Medieninformation Bruno Stefanini: Baulöwe, Kunstsammler, Patriot Die erste Biografie erscheint Anfang März 2016 Zürich, im Februar 2016 Bruno Stefanini ist eine der schillerndsten Schweizer Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Trotzdem ist er als Person bis heute unfassbar geblieben. Von seiner Leidenschaft für Geschichte getrieben und in die Kunst verliebt, sammelte der glühende Patriot historische Trouvaillen, Kunstwerke und Schlösser. Als Baulöwe veränderte er das Antlitz seiner Heimatstadt Winterthur; er war ein gewiefter Geschäftsmann, Idealist und charmanter Patron. Sein Name geriet jüngst wegen des Streits um seine Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte in die Schlagzeilen. Zu seinem unermesslichen Besitz gehören mehrere Tausend Wohnungen, das Sulzer-Hochhaus in Winterthur und vier Schlösser, unzählige Kunstwerke, Napoleons Hut, Sissis Reitkostüm und General Guisans Mantel; die Aufzählung könnte beliebig weitergeführt werden. Bruno Stefaninis Universum ist vielschichtig und höchst ambivalent. «In der öffentlichen Wahrnehmung galt er stets als der Millionär, der zu geizig war, um in den Unterhalt seiner Liegenschaften zu investieren», schreibt sein Biograf Miguel Garcia. Ein «verschrobener Kunstliebhaber», der ebenso auf Auktionen anzutreffen war wie auch als Schnäppchenjäger auf Flohmärkten. «Doch hatte Stefanini auch andere Facetten, die weitgehend unbekannt waren: Er war ein Lebemann, der gerne feierte; ein pionierhafter Unternehmer, der mit einem guten geschäftlichen Riecher den Bauboom vorantrieb; ein Patriot, der bedeutendes Kulturgut retten wollte; ein humorvoller und charismatischer Patron, der die Menschen in seinen Bann zog.» Miguel Garcias Biografie zeigt die widersprüchlichen Gesichter des Winterthurers: «Manchmal scheint es kaum vorstellbar, dass ein einziger Mensch hinter all den Geschichten steckt.» Schweizer Kulturgut vor Atomkrieg schützen Das Leben Bruno Stefaninis liest sich wie ein Kondensat der Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert: Sein Vater gehörte zur ersten Generation italienischer Gastarbeiter. Er selbst leistete während des Zweiten Weltkriegs Aktivdienst in der Schweizer Armee «und wurde unter dem Einfluss der Geistigen Landesverteidigung zum glühenden Patrioten». Nach dem Krieg und noch während seines Studiums wurde er ein Hauptakteur des Baubooms. Im Kalten Krieg nahm er seine Sammeltätigkeit von historischen Objekten und Kunstwerken auf «mit dem Ziel, Schweizer Kulturgut vor einem drohenden Atomkrieg zu bewahren.» Seine umfangreiche Sammlung führte er später in die Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte (SKKG) über, die seit einigen Jahren für Schlagzeilen sorgt. «Der Name Stefanini kursierte durch sämtliche Zeitungen der Schweiz, zuerst wegen der hochgelobten Ausstellung ‹Sesam, öffne dich› im Kunstmuseum Bern und in der Fondation Miguel Garcia Bruno Stefanini Ein Jäger und Sammler mit hohen Idealen 2016. 160 S., 34 Abb. 15 × 22 cm Gebunden mit Schutzumschlag Buchverlag Neue Zürcher Zeitung Ca. Fr. 32.– (UVP) / € 32.– ISBN 978-3-03810-146-8 Download des Covers (JPG) auf www.nzz-libro.ch Pierre Gianadda in Martigny, danach mit dem öffentlich ausgetragenen Streit zwischen dem Stiftungsrat und den Kindern Stefaninis um die Zukunft der SKKG.» Keine Auskunft von der SKKG Bis heute gibt die Person Bruno Stefanini Rätsel auf. «Seine ersten Schritte im Immobiliengeschäft, das Geheimnis seines unternehmerischen Erfolgs und seines Reichtums oder seine Beweggründe und Ideale blieben im Dunkeln und sollen durch dieses Buch erhellt werden», erklärt Garcia. Für die Recherchen zum Buch konnte er den an Demenz leidenden Bruno Stefanini nicht befragen. Über private Aspekte sprach Garcia jedoch mit Familienmitgliedern, Schulkameraden, Kommilitonen und Farbenbrüdern. «Ehemalige Angestellte und Kunstexperten lieferten wertvolle Informationen zu Stefaninis Geschäftsmodell, zu seiner Rolle als Firmenpatron und Stifter sowie zum Zustand seines Immobilienportfolios und seiner Sammlung.» Einzig von der SKKG und von der assoziierten Immobilienfirma wollte niemand Auskunft erteilen. Dafür sei «der Briefwechsel aus dem Nachlass von Hans Robert Jenny, einem langjährigen Freund und Geschäftspartner Stefaninis, im Archiv für Zeitgeschichte» eine wichtige Quelle gewesen. «Passe nicht ganz in die üblichen Schubladen» Garcia lässt das Buch mit einem Zitat aus einem Brief von Bruno Stefanini an seinen Freund Jenny ausklingen: «Du bist wohl einer der wenigen, der ein wenig durch meine ‹Schale› durchsah. Es ist ja nicht so einfach, bei einem ‹Mistkerl› wie ich bin. Ich passe nicht ganz in die üblichen Schubladen […]. Wahrscheinlich habe ich meine ‹Löwenpfoten, -pranke und Schweif› abwechselnd in der ganzen ‹Schubladenorgie› des Lebens, mal als ‹Condottiere›, als ‹Barockfürst›, als ‹Mäzen›, als ‹Grabensau›, Bacchant, grosser Raucher, Abstinent etc, etc. Nun, langweilig wurde es mir nie dabei, in den 65 Jahren – und meinen Weggefährtinnen und -gefährten wohl auch nicht, sie hätten’s wohl lieber ruhiger gehabt.» Der Autor Miguel Garcia (* 1984) hat an der Universität Zürich und an der Université de Poitiers Geschichte, Ethnologie und Sozialpsychologie studiert. Zurzeit unterrichtet er Geschichte an einem Winterthurer Gymnasium und in der Erwachsenenbildung in Zürich. Als freischaffender Historiker schreibt er Artikel zu historischen Themen, führt Stadtführungen durch und beteiligt sich an Ausstellungen und anderen Veranstaltungen rund um die Geschichte Winterthurs. Miguel Garcia: Bruno Stefanini. Zürich, 2016. 160 S. NZZ Libro. Ca. Fr. 32.– (UVP) / € 32.– 87 Zeilen à 70 Anschlägen NEUE ZÜRCHER ZEITUNG AG · NZZ LIBRO Simon Rüttimann · Öffentlichkeitsarbeit und Werbung Zentrale +41 44 258 15 05 · Direkt +41 44 258 19 92 [email protected] · www.nzz-libro.ch
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