Training & Co. Fit & Gesund Hundeleben Nachgedacht

Ausgabe 3 | 2015 | Juli | August | September |
Nr. 13 | 4. Jahrgang | www.Mein-Herz-bellt.de |
V.i.S.d.P. : Anja Kiefer | Mail: [email protected]|
Titelbild: Staffordshire Terrier
© Hundeimpressionen
Training & Co.
Nachgedacht
Hundeleben
Fit & Gesund
Daniela Gassmann
Rituale im Alltag
Kristina Falke
& Jörg Ziemer
Rund ums Spielen
Sabina Reichel
Die Belohnungspyramide
Katrin Bargheer
Die Sache mit dem Vertrauen
Anna Meißner
Persönlichkeitsentwicklung mit
Hund
Sonja Grüter
Typische Altersglatze?!
Nima Ashoff
Zwei Hunde auf großer Tour
Uschi Weber
Das Hunde Hospiz
Katharina Küsters
„Besondere Hunde“ in einer
Hundebetreuung...
Isabel Höntzsch
Serien: BARFen - aber richtig
Natalie Klug
Vitalstoffe und Nahrungsergänzungsmittel
Dr. Sabine Schüller (BfT)
Leben mit Epilepsie
I N HA LT
10
36
Liebgewonnene Rituale
Rituale unterstützen uns bei Übergängen.
Lesen Sie in dem Artikel von Daniela Gassmann,
wie Rituale, zum Teil unbewußt von uns eingesetzt, helfen können.
„Willkommen zurück“
Nach 150 Jahren ist der Wolf in seine alte Heimat
zurückgekehrt. Damit stellen sich zahlreiche Fragen
rund um seine Lebensweise, seinen Speiseplan und
darüber, wie man sich ihm gegenüber verhalten soll.
Foto: H. Pollin
Foto: Hundeimpressionen
56
16
Die Sache mit dem Vertrauen,
oder eine Hommage an unsere Hunde
Wer kennt sie nicht, diese Momente wo ein Hund
scheinbar aus dem Nichts kläffend aufspringt, losrennt und sich kaum beruhigen lässt! Oder Situationen wo unser Hund plötzlich die Nackenhaare
sträubt, sich anspannt, steifbeinig und knurrend
durch die Gegend läuft?
Im Alter abgeschoben ...
Foto: Hundeimpressionen
Uschi Weber nimmt sich alter und kranker Hunde
in ihrem privat geführten Hunde-Hospiz an. Oft ist
es für diese Hunde die letzte Station in ihrem Leben.
Nachgedacht
Foto: Uschi Weber
Sonja Grüter: Typisch Altersglatze?! Seite 15
Anna Meißner: Persönlichkeitsentwicklung mit Hund
Seite 16
Katrin Bargheer: Die Sache mit dem Vertrauen ...
Seite 20
Training
Sabrina Reichel:
Belohnung will gelernt sein - Teil 2
Die BelohnungspyramideSeite 6
Kristina Falke Ziemer
Jörg Ziemer:
Spielen ist wichtig - aber bitte richtig! Seite 8
Daniela Gassmann:
Rituale im AlltagSeite 10
Tierschutz
NaBu Deutschland,
et al.:Wölfe in DeutschlandSeite 60
Mythos vom toleranten Hund und aggressiven Wolf widerlegt
Mensch-Hund-Beziehung basiert auf sozialen Fähigkeiten der Wölfe
Dt. Tierschutzbund:
10 Jahre Tierschutz- und Kastrationszentrum Odessa
Seite 72
Kris Melka:Ein Fest für den TierschutzSeite 74
Lesefutter:Bücher & Co. Seite 76
Impressum:
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www.Mein-Herz-bellt.de | Ausgabe 3 | 2015
Seite 79
rund um Gesund & Neues aus der Wissenschaft
Veterinärmedizinische
Universität Wien: Isabel Höntzsch: Natalie Klug: Dr. Sabine Schüller
(BfT): Lustig oder Traurig? Hunde können Emotionen an Gesichtern erkennen
Serienstart: BARFen - aber richtig
Vitalstoffe und Nahrungsergänzungsmittel
Seite 26
Seite 28
Seite 30
Epilepsie bei Hunden
Seite 36
Hundeleben ~ Leben mit Hunden
IVH:
Tierische Mitbewohner in vielen Seniorenheimen willkommen
Seite 39
Katharina Küster:
„Besondere Hunde“ in einer Hundebetreuung...
Seite 40
Nima Ashoff: Zwei Hunde auf großer Tour – viva España!
Seite 44
Uschi Weber:Hunde-HospizSeite 48
Daniela Fiutak : Butler Dog, der Familienhund 2.0
Seite 51
Karin-Stefanie Klink: GiftköderSeite 52
MHb Interview: Anne Richters: Büroservice für die Hundebranche
Seite 56
www.Mein-Herz-bellt.de | Ausgabe 3 | 2015
5
HundeLeben ~ Leben mit Hunden
„Besondere Hunde“ in einer Hundebetreuung...
und die „Mär“ von der Rudelhaltung.
Katharina Küsters
Natürlich, jeder Hund ist für seine Menschen „besonders“ und auch einmalig.
Nur für Aussenstehende sind manche Hunde ein wenig „besonderer“....
In der letzten Ausgabe ging es ja schon um Kriterien für die „richtige“ Hundebetreuung und die Auswahl einer passenden Pension. Diesmal möchte ich ein paar
Worte sagen zur Betreuung von „besonderen“ Hunden.
Hiermit meine ich Hunde, die
•
noch sehr jung sind,
•
schon im Ruhestand sind,
•
eine körperliche Beein-
trächtigung haben,
•
ein wenig eigenbrötlerisch sind,
•
andere Hunde überflüssig finden,
•
fremde Menschen nur un-
gern in ihrer Nähe akzep-
tieren
•
einer „bestimmten Rasse“ angehören oder
•
Angst- oder sogar Panik-
hunde sind.
Natürlich könnten auch
•
besonders jagdlich ambitio-
niert
•
territorial, schutztriebig,.....
•
besonders ausgebildet,
•
oder, oder, oder hinzu ge-
zählt werden.
Alle diese Hunde stellen ein paar
Anforderungen mehr an ihre Betreuung, als die vielen „Familienhunde“.
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Sie benötigen vielleicht ein wenig
mehr Aufmerksamkeit, dass sie sich
nicht überfordern. Sie müssen vielleicht ein wenig gebremst werden.
Sie müssen vielleicht vor den anderen Hunde „geschützt“ werden und
brauchen mehr Ruhepausen. Sie benötigen länger zur Eingewöhnung
oder bestehen auf lieb gewonnene,
langjährige Rituale.
Vielleicht müssen sie auch „einzeln“
gehalten werden, zu ihrem Schutz
und auch zum Schutz der anderen
Hunde (und ihrer Menschen).
Jagdlich sehr motivierte Hunde benötigen besonders gut gesicherte
Auslaufflächen. Angst- und Panikhunde brauchen einen geschützten
Rückzugsort und einen Menschen,
der sie gleichzeitig beschützt und
behutsam im Kontakt mit den anderen Hunden begleitet.
Nur wenige Pensionen sind hierzu
bereit und auch in der Lage. Viel
Erfahrung mit den unterschiedlichsten Hunden, Hundetypen und auch
Hunderassen sind notwendig und
die Bereitschaft sich immer wieder
neu auf die Hunde einzustellen.
Manchmal sind auch besondere
räumliche Bedingungen bzw. Rahmenbedingungen notwendig, um
die Hunde gut und individuell betreuen zu können.
Ein paar Beispiele aus meiner
eigenen Erfahrung:
Ein fünf Monate alter Mops, er ist
nur mit drei Beinen zur Welt gekommen, vorne fehlt ein Beinchen.
Er darf natürlich keine Treppen steigen, sollte weder springen noch darf
er zu viel toben. Er braucht neben einem ebenerdigen Garten auch sinnvolle (= ihn nicht überfordernde)
Hundekontakte und viele Pausen.
Ein 13 Jahre alter Beauceron Rüde,
unkastriert. Er war bis zu seinem
zwölften Lebensjahr „Bauernhofhund“ und hat noch nie im Haus
gelebt. Er kennt es nicht in einem
geschlossenen Zimmer zu schlafen und ist am liebsten bei jedem
Wetter draußen. Er benötigt einen
geschützten Schlafplatz und seine
Ruhe vor anderen, evtl. aufdringlichen Hunden.
Ein 16 (!) Jahre alter, altersbedingt
tauber kleiner Mischlingsrüde der in
linke Seite: Manchmal mag es befremdlich wirken, wenn Hunde die „einfache“ geliebte Decke von Zuhause und einen ruhigen Schlafplatz im Gartenhaus dem angebotenen gemütlichen Hundebett im Haus vorziehen. Rechts oben: In vielen Hundepensionen sind auch schon Welpen zu Besuch.
Diese Französische Bulldogge ist seit seiner 10 Lebenswoche bei mir, wenn die Dienste seiner Menschen sich mal überschneiden. Er hat sich zu
einem tollen, sozialverträglichen und überaus charmanten Jungrüden entwickelt.... auch dank der moderierten Gruppenbetreuung.
Rechts unten: Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht auffällt: Hier treffen sich ein 17 jähriger, blinder und fast tauber Hundesenior und
ein knapp 1 jähriger „Dreibein“ das erste Mal. Auch „behinderte“ Hunde können unter Anleitung in einer gut strukturierten und moderierten
Gruppe betreut werden. | Foto: Katharina Küster
„jungen Jahren“ ein richtiger „Haudrauf“ war. Er versucht immer noch
für „Ordnung“ zu sorgen, eckt dabei
oft an und wirkt manchmal orientierungslos. Auch er braucht neben
einem geschützten, ruhigen und
vor allem warmen Schlafplatz klare Hinweise des Menschen, dass er
„nichts zu regeln hat“. Medikamente
und Spezialfutter sind klar und fast
schon Standard.
Ein zweijähriger „Racer“ (PointerWindhund-Mix), sehr hochbeinig,
sehr viel Temperament und eine
gewaltige Sprungkraft. Gepaart
mit einem ausgeprägten Jagdtrieb
braucht dieser Hundekerl vor allem
eine hoch- und stabil eingezäunte
Freilauffläche, auf der er seine lan-
gen Beine auch einmal ausstrecken
kann. Trotzdem muss auch er in seinem Temperament manchmal gebremst werden.
Ein acht Monate junges Hüter-MixMädchen, extrem ängstlich bis panisch. Sie hat die letzten Monate
abgeschottet in einer Transportbox
gelebt und hat panische Angst vor
allem, was nach Mensch ausschaut.
Anfassen ist unmöglich, sie geht
schon bei einer Distanz von drei Metern nach vorne und beißt richtig zu.
Sie braucht neben gaaaanz viel Zeit
und Freiraum auch einen geschützten Rahmen, in dem sie erleben
kann dass Menschen eigentlich ganz
nett sind. Alle „angsteinflössenden“
Situationen und seine sie auch noch
so banal müssen vermieden werden.
Die zweieinhalbjährige Cane Corso
Hündin, lässt daheim außer der Familie niemanden ins Haus. Ab dem
zweiten Tag betrachtet sie die Hundepension als ihr „Zuhause“ und
verteidigt dieses mit tiefem Knurren
und ist auch bereit es gegen „Eindringlinge“ zu verteidigen.
Das sind ein paar reale Beispiele für
„besondere“ Hunde, die natürlich
auch betreut werden (müssen). Auch
ihre Menschen haben das Recht auf
einen hundefreie Zeit oder benötigen eine Betreuung während Urlaub
/ Krankheit.
Und dann gibt es natürlich noch die
vielen „Der-Tut-Nix“ oder „Der-willnur-spielen“ Hunde, die mit ihrer ex-
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trem freundlichen, manchmal schon
fast distanzlosen Art bei anderen
Hunden anecken und so gar nicht
verstehen warum sie nun Ärger bekommen.
… die Mär von der
„Rudelhaltung“ in einer
Hundebetreuung
In manchen Situationen überlege
ich mir ernsthaft, warum ich mir
„Gruppenhaltung“ überhaupt antue. Gruppenhaltung mag für die
Menschen toll aussehen: die Hunde
haben Sozial- und Spielpartner, sind
nicht alleine und
meist ist es auch
sehr harmonisch.
Was ich immer
wieder feststelle:
„Rudelhaltung“
ist das neue Modewort in der
Hu n d e b e t r e u ungsszene.
Es
wird irgendwie
häufig gleich gesetzt mit „natürlich“, gesund, artgerecht und den natürlichen Bedürfnissen des Hundes nach anderen
Hunden entsprechend.
Dabei ist Rudelhaltung in einer
Pension kaum machbar. Ein Rudel
besteht, laut gültiger Definition aus
„... (einer) geschlossene und individualisierte Gruppe von Säugetieren.
Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels
nicht beliebig austauschbar sind und
es ist eine individualisierte Gruppe,
weil die Mitglieder der Gruppe sich
untereinander erkennen.... Es gibt in
Rudeln oft eine Rangordnung[2] und
eine gewisse Arbeitsteilung.[3]....“
(vgl. Wikipedia)
In einer Hundepension, mit teilweise
täglich wechselnden Hunden ist eine
stabile, in sich geschlossene „Rudel“Bildung gar nicht möglich. Wie soll
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eine Gruppe, die sich täglich neu
finden, evtl. jeden Tag wechselnde
Hunde integrieren muss, eine stabile
Ordnung bilden?
Hunde leben in einem sozialen Verband, keine Frage. Der Hund als
sozial ausgelegtes „Gruppentier“ ist
(zumindest Phasenweise) sogar auf
die anderen angewiesen. Sie können
sich diesen Verband in der Regel
nicht aussuchen. Wir integrieren einen „neuen“ Hund in unsere oft aus
Mensch und Tier zusammen gesetzte, bereits bestehende Gruppe. Die
meisten Hunde kommen damit auch
ganz gut klar, solange die Gruppen-
Es wird Toleranz
und „un-hündisches“
Verhalten abverlangt!
zusammenstellung nicht permanent
variiert. Wir nehmen heutzutage
unsere Hunde überall hin mit. Sie
begleiten uns ins Büro, zum Einkaufen und ins Café. Dabei treffen
sie auf unterschiedliche Hunde und
befinden sich bisweilen auf deren
Gebiet. Was die meisten Menschen
dabei vergessen: Hunde besuchen
sich nicht freiwillig.
Es ist hundisch betrachtet „unhöflich“ sich ungefragt und wiederholt
auf dem Gebiet eines anderen Hundes aufzuhalten. Wir verlangen also
von dem „ansässigen“ Hund, dass er
fremde Hunde akzeptiert und ihnen am besten freundlich gegenüber
steht. Das verlangt von den „ansässigen“ Hunden sehr viel Toleranz und
eigentlich un-hundisches Verhalten.
Vor diesem Hintergrund ist es vielleicht auch verständlich, warum eine
Hundebetreuung für die betreuten
Hunde bisweilen sehr anstrengend
ist: immer wieder auf neue Sozialpartner einstellen, immer wieder neu ausloten wie der andere so
„tickt“ oder was der nicht mag.
Sind in einer Hundetagesstätte /
Pension auch die eigenen Hunde anwesend, ist es für die eigenen Hunde
häufig sehr anstrengend und auch
unnatürlich. Ich, als Pensionsbetreiber, verlange von meinen eigenen
Hunden etwas sehr unnatürliches
und anstrengendes: Sie sollen friedlich und ohne Murren akzeptieren,
dass sich täglich fremde Hunde auf
ihrem Grundstück aufhalten!
Meine Erfahrung ist daher: Die
meisten Hunde suchen gar
keine wechselnden Sozialpartner
Eine provokante
These, ich weiß.
Es ist auch meine
ganz persönliche
Meinung
und
über das für und
wieder mögen sich bitte Verhaltensexperten den Kopf zerbrechen. Ich
schildere lediglich meine Erfahrungen und Beobachtungen.
Dennoch haben gut sozialisierte Hunde meist eine Strategie des
konfliktarmen
Zusammenlebens
gefunden. Dies kann von höflichem
Interesse, Desinteresse, Spannung
abbauen durch rennen (was dann
aber auch wieder schnell in Jagdspiele umschlagen kann!) bis hin
zu „De-Eskalation durch Spielen“
reichen. Hunde können da sehr erfindungsreich sein, genau wie wir
Menschen. Ich erlebe es immer wieder, dass mir Hundehalter im Vorgespräch sagen: „Meine Hündin / mein
Rüde ist oft grantig, sehr dominant
oder sogar aggressiv im Umgang mit
anderen Hunden.“ Meist sind dies
ältere, schon erwachsene Hunde,
die sehr genau wissen was sie nicht
wollen: zu aufdringlichen Kontakt
von anderen Hunden. Treffen wir
uns und ich erlebe den Hund bei mir
auf „unbelastetem“ Grund erlebe ich
häufig einen unsicheren Hund, der
einfach nur seine Ruhe haben will
und dies deutlich zeigt. Meist nehme
ich als erstes einen meiner eigenen
beiden, emotional gefestigten, ruhigen (und kastrierten) Rüden dazu,
manchmal auch eines meiner Hundemädels.
Die meisten Hundehalter unterbinden in diesem ersten Kontakt
jede, aber auch wirklich jede Form
der hundischen Kommunikation.
Viele dieser Hunde reagieren auf
„freundliche“
Kontaktaufnahme
meiner Hunde zunächst mit einem
„unfreundlichen Zähne zeigen“ oder
auch mal einem leisen Knurren. Die
Hundehalter unterbinden dies sofort
und entschuldigen sich: „Ich sagte ja,
er ist aggressiv, dominant,....“. Wenn
ich sie dann bitte ihren Hunde einfach zu lassen und ein paar Schritte
gemeinsam mit mir aus der Situation heraus zu gehen, beruhigt sich
die Lage schlagartig und die Menschen sind erstaunt. Ich versuche
dann immer wieder zu erklären,
dass ihr Hund sich absolut korrekt
verhalten hat. Ich mag auch nicht
bei jeder Kontaktaufnahme direkt
in den Arm genommen zu werden
und von jedem „Wildfremden“ abgeknutscht zu werden. Ein Hund kann
halt nicht mit menschlichen Worten
sagen „Pfoten weg und halt mal ein
wenig Abstand. Das ist mir gerade
viel zu eng.“
Ist der Hund ein paar Tage bei uns
sind die Menschen oft völlig erstaunt, dass der Hund „mit in der
Gruppe läuft“, sich ein gewisses Maß
an Respekt verschafft hat, aber weder „aggressiv“, noch „dominant“
aufgefallen ist. Natürlich, Ausnahmen bestätigen diese Regel und ein
hohes Maß an Aufmerksamkeit ist
immer notwendig. Ich versuche den
Menschen dann immer wieder auf´s
Neue zu erklären, was da gerade passiert ist und warum sich ihr Hund
ganz normal und im besten Sinne
„hundisch“ verhalten hat. Das sind
dann so Momente wo ich mich auf
mein nächstes Seminar „hundische
Körpersprache und Kommunikation“
freue.
Fazit
Unterschiedliche Hunde bedürfen
unterschiedlicher Betreuungslösungen, Kenntnisse und Fertigkeiten
der Betreuungspersonen: Innerhalb
der Familie ist es für den Hund oft
am einfachsten, aber es ist wohl die
seltenste Betreuungsform.
In einer Gruppe, die sich immer wieder in dieser Konstellation trifft (also
wenig Wechsel hat, z.B. Dogwalker)
finden die Hunde meist schnell ihren Platz und ihre Sozialpartner.
In einer Betreuung mit (täglich)
wechselnden Hunden findet sich die
Gruppe täglich neu, jeden Tag muss
neu geschaut werden, welche Hunde
zueinander passen und welche nicht.
Manche besonderen Hunde können
nur mit hohem Aufwand oder auch
gar nicht von einer „Privatperson“
betreut werden, wie z.B. „SoKa`s“
Jeder Hund ist ein Individuum
und hat in meinen Augen auch das
Recht als solches behandelt zu werden. Und JA, ich denke, dass ausgeglichene und sozialisierte Hunde
„glücklicher“ sind als andere Hunde:
Sie dürfen ihre Menschen (= ihr eigenes „Rudel“) begleiten und genießen wesentlich mehr Freiheiten.
Aber nicht jeder Hund hatte die
Chance in einer sachkundigen und
liebevollen Familie aufzuwachsen.
Manche lerne Sozialverhalten und
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Autoren und Interviewpartner dieser Ausgabe: Nima Ashoff, Katrin Bargheer, Daniela Fiutak, Daniela Gassmann, Sonja Grüter,
Isabel Höntzsch, IVH, Karin-Stefanie Klink,
Natalie Klug, Katharina Küsters, Anna Meißner, Kris Melka, NaBu Naturschutzbund
Deutschland, Sabrina Reichel, Anne Richters, Dr. Sabine Schüller (Bft), Veterinärmedizinische Universität Wien, Uschi Weber,
Jörg Ziemer, Kristina Ziemer-Falke
Titelfoto / Bildmaterial, sofern nicht anders
gekennzeichnet: Hundeimpressionen,
Inhaberin Anja Kiefer
© 2015 Hundeimpressionen / Mein Herz
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