Januar 2016/1 Inhalt Editorial - Oberstleutnant Gudenoge 2 KompZResAngelBw - Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr 2015 in Kassel 3 H - Mit Leidenschaft als Reservist bei Trident Juncture 4 H - Finanzexpertin in Uniform 5 H - Das Gebirgsjägerbataillon 233 stellt Reservistenkompanie auf 6 Lw - Neuausplanung der Ergänzungsstruktur des Luftwaffentruppenkommandos 7 Lw - Reservistendienst im Weltraumlagezentrum 8 SKB - Akademiker als Seiteneinsteiger in die Reserveoffizier-Laufbahn 9 SKB - Begegnung im nordrhein-westfälischen Landtag 11 SKB - Landeskommando Baden-Württemberg zertifiziert drei RSU-Kompanien 12 SKB - Blackout: Bundesländerübergreifender Stromausfall 13 Kurzmitteilungen 14 Termine 15 Editorial Sehr geehrte Kameradinnen und Kameraden, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser! Auch drei Wochen nach dem Jahreswechsel sollte es erlaubt sein Ihnen und Ihren Angehorigen fur 2016 alles Gute, Gesundheit und viel Fortune im Berufsleben sowie im Reservistendienst zu wunschen, was ich hier an dieser Stelle und im Namen des Redaktionsteams RESERVE aktuell gerne ausspreche. Mit der nun vorliegenden neuesten Ausgabe der RESERVE aktuell möchten wir Ihnen nöch einige Ereignisse in Reservistenangelegenheiten aus 2015 nahebringen, aufzeigen, wie eine Überleitung von Beorderungsdienstposten im Rahmen der Neuausrichtung der Bundeswehr funktionieren kann sowie ein wenig auf anstehende Termine einstimmen. So wird in zwei Artikeln des Heeres beschrieben, wie engagiert und erfolgreich sich Reservisten und Reservistinnen in die Großubung „Trident Juncture“ eingebracht haben und wie vielfaltig die Tatigkeitsfelder fur Reservisten sein konnen. Die Luftwaffe beschreibt uns in einem ihrer Artikel, wie sie nach einer Ümstrukturierung im vergangen Jahr nun die Ümbeorderungen „ihrer“ Reservisten in die Verstarkungs- bzw. Personalreserve des neuen Luftwaffentruppenkommandos angehen und umsetzen mochte. Mit Angabe der entsprechenden Ansprechpartner sollte bei diesen Personalmaßnahmen kein engagierter Reservist/keine engagierte Reservistin unberucksichtigt bleiben bzw. verloren gehen. Abschließend mochten wir Ihr Augenmerk noch auf zwei Ausschreibungen sowie auf einige Termine im anstehenden Jahr lenken. Nun jedoch wunschen wir Ihnen viel Spaß und eine kurzweilige Zeit bei der Lekture der RESERVE aktuell. Ihr Kai Gudenoge 2 1/2016 Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr 2015 in Kassel Rund 250 aktive Soldaten und Reservisten kamen vom 23./24. Oktober 2015 zur Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr nach Kassel. Gastgeber waren der Stellvertreter des Generalinspekteurs, Generalleutnant Markus Kneip, in seiner Funktion als Beauftragter für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr und der Präsident des Reservistenverbandes, Oberst a.D. Roderich Kiesewetter, MdB. Generalleutnant Markus Kneip, erst seit kurzem im Amt, zeigte sich beeindruckt von der Vielfaltigkeit der Reserve. Die vielen Gesprache und positiven Eindrucke hatten ihn darin bestarkt, sich auf seine Aufgabe als Beauftragter fur Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr zu freuen. Der Prasident des Reservistenverbandes, Oberst a.D. Roderich Kiesewetter, MdB, unterstrich die zunehmende Bedeutung der Reserve und zeigte auf, wie sich auch der Reservistenverband durch eine breitere Aufstellung den neuen Herausforderungen stellen will. Zweck der jahrlich stattfindenden Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr ist der Informations- und Gedankenaustausch aller in der Reservistenarbeit tatigen Personen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr. Schwerpunkt des ersten Tages waren gesellschaftspolitische Themen mit Bezug zur Reserve, wahrend am zweiten Tag praktische Fragen der Reservistenarbeit im Mittelpunkt standen. Neben den einfuhrenden Vortragen von Generalleutnant Kneip und Roderich Kiesewetter, MdB, trugen am ersten Tag der Tagung der Kommandeur des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Brigadegeneral Jurgen Knappe, zum aktuellen Thema „Fluchtlingshilfe durch die Bundeswehr“ und der Munchener Gerontologe Prof. Dr. Stefan Pohlmann zum Thema „Pötentiale im Alter“ vör. Am Abend hatten die Veranstalter, Bundeswehr und Reservistenverband, zu einem Empfang eingeladen, der auch Gelegenheit bot, beide Vortrage zu diskutieren. Am Samstag folgten Vortrage von Oberst i.G. Peter Haupt, Referatsleiter des neuen Reservistenreferats im Bun- 1/2016 desministerium der Verteidigung, und Oberst Benedict von Andrian, Leiter des Kompetenzzentrums fur Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr, zum Stand der Neuausrichtung der Reserve sowie von Oberst i.G. Horst Wiesinger, Abteilungsleiter VI im Bundesamt fur das Personalmanagement der Bundeswehr, zu den Herausforderungen im Personalmanagement fur die Reserve. Abschließend fand der Vortrag von Regierungsdirektor Witold Gorlich, Referent in der Personalabteilung im Bundesministerium der Verteidigung, zur am 1. November in Kraft getretenen Novelle des Ünterhaltssicherungsgesetzes großes Interesse. danken. Sie werden zukunftig im neuen Reservistenreferat in der Abteilung Fuhrung Streitkrafte, FuSK III 4, unter der Leitung von Oberst i.G. Peter Haupt wahrgenommen. Die nachste Jahrestagung der Reserve der Bundeswehr wird am 21. und 22. Oktober 2016 in Berlin stattfinden. Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr Insgesamt wurde deutlich, dass sich die Neuausrichtung der Reserve als eines der Handlungsfelder der Neuausrichtung der Bundeswehr auf gutem Weg befindet. Viel ist erreicht, um die Reserve der Bundeswehr nach der Aussetzung der Wehrpflicht unter den Bedingungen einer Freiwilligenarmee zukunftsfahig zu machen. Der Zeitrahmen, den sich die Bundeswehr fur die Neuausrichtung gesetzt hat, wird aber auch in der Reserve gebraucht, um zum Beispiel die Ünterstutzung der Arbeitgeberseite zu verbessern oder Ziele wie Teilzeitdienst, die Auszeichnung von „Partnern der Reserve“ oder eine Auszeichnung fur den Reservistendienst zu erreichen. Dass der Weg richtig ist, machte die rege und engagierte Diskussion unter den Teilnehmern deutlich. Generalleutnant Kneip nutzte die Tagung, um Kapitan zur See Jurgen Losch von seiner Verantwortung fur die Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung zu entbinden und ihm fur seine Verdienste um die Reserve zu Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr 3 Mit Leidenschaft als Reservist bei Trident Juncture Bei der NATO-Großübung „Trident Juncture 2015“, die vom 28. September bis 6. November in Italien, Portugal und Spanien stattfand, waren Reservisten in verschiedensten Tätigkeiten eingesetzt – als Logistiker, Infanteristen, Fotografen, Kraftfahrer und in vielen weiteren Verwendungen. Sie unterstützten die aktive Truppe mit ihrem Können sowie ihrer Fachexpertise. Zu ihnen gehört auch Hauptmann d.R. Eric Giefer. Von Beruf Realschullehrer, war er während „Trident Juncture 2015“ für zwei Wochen als Versorgungsstabsoffizier und Übersetzer in San Gregorio, Spanien eingesetzt. Quelle: Bundeswehr/Britta Schwalenberg Juncture 2015“ brauchte. Der Realschullehrer aus Munchen bekam die Freigabe von seinem Schulleiter und leistete 16 Tage Reservistendienst als Logistiker und als Übersetzer bei einer der großten multinationalen Übungen der letzten Jahre. „Die Zusammenarbeit und die Kameradschaft bei der Übung zu erfahren, war etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, dass ich dabei sein durfte“, erklart der Reservist. Hauptmann Eric Giefer Nach der Dienstzeit als Soldat auf Zeit hat Giefer seit 2002 regelmaßig Reservistendienst geleistet, auch parallel zum Studium. Er hat Erfahrungen als Zugfuhrer und spater auch als Kompaniechef gesammelt. Seit einem Jahr ist er beim Logistikbataillon 472 in Kummersbruck beordert. „Fur mich ist die Bundeswehr eine interessante Abwechslung“, erklart Giefer, „und ich mache das auch leidenschaftlich gern“. Dennis Schneider NATO Media Information Centre Exercise Trident Juncture 2015 Quelle: Bundeswehr/Britta Schwalenberg Deutet ein Spanier auf ein Gebaude und beschreibt es mit „alta“, heißt das, es ist hoch und nicht etwa alt (antigua). Dreht es sich im Verkaufsgesprach um „el mantel“, soll kein Mantel (el abrigö) den Besitzer wechseln, söndern eine Tischdecke. Die Tucken der spanischen Sprache kennt Hauptmann d.R. Eric Giefer genau. Er zogerte nicht, seine Spanischkenntnisse anzubieten, als er horte, dass sein Bataillon dringend einen Übersetzer fur „Trident Bei Übungen in einem fremden Land gibt es fur die Truppe unendlich viel zu organisieren. Zu Hauptmann Giefers Aufgaben als Versorgungsstabsoffizier gehorte die „dezentrale Beschaffung“. Alles was nicht aus Deutschland herantransportiert werden konnte, musste vor Ort gekauft werden. Giefer unterstutzte daruber hinaus den Technischen Offizier des Bataillons mit seinen Sprachkenntnissen bei seinen Absprachen mit zivilen Dienstleistern, wie zum Beispiel lokalen Werkstatten. „Wir brauchten zum Beispiel Köntakt zu ortlichen Reifenhandlern, um dort bei Bedarf kurzfristig Ersatzreifen kau- fen zu konnen. Ohne Übersetzer ware eine Kommunikation kaum moglich gewesen, da englische Sprachkenntnisse wenig verbreitet waren“, erklart der Technische Offizier, Hauptmann Johannes Lippert. Er lobt die effektive Zusammenarbeit und bestatigt durchweg positive Erfahrungen mit den im Bataillon beorderten Reservisten. Eric Giefer übersetzt bei einem Gespräch mit dem Mitarbeiter eines Dienstleistungsunternehmens 4 Heer 1/2016 Finanzexpertin in Uniform Im Rahmen der NATO-Übung „Trident Juncture 2015“ leistete die Leiterin der Abteilung CJ 8 des Multinationalen Kommandos Operative Führung in Ulm, Leitende Regierungsdirektorin Barbara Kammerbauer (47), im Oktober 2015 als Reservistin Dienst im NATO-Hauptquartier in Zaragoza, Spanien. Fur Oberst Kammerbauer war das nichts Neues. Nachdem sie den Lehrgang „Allgemeine soldatische Ausbildung fur gedientes Zivilpersonal der Bundeswehr“ in Hammelburg absolviert hatte, hat sie bereits an mehreren Übungen teilgenommen. Als Abteilungsleiterin im Multinationalen Kommando Operative Fuhrung muss Barbara Kammerbauer standig einsatzbereit und stets darauf eingerichtet sein, das schicke Zivil gegen die Üniform zu tauschen. Quelle: Bundeswehr/Alexander Bozic „Die Teilnahme an Übungen öder Einsatzen mit all seinen Konsequenzen sind Teil meines Aufgabenbereiches. In dieser Übung nahm ich gerne die Gelegenheit wahr, neue Erfahrungen als Executive Officer zu sammeln“, so Oberst Kammerbauer. Von der hohen Professionalitat, der gegenseitigen Hilfsbereitschaft und der problemlosen Aufnahme und Ünterstutzung quer durch alle Dienstgrade und Nationen bei dieser multinationalen Übung war sie beindruckt. „Am Anfang hatte ich Sörge, öb die Zusammenarbeit klappt, aber dann war ich richtig froh, mit Oberst Kammerbauer zusammen zu arbeiten. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Ümgang mit den unterschiedlichen, nationalen Verfahrensweisen war auch fur unsere Arbeit inspirierend“, bestatigte ihr Abteilungsleiter, der italienischen Oberst Giovanni Valtaggio. schiedlichen Verfahren und Sprachen“, so Oberst Kammerbauer. Rund die Halfte ihrer Ülmer Abteilung nahm zeitversetzt an der Übung teil. Ihr Fazit zum Abschluss der Übung spricht dabei eine deutliche Sprache: „Ünser Ziel war es, trotz der sehr eingeschrankten Mittel innerhalb eines internationalen Feldlagers das zu leisten, was wir auch zu Hause schaffen. Dies haben wir durch Teamwork und den Ümstanden entsprechender Improvisation erreicht“. Stabsfeldwebel Andreas Rasche NATO Media Information Centre Exercise Trident Juncture 2015 „Man musste mit Fachwissen uberzeugen. Die fachliche Qualifikation stand unabhangig von Rang oder Geschlecht im Vordergrund und wurde absolut gelebt. Dies zeigte sich insbesondere in der Zusammenfuhrung der unter- Quelle: Bundeswehr/Alexander Bozic Die Abteilung CJ8 verwaltet die einsatzbezogenen Gelder, die gemeinsam von den Mitgliedsstaaten der NATO oder EÜ bereitgestellt werden. Hierbei geht es um bedarfsgerechte Anforderungen, Budgetabrechnungen oder Vertragsabschlusse auf Grundlage multinationaler Regularien. In Ülm an ein geraumiges Buro mit Vollausstattung gewohnt, musste in Saragossa ein Mehrzweck-NATO-Zelt mit minimaler Ausstattung fur die Juristin ausreichen. Internationales Teamwork im Feldlager Oberst Barbara Kammerbauer erläutert die Multinationale Einsatzfinanzierung 1/2016 Heer 5 Gebirgsjägerbataillon 233 stellt Reservistenkompanie auf Quelle: Bundeswehr/Daniel Maier Beim Einmarsch auf den Abstand zum Vordermann achten, insbesondere bei den Schwenkungen. Wie schon so oft, bereitet Major Torsten Athenstaedt seine Kompanie auf einen Appell vor. Doch eines ist anders als sonst. Der langjährige Chef der ehemaligen sechsten Kompanie steht nicht vor jungen Rekruten, sondern vor altgedienten Soldaten. Und es ist der erste Appell für diese Kompanie. Anfang Dezember 2015 wurde im Gebirgsjagerbataillon 233 die sechste Kompanie als Erganzungstruppenteil neu aufgestellt. Major Athenstaedt hatte zuletzt drei Jahre die ehemalige „Sechste“ - jetzt Ausbildungs- und Ünterstutzungskompanie - gefuhrt, bevor er 2013 aus dem aktiven Dienst ausschied. Nun ist er als Reservist wieder Chef der „Sechsten“ - der neuen „Sechsten“. Kompanie mitgewirkt. So wurden z.B. Buros eingerichtet und naturlich Einladungen verschickt. Der neue Kompaniefeldwebel, Oberstabsfeldwebel Hermann-Otto Bohrmann, und der Kompanietruppfuhrer, Stabsfeldwebel Theodor Kaes, haben sich nach ihrer aktiven Laufbahn in der Fallschirmjagertruppe dazu entschlossen, ins hochgelegene Isartal aufzusteigen und ihren Reservistendienst unter dem Edelweiß zu verrichten. Nach dem Appell resumierte Oberstleutnant Walther „Wenn wir uns die Auftrage der nachsten Jahre anschauen, wird schnell klar, dass das Bataillon unsere Reservisten braucht“. Denn neben aktuellen Aufgaben wie der Fluchtlingshilfe, stehen auch in absehbarer Zeit Verpflichtungen im Ausland an. Wochenlang haben beide bei der Vorbereitung der Indienststellung der In diesem Jahr beginnt bereits eine umfassende Ausbildung. Vom 30. Mai Noch ist die Kompanie nicht zu 100 % aufgefullt. Zum Appell des Bataillons waren bereits 30 Reservisten angetreten, als der Kommandeur, Oberstleutnant Marc-Andre Walther, die neue sechste Kompanie an Major Athenstaedt ubergab. bis zum 3. Juni 2016 werden zunachst die Ausbilder auf den neuesten Ausbildungs- und Kenntnisstand der Gebirgsjagertruppe gebracht, um dann im August die Soldaten der Kompanie fur die zukunftigen Aufgaben und Herausforderungen zu befahigen. Hauptmann Jonathan Alberts Gebirgsjägerbataillon 233 Die neue sechste Kompanie vor dem „Muli-Denkmal“ in Mittenwald 6 Heer 1/2016 Die Neuausplanung der Ergänzungsstruktur des Luftwaffentruppenkommandos Mit Aufstellung des Luftwaffentruppenkommandos zum 1. Juli 2015 in Köln/Wahn hat die Anfang 2012 begonnene Neuausrichtung der Führungsorganisation der Luftwaffe ihren einstweiligen Abschluss erreicht. Im Verlauf dieses Neuausrichtungsprozesses fand eine kontinuierliche Verlagerung wesentlicher Aufgaben und Dienstposten aus dem Bereich des Kommandos Ünterstutzungsverbande Luftwaffe sowie des Kommandos Ein- ßig in Übungen befindlichen Reservistinnen und Reservisten in das Luftwaffentruppenkommando zu ubernehmen. Diejenigen Reservistinnen und Reservisten, deren Beorderungsdienstposten in Folge der dargestellten Auf- zugeteilt. Nach Aufstellung des Luftwaffentruppenkommandos gelang es innerhalb weniger Wochen das Dienstpostenkontingent der Verstarkungsreserve auszuplanen und in der SollOrganisation zu hinterlegen. Bei der Planung der Dienstposten der Verstarkungsreserve wurde darauf geachtet, dass in allen Teileinheiten eine angemessene Anzahl von Dienstposten in den Spitzendienstgraden Oberstabsfeldwebel, Stabshauptmann und Oberst vorhanden ist. So sollen einerseits die Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft der Dienststelle und die hierzu notige Fachexpertise auf lange Sicht im Luftwaffentruppenkommando gehalten sowie andererseits individuelle Fordermoglichkeiten geschaffen werden. satzverbande Luftwaffe zum Luftfahrtamt der Bundeswehr und zum Luftwaffentruppenkommando, aber auch zum Kommando Luftwaffe statt. Die strukturellen Veranderungen bedingten auch eine komplette Neuausplanung sowie Neubesetzung der Erganzungsstruktur des Luftwaffentruppenkommandos. Oberste Prioritat lag dabei auf dem erklarten Ziel, nach Moglichkeit alle zuvor beim Kommando Ünterstutzungsverbande Luftwaffe sowie beim Kommando Einsatzverbande Luftwaffe beorderten und regelma- alt 1/2016 gabenverschiebungen in andere Dienststellen abwanderten, wurden den jeweils zustandigen Personalbearbeitern Reservistenangelegenheiten namentlich benannt, welche die Neubeorderung des betroffenen Personenkreises beantragten. Zum Aufbau der Erganzungsstruktur sind dem Luftwaffentruppenkommando im Zuge der Reduzierung des Gesamterganzungsumfangs der Luftwaffe ein Kontingent von 133 Dienstposten in der Verstarkungsreserve sowie 285 Dienstposten in der Personalreserve neu Luftwaffe Die Ausplanung der Dienstposten der Personalreserve orientiert sich hingegen an den Bedarfstragerforderungen der jeweiligen Dezernats-, Gruppenund Abteilungsleiter, wodurch eine planerische Vorsorge zur Kompensation abzusehender Personalvakanzen bzw. zur Deckung eines temporar erhohten Personalbedarfs geschaffen wurde. Derzeit sind etwa 90 % des zugestandenen Dienstpöstenumfangs der Personalreserve aufgebaut. Bei Fragen zum Verbleib im Erganzungsumfang des Luftwaffentruppenkommandos sowie bei Fragen zum Thema „Reservistenangelegenheiten“ allgemein, steht den zuvor beim Kommando Ünterstutzungsverbande Luftwaffe und Kommando Einsatzverbande Luftwaffe beorderten Reservistinnen und Reservisten das Sachgebiet Luftwaffentruppenkommando A1a PersBearbRes per E-Mail unter [email protected] zur Verfugung. Oberleutnant Fabian Friedl Luftwaffentruppenkommando A1a 7 Reservistendienst im Weltraumlagezentrum Quelle: ESA Alltägliche Gefahr aus dem All Defekte Raumsonden, ausgemusterte Satelliten und Raketenreste Dass großere und kleine Teile wieder zuruck in die Erdatmosphare sturzen, kommt immer wieder vor. Es handelt sich hierbei meistens um ausgebrannte Raketenstufen, Satelliten oder Teile davon. Die Reste aus uber 40 Jahren Raumfahrt, die unkontrolliert die Erde umkreisen. Eigentlich nichts Aufregendes, kommt so etwas doch ein- bis zweimal pro Woche vor. Durch die enorme Hitze beim Wiedereintritt vergluhen die meisten Trummer komplett. Bis zu 40 Prozent der Masse, zum Beispiel Tanks aus Edelstahl oder Titan, konnen den Wiedereintritt jedoch uberstehen und die Oberflache erreichen. Da die uberwiegende Flache unseres Planeten aber mit Wasser bedeckt ist, sturzen die meisten Trummer ins Meer. Es besteht kaum Gefahr, dass Teile wirklich auf bewohnte Gebite fallen. Bisher ist zum Gluck noch niemand ernsthaft verletzt worden. „Sö ein Fall hilft uns, wichtige Daten zu sammeln“, erklart Kanzler, „Dadurch 8 konnen wir zukunftige Vorhersagen immer mehr verbessern.“ Im aktuellen Fall ging alles gut: „Durch die hohe Geschwindigkeit war die Reibungshitze so groß, dass die meisten Teile der vermeintlichen Raketenstufe nach wenigen Sekunden zerbrochen sind und komplett in unserer Atmosphare vergluhten“. Hauptmann Kanzler bei der Auswertung von Flugbahnen Die Finger auf dem Auslöser und den Himmel im Auge Ronny Kanzlers Chef im Zivilberuf, Tobias Lips, Geschaftsfuhrer der Hyperschall Technologie Gottingen GmbH, war dieses Mal live dabei. Als einer von zwolf Wissenschaftlern, Weltraumforschern aus der ganzen Welt, saß er in einem eigens gecharterten Flugzeug aus Abu-Dhabi und konnte das Schauspiel am Himmel beobachten. Eine Besonderheit dieses Wiedereintritts war die hohe Genauigkeit, mit der sowohl der Ort, als auch der Zeitpunkt im Voraus bestimmt werden konnten. Aufgrund des steilen Eintrittswinkels und der sehr hohen Geschwindigkeit war der Wiedereintritt aber nur von kurzer Dauer. Die Beobachter mussten daher wachsam ihre Finger auf dem Ausloser behalten. ist er als beorderter Reservist bei der Bundeswehr. Im November 2015 war es seine erste Übung in Üedem. Vorher war er im Rahmen der zivilmilitarischen Zusammenarbeit im Katstrophenschutz tatig. „Die Weltraumforschung wird zukunftig immer wichtiger werden. Ich bin froh, dass ich hierzu auch meinen Beitrag bei der Luftwaffe und im zivilen Leben leisten kann.“ Oberfeldwebel Philipp Rabe Presse– und Informationszentrum Lw Quelle: IAC/UAE/NASA/ESA Als Astrophysiker bei der Luftwaffe Einer, der den Absturz genau beobachtete, war Ronny Kanzler. Der Hauptmann d.R. leistete zu dieser Zeit eine zweiwochige Übung im Weltraumlagezentrum in Üedem. Mit ihm hatte das Weltraumlagezentrum optimale Ünterstutzung. Im zivilen Leben ist der Astrophysiker auch fur Wiedereintrittsanalysen im Bereich der Weltraumforschung verantwortlich. Vollgepackt mit Technik und Wissenschaftlern kreiste das Flugzeug um den berechneten Ort des Wiedereintritts. Übung im Weltraumlagezentrum Als Spezialist fur SoftwareEntwicklung und Wiedereintrittsanalyse bringt Hptm d.R. Kanzler viel Fachwissen mit ins Weltraumlagezentrum. So durfte er direkt eine Weiterbildung zu seinem Fachgebiet halten. Seit 2009 Luftwaffe 1/2016 Quelle: Bu1ndeswehr/Alexander Feja Ein mehrere Meter großes Objekt rast mit über zehn Kilometern pro Sekunde auf die Erde zu. Menschen sind nicht in Gefahr. Der berechnete Aufschlagpunkt liegt knapp 100 Kilometer südlich von Sri Lanka im Indischen Ozean. Das Besondere hierbei ist die Flugbahn des Trümmerteils. Aus einer sogenannten hochelliptischen Umlaufbahn, also mit einem sehr steilen Eintrittswinkel, kommt der Weltraumschrott aus Richtung Mond. Worum es sich genau handelt, kann jedoch nicht eindeutig festgestellt werden. Akademiker als Seiteneinsteiger in die Reserveoffizier-Laufbahn Die Dritte Verordnung zur Änderung der Soldatenlaufbahnverordnung vom 16. Juni 2011 (BGBl. I S. 1095) änderte unter anderem die Bedingungen für den Seiteneinstieg in die Laufbahn der Offiziere des Truppendienstes, von denen auch Reservistinnen und Reservisten profitieren können. Dies gilt zunachst fur einen Seiteneinstieg in so genannte militarfachliche Verwendungen, also solche, bei denen zivil erwerbbare Qualifikationen im Vordergrund stehen. Im Truppendienst ist fur Hochschulabsolventen ein Einstieg mit einem Offizierdienstgrad moglich, wenn der Hochschulabschluss fur die vorgesehene militarfachliche Verwendung erforderlich ist. Dabei wird nicht mehr zwischen Üniversitats- und Fachhochschulabschlussen und dem Lebensalter unterschieden. Fur die Einstiegsebene kommt es jetzt auf den Abschlussgrad (Bachelör öder Master und vergleichbar) und auf zivile Berufserfahrung an. Bachelor konnen als Oberleutnant einsteigen, Master sogar als Hauptmann. Weitergehende zivile Qualifikation und einschlagige Berufserfahrung konnen zu hoheren Einstiegsdienstgraden fuhren. Seiteneinstiege als Stabsoffizier bis zum Dienstgrad als Oberst sind moglich. Neu war, dass auch Verwendungen, die keinen Hochschulabschluss erfordern, fur einen Seiteneinstieg als Offizier geoffnet werden konnen. Erganzend zu 1/2016 einem Hochschulabschluss ist eine Offizierprufung abzulegen. Der Bedarf an Reserveoffizieren kann zukunftig nicht mehr ausschließlich durch ausscheidende Soldaten auf Zeit (SaZ) einschließlich der „klassischen“ Reserveoffizieranwarter (ROA) SaZ 2 und 3 gedeckt werden. Die Bundeswehr hat daher ein Interesse, das Potential von Akademikern als „Seiteneinsteiger“ zu nutzen und Höchschulabsolventen fur die Laufbahn der Reserveoffiziere zu gewinnen. „Seiteneinsteiger“ sind sömit ein zusatzliches Mittel der Bedarfsdeckung und erschließen ein Potenzial an gut ausgebildeten Mannern und Frauen, die entweder noch nicht oder vor dem Studium in der Mannschafts- oder einer Ünteroffizierlaufbahn in der Bundeswehr gedient haben. zieranwarter des Truppendienstes. Dieser ist im Streitkraftegemeinsamen Konzept fur die Ausbildung der Reserve der Bundeswehr wie folgt geregelt: Zunachst erfolgt fur Üngediente die allgemeine streitkraftegemeinsame soldatische Ausbildung in zwei Modulen von jeweils zehn Ausbildungstagen Dauer. Sie entspricht der allgemeinen Grundausbildung. Seit dem Jahr 2014 wird diese Moglichkeit in einem Pilotprojekt erprobt. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv. Anschließend durchlaufen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine weitgehend streitkraftegemeinsame allgemeinmilitarische Laufbahnausbildung. Diese berucksichtigt insbesondere die zeitlich begrenzte Verfugbarkeit der Teilnehmenden fur Ausbildungsmaßnahmen durch einen ebenenbezogenen, abgestuften und modularen Aufbau mit insgesamt 30 Prasenztagen an Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr sowie einen erganzenden Anteil an Fernausbildung von 129 Stunden. Die Ausbildung schließt mit der Offizierprufung ab. Die Ausbildung der „Seiteneinsteiger“ folgt dem Ausbildungsgang „außerhalb des Wehrdienstes“ fur die Reserveoffi- Im Rahmen des Pilotprojekts wurden im Juli 2014 66 Bewerberinnen und Bewerber im Rahmen eines Eignungs- Streitkräftebasis 9 Akademiker als Seiteneinsteiger in die Reserveoffizier-Laufbahn (Fortsetzung) Aus den Bestimmungen der Soldatenlaufbahnverordnung ergibt sich, dass die Teilnehmenden ihre Ausbildung im Rahmen von dienstlichen Veranstaltungen absolvieren mussen. Daher erhalten sie lediglich Reisekosten fur die An- und Abreise, unentgeltliche truppenarztliche Versorgung, Verpflegung und Ünterkunft. Fur die Dauer der allgemeinmilitarischen Ausbildung hat es das Kompetenzzentrum fur Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr (KompZResAngelBw) im Rahmen des Pilötpröjekt ubernommen, fur die Teilnehmenden als Betreuungstruppenteil standiger Ansprechpartner zu sein und die Ausbildung zu steuern. benerfullung der Bundeswehr, die Konzeption der Reserve und verdeutlichte das Selbstverstandnis des Offiziers der Bundeswehr. Vor diesem Hintergrund mahnte er jedoch auch, dass er in den kommenden drei Jahren der Ausbildung zum Reserveoffizier viele Neuerungen und „gute Ratschlage“ auf die Bewerberinnen und Bewerber zukommen sieht. Hier gab der Leiter den Teilnehmenden mit auf den Weg, dass sie in derartigen Fallen lieber „mit Hans anstatt mit Hanschen“ sprechen sollten. Das Besucherzentrum auf der Hardthöhe in Bonn Soviel zur Theorie. Wie aber werden die Bewerberinnen und Bewerber auf ihre Ausbildung vorbereitet? Wie heißt man sie (erneut) in den Streitkraften willkommen? Ünd was sind ihre ersten Eindrucke? In den anschließenden Vortragen wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Konzeption der Reserve eingewiesen, mit dem Werdegang zum ROA sowie mit der weiteren Ausbildungsplanung vertraut gemacht. Am 30./31. Oktober 2015 hatte das KompZResAngelBw insgesamt 47 der 2015 ausgewahlten Bewerberinnen und Bewerber nach Bonn auf die Hardthohe geladen. Hier sollten erste Informationen an die Frau / den Mann gebracht, erste Kontakte geknupft sowie die Grundausstattung verteilt werden. In den Pausengesprachen fanden sich schnell erste Gruppen zum Meinungsund Informationsaustausch. So berichtete der ungediente Friedrich Fahlberg (43), der aus der Nahe vön Kassel stammt und im Marketingbereich eines Automobilherstellers arbeitet, dass ihn „die Herausforderung sowie der Wunsch, die Bundeswehr von innen kennenzulernen“, in die Ausbildung zum ROA gefuhrt habe. Ünd Obergefreiter d.R. David Schneider (33) erganzt, dass er nach seinem Grundwehrdienst 2003-2004 beim Jagdbombergeschwader 33, Buchel und dem anschließenden Studium „heute wieder fur die Bevolkerung einstehen und gerne im Rahmen von Katastrophen- Punktlich um 13:15 Ühr eroffnete der Leiter des KompZResAngelBw, Oberst Benedict v. Andrian-Werburg die Veranstaltung im Besucherzentrum auf der Hardthohe und stellte den Teilnehmern die Reserve der Bundeswehr vor. In seinem Vortrag erlauterte er die Bedeutung der Reserve fur die Aufga- 10 hilfe unterstutzen“ mochte. Hierfur konne er sich gut vorstellen, entsprechend seiner zivilberuflichen Qualifikation in „einem Landeskommando oder noch besser im Bereich Geoinformationsdienst der Bundeswehr eingesetzt zu werden“. Quelle: Bu1ndeswehr/Kai Gudenoge feststellungsverfahrens am Assessmentcenter fur Fuhrungskrafte der Bundeswehr in die Ausbildung ubernommen. 2015 konnten weitere 50 Bewerberinnen und Bewerber ubernommen werden, 47 Manner und 3 Frauen. 30 Teilnehmende haben ihre Ausbildung bereits abgeschlossen und sind beordert. Streitkräftebasis Am nachsten Tag fuhrte Hauptmann Josef Franz Forster vom KompZResAngelBw als erster Ansprechpartner der Reservistinnen und Reservisten, „seine Truppe“ zur Einkleidung nach KolnWahn. Hier wurden alle Damen und Herren, die noch nicht im Besitz von Üniform und Ausrustungsgegenstanden waren, eingekleidet. Sichtlich beeindruckt resumierte der bereits gediente Jochen Schwarz (44): „Hier hat sich ja einiges getan. Die Ausrustung wirkt viel funktionaler als zu meiner aktiven Zeit“. So gingen zwei mit Informationen und Einkleidung vollgepackte Tage fur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des zweiten Durchgangs Seiteneinstieg nach § 26 (4) SLV zu Ende. Wohl wissend, dass interessante und fordernde Ausbildungsabschnitte auf sie warten, machten sich die Reserveoffizieranwarterinnen und -anwarter auf den Heimweg. Oberstleutnant Kai Gudenoge Hauptmann Josef Franz Forster Kompetenzzentrum für Reservistenangelegenheiten der Bundeswehr 1/2016 Begegnung im nordrhein-westfälischen Landtag Am 30. September 2015 fand anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Landtag eine parlamentarische Begegnung von zivilen und militärischen Bundeswehrangehörigen sowie Reservisten mit Landtagsabgeordneten statt. Gemeinsam begrüßten Landtagspräsidentin Carina Gödecke, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Brigadegeneral Peter Gorgels, Kommandeur des Landeskommandos NordrheinWestfalen, über 500 Gäste. Ministerprasidentin Hannelore Kraft betonte, „dass die Politikerinnen und Politiker um die Opferbereitschaft der Soldatinnen und Soldaten wissen und diese schatzen.“ Der Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, Brigadegeneral Peter Gorgels, nahm bei seinem Grußwort die Aussagen der Politikerinnen auf und merkte an, dass „acht der 54 in Afghanistan gefallenen Soldaten der Bundeswehr aus Nordrhein-Westfalen stammten.“ Kreisverbindungskommandos verdeutlichte er, „dass diese bei der gegenwartigen Fluchtlingshilfe eine wichtige Rolle bei der Koordination von Ünterstutzungsleistungen der Bundeswehr inne haben.“ Auf Wunsch einiger Abgeordneter Erbsensuppe Flankiert werde der „kommunikative Teil,“ so Brigadegeneral Gorgels, durch die Ausgabe von Erbsensuppe. „Diese gibt es auf besonderen Wunsch einiger Abgeordneter.“ Die Veranstaltung wurde wurdevoll durch das Ausbildungsmusikkorps Dusseldorf musikalisch begleitet. „Bundeswehr gehört zu NordrheinWestfalen“ Im Vorfeld der Begegnung hatten die Abgeordneten uber einen gemeinsamen Antrag von SPD, CDÜ, Grunen und FDP mit dem Titel „Der Landtag NRW wurdigt den Einsatz der Bundeswehr fur ein friedliches und vereintes Europa“ debattiert. „Die Bundeswehr gehort zu Nordrhein-Westfalen“, betonte Ministerprasidentin Hannelore Kraft nachdrucklich in ihrer Rede. Dabei bezog sie die Leistungsfahigkeit der Bundeswehr im Rahmen von Katastrophenhilfen, wie beim Sturm „Ela“ in 2014, und als wichtiger Arbeitgeber mit rund 30.000 Dienstposten in Nordrhein-Westfalen ein. Tragische Entwicklung in Afghanistan - 8 Soldaten aus NRW gefallen Sowohl die Landtagsprasidentin Carina Godecke als auch Ministerprasidentin Hannelore Kraft gingen spontan auf die damalige Entwicklung im afghanischen Kunduz ein. Fur die enormen Anstrengungen und den hohen Einsatz, den auch die Bundeswehr fur Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gebracht habe, sei dies katastrophal. 1/2016 Abschließend resumierte der General, dass „die parlamentarische Begegnung beiden Seiten die Moglichkeit bietet, voneinander und ubereinander zu erfahren.“ Quelle: Oliver Arning/LKdo NRW „Die Bundeswehr braucht wie jedes Lebewesen und jede soziale Institution Verstandnis, Zuneigung und Anerkennung.“ Mit diesen Worten des ehemaligen Verteidigungsministers Hans Apel begrußte die Prasidentin des Landtages, Carina Godecke, Bundeswehrangehorige und Reservisten zur parlamentarischen Begegnung. Sie betonte: „Das wollen wir Ihnen gegenuber, verehrte Gaste, zum Ausdruck bringen.“ Mit Blick auf die Wertschatzung des Landtages betonte Godecke, „dass es bisher noch nicht vorgekommen ist, dass eine parlamentarische Begegnung wahrend eines laufenden Sitzungstages beginnt.“ Oliver Arning Landeskommando Nordrhein-Westfalen Angehörige des Landeskommandos NRW geben Erbsensuppe an Abgeordnete und Kameraden aus Die Bundeswehr gehort zu NordrheinWestfalen wie die Erbsensuppe zur Bundeswehr. So einfach konne die Formel fur 60 Jahre Bundeswehr lauten. Dass die Entwicklung deutscher Streitkrafte jedoch komplexer ist, zeigte General Gorgels auf. „In der Zeit des Kalten Krieges leisteten bis zu 100.000 Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen ihren Beitrag zu Frieden und Freiheit in Europa. Seit der Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 hat sich in den zuruckliegenden 25 Jahren die Armee der Einheit friedlich entwickelt und neu ausgerichtet. Zurzeit sind in unserem Bundesland rund 30.000 Bundeswehrangehorige in 25 Standorten beschaftigt“, so Gorgels. Aber auch die Reservisten ubernehmen wichtige Aufgaben. Am Beispiel seiner Bezirks- und Streitkräftebasis 11 Landeskommando Baden-Württemberg zertifiziert drei RSU-Kompanien Um ihren Zertifizierungsstatus „combat ready” zu erhalten, durchliefen in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim fast 160 Reservisten der Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte in Baden-Württemberg, einen anspruchsvollen Übungsparcours. Zur Effizienzsteigerung und mit Blick auf knappe Ressourcen, fuhrte das Landeskommando Baden-Wurttemberg (LKdo BW) erstmals an nur einem Wochenende die Zertifizierung der drei RSÜ-Kompanien „Odenwald“, „Oberrhein“ und „Schwabische Alb“ durch. Kritisch gepruft wurden sie vom Kommandeur LKdo BW, Oberst Christian Walkling. tende Beamte im Amt des Wehrbeauftragten, Ministerialdirigent Wolfgang Muller, angereist. Beim anschließenden Rundgang mit Oberst Christian Walkling zeigten sich die Gaste beeindruckt von dem Leistungswillen und der Leistungsfahigkeit der beorderten Reservisten. Es war der Wille zu spuren, die Übungslagen fur die Zertifizierung erfolgreich abzuschließen. Auch Baden-Wurttembergs Innenminister Reinhold Gall uberzeugte sich am Samstag vom hohen Ausbildungsstand der Soldaten. „Mit unseren drei RSÜ-Kompanien sind wir anderen Bundeslandern mindestens eine Nasenlange voraus“, freute sich der Innenminister. „Der Kommandeur und seine Soldaten aus dem Landeskommando haben Tolles fur die Ausbildung geleistet“. Am Sonntag konnte der „gespiegelte“ Inspizient fur Reservistenangelegenheiten der Streitkraftebasis, Oberst d. R. Joachim Knoll, begrußt werden. Sein Resumee war so positiv, dass er zu prufen versprach, ob sich diese „klar strukturierten Ausbildungsinhalte“ auf andere Szenarien der RSÜ-Krafte ubertragen lassen. Als Hohepunkt folgte zum Abschluss fur ausgewahlte Soldaten der drei Kompanien eine fordernde Gruppenubung auf der Lehr- und Trainingsanlage (LETRA). Bei der LETRA-Bahn handelt es sich um verschiedene Hindernisse, die nur in Gemeinschaftsleistung mit vorgegebenen Hilfsmitteln uberwunden werden konnen. Primar kommt es auf Teamwork, das Zusammenspiel der Gruppe und auf kreative Losungsansatze an. Oberst Walkling zeigte sich mit den Leistungen und der Motivation „seiner Soldaten“ insgesamt sehr zufrieden. „Wir mussen den Reservisten Ausbildungshighlights bieten, damit sie kommen“, so der Offizier abschließend. Hauptmann Jürgen Schneider Landeskommando Baden-Württemberg Quelle: Oliver Tim Schmidt/LKdo BW Bereits am Samstagvormittag waren der Stellvertretende Kommandeur und Beauftragte fur Reservistenangelegenheiten im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Brigadegeneral Gerd Kropf, sowie Generalarzt Dr. Ülrich Baumgartner, Ünterabteilungsleiter FuSK III im BMVg, und der Lei- Vorgegeben war eine Gesamtrahmenlage mit Lageentwicklung. Ein Stationsparcours folgte exakt dem Auftrag: Ünterstutzung und Verstarkung der aktiven Truppe bei Wach- und Sicherungsaufgaben zum Schutz von Anlagen/Einrichtungen der Bundeswehr in der Region. Subsidiare Ünterstutzung im Rahmen der Hilfeleistung bei Naturka- tastrophen und besonders schweren Ünglucksfallen Die Teilnehmer meistern die Hürden auf der LETRA-Bahn 12 Streitkräftebasis 1/2016 Blackout: Bundesländerübergreifender Stromausfall Durch einen Cyberangriff ist in Deutschland und seinen Nachbarländern großflächig der Strom ausgefallen. Nur noch punktuell ist die Versorgung wichtiger Infrastruktur durch Notstromaggregate möglich. Alles andere ist wie gelähmt: Ampeln, Einzelhandel, Telefone, Rundfunk, Fernsehen, Küchengeräte… - darüber hinaus reist der Flüchtlingsstrom nach Deutschland nicht ab. Im Spessart stecken zwei Personenzüge mit Asylsuchenden fest. Die Reservisten der drei Kreisverbindungskommandos waren im Laufe der Woche vor der eigentlichen Übung durch verschiedene Lageinformationen in die Ausgangslage der Übung eingestimmt worden. Dabei wurde eine Lage zu Grunde gelegt, die bundesweit als sehr angespannt eingestuft wurde. Durch eine Cyberattacke war in Deutschland und Zentraleuropa der Strom großflachig ausgefallen und nur noch eine punktuelle Versorgung kritischer Infrastruktur durch Notstromaggregate moglich. Ferner steckten am 24. Oktöber 2015 zwei Zuge mit Asylsuchenden im Spessart fest und mit Übergriffen war zu rechnen, da sich gewaltbereite Demonstranten in Aschaffenburg aufhielten. Dabei galt es insbesondere, den Ümgang und das Verhalten im Zusammenhang mit der aktuellen Fluchtlingssituation bei einem landerubergreifenden Stromausfall zu trainieren und die politischen Funktionstrager sowie die Vertreter von kommunalen Einrichtungen und Fachorganisationen, z.B. Netzbetreiber und Energieversorger, zu sensibilisieren Deshalb wurden die eingesetzten Beauftragten der Bundeswehr fur die zivil-militarische Zusammenarbeit durch das Landratsamt Aschaffenburg alarmiert und die kompletten KVK wurden in das vorlaufige Lagezentrum Bayerischer Üntermain in Mainaschaff gerufen. Dort befand sich die Koordinierungsgruppe, die, nach Feststellung 1/2016 des Katastrophenfalls im Verlaufe der Übung, zur Fuhrungsgruppe Katastrophenschutz (FuGK) aufwuchs. Führungsgruppe Katastrophenschutz bei der Arbeit Die FuGK, die mit den Vertretern der Blaulichtorganisationen Feuerwehr, Bayrisches Rotes Kreuz, Bergwacht, Technisches Hilfswerk und Polizei sowie des Landratsamts Miltenberg besetzt war, musste nun gemeinsam mit den drei alarmierten KVK Herr der Lage werden. Quelle: Oberstleutnant d.R. Dr. Werner Braun Am 24. und 25. Oktober 2015 ubten die drei Kreisverbindungskommandos (KVK) Aschaffenburg Stadt, Aschaffenburg Land und Miltenberg in dem landerubergreifenden Szenario in Aschaffenburg/Mainaschaff die zivilmilitarische-Zusammenarbeit (ZMZ). Besonders die Zusammenarbeit mit den in der Fuhrungsgruppe Katastrophenschutz vertretenen Fachberatern sollte trainiert werden. Hessen sowie den KVK als sehr zielfuhrend und gewinnbringend empfunden. Die teilweise unterschiedliche Herangehensweise im Rahmen der zivilmilitarischen-Zusammenarbeit der beiden Landeskommandos in Bayern und Hessen lieferte konstruktive Hinweise zur Optimierung der ZMZ. Am Ende der zweitagigen Übung bedankte sich Oberst Jaffke bei allen Teilnehmern sowie den zahlreichen Gasten fur deren Erscheinen. Sein besonderer Dank galt der Übungssteuerung, die die Übung auch angelegt hatte. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Ablaufe in den KVK regelmaßig trainiert werden mussen. Nur so ist es moglich ein landerubergreifendes Szenario wie in dieser Übung zu bewaltigen Oberstleutnant Rainer Zink Regionalstab Nord Mit der Bearbeitung vieler Hilfeersuchen an die Bundeswehr im Rahmen der technischen Amtshilfe wie den Transport und die Ünterbringung von Asylsuchenden, die Bereitstellung von Dolmetschern, aber auch dem Freiraumen der Bahngleise und dem Bereitstellen von weiteren Transportkapazitaten zur Versorgung mit Trinkwasser, bewaltigten alle Katastrophenschutzkrafte gemeinsam diese Übung. . Der Kommandeur des Regionalstabes Territoriale Aufgaben Nord, Oberst d.R. Edward-Errol Jaffke, und die zahlreichen Gaste aus den Stadten und Kreisen waren sich einig, dass die Ziele vollstandig erreicht wurden. Ferner wurde die starke Einbindung und intensive Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen und den Vertretern der kommunalen Verwaltungen am Bayerischen Üntermain sowie die Zusammenarbeit mit der FuGK gelobt. Daruber hinaus wurde der Erfahrungsaustausch mit dem Landeskommando Streitkräftebasis 13 Kurzmitteilungen +++ Young Reserve Officers Workshop - Reserveoffiziere gesucht +++ Parallel zum CIOR Sommerkongress in Madrid (1. bis 7. August 2016) wird der Young Reserve Officers Workshop (YROW) ausgerichtet. YROW ist ein internatiönales Seminar zur Sicherheits- und Verteidigungspölitik, an dem jahrlich bis zu 60 junge Reserveoffiziere aus 15 Nationen teilnehmen. Die deutsche YROW-Delegation wird mit bis zu funf Reserveoffizieren im Dienstgrad Leutnant/Leutnant zur See d.R. bis Hauptmann/Kapitanleutnant/Stabsarzt d.R nach Madrid reisen. Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme haben, senden Sie Ihre Bewerbung mit kurzer Darlegung Ihrer Motivation sowie einem zivil-militarischen Lebenslauf (einschl. Foto, PK und Angabe des Beorderungstruppenteils) bis zum 31. Januar 2016 per E-Mail an [email protected] +++ Internationale Veranstaltungen für Reservistinnen und Reservisten +++ In diesem Jahr finden erneut die Seminare International Junior Officer Leadership Development Seminar (IJOLD) und International Non-Comissioned Officer Leadership Development Seminar (INLEAD) fur Reserveoffiziere bzw. Reserveunteroffiziere der Luftwaffe statt. In 2016 ist die deutsche Luftwaffe fur die Austragung IJOLD verantwortlich. Vom 20. bis 27.August 2016 wird unter Beteiligung verbundeter Nationen das Seminar auf dem Fliegerhorst in Kaufbeuren stattfinden. INLEAD findet vom 18. bis 24. September 2016 in Knoxville, Tennessee (ÜSA) statt. Über den Link Internationale Veranstaltungen fur Reservisten und Reservistinnen der Luftwaffe konnen alle notwendigen Informationen sowie den Bewerbungsbogen zwecks Aufnahme in die Bewerberdatei „Internationale Veranstaltungen“ abgerufen werden. +++ Ausweis für Reservistinnen und Reservisten +++ Die Gultigkeitsdauer der auf der Grundlage der A-1480/2 ausgestellten „Ausweise fur Reservistinnen und Reservisten/ ehemalige Soldatinnen und Soldaten“ wird bis zum 31.12.2016 verlangert. Dies wird mit der ersten Anderung der Zentralrichtlinie A2-1300/0-0-2 „Die Reserve der Bundeswehr“ (Anlage 8.26.5) voraussichtlich im Februar 2016 veroffentlicht. Sobald die neuen Ausweisvordrucke zur Verfugung stehen, wird dies ebenfalls in „RESERVE aktuell“ bekanntgegeben. 14 1/2016 Termine Zeitraum Veranstaltung 01.02. - 05.02.2016 Kommunikationstraining: „Der Reservist als Mittler in der Offentlichkeit" ZInfoABw Strausberg 22.02. - 26.02.2016 Kommunikationstraining: „Der Reservist als Mittler in der Offentlichkeit" ZInfoABw Strausberg 10.03. - 12.03.2016 Informationsveranstaltung DEÜ/ÜSA-RO-Austausch 14.03. - 18.03.2016 Einweisungslehrgang Reservistenarbeit SFJg/StDstBw Hannover 04.04. - 08.04.2016 Kommunikationstraining: „Der Reservist als Mittler in der Offentlichkeit" ZInfoABw Strausberg 08.04. - 09.04.2016 Tagung der Reserve der Streitkraftebasis Hotel Esperanto Fulda 08.04. - 09.04.2016 Konigsbronner Gesprache Hammerschmiede Konigsbronn 10.05. - 12.05.2016 Modullehrgang Beauftragter Reservistenangelegenheiten FuAKBw Hamburg 11.07. - 15.07.2016 Kommunikationstraining: „Der Reservist als Mittler in der Offentlichkeit" ZInfoABw Strausberg 01.08. - 07.08.2016 CIOR-Wettkampf 01.08. - 07.08.2016 CIOR/CIOMR-Kongress Madrid Spanien 20.08. - 27.08.2016 Seminar International Junior Officer Leadership Development Seminar (IJOLD) Fliegerhorst Kaufbeuren 07.09. - 10.09.2016 Tagung Obersten der Reserve der Luftwaffe Kongresshotel Potsdam 12.09. - 16.09.2016 Kommunikationstraining: „Der Reservist als Mittler in der Offentlichkeit" ZInfoABw Strausberg 18.09. - 24.09.2016 International Non-Comissioned Officer Leadership Development Seminar (INLEAD) Knoxville ÜSA 20.09. - 22.09.2016 Modullehrgang Beauftragter Reservistenangelegenheiten FuAKBw Hamburg 21.10. - 22.10.2016 Jahrestagung Reserve der Bundeswehr Hotel Maritim Berlin 04.11. - 06.11.2016 Arbeitstagung der Reserve des Heeres AusbZ Inf Hammelburg (geöffnet fur BResAngel aller Ebenen) (geöffnet fur BResAngel aller Ebenen) Ort Berlin Spanien Anderungen vorbehalten 1/2016 15 Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Inhalt Streitkrafteamt KompZResAngelBw, Hardthohe, Pascalstraße 10 s, 53125 Bonn Redaktionsanschrift: „RESERVE aktuell“ SKA KompZResAngelBw Postfach, 53109 Bonn E-Mail: [email protected] Ansprechstelle: Telefon: 0228 5504-6181, 6182, 6183, FspNBw 3402 Fax: 0228 5504-6169, FspNBw 3402 Reservisten-Hotline: 030 182424242 Redaktion: Oberstleutnant Kai Gudenoge (kgu) Kapitanleutnant Frank Baran (fba) Hauptfeldwebel Sven Hamel (sha) Redaktionelle Mitarbeit: Oberst Benedict von Andrian Hauptmann Josef Franz Forster „RESERVE aktuell“ im pdf-Format ist abrufbar unter: www.reservisten.bundeswehr.de Zum Abonnieren von „RESERVE aktuell“ nutzen Sie bitte das Webformular unter: www.reservisten.bundeswehr.de/Service/ Newsletter Nächste Ausgabe: Mai 2016 (geplant)
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