Die Räuber_innen

Die Räuber_innen
ein Musical nach Friedrich Schillers „Die Räuber“
von Schüler_innen des Borg Kindberg und Georg Schütky
SCRIPT Stand 28. 10. 2015
Theaterlehrer / Herr Professor Finn
Stefan Müller
Karl von Mohr / Billie
Teresa Hafenscherer / Michelle Tangl
Franz von Mohr / Marc
Erhard Hochörtler
Amalia / Anna
Laura Irouscheck / Nadja Premm
Erscheinungen
Laila Karam + Christina Knabl + Anna
Hirzberger
Spiegelberg / Samo
Ian Winkler
Schweizer / Eva
Magdalena Wabnegg
Grimm / Lena
Henriette Nickel
Razmann / Sina
Elena Pichler
Schufterle / Mary
Laura Irouscheck / Nadja Premm
Roller / Giselle
Sandra Krejntz
Kosinsky / Julia
Jana Lautischer
Schwarz/ Mae
Teresa Hafenscherer / Michelle Tangl
Putzfrau Maria
Lena Rom
1
1. Akt
1. Szene
Vor der Aula, Putzfrau Maria steht vor der Tür und bewacht den Eingang, im Hintergrund
ein seltsamer Mann mit Clownsnase
Putzfrau Maria:
Schlimme Dinge passieren bei uns normalerweise nicht, hab
ich gedacht, die passieren woanders, aber doch nicht hier. Ja,
so hab ich immer gedacht, aber was in letzter Zeit so alles
passiert ist. Meine Güte. Seit 20 Jahren bin ich jetzt schon
hier, seit 20 Jahren putze ich fast jeden Tag diese Schule.
Putze den ganzen Dreck weg. Und bis jetzt waren die
schimmligen Jausenbrote das Schlimmste. Aber der Dreck,
der jetzt herumliegt, seit den letzten Wochen, den kann man
nicht wegputzen, der bleibt. Deswegen tu ich nur noch so als
würd ich putzen. Bringt eh nix. Passen Sie auf:
Putzfrau Maria: liest aus einer Zeitung
Gymnasiallehrer am Bosi – Gymnasium (das ist unser
Gymnasium hier) aus Staatsdienst entfernt.
Wegen Sexfoto mit Schülerin, wurde einem Lehrer der
Beamtenstatus entzogen.
Am Samstag musste er vor Gericht erscheinen. Dort fasste
der Staatsanwalt zusammen: „Er verlangte nach Sex mit dem
Opfer und wollte weitere Dates ausmachen.“ Ob und in
welchem Zusammenhang diese Causa mit dem Brand an der
Schule steht, ist bis dato ungeklärt.
Putzfrau Maria: legt die Zeitung weg
Haben Sie das gehört? An meiner Schule! Und wissen Sie,
was das Schlimmste von all dem Schlimmen ist? Ach ich sags
Ihnen besser nicht. Nur so viel, der Mann hier mit der roten
Nase. Er ist nicht was Sie denken. Hören Sie gut zu!
2
2. Szene
Nr. 2 - Billie Jean
Putzfrau Maria: über das Intro von Billie Jean
...seit Wochen steht er vor der Schule. Er geht nicht weg. Er
hat seine Gründe... Auch jetzt, während der
Theateraufführung steht er da. Niemand erkennt ihn, außer
mir. Warum ich das alles weiß? Ich bin die Maria und ich putze
hier seit über 20 Jahren! Ich weiß alles!
Lehrer Finn:
She was more like a beauty queen from a movie scene
I said don't mind, but what do you mean, I am the one
Who will dance on the foor in the round
She said I am the one, who will dance on the foor in the round
She told me her name was Billie Jean, as she caused a scene
Then every head turned with eyes that dreamed of being the one
Who will dance on the foor in the round
People always told me be careful of what you do
And don't go around breaking young girls' hearts
And mother always told me be careful of who you love
And be careful of what you do 'cause the lie becomes the truth hey hey
Billie Jean is not my lover
She's just a girl who claims I am the one
But this is just a song
She says I am the one, but this is just a song (2x)
Song wird je unterbrochen von einem
SCHUSS, Schreie, Licht aus, Stille
Putzfrau Maria rappelt sich auf, tritt an die Rampe
3
Putzfrau Maria:
Ja, so wäre es fast ausgegangen. Ganz Schlimm. Bummmm.
Und tot. Ist es aber nicht. Gott sei Dank!
Ich könnte ihnen ja
schon erzählen was alles passiert ist, aber das ist eine lange
Geschichte. Wollen Sie das überhaupt wissen? Ja? Na gut,
aber dann fangen wir lieber von ganz von vorne an. An der
Schule gab es ein Theaterprojekt (Musikbeginn)....
3. Szene
Verwandlung: Theaterprobe in der Aula, ausgelassene Stimmung,
Probenvorbereitungen, alle theaterspielenden Schüler_innen sind dabei, aufgeregt,
Franz ist nicht dabei er beobachtet das geschehen aus einiger Entfernung
Nr. 3 Stayin Alive
Putzfrau Maria:
...“Die Räuber“ von Friedrich Schiller. Ein schwieriges Stück,
lang, traurig, viel zu viele Personen, die man sich nicht merken
kann. Viele Probleme... Nix für mich.... Naja, sehen Sie einfach
selbst.
Intro Staying alive als Umbaumusik 3x
Karl:
Spiegelberg:
alle:
alle:
Well, you can tell by the way I use my walk
I'm a woman's man, no time to talk
Music loud and women warm
I've been kicked around since I was born
But now it's all right, that's okay
You may look the other way
We can try to understand
The New York Times' effect on man
Whether you're a brother or whether you're a mother
You're stayin' alive, stayin' alive
Feel the city breakin' and everybody shakin'
I'm a-stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' ali-i-i-i-ive
Oh, when you walk
4
Amalia:
Schufterle:
Kosinsky:
alle:
Well, now I get low and I get high
And if I can't get either, I really try
Got the wings of heaven on my shoes
I'm a dancin' man, and I just can't lose
You know, it's all right, it's okay
I'll live to see another day
We can try to understand
The New York Times' effect on man
Whether you're a brother or whether you're a mother
You're stayin' alive, stayin' alive
Feel the city breakin' and everybody shakin'
I'm a-stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' ali-i-i-i-ive
Oh
Lehrer:
Karl:
Life goin' nowhere, somebody help me
Somebody help me, yeah
Life goin' nowhere, somebody help me, yeah
I'm stayin' alive....
Lehrer Finn:
Sehr schön. Jetzt sind aber wirklich alle aufgewärmt. Wir
wiederholen nochmal das Ende der 2. Szene im 1. Akt. Alle
Räuber auf ihre Plätze.
Razmann:
Den Schwur?
Schweizer:
Ja klar, den Schwur!
Razmann:
Ohhhh, wieso denn schon wieder den Schwur?
Billie/Karl:
Weil die Szene noch nicht gut genug war, ist doch logisch.
Lehrer Finn:
Danke Billie. So, los geht’s.
Razmann:
Moment mal kurz? Wo ist das im Stück?
Schweizer:
Karl hat den Brief bekommen, dass sein Vater ihn
rausgeschmissen hat, enterbt, tschüß mit ü, auf nimmer
5
Wiedersehen, danach hat er sich mit uns besoffen,
Spiegelberg hat ihm was von „Kriminalität“ eingefüstert und
er macht daraus gleich eine riesen Sache - alla Greenpeace
oder so. Und wir machen einfach mit. Klar?
Razmann:
Nein, aber wurscht.
Lehrer Finn:
Ruhe. Jetzt wird geprobt. Los!
Billie/Karl:
Siehe, da fällt's wie der Star von meinen Augen, was für ein
Thor ich war, dass ich ins Käfg zurück wollte! - Mein Geist
dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit. - Mörder,
Räuber! - mit diesem Wort war das Gesetz unter meine Füße
gerollt - Menschen haben Menschenheit vor mir verbogen,...
Äh..., fuck!
Alle:
lachen
Schweizer:
Genau, verbogen...
Lehrer Finn:
Nochmal!
Billie/Karl:
Ok.
(übt) Menschen haben Menschheit vor mir verborgen,
verborgen, verborgen...
Schweizer:
Das versteht doch sowieso kein Mensch.
Lehrer Finn:
Weiter jetzt!
Billie/Karl:
Menschen haben Menschheit vor mir verborgen, da ich an
Menschheit appellierte, weg denn von mir, Sympathie und
menschliche Schonung! - Ich habe keinen Vater mehr, ich
habe keine Liebe mehr, und Blut und Tod soll mich vergessen
lehren, dass mir jemals etwas teuer war! - es bleibt dabei, ich
bin euer Hauptmann! und Glück zu dem Meister unter euch,
der am wildesten sengt, am grässlichsten mordet, - schwöret
mir Treue und Gehorsam zu bis in den Tod! - Schwört mir das
bei dieser männlichen Rechten
6
Grimm:
Männliche Rechte. Genau!
Lehrer Bosi:
WEITER!!!
ALLE:
Wir schwören dir Treu und Gehorsam bis in den Tod!
Lehrer Bosi:
Nein! Ihr sollt schwören! Ihr seit dabei euer Leben einer
neuen Idee zu widmen. Was ihr macht klingt nach: „Mama ich
will nicht schon wieder mein Zimmer aufräumen“. Das ist
furchtbar. Nochmal:
ALLE außer Spiegelberg: Wir schwören dir Treu und Gehorsam bis in den Tod!
Lehrer Bosi:
Wieso schwörst du nicht?
Spiegelberg:
Meine Rolle verbietet das, ich hasse Karl.
Lehrer Bosi:
Ja, dann musst du hier an dieser Stelle lügen, als Spiegelberg.
Spiegelberg:
Ich lüge nicht.
Alle: lachen, albern rum, Karl/Billie fndets blöd
Lehrer Bosi:
Ahhhh. Ihr macht mich wahnsinnig. Pause! Lernt die Szene
erstmal auswendig. Und Billie: Wir gehen in 10 Minuten in
meinem Büro nochmal deinen Monolog durch. Und Samo, du
denkst nochmal scharf nach. Ob du's glaubst oder nicht:
Lügen ist wichtig im Theater!
Spiegelberg: für sich
Wer sagt denn hier etwas von Theater?
3. Szene
nach der Probe, Garderobe
Grimm:
Mann ist das lahm.
7
Karl:
Halt die Klappe, wieso machst du denn überhaupt mit, wenns
dir keinen Spaß macht?
Grimm:
Naja, mit euch machts ja Spaß.
Schweizer:
Ja klar machts mit uns Spaß, aber reiß dich zusammen, sonst
hast du bald keinen mehr.
Razmann:
Habt ihr gehört, dass Marc dieses Opfer auch mitmachen
wollte.
Schufterle:
Ja klar, ich hab ihm das allerdings ganz deutlich gemacht:
wenn du dich für das Projekt anmeldest, bringen wir dich um.
Schwarz:
Ja, der war schnell ruhig.
Razmann:
Boah, der ist so hässlich der Typ.
Roller:
Haha, ja, der hat echt nicht die besten Gene erhalten..
Schufterle:
So ne Lusche!
Kosinsky:
Besser wärs, jemand tötet dieses Tier, bevor es Eier legt!
Schweizer:
Boah, könnt ihr euch erinnern, wie wir ihn in der Volkschule
damals am Dach vom alten Hallenbad ausgesetz haben?
Karl:
Ja sicher, der hat sich 3 Wochen lang in die Hosen gemacht.
Schwarz:
Haha, er stand da, zwischen den Löchern im Dachboden und
hat sich keinen Schritt vor und zurückgedraut, so viel Angst
auf einmal hab ich nie mehr gesehen. Das war großes Kino!
Roller:
Der kam ewig lang nicht mehr in die Schule danach
Kosinsky:
Ja, besser wars.
8
Razmann:
Wie ist er eigentlich wieder runtergekommen damals?
Schufterle:
Vielleicht hat ihn ein Vogel mitgenommen
Grimm:
Wahrscheinlich hat sein Gestank ihn verraten.
Schwarz:
Naja, wenigstens ist er nicht aufgetaucht zum Casting..
angeblich hat er schon mal Theater gespielt.
Schweizer:
Ja, mit seinen Puppen zuhause.
Karl:
Nein, ich glaub sogar an einem richtigen Theater. Aber was
die von dem Winzling wollten, weiß ich auch nicht.
Schweizer:
Das klingt ja fast als hättest du Angst vor dem.
Karl:
Nein, nie im Leben. Aber man muss an alles denken.
Konkurrenz ist Konkurrenz.
Razmann:
Naja, also der ist echt keine Konkurrenz. Auf geht’s Leute, raus
hier.
Karl:
Bis morgen girls!
Kosinsky:
Viel Spaß noch beim, „Proben“!
4. Szene
Franz hat heimlich zugehört bei der Probe und dem Gespräch danach, während Karl im
Büro von Prof. Finn weiterprobt, kommt Franz aus seinem Versteck
Franz:
Lusche, Opfer, Puppen, Winzling..... Ich bin 1000 Mal so gut
wie ihr!
spielt Schiller
9
Ich habe große Rechte, über die Natur ungehalten zu sein,
und bei meiner Ehre, ich will sie geltend machen. Wirklich, ich
glaube, sie hat von allen Menschensorten das Scheußliche auf
einen Haufen geworfen und mich daraus gebacken. Armer
Hase! Es ist doch eine jämmerliche Rolle, der Hase sein zu
müssen auf dieser Welt - Aber der gnädige Herr braucht
Hasen! Also frisch drüber hinweg! Wer nichts fürchtet, ist
nicht weniger mächtig, als Der, den alles fürchtet. Frisch also!
mutig ans Werk! - Ich will alles um mich her ausrotten, was
mich einschränkt, dass ich nicht Herr bin. Herr muss ich sein,
dass ich das mit Gewalt ertrotze, wozu mir die
Liebenswürdigkeit gebricht.
Hört Geräusche, aus dem Hinterzimmer:
Franz:
Hm, das könnte interessant sein!
Ich wusste doch, dass ich etwas fnden werde. Die werden
Augen machen.
macht Fotos von Prof. Bosi und Billie beim Arbeiten, die auch anders zu deuten sein
könnten
Franz:
Mal sehen wer diese Puppen sind, mit denen ich spiele, wenn
diese Fotos in Umlauf geraten.
Nr 4. Everybody wants to rule the world
Welcome to your life
There's no turning back
Even while we sleep
We will fnd you
Acting on your best behavior
Turn your back on Mother Nature
Everybody wants to rule the world
It's my own design
10
It's my own remorse
Help me to decide
Help me make the
Most of freedom and of pleasure
Nothing ever lasts forever
Everybody wants to rule the world
There's a room where the light won't fnd you
Holding hands while
The walls come tumbling down
When they do, I'll be right behind you
So glad we've almost made it
So sad they had to fade it
Everybody wants to rule the world
Everybody wants to rule the world
Everybody wants to rule the world
geht ab
5. Szene
nächster Tag. In der Klasse
Schweizer:
Wisst ihr was ich richtig scheiße fnde?
Razmann:
Nein, aber du sagst es uns bestimmt gleich.
Schweizer:
Dass wir Männer spielen sollen in den Räubern, ich mein, als
ob das nicht auch Frauen sein könnten.
Schufterle:
Ja meine Güte es sind halt Männer, in dem Stück.
Kosinsky:
Ich spiel gern nen Kerl. Fühlt sich gut an.
Schwarz:
Ja, so siehst du auch aus.
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Kosinsky:
Hey Baby, heut Abend schon was vor?
Spiegelberg:
Erbärmlich! (wird von Kosinsky geschlagen) Aua!
Karl:
Morgen girls! Wer ist euer Hauptmann?
Nr. 5 Royals
alle:
Duuuuu!
I've never seen a diamond in the fesh
I cut my teeth on wedding rings in the movies
And I'm not proud of my address
In the torn up town, no post code envy
But every song's like:
Gold teeth
Grey Goose
Tripping in the bathroom
Bloodstains
Ball gowns
Trashing the hotel room
We don't care, we're driving cadillacs in our dreams
But everybody's like:
Cristal
Maybach
Diamonds on your timepiece
Jet planes
Islands
Tigers on a gold leash
We don't care, we're aren't caught up in your love affair
And we'll never be royals (royals)
It don't run in our blood
That kind of lux just ain't for us, we crave a different kind of buzz
Let me be your ruler (ruler)
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You can call me queen bee
And baby I'll rule, I'll rule, I'll rule, I'll rule
Let me live that fantasy
Spiegelberg zeigt Karl am Ende des Liedes sein Handy. Die Fotos, die Franz gestern
gemacht hat sind viral gegangen. Alle nehmen ihre Handys raus. Versteinerte Gesichter.
Karl: Was????
6. Szene
die ganze Schule in hellem Aufruhr, Flur, Aula
Nr. 6 Skandal im Sperrbezirk
während des Intros
Putzfrau Maria:
Ich sags ja, schlimme Dinge. Lauter schlimme Dinge. Und
damit fngs erst richtig an. Eine Katastrophe ich sags Ihnen.
Fürchterlich. Aufpassen:
In Schulen gilt ein Rechtssystem,
das sagt sehr deutlich wer mit wem
in welcher Art verkehren darf
Vergehen werden hart bestraft!
Auf diesen Fotos ist zu sehn
ein Zimmer wo zwei Leute stehn
der eine ist Professor Finn
die andre seine Schülerin!
Sie tun etwas was man nicht darf
dabei warn sie doch sonst so brav!
Skandal (Skandal)
Im Klassenraum
Skandal (Skandal)
Im Unterricht
Skandal
Skandal am Bosi!
13
Der Imageschaden ist immens
Die Presse schreibt so wie mans kennt
von Sexskandal und Höllenbrut
das tat noch keiner Schule gut.
Die Direktion beeilt sich sehr
Den Mann zu ziehn aus dem Verkehr
Egal ob Wahrheit oder nicht
das Foto macht die Schotten dicht.
Sie tun etwas was man nicht darf
dabei warn sie doch sonst so brav!
Skandal (Skandal)
Im Klassenraum
Skandal (Skandal)
Im Unterricht
Skandal
Skandal am Bosi!
Moral
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Skandal
Moral
Skandal am Bosi!
Franz:
Seht ihr wie die Puppen tanzen? hahahahahaha
Franz und alle außer den Räuber_innen ab
7. Szene
14
bei der Bushaltestelle, die Gruppe alleine
Grimm:
Und jetzt? Ist da was dran Billie?
Karl:
Was? Bist du völlig bescheuert, nein, natürlich nicht.
Schweizer:
Und das Foto?
Karl:
Wir haben geprobt, klar? Wir haben den Selbstmordmonolog
geprobt. Es war anstrengend, mir ist schwindlig geworden
und er hat mich aufgefangen. So!
Schweizer:
Klingt logisch.
Karl:
Ja, weils so war. Aber was machen wir jetzt?
Razmann:
Wir müssen rausfnden wer das war.
Schufterle:
Und Professor Finn?
Razmann:
Der ist fürs Erste seinen Job los.
Roller:
Das ist ungerecht.
Schufterle:
Das kann einfach nicht wahr sein, der einzige gute Lehrer.
Kosinsky:
Was willst du jetzt machen Billie?
Karl:
Auf keinen Fall werd ich das Opfer spielen, wir müssen das
regeln, keine Ahnung wie, aber wir müssen etwas tun.
Spiegelberg:
Wir müssen mit den selben Waffen zurückschlagen. Das
System der Lüge muss zerschlagen werden, alle Mittel sind
legitim.
Schweizer:
Was redest du da? Welches System?
15
Spiegelberg:
Das System Schule, das System Medien, alles muss vernichtet
werden. Nur so kann eine neue Welt entstehen.
Karl:
Samo, du machst mir Angst.
Spiegelberg:
Darum geht es auch. Wir müssen unsere Angst als Ressource
nutzen, wir könnten morgen schon weitere Opfer zu beklagen
haben, es sei denn, wir setzen sofort zum Gegenschlag an.
Grimm:
Klingt logisch.
Schweizer:
Klingt nach Freak!
Kosinsky:
Ich weiß nicht so recht. Ist es nicht besser einfach zur Polizei
zu gehen, oder mit dem Direktor zu reden.
Roller:
Es hört doch sowieso niemand auf uns.
Spiegelberg:
Sie werden hören, wenn die unendliche Ratio sie heimsucht
und in ihrer Matrix verschlingt.
Schweizer:
Was zum Teufel redest du da?
Spiegelberg:
Wissen. Nur mit Wissen können wir sie bezwingen. Ich nenne
das Phase 1.: Hier: Ich habe alle Facebookprofle von allen
Schülern und Schülerinnen dieser Schule in meiner
Datenbank. Die Software, um die Passwörter zu knacken läuft.
Grimm:
Häää?
Schwarz:
Das ist crazy.
Razmann:
Du willst, dass wir alle unsere Mitschüler hacken? Illegal?
Spiegelberg:
In Phase 1 ja. Phase 2 ist dann die Offensive.
16
Kosinsky:
Krank
Schweizer:
Also ich mach alles was Billie sagt, es geht schließlich um sie.
Spiegelberg:
Falsch. Es geht um uns alle. Das System verschont
niemanden.
Karl:
Irgendetwas müssen wir tun.
Razmann:
Ja, die Frage ist bloß was.
Karl:
Ja, was bloß.... Fakt ist: Wir können uns das nicht bieten
lassen. Fakt ist auch: und da hat Samo schon: die
besondere Situation zwingt uns zu besonderen Mitteln. Lasst
mich kurz nachdenken!
Kosinsky:
Ich glaube für Nachdenken haben wir keine Zeit.
Karl:
Ich habe nachgddacht. Wir machen das, wir machen es für
die Gerechtigkeit!
Schweizer:
Billie - unsere Hauptfrau!
Karl:
Ja, wie im Stück. Also gut Mädls, den Schwur kennen wir ja
schon..
ALLE:
Wir schwören dir Treu und Gehorsam bis in den Tod!
Nr. 7 Dawai dawai
Dawai dawai liebe Polizei
Helme auf und Blaulicht an Juchei
In der Stadt tobt Mord und Dealerei
Aber ihr kriegt uns nicht
nein ihr kriegt uns nicht
17
Dawai daiwai liebe Professoren
Euren Regeln hab'n wir abgeschworen
Für uns gilt nur das Recht der dunklen Nacht
Das heißt ihr kriegt uns nicht
nein ihr kriegt uns nicht
Wir sind die Räuber_innen
Ein Leben für die Nacht
Was wir tun ist gefährlich
Hände hoch! Wollt ihr das es kracht?
Dawai, dawai oh du grauer Mond.
Erleuchte unser Tun, das nichts verschont
Gib uns einen Schatten, der uns immer folgt.
Auch der kriegt uns nicht.
Der Schatten kriegt uns nicht.
Dawai, dawai Heimweh und Konsorten
wir klopfen nicht an elterliche Pforten
Auch wenn der Vater bettelt oder schreit
Nein er kriegt uns nicht,
nein, nein er kriegt uns nicht
Wir sind die Räuber_innen
Ein Leben für die Nacht
Was wir tun ist gefährlich
Hände hoch! Wollt ihr das es kracht?
18
2. Akt
1. Szene.
Putzfrau Maria:
Ja, jetzt wissen Sie schon mehr. Das ist zwar noch lange nicht
alles, aber glauben Sie mir, seien Sie froh, dass wir noch nicht
so weit sind... Es ist ja auch so, ich weiß zwar alles, aber
verstehen, verstehen tu ichs nicht. Das sind zwei paar Schuh.
Ich versteh viel. Schimmlige Jausenbrote zum Beispiel, da
weiß ich genau ob die 3 Tage oder 3 Monate alt sind. Oder
wenn ich wieder einmal über ein sinnlos herumliegendes
Turnsackerl stolper, ich weiß meistens von wem's ist.
Damals bin ich auch gestolpert. Himmelherrschaftszeiten, das
war was: Ich geh Nachhause, und nicht weit weg von der
Schule, da passierts auf einmal, ich stolpere über einen. Der
liegt da einfach. Ich hab gedacht das ist irgendein Sandler,
aber nein, es war der Professor. Der Professor Finn. Ich hab
schon Angst gehabt, aber die Neugier war wie immer größer.
Und dann hab ich ihn ein bisschen beobachtet. Er hat mich
nicht gemerkt in seinem Suff. Und gut wars, dass ich
geblieben bin. Weil seitdem weiß ich es. Ja ich hatte es im
Gespür, dass er das gar nicht war.
Prof. Finn, Weinfasche neben sich, Textbuch der „Räuber“ auf dem Schoß,
Zeitungsartikel am Boden Zerstreut
blättert einzelne Zeitungsartikel durch, liest...
2. Szene
Lehrer:
- Sex-Skandal an Schule!
- Lehrer war möglicherweise selbst unbeliebter Schüler.
- Ausgerechnet der Theaterlehrer einer österreichischen
Schule steht seit gestern wegen sexuellen Missbrauchs von
19
Schutzbefohlenen vor Gericht.
Lehrer:
(wütend) Ich war das nicht. Ich habe nur meinen Job gemacht.
Wer macht sowas?
Nimmt das Textbuch der Räuber zur Hand, blättert darin:
Lehrer Finn:
Ha, das passt:
steht auf, rezitiert
Tausend Flüche donnern dir nach! du hast mir meinen Sohn
aus den Armen gestohlen. Wehe, wehe! Verzweifeln, aber
nicht sterben! – Sie fiehen, verlassen mich im Tode – meine
guten Engel fiehen von mir, weichen alle die Heiligen vom
eisgrauen Mörder. – Wehe, wehe! Will mir Keiner das Haupt
halten, will Keiner die ringende Seele entbinden? Keine
Söhne! keine Töchter! keine Freunde! – Menschen nur – will
Keiner, allein – verlassen – Wehe, wehe! – Verzweifeln, aber
nicht sterben!
Verzweifeln, aber nicht sterben
zerfetzt das Textbuch in kleinste Partikel und schreit
Lehrer:
Ahhhhhh!
Nr. 8 Show must go on
Empty spaces - what are we living for?
Abandoned places - I guess we know the score..
On and on!
Does anybody know what we are looking for?
20
Another hero - another mindless crime.
Behind the curtain, in the pantomime.
Hold the line!
Does anybody want to take it anymore?
The Show must go on!
The Show must go on!Yeah!
Inside my heart is breaking,
My make-up may be faking,
But my smile, still, stays on!
Whatever happens, I'll leave it all to chance.
Another heartache - another failed romance.
On and on...
Does anybody know what we are living for?
I guess i'm learning
I must be warmer now..
I'll soon be turning, round the corner now.
Outside the dawn is breaking,
But inside in the dark I'm aching to be free!
The Show must go on!
The Show must go on! Yeah,yeah!
Ooh! Inside my heart is breaking!
My make-up may be faking...
But my smile, still, stays on!
Yeah! oh oh oh
Lehrer Finn:
Ich muss zurück in die Schule! Ich muss herausfnden was
passiert ist. Und ich muss mit Billie reden!
3. Szene
Franz betritt die Bühne, sein Handy klingelt, im Gang
21
Franz:
Hallo?
Stimme des Direktors:
Hallo Marc! Wie du wahrscheinlich gehört hast ist die Zukunft
unseres diesjährigen Theaterprojekts zur Zeit etwas ungewiss.
Franz:
Ja, ich habe davon gehört.
Stimme des Direktors:
Ich weiß, dass du viel Theater gespielt hast und fand es
ohnehin schade, dass du nicht Teil des Projektes warst
Franz:
Ja, wissen Sie, ich habe viel zu tun...
Stimme des Direktors:
Marc, ich mache es kurz. Willst du die Regie übernehmen?
Franz:
Herr Direktor, ich weiß nicht, ob ich das kann.
Stimme des Direktors:
Marc, bitte, es gibt niemanden anderen, Frau Sinowatz ist auf
Skikurs und.... du erhältst jegliche Unterstützung, die du für
notwendig erachtest. In einer Woche ist Premiere, es wäre
so schade, wenn das Stück ausfallen müsste. Gerade jetzt.
Franz:
Naja, also, ich glaube schon, dass sich da was machen
ließe.
Stimme des Direktors:
Das wäre fantastisch! Komm am besten gleich bei mir vorbei,
oder noch besser, in einer Stunde ist eine Probe angesetzt.
Könntest du nicht direkt anfangen?
Franz:
Ja, gut, ich kenne das Stück fast auswendig. Ich schau mir das
mal an.
Stimme des Direktors:
Großartig, achso und Marc, Severin, der bis jetzt die Rolle des
22
Franz gespielt hat ist nun auch schwer krank. Hättest du eine
Idee, wer für ihn einspringen könnte?
Franz:
Also da ohnehin alles etwas improvisiert abläuft, glaube ich,
es ist am besten wenn ich das selber mache. Wissen Sie, um
nicht noch mehr Unsicherheitsfaktoren auf die Bühne zu
bringen.
Stimme des Direktors:
Auf diese Antwort habe ich gehofft Marc. Wunderbar. Danke.
Bis Später!
Franz:
Ich danke, ja, Wiedersehn!
Franz:
Ich spiele Theater! Ich spiele Theater! Mein Theater!
Nr. 9 Tage wie diese
Ich wart’ seit Wochen auf diesen Tag
Und tanz’ vor Freude über den Asphalt
Als wär’s ein Rhythmus, als gäb’s ein Lied
Das mich immer weiter durch die Straßen zieht
Komm’ euch entgegen, euch abzuholen, wie ausgemacht
Zu derselben Uhrzeit, am selben Treffpunkt, wie letztes Mal
Durch das Gedränge der Menschenmenge
Bahne ich mir den altbekannten Weg
Mit all den Lichtern, in den Gesichtern
Über die Bühne, bis hin zu der Musik
Wo alles laut ist, wo alle drauf sind, um durchzudrehen
Wo die Anderen warten, um mit mir zu starten und abzugehen
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen haben wir noch ewig Zeit
In dieser Nacht der Nächte, die uns soviel verspricht
23
Erlebe ich das Beste, kein Ende ist in Sicht
4. Szene
Aula, Theaterprobe, Karl und die anderen treten auf. Im Reinkommen:
Karl:
Vergesst nicht, wir tun erstmal so, als wäre nichts, ok? Mal
sehn, wer statt Prof. Finn aufkreuzt.
Nr 10 - Stayin Alive rep.
Karl:
Well, you can tell by the way I use my walk
I'm a woman's man, no time to talk
Spiegelberg:
Music loud and women warm
I've been kicked around since I was born
But now it's all right, that's okay
You may look the other way
alle:
We can try to understand
The New York Times' effect on man
alle:
Whether you're a brother or whether you're a mother
You're stayin' alive, stayin' alive
Feel the city breakin' and everybody shakin'
I'm a-stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' alive, stayin' alive
Ah, ah, ah, ah, stayin' ali-i-i-i-ive
Oh, when you walk
darüber gesprochen:
Karl:
Was macht denn der Fettsack da?
Grimm:
Keine Ahnung, das ist ja lächerlich.
Schweizer:
Guckt mal, wie er sich aufplustert.
24
Franz:
Life goin' nowhere, somebody help me
Somebody help me, yeah
Life goin' nowhere, somebody help me, yeah...
Franz:
Herzlich willkommen. Wie ihr ja alle wisst, ist Herr Finn nicht
mehr da. Der Herr Direktor hat mich daher gebeten bis zur
Premiere die Funktion des Regisseurs zu übernehmen.
Schwarz:
What?
Franz
Ich bin mir sicher wir werden viel Spaß und in einer Woche
auch eine großartige Premiere haben
Die Räuber_innen:
ahäääää, Schuftere lacht
Franz:
Was gibt’s da zu lachen? Los, wir fangen an!
Schufterle:
Sorry, aber in keiner denkbaren Welt wirst du mir sagen was
ich zu tun habe.
Franz:
In der Welt dieses Theaterprojektes sieht es aber ziemlich
genau danach aus.
Schufterle:
Ja, dann existiert dieses Theaterprojekt ab sofort ohne mich,
ciao.
Karl:
Moment mal, wer sagt überhaupt, dass du hier Regie führst?
Wenn jemand das übernehmen sollte, dann bin das wohl ich.
Räuber_innen:
zustimmend Ja, genau. Verpiss dich du Trottel, Schleich di,
25
deppata etc.
Spiegelberg:
Schön, der Krieg beginnt.
Amalia:
Oh Mann Leute, jetzt lasst uns doch mal ruhig sein. Was
machen wir denn jetzt?
Franz:
Tja, der Direktor hat mich gefragt und ich mache das. Seit
froh dass ich hier bin, ohne mich wärt ihr verloren.
Roller:
Glaub mir, mit dir sind wir noch viel verlorener. Ich hab
sowieso keine Lust auf Theaterspielen. Ciao
Franz:
ignoriert die Gegenstimmen
Übrigens habe ich mir eure Textfassung angeschaut. Billie, ich
habe deine Monologe gestrichen. du schaffst das sonst nicht,
glaub mir. Es kauft dir niemand ab, dass du der
Räuberhauptmann bist. Du kannst da auch nix dafür, das war
echt eine blöde Idee diese Rolle mit einer Frau zu besetzen.
Also, um den Schaden möglichst gering zu halten, einfach
streichen, streichen, streichen... Anna, du bekommst dafür ein
bisschen mehr Text, damit deine Rolle nicht so
untergeht.
Amalia:
Ok, cool.
Karl:
Girls, lasst und abhauen. Wir haben wichtigeres zu tun.
Amalia:
Hey, wartet, wir müssen doch proben.
Die Räuber_innen gehen nach und nach, nur Spiegelberg hört noch eine Weile zu und
Amalia bleibt auch.Franz ignoriert die Weggehenden und redet einfach weiter.
Franz:
Damit wir das überhaupt schaffen bis nächste Woche hab ich
26
noch ein paar andere Entscheidungen getroffen. Wir erzählen
das Stück ausschließlich aus der Perspektive von Franz, den
ich übrigens selbst spiele, weil Severin ja leider krank ist. Das
heißt die Räuber, ihr, kommen zwar vor, aber ab sofort als
stumme Rollen, pssst, als Fantasie von Franz. Einverstanden?
Glaubt mir, das ist die beste Lösung. Was sagt ihr? Keine
Gegenstimmen?
Spiegelberg:
Es ist niemand mehr da, du Idiot.
Franz:
Doch, du zum Beispiel!
Spiegelberg:
Ja, aus purer Faszination über so viel Dummheit.
Franz:
Ok, und zu deiner Rolle als Spiegelberg...
Spiegelberg:
Spiegelberg ist keine Rolle. Spiegelberg lebt. Adieu. Au.
Spiegelberg ab
5. Szene
Franz:
Na gut Anna, dann fangen wir einfach zu proben an. Könntest
du dich vielleicht ein bisschen schminken und dir den
Pullover ausziehen. Oder hast du noch einen Minirock dabei?
Amalia:
Wie bitte?
Franz:
Naja du weißt schon, damit ich mir als Franz besser vorstellen
kann, dich heiraten zu wollen. Das nennt man Schauspiel.
Amalie:
Du spinnst ja wohl.
27
Franz:
Wenn du dich nicht wohlfühlst damit, können wir auch erstmal
zu mir nach Hause fahren, um uns ein bisschen näher zu
kommen.
Amalia:
Ich glaube du musst noch sehr viel lernen...
Musikbeginn Nr. 11 You don't know
über das Intro:
Franz:
Achja? Du willst deine Rolle doch behalten, oder?
Amalia:
Nein!
Franz:
Wie meinst du das?
Amalia:
Pass auf!
Well, frst of all, I'd like to say fuck off, fuck off
(Fuck off, fuck off)
If you don't get it, why don't you go shove your head back up your ass
And don't waste my time I don't need your opinion, no
(Oh my God)
'Cause you don't know what it's like
You don't know what it's like
You don't know what it's like to be like me
You don't know so keep your mouth shut
Well this may come as kind of a surprise, surprise
(Surprise, surprise)
I don't like you and I don't care what you think about what I do
And most of all, I don't need your opinion, no
(Oh my God)
'Cause you don't know what it's like
You don't know what it's like
28
You don't know what it's like to be like me
You don't know so keep your mouth shut
Franz: Die wird schon noch zahm und weich werden, wenn ich erstmal mit ihr fertig bin.
6. Szene
In der Hackerstube, Inforaum
Kosinsky:
Hat noch jemand Kaffee?
Razmann:
Nein, aber der hilft eh nix mehr. Wir haben doch alle schon
mindestens einen Liter intus.
Schwarz:
Plus 2 Liter Cola, je 2 Packungen Chips und vieeele
Gummibärchen.
Schweizer:
Gesund Leute.
Spiegelberg:
Es ist Zeit. Der Krieg hat begonnen und keiner wird uns
aufhalten.
Grimm:
Schaut mal, die kleine dicke Melanie aus der 5.B kifft heimlich.
Alle:
Was? haha.
Schweizer:
Die liegt doch nach einem Zug tot am Boden
Karl:
Das ist doch uninteressant! Konzentriert euch aufs
Wesentliche!
Grimm:
Naja, uninteressant würd ich das nicht nennen, vl hat sie mehr
von dem Zeugs!
29
Spiegelberg:
Auch das kleinste Detail kann hilfreich sein. Alles Wissen ist
ein Schritt in Richtung Sieg.
Schweizer:
Ok, auch das Foto von Armin aus der 8. in
Frauenunterwäsche?
Karl:
Bitte Ladies. Wir dürfen nicht die gleichen Fehler machen, wie
diejenigen, die uns hier her gebracht haben. Wir wollen
Gutes tun, vergessen?
Schweizer:
Naja, ist ja nur Spaß. Außerdem glaubt man immer weniger
an das Gute, je mehr Müll man hier sieht
Razmann:
Ahhhhhh. Ich hab grad herausgefunden, dass
mein
Freund in den letzten 2 Wochen, 10 anderen Mädchen
Fotos von sich geschickt hat. Halbnacktfotos, die meisten
davon hab ich sogar selber gemacht. Dieser, dieser A...., Der
entkommt mir nicht!
Karl:
Das läuft hier alles aus dem Ruder.
Schufterle:
Leute! Frau Professor Schwab will ein Mann werden!! Hier!
Kosinsky:
Das war doch eh klar.
Karl:
Spiegelberg! Räuber_innen! Lagebesprechung! Wir
müssen über unsere Strategie reden. Berichtet!
Spiegelberg:
Gerne, 70 Prozent aller Facebookprofle sind ausgecheckt,
die Analyse der Emailpostfächer läuft. Mary und Julia
sind an den Smartphones dran und ich kümmere mich
speziell um die Schulserver.
Schweizer:
Was machst du denn da drauf?
Spiegelberg:
Ich suche nach Hinweisen, bösen Absichten und nebenbei lad
ich uns die nächsten Schularbeiten runtern. Fürs Lernen bleibt
30
ja wohl eher wenig Zeit in den nächsten Wochen.
Karl:
Das war so nicht ausgemacht. Es geht einzig und allein
darum, den Fall Professor Finn aufzuklären.
Schufterle:
Meine Güte, Hauptfrau. Lass locker.
Karl:
Wage es nicht so mit mir zu reden!
Spiegelberg:
Moment, moment. Die Zusatzinformationen, die wir
notgedrungen sammeln, können hilfreich sein, müssen aber
nicht. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren, das stimmt. Aber
die Druckmittel, über die wir nun verfügen, geben uns
einen viel größeren Spielraum. Das ist game theory. Höhere
Mathematik. Der Direktor würde mir jeden Wunsch erfüllen,
sobald ich ihm mit diesem Portfolio drohe. Auch er hat keine
weiße Weste. Das denkt er bloß...
Karl:
Um Himmels Willen, NEIN!
Razmann:
Es dient doch nur einer guten Sache.
Roller:
Ja, und ein bisschen Spaß machts auch.
Grimm:
Ich glaube ich kann für alle sprechen: Wir führen nichts böses
im Schilde. Alles was wir tun dient dem Plan, die Wahrheit
herauszufnden.
Schwarz:
Ja und der Dreck der dabei anfällt ist halt manchmal schwer
zu verdauen, da schadet ein bisschen Humor nicht.
Karl:
Ok gut, weitermachen. Morgen früh will ich wissen wer's war.
Spiegelberg:
Es besteht eine 98% prozentige Wahrscheinlichkeit, dass
dieser Fall eintritt.
Karl:
genervt Danke!
31
Schweizer:
Und wie wahrscheinlich ist es, dass wir geschnappt werden?
Spiegelberg:
Dieser Wert liegt bei 99%!
Karl:
Was?
Kosinsky:
Sollen wir nioch doch besser die Polizei...
alle:
unterbrechen K.
Spiegelberg:
Umso wichtiger, dass unser Bollwerk nicht zu dünn ist. Wir
müssen uns wappnen. Die meisten Hacker fiegen
irgendwann auf, und wir sind eine große Gruppe. Die
Wahrscheinlichkeit an der Dummheit eines Einzelnen zu
Scheitern liegt bei fast 100%.
Grimm:
Hey, meinst du mich oder was?
Schweizer:
Ich mach dich kalt du Freak.
Kosinsky:
Ich weiß nicht so recht. Ist es nicht vielleicht doch besser
einfach jetzt zur Polizei zu gehen, oder mit dem Direktor zu
reden.
Schweizer:
Bist du bescheuert? Willst du in eine Anstalt oder was?
Schwarz:
Ich hab Angst.
Karl:
So, Schluss jetzt, alle zurück an die Laptops. Wir haben noch
eine lange Nacht vor uns. Samo, du kümmerst dich
zusammen mit Giselle um die Defensive. Wir müssen
gewappnet sein, für den Fall dass wir entdeckt werden. Alle
anderen, weiter wie bisher!
ALLE:
Jawohl Hauptfrau.
32
Karl:
Und macht keinen Scheiß.
7. Szene
Nr. 12 Walkürenritt und Video
Video
man sieht das Gehacke in einer Videoanimation, ebenso Reaktionen von Betroffenen
8. Szene
nächster Schultag. Es sind schlimme Dinge passiert. Erpressungen, Demütigung. Einige
Schüler_innen fehlen, weil sie sich nicht mehr in die Schule trauen. Es ist genau das
passiert, was Karl nicht wollte. Die Dinge sind aus dem Ruder gelaufe. Trotzdem wissen
die Räuber_innen immer noch nicht, wer hinter dem Foto steckt. Spiegelberg hat es
rausgefunden, er sagt es allerdings nicht, er hat seine eigenen Pläne.
Karl:
Samo! Ich hab gesagt Defensivarbeit. Was soll das? Mein
Smartphone quillt über vor Schreckensmeldungen.
Spiegelberg:
Die Defensive war nur durch Offensivität zu halten.
Karl:
Und wieso ist Sinas Freund dann in der psychiatrischen
Notaufnahme? Wer hat seine Pornosammlung online gestellt?
Roller:
Ich habe damit nichts zu tun.
Spiegelberg:
Es kann sein, das einige Dinge durchgerutscht sind, aber das
schadet niemandem. Wer denkt das Internet sei ein intimer
Raum, irrt sowieso.
Karl:
Was redest du da? Raus mit dir! Ich will dich nie wieder
sehen!
Schweizer:
Äh Chefn, wir brauchen ihn! Ohne ihn können wir gar
33
nichts.
Karl:
Das ist mir egal. Dann müssen wir eben etwas anderes
machen.
Spiegelberg:
Billie. Es tut mir leid, ich war vielleicht etwas übermütig. Außer
Sinas Freund ist doch niemand zu schaden gekommen.
Grimm:
Naja, also die Hälfte der Icehockeymannschaft wurde
unfreiwillig geoutet.
Schweizer:
Naja, das war aber auch klar, oder?
Kosinsky:
Hallo? Einer von denen ist, oder war mein Freund. Was glaubt
ihr wie meine Mutter heute morgen geschaut hat, als sie ihn in
einem Kleid und auf Highheels auf Facebook gesehen hat?
Spiegelberg:
Wunderts dich?
Karl:
Samo, das geht zu weit.
Spiegelberg:
Billie, denk an dich und was dir passiert ist. Warum glaubst
du, sind die Dinge wie sie sind?
Karl:
Weil irgendein böser, gemeiner Mensch eine schlimme
Kindheit hatte und ich zufällig in der Schusslinie stand.
Spiegelberg:
Falsch. Es ist passiert weil es zu wenig Wahrheit gibt. Stell dir
vor, wir würden alles wissen, von jedem. Stell dir vor, alles was
wir tun wäre transparent. Dann wäre so eine gemeine Lüge
nicht möglich. Menschen würden ihre Jobs behalten und du
müsstest dir keine blöden Sprüche anhören.
Karl:
Ja, aber Samo, das ist gespenstisch.
Spiegelberg:
Nein, wir sind doch sowieso auf dem besten Weg dahin. Wir
34
verbringen mehr als 2/3 unseres Lebens im Internet und wir
glauben ganz fest daran, dass das niemand sieht. Aber das
stimmt nicht. Es wird gesehen. Viel besser wäre allerdings,
wenn es alle sehen könnten.
Schweizer:
Ja, aber wen interessiert denn das alles, was ich am Handy
oder am Laptop mache?
Spiegelberg:
Na niemanden, das ist es ja! Wenn alle alles sehen könnten,
würde sich niemand mehr für den ganzen Blödsinn
interessieren, der im Moment alle wahnsinnig macht
Karl:
Ich kann so nicht denken. Ich wollte die Wahrheit fnden, aber
nicht zu diesem Preis. Wer gibt uns das Recht dazu einfach
alle mit Wahrheit zwangszubeglücken.
Razmann:
Also meine Wahrheit sieht nicht so aus wie mein
Facebookprofl.
Spiegelberg:
Genau, es ist eine geschönte Wahrheit. Eine langweilige. Ich
bin für die volle Wahrheit.
Schwarz:
Billie, aber er hat recht, wenn alles offen wäre, dann würdest
du nicht in dieser Kacksituation sein.
Karl:
Ja, Leute, trotzdem! Wir haben unschuldigen Menschen weh
getan. Das war nicht der Plan. Aber ok, reden wir später
darüber. Viel wichtiger: Was haben wir herausgefunden?
Alle:
betretenes Schweigen
Karl:
Was soll denn das heißen?
Spiegelberg:
Mathematisch bedeutet das, dass die 2 prozentige Chance,
dass wir nichts fnden, eingetreten ist.
Karl:
Ernsthaft, ihr wollt mir sagen, dass hier 20 oder 30 Menschen
35
herumrennen, deren Leben gerade auf den Kopf gestellt
wurde und wir wissen trotzdem nicht, wer dieses Foto in
Umlauf gebracht hat?
Grimm:
Ja, ich fürchte so siehts aus.
Karl:
Oh Gott, das kann nicht wahr sein. Ich hätte nie im Leben auf
diesen Nerd hören sollen. Nie.
9. Szene
Nr 13 Constant sorrow
In constant sorrow all through his days
I am a man of constant sorrow
I've seen trouble all my days
I bid farewell to old Kentucky
The place where I was born and raised
The place where he was born and raised
For six long years I've been in trouble
No pleasures here on earth I found
For in this world I'm bound to ramble
I have no friends to help me now
He has no friends to help him now
It's fare thee well my old true lover
I never expect to see you again
For I'm bound to ride that northern railroad
Perhaps I'll die upon this train
Perhaps he'll die upon this train
You can bury me in some deep valley
For many years where I may lay
Then you may learn to love another
While I am sleeping in my grave
While he is sleeping in his grave
Maybe your friends think I'm just a stranger
My face you never will see no more
36
But there is one promise that is given
I'll meet you on God's golden shore
He'll meet you on God's golden shore
10. Szene
Garderobe, Schwarz stürmt herein mit der Nachricht, dass er seinen Laptop offen im
Buffet stehen gelassen hat. Panik, sie könnten jederzeit enttarnt werden. Da hilft nur
Chaos. Feuer.
Karl:
So, ich fahre jetzt irgendwohin wo mich niemand kennt. Und
denke erstmal nach.
Schwarz:
Verdammt, verdammt, ich habe meinen Laptop stehen
lassen!
Grimm:
Du hast was?
Kosinsky:
Zuhause?
Schwarz:
Nein, ich war doch gar nicht zuhause, in der Cafeteria!
Karl:
Nein, das kann nicht wahr sein!
Spiegelberg:
Hab ichs nicht gesagt... die Dummheit des Einzelnen...
Schwarz:
Oh Mann, alle Programme sind noch offen, wenn den jemand
mitnimmt weiß er alles, alles!
Karl:
Ok, ok. Ruhig bleiben. Jetzt müssen wir schnell handeln.
Vorschläge?
Schweizer:
Ich glaube wir sitzen mittlerweile ohnehin zu weit drin in der
Misere. Jetzt gibt’s nur noch Vollgas.
Grimm:
Feuer?
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Karl:
Wie Feuer?
Schufterle:
Wir könnten irgendwie den Feueralarm auslösen, so dass alle
in Panik aus der Schule rennen, während wir den Rechner in
Sicherheit bringen.
Schweizer:
Hört sich nach einem Plan an.
Karl:
Andere weniger gefährliche Vorschläge.
Kosinsky:
Polizei anrufen?
Karl:
Das ist mindestens genauso gefährlich.
Also nicht?
Ok, dann bleibts wohl bei Feuer. Holt eure Schulhefte, die
brennen am Schnellsten.
Grimm:
Ich hol noch ein bisschen Spiritus aus dem Chemielabor,
damit sie auch wirklich brennen. Wir können da nicht lange
rumfackeln.
Karl:
Gut, aber nicht zu viel. Das Feuer soll nur den Alarm auslösen.
Samo, wenn wir mit der Aktion fertig sind, sind wir
geschiedene Leute. Dann ist dieser ganze Mist vorbei,
verstanden?
Spiegelberg:
Die Zukunft ist eine sehr ungewisse Angelegenheit. Schwer zu
berechnen. Ich wäre vorsichtig mit solchen
Prophezeiungen.
Karl:
Ich meine das ernst.
Spiegelberg:
Das glaube ich dir Hauptfrau, zumindest für den Moment.
38
Alle ab außer Spiegelberg
11. Szene
Spiegelberg alleine
Spiegelberg:
Ach wie gut dass niemand weiß, dass der Samo alles weiß...
Es wird mir noch viel Vergnügen bereiten dieser naiven
Person dabei zuzusehen, wie sie sich tiefer und tiefer ins
eigene Grab schaufelt. Von dem hinterlistigen Fotografen
Marc erwarte ich mir auch einiges. Auch sehr gut, dass der
nicht weiß, was der Samo alles weiß! So ein Anfänger, dass er
die Fotos einfach auf seinem Smartphone lässt.
Um es mit Spiegelberg zu sagen: „Euer Register hat ein Loch!
Ihr habt das Gift weggelassen!“ Hasta la vista- ihr Winzlinge.
12. Szene
Nr. 14 „Fire starter“ - free noise
Aula, Die Räuber_innen legen das Feuer. Der Alarm geht los. Sie fnden den Laptop.
Langsamentwickelt sich Panik. Das Feuer wird größer als gedacht. Großes Tohuwabohu
über das Intro von Firestarter (nur egitarrenteil – insgesamt kürzen)
Karl:
Los geht’s, gib mir das Feuerzeug. Bereit?
Schweizer:
Hefte bereit
Grimm:
Spiritus bereit
Roller+Razmann+Schwarz:
Kommando „Laptop retten“ bereit
Kosinsky+Schufterle:
Kommando „Schmiere stehen“ bereit.
39
Spiegelberg:
Kommando „Überwachungskameras ausschalten“ bereit.
Karl:
Auf mein go geht’s los!
Go!
Karl zündet die Hefte an
Alle zusammen:
We are troublestarter, ...
we are fear addicted, danger illustrated
we are frestarter, twisted frestarter
hey, hey, hey...
danach geht der song sofort über in ein wildes Chaos aus Explosionen, Sirenen, Krach
Schweitzer:
Alter, das brennt.
Karl:
Ja, das hört auch nicht mehr auf.
Kosinsky:
Leute wir müssen uns beeilen! Mae! Habt ihr den Laptop?
Schwarz:
Ja alles da! Wir sind durch!
Karl:
Ok Leute, dann raus hier und schön unters Volk mischen!
Pause
40
3. Akt
1. Szene,
Aula
Nr. 15 Näher mein Gott zu dir
Mit Beginn nach der Pause ziehen in Trauermarschtempo alle Schüler_innen und
Lehrer_innen ein und formieren sich zu einem Chor.
1. Strophe instrumental (Einzug)
2. Strophe gesungen:
Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir!
Drückt mich auch Kummer hier, drohet man mir,
soll doch trotz Kreuz und Pein dies meine Losung sein:
Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir.
3. Strophe wieder Instrumental – oder nur Orgel (leise) darüber Ansprache
eine Schülerin:
Schwere Tage liegen hinter uns. Schwer ist es vor allem zu
begreifen. Zu begreifen, dass... (stimme bricht weg)
weitere Schülerin:
Ich möchte besonders den Einsatzkräften der Feuerwehr, den
vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern und meinen Eltern
danken, dass sie mich lieb haben. (heult)
weiterer Schüler:
Ich weiß nicht wie's bei euch war, ich hab gerade mein
Jausenbrot ausgepackt als es los ging, das Jausenbrot ist jetzt
verkohlt. Das ist krass. (stotternd, völlig teilnahmslos)
Ist dann die Nacht vorbei, leuchtet die Sonn,
weih ich mich dir aufs neu vor deinem Thron;
baue mein Bethel dir und jauchz mit Freuden hier:
41
Näher, mein Gott, zu dir, näher zu dir!
2. Szene
Aula
Putzfrau Maria:
Hauptsache alle tun traurig! Immer das gleiche, diese
Heuchelei. Den Dreck mach ich wieder weg... Es ist ja auch
nicht so viel passiert. -Gott sei Dank! - Natürlich, der Schaden
ist hoch, aber die Bibliothek, die abgebrannt ist, die benutzt
eh schon seit Jahren niemand mehr. Um die ausgestopften
Hasen und Rehe aus der Biologiesammlung tut's mir schon
mehr leid, die hab ich gern gestreichelt, wenn ich keine
Lust hatte die Regale abzustauben....
Abstauben wäre jetzt
mein kleinstes Problem. Bis in den hintersten Winkel ist
einfach alles voller Russ und Asche. Und dieser Gestank.
(Seufz) Dabei würd ich mich ja viel lieber als Detektivin
betätigen. Ich hab schon einiges herausgefunden: Das Feuer
war kein Zufall. Da bin ich mir sicher.
Das Feuer hat etwas mit Professor Finns Entlassung zu tun. Er
war es nicht, nein nein, er ist unschuldig. Aber irgendwas hat
das alles miteinander zu tun.
Ich hab ja viele Serien gesehen.
Columbo. Neuerdings auch CSI-Miami. Und da hab ich
gelernt, man muss auf die Schuhe schau'n! Und wie ich so
geschaut hab in der Garderobe, da waren doch wirklich
einige Schuhe schwärzer als andere.
Die, von den Schülern die gleich rausgerannt sind, die
waren natürlich gar nicht schwarz. Aber 10 gab's, die
ganz schön viel Russ an den Sohlen hatten. Und die schau ich
mir seitdem genauer an.
Interessant ist, die Billie, die mit der, der Professor ja
42
angeblich..., die ist auch dabei, die hatte auch ganz schön viel
Russ an den Schuhen.
Und BUMM heute nachdem die Schule aus war, steht da
wieder der Clown, vor der Schule. So einer der Spenden
sammelt für die roten Nasen, wissens eh. Und ich denk
mir: Komisch, der war ja grad erst letzte Woche da. Und
dann schau ich nochmal und nochmal und dann kommts
mir: Der Clown ist der Professor Finn. Und dann seh ich wie er
ihr folgt. Der Billie. Und ich hab schon gedacht, wer weiß
vielleicht ist er ja doch pervers? Und dann bin ich ihnen
gefolgt. Ich bin mir richtig mutig vorgekommen. Und so
200m nach der Schule, hinter der Bushaltestelle spricht er sie
an:
3. Szene
vor der Schule
Billie trifft auf Lehrer Finn, der als Clown verkleidet vor der Schule Spenden für die roten
Nasen eintreibt. Finn will sie wieder auf den „richtigen“ Weg bringen. Sie sollten doch
zumindest Franz nicht das Theaterprojekt alleine überlassen. Die Gang soll wieder
mitmachen. Und Billie soll sich keine sorgen um ihn machen.
Professor Finn:
Billie! Warte.
Billie:
erschrickt Was wollen Sie?
Professor Finn:
Keine Sorge. Ich bin's. Professor Finn.
Billie:
Professor Finn? Was...?
Professor Finn:
Ja, ich weiß, die Verkleidung... Ich muss mit dir reden.
Billie:
Es tut mir so leid Professor.
Professor Finn:
Nein, nein, das muss es nicht. Das ist es was ich sagen wollte!
43
Du hast nichts getan!
Billie.
Ja, aber das Bild. Ihr Job! Ich will es wieder gut machen.
Professor Finn:
Billie! Hör zu! Du kannst nichts dafür. Das Bild sagt gar nichts.
Kümmere dich nicht darum. Mir geht’s gut.
Billie.
Aber Ihr Job!
Professor Finn:
Es wird sich alles klären, ich gebe nicht auf. Das wichtigste ist,
dass du dir keine Schuld gibst! Erzähl: Wie geht’s dem
Theater?
Billie:
Es ist vorbei. Ohne Sie ist es nicht dasselbe. Marc dieser... er
hat alles gestrichen und... auf jeden Fall hatten ich und die
anderen nach einer Probe die Nase voll!
Professor Finn:
Wie vorbei? Aber, wir haben doch so viel gearbeitet, das
könnt ihr doch nicht alles einfach hinschmeißen.
Billie:
Aber Marc hat alles gestrichen was Spaß macht.
Professor Finn:
Und das lässt ihr einfach so auf euch sitzen? Wieso kämpft ihr
nicht?
Billie:
Ich weiß nicht, es war einfach zu viel!
Professor Finn:
Billie, wenn du etwas tun willst für mich, dann spiel weiter
Theater. Macht das Stück wieder zu eurem und bringt zu
Ende was wir begonnen haben.
Nr. 16 Show must go on
Professor Finn:
Pass auf, ich hatte letzte Nacht einen Traum:
44
Empty spaces - what are we living for?
Abandoned places - I guess we know the score..
On and on!
Does anybody know what we are looking for?
Another hero - another mindless crime.
Behind the curtain, in the pantomime.
Hold the line!
Does anybody want to take it anymore?
The Show must go on!
The Show must go on!Yeah!
Inside my heart is breaking,
My make-up may be faking,
But my smile, still, stays on!
Whatever happens, I'll leave it all to chance.
Another heartache - another failed romance.
On and on...
Does anybody know what we are living for?
I guess i'm learning
I must be warmer now..
I'll soon be turning, round the corner now.
Outside the dawn is breaking,
But inside in the dark I'm aching to be free!
The Show must go on!
The Show must go on! Yeah,yeah!
Ooh! Inside my heart is breaking!
My make-up may be faking...
But my smile, still, stays on!
Yeah! oh oh oh
Der Professor verschwindet. Billie bleibt alleine zurück
4. Szene
45
Billie:
Er hat recht. Er hat recht! Ich darf nicht aufgeben. Wir müssen
weitermachen. Das ganze Hacken, Spionieren und und
Feuerlegen führt zu nichts. Es ist schon genug Unglück
passiert. Wir müssen da weitermachen wo wir aufgehört
haben. Und was wäre besser, um von allem anderen
abzulenken, als einfach eine super Theateraufführung
hinzulegen. Marc soll sich gefasst machen. Wir werden die
Bühne erobern wie ein Wirbelsturm. Von Wegen stumme
Räuber!
„Warum ist dieser Geist nicht in einen Tiger gefahren, der sein
wütendes Gebiss in Menschenfeisch haut? Ich möchte ein Bär
sein und die Bären des Nordlands wider dies mörderische
Geschlecht anhetzen - Reue und keine Gnade! Oh ich möchte
den Ocean vergiften, dass sie den Tod aus allen Quellen
saufen! Vertrauen, unüberwindliche Zuversicht, und kein
Erbarmen!“
5. Szene
Franz und Amalia betreten den Proberaum
Franz:
Anna! Pass auf, auch wenn du keine Lust hast mit mir zu
spielen. Ich bitte dich, ich fehe dich an, du musst mir helfen.
Du musst auch nur auf der Bühne sitzen.
Amalia:
Nein, du Versager, auf keinen Fall! Ich weiß überhaupt nicht
was ich hier mache. Ich hätte nie herkommen sollen.
Franz:
Aber jetzt bist du doch schon da, bitte Anna! Bleib doch! Ich
mache auch 20 Mathehausübungen für dich!
Amalia:
40!
Franz:
30!
46
Amalia:
Ok! Wo soll ich mich hinsetzen?
Franz:
Hier, bitte!
Amalia!
Ok. Aber in 20 Minuten gehe ich, und wehe du kommst mir zu
nahe!
Franz:
Kein Sorge.... Fesselt Anna auf den Stuhl
Amalia:
Hey! Was soll das! Bist du wahnsinnig! Du Mistkerl, Na warte!
Franz:
Vielleicht bleibst du ja doch ein bisschen länger...
Amalia:
Das wirst du bitter bereuen. HILFEEEE!!!
Franz:
Das ist alles Teil des Schauspielunterrichts.
Amalia:
AHHHHHH Schreit
Franz:
Du bist allerdings zu laut, während der Lektion muss
absolute Ruhe herrschen.
Klebt Tape über ihren Mund.
So und jetzt pass auf. Wenn du das gesehen hast, wirst du
wissen, dass es sich gelohnt hat hier her zu kommen und
mich anfehen, um mit mir auf der Bühne zu stehen zu dürfen!
alles von Franz gesprochen
Franz im Theaterraum, probt mit sich selbst seine one-man Räubershow.
One-man Räubershow
Franz (als Franz):
Aber ist euch auch wohl Vater, ihr seht so blaß...
als Vater:
ganz wohl mein Sohn, was hattest du mir zu sagen?
Als Franz:
Die Post ist angekommen, ein Brief von unserem
Korrespondenten in Leipzig
47
als Vater:
Nachrichten von meinem Sohne Karl?
Als Franz:
Jawohl, so ist es, aber ich fürchte, ich weiß nicht, ob ich, eure
Gesundheit... ist euch wirklich ganz wohl mein Vater?
Als Franz, zum Publikum: In diesen Brief hab ich nur das Allerschlechteste über meinen
Bruder mit eigener Hand hineingeschrieben.
Als Vater:
Oh nein, all mein ist die Schuld.-
Als Franz, zum Publikum: Daraufhin schreibt Franz einen weiteren Brief, im Namen s
eines Vaters, bitter enttäuscht, zutiefst traurig. Kein Erbe soll
er kriegen, der Schädling Karl.
Als Franz:
Meinen Bruder hab ich nun schon aus dem Wege geräumt,
jetzt gilt es nur noch den Alten zu beseitigen....
Kurz danach nahe Leipzig
Als Räuber:
Schaut mal ein Brief an Karl.
Als Karl: Brief lesend
„Unglücklicher Bruder, nur kürzlich muss ich dir melden, dass
deine Hoffnung vereitelt ist. Du sollst hingehen, lässt dir dein
Vater sagen, wo dich deine Schandtaten hinführen. Leb wohl
auf ewig, ich bedaure dich. Franz von Moor. „
Als Karl:
Was? Und jetzt?
Räuber:
Lasst uns eine Bande gründen, eine Räuberbande!
Als Karl und alle:
sich lächerlich machend Jaaaaa, jaaaa, super, eine Bande,
trallalaaaaa!
Als Franz, abschätzig:
Fortan hausten sie in den böhmischen Wäldern. „Raubten,
mordeten“ und tranken viel.
Als Franz:
Derweil im moorschen Schloss:
Als Franz.
Du siehst weg, Amalia? verdien ich weniger als der, den der
Vater verfucht hat? So nimm mich doch!
als Amalia:
Geh!
Als Franz:
Du kennst mich nicht Amalia, du kennst mich nicht!
Amalia:
O ich kenne dich! Du hast mir eine kostbare Stunde
gestohlen, sie werde dir an deinem Leben abgezogen!
Als Franz:
Du hassest mich?
Als Amalia:
Ich verachte dich, geh!
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Als Franz:
Der Vater muss weg, dann ist sie mein!
Als Vater:
Was, was? Karl tot? Herzinfarkt
Als Franz:
Tot, tot schreien sie... Jetzt bin ich Herr, im ganzen Schlosse:
todt! Wie aber, schäft er vielleicht nur? Gute Nacht Herr Vater.
Hinweg mit ihm.
Unterdessen in den böhmischen Wäldern...
Als Räuber:
Ho, ho, ho, wir sind Räuber! Pass auf! Bumm bumm bumm!
Als Karl:
Ich wollte doch gar nicht, oh nein, oh nein, alles viel zu
böse....! Kein Alkohol mehr für euch!
Als Franz:
Währenddessen im Schloss:
Als Franz zum Publikum: So ein Bastard taucht auf und erzählt Amalia, die mich immer
noch nicht will:
Als Hermann:
Sie werden nicht glauben was ich ihnen zu sagen habe, Karl
und sein Vater – sie leben noch!
Und was macht Karl der Möchtegernhäuptling? Er kommt
zurück, verkleidet!
Als Karl:
Sie da gnädiges Fräulen! Und traurig?
Als Amalia:
Ja, nein, ja, nein! Aber Karl, Karl, sie hätten ihn so lieb gehabt,
er war so viel. So vieles in seinem Angesicht! In seinen Augen,
seinem Ton, seiner Stimme, dass Ihnen so gleich kommt, das
liebe ich so sehr.
Als Franz an das Publikum: Und er? Geht wieder in den Wald zurück, überwältigt von so
viel Gefühl... Dann aber erfährt er vom eingesperrten Vater
und befreit diesen aus dem Turm. Blödmann. Und seinen
Räubern befehlt er mich zu fangen.
Als Karl:
Die Minuten sind geweiht, du mußt eilends gehn – Lies dir die
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Würdigsten aus der Bande und führe sie gerade nach des
Edelmanns Schloß! Zerr' ihn aus dem Bette, wenn er schläft
oder in den Armen der Wollust liegt, schlepp' ihn vom Mahle
weg, wenn er besoffen ist, reiß ihn vom Crucifx, wenn er
betend vor ihm auf den Knieen liegt! Aber ich sage dir, ich
schärf' es dir hart ein, liefr' ihn mir nicht todt! - Hast du mich
verstanden, so eile davon!
Musikbeginn Nr. 17 Da zna zora (ruhiger Teil - instrumental)
Als Franz:
Und ich so: Verrathen! Verrathen! Geister ausgespieen aus
Gräbern – Losgerüttelt das Todtenreich aus dem ewigen
Schlaf brüllt wider mich: Mörder! Mörder!
Pöbelweisheit, Pöbelfurcht! – Es ist ja noch nicht ausgemacht,
ob das Vergangene nicht vergangen ist, oder ein Auge fndet
über den Sternen –
Richtet droben Einer über den Sternen! Entgegengehen dem
Rächer über den Sternen diese Nacht noch! Nein, sag' ich –
Elender Schlupfwinkel, hinter den sich deine Feigheit
verstecken will – öd, einsam, taub ist's droben über den
Sternen – Wenn's aber doch etwas mehr wäre? Nein, nein, es
ist nicht! Ich befehle, es ist nicht!
Naja und schließlich kommen sie, die Räuber und ich
daraufhin:
6. Szene
Nr 17a Da zna zora -schneller Teil
Will sich gerade (im Spiel) umbringen, da kommen die anderen herein, um wieder
mitzuproben.
Räuber_innen
Wir sind wieder da, wir sind wieder da
ach ist das wunderbar
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Oh , hat und das gefehlt, hat und das gefehlt
ein Stück das uns gefällt
Ja, wir sind wieder da, wir sind wieder da
ach ist das wunderbar
Franz:
Sie sind wieder da, sie sind wieder da.
Ich sag der Welt baba.
Ja, Ich fand es schön, allein auf mich gestellt
ganz wie es mir gefällt.
Räuber_innen:
Oh, das ist jetzt vorbei wir sind wieder da,
und das ist wunderbar.
Franz:
Was macht ihr da? Ihr stört meine Probe!
Karl:
Falsch! Du störst unsere Proben und zwar schon viel zu lange.
Schweizer:
WAS machst du da? Probst du für die Miniplaybackshow?
Amalia:
versucht sich bemerkbar zu machen
Roller:
Wohl eher für die Große Chance der Freaks.
Grimm:
Äh, Leute hier ist eine gefesselte Frau!
Franz:
Das ist Teil des Stücks!
Kosinsky:
Sicher? Sieht eher wie ein Teil deiner dreckigen Fantasien
aus!
Karl:
befreit Amalia
Amalia:
Danke! Du, duuuuu, ich bringe dich um.
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Franz:
Sei still, du wolltest es doch nicht anders.
Karl:
Moment, niemand bringt hier irgendjemanden um.
Schufterle:
Oh mein Gott ist das krank.
Karl:
Ich habe einen Vorschlag. Wir erzählen niemandem von dem
kleinen Fesselzwischenfall hier, und dafür bekommen wir
unsere Rollen wieder. Außerdem bauen wir eine
Extraszene in das Stück ein, die wir uns selber
ausgedacht haben. Eine Räuberszene
Franz:
Hm, ok. Aber was für eine „Räuberszene“ soll das sein?
Karl:
Eine große Räuberszene!
Amalia:
Moment mal - hallo? - und was ist mit mir, ich will nicht
gemeinsam mit diesem verrückten Typen auf einer Bühne
stehen.
Karl:
Ach komm schon, der Sessel steht dir gut. Bleib doch einfach
so.
Amalia:
Was? Seit ihr alle wahnsinnig geworden?
Schufterle, Kosinsky, Roller:
Komm! sei keine Spielverderberin! Das wird
gut!
Franz:
Naja, ob das „gut“ wird hängt ausschließlich von euch ab.
Zeigt mal was ihr euch so ausgedacht habt.
Karl:
Werd nicht gleich wieder frech du Winzling. Mädls! Zeigen
wir's ihm!
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7. Szene
Die Räuber_innen haben sich etwas ausgedacht um das Theaterstück etwas
aufzufrischen.
Plan eines Räubers
Spiegelberg möchte Karl töten, um die Räuberbande anführen zu können, damit er
seine Vorstellungen von Überfällen und Morden in die Wirklichkeit umsetzen kann.
Plan A- 20.1.2003
Mission Karl vergiften: Karls Geburtstag. Ca. um 18h wird Karl eintreffen, um seinen
Geburtstag zu feiern. Schweizer, Roller und die anderen Räuber werden erst später
kommen. Um Karl zu vergiften, werde ich ihm Frostschutzmittel ins Wasser mischen- hat
einen leicht süßlichen Geschmack und ist außerdem schön blau, dadurch wird er nichts
merken. Nach etwa 30 Minuten treten die ersten Symptome auf, die bis zum Tod führen.
Wenn er dann endlich tot ist, werde ich die Anderen kontaktieren und ihnen sagen,
dass ich Karl tot im Wald fand und in die Hütte schleppte, da er nicht aufgetaucht ist.
Die Räuber werden sofort hier sein und Karl tot auf meinem Boden fnden. -Nachdem
ich der Zweitälteste bin, werde ich nun die Bande anführen.
Mission fehlgeschlagen: Karl traf um Punkt 18h ein und ich wollte ihm den
,,Begrüßungscocktail‘‘ geben, als plötzlich Ratzmann auftauchte- was natürlich nicht
ausgemacht war. So dumm wie er ist hat er ihm natürlich das verdammte Glas
weggerissen und wollte es selbst trinken, der Vollpfosten... Ich musste ihm das Glas
natürlich aus der Hand schlagen, sonst wäre er doch gestorben... Mann...ich könnte
grade Bäume ausreißen oder Ratzmann den Hals umdrehen... -beherrsch dich
Spiegelberg; Der Tag, an dem du die Krone trägst kommt noch...hahahahaha...
Plan B- 5.2.2003
Mission Karl erhängen: Werde Karl früh aus den Federn reißen, so um 6h... Es ist ein
Samstag, an dem wir immer die bevorstehenden Raubzüge und Überfälle nochmal
genau durchbesprechen. Jedenfalls wird er sich bestimmt auf den Weg machen, weil
ich ihm nämlich sagen werde, dass ich sofort seine Hilfe bei der Schlucht brauche. Dort
warte ich auf ihn und bereite inzwischen ein Seil vor, um ihn ,,runter‘‘ zu lassen... Wenn
Karl dann eingetroffen ist, werde ich ihm von einer Höhle in der Wand der Schlucht
erzählen- als perfekter Aufbewahrungsort für unsere Tonnen an Crystal. So wie ich Karl
kenne wird er sie sich sofort ansehen wollen. Also...er steht vor mir, ich werde ihm
blitzschnell die Schlaufe um den Hals werfen und ihn dann , baaaam, in den sicheren
Tod werfen... - Yeah, diesmal macht mir keiner ‘nen Strich durch die Rechnung, haha...
Mission erneut fehlgeschlagen: Ich war kurz davor Karl die hübsche Schlaufe sanft über
den Kopf zu werfen als so eine beschissene Gruppe an alten Knackern aufkreuzte. Und
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so gestört wie alte Knacker doch sind, fragen sie was wir hier machen... Karl erzählte
ihnen von der Höhle in der Wand der Schlucht und dass ich ihn grade runterlassen
wollte. Einer fragte, ob ich ihn nicht auch runterlassen könnte, damit er sich die Höhle
anschauen kann... Boa, ich dachte nur: Wenn du Schrumpel Opa nicht sofort deine
hässliche Klappe hältst, dann mach ich dich und alle anderen von deinen Bingo
Kollegen kalt... Ich, ich könnte alles niederbrennen und alle alten Leute abknallen...
Plan C- 16.5.2003
Mission Karl erschießen: Nach zwei total geilen aber leider schiefgelaufenen Plänen,
wird dieser nun mein Letzter sein. Wie sagt man so schön: Alle guten Dinge sind drei!
Dieses Mal wird ,,das Böse‘‘ siegen. Ok, also nun zum Plan... Ich werde Karl in unsere
Stammkneipe auf ein schönes, kaltes Bierchen und ein paar Joints einladen. Natürlich
wird er meine Einladung nicht ablehnen, wie es sich nun mal gehört für ,,gute Freunde‘‘.
Nachdem ich ihn dazu bringe sich volllaufen zu lassen, indem ich ihm ‘ne ganze Flasche
Wodka spendiere...ja... Ich muss ihn dann natürlich nach Hause begleiten, damit er sich
nicht verläuft in seinem Vollrausch. Meine Knarre hab‘ ich dann gut versteckt in meiner
Jackentasche. Ich werde dann eine Abkürzung durch den Wald nehmen und Karl kurz
alleine lassen um die Knarre rauszuholen. Aber so high wie der dann ist, merkt er
bestimmt nichts...nein... Er steht vor mir, völlig verwirrt und wirres Zeug redend, dann
hol ich meine geile Knarre raus und ballre ihn ab. Ja..., das wird was.
Mission natürlich schon wieder fehlgeschlagen: Fickt euch doch alle!... Ey, auf so kack
Sprüche wie ,,alle guten Dinge sind drei‘‘ kann man doch echt verzichten... Ich glaub‘
die Welt pisst mir grade ans Bein... Mit diesem Plan war ich mir ganz sicher...DOCH, als
ich grade dabei war die Abkürzung durch den Wald zu nehmen, stand mir eine doofe
Absperrung im Weg:,, Gesperrt wegen Forstarbeiten, von 0h-24h ‘‘, was soll die
Scheiße? Hä?! Nach langem Überlegen musste ich schließlich meine Mission
abbrechen... Was für ‘n Fail... Ich hasse Förster, ich hasse sie! Und ich hasse
Absperrungen, die mir den Weg versperren... aber es gibt keine Absperrungen, die
mich von meiner Tat abhalten können ... KEINE!!!!!
Plan D- 19.5.2003
Mission Karl endgültig ausschalten: So... wenn dieser Plan nicht funktioniert, dann geb‘
ich auf... Für meinen allerletzten Mordplan hab‘ ich die ultimative Idee! Also.... Ich werde
Karl höchstpersönlich bei sich zu Hause besuchen und ihn bitten mich in seinem
Zuhause etwas herumzuführen- ich war ja noch nie dort, deswegen macht sich das
bestimmt gut, hahahaha. Wenn wir dann an der Küche vorbeikommen, werde ich mir
dort ein Messer besorgen und Karl endgültig den Gar ausmachen. Natürlich sorge ich
dafür, dass er mich nicht sieht und nichts bemerkt. Ich werde ihn dann von hinten
attackieren und ihm das Messer in den Rücken rammen. Und ich bin mir bombensicher,
dass das klappt...ja... keine Kompromisse, das zieh ich durch und wenn ich dafür
Lebenslang bekomm‘.
Geile Scheiße, was für ein Profplan, ich bin ein Genie...ohja...
54
ENDE
Spiegelberg wurde noch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzen konnte von
Schweizer ermordet und wird jetzt in seiner ,,eigenen Welt‘‘, voll mit Kämpfen und
Leichen, regieren.
Franz:
(großer Abgang) Oh Gott ist das furchtbar! Macht was ihr
wollt. Ich setze da nicht meinen Namen als Regisseur
drunter. Ich spiele meinen Franz. Ihr spielt eure Räuber.
Danach sind wir geschiedene Leute. Und jetzt hol ich mir ein
Vanille-Schoko-Eis!
Räuber_innen:
lachen
Karl:
Haha, dem haben wirs gezeigt
Amalia:
Könnte mich netterweise endlich jemand aus diesem
Sessel befreien.
Roller:
Was krieg ich dafür?
Amalia:
Ein blaues Auge, nach dem du eine Brille brauchst so wie
unser lieber Spiegelberg?
Grimm:
Apropos Spiegelberg! Wo ist eigentlich unser Spiegelberg?
Wo ist Samo?
Karl:
Keine Ahnung, wahrscheinlich heult er, berechnet sein
Sterbedatum. Der soll ruhig weg bleiben.
Schweitzer:
Aber wir brauchen ihn. Er muss doch mitspielen!
Karl:
Von mir aus. Aber danach will ich ihn nie wieder sehn. Ciao.
Ich muss auch los.
Räuber_innen:
ciao, bis später etc.
55
8. Szene
Schweizer und die anderen schaffen es anschließend an die Probe Franz Handy zu
klauen, realisieren dadurch sowohl Marcs Schuld als auch Spiegelbergs Verrat, weil sie
ihm doch alle Handydaten besorgt hatten, er musste es also wissen.
Schufterle:
Hey, Marc hat vor lauter Entsetzen seine Tasche vergessen.
Schweitzer:
Interessant, und sein Handy liegt auch noch herum.
Grimm:
Ein letztes Mal stalken?
Schwarz:
Aber wir haben doch eh schon alle Smartphones überprüft!
Schweizer:
Kommt, lasst uns einen Blick in sein Telefon werfen, nur zum
Spaß, bei dem fndet sich ja eh nur Babykram.
Schufterle:
Ok, geh mal auf Fotos!
Alle:
What?
Schweizer:
ER, er hat die Fotos gemacht!
Schwarz:
Dieses Miststück!
Roller:
Klar, das macht SInn
Kosinsky:
Wir müssen sofort Billie anrufen!
Schweizer:
Nein wartet, wir regeln das für sie. Sie hat genug
durchgemacht.
Schwarz:
Ja, außerdem muss sie morgen spielen. Wir sagen es ihr
danach!
Roller:
Gute Idee. Dann lasst uns mal zum Bus gehen.
56
Schweizer:
Wartet. Wie Mae bereits gesagt hat, wir hatten doch alle
schon Smartphone Daten.
Roller:
Ja, und?
Schweizer:
Ja, das heißt Samo hätte die Fotos sehen müssen.
Razmann:
Er hat sie bestimmt gesehen!
Schweizer:
Das heißt: er wusste es.
Kosinsky:
Das heißt: er hat uns angelogen.
Kosinsky:
Aber, warum?
Schweizer:
Das müssen wir herausfnden. Auf geht’s Mädls, wir suchen
ihn!
Alle ab
9. Szene
am Gang, Spiegelberg lauert Franz auf und stellt ihn zur Rede.
Spiegelberg:
Na du kleiner Pornofotograf?
Franz: (mit Vorbereitungen fürs Theater beschäftigt)
Was willst du? Ich hab zu tun!
Spiegelberg:
Das glaub ich dir. Schuld, ist eine große Aufgabe.
Franz:
Lass mich in Ruhe, ich bin kurz vor dem Durchbruch!
Spiegelberg:
Ich habe eine Rolle für dich, die dich weit über diesen
jämmerlichen „Durchbruch“ hinauskatapultieren wird.
57
Franz:
Geh und rede mit deinen imaginären Stofftierfreunden. Ich
bin beschäftigt.
Spiegelberg:
Nanananana, deine Eltern haben dir wohl keine Manieren
beigebracht. Redet man so mit jemandem, der einen einfach
so, von einer Sekunde auf die andere in einen tiefen Abgrund
stoßen könnte?
Franz:
Was willst du?
Spiegelberg:
Wollen..., hier geht es nicht um wollen. Es geht um müssen.
Darum was du tun musst, damit ich niemandem sage, von
wem die kleinen dreckigen Fotos stammen, die du in Umlauf
gebracht hast.
Franz:
Welche Fotos? Woher...? Was weißt du?
Spiegelberg:
Ich weiß alles! Und ich weiß auch, dass es weitere Fotos gibt,
die beweisen, das alles gar nicht so war, wie es aussieht.
Fotos, die beweisen, dass es allein dein dreckiges kleines Hirn
ist, auf dem dieser ganze Mist gewachsen ist.
Franz:
Bitte, bitte tu das nicht...
Spiegelberg:
...keine Sorge, dein Geheimnis ist gut aufgehoben bei mir,
solange du der wahre Franz wirst. Solange du Schillers
Räuber auf eine Art zu Ende führst, wie sie niemand je zu
Ende geführt hat.
Franz:
Was...? Wie, wie meinst du das? Ich tue alles!
Spiegelberg:
Das dachte ich bereits. Wie gesagt, ich habe eine große
Aufgabe für dich, du kannst vollenden, was Franz nicht
vollenden konnte. Und was Spiegelberg seit jeher vollenden
will.
58
Franz:
Franz? Spiegelberg? Wieso sprichst du übers Theater? Was
meinst du denn damit? Die Aufführung ist heute Abend, wir
haben doch bereits alles fertig?
Spiegelberg:
Ich will, dass Karl alias Billlie stirbt.
Franz:
Was, wie,?
Spiegelberg:
(unterbricht Franz)
Sei ruhig! Hör zu! Die Pistole mit der du dich umbringst im
Stück. Sie wird dich berühmt machen.
Franz:
Ich will überhaupt nicht berühmt werden.
Spiegelberg:
Oh doch, das ist genau was du willst und ich werde dir dabei
helfen. Hier (holt Kugel aus der Tasche) statt der Platzpatrone
wirst du diese Kugel in die Pistole stecken.
Franz:
Samo, das ist Wahnsinn.
Spiegelberg:
Die ganze Welt ist wahnsinnig. Aber was ihr fehlt ist wirklicher
Wahnsinn und den werden wir jetzt in die Tat umsetzen. Du
wirst die Pistole während des Stücks auf Billie richten und
abdrücken. Der Rest liegt in der Hand der „Götter“!
Franz:
Was ,wenn ich es nicht tue.
Spiegelberg:
Dann wirst du deinen persönlichen Wahnsinn in der
Jugenpsychiatrie ausleben können.
Franz:
Ja, aber wenn ich es tue...
Spiegelberg:
… dann kannst du immer noch sagen, du wusstest nicht, dass
die Patrone echt ist.
Franz:
Ich, ich, kann das nicht.
Spiegelberg:
Du kannst. Glaub mir. Und jetzt, husch, weg mit dir. Wir sehen
59
uns morgen vor der Premiere in der Garderobe. Du kannst
immer noch entscheiden, ob du die Waffe gegen Billie oder
gegen dich selbst richtest. Beides wäre wirkliche Wahrheit.
Beides ist ein Triumph der Realität.
Franz eingeschüchtert ab
10. Szene
Spiegelberg:
Was für eine langweilige Welt! Bei dem kleinsten Funken
Anerkennung vergessen die Menschen sofort ihre großen
Pläne und ruhen sich aus auf der Matratze ihres mickrigen
Ruhms. Keine Ideale, keine großen Pläne. Der eine riskiert das
Leben eines Lehrers um auf einer mickrigen Theaterbühne zu
stehen, die andere spielt sich als Bandenführerin auf und hat
doch nichts als Gutmenschsein im Sinn, um ihr Gewissen
reinzuwaschen. Sie haben nichts besseres verdient als den
Tod. Ich aber, mir geht es um Größeres. Ich will ein Exempel
statuieren für die Schlechtheit dieser Welt.
„Große Gedanken dämmern auf in meiner Seele. Riesenplane
gären in meinem schöpferischen Schädel. Verfuchte
Schlafsucht die bisher meine Kräfte in Ketten schlug, meine
Aussichten sperrte und spannte! Ich erwache, fühle, wer ich
bin - wer ich werden muss!“
Nr. 18 Finger weg von meiner Paranoia
Warum hält der Zeitungsmann die Finger so gekrümmt
wenn er mir die Zigarettenschachtel gibt
und wie viele seiner Witze macht er immer nur bei mir
was weiß er, was ich nicht weiß,
und was gibt man ihm dafür, dass er mich pünktlich jeden Morgen deprimiert?
Sag', dass ich verrückt bin und ich schwör' dir,
du kriegst eine geschmiert.
60
Finger weg von meiner Paranoia,
die war mir immer lieb und teuer.
Nie ließ sie mich so kalt im Stich wie du.
Einer hält den Spaten und zwei schauen ihm beim Halten zu.
Dem Postmann mach' ich nicht mal mehr im Bademantel auf,
seit ich weiß, dass er für alle spioniert,
die wissen wollen, was mich in meinem Leben so verdammt zufrieden macht
und jetzt versucht er's auf die harte Tour
und wirft die Briefe nur noch
nachdem er sie gelesen hat ins Klo.
Ich kann dir das beweisen, ich hab sie noch alle irgendwo.
Finger weg von meiner Paranoia,
die war mir immer lieb und teuer.
Nie ließ sie mich so kalt im Stich wie du.
Einer hält den Spaten und zwei schauen ihm beim Halten zu.
Dass du von allen sowieso
die Allerschlimmste bist,
das weiß ich auch ohne dass du weinst
deine Tränen sind noch einmal richtig
Öl im Feuer meiner Wut
wer immer dich geschickt hat –
sag ihm, es ist nicht so klug,
wenn sich ein Tiefbautrupp
mit Arbeitseifer tarnt.
Sag', dass ich bekloppt bin, aber sag nicht, ich hätte euch nicht gewarnt.
Finger weg von meiner Paranoia,
die war mir immer lieb und teuer.
Nie ließ sie mich so kalt im Stich wie du.
Einer hält den Spaten und zwei schauen ihm beim Halten zu.
4. Akt
1. Szene
61
Putzfrau Maria:
Ich hatte so einen Schock, als ich das alles herausgefunden
hab, dass ich einfach umgefallen bin. Fast einen ganzen Tag
bin ich zwischen lauter alten ausrangierten Patschen in
meinem Garderobenversteck gelegen.
Ich kann Ihnen sagen, das war dann der Moment wo ich
froh gewesen wäre, wenn ich meinen DetektivinnenNebenjob wieder losgeworden wäre.
Ich war grade fertig damit,die Garderobe zu wischen, da
sind die beiden Burschen auf einmal gekommen, ich hab
mich versteckt, weil ganz Detektivin wie ich eben eine bin,
hab ich gedacht, es schadet ja nix, wenn ich mir das anhöre,
was die so reden. Ja und jetzt weiß ichs. Der Marc hat die
Fotos gemacht. Aber es kommt ja noch viel schlimmer, der
andere, der Samo, der ist ja noch wahnsinniger. Der spielt
jetzt russisch Roulette mit den anderen. Das muss ich
verhindern. Aber wie?
Das glaubt mir doch nie im Leben
irgendwer, die denken ja alle, ich hätte zu viel Putzmittel
geschnüffelt, wenn ich das jemandem sage. Außerdem ist es
ja schon viel zu spät. In einer Stunde ist schon die Vorstellung.
Wieso hab ich denn bloß so lang da herumgelegen. Diese
Putzmitteldämpfe scheinen ja wirklich nicht gesund zu sein.
Egal, ich muss das jetzt selber in die Hand nehmen. Ich muss
das verhindern!
2. Szene
Garderobe, backstage
Schufterle:
Keine Ahnung wo der Typ steckt!
Schweitzer:
Das kann doch nicht war sein! Samo kann sich doch nicht in
Luft aufgelöst haben
Grimm:
Ich war bei ihm zuhause!
62
Schwarz:
Ich hab ihn in der ganzen Stadt gesucht
Schweizer:
Ich war dabei. Kein Spur
Razmann:
In der Schule nicht
Roller:
Bei seiner Oma nicht.
Kosinsky:
Nichts, er geht auch nicht ans Handy
Schweizer:
Mist, das bedeutet nichts Gutes. Ok, dann müssen wir uns
jetzt auf Marc konzentrieren. Wir müssen ihm eine Lektion
erteilen dafür, was er Billie und Prof. Finn angetan hat.
Schwarz:
Ja, nicht nur eine!
Roller:
Ich bin dabei.
Schweizer:
Passt auf. Er hat doch diese jämmerliche Selbstmordszene.
Ich fnde wir sollten den Druck auf seinen Ohren etwas
erhöhen und ihm eine mörderische Platzpatrone in die Knarre
stecken. Die Leute werden denken, das soll so sein und er
wird höllische Schmerzen haben
Razmann:
Spitzen Idee! Wir könnten die Patronen austauschen während
er schon auf der Bühne ist. Zu Beginn des Stücks.
Kosinsky:
Hört sich nach einem Plan an.
Schweizer:
So wird’s gemacht. Ich hab Patronen dabei!
3. Szene
Billie allein, verzweifelt in der Garderobe
63
Karl:
Billie. Es ist nicht so schlimm wie du denkst. Alles wird gut!
Ahhhh. Wie soll ich bloß auf der Bühne stehen heute? Mein
Text ist weg, meine Konzentration ist weg. Das einzige woran
ich denken kann sind diese verrückten letzten Tage. Prof.
Finn. Das Feuer, die vielen Menschen, denen wir weh getan
haben. Wie soll ich in dieser Situation denn auf der Bühne
stehen.
Konzentration Billie! Konzentration.
Nr. 19 - Hurt
I hurt myself today
To see if I still feel
I focus on my pain
The only thing that's real
The needle tears a hole
The old familiar sting
Try to kill it all away
But I remember everything
What have I become?
My sweetest friend
Everyone I know
Goes away in the end
You could have it all
My empire of dirt
I will let you down
I will make you hurt
I wear this crown of shit
Upon my liar's chair
Full of broken thoughts
I cannot repair
Beneath the stains of time
The feelings disappear
You are someone else
I am still right here
64
What have I become?
My sweetest friend
Everyone I know
Goes away in the end
And you could have it all
My empire of dirt
I will let you down
I will make you hurt
If I could start again
A million miles away
I would keep myself
I would fnd a way
Karl:
Es hilft ja alles nichts - the show must go on!
4. Szene
Marc wartet in der Garderobe auf Samo
Franz:
Wo bleibt der denn nur? Ich muss doch gleich auf die Bühne!
Vielleicht kommt er ja gar nicht. Vielleicht war alles nur ein
böser Traum.
Für sich
Bitte, bitte, bitte komm nicht!
Spiegelberg tritt auf
Spiegelberg:
Hier ist dein Schicksal Franz von Moor! Gib mir den Revolver!
Franz:
Samo, bitte, überleg dir das nochmal. Du kannst das doch
nicht wollen. ..
Spiegelberg:
Rede nicht. Was ich will kannst du nicht einmal ansatzweise
begreifen. Und jetzt ab auf die Bühne. Die Leute sitzen schon!
Franz ab
Spiegelberg:
So, hinein mit den Kugeln der Wahrheit.
65
Herrlich, die Finger am Drücker zu haben. Dieses Gerät wird
mir noch viel Freude bereiten heute. Den kleinen Marc hab
ich so weich gekocht, der zittert nur noch. Der hat nie und
nimmer den Mumm Billie zu töten. Er wird die
Selbstmordvariante wählen. Und damit seine wahre
Bestimmung fnden. Billie wird sich vorzuwerfen haben an
allem Schuld zu sein. Außerdem habe ich alle Fährten so
gelegt, dass es so aussieht als hätte sie den Skandal um Prof.
Finn selbst inszeniert. Sie wird eine schöne Zeit im
Jugendknast haben. Und für mich selbst bleibt ebenso die
Bestimmung, die Vorsehung Schillers. Sich von jemandem
töten zu lassen wird nicht einfach, aber dann muss ich es eben
selber tun. Diese kleine Variante kann ich mir als wahrer
Regisseur dieses Abends wohl erlauben.
„Der Mut wächst mit der Gefahr; die Kraft erhebt sich im
Drang.“
Legt den Revolver auf Franzs Tisch ab, wischt seine Fingerabdrücke ab und veschwindet
im Zuschauerraum
5. Szene
Putzfrau Maria:
Seit einer Stunde lauere ich diesem widerwärtigen
Wahnsinnigen auf und fnde Ihn nicht. Das kann doch nicht
wahr sein. Ich brauche Unterstützung. Ich brauche jemanden
der mir hilft, der mir glauben könnte.
Jaaa, wieso bin ich denn da nicht früher darauf gekommen.
Prof. Finn. Der steht ja ohnehin vor der Schule mit seiner
Clownsnase, der wird mir bestimmt Glauben. Ich muss ihn
sofort holen!
6. Szene
Schweizer:
Los geht’s Mädls, rein in die Garderobe und bereithalten für
Aktion Patrone
Nr. 20 – rep Dawaj (Refrain)
Wir sind die Räuber_innen
66
Ein Leben für die Nacht
Was wir tun ist gefährlich
Hände hoch! ///// Cut
Schweizer:
schreit
Schufterle:
Was ist denn los?
Schweizer:
Die Patrone, die Pistole, das, das, die, die ist echt?
Roller:
Wie echt?
Schweizer:
Na die Patrone die da drinnen ist, das ist eine richtige
Pistolenkugel. Damit kann man Leute umbringen.
Kosinsky:
Alter!
Grimm:
Was? Will der sich umbringen oder wie.
Razmann:
Nicht auszuschließen, vielleicht hat ihn das schlechte
Gewissen zerfressen.
Schweizer:
Ja, oder er hat noch schlimmeres vor. Auf jeden Fall müssen
wir die Patrone verschwinden lassen. Wir regeln das auf
unsere Art. Ich würde vorschlagen wir legen die Aktion
Platzpatrone auf Eis und machen ihn fertig wenn das hier
vorbei ist. Wir können das nicht ohne Billie zu Ende führen.
Nicht so.
Grimm:
Sehe ich genauso
Roller:
Ja. Ich auch.
67
Alle:
Ich auch....
7. Szene
Finn alleine vor der Schule
Nr. 21 rep Billie Jean
People always told me be careful of what you do
And don't go around breaking young girls' hearts
And mother always told me be careful of who you love
And be careful of what you do 'cause the lie becomes the truth hey hey
Billie Jean is not my lover
She's just a girl who claims I am the one
But this is just a song
She says I am the one, but this is just a song (2x)
Putzfrau Maria:
Herr Professor Finn! Herr Professor Finn! Ich brauche Ihre
Hilfe
Professor Finn:
Was wollen Sie? Ich bin nicht Herr Prof. Finn!
Putzfrau Maria:
Reden Sie keinen Blödsinn ich weiß alles, ich weiß dass sie
unschuldig sind, ich weiß wers war. Alles. Aber jetzt geht’s um
viel Schlimmeres, bald stirbt einer auf der Bühne, wenn wir
nichts tun.
Professor Finn:
Was? Worüber reden Sie denn? Natürlich stirbt jemand
bei
den Räubern, mehrere Personen sogar.
Putzfrau Maria:
Es geht nicht um Theater. Es geht ums echte Leben. Samo ist
68
durchgedreht. Er hat Marc erpresst und eine richtige Kugel in
seinen Revolver gesteckt. Wir müssen da rein, das
unterbrechen!
Professor Finn:
Frau Maria! Ich darf die Schule überhaupt nicht betretenes
Putzfrau Maria:
haut Finn mit ihrem Staubwedel windelweich und schreit ihn
an
Professor Finn:
Sie kommen jetzt sofort mit und reißen dem armen Jungen im
richtigen Moment die Pistole aus der Hand und ich suche den
Psychopathen.
8. Szene
Franz mit Revolver auf der Bühne, Im Hintergrund ist Billie zu sehen.
Franz:
In die Hölle, wolltest du sagen - Wirklich? ich wittere so etwas
- (Wahnsinnig.) Sind das ihre hellen Triller? Hör ich euch
zischen, ihr Nattern des Abgrunds? - Sie dringen herauf belagern die Tür - warum zag ich so vor dieser bohrenden
Spitze? - die Tür kracht - stürzt - unentrinnbar - Ha! so erbarm
du dich meiner!
Setzt die Pistole und will abdrücken, da springt Finn auf die
Bühne und reißt sie ihm aus der Hand
Spiegelberg:
NEIN! Wieso stirbst du nicht? Alle auf den Boden!
Zückt seine Waffe und rennt auf alle Leute zielend richtung
Bühne
Spiegelberg:
Es ist seine Bestimmung zu sterben!
Putzfrau Maria kommt von hinten mit ihrem Wischmob und
69
schlägt Spiegelberg KO
Putzfrau Maria:
Jetzt ist aber einmal Schluss mit dem Blödsinn Fixsakrament!
9. Szene
alle kommen auf die Bühne gerannt Freeze mit Musikbeginn, nur Putzfrau Maria bewegt
sich
Nr 22 - We are the world
längeres intro (darüber text)
Putzfrau Maria:
Ja, geschafft. Niemand wurde
erschossen. Niemand ist zu
Schaden gekommen. Zumindest nicht von den
Mitwirkenden. Die einzige gröbere Verletzung
ist eine
große Beule verursacht durch meinem Wischmop. Aber
das
wird ihm ganz gut getan haben, diesem armen verwirrten
Bub. Und der Herr Professor, ich glaub, der ist auch wieder
rehabilitiert.
Was ich dringend aber empfehlen würde, aber ich halt mich
ab jetzt auch wirklich raus aus diesen Sachen, ich würd auf
jeden Fall empfehlen nächstes Jahr eine Komödie zu spielen
im Schultheater. Weil so wird das ja nix.
Marc:
zu Billie, den Räuberinnen und Prof. Finn
Es tut mir leid! Ich wollte nur dabei sei, mir war nicht klar, dass
das alles derart...
Billie:
Marc, uns tut es leid. Wir hätten einfach nie....
Prof. Finn:
There comes a time when we need a certain call
When the world must come together as one
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There are people dying
Oh, and it's time to lend a hand to life
The greatest gift of all
Billie:
We can't go on pretending day by day
That someone, somehow will soon make a change
Marc:
We're all a part of God's great big family
And the truth - you know love is all we need
Soli Ensemble:
We are the world, we are the children
We are the ones who make a brighter day
so let's start giving
There's a choice we're making
We're saving our own lives
It's true we'll make a better day
Just you and me
Well, send'em you your heart
So they know that someone cares
And their lives will be stronger and free
As God has shown us
By turning stone to bread
And so we all must lend a helping hand
We are the world, we are the children
We are the ones who make a brighter day
so let's start giving
There's a choice we're making
We're saving our own lives
It's true we'll make a better day
Just you and me
When you're down and out
There seems no hope at all
But if you just believe
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There's no way we can fall
Well, well, well, let's realize
That one change can only come
When we stand together as one
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