Die Bedeutung des Geruchsinns in der CSO/Therapie

1. Einführung
2. Schmetterling
Fasziniert hat mich der Frontalschnitt des Schädels, der sich mir als wunderschöner
Schmetterling zeigt.
Im Mittelpunkt dieses Schnittes liegt das Ethmoid, welches in meiner Diplomarbeit
eine zentrale Bedeutung hat.
Als rein künstlerische Interpretation habe ich die Nasennebenhöhlen, ohne
Berücksichtigung des Schädelwachstums, in einem Zeitraffer so dargestellt, dass
man ihre Entwicklung bis zum 20. Lebensjahr sieht.
3. Theoretischer Teil
Ich habe Literatur rund um das Thema Riechen zusammengetragen und mit meiner
Erfahrung als Geruchsexpertin (Aromatikerin) vereint, um für den praktischen Teil
mehr Hintergrund zu haben.
4. Praktischer Teil
Ich habe eine Umfrage gemacht und Menschen mit Anosmie, oder Hyposmie
gesucht.
Anosmie
ist der vollständige Verlust der Geruchswahrnehmung
Hyposmie
ist eine verringerte Geruchswahrnehmung
5. Sprichwörter
Wie sagt doch ein altes ägyptisches Sprichwort:
Ein Tag ohne Dufterlebnisse ist ein verlorener Tag.
oder
Pflanzendüfte sind wie Musik für unsere Sinne. Altpersisch
oder
Die Natur offenbart sich in ihrer ganzen Größe.
Augen und Gedanken schwelgen.
Der Dichter kann es besingen, der Maler in reichen Bildern darstellen, aber den
Duft der Wirklichkeit, der dem Betrachter auf ewig in die Sinne dringt und darin
bleibt, können sie nicht wiedergeben.
(Hans Christian Andersen)
6. Düfte sind Emotionen, Riechen als Beruf
Das Thema Riechen nimmt in meinem Leben eine wichtige Rolle ein.
Riechen ist mein Beruf, Emotionen greifbar machen.
Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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2. Schmetterling
Der Schmetterling begleitet mich seit Jahren.
Er bedeutet für mich:
Freiheit, Flexibilität, Zartheit, Leichtigkeit, Kreativität, Metamorphose.
Jede einzelne Eigenschaft des Schmetterlings verbindet mich auch mit meiner Arbeit
als Cranio Therapeutin.
Ich möchte mit Euch in die Tiefen des Schmetterlings eintauchen.
Fade
Vorschein.
Ruth Stötzel
es kommt die Struktur des Querschnittes der Nasennebenhöhlen zum
Diplomarbeit CSO 2015
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3. Theoretischer Teil
3.1 Geruchssinn
Der Geruchssinn ist bei der Geburt von allen Sinnesmodalitäten der am weitesten
entwickelte.
Man bezeichnet den Geruchsinn (wie auch Geschmacksinn) als chemischen Sinn,
weil diese Sinneseindrücke durch direkte Einwirkung sensorisch aktiver
Verbindungen mit dem exogenen Rezeptorsystem entstehen.
Seine enge Verbindung zum limbischen System ist der Grund dafür, dass
angenehme und unangenehme Düfte oft unwillkürlich starke Emotionen hervorrufen.
Der Geruchssinn stellt für den Atemtrakt eine Kontrollstation für alles dar, was in
unserer Nähe ist, oder was wir in uns aufnehmen.
Schlechtes wird sogleich erkannt und seine Aufnahme kann vermieden werden.
Angenehme Gerüche lösen Sekretionsreflexe aus, z.B. läuft uns beim Geruch von
feinem Essen das Wasser im Munde zusammen.
Unangenehme Gerüche können hingegen Brechreiz verursachen.
Der Geruchssinn hat eine enge Verbindung zum Hormonsystem.
Interessant ist die Studie von Mc Clintock und Russel, die zeigt, dass die
Synchronisation des Menstruationszyklus von in Gemeinschaft lebenden Frauen auf
gemeinsame Geruchswahrnehmungen beruht.
Frauen haben einen feineren Geruchssinn als Männer.
Der Geruchsinn wird auch als Fern-Sinn bezeichnet.
Wir nehmen oft den Geruch war, bevor wir den Ort des Geruchs lokalisiert haben.
Wir können etwa 10‘000 verschiedene Gerüche unterscheiden.
Dabei ist die Fähigkeit Gerüche wahrzunehmen individuell sehr unterschiedlich
ausgeprägt und bis zu einem gewissen Grad trainierbar.
Die Nase eines Duftexperten kann bis zu 30‘000 Gerüche unterscheiden.
Die Zusammenhänge des komplexen Geruchssinns erforscht die Osmologie oder
Osphresiologie.
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3.2 Geruchsorgan
Die Atemluft gelangt über die Nasenöffnungen in die Nasenhöhlen, wo sie erwärmt,
befeuchtet, über die Concha nasales kanalisiert und direkt zur Riechschleimhaut
geleitet werden.
Die Riechschleimhaut nimmt eine Fläche von etwa 2x5cm2 ein und ist gegenüber der
restlichen Schleimhaut leicht erhöht.
Beim Kauen der Nahrung gelangen die flüchtigen Duftstoffe von der Mundhöhle über
den Rachen zu den Rezeptoren der Nasenhöhle
Diesen Vorgang nennt man retronasales Riechen.
Bonbon verteilen
Nase mit Finger geschlossen halten, ein stark aromatisiertes Bonbon lutschen.
Keiner wird das Aroma riechen können.
Wesentlich für eine Geruchswahrnehmung ist die entsprechende Luftzirkulation
durch die Nase, schon geringe Einschränkungen z.B. bei Erkältung, können die
Fähigkeit Gerüche wahrzunehmen erheblich reduzieren.
Die Riechschleimhaut besteht aus Stützzellen, Basalzellen und den eigentlichen
Sinneszellen.
Basalzellen sind Stammzellen, aus denen sich die Sinnenszellen bilden, während
funktionsuntüchtige Riechzellen durch Adoptose (programmierter Zelltod) zu Grunde
gehen.
Die Lebenszeit der Sinneszellen ist sehr kurz (nur 30-60 Tage) und sie werden
laufend ersetzt.
Riechzellen, oder Sinneszellen
Wir besitzen etwa 5-30 Millionen Sinneszellen, auf denen je 5-20 Riechhährchen sind
(olfaktorische Zilien).
Diese Härchen dienen dazu, auf der durch speziellen Schleim benetzten
Riechschleimhaut die verschiedenen Moleküle aus der Atemluft zu binden, was zur
Erregung der Sinneszelle führt.
Riechsinneszellen adaptieren nach einer bestimmten Zeit, so dass man einen Stoff,
den man eine Weile gerochen hat, einfach nicht mehr wahrnimmt. Das geschieht
auch bei starken Gerüchen.
Von diesen Riechzellen gibt es etwa 350 verschiedene Arten, deren jede nur auf eine
bestimmte Duftmolekülgruppe reagiert, die wie ein Schlüssel ins Schloss passt.
Die Molekülgruppen unterscheiden sich sowohl in der Form als auch in ihrer
Elektrizität.
Die Kombination der angesprochenen Rezeptoren ergibt eine Geruchsmischung, die
mehrere tausend Varianten haben kann.
Bei den Zellen der Riechschleimhaut handelt es sich um sogenannte
primäre Sinneszellen, sie projizieren ohne Verschaltung ins ZNS.
Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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Die Informationen werden in Bruchteilen von Sekunden über den Nervenfortsatz aller
auf diesen Duft spezialisierten Riechzellen durch das Ethmoid direkt in einen Teil des
Vorderhirns geleitet: zu dem paarigen Bulbus olfactorius.
Von da wird sie in verschiedene Bereiche im limbischen System verschaltet.
Dieser Prozess im limbischen System bewirkt eine Ausschüttung von Botenstoffen
(Neurotransmitter), die Einfluss auf unsere Stimmung haben.
Die Duftstimuli erreichen auch den Hypothalamus – hier werden Nahrungsaufnahme,
vegetative Reaktionen und hormonelle Prozesse (insbesondere durch
Sexualhormone) gesteuert.
Auch gibt es Verschaltungen unter anderem zum Hippocampus und der Amygdala.
So greifen Düfte in wesentliche Steuerungsprozesse unseres Befindens ein.
Das Geruchsorgan ist im Vergleich zu den Tieren stark zurückgebildet.
Mensch
Hund
Aal
5-30 Millionen Riechzellen
350 Millionen Riechzellen
fast eine Milliarde
Neueste Forschungen haben gezeigt, dass wir nicht nur durch die Nase riechen,
sondern auch die Haut oder die Spermien riechen.
Bei Tieren können Riechzellen auch an anderen Körperstellen sitzen, bei Insekten
zum Beispiel an den Fühlern.
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Riechepithel
olfaktorische Zilien
olfaktorische Vesikel
Riechsinneszelle
Axon
olfaktorische Gliazelle
Basalzelle
Stützzelle
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Schlüssel-Schlüsselloch-Prinzip
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3.3 Olfaktorisches System
Bulbus olfactorius
Frontallappen
Tractus olfactorius
sec. olfactorische Areale
Septum
Stria olfactoria medialis
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Temporallappen
Primäre Riechrinde
Stria olfacoria lateralis
Tuberculum olfactorium
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Der N. olfactorius ist der erste, kürzeste und älteste von insgesamt 12 Hirnnerven.
Er ist ein rein speziell-viszerosensibler Nerv.
Viscerosensible Nerven vermitteln die Sinnesimpulse aus der Riechschleimhaut und
aus den Geschmacksknospen der Zunge.
In den folgenden Nerven ist diese Faserqualität zu finden:
N. olfactorius
N. Facialis
N. Vagus
N. glossopharyngeus
Der N. olfactorius nimmt seinen Ursprung im Bereich der Riechschleimhaut, wo die
marklosen Fortsätze der Sinneszellen, gebündelt in ca. 20 Fila olfactoria durch die
Lamina cribrosa in die Schädelhöhle eintreten und im Bulbus olfactorius enden.
Dort werden sie zum ersten und einzigen Mal verschaltet, sodass der Bulbus
olfactorius als Äquivalent des Hirnnervenkerns für den I. Hirnnerv aufgefasst werden
kann.
Der Bulbus olfactorius ist histogenetisch gesehen eine Ausziehung der
Großhirnrinde.
Vom Bulbus olfactorius werden die Impulse über den Tractus olfactorius, der sich
dem Bulbus olfactorius als lang gestielte Struktur dorsal anschliesst, an die primäre
Riechrinde weitergeleitet.
Das olfaktorische System ist das einzige sensorische System, das primär nicht
über eine Umschaltung im Thalamus zum Cortex gelangt.
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Olfaktorisches System
Sinneszellen
Riechepithel
Fila olfactoria
Bulbus
olfactorius
Ncl.
olfactorius
ant.
Tractus olfactorius
Stria olfactorius lateralis
Stria olfactorius medialis
Septum
Tuberculum
olfactorium
primäre
Riechrinde
entorhinaler
Cortex
Amygdala
-Das Tuberculum olfactorium ist ein sensorisches Areal und bekommt Afferenzen aus vielen anderen
Bereichen des Gehirns
-Ein Septum ist eine Scheidewand.
-Der entorhinale Kortex spielt eine wichtige Rolle bei Riechstörungen.
Er liegt im medialen Temporallappen neben dem Hippocampus und hat zahlreiche Verbindungen zu
anderen Hirngebieten.
Ruth Stötzel
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3.4 Riechstörungen
Eine Schädigung der Fila olfactoria kommt bei Schädelbasisverletzungen vor, die zu
einem Abriss der feinen Fasern bei deren Durchtritt durch die Lamina cribrosa führen
können.
Die dabei resultierende Unfähigkeit zu Riechen wird Anosmie, bei Riechminderung
Hyposmie bezeichnet.
Charakteristisch ist, dass die Kranken aromatische Duftstoffe nicht mehr
wahrnehmen können.
Scharfe Stoffe wie Ammoniak, Essigsäure etc. reizen die Nasenschleimhaut und
werden über den N. Trigeminus wahrgenommen.
Kehlkopf OP
Nach einer Kehlkopf OP wird die Luft direkt in die Luftröhre geleitet und der
Riechvorgang wird gänzlich ausgeschaltet.
Riechstörung oder Dysosmie ist der Oberbegriff für verschiedene Störungen der
olfaktorischen Wahrnehmung.
Quantitative Geruchsstörung
Anosmie
vollständiger Verlust der Geruchswahrnehmung
30% von über 70ig jährigen
Hyposmie
verringerte Geruchswahrnehmung rund 20% der Bevölkerung
Hyperosmie
Überempfindlichkeit gegenüber Geruchsreizen
Qualitative Geruchsstörung
Parosmie
veränderte Wahrnehmung von Gerüchen
Phantosmie
Wahrnehmung nicht vorhandener Gerüche
Geruchsagnosie
Gerüche können nicht zugeordnet werden
Heterosmie
Gerüche können nicht unterschieden werden
Kakosmie
angenehme Gerüche werden als unangenehm empfunden
Euosmie
unangenehme Gerüche werden als angenehm empfunden
Pseudoosmie
unter Affekten wird ein Geruch in einen anderen umgedeutet
Normales Riechen wird Normosmie genannt.
Ruth Stötzel
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3.5 Gerüche als Bindeglied zu unserer Umwelt
Gerüche und das damit verbundene Riechen sind eine direkte Verbindung zu
unserer Umwelt.
Menschen mit einer Riechbehinderung sind sozusagen von der Umwelt
abgeschnitten, ziehen sich langsam zurück, haben ein reduziertes Sozialleben und
leiden oftmals unter Depressionen.
3.6 Mögliche Gründe für Riechbehinderungen
Auslösend für eine Riechbehinderung ist vermutlich eine Übererregbarkeit
geschädigter Neurone im Bulbus olfactorius oder im zentralen Riechsystem,
Schädel-Hirntraumen, Hirntumore, Schlaganfälle, Epilepsie oder psychische
Störungen.
Parkinsonpatienten: Riechstörungen können motorischen Störungen Jahre
vorausgehen.
95% der Parkinsonpatienten sind Anosmatiker
Zahlreiche Medikamente können eine in der Regel reversible Riechstörungen
verursachen.
Chronische Sinusitis schädigt und zerstört Riechzellen.
Rauchen
Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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3.6.1 Rauchen
Wer aufhört zu Rauchen, wird schon nach kurzer Zeit merken, dass er wieder viel
besser riecht.
Das kommt daher, dass sich die Riechschleimhaut von den reizenden und
lähmenden Stoffen nach und nach erholt.
Ein paar Worte über das Rauchen und den Einfluss auf unseren
Atmungsapparat:
Eine einzige Zigarette lähmt die Flimmerhärchen in den Bronchien.
Reizstoffe lähmen und zerstören schliesslich die Flimmerhärchen, die als
"Lungenfilter" die Lunge von Schadstoffen reinigen.
Dadurch wird die Atmung verlangsamt und die Schleimhaut der Atemwege gereizt,
was zu Husten, Infekten und chronischer Bronchitis führt.
Teer
Wenn die Flimmerhärchen verklebt sind, schlagen sich die Teersubstanzen aus dem
Tabakrauch an den Gefässwänden der Atemwege und der Lunge nieder und setzen
sich dort fest.
Teer wirkt bekanntlich krebserregend und ist für 95% aller Lungenkrebs-Fälle
verantwortlich.
Erst nach 2 rauchfreien Tagen erholen sich die Flimmerhärchen allmählich wieder.
Wer täglich eine Schachtel Zigaretten raucht, schüttet Jahr für Jahr eine ganze
Tasse Teer in seine Lunge (rd. 225 g)!
Schadstoff-Mix
Im Tabakrauch sind über 4000 Gase und schädliche Begleitstoffe enthalten.
Ruth Stötzel
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4. Praktischer Teil
Für den Therapieansatz habe ich einige Kernpunkte aus der Literaturrecherche
zusammengetragen, die für die Behandlungen wichtig sein könnten:
Nasenwurzel, im speziellen Ethmoid
Schädelbasis
Os temporale, inkl. Earpull
Flüssigkeitstechnik
Duraballon stapeln
Biodynamische Arbeit
Spezialität aus der Herzarbeit
Neuroviscerale Arbeit
Amygdala, Hypocampus
CV4 Technik
4.1 Vorarbeit
Als Einstimmung ging ich an die Füsse, nahm Kontakt auf und spürte den CS.
Ich ging über zur Faszienarbeit, spürte die Elaszitität der Faszien.
- Meistens ist die nächste Station auf meiner CS-Reise das Sacrum.
Ich habe jedes Mal eine riesen Freude, wenn sich der Rhythmus als starke,
harmonische Welle zeigt. Dies ist leider nur bei wenigen Patienten der Fall.
- ISG mobilisieren
- Begleiten des CS, evt. synchronisieren, PRT, FIT
- Diaphragmen-Arbeit
- Beckenboden - Zwerchfell - obere Thoraxappertur, dynamische Kompression.
4.2 Arbeit
Schädelbasis
Mobilisieren von Occiput, Temporale und Ethmoid standen im Zentrum
Flüssigkeitstechnik in verschiedenen Winkeln durch den Schädel, speziell auf Höhe
des Bulbus olfactorius, Amygdala und Hypocampus.
Duraballonstapeln Stillpoint anbieten
CV4-Technik
Neuroviscerale Arbeit
Die Finger sind an der Nasenwurzel positioniert.
Den N. olfactorius begleiten, von den Riechfäden bis zum Bulbus olfactorius, hin und
zurück.
Ich erweitere den Weg Stückweise und gehe immer wieder zum Anfang zurück.
Weiter über den Tractus olfactorius zum Riechhirn.
Ich lasse mich führen, begleite nur.
Ruth Stötzel
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Weiter zu Amygdala und Hypocampus, Handstellung auf der Höhe des
Temporallappens.
Ich stelle mir die Verbindung Riechhirn-Amygdala vor.
Miniflüssigkeitstechnik durch die Amygdala. Biodynamische Arbeit.
Ich verbleibe, bis Wärme durch meine Finger wahrnehmbar wird.
Gleich verfahre ich mit dem Hypocampus.
Die Biodynamische Arbeit ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit.
4.3 Atem-Riechtechnik
In meine Arbeit habe ich eine Spezialität aus der Herzarbeit einfliessen lassen.
Es ist eine Atem-Riechtechnik, die etwas Übung bedarf.
1.Stufe
Ich atme vorsichtig, bis zum Riechepithel und etwas darüber hinaus,
ein und aus.
So bekomme ich Luft zu atmen und kann gleichzeitig bewusst Riechen.
Ich schliesse die Augen und hole eine Rose in mein Bewusstsein, atme wie
beschrieben, bis ich den betörenden Duft wirklich rieche und ihn zugleich in meinem
Herzen spüre.
Ich hülle die Amygdala ein mit diesem Duft.
Die Amygdala reagiert sofort auf dieses Signal und fühlt sich unendlich geliebt.
Eingehüllt in Vertrauen und Liebe lösen sich Verkrampfungen.
2. Stufe
Durch diesen Impuls öffnet sich die eigene Blüte der Amygdala und verströmt ihren
Duft der Liebe.
Dieser Duft breitet sich aus in jeder einzelnen Zelle der Amygdala.
Der Duft heilt alle Wunden, stillt jeden Schmerz und glättet alle Narben.
Friede ist im ganzen Raum spürbar.
Diese Technik kann man überall einsetzen und ist sehr wirksam.
Ruth Stötzel
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4.4 Zusammenfassung praktischer Teil
Patientin M.J., Anosmie seit 22 Jahren
10 Behandlungen
Sie hat ihren Mann durch einen Unfall verloren und leidet seither unter Anosmie.
Durch die Behandlungen ist sie psychisch und physisch viel entspannter geworden,
sie kann wieder durchschlafen und kann endlich ja sagen zu dem was geschehen ist.
Der Geruchssinn ist bis jetzt nicht zurückgekommen.
Die Patientin möchte die Therapie fortsetzen.
Frau B.S., Hyposmie seit 3 Jahren
10 Behandlungen
Die Patientin hatte einen Unfall im Betrieb, bei dem ein stark riechender Stoff
ausgelaufen war. Sie kam in Panik, weil sie nicht aus dem Raum fliehen konnte.
Seit diesem Vorfall leidet sie unter Hyposmie.
nach 3 Behandlungen sagte mir B.S. freudig, dass sie ein Schlüsselerlebnis gehabt
hätte:
Sie schnitt Blumen in ihrem Garten, um sich einen Strauss auf den Tisch zu stellen.
Sie roch an den Blüten und konnte den Duft besser riechen als vor 2 Monaten.
Sie sieht es heute so, dass die Hyposmie sie davor bewahrt hatte, zu viel
Duftinformationen aufzunehmen, was ein interessanter Ansatz ist.
Am Ende der Behandlungen war eine Verbesserung der Geruchswahrnehmung zu
verzeichnen,
Frau B.S. möchte die Behandlung fortsetzen.
4.5 Empfehlung 1
Beide Patientinnen leiden unter Obstipation und sind angewiesen auf Laxativa.
Durch die Behinderung wird die Produktion von Speichel und Magensäfte negativ
beeinflusst.
Ich empfahl den Patientinnen, das veg. Nervensystem mit Farben und Kräutern
anzuregen.
Sie sollten versuchen, die Teller mit ihrem Essen wie ein Kunstwerk anzurichten.
Mit verschieden farbigem Gemüse und Kräutern ein „Bild malen“.
Ideen dazu gibt es in Kochbüchern. Wie wäre es mit einem Kochkurs,
oder einem Besuch mit dem Liebsten in einem Gourmetrestaurant, wo man sich
wunderbar inspirieren lassen kann?
Beide Patientinnen haben auf ihre Weise den Rat befolgt.
M.J. konnte nach 3 Wochen die Laxativa reduzieren.
B.S. für sie ist Obstipation kein Thema mehr.
Ruth Stötzel
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Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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4.5.1
Empfehlung 2
Von meinem Beruf her weiss ich, dass das Memorisieren von verschiedenen Düften
erlernbar ist.
Ich habe ein Set von 10 verschiedenen ätherischen Ölen vorbereitet und den
Patientinnen mit folgender Aufgabe mitgegeben.
Sie sollen jeden Tag an einem Öl riechen und sich den Namen des Öles merken.
Am 2.Tag 2 Düfte, etc., bis alle 10 Düfte gerochen und identifiziert werden können.
Bei Hyposmie ist das noch einigermassen nachvollziehbar,
bei Anosmie ist es schon schwieriger.
Ich gehe von folgender Annahme aus:
Der Duft, sowie die Schwingung des Öles sind im Raum.
Auch wenn die Patientin mit Anosmie das Öl nicht riechen kann, hoffe ich, dass sie
den Namen mit einem Gefühl in Verbindung bringt, das von der Schwingung des
Öles ausgelöst wird.
Diese Übung über Monate so viel wie möglich wiederholen.
Resultate dieser Übung stehen noch aus.
Geben wir unserem System die Zeit, die es braucht, um sich selbst zu heilen.
Riechtherapie
Eine stimulusspezifische Neubildung von Riechzellen ist beschrieben.
Riechtraining führt zu verbesserter Riechleistung.
4.5.2 Empfehlung 3
- Herzintelligenzübung
- Erdungsübung
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5. Sprichwörter
- Auf die Nase fallen
- Das ist anrüchig
- Das riecht man drei Meilen gegen den Wind
- Den Braten riechen
- Der Nase nach gehen
- Die Nase rümpfen
- Die Nase gestrichen voll haben
- Die Nase vorn haben
- Eine Nasenlänge voraus sein
- Es stinkt zum Himmel
- Hochnäsig sein
- Jemanden nicht riechen können
- Jemanden gut riechen können
- In fremden Angelegenheiten schnüffeln
- Jemanden an der Nase herumführen
- Jemanden etwas auf die Nase binden
- Mir stinkt`s
- Sich beschnuppern
- Sich eine goldene Nase verdienen
- Sich verduften
- Einen guten Riecher haben
- Jemandem die Würmer aus der Nase ziehen
- Verschnupft sein
- Sich an die eigene Nase fassen
- Für etwas eine Nase haben
- Mir passt deine Nase nicht
- Das sehe ich dir an der Nasenspitze an.
- Die Nase in etwas hinein stecken
- Etwas direkt vor der Nase haben
- Jemandem auf der Nase herumtanzen
- Mit der Nase auf etwas stoßen
- Jemandem etwas vor der Nase wegschnappen
- Nicht weiter als bis zur Nasenspitze schauen
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6. Riechen als Beruf
Düfte sind Emotionen, die gekonnt zu einem Strauss gebunden, Menschen
berühren.
Düfte sind nicht greifbar, und doch sind sie da.
Ich habe über den Duft eine Brücke gemacht, von Beruf zur Berufung.
Ich bin gelernte Aromatikerin.
Als Geruchsspezialistin entwickle ich neue Duft- und Geschmackskompositionen für
die Lebensmittelindustrie.
Eine Rezeptur wird erstellt mit etwa 50 verschiedenen Komponenten, wobei jede
einzelne Komponente mengenmässig optimal eingestellt werden muss, damit ein
harmonischer Duft entsteht.
Die unzähligen Geruchskomponenten habe ich gelernt zu Memorisieren.
Man kann es vergleichen, mit dem Erlernen einer Sprache, mit dem Unterschied,
dass Sprachkomponenten im Gehirn nicht am gleichen Ort gespeichert werden wie
Geruchskomponenten.
Gerüche werden mit Gefühlen, Erinnerungen, Situationen verbunden.
Sie werden im limbischen System gekoppelt, wiedererkannt.
Freude, Angst, Lust, Ekel, Situationen, Erinnerungen werden wach.
Ich verbinde Gerüche mit Farben und Formen, was dem Geruch noch eine viel
grössere Dimension gibt.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das macht diesen Beruf so spannend
und vielfältig.
Es kann sein, dass ich den Duft rieche, bevor ich ihn gemischt und in der Flasche
habe.
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Beispiel:
An einem warmen Junitag sass ich unter einer riesengrossen, alten, blühenden
Linde.
Die Luft war erfüllt von diesem wunderbaren, blumigen, fruchtigen, leicht honigartigen
Blütenduft.
Ich schloss die Augen, sog den Duft bis tief in mein Herz und wünschte mir, diesen
Duft zu konzentrieren und für immer in einer Flasche verfügbar zu haben.
Ich genoss diesen Duft und die Situation.
Zurück im Alltag habe ich das auch getan.
Ich habe im Labor recherchiert. Zusammen mit meiner Erinnerung, meiner Erfahrung
und meiner Intuition habe ich ein natürliches Lindenblüten-Aroma kreiert, das ich
euch heute vorstellen möchte.
In Sekt, Biermischgetränk, Bonbon, Sorbet etc. kommt der exklusive Geschmack mit
der harmonischen, blumigen Kopfnote wunderbar zur Geltung.
Lindenblüten-Aroma versprühen
Ruth Stötzel
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Die Umsetzung vom Gefühl zum Gedanken, zur Idee, zum analytischen Denken, zur
Kreation, bis hin zum fertigen Aroma, das bedeutet für mich Metamorphose,
das symbolisiert für mich den Schmetterling, den ich als mein persönliches Symbol
auserkoren habe.
Diese Produkte tragen alle meine Handschrift und ich lade euch ein, sie zu
verkosten.
Eve Bier Litschi
Rivella Clique
Caramel Excellence
Nougat Excellence
Multivitamindrink Exotic
Himbeerjoghurt, etc.
Ich danke Euch herzlich für Eure Aufmerksamkeit.
Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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7. Literaturangaben
Unterlagen der Cranioschule Merkel
Trepel
Netter
Prometheus
Internet
Aquarell Ruth Stötzel
Ruth Stötzel
Diplomarbeit CSO 2015
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