Unsere Fragen an die Deutsche Post samt Antworten der Presseabteilung der Post via E-Mail vom 7. Januar 2016 1) Die Portoanpassung auf 70 Cent ist eine Erhöhung um 13 Prozent. Wie begründen Sie diese Steigerung? Antwort der Post: „In den vergangenen Jahren wurden Kostensteigerungen häufig durch Produktivitätssteigerungen aufgefangen. Dabei haben die Kunden der Deutschen Post lange Jahre von stabilen Preisen mit lediglich einzelnen Anpassungen profitiert. Dies ist in diesem personalintensiven Geschäft nicht mehr unbegrenzt fortzusetzen, denn an den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert: Bei sinkenden Brief-Sendungsmengen und steigenden Sach- und Personalkosten sind Preisanpassungen unumgänglich, um das exzellente Qualitätsniveau der Dienstleistung zu sichern. Preisanpassungen erfolgen im Übrigen nicht willkürlich, sondern müssen jeweils auf Basis einer gesetzlichen Grundlage von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Diese gesetzliche Grundlage erlaubt die nun festgelegten Preise, die im Übrigen für drei Jahre gelten.“ 2) Ist die Post zu teuer? Warum nicht? Antwort der Post: Nein, die Post ist nicht zu teuer. Denn wir sind unverändert der einzige Dienstleister, der in Deutschland vollumfänglich und flächendeckend die postalische Grundversorgung erbringt – zu Qualitätsstandards, die über den gesetzlichen Anforderungen dafür liegen und auch im internationalen Vergleich an der Spitze liegen. Ein Beispiel: In unseren 82 Briefzentren bearbeiten wir werktäglich rund 64 Millionen Briefsendungen. Rund 94 Prozent aller Inlandsbriefe erreichen bereits einen Tag nach der Einlieferung ihre Empfänger in ganz Deutschland. Das sind im internationalen Vergleich betrachtet Top-Laufzeiten, für die Kunden in vielen anderen Ländern extra Express-Zuschläge zahlen müssen. Der unabhängige Kundenmonitor bescheinigt uns seit Jahren eine hohe Kundenzufriedenheit sowohl für unseren Briefdienst als auch unser Filialnetz. Aktuelle Ergebnisse 2015: o 91% (Briefpost) bzw. 92 % (Postfilialen) der Befragten sind mit uns zufrieden, sehr zufrieden oder vollkommen zufrieden. o Bei mehreren Leistungsaspekten wie korrekter Zustellung, Beschädigungsfreiheit oder Verlustfreiheit erreicht die Briefpost 2015 Bestwerte im Langzeitvergleich. o Im Langzeitvergleich haben sich nur wenige der untersuchten Branchen so positiv entwickelt wie die Briefpost und die Postfilialen. Kurz, wir bieten eine postalische Infrastruktur wie sonst niemand in Deutschland. Wir liefern eine erstklassige Qualität, die auch internationalen Vergleichen stand hält. Und schließlich zahlen wir unseren Mitarbeitern faire Löhne weit über dem Niveau unserer Wettbewerber. Deshalb ist die Post nicht zu teuer! Vielmehr ist unser Unternehmen nicht nur wirtschaftlich sondern auch gesamtgesellschaftlich ein wichtiger Faktor in Deutschland.“ 3) Was sind die Leistungen der Post, die der Kunde für 70 Cent bekommt? Antwort der Post: „Zum Beispiel: Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Schadensfreiheit, ein flächendeckendes Filialnetz mit überdurchschnittlichen Öffnungszeiten, qualifizierte Mitarbeiter, postalische Erfahrung und Kompetenz aus mehreren hundert Jahren Postdienst und ein breites und modernes Angebot an postalischen Produkten und Leistungen.“ 4) Wann kommt ein Brief an, wenn ich ihn heute abschicke und der Kasten noch geleert wird? Antwort der Post: „In unseren 82 Briefzentren bearbeiten wir werktäglich rund 64 Millionen Briefsendungen. Rund 94 Prozent aller Inlandsbriefe erreichen bereits einen Tag nach der Einlieferung ihre Empfänger in ganz Deutschland. Am zweiten Tag nach der Einlieferung steigt der Wert auf 99 Prozent. Hintergrund: Diese Laufzeitmessungen werden von einem externen Dienstleister durchgeführt. Das Verfahren entspricht der geltenden EU-Norm und ist mit einer Gesamtstichprobe von jährlich 730.000 Briefen auch statistisch repräsentativ für die tatsächlichen Sendungsströme in Deutschland. Das Verfahren wird zudem jedes Jahr vom TÜV zertifiziert.“ 5) Wo ist die Post überall vertreten? Antwort der Post: „Überall in Deutschland. Von der Hallig bis zur Zugspitze! Denn wir sind unverändert der einzige Dienstleister, der in Deutschland vollumfänglich und flächendeckend die postalische Grundversorgung erbringt.“ 6) Gibt es mehr Post als früher oder weniger? Antwort der Post: „Bei Briefen haben wir schon seit Jahren nicht nur in Deutschland, sondern weltweit durch die elektronische Substitution einen rückläufigen Trend. Kommunikation durch Email, über Internet oder Messenger-Dienste etc. führen insbesondere bei Privatkunden dazu, dass von Jahr zu Jahr weniger Briefe geschrieben werden. Der gegenläufige Trend ist bei Paketen und Päckchen zu beobachten. Online-Handel bzw. E-Commerce und die Internationalisierung in vielen Bereichen führen dazu, dass es „mehr Post als früher“ gibt, auch wenn sich das so pauschal nur schwer quantifizieren lässt. Bezogen auf „Post“ als Unternehmen gibt es in jedem Fall mehr „Post“ als früher, denn durch das Hinzukommen von Express-, See, Land- und Luftfracht- sowie das Lagerlogistikgeschäft haben sich die Bandbreite der Dienstleistungen und die internationale Präsenz enorm vergrößert.“ 7) Gibt es mehr Postfilialen als früher oder weniger? Antwort der Post: „Im Laufe der Jahrzehnte haben sich die Strukturen völlig geändert, wodurch eine 1:1-Vergleichbarkeit schwierig ist. So bieten wir heute zum einen ein breites flächendeckendes Netz von rund 29.000 Anlaufstellen für unsere Kunden mit unterschiedlichem Leistungsspektrum an, von der klassischen Postfiliale über den Paketshop bis zum Verkaufspunkt für Brief- und Paketmarken. Die durchschnittliche Wochenöffnungszeit je Filiale hat sich dabei seit 1990 um 160 Prozent erhöht und liegt heute bei 55 Stunden. Im Unterschied zu früher gibt es darüber hinaus bundesweit zusätzlich 2.750 Packstationen, bei denen man rund um die Uhr Pakete abholen und vorfrankierte Sendungen einliefern kann. Außerdem bieten wir 1.000 Paketboxen, die wie ein Briefkasten für vorfrankierte Pakete und Päckchen funktionieren, sowie 2.700 Briefmarkenautomaten.“ 8) Online heißt es bei der Post: "29.000 Filialen oder Verkaufspunkte". Was genau heißt das? Antwort der Post: „Genau heißt das bundesweit rund 13.000 Partner-Filialen (überwiegend im Einzelhandel), rund 12.000 DHL Paketshops, etwa 3.800 Verkaufspunkte mit Marken für Briefe, Einschreiben, Päckchen und Pakete sowie rund 190 Großannahme- und Geschäftspostannahmestellen.“ 9) All diese Fragen führen ja zur zentralen Frage: Ist der Auftrag der Post durch die neue Struktur mit Postagenturen, Filialen im Einzelhandel etc noch gewährleistet? Antwort der Post: „Wir erfüllen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben bzgl. der postalischen Infrastruktur, sondern gehen deutlich darüber hinaus. Das gilt für die Brieflaufzeiten ebenso wie für die Anzahl der Filialen und Briefkästen, um einige konkrete Beispiele zu nennen.“ 10) Wie gut sind die Mitarbeiter in diesen Agenturen ausgebildet? Antwort der Post: „Qualität ist sowohl uns als auch unseren Partnern wichtig. Das beginnt bereits bei der einführenden Einweisung durch erfahrene Mitarbeiter sowie durch Praktika in bestehenden Filialen. Persönliche Betreuung wird bei uns groß geschrieben. Deshalb gibt es für jede Filiale sogenannte „Vor-Ort-Betreuer“, die unsere Partner in sämtlichen betrieblichen und vertrieblichen Fragen unterstützen. Darüber hinaus gibt es sowohl „Trainings on the job“, regelmäßige Weiterbildungsangebote sowie Selbstlernprogramme in unserem eigens dafür eingerichteten Partnerportal. Schließlich gibt es für unsere Partner ein eigenes Magazin („Partner-Filiale“), in dem es inhaltlich um Themen des Filialalltags und Produkte geht. Sofern im Einzelfall spezielle Schulungen für Sonderaktionen Sinn machen, so bieten wir natürlich auch diese an. Das Partnerkonzept gibt es in Deutschland mittlerweile bereits seit 1993. Zahlreiche Partner sind daher bereits seit vielen Jahren an Bord und verfügen deshalb über langjährige Berufserfahrungen im Postgeschäft. Davon profitieren unsere Kunden, unsere Partner und unser Unternehmen. Der unabhängige Kundenmonitor bescheinigt uns seit Jahren eine hohe Kundenzufriedenheit für unser Filialnetz. Aktuelle Ergebnisse 2015: o. 92 % (Postfilialen) der Befragten sind mit uns zufrieden, sehr zufrieden oder vollkommen zufrieden. o Im Langzeitvergleich haben sich nur wenige der untersuchten Branchen so positiv entwickelt wie die Postfilialen.“ 11) Was können Sie Ihren Kunden versprechen? Antwort der Post: „Wir lassen lieber Taten sprechen. Vier Beispiele: 1. Jeden Tag und bei Wind und Wetter stellen unsere 100.000 Brief- und Paketzusteller deutschlandweit 64 Millionen Brief- und 3,6 Millionen Paketsendungen bei unseren Kunden zu. 2. Jeden Tag bedienen 53.700 Mitarbeiter in den Filialen mehr als 2 Millionen Kunden. 3. Wir schaffen Arbeitsplätze in Deutschland: Im vergangenen Jahr haben wir bundesweit mehr als 8.000 neue, unbefristete Arbeitsplätze in der Paketzustellung geschaffen. 4. Wir investieren in Deutschland: Wir haben zum Beispiel rund 750 Millionen Euro in unser deutsches Paketnetzwerk investiert. Auch hier in unserer Region: zum Beispiel in Frankfurt, Darmstadt, Hanau, Hattersheim, Ginsheim-Gustavsburg und Obertshausen.“ 12) Wie viele Briefträger gibt es? In Hessen? Antwort der Post: „Da wir nach betrieblich-postalischen Kriterien (Postleitzahlregionen) strukturiert sind, kann ich Ihnen hier keine Hessenzahl nennen. Bundesweit sind über 100.000 Zusteller im Einsatz.“ - weiter auf nächster Seite - 13) Wie ist die Entwicklung bei den Zahlen der Briefträger? (letzte 10 Jahre) Dazu auch gerne die Entwicklung der Zahlen an Briefen. Antwort der Post: „Auch hier ist eine Quantifizierung schwierig. Allerdings sind die Entwicklungen im Brief- und im Paketbereich grundsätzlich gegenläufig. Während wir bei den Briefmengen einen kontinuierlichen Rückgang zu beklagen haben, konstatieren wir bei den Paketen enorme Zuwächse. Wir gehen davon aus, dass der Paketmarkt in Deutschland auch in den nächsten Jahren um 5-7 Prozent wachsen wird. Zur Entwicklung der Paketmengen: Tägliche Paketmengen: 2008 und 2009 / rund 2,5 Mio - 2010 / rund 2,6 Mio - 2011 / rund 2,9 Mio - 2012 / mehr als 3 Mio – 2013/ mehr als 3,2 Mio – aktuell mehr als 3,4 Mio. Jährliche Paketmengen: 2008 / 773 Mio - 2009 / 761 Mio - 2010 / 793 Mio - 2011 / 870 Mio - 2012 /955 Mio – 2013 / über 1 Mrd. Der Hintergrund: Die sich rasant entwickelnde Internetökonomie mit zahlreichen neuen Kommunikations- und Bestellformen.“ 14) Wir bekommen häufiger Zuschriften, in denen sich Menschen über die Zustellung der Post beschweren. Darin heißt es meist, sie würden die Post nicht mehr jeden Werktag ausliefern. Stimmt das? Kommt das vor, dass Bezirke ausgespart werden? Antwort der Post: „Seit Jahrzehnten liefern wir an sechs Tagen in der Woche Briefe und Pakete aus. Dies verlangen im Übrigen auch die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland und daran halten wir uns.“ 15) Ist es zutreffend, dass der Montag früher der Tag mit der meisten Post war? Antwort der Post: „Nein. Generell ist das Sendungsvolumen an Montagen vielmehr deutlich geringer (rund 5 - 10 Prozent der wöchentlichen Sendungsmenge), da in erster Linie Privatpost und Zeitungen montags in die Zustellung gelangen; die Geschäftspost, die freitags eingeliefert wurde, ist in der Regel bereits samstags beim Empfänger. Am Wochenende (Samstag & Sonntag) ist das Geschäftspostvolumen deutlich geringer. Die überwiegend am Samstag über Filialen und direkt ins Briefzentrum eingelieferten Sendungsmengen werden über unser Wochenendnetz bearbeitet und in die Zielgebiete abgeleitet. Auf diese – insbesondere in der Ferienzeit – deutlich geringere Sendungsmenge reagieren wir personell und betrieblich je nach tatsächlich vorliegender Sendungsmenge. Das kann, dort wo es an diesem Tag Sinn macht, durchaus dazu führen, dass wir zum Beispiel Zustellbezirke zusammenlegen. Das ändert aber nichts daran, dass wir montags ganz regulär zustellen, auch wenn der Zuschnitt der Bezirke ggf. von den sonstigen Wochentagen abweicht. Und noch eines ist in diesem Zusammenhang wichtig: Als ich bei der Post anfing (August 1980) lag die E+1-Laufzeit (heute eingeliefert – am nächsten Tag zugestellt) bei etwa 80 Prozent. Heute sind, aufgrund der technisierten Briefsortierung, etwa 94 Prozent aller Inlandsbriefe bereits nach einem Tag bei ihren Empfängern. Das heißt, dass Briefe, die früher freitags aufgegeben wurden mit höherer Wahrscheinlichkeit erst montags in der Zustellung waren. Heute werden die freitags eingelieferten Briefe aber in aller Regel bereits samstags zugestellt. 16) Hat sich das verschoben? Wenn, ja, warum? Antwort der Post: „Nein. Montag war und ist traditionell der Wochentag mit den geringsten Postmengen.“ 17) Sind Ihre Zusteller dazu angehalten an Montagen immer mal Überstunden auszugleichen? Antwort der Post: „Nein. Siehe Antwort zu Frage 15.“ 18) Ergänzende Antwort auf telefonische Nachfrage zum Thema Paketpreise: „Es wird 2016 keine generelle Preiserhöhung bei DHL Paket geben, sondern lediglich Preisanpassungen bei einzelnen Produkten, z. B. beim Paket der Größe L, bis 10 Kilogramm Gewicht. Da erhöht sich der Preis von bisher 8,49 Euro auf jetzt 8,99 Euro. Wenn man für ein solches Paket die Online Frankierung nutzt, dann kostet es 7,99 Euro.“
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