JUNGE ÄRZTE der niedergelassene arzt 6/2015 35 Textilforschung assistiert bei Entwicklung von biologisierten Implantaten Nach Jahrzehnten Transplantations praxis rückt die Möglichkeit, aus körper eigenen Zellen zu züchten, immer näher. Einige tissue engineerte Organe sowie mit Patienten-eigenen Zellen besiedelte Implantate haben es schon bis zum Tierversuch und sogar bereits in die Klinik geschafft.„Wir alle sind eigent lich textile Produkte“, sagt Prof. Dr. Ste fan Jockenhövel und hebt dabei die Bedeutung der biologischen Faser strukturen für die biomechanische Sta bilität des menschlichen Körpers her vor. Was liegt da näher, als die Textiltechnik mit der Medizintechnik zu verbinden. Der Experte von der RWTH Aachen ist Herzchirurg und Textilfor scher (!) zugleich; die Faser-verstärkten Herzklappen gehören zu den weltweit beachteten Projekten seines Teams. Vier Textilinstitute Hand in Hand mit Medizinern der Kategorie faserbasierter Werkstoffe. Sind die 16 deutschen Forschungsinstitute bei technischen Textilien über die europäischen Grenzen hinaus auf fast allen Feldern mit tonangebend, so sind es vier dieser Einrichtung aus Aachen, Bönnigheim, Denkendorf (beide Raum Stuttgart) und Dresden im globalen Maßstab dann erst recht, wenn es um Hightech-Materialien für die Medizin und Gesundheitswirtschaft geht. „Wir spielen in der internationalen Liga ganz weit vorn mit“, bestätigt Prof. Dr. Dirk Höfer, der in den Hohenstein Instituten in Bönnigheim Direktor der Abteilung Hygiene, Umwelt & Medizin ist. Die Vielfalt der Impulse, die aus der Textilforschung in Richtung Medizin gegeben werden, ist verblüffend und Grund genug für das SWR-Fernsehen, das ITV-Kompetenzzentrum Medizintextilien im Dokumentarbeitrag „Fäden für die Gesundheit“ vorzustellen (http://sho.rtlink.de/RxUXJ75B). Übrigens hatte in Denkendorf mit einer Diplomarbeit des später langjährigen Institutschefs Prof. Dr. Heinrich Planck 1974 die medizintextilen Forschungen begonnen. Ein Jahrzehnt später fanden hier bereits erste Versuche zur Biologisierung von textilen Materialien statt – damals noch unter dem Begriff „Biohybride Organe“. © Hohenstein Institute Jockenhövels einmalige Brückenprofessur mit Standbeinen in der Medizin und den technischen Textilien weist auf ein an Bedeutung zunehmendes Forschungsfeld hin, bei dem Fasern – ureigene Bestandteile von Flora und Fauna und damit auch des Menschen – die Hauptrolle spielen. Die Rede ist von der Textilforschung, genauer gesagt der Schaffung neuer Materialien aus © 4designersart / Fotolia Mitwachsende Herzklappe schlägt am Ende des Jahrzehnts Wissenschaftler aus Bönnigheim auf dem Weg zu transplantierbaren Fettzellen, die zuvor mit humanen Stammzellen besiedelt wurden JUNGE ÄRZTE der niedergelassene arzt 6/2015 und Bönnigheim schaut, wird über die gemeinsam mit benachbarten Kliniken und Mittelständlern in Angriff genommenen Projekte beispielsweise zur Vitalisierung bzw. Biologisierung von Scaffolds – in diesem Fall aus textilen Trägermaterialien staunen. Dr. Dilibaier Aibibu, die am TU Dresden-Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) die Forschungsgruppe Bio- und Medizintextilien leitet, gewährt Einblick in eine neue Methodik zur Knorpeldefekt behandlung. Das Interesse auch von ausländischen Firmen an dem Verfahren sei bereits signalisiert worden, schließlich – so die promovierte Textiltechnikerin – „haben wir damit ein paar Jahre Vorlauf “. Prof. Dr. Stefan Jockenhövel (links) treibt mit seiner in Deutschland einmaligen Brücken professur die Entwicklung zellbesiedelter Implantate auf textiler Grundlage voran. Der Bereich wird heute von Prof. Dr. Michael Doser geleitet. Textile Strukturen im Forschungsfokus Das Strategiepapier „Perspektiven 2025“ formuliert für die nächsten ein, zwei Jahrzehnte den konkreten Forschungsbedarf auch an der Schnittstelle zwischen Fasern und Regenerationsmedizin. An der Leitliniendiskussion zusammen mit dem Münchner Zukunftslotsen Thomas Strobel im Auftrag der Textilwirtschaft hatten sich Dutzende Spezialisten aus unterschiedlichen Branchen beteiligt. Zum Stichwort Implantate wird die medizintextile Forschung auf die „Entwicklung von Knochen-, Bänder- und Sehnenersatz sowie von Nervenfasern auf Basis textiler Strukturen“ orientiert. Des Weiteren ist von „Stammzellenzüchtung auf textilen Trägermaterialien“ u. a. für leicht transplantierbaren Hautersatz sowie für endoskoptaugliche Implantate die Rede. Schwerpunktmäßig gelte es, Gewebestrukturen für das Tissue Engineering als Grundlage für die Züchtung von künstlichen Organen und menschlichen „Ersatzteilen“ zu entwickeln. Wer heute in die entsprechenden medizintextilen Labore zum Beispiel in Dresden umzuwandeln, das eines Tages zum Beispiel nach Tumor-Operationen als „Verbau- und Verschiebematerial“ Anwendung finden soll. Die Forschungsresultate schafften es sogar auf die Titelseite des Journals „Biomed Mater“. Derzeit, so Höfer, liefen an der Uni Bochum entsprechende Tierversuche. Inzwischen steht auch fest: Aus Stammzellen lassen sich auf textiler Grundlage und in vitro nicht nur Fett-, sondern auch Muskelund Knorpelzellen züchten. Vitale Implantate: Auch eine Frage der Kapillarbildung Seitdem in der Mitte des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde, dass humanes Bindegewebe durch Textilstrukturen hindurch wachsen kann und sich dabei Zellen anlagern und ausprägen können, wird an texti- Regenerationsstrategien für Knochenknorpel Basis für die Innovation ist hochreines und damit für medizinische Zwecke geeignetes Chitosan – eine biologische Faser aus Naturstoff, die in Dresden nach eigenem Verfahren aus Krabbenschalen zu einem Garn mit definierten Eigenschaften versponnen wird. Daraus entstehen für das anschließende Tissue-Engineering von Gelenkknorpel in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Translationale Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung am Universitätsklinikum Dresden biologisch abbaubare, deformationsstabile und zudem druckelastische 3D-Flockscaffolds. Das dem zugrunde liegende NSN-Verfahren (Net-Shape-Nonvoven) wurde zum Patent angemeldet und zielt darauf ab, der Regenerationsmedizin geeignetes Zellträgermaterialien zur Wiederherstellung des durch Unfall oder Krankheit zerstörten Gewebes bereitzustellen. „Das Verfahren ist nicht nur für den Ersatz von Knochenknorpel, sondern auch für die Kieferorthopädie interessant“, verrät Aibibu. Auf Patienten-eigene, adulte Stammzellen hingegen für das personalisierte Tissue Engineering setzt das Kompetenzteam von Prof. Höfer, wenn es um das „Auffüllen“ des Weichteilapparates nach größeren Verletzungen geht. Ähnlich wie in Dresden werden in Bönnigheim zunächst Scaffolds aus Biopolymerfasern erzeugt. Im Folgeschritt wird das faserbasierte Trägergerüst mit Stammzellen besiedelt. Nach 13 Tagen beginnen sich die multipotenten humanen Zellen in transplantierfähiges Fettgewebe © Peter Winandy © ITA Aachen 36 Kathrin Kurtenbach (ITA) bei der optischen Untersuchung eines geflochtenen vitalen Luftröhrenstents, der im Rahmen des europä ischen Projektes ‚PulmoStent‘ zur Behandlung von Lungenkrebs entwickelt wird len Materialien für den Gewebeersatz geforscht. Dabei kommt dem Fasermaterial zugute, dass die Natur im menschlichen Körper mit Collagen oder Fibrin ähnlich ausgeprägte biologische Strukturen mit wiederum ähnlichen physiologischen und mechanischen Eigenschaften ausgeprägt hat. Folglich stehen neuartige Faserverbundmaterialien für starke mechanische TARGIN ® ENTHÄLT EIN OPIOID. TARGIN® 5 mg/2,5 mg, 10 mg/5 mg, 20 mg/10 mg, 40 mg/20 mg Retardtabletten. Wirkstoffe: Oxycodonhydrochlorid, Naloxonhydrochlorid. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: Arzneilich wirksame Bestandteile: 1 Retardtablette TARGIN® 5 mg/2,5 mg enthält d e r n i e dentspr. e r g 4,5 e lmg a sOxycodon s e n eunda2,73 r z tmg6Naloxonhydrochlorid-Dihydrat /2015 5 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 2,5 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 2,25 mg Naloxon. 1 Retardtablette TARGIN® 10 mg/5 mg enthält 10 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 9,0 mg Oxycodon und 5,45 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 5,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 4,5 mg Naloxon. 1 Retardtablette TARGIN® 20 mg/10 mg enthält 20 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 18,0 mg Oxycodon und 10,9 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 10,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 9,0 mg Naloxon. 1 Retardtablette TARGIN® 40 mg/20 mg enthält 40 mg Oxycodonhydrochlorid entspr. 36,0 mg Oxycodon und 21,8 mg Naloxonhydrochlorid-Dihydrat entspr. 20,0 mg Naloxonhydrochlorid bzw. 18,0 mg Naloxon. Sonstige Bestandteile: Ethylcellulose, Stearylalkohol, Lactose-Monohydrat, Talkum, Magnesiumstearat, Poly(vinylalkohol), Macrogol 3350, Titandioxid (E171). Zusätzlich für TARGIN® 5 mg/2,5 mg: Hyprolose, Brilliantblau FCF, Aluminiumsalz (E133). Zusätzlich für TARGIN® 10 mg/5 mg: Povidon K30. Zusätzlich für TARGIN® 20 mg/10 mg: Povidon K30, Eisen(III)-oxid (E172). Zusätzlich für TARGIN® 40 mg/20 mg: Povidon K30, Eisen(III)-hydroxid-oxid x H 2 O (E172). Anwendungsgebiete: Starke Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können. Second-line-Therapie von Patienten mit schwerem bis sehr schwerem idiopathischen Restless-Legs-Syndrom nach Versagen der dopaminergen Therapie. Der Opioidantagonist Naloxon ist in TARGIN® enthalten, um einer Opioid-induzierten Obstipation entgegenzuwirken, indem er die Wirkung des Oxycodons an den Opioidrezeptoren lokal im Darm blockiert. TARGIN® wird angewendet bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile, jegliche Situationen, in denen Opioide kontraindiziert sind, schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie, schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Cor pulmonale, schweres Bronchialasthma, nicht Opioid-bedingter paralytischer Ileus, mittlere bis schwere Leberfunktionsstörung. Zusätzlich bei Restless-Legs-Syndrom: Opioid-Abusus in der Anamnese. Nur unter besonderer Vorsicht anwenden bei älteren oder geschwächten Patienten, Patienten mit Opioid-bedingtem paralytischem Ileus, schwerer Beeinträchtigung der Lungenfunktion, Myxödem, Patienten mit Schlafapnoesyndrom, Hypothyreose, Addisonscher Krankheit (Nebennierenrinden-Insuffizienz), Intoxikations-Psychose, Cholelithiasis, Prostatahypertrophie, Alkoholismus, Delirium tremens, Pankreatitis, Hypotonie, Hypertonie, vorher bestehenden Herzkreislauferkrankungen, Kopfverletzungen (wegen des Risikos von Zuständen mit erhöhtem Hirndruck), Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen, Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen, Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung oder mit Nierenfunktionsstörungen. Bei Patienten mit Restless-Legs-Syndrom, die zusätzlich an einem Schlafapnoesyndrom leiden, ist bei der Behandlung mit TARGIN® aufgrund des additiven Risikos einer Atemdepression mit Vorsicht vorzugehen. Eine Anwendung bei Krebspatienten mit Peritonealkarzinose oder beginnender Darmobstruktion wird aufgrund fehlender klinischer Erfahrungen nicht empfohlen. Eine Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen. Die Gabe von TARGIN® wird präoperativ und während der ersten 12 - 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten TARGIN® nicht einnehmen. TARGIN® sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus oder das Neugeborene eindeutig überwiegt. Während einer Behandlung mit TARGIN® sollte das Stillen unterbrochen oder abgestillt werden. Nebenwirkungen: Nebenwirkungen bei Schmerzbehandlung: Erkrankungen des Immunsystems: Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Häufig: Appetitabnahme bis zum Appetitverlust. Psychiatrische Erkrankungen: Häufig: Schlaflosigkeit. Gelegentlich: Unruhe, Denkstörung, Angst, Verwirrtheitszustände, Depressionen, Nervosität. Nicht bekannt: euphorische Stimmung, Halluzinationen, Alpträume. Erkrankungen des Nervensystems: Häufig: Schwindelgefühl, Kopfschmerz, Somnolenz. Gelegentlich: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Aufmerksamkeitsstörungen, Sprachstörungen, Synkope, Tremor. Nicht bekannt: Parästhesien, Sedierung. Augenerkrankungen: Gelegentlich: Sehstörungen. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Häufig: Vertigo. Herzerkrankungen: Gelegentlich: Angina pectoris insbes. bei Pat. mit vorher bestehender koronarer Herzkrankheit, Palpitationen. Selten: Tachykardie. Gefäßerkrankungen: Häufig: Hitzewallungen. Gelegentlich: Blutdruckabfall, Blutdruckanstieg. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dyspnoe, Rhinorrhoe, Husten. Selten: Gähnen. Nicht bekannt: Atemdepression. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Abdominalschmerz, Obstipation, Diarrhoe, Mundtrockenheit, Dyspepsie, Erbrechen, Übelkeit, Flatulenz. Gelegentlich: aufgetriebener Bauch. Selten: Zahnerkrankungen. Nicht bekannt: Aufstoßen. Leberund Gallenerkrankungen: Gelegentlich: Erhöhung leberspezifischer Enzyme, Gallenkolik. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Häufig: Pruritus, Hautreaktionen/Hautausschlag, Hyperhidrosis. Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen: Gelegentlich: Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Myalgie. Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Gelegentlich: Harndrang. Nicht bekannt: Harnretention. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Nicht bekannt: Erektionsstörungen. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Schwächezustände (Asthenie), Ermüdung. Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom, Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Unwohlsein, Schmerzen, periphere Ödeme. Untersuchungen: Gelegentlich: Gewichtsabnahme. Selten: Gewichtszunahme. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle. Für den Wirkstoff Oxycodonhydrochlorid sind die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen bekannt: Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften kann Oxycodonhydrochlorid Atemdepression, Miosis, Bronchospasmus und Spasmen der glatten Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen. Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Selten: Herpes simplex. Erkrankungen des Immunsystems: Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Gelegentlich: Dehydration. Selten: Appetitsteigerung. Psychiatrische Erkrankungen: Häufig: Stimmungs- und Persönlichkeitsveränderungen, verminderte Aktivität, psychomotorische Hyperaktivität. Gelegentlich: Agitiertheit, Wahrnehmungsstörungen (z.B. Derealisation), verminderte Libido, psychische Arzneimittelabhängigkeit. Erkrankungen des Nervensystems: Gelegentlich: Konzentrationsstörungen, Migräne, Geschmacksstörungen, erhöhter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Hypoästhesie, Koordinationsstörungen. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Gelegentlich: Hörstörungen. Gefäßerkrankungen: Gelegentlich: Vasodilatation. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dysphonie. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Häufig: Schluckauf. Gelegentlich: Dysphagie, Ileus, Mundulzerationen, Stomatitis. Selten: Melaena, Zahnfleischbluten. Leber- und Gallenerkrankungen: Nicht bekannt: Cholestase. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Gelegentlich: Trockene Haut. Selten: Urtikaria. Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Häufig: Dysurie. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Nicht bekannt: Amenorrhoe. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Gelegentlich: Ödeme, Durst, Toleranz. Nebenwirkungen bei Behandlung des Restless-Legs-Syndroms: Der folgende Abschnitt enthält die unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die unter TARGIN® im Rahmen einer 12-wöchigen, randomisierten, placebokontrollierten klinischen Studie mit insgesamt 150 Patienten unter TARGIN® und 154 Patienten unter Placebo mit einer täglichen Dosis zwischen 10 mg/5 mg und 80 mg/40 mg Oxycodonhydrochlorid/Naloxonhydrochlorid beobachtet wurden. Unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit TARGIN® bei Schmerzen, die in der RLS-Studienpopulation nicht beobachtet wurden, erscheinen in der Häufigkeitsgruppe „Nicht bekannt“. Erkrankungen des Immunsystems: Nicht bekannt: Überempflindlichkeitsreaktionen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Häufig: Appetitabnahme bis zum Appetitverlust. Psychiatrische Erkrankungen: Häufig: Schlaflosigkeit, Depressionen. Gelegentlich: verminderte Libido, Schlafattacken. Nicht bekannt: Denkstörungen, Angst, Verwirrtheitszustände, Nervosität, Unruhe, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Alpträume. Erkrankungen des Nervensystems: Sehr häufig: Kopfschmerz, Somnolenz. Häufig: Schwindelgefühl, Aufmerksamkeitsstörungen, Tremor, Parästhesien. Gelegentlich: Geschmacksstörungen. Nicht bekannt: Konvulsionen (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Prädisposition zu Krampfanfällen), Sedierung, Sprachstörungen, Synkope. Augenerkrankungen: Häufig: Sehstörungen. Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths: Häufig: Vertigo. Herzerkrankungen: Nicht bekannt: Angina pectoris insbesondere bei Patienten mit vorher bestehender koronarer Herzkrankheit, Palpitationen, Tachykardie. Gefäßerkrankungen: Häufig: Hitzewallungen, Blutdruckabfall, Blutdruckzunahme. Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Gelegentlich: Dyspnoe. Nicht bekannt: Husten, Rhinorrhoe, Atemdepression, Gähnen. Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Sehr häufig: Obstipation, Übelkeit. Häufig: Abdominalschmerz, Mundtrockenheit, Erbrechen. Gelegentlich: Flatulenz. Nicht bekannt: aufgetriebener Bauch, Diarrhoe, Dyspepsie, Aufstoßen, Zahnerkrankungen. Leber- und Gallenerkrankungen: Häufig: Erhöhung leberspezifischer Enzyme (GPT, Gamma-GT). Nicht bekannt: Gallenkolik. Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Sehr häufig: Hyperhidrosis. Häufig: Pruritus, Hautreaktionen/Hautausschlag. Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Nicht bekannt: Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Myalgie. Erkrankungen der Nieren und Harnwege: Nicht bekannt: Harndrang, Harnretention. Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Gelegentlich: Erektionsstörungen. Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Sehr häufig: Ermüdung. Häufig: Brustkorbschmerz, Schüttelfrost, Durst, Schmerzen. Gelegentlich: Arzneimittelentzugssyndrom, periphere Ödeme. Nicht bekannt: Malaise. Untersuchungen: Nicht bekannt: Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme. Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen: Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle. Hinweis: Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden (Straßenverkehr!). Abhängigkeit kann sich entwickeln. Gleichzeitige Einnahme mit Alkohol vermeiden. Mundipharma GmbH, 65549 Limburg (Lahn) 05-14 1 Schutter U. et al. 2010: Curr Med Res Opin 26(6): 1377-87; 2 Schutter U. & Meyer C. 2009: Eur J Pain 13(1): S208; 3 Clemens K. E. & Mikus G. 2010: Expert Opin Pharmacother 11(2): 297-310; 4 Tarau L. 2011: Eur J Pain (Suppl 5): 179; 5 Hesselbarth S. 2011: Eur J Pain (Suppl 5): 179; 6 Löwenstein O. 2011: Deutscher Schmerzkongress: P 10.11; 7 Mundipharma data on file. KOSTENFREIE INFOLINE: 0800-8551111 • [email protected] 6/2015 JUNGE ÄRZTE Beanspruchungen in der Regenerationsmedizin heute auf so mancher Forschungsagenda. Sie sollen, darin sind sich die Experten einig, vor allem biotolerant sein und im Körper ohne Abstoßungsprozesse und Zerfallsprodukte verbleiben können. Ein wesentlicher Faktor für deren Biotoleranz ist folglich die Fähigkeit der mit Stammzellen biologisierten Implantate, die Neubildung von Blutgefäßen zu fördern. Mit dieser Frage beschäftigt sich das Team um Prof. Höfer bereits seit Jahren. Es gelang, dafür eine tierversuchsfreie Ersatzmethode zu entwickeln. Dabei werden Textilfasern mit mesenchymalen Stammzellen, die sich in Knochen-, Knorpel- und Fettgewebe umwanden können, besiedelt und anschließend auf die mit Blutgefäßen durchzogene Membran eines sechs Tage alten bebrüteten Hühnereis gegeben. Dr. Dilibaier Aibibu: Dresdner Textilforscherin favorisiert mit Part nern der Universitätsklinik hochreine Chitinfasern für den Knor pel- und Knochenersatz EU-Projekt zur Verbesserung der Lebens qualität von Lungenkrebspatienten Technische Textilien sind gerade auch im Anwendungssegment Healthcare stark im Kommen: Medizintextilien sind bei der Behandlung im Krankenhaus, in Rehabilitation und Fürsorge nicht mehr wegzudenken. Ebenso im Trend: „Smart Textiles“ für „intelligente“ Kleidungsstücke, die mit integrierter Sensorik den Gesundheitszustand ihrer Träger überwachen. In der Biomedizintechnik entstehen gerade auch am Universitätsstandort Aachen in interdisziplinärer Zusammenarbeit Biomaterialien und Medizinprodukte auf Polymerbasis, darunter Gefäßprothesen und spezielle Bronchialstents mit textilem Grundgerüst. Sie sollen Lungenkrebspatienten im Endstadium eine bessere Atmung ohne gefährliche Verschleimung der Bronchen ermöglichen, wie sie durch herkömmliche metallische Stents nicht zu vermeiden sind. Das auch für andere Einsatzfälle vorbildhafte Projekt zielt darauf ab, einen personalisierten Atemwegsstent zu entwickelt, der die herkömmliche Stenttechnologie mit dem Prinzip des Tissue Engineerings kombiniert. Dabei wird die Innenseite des mehrlagigen Röhrchens mit einer tissue engineerten Zell- 39 40 JUNGE ÄRZTE der niedergelassene arzt 6/2015 schicht besiedelt, die auf ihrer Oberfläche zahlreiche Härchen ausbildet und so für den Abtransport von Schleim aus der Lunge in Richtung Mund sorgt. Laser-geschnittene BronchialStents nur auf Platz zwei Prof. Stefan Jockenhövel, der mit seiner Brückenprofessur „Tissue Engineering & Textile Implants“ die Kompetenzen des Instituts für Textiltechnik der RWTH Aachen (ITA) mit denen des Instituts für Angewandte Medizintechnik (AME) auf einzigartige Weise verbindet und in dieser Eigenschaft gefragter Experte zwischen Seattle und Tokyo ist, kann aktuell als Highlight aus der textilen Implantatforschung die erfolgreiche Implantation der ersten PulmoStents bei einem Schaf vermelden. „Die textilen Stentstrukturen zeigen nach drei Monaten eine deutliche Überlegenheit gegenüber lasergeschnittenen Stents“, so das Expertenresümee. Obwohl die Studie noch bis Mitte des Jahres laufe, sei damit zu rechnen, die Entwicklung in Richtung „first-in-man“-Ein- satz voranzutreiben. „In etwa zwei Jahren werden wir den Lungenstent und auch unsere im Tierversuch erfolgreich ausgetesten Gefäßprothesen erstmals klinisch einsetzen“, sagt Jockenhövel. Beim PulmoStent sei es das Ziel, die Besiedlung mit patienteneigenen Zellen nicht – wie bisher im Labor –, sondern erst im OP zu starten. Der Mensch fungiere dann als eigener Bioreaktor. Das Konzept des PulmoStents – die Kombination eines Metall-Stents mit lebendem Gewebe – ist nicht nur in den Luftwegen anwendbar. Für Verengungen der Blutgefäße wurde der „BioStent“ entwickelt, der auf dem gleichen Grundprinzip beruht: Hier wird der Stent von innen mit Endothelzellen besiedelt, die auch im Körper die Blutgefäße auskleiden. Damit wird garantiert, dass das im Gefäß zirkulierende Blut eine echte körpereigene Oberfläche wahrnimmt. Käme das Blut jedoch mit einer fremden Oberfläche in Kontakt, würde es gerinnen; ein gefährliches Gerinnsel könnte sich bilden. Neben Luftröhren und Blutgefäßen wird derzeit in Aachen auch ein weiteres Organ erforscht: die Speiseröhre. Dabei ist es besonders wichtig, dass die Nahrung von der Speiseröhre aktiv in den Magen transportiert wird und dieser Vorgang durch den Stent nicht erschwert oder gar verhindert wird. Jockenhövels Ziel, neue Impulse im Bereich Gewebezüchtung für die Schaffung textiler Implantate zu geben, rückt auch durch die Entwicklung einer textilbasierten und ebenfalls tissue engineerten Mitralklappe ein Stück näher. Sie soll noch in dieser Jahreshälfte im Tierversuch getestet werden. Damit die Leistung dieser Herzklappe von der ersten Sekunde an „top“ sei, müsse sie derzeit noch immer 14 Tage vorher im Labor vorkultiviert werden. Den Traum von der mitwachsenden Herzklappe, an der bereits zwölf Jahre geforscht werde, hält der Jockenhövel weiterhin für realistisch, auch wenn die Aufgabenstellung alles andere als einfach sei. In „vier bis fünf Jahren“ könne aus heutiger Sicht eine solche Herzklappe als zugelassenes Produkt implantiert werden, zeigt sich der Aachener Forscher überzeugt. Hans-Werner Oertel Bundesweit einmaliges Projekt: Ärztescout THÜRINGEN Die Gesundheitswissenschaftlerin Christin Walther ist seit Semesterbeginn Ansprechpartner für werdende Ärzte Seit Beginn des Sommersemesters 2015 steht der Ärztescout THÜRINGEN am Universitätsklinikum Jena Medizinstudie renden und Ärzten in Weiterbildung als Ansprechpartner zur Verfügung. Die Gesundheitswissenschaftlerin Christin Walther gewinnt junge Ärzte für die ambulante Versorgung in Thüringen und berät sie über Weichenstellungen und För dermöglichkeiten auf dem Weg dorthin. Das neue neignungs orientierte Medizinstudium in Jena ermöglicht es schon im klinischen Studienabschnitt, Wissen und Fähigkeiten speziell für eine spätere ambulante Tätigkeit zu erwerben. Die Partner des Projektes Ärztescout THÜRINGEN sowie die Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung in Thüringen unterstützen den Berufsnachwuchs zudem mit Stipendien bei der Famulatur (Praktikum im Studium), im ambulanten Teil des Praktischen Jahres (PJ) und während der fachärztlichen Weiterbildung. Schließlich gibt es verschiedene Fördermög lichkeiten beim Berufseinstieg in die ambulante ärztliche Versorgung. Walther sieht sich als Scout auf der Suche nach Ärzten für die ambulante Versorgung und als Lotse im Förderangebot. Dazu verschaffte sie sich zunächst selbst einen Überblick über das Förderpaket für die ambulante Versorgung und über das nei gungsortientierte Medizinstudium in Jena. Außerdem nahm sie Kontakt mit Landes- und Kommunalpolitikern auf sowie mit Ärzten, die dem Berufsnachwuchs als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Mit Beginn des Sommersemesters begann die praktische Arbeit: Der Ärztescout THÜRINGEN stellte sich in vier Einführungsveranstaltungen und auf der facebookSeite des Uniklinikums den Jenaer Medizinstudierenden vor und führte erste Beratungsgespräche. Der Ärztescout THÜRINGEN ist ein Gemeinschaftsprojekt des Universitätsklinikums Jena, der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen, der Landesärztekammer Thüringen, des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, der AOK PLUS, der IKK classic, des Verbandes der Ersatzkassen e.V., Landesverband Thüringen, des BKK Landes verbandes Mitte, der Knappschaft Bahn-See und der Sozial versicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. Dieses Modell ist in der Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung bundesweit bisher einmalig. Das Projekt Ärzte scout THÜRINGEN wird aus Mitteln des Strukturfonds nach § 105 SGB V bezahlt, das heißt zu gleichen Teilen aus freiwilligen Abgaben der ambulant tätigen Ärzte in Thüringen und Mit teln der Gesetzlichen Krankenversicherungen. Weitere Informationen: http://www.uniklinikum-jena.de/Ärztescout.html Ansprechpartner: Christin Walther, Ärztescout THÜRINGEN, Studiendeka nat, Tel. 03641/ 933472, E-Mail: [email protected]
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