Fiedler freute
sich, dass die Wickendorfer Musikanten ihr 60-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst beginnen. In sei-
Die Musikanten bekundeten ihre Glückwünsche mit dem Hochhalten ihrer Instrumente.
Fotos: Uwe Thoma
Ehrungen
Vorsitzender Heinz Heinlein (Mitte) wurde für 30-jährige Tätigkeit zur Förderung der Musik geehrt. Mit im
Bild sind Kreisvorsitzender Wolfgang Müller (links)
und der stellvertretende Bezirksvorsitzende des
Nordbayerischen Musikbundes, Thomas Kolb.
Auszeichnungen erhielten:
40 Jahre aktives Musizieren: Stefan Martin, Hubert Martin;
Zehn Jahre aktives Musizieren: Florian Beetz, Kathrin Konrad, Sebastian
Martin, Felix See, Lisa
Wachter, Kathrin Neder, Teresa Neder, Thomas Röschenthaler;
15 Jahre aktive Tätigkeit
in der Vorstandschaft: Hubert Martin (Kassier);
Ehrung für 20 Jahre akti-
ve Tätigkeit in der Vorstandschaft: Michael Martin (Beisitzer);
Ehrung für 30 Jahre aktive Tätigkeit in der Vorstandschaft: Matthias Beetz
(2. Vorsitzender);
Ehrung für zehn Jahre
Dirigent: Markus Hofmann;
Ehrung für 30 Jahre vorbildliche Tätigkeit zur Förderung der Musik: Heinz
Heinlein (Vorsitzender seit
1989, zuvor Kassier und 2.
Vorsitzender).
Schirmherrin und Bürgermeisterin Gabriele Weber dankte den Gründungsmitgliedern Burkhard Heinlein, Josef
Förtsch und Lothar Martin (von links).
ner Predigt fragte der Geistliche, was
einem im Leben wichtig sei. So
schaffte er immer wieder Bezug auf
die Musik und den Schriftlesungen.
Denn auch bei der Musik könne man
für das Leben lernen. Musikalisch
mitgestaltet wurde der festliche Gottesdienst von den Jungmusikanten
und Florian Beetz an der Orgel.
Eine ganze Schar Musikanten
konnten im Rahmen des sich anschließenden Frühschoppens geehrt
werden. Der Kreisvorsitzende des
Nordbayerischen
Musikbundes
Wolfgang Müller und der stellvertretende Bezirksvorsitzende Thomas
Kolb nahmen die Ehrungen vor.
Müller dankte den Musikern für
ihren Idealismus und Durchhaltevermögen zum Wohle des Kulturgutes
Blasmusik. Die Wickendorfer Bürger
könnten froh sein, eine Musikkapelle zu haben, die bei kirchlichen und
weltlichen Festen, bei freudigen und
traurigen Anlässen ihr Instrument
auspackten und sich so in den Dienst
der Allgemeinheit stellten, so Müller.
Eine guter Mix aus jungen und alten
Musikern sichert den Fortbestand einer Kapelle. „Das Durchschnittsalter
von 26,9 Jahren zeigt, dass der eingeschlagene Weg der Richtige ist“, freute sich der Kreisvorsitzende. Ihm lag
es am Herzen, den Wickendorfer Musikanten sowie der Stadtkapelle Teuschnitz nochmals für das Gemeinschaftskonzert in Tettau zu danken.
Glückwünsche sprachen auch Thomas Kolb seitens des Bezirksverbandes und Frank Zapf vom Schützenverein Friedersdorf aus.
Schirmherrin und Bürgermeisterin
Gabriele Weber übermittelte die Grüße der Stadt Teuschnitz. Die Wickendorfer Musikanten seien über die
Grenzen des Landkreises hinaus bekannt, das zeige auch der Besuch der
Fans und Freunde aus Bergisch-Gladbach und Groß Rosenburg.
Am Nachmittag erfreuten fünf
Musikvereine die Gäste mit Standkonzerten und einem Sternmarsch.
Ihre Glückwünsche bekundeten die
Gastkapellen mit dem Hochhalten
ihrer Instrumente auf dem Festplatz.
Bei hochsommerlichen Temperaturen unterhielten die Altenkunstadter
Musikanten in gekonnter Manier die
Gäste.
Die Frau, die jedem Fleck das Fürchten lehrt
Über Jahrzehnte sorgt
„Rosi“ für saubere und
gebügelte Wäsche. Dass
nirgendwo ein Knopf
fehlt. Nun geht die gute
Seele des Hauses in Rente.
Zeitgleich begrüßt man im
Altenheim aber auch zwei
„Neue“ im Caritas-Team.
Wallenfels – Eine Ära geht zu Ende:
Rosina Maier, genannt „Rosi“, geht
in den wohlverdienten Ruhestand.
Seit 1990 sorgte sie in der Wäscherei
des Caritas-Altenheims St. Elisabeth
in Wallenfels dafür, dass nichts zurück an die Bewohner ging, das nicht
sauber, geflickt und gebügelt war.
Bereits im früheren Altenheim der
Stadt Wallenfels war Rosi Maier tätig.
Seit 1. Januar 1990 arbeitete sie in der
Wäscherei und half in der Hauswirtschaft und beim Putzen auf den Stationen aus. Vorher hatte sie bei der
Stadt gearbeitet. Mit dem Umzug ins
neue Caritas- Altenheim änderte sich
Roesler-Börse
und Flohmarkt
Bad Rodach – Bald ist es wieder soweit: Auf dem Schlossplatz in Bad
Rodach findet die Roesler-Börse statt.
Schon im 18. Jahr treffen sich Freunde und Sammler der Produkte der
Feinsteingutfabrik Max Roesler zum
traditionellen Tausch- und VerkaufsEreignis. Die Freunde der qualitätsvollen Keramik kommen aus ganz
Deutschland und dem benachbarten
Ausland zum Kaufen, Verkaufen und
Tauschen – aber auch, um Freunde
zu treffen. Die Roesler-Börse beginnt
am Samstag, 29. August, um 9 Uhr
auf dem Platz vor dem Jagdschloss.
Infos unter www.roesler-freunde.de.
Der Flugkapitän und seine Mannschaft: Bernd Robitschko (auf dem Flugzeug)
verabschiedete Rosina Maier (rechts) und beglückwünschte die beiden neuen
examinierten Altenpflegefachkräfte Julia Kräußling und Anna Geiger (von links).
Mit im Bild die stellvertretende Heimleiterin Fabiola Maier (Dritte von links) und
Foto: Susanne Deuerling
Marco Fischer, Vorsitzender der Mitarbeitervertretung.
auch einiges in der Wäscherei. Die
Arbeitszeiten wurden erhöht und
Aushilfen, Praktikanten und Ferienarbeiter wurden eingesetzt. Später
kam noch ein fester Mitarbeiter da-
zu. 20 Jahre lang arbeitete Rosi Maier
im Keller des Altenheims, dann zog
sie mit ihren ganzen Maschinen um
unters Dach, wo die neue Wäscherei
eingerichtet wurde. Es gab mehr Ar-
Für die Feierstunde gab es noch eibeit, andere Arbeitszeiten und große
Maschinen für immer mehr Wäsche. nen anderen Anlass: Anna Geiger
„Das war sehr gut, wir hatten viele und Julia Kräußling können auf
positive Neuerungen“, begeistert ihren Abschluss an der BRK-Berufssich Rosi Maier, wenn sie von ihrer fachschule für Altenpflege in StadtTätigkeit erzählt. Heute läuft viel steinach sein. Anna Geiger aus Steinüber große Wäschereien, doch es berg wurde mit einem Notendurchmuss doch noch einiges im Haus ge- schnitt von 1,3 die Zweitbeste ihres
waschen werden und das Nachbes- Jahrgangs. Julia Kräußling aus Birnsern, Knöpfe erneuern und andere baum konnte eine tolle Leistung mit
Kleinigkeiten werden immer noch einem Notendurchschnitt von 2,0
von Hand gefür sich verbumacht.
chen. Nun könWir hatten viel Spaß mit
nen die beiden
Von 2005 bis
Rosi. Ich habe sogar als
sich „examinier2009 war sie zuPraktikant mit ihr im Keller
dem
Mitglied
te Altenpflegegetanzt.
der Mitarbeiterfachkräfte“ nenLeiter Bernd Robitschko
vertretung, sie
nen und meinen, dass sich die
ist Caritasmitglied und war als Caritassammlerin Strapazen, aber auch die schönen
unterwegs.
Seiten ihres Berufes schon gelohnt
In einer kleinen Feierstunde dank- haben. Ein Jahr Vorpraktikum und
te der Leiter des Altenheims, Bernd drei Jahre Ausbildung haben sie hinRobitschko „seiner“ Rosi und lobte ter sich. Beide sind mit ganzem Herihre ruhige Art. Immer sei sie für an- zen dabei. Nun freuen sie sich über
dere da, als Ansprechpartnerin nicht ihren Arbeitsvertrag mit dem Carinur in Sachen Wäsche. „Wir hatten tas-Alten- und Pflegeheim „St. Elisaviel Spaß mit Rosi. Ich habe sogar als beth“. „Schön ist, dass wir auf unsePraktikant mit ihr im Keller getanzt“, ren Ausbildungsstationen bleiben
sd
können“, lachen die beiden.
erinnert sich Robitschko.
Ein Ausbilder mit Format
Seine Arbeit halte ihn
jung. Das sagt Klaus
Hühnlein. Seit 1990 hat er
unter anderem 150
AOK-Azubis betreut.
Schneckenlohe – Die AOK-Direktion Coburg hat Klaus Hühnlein aus
Schneckenlohe für sein 25-jähriges
Engagement als Ausbildungsleiter
geehrt. Seit 1990 hat er über 150 Auszubildende betreut und viele Kollegen und Kolleginnen bei der Fortbildung zum AOK-Betriebswirt unter-
stützt. Direktor Christian Grebner
sprach dem 59-Jährigen seinen Dank
aus: „Mit viel Herzblut begleitet
Klaus Hühnlein unsere Azubis.
Er steht ihnen partnerschaftlich
beiseite und bewahrt dabei immer
die Ruhe.“ Klaus Hühnlein oberstes
Ziel sind aber nicht nur die guten Ergebnisse seiner Schützlinge: „Ich finde im heutigen Berufsleben Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke
ebenfalls sehr wichtig. Und der Umgang mit den Jugendlichen hält
mich innerlich jung, weil ich stets
auf dem Laufenden bin und neue
Trends mit lebe.“
Direktor Christian Grebner (rechts) und Verwaltungszentralbereichsleiter Martin
Sauer (links) haben Klaus Hühnlein (Mitte) zur Anerkennung seiner 25-jährigen
Tätigkeit als Ausbildungsleiter eine Urkunde überreicht.
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Staatliches
Bauamt betreut
weiter Festung
Kronach – „Das Staatliche Bauamt
Bamberg nimmt bis auf Weiteres, zur
Abwicklung des neuen Mehrjahresprogramms 2016-2018, seine bewährte Aufgabe zur baulichen Betreuung der Festung Rosenberg
wahr.“ Das ist die Kernaussage eines
Briefs von Staatssekretär Gerhard Eck
aus dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr,
der Anfang August bei Landrat Oswald Marr eingetroffen ist. Wie Pressesprecher Bernd Graf am Donnerstag mitteilte, hatte der Landrat im
Juni an Innenminister Joachim Herrmann geschrieben, dass die Festungssanierung eine „Herkulesaufgabe“ der Stadt Kronach sei, die nur
durch die professionelle Hilfe des
Staatliches Bauamts geschultert werden könne. Damit habe Marr ein ausführliches Schreiben von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein unterstützt, in dem dieser den Minister
eindringlich um die weitere Mitwirkung der Staatsbehörde bei der Sanierung des Kronacher Wahrzeichens gebeten habe, so Graf weiter.
„Laut Staatssekretär Eck erlauben
es die Ziele der Verwaltungsreform
21 und der damit einhergehende
Personalabbau grundsätzlich nicht,
weiterhin freiwillige Leistungen gegenüber Dritten zu erbringen“, zitiert der Pressesprecher weiter aus
dem Schreiben. Bei der baulichen Betreuung der Festung Rosenberg seien
jedoch das langfristig bestehende
Vertragsverhältnis und die kulturell
herausragende Bedeutung der Festungsanlage für den Freistaat Bayern
zu berücksichtigen. Deshalb unterstütze Eck trotz der sehr hohen Arbeitsbelastung der Staatsbauverwaltung das Ansinnen von Marr und
Beiergrößlein.
Mertel-Chronik ab
sofort zugänglich
Kronach – In der jüngsten Mitgliederversammlung des Vereins 1000
Jahre Kronach hat der Vorsitzende
Manfred Raum die soeben erschienene „Fortgesetzte Chronik der Stadt
Cronach“ vorgestellt. Die Urschrift
davon lagert im Stadtarchiv. Jetzt
wurde sie vom Verein als Taschenbuch herausgegeben.
Der rechtskundige Bürgermeister
Carl Mertel (1809-1873) hat in seiner
Dienstzeit bei der Stadt Kronach
dreieinhalb Jahrzehnte lang Notizen
über die „wichtigeren Ereignisse in
der Stadt Cronach“ gemacht.
Mertels Handschrift, natürlich in
„deutscher Schrift“, stellt nicht geringe Anforderungen an den Leser.
Stadtarchivar Hermann Wich hat die
Aufzeichnungen vor längerer Zeit
maschinenschriftlich aufbereitet, so
dass sie mit dem Computer weiterbearbeitet werden konnten.
Lückenlose Darstellung
Der Verein 1000 Jahre Kronach hat
laut Raum die Herausgabe der Mertel-Chronik gerne übernommen. Die
Aufzeichnungen ergäben zwar keine
lückenlose chronologische Darstellung, seien aber doch sehr aufschlussreiche Beschreibungen jener
für die Stadtentwicklung prägenden
Jahrzehnte. Das ehemalig hochstiftliche Landstädtchen sei damals in
die bayerische Rechts- und Gesellschaftsordnung hineingewachsen.
Es seien Jahrzehnte mit bedeutsamen Vorgängen gewesen mit dem
Anschluss an das Bahnnetz, der beginnenden Industrialisierung, dem
Ausbau des Gerichts-, Verwaltungsund Schulwesens oder der Gründung
von Vereinen.
Zur Illustration konnte auf zahlreiche Arbeiten von Mertels Zeitgenossen Lorenz Kaim zurückgegriffen
werden, andererseits stellen eingestreute aktuelle Fotos einen Gegenwartsbezug her.
Manfred Raum dankte allen, die
das Projekt mit Hinweisen und Bildmaterial gefördert haben, insbesondere erinnerte er an die Vorarbeit des
kurz vor dem Erscheinen des Buches
verstorbenen Hermann Wich, dem
mr
großer Dank geschuldet sei.
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Das Buch (146 Seiten, zahlreiche
s/w-Abbildungen) ist im Handel zum
Preis von Euro 14,90 erhältlich. Ebenso
beim Verein 1000 Jahre Kronach zzgl.
Euro 1.50 Versandkosten.