Hundehilfe Bakony e.V auf Spendenfahrt nach Ungarn Reisebericht 14.05.2015 -18.05.2015 Hallo liebe Bakonyfreunde ! Gleich nachdem feststand, dass wir das Tierheim Siófok in Ungarn am Balaton unterstützen werden, wollten wir auch dort unseren Anstandsbesuch machen. Wir kennen das Tierheim und die Tierheimleiterin Zsuzsi zwar schon seit Jahren, haben teilweise unsere eigenen Hunde von dort, aber wir waren auch neugierig, was sich in den Jahren so Alles verändert hat und uns ist der persönliche Kontakt auch sehr wichtig. Hinzu kam, dass unser Lager voll mit Spenden war und es hieß, diese möglichst schnell nach Ungarn zu bekommen. Nachdem dann ein Termin für unsere Fahrt feststand, hieß es für Gaby, Janka, und mich Vorbereitungen treffen, organisieren und planen. Auch Alex, die unser Team verstärkt hat, war neugierig und wollte sich selbst ein Bild von Ungarn und dem Tierschutz dort verschaffen, sodass sie schnell noch ihren Urlaub umgeplant hat und mitgefahren ist. Am 13.05.2015 trafen Alex und Gaby spät Nachmittag bei mir ein. Noch einmal alles durchgesprochen, was wir in Ungarn alles zu erledigen und abzuarbeiten haben. An dem Abend hieß es, früh zu Bett gehen, denn der nächste Tag sollte ziemlich lange und anstrengend werden. Am nächsten Morgen machten wir drei uns nach dem Frühstück mit unserem Gepäck und den vielen schon gepackten Spenden (Auto war bis unters Dach gefüllt) auf den Weg nach Köln um Janka abzuholen. Kurz vor 13 Uhr hieß es in Köln bei Janka dann: Ready for trip to Hungary! Gott sei Dank war die Autobahn wider Erwarten nicht voll und wir kamen zügig voran. Nachts um halb zwei erreichten wir unser Hotel in Siofok und fielen völlig kaputt ins Bett. Kurz vor der Fahrt teilte Zsuzsi uns mit, dass sie erst Sonntags im Tierheim Siófok sein könne. Sie war auf einer Hochzeit ihrer Familie. Es war aber nicht schlimm, da wir für unseren Aufenthalt in Ungarn noch einen Besuch bei Laura in der noch Tötung, bald hoffentlich Tierauffangstation bei Ajka, als auch bei Andrea im Tierheim Sirius bei Érd eingeplant hatten. Freitag, der 15.05.2015: Für den nächsten Tag stand ein Besuch von uns bei Laura Antal in der jetzigen Tötung bei Ajka an. Man begrüßte uns sehr herzlich und zeigte uns viele so tolle Hunde, die dort auf ein schönes Zuhause warten. Auf den nachfolgenden Bildern sieht man was für tolle Hunde bei Laura sind. Laura ist Hundefängerin und Leiterin und wird von der Stadt bezahlt. Ihr großer Herzenswunsch ist es, aus der Tötung eine Auffangstation und später ein Tierheim zu machen und sie tötet zur Zeit nicht, sondern versucht, die Hunde zu vermitteln oder in Pflegestellen unterzubringen. Was ihr noch ganz gut gelingt. Eine Frau mit großem Engagement und Willen, es für die Tiere dort zu verbessern. Es geht in Ungarn voran ! Ca. 50 Hunde werden von Laura und ihrem Team tagtäglich betreut. Zusätzlich sind etliche Hunde, vor allem Welpen auf Pflegestellen gut versorgt und ca. 20 Katzen sind ebenfalls in Pflegestellen untergebracht. Das Gelände der Tötung besteht zur Zeit aus einem kleineren Bereich mit zwar hübsch bemalten, aber doch viel zu kleinen dunklen Zwingern und einem kleinen Auslauf davor. Aber auch hier ist nun ein Silberstreif am Horizont dank ihres unermüdlichen Einsatzes und des Nervens bei der Gemeinde. Neben der Tötung befindet sich noch ein weiteres Grundstück, welches der Stadt Ajka gehört. Das Grundstück wurde für Vahur Állatvédö Egyesület ( Tierschutzverein Vahur ) zur Verfügung gestellt. Am 17.04.2015 übernahm Laura sozusagen die Führung des Vereins und somit auch das Grundstück. Als Laura den Verein übernahm, verweilten 7 Hunde in den Zwingern auf dem Gelände. Täglich werden Hunde bei Laura abgegeben und mittlerweile sind schon 14 Hunde auf dem Gelände bzw. in den Zwingern untergebracht. Weitere Zwinger werden dringend benötigt und die vorhandenen 19 Zwinger, ein kleiner mobiler Zwinger, als auch zwei sehr große Zwinger auf diesem Grundstück müssen renoviert, gereinigt und desinfiziert werden. Hier nur ein paar der notwendigsten Arbeiten, die erfolgen müssen, um deutlich zu machen, dass es sich um ein Großprojekt handelt, was ein so winziger Verein, wie der von Laura nicht alleine stemmen kann: Entsorgung des Mülls der Vorgänger Erneuerung der Beton-Haltesäulen der Zwinger Erneuerung der maroden Zwingerschlösser Erneuerung des Zauns und des Tores Reparatur des Wasserleitungssystems, sowohl im Erdreich, als auch in den Gebäuden Ersetzung der nicht funktionierenden Wasserhähne Bau von Hundehütten in den Zwingern später dann Ausbau eines Auslaufs für die Hunde Wie Ihr selber lesen könnt, steht für Ajka also jede Menge Arbeit an und wir haben uns dazu entschlossen zu helfen. Aus der Tötung muss eine Auffangstation werden und wir hoffen, dass wir auf Eure Hilfe zählen können. Die Bilder von dem weiterem Grundstück setzte ich jetzt einmal kommentarlos hier ein (an dieser Stelle mein Dank für die Bereitstellung der Bilder an Wolfgang Bahr). Ein großes Dankeschön an Laura und ihr Team für die Zeit, die Ihr für uns, trotz der ganzen Arbeit aufgebracht habt. Des Weiteren ein großes Dankeschön an Ildikó und der kurzfristig eingesprungenen Petra für die Übersetzung. Viel zu schnell vergingen die Stunden und mit jeder Menge neuer Eindrücke verabschiedeten wir uns von Laura und machten uns auf den Weg zum Hotel. Vorher durften wir noch unsere Mitbringsel für die Tiere ausladen und bekamen für die Spenden glänzende Augen bei den Tierschützern und ein riesiges Dankeschön. Das geben wir gerne an die Menschen weiter, die uns mit ihren Spenden unterstützen. Ohne Euch ginge das nicht. DANKE ! Samstag, der 16.05.2015: Heute stand auf unserem Plan der Besuch des Tierheims Sirius bei Érd. Auch von Andrea und ihrem Team wurden wir freundlich begrüßt und man nahm sich sehr viel Zeit und beantwortete all unsere Fragen. Das Tierheim Sirius wurde vor 10 Jahren als Stiftung gegründet. Momentan beherbergt das Tierheim ca. 100 Hunde und ca. 20 Katzen auf Pflegestellen. Andrea hat 5 feste Mitarbeiter, die sich liebevoll um die Tiere kümmern. Strom, Wasser und der Tierarzt werden von der Stadt bezahlt. Zusätzlich bekommt Andrea von einigen Leuten die 1% Steuern, die sie zahlen müssen. Ich muss dabei erwähnen, dass diese von der Stadt aufgeteilt werden. Futter müssen Andrea und ihr Team selbst besorgen. Wenn es das Budget zulässt, kaufen sie das Futter. Aber meistens bekommen sie abgelaufenes Futter als Spenden genauso, wie das nicht verkaufte Fleisch vom Supermarkt. Andrea erzählte uns, dass die Hunde vom Hundefänger kommen. Andrea hat Gott sei Dank einen Vertrag mit der Stadt geschlossen. Bekommt sie einen Hund vom Hundefänger, verpflichten sich Andrea und ihr Team den Hund zu versorgen und zu vermitteln ohne weitere Kosten für die Stadt. Dafür muss dann aber kein Hund getötet werden. Nach Ankunft der Hunde gehen diese erst einmal 14 Tage in Quarantäne. In der Zeit haben ehemalige Besitzer Zeit ihren Hund abzuholen. Erst nach Ablauf der 14 Tage werden die Hunde in Zwingern untergebracht und zur Vermittlung gestellt. Das Quarantänehaus: Andrea erzählte uns, dass alleine in Ungarn pro Monat 30 Hunde vermittelt werden. Wir fragten sie, wie sie das mit der Vermittlung handhaben. Andrea erklärte uns, dass vor Vermittlung eine Vorkontrolle stattfindet. Kurze Zeit, nachdem der Hund in sein neues Zuhause gezogen ist, findet eine Nachkontrolle statt. Wenn Andrea merkt, dass es zwischen der Familie und dem Hund nicht passt oder er nicht artgerecht gehalten wird, nimmt sie ihn sofort wieder mit. Kein Hund hat es verdient, vom Regen in die Traufe zu kommen. Gezahlt wird von den neuen Besitzern nur sehr wenig, teilweise gar Nichts oder es wird etwas Futterspende mitgebracht. Das Tierheim hat feste Öffnungszeiten. In dieser Zeit gibt es viele Besucher. Auch Gassigänger sind für die ganzen Hunde vorhanden. Gehalten werden die Hunde in zum Teil recht großen Zwingern. Die Welpen sind unter sich, die kleinen Hunde sind unter sich und die großen werden mit 2 manchmal 3 Hunden in einem Zwinger untergebracht. Nachts und vor Allem im Winter haben sie die Möglichkeit, vom Zwinger in ein Gebäude zu gehen. Somit sind die Hunde im Winter vor Kälte geschützt. Alle innenliegenden Zwinger im Gebäude sind weiterhin mit Wärmelampen ausgestattet. Andrea erzählte uns auch, dass sie mit Traces arbeiten. Das ist notwendig für eine Vermittlung der Hunde in andere Länder. Alles in Allem ein sehr gut geführtes Tierheim mit einer sehr engagierten Leiterin und tollen Mitarbeitern, die das Herz auf dem rechten Fleck haben. Wir konnten soviel liebevolle Momente der Zuwendung zu den Tieren sehen. Das beeindruckt aufgrund der Menge der Hunde schon sehr. Leider ist es wie überall, wenig Geld, wenig Futter und zuviele Hunde, aber sie machen das Beste draus und es ist toll, so engagierte Tierschutzmenschen wieder kennen gelernt zu haben. Hier ein kleiner Einblick der Hundehaltung im Tierheim Sirius Zwinger mit Durchgang zum Gebäude: Auch hier sind so wunderbare Hunde, die sich sehnlichst ein Zuhause wünschen. Auch für Sirus hatten wir einige Spenden im Gepäck, die mit glücklichem Lächeln und großer Dankbarkeit entgegen genommen wurden. Diese hatten wir kurz vorher in Ungarn im Fressnapf noch kaufen können. Nachmittags dann war die Zeit dort wieder wie im Flug vergangen und wir verabschiedeten uns und nahmen viele positive, zum Teil aber auch traurige Eindrücke (wenn man an die Langzeitinsassen und die vielen Welpen denkt) und viele Informationen über Tierschutz in Ungarn mit. Auch an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Andrea und ihrem Team für die Zeit, die sie trotz der ganzen Arbeit, für uns hatte. An diesem Nachmittag stand dann noch ein Kurzbesuch im Tierheim Siófok an. Sonntag, der 17.05.2015: Heute stand für uns der Besuch beim Tierheim Siófok an. Auch hier wurden wir von Zsuzsi und ihrem Team herzlich empfangen und die alte Vertrautheit war sofort wieder da. Eine Menge Arbeit stand für uns und Zsuzsi an. Wir brauchten unbedingt aktuelle Informationen über die Hunde, als auch aktuelle Bilder des Ein oder Anderen. Ganz wichtig bei alledem war, sich einen persönlichen Eindruck der Hunde zu verschaffen. Zsuzsi erzählte uns, dass sich im Tierheim Siófok momentan ca. 130 Hunde befinden und bei Janozs sind ca. 70 Katzen untergebracht. Das Tierheim hat täglich mehrere Besucher. Meistens sind es Familien mit Kindern. Auch das Tierheim Siófok wird unterstützt durch Gassigänger. Es gibt zum Beispiel Tage der offenen Tür. In den Schulen wird Aufklärungsarbeit betrieben, das A und O., um ein Umdenken Tieren gegenüber in Ungarn zu erreichen. Futter bekommt das Tierheim als Spende von den Supermärkten. Für die Abholung ist Janozs zuständig. Bei dem Tierheim Siófok handelt es sich um ein sehr offenes Tierheim, das heißt, auch hier gibt es tägliche und feste Öffnungszeiten. Nachdem Zsuzsi uns mit Rat und Tat bezüglich der Hunde zur Seite stand, wir unzählige Fotos und Videos gemacht haben und sie uns unfassbar gut Updates zum Verhalten der Hunde geben konnte (wie kann man bei der vielen Arbeit, sich auch noch das Alles merken ?), fragten wir sie, was sie denn dringend benötigt. Zsuzsi erzählte uns, dass sie dringend Welpenfutter braucht. Es sind schon viele Welpen dort, aber die große Welpenschwemme steht bevor. Bei dem Gespräch erzählte sie uns auch von einem weiteren für sie fast unlösbaren Problem. Das Tierheim hat einen total alten, rostigen Kangoo, welcher knapp 600.000 km auf dem Tacho hat und zudem viel zu klein ist. Um Futter abzuholen oder die Hunde zur Kastration zu bringen, muss Janozs mehrfach fahren. Problematisch ist dabei nicht nur der Benzinverbrauch, weil Benzin in Ungarn sehr sehr teuer ist (teilweise teurer als in Deutschland), sondern auch der Verbrauch vom Öl. 2 Liter pro Woche müssen nachgefüllt werden, weil der Wagen Öl verliert und eine Reparatur ist zu teuer und lohnt sich auch nicht mehr. Leider ist es zur Zeit das einzige überhaupt funktionierende Auto. Es gibt wohl noch einen Opel Vitara, aber dessen Motor ist vollends kaputt und es muss ein neuer her. Gesucht für diesen Wagen wird eine 2 Liter Maschine von Renault Traffic. Man muss dabei allerdings mit 2000€ rechnen. Es ist weder das Geld da, noch ist bislang so ein Motor gefunden worden. Auch hier muss dringend geholfen werden! Hört Euch um, helft mit Infos und bitte bitte auch mit einer finanziellen Spende, weil wir nicht wissen, wie Futter besorgt werden soll, wenn der Kangoo auch noch ausfällt..... Zsuzsi zeigte uns auch die neu errichtete Quarantänestation mit Behandlungsraum. Das konnte durch ihre unermüdliche Vorsprache und Anträge an die EU durch sie und ihre Leute gebaut werden. Kostet Zeit, Nerven und ist nicht einfach. Wir ziehen den Hut vor Zsuzsi und ihrem Team !!! Eine große Verbesserung sowohl für die Mitarbeiter, aber vor Allem für die Hunde und eine Riesenhilfe bei der Verminderung des Ansteckungsrisikos und der Behandlung von erkrankten Hunden direkt vor Ort. Auch in Siófok warten jede Menge tolle Hunde auf ihre Familie! Am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns von Zsuzsi. Unser Kopf war randvoll mit Informationen und Eindrücken und unsere Kameras hatte geglüht. Auch hier ein Riesendank an Zsuzsi und ihr Team, die sich jede Menge Zeit für uns genommen haben. Montag, der 18.05.2015 Geplant war an diesem Tage eigentlich, dass wir sehr früh unseren Heimweg nach Deutschland antreten. Nachdem uns Zsuzsi aber einen Tag zuvor berichtete, dass sie dringend Welpenfutter braucht, beschlossen wir, vor der Abfahrt noch Welpenfutter zu besorgen. Das Frühstück entfiel an dem Morgen und es hieß: Den Welpen muss geholfen werden! Schliesslich waren wir seit dem vergangenen Tag ja mit ihnen auch per Du und Du, weil wir sie kraulen und knuddeln durften. Also schnell die Taschen in den Wagen gepackt und dann ging es in den nächsten Fressnapf. Ruckzuck war Alles eingekauft und es ging mit dem Futter Richtung Tierheim Siófok. Nachdem die Spenden ausgeladen waren, verabschiedeten wir uns herzlich von Allen machten uns auf den Heimweg. Zuhause hatten wir dann 3000 km mehr auf dem Tacho in den wenigen Tagen und waren ziemlich kaputt, müde und mussten erst einmal Alles verarbeiten. Als Resumee können wir sagen: Die Tage vergingen wieder viel zu schnell und man denkt man steht da und schaut nur hilflos zu. Jede Menge Hunde, sei es in Ajka, Sirius und Siófok, die ein Zuhause suchen, Futter, Zuwendung, medizinische Versorgung usw. brauchen. Menschen, die unglaublich engagiert sind, bis an ihre Kräfte gehen, viel Negatives sehen und erleben und trotzdem nicht aufgeben. Und Eines ist uns nach der Fahrt noch deutlicher geworden: Dort muss geholfen werden!!! Bitte helft mit. Eure Bakony’s
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