Last Flight für den Kommandeur

Holloman Air Force Base, New Mexico, USA
Last Flight für den Kommandeur
N
ach über 2.000 Flugstunden ging es für
Oberst Armin Havenith auf seinen letzten Flug als aktiver Pilot der Luftwaffe. Damit
verabschiedete er sich nicht nur von der Fliegerei, sondern auch als Kommandeur vom
Fliegerischen Ausbildungszentrum der Luftwaffe. Sein Nachfolger in Holloman wurde
Oberstleutnant Stephan Breidenbach.
anschließend vom Leiter des FlgAusbZLw,
Oberst Heinz-Josef Ferkinghoff, in Empfang
und in die Arme genommen. Von ihm erhielt
er die traditionelle Urkunde. Mittlerweile hatte
sich eine schier nicht enden wollende Schlange von Gratulanten gebildet. Per Handschlag
oder Umarmung wollten sie sich von ihrem
Kommandeur und Freund verabschieden.
Start…
Leicht windige Wetterbedingungen umrahmten den traditionellen Last Flight des
scheidenden Kommandeurs des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe
(FlgAusbZLw), Oberst Armin Havenith. Dafür
zogen große Teile der deutschen Soldaten
zum Shelter-Bereich auf der Holloman Air
Force Base, um sich von ihrem langjährigen
„Bürgermeister“ zu verabschieden. Zusammen mit Major Alexander Kolbfleisch bestieg
er den Tornado. Er dankte seinen zahlreichen
Besuchern aller Altersklassen, indem er das
Flugzeug beim traditionellen Überflug zur
vollen Stunde nahe am Shelterbereich entlang steuerte.
Nach der Landung wurde Havenith zunächst von seiner Ehefrau, den Töchtern und
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Vorbei- bzw. Überflug vor der Landung
Eine alte Tradition stirbt nicht aus – die Sektdusche danach
Eine unfreiwillige Sektdusche während der
Gratulationen bereitete Havenith schon auf
seine anschließende „Überfahrt“ vor. Gemeinsam mit Major Kolbfleisch enterte er
ein bereitstehendes Kanu. Das Boot wurde über das Flugfeld gezogen und dabei
vom Wasserstrahl eines Löschfahrzeugs
der Feuerwehr verfolgt. Nach anfänglichen
Treffschwierigkeiten erreichten dann doch
diverse Liter Wasser die beiden Kanuten.
Durch den Wasserstrahl hinter ihnen bildete sich ein Regenbogen, den aber wohl
nur die Zuschauer genießen konnten. Die
beiden Kanu-Fahrer waren die ganze Zeit
damit beschäftigt, Wasser aus dem Boot zu
schöpfen.
Die Feuerwehr sorgte nicht nur für den Regenbogen, sondern auch für feuchtfröhliche Stimmung
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Wegen des nahenden Oktoberfestes führte
der Oberst seine Gäste anschließend in den
schon feierlich geschmückten „Bierzelt“Hangar. Dort wurde zu Bratwurst und Getränken eingeladen. Die Band „Pressather
Musikanten“ sorgte in Verbindung mit Bier
und Dekoration für eine Art kleine „Oktoberfest-Generalprobe“ bei Haveniths Abschied.
Ehrentitel für den Oberst
OTL Weber verleiht Oberst Havenith die „Ehrentechnikerwürde“
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Bevor es jedoch zum ausgelassenen Teil des
Abends überging, würdigten noch verschiedene Redner die Verdienste des scheidenden
Kommandeurs. Neben den anerkennenden
Worten von Oberst Ferkinghoff erinnerte sich
Wolfgang Meyn als Vertreter des Flugsimulators an den jungen Flugschüler Havenith.
Sein gesteigertes Interesse und Wissen um
die Technik, speziell der enge Kontakt zur
Prüfgruppe, bescherte Havenith die Verleihung der Ehrentechnikerwürde (Techniker,
h.c.) durch Oberstleutnant Weber, Kommandeur der Technischen Gruppe. Seine Ehefrau
Monika nutzte ebenfalls die Gelegenheit, um
auf humorvolle und zugleich rührende Weise
ein Resümee über die gemeinsame Zeit in
Holloman zu ziehen. Zum Schluss fand Havenith die richtigen Worte und das passende
Geschenk, um sich für die langjährige und
perfekte Unterstützung durch Frau Shafer im
Vorzimmer zu bedanken.
Kolja Böther,
www.luftwaffe.de
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