Das Post-Quiz: Hätten Sie‘s gewusst? Mitmachen und Lösungswort finden. Es gibt immer noch einiges aus der Welt der Post zu entdecken und zu bestaunen: Checken Sie Ihr Postwissen. Seite 36 www.citipost.de Umweltmanagement Die Umweltverantwortung stoppt nicht vor der Haustür. Die CITIPOST ist eines von 7000 Unternehmen in Deutschland, die nach ISO 14001 zertifiziert sind. 2015 Herbst/ Winter Editorial Liebe Leserinnen und Leser, was wäre die Welt ohne Briefe, ohne Texte auf Papier? Sie wäre nicht nur leerer und emotionsloser, sondern auch schwieriger zu organisieren. Daran hat sich seit Einführung von Fax und E-Mail kaum etwas geändert. Auch heute gilt der Spruch des Schülers in Goethes „Faust“: „Denn was man schwarz auf weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen.“ Die Vorteile liegen auf der Hand. So ist die Briefpost deutlich besser gegen unliebsame Mitleser geschützt als E-Mails und elektronischer Datenaustausch. Zudem ist ein großer Teil der versandten Informationen nicht digitalisierbar. Und schließlich hat Gedrucktes dank unseres haptischen Empfindens eine höhere Wertigkeit als elektronische Post. Das „Nach-Hause-Tragen“ übernehmen professionelle Dienstleister wie die CITIPOST. Seit 1998 ist die CITIPOST eine ernst zu nehmende Alternative zur „Gelben Post“. Unsere Kunden schätzen nicht nur unsere deutlich günstigeren Preise. impressum Lars Rehmann GESCHÄFTSFÜHRER Die CITIPOST punktet auch mit mehr Service und Flexibilität. Besonders deutlich wurde dies während des Poststreiks vor wenigen Wochen. Die CITIPOST streikt nicht, die CITIPOST liefert! Briefe werden von der CITIPOST sogar international, Pakete europaweit ausgeliefert. So bieten wir unseren Kunden einen kompletten Service aus einer Hand. Wir wollen unsere Kunden über unser hohes Qualitätsniveau informieren. Dazu gehört auch, dass wir regelmäßig über unseren Service berichten. Daher haben wir uns entschieden, das Kundenmaga- zin „postmarkt“ zu nutzen. Sie halten heute die erste Ausgabe in Händen, an der wir beteiligt sind. Mit diesem Magazin werden wir Sie zweimal im Jahr über die neuesten Entwicklungen auf dem Markt der Briefpost informieren und richten dabei natürlich den Fokus besonders auf die CITIPOST. So stellen wir Ihnen in dem Artikel auf der folgenden Seite zum Beispiel unseren neuesten Zusatzservice, die Wunschbriefmarke, vor. Mit dem Briefmarkendesigner in unserem Online-Shop ermöglichen wir Ihnen schon ab geringen Auflagen Ihre eigenen Briefmarken zu gestalten und diese als Marketingtool zu verwenden. Ich hoffe, dass das Magazin „postmarkt“ mit seinen Themen rund um die Briefpost auf Ihr Interesse stößt, und freue mich auf Ihr Feedback und Ihre Anregungen! Ihr Lars Rehmann postmarkt-Magazin Ausgabe 02/2015 Gesamtausgabe Regionalausgabe Herausgeber: Wolf-Dieter von Trotha Herausgeber: CITIPOST GmbH Verlag: RAVEN Marketing GmbH Am Harzofen 12a · 64297 Darmstadt Tel. 06151.9187826 · [email protected] Geschäftsführer: Michael Dillmann Redaktion: CITIPOST GmbH Lilienthalstr. 19, D-30179 Hannover Tel. 0511.121232-00 · Fax 0511.121232-09 Fotos: gettyimages, Citipost Redaktion: RAVEN Marketing GmbH (V.i.S.d.P.) H.-W. Mayer (hwm) · K3 medien GmbH · Darmstadt Uwe Knoll (uk) · Knoll Media · Groß Gerau Geschäftsführer: Lars Rehmann, Gerd Feldgiebel [email protected] www.citipost.de Druck: Frotscher Druck GmbH Riedstraße 8 · 64295 Darmstadt CITIPOST GmbH – ein Unternehmen der Madsack Mediengruppe Wunschbriefmarken Briefe als Eyecatcher Seit dem Jahr 2005 verkauft die CITIPOST ihre eigenen Briefmarken. Seither schmückten zahlreiche Motive, zum Beispiel aus dem Zoo Hannover und aus dem Großen Garten, die Briefmarken der CITIPOST. „Alle unsere Motive und insbesondere die farbenfrohen Abbildungen aus dem Zoo erfreuen sich großer Beliebtheit“, sagt Antje Wachsmuth, Leiterin Briefmarkengeschäft der CITIPOST. „Doch wir wollen unseren Kunden noch einen weiteren Service bieten, der sie bei ihrem Marketing unterstützt“, betont Wachsmuth. „Daher haben wir das neue Tool ‚Briefmarkendesigner‘ entwickelt.“ Mit dem „Briefmarkendesigner“ können Kunden der CITIPOST in deren Online-Shop ihre Wunschbriefmarken mit eigenen Motiven individuell gestalten. Denkbar sind die unterschiedlichsten Varianten. Ob Unternehmenslogo, Foto des Firmeninhabers oder Abbildung eines Produktes - die Bandbreite umsetzbarer Motive ist sehr weit. Jede Postsendung vertieft die Wirkung und Wiedererkennbarkeit des Markenauftritts des www.citipost.de Absenders. So wird die individuelle Frankierung zu einem preiswerten und schnell verfügbaren Marketinginstrument mit einem doppelten Nutzen. Auch bei der Firma Kindler, einem Spezialisten für Elektroanlagen in Hannover, ist man von den Vorzügen der Wunschbriefmarke überzeugt. „Die Wunschbriefmarke mit unserem Logo erhöht den Wiedererkennungswert unseres Unternehmens und vermittelt unseren Kunden auf den ersten Blick, dass wir mit einem starken, regionalen Dienstleister zusammenarbeiten“, sagt Jörg Schmidtpott, Geschäftsführer bei Kindler. „Und nicht zuletzt können wir Portokosten sparen und uns die Vorsteuer erstatten lassen.“ Für die Produktion berechnet die CITIPOST einmalig 25 Euro je Bestellung – das ist deutlich günstiger als bei anderen Anbietern. Die Kosten für die Wunschbriefmarken bleiben unabhängig von der Zahl der Motive und Höhe der Auflage gleich. Die Nachbestellung von Wunschbriefmarken ist kostenlos, es werden nur Versand- kosten von 2 Euro fällig. Bei einem Bestellwert von über 50 Euro spart man auch die zwei Euro. Wachsmuth: „Damit sind die Wunschbriefmarken ein unschlagbar günstiges Marketingtool für große ebenso wie für kleinere Unternehmen.“ Die Erstellung von individuellen Briefmarken ist sehr einfach. CITIPOST-Kunden müssen nichts weiter tun, als das gewünschte Motiv in digitaler, druckfähiger Form über den Online-Shop zu übermitteln. Das bedeutet, die Mindestauflösung sollte idealerweise bei 600 dpi liegen. Schon wenige Sekunden nach dem Hochladen erscheint das Motiv im vorgezeichneten Raster. Jetzt kann es noch mit einem eigenen Text ergänzt werden. Auch hierbei hat der Kunde ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit. Bildmotiv und Text können beliebig innerhalb des roten Rasterrechtecks verschoben werden. Und das Ganze geht sehr fix: Nach Übermittlung der Daten dauert es nur eine gute Woche, bis die fertigen Wunschbriefmarken bei den Kunden eintreffen. CITIPOST – Einfach. Gut. Geschickt. Umweltmanagement nach ISO 14001 Klima schützen, Menschen helfen Rund zwölf Milliarden Briefe wurden im vergangenen Jahr allein innerhalb Deutschlands versandt. Hinzu kommen fast drei Milliarden Sendungen, die Kurier-, Express- und Paketdienste ausgeliefert haben, Tendenz steigend. Die gesamte Logistikkette für Milliarden Postsendungen verschlingt eine Menge Energie und belastet die Umwelt. Doch Unternehmen können durch verschiedene Umweltschutzmaßnah- men ihren Corporate Carbon Footprint (siehe Kasten) minimieren. „Die Umwelt geht uns alle etwas an. Auch Unternehmen sind in der Pflicht und können, wenn sie Umweltbelastungen letztlich nicht vermeiden können, diese durch den gezielten Einsatz von Ressourcen zumindest verringern“, sagt Heinz Cordua, Managementbeauftragter für Qualität und Umwelt der CITIPOST. Daher CITIPOST – Einfach. Gut. Geschickt. hat die CITIPOST, nachdem sie bereits 2011 ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 eingeführt hatte, 2014 ein Umweltmanagement nach ISO 14001 integriert. Das damit entstandene integrierte Managementsystem für Qualität und Umwelt durchlief zuletzt 2014 erfolgreich die Zertifizierung durch die DEKRA und ist vorerst bis 2017 gültig. „Unser langfristiges Ziel war es, unseren Kunden einen www.citipost.de klimaneutralen Briefversand zu ermöglichen. Dies geht natürlich nicht von heute auf morgen“, so Lars Rehmann, Geschäftsführer der CITIPOST. Wichtig sei zunächst eine Bestandsaufnahme gewesen. Sodann musste innerhalb des Unternehmens das Bewusstsein der Mitarbeiter für den sparsamen und verantwortungsvollen Einsatz von Ressourcen geschaffen werden. „Es war ein umfangreiches Projekt, insbesondere da unsere Umweltverantwortung für uns als CITIPOST nicht vor der Haustür stoppt“, betont Heinz Cordua. „Doch innerhalb eines knappen Jahres haben wir es geschafft, das zu erreichen, was wir uns mit diesem Projekt vorgenommen haben. Auch unsere Dienstleister versuchen wir in dieses System einzubinden.“ gen eine moderne LED-Beleuchtung oder die Schulung, also Bewusstseinsbildung von Lieferanten zu umweltrelevanten Themen sein. Das übergeordnete Ziel dieser Maßnahmen ist jeweils die Verbesserung der Umweltleistung eines Unternehmens. Auch Unternehmen, die ihre Geschäftspost unfrankiert mit der CITIPOST versenden, können sich auf Anfrage für die klimaneutrale Variante entscheiden. Sie zahlen den Klimabeitrag (den anfallenden CO2-Emissionsausgleich für ihre Sendungen) mit ihrer monatlichen Sammelrechnung. Dieser wird dann von der CITIPOST als Spende zum Ausgleich der CO2-Emissionen an Climate Partner weitergeleitet, die im Auftrag der CITIPOST den Ausgleich durch den Erwerb von Klimaschutzzertifikaten verschiedener Projekte in der ganzen Welt ausführt. Umweltprogramm Der zweite wichtige Schritt nach Erhebung der gesamten Umweltdaten eines Unternehmens und der Bewusstseinsbildung ist die regelmäßige Festlegung von Umweltmaßnahmen, die zu einer Vermeidung oder Verringerung der Umweltbelastungen führen. Das kann z. B. der Austausch alter Leuchtstoffröhren ge- Auch für Privatkunden bietet die CITIPOST eine Möglichkeit, den Klimaschutz ernst zu nehmen. Hierzu bietet die CITIPOST ab sofort ihre neue Umweltbriefmarke an. Mit einem Teil der Erlöse aus dieser Briefmarke wird ein ausgewähltes Klimaprojekt in Kenia unterstützt. Ziel des Projekts ist es, dörfliche Haushalte in Kenia mit einfachen, aber äußerst effizienten Filteranlagen für sauberes Trinkwasser zu versorgen. So können Krankheiten verhindert und das Abholzen für die Gewinnung von Brennholz vermindert werden. Heinz Cordua: „Von jeder CITIPOST-Briefmarke mit dem Kenia-Motiv für 55 Cent fließen 5 Cent über Climate Partner in www.citipost.de CITITPOST übernimmt Verantwortung Der Corporate Carbon Footprint ist die Bestandsaufnahme von CO2-Emissionen, welche bei allen Tätigkeiten einer Organisation innerhalb eines festgelegten Zeitraums (in der Regel ein Kalenderjahr) anfallen. Er wird auf Basis des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standards (GHG Protocol) erstellt und dient als eine der Grundlagen für Aktivitäten eines Unternehmens zugunsten des Klimaschutzes. Aufgrund dieser Erhebung ist es einem Unternehmen möglich, seinen Kunden einen CO2-neutralen Versand anbieten zu können, d. h. gezielt die CO2-Emissionen an einer anderen Stelle in der Welt (z. B. durch Klimaprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern) auszugleichen, die bei der Verarbeitung der Sendungen vor Ort nicht vermieden werden können. Die Ermittlung des Corporate Carbon Footprints wird jährlich wiederholt und stellt einen fortlaufenden Prozess dar. das Trinkwasser-Projekt. Durch die Unterstützung des Projekts wird das CO2-Aufkommen Ihrer Briefsendungen ausgeglichen und Ihre Post klimaneutral verschickt.“ Weitere Informationen finden Sie hier: www.citipost.de www.climatepartner.com. CITIPOST – Einfach. Gut. Geschickt. Neues aus dem Hause CITIPOST Effizienz steigern, Gutes tun Eigene Transportlogistik Die CITIPOST optimiert weiter ihre Zustellung. „Das Bessere ist der Feind des Guten“, sagt Michael Cebulsky. „Daher wollen wir künftig für die Abholung der Post unserer Kunden und die Belieferung unserer Stützpunkte eigene Cebulsky. „Die neue Zustellung wird mittels einer speziellen Software errechnet.“ Auf die Briefe wird dann die Gangfolge mittels Nummern aufgedruckt. So kann auch ein ortsunkundiger Zusteller sofort erkennen, in welcher Reihenfolge er die Briefe an den einzelnen Adressen zustellen muss. Das Pilotprojekt wird zunächst an zwei Zustellstützpunkten durchgeführt; bei Erfolg wird es zügig an allen Zustellstützpunkten implementiert. Charity mit Penny gebrandete Fahrzeuge einsetzen und werden dafür eigene Fahrer einstellen, die, erkennbar an ihrer Kleidung, ausschließlich für die CITIPOST tätig sind.“ Außerdem bietet diese Neuerung eine bessere Identifikation mit der CITIPOST. Leichte Gangfolgesortierung Die CITIPOST testet ab Anfang 2016 eine neue Form der Sortierung. Bisher sortieren die Zusteller ihre Briefe in den Zustellstützpunkten nach Straßen und Hausnummern. Dies hat den Nachteil, dass es im Falle eines Ausfalls des ortskundigen Zustellers für Ersatzzusteller schwierig ist, die Tour nachzuvollziehen. „Die neue Methode ist wesentlich effektiver“, sagt Die CITIPOST und der Discounter Penny unterstützen gemeinsam die Hannöversche Tafel. Seit 6. Oktober gibt es Boxen an den Pfandautomaten von 32 Penny-Filialen. Dort können Kunden ihre Pfandbons als Spende an die Hannöversche Tafel einwerfen. Die Filialleiter zahlen die Pfandbeträge aus und die CITIPOST leitet das Geld an die Hannöversche Tafel weiter. Außerdem unterstützt die CITIPOST das NKR (Norddeutsches Knochenmark- und CITIPOST – Einfach. Gut. Geschickt. Stammzellspender-Register) mit vielen Aktionen. So erhält das NKR unter anderem kostenlose eigene Briefmarken. Erweiterte Produktpalette Mit Mailings Ihre Kunden einfach, schnell und preiswert erreichen - Die CITIPOST weitet das Geschäftsfeld für Lettershoplösungen weiter aus, um ihren Kunden den Komplettservice anzubieten, vom Druck bis zum portooptimierten Versand, alles aus einer Hand. Außerdem gibt es in Kürze für Ihre Weihnachtspost, wie in jedem Jahr, wieder Briefmarken mit weihnachtlichen Motiven. Neues Bewerbermanagement Seit Kurzem ist bei der CITIPOST eine Mitarbeiterin dafür zuständig, Konzepte für die Personalbindung zu entwickeln und die Zustellgesellschaften bei Gewinnung von neuem Zustellpersonal zu unterstützen. „Mit der Schaffung dieser neuen Arbeitsstelle wollen wir auch die direkte Kommunikation zwischen der CITIPOST und den verschiedenen Zustellgesellschaften, aber auch mit den Zustellern und den Depotleitern verbessern“, sagt Michael Cebulsky, Bereichsleiter Logistik der Madsack Logistik Mitte GmbH. Ziel sei es, die CITIPOST und die Zustellgesellschaften noch stärker als bisher als attraktive Arbeitgeber zu positionieren. www.citipost.de KOMMUNIKATION Es ist leichter, etwas Originelles zu sagen, als bereits gesagte Dinge miteinander in Einklang zu bringen. Luc de Clapiers, frz. Schriftsteller RAVEN MARKETING RAVEN Marketing GmbH Am Harzofen 12a | 64297 Darmstadt Fon 06151.9187828 [email protected] Kommunikation Marketing Layout. Design Verlag. Druck inhalt 02 postmarkt ausgabe 02_2015 zukunft markt 04 10 Die »Unibox« für alle Hermes, DPD und GLS bieten eine gemeinsame Paketbox Ab Oktober kommt ein Paketkasten, der von jedem Lieferanten genutzt werden kann. Paketdienste sichern den Einzelhandel Studienergebnisse zur »Nachhaltigen Stadtlogistik« Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP-Dienste) in Deutschland sichern lebendige Innenstädte. 06 12 Elektrischer Transporter für Briefzusteller 18 Der Frust mit dem Poststreik Die Onlinehändler waren besonders betroffen Etwa 30.000 Postmitarbeiter hatten ihre Arbeit für rund vier Wochen Streik niedergelegt – mit gravierenden Konsequenzen, vor allem für den E-Commerce in Deutschland. VW entwickelt »eT!« für die Innenstadtzustellung Führerlos, elektrisch und bis in den letzten Winkel durchdacht. 20 14 Umfrage des DVPT Die Post von morgen Dienstleistung im Wandel der Zeit – verschwindet der Privatbrief? Kommunizieren über Whats App, Facebook und Skype ist heute die Regel – und dies nicht nur bei Jugendlichen. Der Poststreik und die Folgen Laut des Deutschen Verbandes für Post-, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V., wurde die Leistungsfähigkeit der privaten Postdienstleister teilweise besser beurteilt als die der DPAG. 22 Sendungsverfolgung Die Cloud als neues Werkzeug für Versender und Empfänger Den Weg Ihrer Sendung verfolgen: orts- und geräteunabhängig, ohne Installationsaufwand. 08 Meldungen Neues aus der Postbranche Ein neues Magazin, selbstfahrende LKW, Drohnen und innerstädtischer Güterverkehr mit elektrischen Lastenrädern: News in aller Kürze. recht + politik 17 Liberalisierter Postmarkt Quo vadis – Postagenturen und Paketshops? Verträge zwischen extrem ungleichen Partnern Postagenturen und Paketshops mausern sich zu einer Art Achillesferse für die Zustellung der wachsenden E-Commerce Sendungsmengen. Europäisches Gemeinschaftsprojekt und seine Wirklichkeit 20 Jahre nach Beginn der Liberalisierung ist festzustellen, dass diese maßgeblich zugunsten der Deutsche Post AG und dem Bund gelungen ist. BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 retrospektive menschen 24 32 Geschichte(n) der historischen Poststempel Franz von Taxis Kleine Stempelkunde Stempel sind nicht nur Entwertungen, sondern philatelistisch eine Wissenschaft für sich. Begründer der Post und einer milliardenschweren Dynastie Vor über 500 Jahren begründete Francesco Tasso das moderne Postwesen. 26 35 Kreative Briefkästen Ein Blick in die weite Welt Poststation am Strand der Galapagosinseln, Briefauffangbehälter aus Neuseeland und ein Seemannsstiefel als Postkasten. Historie der Rohrpost Damals „Science-Ficton“, heute fast vergessen Unter Europas Metropolen verliefen riesige Rohrpostnetze. 30 36 Der Pony Express Verwegene Postreiter erobern vor 155 Jahren den Wilden Westen Zehn Tage für mehr als 3.000 Kilometer – von Missouri bis nach Kalifornien. Postmarkt QUIZ Unser Post-Wissens-Check: Wie gut kennen Sie sich aus? Es gibt Wissenswertes rund um das Thema Post zu entdecken. story 38 Kahnpost im Spreewald Die Post kommt vom Wasser Im Spreewald werden die Briefe noch ganz idyllisch per Kahn ausgeliefert - wie vor 100 Jahren. Mit reiner Muskelkraft steuert die Postbotin Andrea Bunar ihren Holzkahn durch das malerische Biosphärenreservat Brandenburgs südöstlich von Berlin. 40 Post Scriptum Humor mit LORIOT – Teil 2 Briefe des Vicco von Bülow an die „Quick” – viel Vergnügen! Hinweis der Redaktion Der in der ersten Ausgabe dieses Magazins veröffentlichte Artikel „Monopol Missbrauch verhindern“ basierte auf einem Beitrag von Dr. Walther Otremba in der FAZ vom Januar 2015. Bei der seinerzeit abgedruckten, gekürzten Fassung fehlte die Quellenangabe und sie war mit dem Autor nicht abgestimmt. So konnte der falsche Eindruck entstehen, Dr. Otremba, der Vorsitzende des Bundesverbandes Briefdienste e. V., hätte sich gegen die Neuformulierung der Postentgeltregulierungsverordnung ausgesprochen. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Die Redaktion entschuldigt sich hiermit für diesen Recherchefehler. Der Verlag www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 03 inhalt markt 04 postmarkt ausgabe 02_2015 Ergebnisse der Studie »Nachhaltige Stadtlogistik« Paketdienste sichern den Einzelhandel von links nach rechts: Prof. Dr. Ralf Bogdanski (Technische Hochschule Nürnberg), Marten Bosselmann (Geschäftsführer, Bundesverband Paket und Expresslogistik), Florian Gerster (Vorstandsvorsitzender, Bundesverband Paket und Expresslogistik) Foto: BIEK / Marcus Reichmann „Die Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP-Dienste) in Deutschland sichern lebendige Innenstädte“, sagt Florian Gerster, Vorsitzender des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik. Er stellte in Berlin Anfang des Jahres die Studie »Nachhaltige Stadtlogistik durch Kurier-, Express- und Paketdienste« vor – gemeinsam mit dem Autor der Studie Prof. Dr. Ralf Bogdanski von der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. „Die Ziele von Kommunen, KEP-Diensten und Handel sind kohärent: Damit ist die Voraussetzung für eine nachhaltige Stadtlogistik durch KEP-Dienste grundsätzlich gegeben“, so Ralf Bogdanski. Das Angebot der Dienstleister begünstige besonders kleine innerstädtische Geschäfte, leiste somit einen Beitrag zur Vielfalt der Innenstädte und stärke insgesamt den Wirtschaftsstandort Innenstadt. BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Grün und günstig „Die KEP-Dienste bedeuten für den Einzel- und Onlinehandel in Innenstädten das, was der öffentliche Personennahverkehr für Stadtbewohner darstellt“, erklärt Florian Gerster. „Sie schonen die Umwelt, sparen Kosten, Zeit und Aufwand. Paket- und Expressdienste bündeln Lieferungen und vermeiden dadurch Verkehre. Nahezu 100 Prozent der Sendungen werden beim ersten Versuch erfolg- www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 reich zugestellt.“ „Insbesondere die kleinen Geschäfte und Gewerbetreibenden sind bei der Belieferung auf Kurier-, Paketund Expressdienste angewiesen“, fügt Ralf Bogdanski hinzu. Geschäfte bis 500 m2 seien besonders stark betroffen: Hier haben 85 Prozent eine KEP-Lieferquote von mehr als 50 Prozent. Der Onlinehandel hätte zudem ohne den KEP-Markt keine Geschäftsgrundlage. Grundversorgung der Stadt Die Studie zeigt, dass die Kommunen KEP-Dienstleistungen als Grundversorgung der Stadt ansehen. Es bedarf jedoch dringend besserer Rahmenbedingungen in der Straßenverkehrsordnung, unter anderem zu Ladezonen. Das betreffe genauso das Thema Elektromobilität: „Nachhaltiges Arbeiten ist für die Mitgliedsunternehmen des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik schon immer selbstverständlich. Sie nutzen moderne Flotten und sind offen für alternative Antriebs- konzepte“, so Florian Gerster. „Wir brauchen jedoch auch hier stärkere Unterstützung von der kommunalen Politik in Form von geeigneten Rahmenbedingungen.“ Hintergrund der Studie Die Studie »Nachhaltige Stadtlogistik durch Kurier-, Expressund Paketdienste« hat Treiber, Ziele, Konzepte und Rahmenbedingungen einer nachhaltigen Stadtlogistik durch KEP-Dienste aus der Sicht von Handel, Kommunen und KEP-Diensten untersucht und die aktuellen Umweltwirkungen der „letzten Meile“ quantifiziert. Die Studie setzt am Punkt „Beteiligung aller Stakeholder“ an und baut Informationsdefizite ab – bei den Kommunen über eine immer bedeutendere Branche, aber auch beim Handel und den KEP-Diensten über die Kommunen. Organisationsstrukturen der Kommunen und Zuständigkeiten für den Wirtschaftsverkehr sowie Interessenabwägungen der Kommunen zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen wurden transparent gemacht. Im Jahr 2014 wurden zwei Kommunen betrachtet – Nürnberg und Frankfurt am Main – und die dort bedeutendsten KEP-Dienste sowie die Sicht des Handelsverbandes Deutschland (HDE) untersucht. Als Grundlage der Untersuchung dienen Experteninterviews und Daten, die bei den befragten KEP-Diensten erhoben wurden. Der Bundesverband Paketund Expresslogistik Im 1982 gegründeten Bundesverband Paket und Expresslogistik (BIEK) sind die führenden Anbieter für Kurier-, Express- und Paketdienste in Deutschland organisiert: DPD, GO!, Hermes, TNT und UPS. Die Mitgliedsunternehmen bieten ihren Kunden eine bundesweit flächendeckende Zustellung von der Hallig bis zur Alm. Die Branche realisiert einen Umsatz von 16,1 Milliarden Euro. (hwm) Abschaffung von Deutsche Post-Privilegien gefordert Die Wettbewerbsverzerrungen zugunsten der Deutschen Post aufgrund besonderer Mehrwertsteuer-Privilegien aus dem Universaldienst sorgen nach dem Briefmarkt nun auch im Paketmarkt für Gegenwehr und Kritik. So beklagt Hermes-Chef Hanjo Schneider unfaire Wettbewerbsbedingungen und fordert daher die Abschaffung dieser Privilegien. Bei steigenden Sendungsmengen, gerade bei attraktiven mittleren und kleineren Versendern, sind die Wettbwerber stark benachteiligt, da sie Services nicht umsatzsteuerfrei anbieten können. Schneider, der auch die Abschaffung von kostenlosen Retouren forderte, beklagt eine aktuell zu geringe Marge für sein Unternehmen. „Die Preise müssten um mindestens 50 Cent pro Paket höher sein, um vernünftige Margen erwirtschaften zu können und die erheblichen Investitionen in die Infrastruktur zu finanzieren“, sagte Schneider. Auch der Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienste setzt sich dafür ein, dass entweder auch die Wettbewerber zu realistischen Bedingungen als Universaldienstleister tätig werden können oder aber die Vorteile für alle abgeschafft werden. Andernfalls drohen ähnliche Entwicklungen wie im Briefbereich, besonders beim Thema Konsolidierung. „Die Umsatzsteuerbefreiung, so wie sie jetzt gilt, ist völlig willkürlich und ordnungspolitisch ein Desaster“, sagte Hanjo Schneider. Die Politik müsse, laut Schneider, die Chancenungleichheit beenden und die anachronistische Universaldienstverordnung generell abschaffen. Hier sehen sich die Wettbewerber neben den kaufmännischen Nachteilen zusätzlich mit hohen Steuer-Rechtsrisiken konfrontiert. Der BdKEP unterstützt deshalb aktiv eine Revision beim Bundesfinanzhof. www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 05 markt markt 06 postmarkt ausgabe 02_2015 Universelle Sendungsverfolgung aus der Cloud Viele Vorteile für Versender und Empfänger Mit einem neuen Werkzeug zur Sendungsverfolgung kann man unabhängig vom jeweiligen Spediteur, Paket- und Kurierdienst, den Weg jeder Sendung verfolgen. Orts- und geräteunabhängig und ohne Installationsaufwand, da die Informationen in der Cloud bereitgestellt werden. gramm kann noch mehr: Die unterschiedlichen Angaben werden normiert, sodass auf einen Blick erkennbar ist, wo sich eine Sendung im Augenblick befindet. Übermittelt der Frachtführer den Standort der Sendung, wird dieser zusätzlich zum Ort des Versenders und Empfängers angezeigt. Alle Angaben sind mehrsprachig und in internationalen Schriftarten möglich. Die Daten zu den Sendungen werden nicht automatisch gelöscht, sondern bleiben so lange zugreifbar, wie sie benötigt werden. Auf Wunsch informiert automatisch über den Sendungsstatus. Es lässt sich einfach in bestehende Versand- und Shop-Lösungen integrieren. Auch eventuelle Probleme bei der Zustellung sind bei allen Frachtführern eindeutig erkennbar. Sind Sendungen mit zusätzlichen Informationen wie Kunden- und Belegnummern versehen, lassen sich diese sowohl für Auswertungen nutzen wie auch zur Sendungsfindung. Schließlich kann der Versender frei bestimmen, ob er, der Empfänger oder beide automatisch per E-Mail unterrichtet werden, wenn eine Sendung ein oder mehrere Merkmale erfüllt. Marc Fürstner, Geschäftsführer MHP: „Insbesondere Versender, die sich die bisherigen Lösungen zur Sendungsverfolgung nicht leisten können, bekommen ein ideales Werkzeug. Dies fängt bei der zentralen Auskunft an, geht über schnelle Auswertungen etwa in Excel und reicht bis zur einfachen Datenübergabe in vorhandene ERP-Systeme oder Webshops.“ Sendungsverfolgung unabhängig vom Frachtführer Wer Pakete und ähnliches mit verschiedenen Dienstleistern verschickt, kennt das Problem: Jeder Dienstleister liefert die Sendungsinformationen in einem eigenen Portal mit eigener Bedienung und eigenen Statusangaben. Eine Übernahme in andere Programme ist entweder gar nicht oder nur mit großem Aufwand möglich. Für diese Probleme ist das neue Programm die ideale Lösung. In einem einzigen Internetportal sind die Statusangaben aller Sendungen in Echtzett erfasst – egal, welcher Frachtführer sie befördert. Aber das Pro- BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Zentralspeicherung via Cloud Da die Lösung in der Cloud bei einem europäischen Rechenzentrum installiert ist, braucht der Versender lediglich einen Internetzugang und einen Browser. Der Zugriff ist völlig geräteunabhängig. Das Rechenzentrum ga- www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 07 markt ANZEIGE Die Cloud stellt Daten bereit, die überall und über jedes Endgerät mit einer Internetverbindung abgerufen werden können. Fotos: MHP Solution Group rantiert ebenso die Einhaltung der Datenschutzvorschriften. Ob die Daten in der Cloud bleiben oder lokal beim Versender gespeichert werden, ist frei wählbar. »Shiptrack« erreichte den zweiten Platz bei den „Best in Cloud Awards“ der Fachzeitschrift „Computerwoche“. Benachrichtigungsservice ganz easy per E-Mail Empfänger, die eine wichtige Sendung erwarten und auch unterwegs immer wissen wollen, welchen Status die Sen- dung hat, erhalten über den Benachrichtigungsservice von »Shiptrack.com« eine E-Mail mit einem Trackinglink, den sie dann z. B. auf einem Mobilgerät unterwegs aufrufen können. Im Zug, im Café oder auf der Straße. Die Empfänger rufen dann den aktuellen Status der Sendung da ab, wo sie gerade sind. Dank »Responsive Design« werden die Statusinformationen auf jedem Gerät klar gegliedert angezeigt und die Empfänger erhalten dann die Informationen, die Sie interessieren, ohne lange suchen zu müssen. (hwm) INSIDE AKTUELL News Japanische Post-Privatisierung Die Japan Post Holdings, sowie ihre beiden Bank- und Versicherungstöchter, werden am 4. November an die Tokioter Börse gehen. Die Regierung erwartet einen Ertrag von rund zehn Milliarden Euro. Damit werden die Japan Post Holding und insbesondere die Japan Post Bank and Japan Post Insurance Co privatisiert – der letzte Schritt der vor zehn Jahren vom damaligen Regierungschef Junichiro Koizumi gestarteten Initiative. Japan Post beschäftigt über 200.000 Menschen in 24.000 Zweigstellen. Mit Einlagen von mehr als 178 Billionen Yen ist die Postbank außerdem die größte Bank des Landes. Um die Post- und Postbank-Privatisierung gab es viele Jahre lang große innenpolitische Auseinandersetzungen einschließlich des Sturzes mehrerer Regierungen. www.pitneybowes.de Wir bringen Ordnung in Ihr Als professioneller IT-Dienstleister steht die reinheimer_systemloesungen gmbh seit 16 Jahren für passgenaue und durchdachte IT-Lösungen sowie für zuverlässigen Service in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main. Netzwerkplanung und Betreuung aus einer Hand _langjährige Erfahrung _fundiertes Fachwissen _Leidenschaft für unsere Arbeit Birkenweg 16 | 64295 Darmstadt Telefon: 06151 1595085 [email protected] www.systemloesungen.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen markt 08 postmarkt ausgabe 02_2015 Neues Magazin für den nationalen Postmarkt „postmarkt“ Im Druckort des Magazins „postmarkt“: Die Teilnehmer der konstituierenden Redaktionssitzung mit Druckereichef Wolfgang Frotscher (3. v. r. vorne) und Herausgeber Wolf-Dieter von Trotha (links daneben) Foto: Uwe Knoll In der High-Tech-Druckerei Frotscher in Darmstadt lief es erstmals von der Rolle: Das neue Branchen- und Kunden-Magazin „postmarkt“. 48 Seiten voll mit Informationen und interessanten Stories aus der Welt des Postmarktes – ein völlig neu konzipiertes Kommunikationsmedium für den nationalen Post-, - KEP und Paketmarkt. Das neue Magazin ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von „P2 – Die Zweite Post“, dem Darmstädter Verlag der RAVEN-Marketing GmbH so- wie dem Bundesverband der Kurier-Express-Post-Dienstleister (BdKEP). Zielgruppe des Magazins sind die Nutzer des Marktes der Kurier-, Expressund der KEP-Post- und Paketdienstleister sowie alle Interessenten dieser Branche. Eine Redaktion aus Vertretern der regionalen KEP-Unternehmen, –kooperationen und Verbänden stellt die Inhalte zusammen. Die Koordination und Produktion der Themenrubriken Markt, Zukunft, Recht und Politik, Retrospektive sowie Stories aus dem Bereich „Human Interests“ übernimmt das professionelle BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Redaktions- und Kreativteam der RAVEN-Marketing GmbH in Darmstadt. Ein individuelles Magazin? Der besondere Clou des Magazins: Unternehmen, die das Magazin im Rahmen ihrer Marketingstrategien einsetzen möchten, können sich individuell darstellen. Sie erhalten dazu – nach dem Vorbild überregionaler Zeitungen – einen eigenen Regionalteil. Dieser liegt vor dem Hauptheft und hat damit auch eine eigene Titel- und Umschlagseiten. Danach folgen www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 drei redaktionelle Seiten für regionale Inhalte in Wort und Bild, die sich auf die jeweiligen Unternehmen und deren Aktivitäten beziehen. Der Kernteil des Magazins schließt sich an und ist immer identisch. Erfreuliche Resonanz auf die erste „postmarkt“-Ausgabe „Wir freuen uns über die große und positive Resonanz auf die erste Ausgabe des „postmarkt“-Magazins“, sagt Herausgeber Wolf-Dieter von Trotha. Kurz notiert „Mit dem „postmarkt“ haben wir die Chance, ein attraktives Sprachrohr für die Anbieter von KEP- und Paket-Dienstleistungen zu etablieren und so den Stellenwert der mittelständischen Postunternehmen, ihrer Kunden und in der Politik zu verbessern. Dazu steht das Magazin „postmarkt“ ausdrücklich regionalen Unternehmen der KEP-Branche außerhalb des Kreises der Initiatoren um „P2 – Die Zweite Post“ offen,“ betont der Vorsitzender des BdKEP, Andreas Schumann. Die Auflage wird sich bereits mit der zweiten Ausgabe des neuen Magazin erheblich erhöhen. Eine Vielzahl von Unternehmen will das neue Medium für ihre Kundenkommunikation einsetzen. Ziel des Redaktionsbeirates ist es, das Magazin viermal im Jahr erscheinen zu lassen. Interessenten können sich an den BdKEP oder direkt an die RAVEN-Marketing GmbH, Darmstadt (Michael Dillmann, m.dillmann@raven-marketing. de) wenden. (uk) Kurier per Rad Selbstfahr-LKWs Der Nutzfahrzeughersteller Daimler erhielt jetzt die Genehmigung selbstfahrende Lkw auf Baden-Württembergs Straßen zu testen. Mit dem Test erhofft man sich einen Beitrag zur Verkehrssicherheit zu leisten. Im Vergleich zu den Drohnenkonzepten wirken autonome Fahrzeuge jedoch nicht mehr so unrealistisch. Sobald es wirtschaftlich sinnvolle Szenarien gibt, gehören Transportunternehmer vermutlich zu den ersten, die derartige Fahrzeuge einsetzen. Vor dem Hintergrund des wachsenden Personalbedarfs sind diese Fahrzeuge eine sehr pragmatische Alternative. Drohne im Norden Mit einem Pilotversuch will die finnische Post Pakete per Drohne auf die Helsinki vorgelagerte Festungsinsel Suomenlinna transportieren. Die Sendungen dürfen höchstens drei Kilogramm wiegen. Die Strecke vom Festland zur Insel beträgt vier km. Damit sei man das erste Unternehmen in Europa, das „Paketzustellungen per Helikopterdrohne in einem Urbanen Umfeld“ durchführt, so eine Sprecherin. www.pitneybowes.de „Ich ersetze ein Auto“. Unter diesem Motto untersuchte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Nutzung von Elektro-Lastenrädern im innerstädtischen Güterverkehr. Dabei zeigte sich, dass der Einsatz der E-Räder ein großes Potential hinsichtlich des Klimaschutzes und der Wirtschaftlichkeit von Kurierund Expressdienste birgt. Neben der Auswertung technischer Daten über Struktur, verwendete Transportmittel und räumliche Lage der Kurieraufträge, befragten die Verkehrsforscher die größtenteils selbständig operierenden Kuriere, um ihre Erwartungen und Erfahrungen bezüglich dieser Fahrzeuginnovation zu untersuchen. In der Befragung hielten neun von zehn Kurieren den Einsatz von Elektro-Lastenrädern in ihren Städten für sinnvoll. Schon heute gilt das Rad in Deutschland als vielverwendetes Transportmittel, Tendenz stark Foto: DLR/iBullitt Pedelec Solar ansteigend. Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 09 markt 10 postmarkt ausgabe 02_2015 Hermes, DPD und GLS bieten gemeinsame Unibox Die »Unibox« für alle Paketdienste wird kommen Wie groß müsste eine „Paketbox für alle“ sein? Eine DIN-Expertenrunde befasst sich damit. Foto: © tab62, fotolia.de zukunft In die DHL-Paketkästen können bisher nur DHL-Zusteller Pakete einlegen - fremde Paketdienste haben keinen Zugang zum Kasten. Weil die Deutsche Post nicht kooperieren will, kommen ihre Konkurrenten nun mit einer eigenen „Paketbox für alle“. Mausklick ordern, umso besser für die Logistiker. Jetzt stehen Hermes, GLS, DPD kurz vor der Einführung ihrer gemeinsam entwickelten »Unibox«. Der Startschuss fällt im Oktober und sie soll ohne Einschränkungen von jedem Lieferanten genutzt werden. Für die Paketdienstleister ist der anhaltend boomende Onlinehandel Rückgrat und Beschleuniger des Geschäfts. Je mehr die Kunden im Internet per Unibox-Kasten ermöglicht die Paketauslieferung für alle Für Kunden ist ein solch offenes System ein entscheidender BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Vorteil, denn mit der Installation eines DHL-Paketkastens legt man sich auf diesen speziellen Paketdienst fest und kann keine Pakete anderer Paketdienste empfangen. Ein IT-System regelt den Zugang zum Unibox-Kasten, indem es elektronische Zugangscodes an die Paketzusteller übermittelt. Diese Codes sind für jede Sendung individuell und ermöglichen das einmalige Öffnen des Kastens. www.bdkep.de 11 postmarkt ausgabe 02_2015 2,1 Milliarden Pakete kommen über den Onlinehandel Der Onlinehandel boomt, die Paketflut schwillt an. Über die Hälfte der 2,1 Milliarden Pakete, die in Deutschland verschickt worden sind, kommen aus dem Onlinehandel und von anderen Versendern. Aber da Onlinekunden bei ihrer Bestellung oft keinen Einfluss darauf haben, wer die Pakete anliefert, müssen sie am Ende vielleicht trotz einer DHL-Box im Vorgarten zur Abholung in den Paketshop laufen. Auch das Bundeskartellamt erkannte offenbar die Vorteile für den Verbraucher und sah keinen Grund, aus Wettbewerbssicht Hermes, DPD und GLS den gemeinsamen Aufbau eines Paketkastens zu untersagen. Da die Onlinehändler zusehends dazu übergehen, nicht mehr exklusiv mit einem Logistikpartner zusammenzuarbeiten, ist die Kooperation sinnvoll. Qualität und Sicherheit sprächen gegen eine Box für alle, argumentiert der Bonner Konzern bislang. Doch Im Sinne der Kunden wäre es allemal, wenn es nur einen Paketkasten gäbe, den alle nutzen dürfen, auch im Sinne aller Logistiker — auch der DHL —, die dann mehr Abgabekästen vorfinden würde. Denn gelingt die erste Zustellung nicht, dann macht jeder Kurierdienst Verlust. Eine Konkurrenz, die weder Wettbewerbsvorteil bringt noch ein Mehr an Kun- Foto: © Reckmann Indem jedes Einlegen und Entnehmen digital protokolliert wird, kann die Unibox dem Paketzusteller bereits im Vorfeld mitteilen, ob der Paketkasten eines Kunden zurzeit belegt oder frei ist. Über eine solche Steuerung verfügt der DHL-Paketkasten nicht. Auch beim Preis versucht die Konkurrenz, den Marktführer DHL zu unterbieten. Ein Verkaufspreis steht zwar noch nicht fest, soll aber unterhalb des Preises für einen DHL-Paketkasten liegen. So könnte sie vielleicht aussehen, die Uni-Paketbox der Zukunft: Geräumig und „offen“ für alle. denbindung ist kontraproduktiv in jeder Beziehung. Zumal solche Paketboxen künftig nicht nur vor Eigenheimen stehen dürften, sondern bald auch vor Mehrfamilienhäusern. (hwm) Auf der Suche nach einheitlichen Standards Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat das Thema Paketboxen aufgenommen und eine Expertenrunde mit 30 Teilnehmern aus der Transport- und Logistikbranche gegründet. Ziel ist es, einheitliche Standards für Paketboxen in Deutschland zu schaffen. Basis sollen bereits bestehende Lösungen sein, die unternehmensübergreifende von allen Kurier-Express-Paket-Dienstleistern genutzt werden können. Unter der Projektleitung von DIN trafen sich Vertreter und Mitglieder der deutschen Logistikverbände, KEP-Dienstleister, Regulierungsbehörde, Verbraucherrat, Start-ups, Forschungseinrichtungen sowie Hersteller von Paketboxen. Gemeinsam wurden bereits erste Möglichkeiten zur Formulierung von Standards beziehungsweise Normen diskutiert. Das nächste Treffen der branchenübergreifenden Expertenrunde plant DIN für Oktober 2015. www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen zukunft zukunft 12 postmarkt ausgabe 02_2015 Schont die Umwelt, entlastet das Budget Elektrischer Transporter mit innovativen Ideen Der Briefzusteller geht von Haus zu Haus und macht seine Arbeit. Immer wieder holt er Nachschub aus dem Kleintransporter, der ihm unauffällig folgt. Hinter der Windschutzscheibe ist kein Mensch zu sehen. Das Forschungsfahrzeug VW eT! kommt bei Bedarf ohne steuernde Hände aus, es weiß immer, wo sein Bote gerade ist, folgt diesem mit einer Geschwindigkeit von sechs Stundenkilometer auf dem Fuß. Nur vor Barrieren, bei denen ein Ausweichen zu nah in die entgegenkommende Spur führen würde, bleibt es sicherheitshalber stehen. Mit dem System „ComeToMe“ kann der Bote sogar das Fahrzeug aus einer Entfernung von ca. 25 Metern zu sich rufen. Es folgt automatisch dem Verlauf der Straße und überwacht dabei den Bereich, der vor ihm ist, sodass wenn notwendig, ein Not-Stopp automatisch durchgeführt wird. Damit entfallen für den Boten die Wege zurück zum Fahrzeug, um sich neue Ware zum Verteilen zu holen. eT! für Innenstadtzustellung Mit Besuch aus dem Weltall hat die Bezeichnung eT! in diesem Fall nichts zu tun, und doch glänzt dieses Forschungsfahrzeug aus der VolkswagenIdeenschmiede mit fast schon außerirdischen Fähigkeiten. Das griffige Namenskürzel steht für „elektrischer Transporter“, und damit ist das Wesentliche gesagt: Mit seinem elektrischen Antrieb wurde das Fahrzeug vor allem für die künftige Nutzung im innerstädtischen Post- und Kurierdienst konzipiert. Dabei wurden in diesem Projekt verschiedene Kompetenzen gebündelt. Projektpartner waren dabei, die Hochschule für Bildende Künste sowie die Deutsche Post AG als einer der größ- BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. ten Abnehmer leichter Nutzfahrzeuge und Spezialist für Transport- und Mobilitätsfragen. Für den Antrieb sind zwei Radnabenmotoren an der Hinterachse zuständig. Dabei reicht die Energie der Akkus für rund 100 Kilometer – mehr als genug für die übliche tägliche Fahrstrecke im urbanen Bereich für Belieferungsdienste. Die Vorteile: Es gibt keine Abgase am Einsatzort und der Beitrag zum Verkehrslärm ist vernachlässigbar gering. Damit ist der Kleintransporter mit einem mehrfach besseren Wirkungsgrad unterwegs als der „Kollege“ mit dem Verbrennungsmotor. Das hilft nicht nur der Umwelt, sondern auch das Transportkosten-Budget des Betreibers wird so geschont. Bis in den letzten Winkel durchdacht Doch eT! glänzt nicht allein mit einer zukunftsweisenden Antriebs- und Steuerungstechnik. Auch sein Erscheinungsbild, das in enger Kooperation mit dem Volkswagen Design Center Potsdam entwickelt wurde, zeigt, dass ansprechende Form und funktionale Perfektion sich in einem gut durchdachten Design vereinigen lassen. www.bdkep.de 13 Fotos: VW postmarkt ausgabe 02_2015 Beispielsweise ist das Fahrzeug auf der Beifahrerseite mit einer zweiteiligen Schiebetür, der sogenannten „Doormatic“, ausgestattet. Das System erlaubt in der ersten Stufe den Zustieg von der rechten Fahrzeugseite zum Stehsitz und darüber hinaus den bequemen Durchgang zum Platz hinter dem Lenkrad. Mittels „Drive Stick“ lässt sich das Auto auch von der Beifahrerseite aus steuern. Um im innerstädtischen Einsatz auf engstem Raum wenden zu können, verfügt der eT! über das System „ProTurn*“. Dieses ermöglicht einen Lenkradeinschlag von 65 Grad (Standard 35-40 Grad) und ein daraus resultierenden Wendekreis von 8,5 Metern. Ein iPad liefert Informationen zur Fahrstrecke und zu deren Besonderheiten – wenn nötig bis hin zu dem Hinweis, dass hinter der nächsten Gartenpforte möglicherweise ein bissiger Hund sein Unwesen treibt. Derzeit wird das Modell erprobt und weiter analysiert. (hwm) INSIDE AKTUELL News aus der Postbranche Spedition Krage startet Ausbildungskampagne Für immer mehr Transport- und Logistikunternehmen wird es schwierig, geeigneten Nachwuchs zu finden. Das gilt auch für die Krage Potsdam GmbH. Um auf ihr Ausbildungsangebot aufmerksam zu machen, startet das mittelständische Unternehmen jetzt eine breit angelegte Ausbildungskampagne. In Berlin und dem Brandenburger Umland gehören sie fest zum Straßenbild: die weißen Lkw mit dem markanten Krage-Schriftzug auf rotem Grund. Die ersten von insgesamt 25 Fahrzeugen sind ab sofort zusätzlich noch mit einer großflächigen Werbung unterwegs, die Interesse für eine Ausbildung beim Logistikdienstleister wecken soll. „Geeignete Auszubildende zu finden, ist in den vergangenen Jahren immer schwieriger geworden. Daher www.pitneybowes.de wollen wir jetzt stärker über die Möglichkeiten eines Berufseinstiegs bei uns informieren“, sagt Joachim Krage, geschäftsführender Gesellschafter der Krage Potsdam GmbH. Neben der Nutzung der Lkw als Werbeträger will das Unternehmen in einem zweiten Schritt seine Aktivitäten in den sozialen Medien verstärken. Den Schwerpunkt soll dabei ein eigener Blog bilden, bei dem Auszubildende über ihre Erfahrungen bei dem Logistikdienstleister berichten. „Wir wollen bewusst die jungen Menschen zu Wort kommen lassen, die bereits bei uns arbeiten. Schließlich können diese am besten von ihren Erfahrungen berichten“, erklärt Krage. Die Spedition Krage beschäftigt derzeit 111 Mitarbeiter, davon 17 Auszubildende. „Wir verfolgen eine klare Wachstumsstrategie. Diese wollen wir gemeinsam mit unseren Auszubildenden umsetzen“, so Krage. Postbearbeitungs- UND Versandlösungen zukunft 14 postmarkt ausgabe 02_2015 Dienstleistungen im Wandel der Zeit Die Post von morgen Korrespondenz und Kommunikation laufen in Zeiten des Internets vielfach über Computer und Smartphone. Kommunizieren über Whats App, Facebook und Skype ist heute die Regel und dies nicht nur bei Jugendlichen. Briefeschreiben ist da inzwischen eher die Ausnahme. Während Telefonzellen schon fast verschwunden sind, gehören Briefkästen dagegen weiterhin zum Stadtbild – auch wenn vielleicht bei der Jugend gar nicht mehr bekannt ist, wofür die eigentlich gut sind. In diesem Jahr werden allein in Deutschland rund 500 Milliarden echte E-Mails, also Spam nicht mitgezählt, verschickt werden. Eine gigantische Zahl vor allem im Vergleich zu den rund sechzehn Milliarden Briefen. Für zahlreiche Kommunikationsanlässe, für die früher Briefe nötig oder üblich waren – Grußkarten, Einladungen, persönliche Mitteilungen, Bestellungen und Rechnungen –, kommen heute elektronische Substitute wie E-Mail, SMS, Webseiten von behördlichen oder kommerziellen Anbietern infrage. Verschwindet der Privatbrief? Mit dem Aufkommen weniger aufwendiger und weniger exklusiver Alternativen, hat die Bedeutung des Privatbriefs – abgelesen an seiner Nutzung, nicht aber seiner Wertschätzung – abgenommen. Der Privatbrief, der als neues soziales Medium im 18. Jahrhundert entstand, ermöglicht sachlich oder persönlich schwierige Angelegenheiten auf individuelle Weise auszudrücken und Foto: © Gajus, fotolia.com zukunft BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. gibt dem Empfänger Zeit, sich vor einer möglichen Antwort inhaltlich eingehend mit dem Brief zu befassen. Heute beträgt der Anteil von Briefen, die von Privatpersonen an andere Privatpersonen verschickt werden, nur noch etwa vier Prozent der gesamten Briefmenge. Betrachtet man aber die absolute Anzahl der Privatkundenbriefe, so wurden im Jahr 2012 in Deutschland täglich durchschnittlich 3,2 Millionen Briefsendungen von Privatpersonen verschickt, eine nicht völlig zu vernachlässigende Größenordnung. Und als Empfänger von Briefen sind Privathaushalte umso wichtiger. Sie erhalten fast 70 Prozent aller Briefsendungen. Etwa 68,7 Milliarden Postsendungen jährlich Welches sind aber die relevanten Bereiche und Postdienstleistungen? In Deutschland kann man von etwa 68,7 Milliarden Postsendungen jährlich ausgehen, wobei Werbesendungen mit 56,7 Prozent mehr als die Hälfte ausmachen, gefolgt von Briefen mit 23,9 Prozent, Zeitungen und Zeitschriften mit 15,9 Prozent und Paketen mit drei Prozent. Die Briefmengen haben sich – nach einem deutlichen Einbruch 2009 – allerdings entgegen den internationalen Trends wieder stabilisiert. Fest steht aber: Sinkende Sen- www.bdkep.de 15 Foto: © Natalia Merzlyakova, fotolia.com postmarkt ausgabe 02_2015 Der Post- und Briefmarkt befindet sich im Wandel – ein neues Kommunikationszeitalter hat begonnen: Wie könnten die Dienstleistungen der Zukunft aussehen? dungsmengen im Briefmarkt erfordern neue Modelle und Maßnahmen der Dienstleister, um den steigenden Stückkosten wirksam zu begegnen. Wie sieht die Zustellung von morgen eigentlich aus? Fast täglich berichten die Medien über neue Ideen und Planungen für innovative Zustelloptionen. In Großbritannien z. B. lässt DHL gemeinsam mit anderen Unternehmen den Transport von Paketen über ein unterirdisches Rohrsystem testen. Eine Innovationen, die eigentlich gar nicht so neu ist. Schon im 19. Jahrhundert wurden Karten, Telegramme, Briefe, aber auch kleine Päckchen durch Rohrpostsysteme verschickt. Kanada beispielsweise hat die tägliche Postzustellung bereits abgeschafft und stattdessen auf Post-Abholzentren umgestellt. www.pitneybowes.de Aktuell entwickelt sich in verschiedenen Ländern der Markt für sichere elektronische Postfächer und hybride Briefdienste mehr oder weniger erfolgreich. Dabei kann ein registrierter Nutzer seinen Brief übers Internet oder Handy verschicken, der dann von den Postdienstleistern ausgedruckt und elektronisch sicher an den Empfänger auf herkömmlichem Weg zugestellt wird. Der zu beobachtende langsame Übergang zu elektronischen Alternativen könnte sich unter Umständen binnen kurzer Zeit dramatisch beschleunigen. Die wesentlichen Impulse für die Entwicklung und Nutzung sicherer E-Mails kommen von Unternehmen mit elektronischen Dokumentenmanagementsystemen, mit denen Rechnungen, Mahnungen und anderer Schriftverkehr erstellt werden können. Diese Unternehmen möchten aus Kostengründen den elektroni- schen Versand durchsetzen und haben deshalb ein Interesse an sicheren Formen elektronischer Briefkommunikation. Dies gilt insbesondere für Großversender wie Versorger, Telekommunikationsunternehmen, Banken und Versicherungen. Auch immer mehr Behörden gehören ebenfalls zu den aktiven Förderern sicherer E-Mails. Löst die E-Mail den Brief ab? Für die Briefsparte muss ein profitables Geschäftsmodell entwickelt werden, das auf Dauer mit reduzierten Briefmengen umgehen kann. Es kommen u. a. Strategien der Spezialisierung oder der briefnahen Diversifikation infrage. Man denke etwa an Zustellund Abholdienste, an flexibel festzulegende Zustellorte, an die Beeinflussung der Zustellzeit, an Benachrichtigungen vor oder nach der Zustellung oder Postbearbeitungs- UND Versandlösungen zukunft zukunft 16 postmarkt ausgabe 02_2015 Abholung. Dadurch würde die Attraktivität der Beförderungsdienstleistung gesteigert und der eventuelle Mengenverlust gebremst. Allein im Briefbereich sind etwa 170.000 Beschäftigte in Deutschland tätig. Die Beschäftigungszahlen sind allerdings rückläufig. Im Segment der Kurier- und Expresssendungen sowie Pakete (KEP-Segment) nehmen die Beschäftigungszahlen dagegen zu, weil das Dienstleistungsspektrum erweitert wurde. Und die Innovationskraft der Branche ist beeindruckend. Kurzfristige Umleitungen einer Sendung vor der Zustellung sind heute nichts Außergewöhnliches mehr. Per E-Mail, SMS oder über eine App ist vieles möglich. Täglich öffnen neue Paketshops in der Stadt und auch auf dem Land. Und sicher gibt es bald eine Lösung für Paketkästen, in die alle Pakete eingelegt werden können, unabhängig davon, welcher Paketdienst sie transportiert. Durch Live-Tracking muss der Empfänger nicht den ganzen Tag zu Hause auf die Zustellung warten, sondern kann genau schauen, wo sich seine Sendung befindet und wann er sie in Empfang nehmen kann. Ausweitung der Dienstleistung und mehr Service Über die Akquise weiterer Sendungen könnte das Zustellnetzwerk besser ausgelastet werden. Man denke etwa daran, Briefe und Pakete gemeinsam zuzustellen (und abzuholen) oder bisher spezialisierte Zu- stelldienste (für Medikamente, Bücher, Zeitungen, Werbung, Lebensmittel) mit zu bedienen. Eine Ausweitung der Dienstleistungen für alte oder pflegebedürftige Menschen könnte richtungsweisend sein und einen Teil zur Realisierung beitragen, Menschen solange wie möglich ein selbstständiges Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. »Portage de Medicaments« oder »Bonjour Facteur!« sind Dienste der französischen Post, bei denen sich die Briefzusteller an mehreren Tagen der Woche im Rahmen ihrer Zustelltour erkundigen, ob die Kunden wohlauf sind, illustrieren dieses Potenzial. So würden Briefdienstleister zum regionalen Logistiker oder Servicedienstleister. (hwm) Quelle: Postdienste und moderne Informations- und Kommunikationstechnologien, Ulrich Riehm Knud Böhle Endbericht zum TA-Projekt INSIDE AKTUELL News aus der Postbranche Wachsender Widerstand gegen aufgezwungene E-Post Der Weltpostverein berichtet nach Meldungen des Postmasters über international wachsenden Widerstand der Kunden, Gerichte und Verbraucherschutzorganisationen gegen ungefragte Umstellung auf elektronische Rechnungsprozesse. Welche Wunder, sind in der Universal Postal Union (UPU) Vertreter der Postbranche organi- siert, die davon leben, Papierbriefe zuzustellen. Inwiefern die UPU mit Lobbyarbeit die Substitution von Papiersendungen durch den digitalen Versand verlangsamen kann, bleibt abzuwarten. Die Schweizerische Post und der skandinavischen Post-Nord-Konzern melden deutliche Rückgänge im Briefgeschäft. Besonders in Dänemark schreitet der Rückgang der Briefmengen durch elektronische Substitution voran. Wachstumsfeld sind auch hier die E-Commerce Sendungen. BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 Ein europäisches Gemeinschaftsprojekt und seine Wirklichkeit Liberalisierter Postmarkt Monopolgeschichte Liberalisierung Wirklichkeit - Würdigung Unter dem Begriff „Post“ ist noch tief in den Köpfen die „Deutsche Bundespost“ verankert, die als Staatsbetrieb unmittelbar einem „Postministerium“ unterstand und ihre Tätigkeit als staatliche Aufgabe ausführte. Manchen ist auch noch geläufig, dass es ein Postmonopol derer zu Thurn und Taxis gab, das als kaiserliches Regal verliehen war und seit dem Mittelalter über Jahrhunderte ein Reichsmonopol darstellte. Unter dem europäischen Vertragsziel eines freien Binnenmarktes begannen in den 80er Jahren die Aktivitäten zur Beseitigung der Postmonopole. Deutschland hat Mitte der 90iger Jahre zunächst die Deutsche Bundespost in die heutige Deutsche Post AG und die Telekom AG, aufgespalten. Parallel dazu wurde der Bund im Grundgesetz verpflichtet, im Bereich des Postwesens und der Telekommunikation flächendeckend „angemessene und ausreichende Dienstleistungen“ zu gewährleisten., die privatwirtschaftlich zu erbringen sind. Mit dem Postgesetz von 1997 übertrug der Bund diese Garantieverpflichtung auf die heutige Bundesnetzagentur. Die Garantie wurde mit einen Interventionsauftrag gestaltt, da sich der Bund für ein Postmarktkonzept der freien Marktkräfte entschieden hatte. Die Behörde soll seitdem die Einhaltung der Grundversorgung überwachen und dann eingreifen, wenn Marktversagen festgestellt wird. Parallel wurde eine Exklusivlizenz der Deutschen Post AG zuerst bis 2002 und dann nochmal bis 2007 festgeschrieben. Der Deutschen Post AG sollte mehr Zeit zur „Eingewöhnung in das neue Wettbewerbsumfeld“ zugestanden werden. 20 Jahre nach Beginn der Liberalisierung ist festzustellen, dass die Liberalisierung im Postmarkt maßgeblich zugunsten der Deutsche Post AG und dem Bund als Hauptaktionär gelungen ist. Obwohl die Portokosten zwischen 1998 und 2012 nahezu konstant geblieben sind, hat sich die DPAG von einem behördlich organisierten Betrieb zu einem hoch effizienten und überdurchschnittlich profitablen, global aktiven Konzern entwickelt. Der Preussische Staat erzwang im Jahr 1867 die Übertragung des Monopls an ihn selbst. Das Postmonopol in der bekannten Form kam allerdings erst am Anfang des 20. Jahrhunderts zustande und umfasste (zunächst) den gesamten Postverkehr einschließlich der Zustellung, aber auch Frachtverkehre und Paketdienste als Staatsaufgabe. Die zunehmende Mobilisierung, insbesondere die wachsenden Möglichkeiten der Reichsbahn, führte dann zu einer Aufweichung bei Frachtund Paketdiensten. Manch einer mag sich noch erinnern, dass man früher Pakete am Bahnhof abholte. Zuletzt standen der Briefdienst und die Telekommunikation unter dem Staatsmonopol und waren in der Bundespost vereinigt. www.pitneybowes.de Die Förderung des Wettbewerbs ist jedoch in großen Teilen auf der Strecke geblieben. Sie wurde den Gewinninteressen des Bundes als Hauptaktionär der Deutsche Post AG geopfert. Mehrwertsteuerprivilegen der Deutschen Post, die schleichende Aushöhlung der Maßstäbe für Portosteigerungen und die ungenügende Überwachung wettbewerbsfeindlicher Großkundenrabatte der Deutschen Post lassen den Wettbewerb auf einem Marktanteil von ca. 11% stagnieren und nehmen ihm die benötigten Handlungsspielräume. Axel G. Günther, Rechtsanwalt Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 17 recht + politik 18 postmarkt ausgabe 02_2015 Der Frust mit dem Poststreik Onlinehändler besonders betroffen Foto: © Gabriele Rohde, fotolia.com recht + politik Etwa 30.000 Postmitarbeiter hatten ihre Arbeit für rund vier Wochen Streik niedergelegt, mit gravierenden Konsequenzen, vor allem für den E-Commerce in Deutschland. Viele Onlinehändler bekamen Beschwerden ihrer Kunden. Der unbefristete Streik war in der Nacht zum 7. Juli 2015 offiziell beendet worden. Er hatte große Auswirkungen auf den Onlinehandel: 95 Prozent der Anbieter waren von dem Streik betroffen gewesen. Das ergab eine Befragung von 1.002 Internethändlern, die der Händlerbund vorgelegt hat. Somit war nur jeder Zwanzigste nicht betroffen. Lediglich acht Prozent der Befragten gaben an, keine Beschwerden ihrer Kunden erhalten zu haben. Etwa 40 Prozent der Onlinehändler rechnen sogar mit massiven Umsatzeinbußen. Besonders hart traf es Startups, die verderbliche Lebensmittel oder Blumen verschicken. Die Unternehmen mussten einen enormen Mehraufwand durch den Versand zu höheren Gebühren oder verstärkte Kundenkommunikation verkraften. Als Reaktion auf den Streik sind laut der Umfrage bereits 40 Prozent der Händler dabei, andere Versanddienstleister einzubinden. Mehr als die Hälfte der 2,1 Milliarden Pakete, die 2014 in Deutschland verschickt wurden, kommen aus dem Onlinehandel und von anderen Versendern. Die Paketmenge wuchs im Vergleich zu 2013 um elf Prozent. Mit 21 Prozent ist die Bekleidung die größte Warengruppe, 246 Millionen Pakete kamen aus diesem Bereich. Die Post verliert Kunden Der Großteil der Internethändler hatte sich während des Streiks nicht nur auf die Deutsche Post AG verlassen: Knapp jeder BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Fünfte verschickte seine Waren ausschließlich mit anderen Anbietern. 38 Prozent der befragten Händler hatten auch andere Logistik-Anbieter mit der Versendung beauftragt. Drei von vier Händlern verzeichneten aufgrund der Auseinandersetzung Umsatzeinbußen. Etwa 60 Prozent der befragten Unternehmen wurden nicht bzw. nicht ausreichend von der Deutschen Post AG zum Streik informiert. 51 Prozent der Unternehmen haben Verständnis für den Streik der Postmitarbeiter. Nahezu 90 Prozent der Unternehmen haben entweder Verzögerungen im Posteingang oder eine längere Laufzeit der Briefe im Postausgang bemerkt. Das ergab eine Mitgliederbefragung des Deutschen Verbandes für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V. (DVPT). 30 Prozent der bundesweit angefragten Unternehmen haben sich beteiligt. (hwm) www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 Kartellamt mahnt Deutsche Post AG ab Das Bundeskartellamt hat der Post wettbewerbswidriges Verhalten vorgeworfen. Das Unternehmen habe anderen Postdienstleistern für Teilleistungen im Briefgeschäft höhere Preise berechnet als einzelnen Großkunden für die komplette Briefbeförderung, teilte das Bundeskartellamt Anfang Juli mit. Damit habe der Dax-Konzern seine marktbeherrschende Stellung missbraucht. Dies habe es anderen Briefdienstleistern unmöglich gemacht, ein wettbewerbsfähiges Angebot zu unterbreiten. Dem Kartellamt zufolge hat der Konzern diese Praxis allerdings inzwischen eingestellt. Mit der Entscheidung will die Behörde ein Zeichen setzen, damit der Konzern künftig nicht erneut seine marktbeherrschende Stellung missbraucht. „Derartige Marktabschottung verhindert, dass der Wettbewerb in Gang kommen kann,“ erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt. Die Post hat noch nicht entschieden, wie sie mit der Abmahnung umgeht. „Wir werden das eingehend juristisch prüfen und dann entscheiden, ob wir Beschwerde beim Oberlandesgericht Düsseldorf einlegen“, sagte ein Sprecher. Der Konzern habe seine Geschäftsprozesse inzwischen umgestellt, die beanstandeten Fälle stammten aus der Zeit bis Ende 2013. Ein Bußgeld habe das Kartellamt nicht verhängt. www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 19 recht + politik recht + politik 20 postmarkt ausgabe 02_2015 Ergebnisse einer Umfrage des DVPT Poststreik und die Folgen Der Deutsche Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e. V., (DVPT e. V.) hat das Ergebnis einer Mitgliederbefragung zu den Auswirkungen des Poststreiks vorgelegt. Der DVPT e. V. hat in den ersten Tagen des Poststreiks eine Umfrage gestartet, an der sich 118 Mitgliedsunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt haben. Das waren ca. 30 Prozent der angefragten Unternehmen. Leistungsfähigkeit der privaten Postdienstleister teilweise besser beurteilt als die DPAG Etwa 60 Prozent der befragten Unternehmen wurden nicht bzw. nicht ausreichend von der Deutschen Post AG zum Streik informiert. 51 Prozent der Unternehmen haben Verständnis für den Streik der Postmitarbeiter. Nahezu 90 Prozent der Unternehmen haben entweder Verzögerungen im Posteingang oder eine längere Laufzeit der Briefe im Postausgang bemerkt. Elmar Müller, Postpolitischer Sprecher des DVPT e. V., kommentiert dies wie folgt: „Der Streik geht angesichts der radikalen Veränderungen im Paketbereich wegen des digitalen Onlinehandels und neuer Zustellstrukturen weit über den monetären Tarifkonflikt hinaus.“ Interessant, dass bei dieser Umfrage auch die Leistungsfähigkeit der privaten Dienstleis- BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 21 recht + politik ANZEIGE ter teilweise besser beurteilt wurde als die der Deutschen Post AG und die Zufriedenheit mit den neuen Dienstleistern bei den Kunden groß ist. (hwm) Quelle: Deutscher Verband für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation e.V. Weitere Infos: [email protected] BEWEGEN SIE WAS? PA L E T T E N V E R S A N D und Abholung europaweit Ob Privatversender, Handel oder Industrie, Klein- oder Großversender: Wir bieten immer die richtige Transportlösung mit bester Qualität zu besten Konditionen. Mit Palletways bieten wir Palettenversand im internationalen Netzwerk. Unterstützt durch modernste Technik wissen Sie Ihre Sendung immer auf sicheren Wegen und in den besten Händen. Unsere Leistungen im Überblick 24h / 48h Express-Zustellung 48h / 72h Economy-Zustellung Zustellung tag- und uhrzeitgenau Abholung ohne Aufpreis Seitenbeladung und -entladung Zustellung mit Hebebühne ohne Aufpreis Auf Wunsch kostenlose tel. Avise Online-Auftragserfassung durchgängige Online-Sendungsverfolgung Wir beraten Sie gerne. RAVEN Logistic GmbH Am Harzofen 12a 64297 Darmstadt Fon +49 (0) 6151.91878-31 Fax +49 (0) 6151.91878-32 Mail: [email protected] www.palettenversand.com www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen recht + politik 22 postmarkt ausgabe 02_2015 Quo vadis – Postagenturen und Paketshops? Postagenturen und Paketshops mausern sich zu einer Art Achillesferse für die Zustellung der wachsenden E-Commerce Sendungsmengen. Gleichzeitig sind sie ein wichtiger Baustein bei der Grundversorgung der Bevölkerung mit Postdienstleistungen. Gründe genug, dass diese Unternehmen durch Postunternehmen mit entsprechender Wertschätzung behandelt werden – sollte man meinen. In der Praxis sieht das jedoch anders aus. Verträge zwischen extrem ungleichen Partnern Bis auf wenige Ausnahmen basieren die Vertragsbezie- hungen auf einem extrem ungleichen Kräfteverhältnis zwischen Postunternehmen und Postagentur- oder Paketshopbetreiber. Auf der einen Seite große Postunternehmen mit ausreichend Ressourcen zur Erarbeitung von Verträgen und Bereitstellung entsprechender Software – selbstverständlich auch ausgestattet mit qualifiziertem, verhandlungssicherem Personal. Auf der anderen Seite kleine und Kleinstunternehmer: Sie haben kaum Chancen die wirtschaftlichen und rechtlichen Risiken, die diese Verträge bergen, zu erkennen. Oft ist es ihnen unmöglich, für sie vorteilhafte Vertragsanpassungen zu erarbeiten und durchzusetzen. Viele Agenturbetreiber BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. sind bereits in wirtschaftliche Abhängigkeit zu Postunternehmen geraten. Das führt oft zu Verträgen und Geschäftsbeziehungen, bei denen Postunternehmen ihre Vorteile einseitig auf Kosten der Betreiber durchsetzen: Zum Beispiel wenig auskömmliche Vergütung und einseitig auf die Betreiber abgewälzten Geschäftsrisiken. Auch aus Empfängersicht ist die Situation unbefriedigend: Die jeweils exklusiven Shopsysteme der Post- und Paketunternehmen zwingen sie dazu, bei Abholung und Zurücksenden von Sendungen die Geschäftsräume des Anbieters aufzusuchen. In Ballungsräumen mag das noch zumutbar sein, außerhalb www.bdkep.de 23 postmarkt ausgabe 02_2015 Anbieterübergreifende Postagenturen und Paketshops als Lösung Die Entwicklung von anbieteroffenen Postagenturen und Paketshops bietet Vorteile für Verbraucher, Shopbetreiber, Handel und Postunternehmen. Empfänger können sich hier Sendungen unabhängig vom Postunternehmen ersatzweise zustellen lassen und abholen. Retouren oder zu verschickende Pakete (auch unterschiedlicher Anbieter) können dann unabhängig vom Postunternehmen z. B. im nächstgelegenen Shop abgegeben werden. Betreiber von Postshops werden unabhängiger, da sie nun für mehrere Postunternehmen gleichzeitig tätig sind. So können sie sich eine günstigere Verhandlungsposition erarbeiten und sich besser organisieren. Durch die Konsolidierung von Sendungsmengen und Dienstleistungen könnte sich das Geschäftsmodell profitabler gestalten. Händler sind bei der Entwicklung neuer Serviceangebote nicht mehr darauf angewiesen, dass die Postunternehmen „ihre“ Postshops für sie öffnen. Die Umsätze können weiter steigen, weil es für Verbrau- cher bequemer wird, Warensendungen zu empfangen und zurückzugeben. Lokale Händler bekommen unabhängig von den Postunternehmen Zugang zu den Postshops. Postunternehmen können Kosten sparen, da sie ihre jeweiligen Strukturen nicht mehr exklusiv betreiben und sich Fixkosten teilen können. Lokale Postdienstleister können bei ihren Zustellleistungen ebenfalls auf die Postshops zurückgreifen. Der Postagenturverband pagd vertritt seit 2002 die Interessen der Betreiber von Postagenturen und Paketshops und setzt sich für die Entwicklung offener Postagentursysteme ein. Carsten Kaps, www.pagd.de Potential gemeinsam nutzen – zugunsten der Kunden. www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen Fotos: linke Seite – ©rafo, rechte Seite – ©BillionPhotos.com, fotolia.com der Ballungsräume führt das zu Verdruss, wenn die Shops kilometerweit auseinanderliegen oder gar nicht vorhanden sind. Zur Auflösung dieses Dilemmas wird die Branche um eine Reorganisation nicht herumkommen. recht + politik retrospektive 24 postmarkt ausgabe 02_2015 Kleine Stempelkunde Geschichte und Geschichten historischer Poststempel Poststempel findet man in Deutschland heutzutage fast ausschließlich in schwarzer Farbe als kreisrunde Stempel. Zur Zeit der Einführung der Briefmarken um 1840 wurden jedoch über 200 Stempelformen in verschiedensten Stempelfarben verwendet. Vor allem Poststempel aus der Anfangszeit der Briefmarke und aus vorphilatelistischer Zeit finden bei Philatelisten große Beachtung. Stempel sind nicht nur banale Entwertungen, sondern philatelistisch eine Wissenschaft für sich. Der früheste bekannte Stempel stammt aus dem Jahre 1449 aus Venedig. Die Inschrift lautete »Mediolarum Cursores« (in etwa »Mailänder Kurier«). Die damals verwendeten Texte lauteten auch »Cito, citissime, volantissime« (etwa: schnell, sehr schnell, in Windeseile) und waren deutliche Hinweise auf eine post- alische Verwendung. Im 16. Jahrhundert vermerkten die Franzosen auf ihrer Post »en diligence« (mit Eile und Sorgfalt). Im England der Tudor-Zeit war auf Briefumschlägen gewöhnlich zu lesen: »Haste, haste, for life, post haste«. Der Ausdruck „post haste“ bereicherte die englische Sprache und bedeutet bis heute „mit allergrößter Geschwindigkeit“. Postalischer Datumsstempel soll Verspätungen verhindern Viele der wichtigen staatlichen Briefe trugen damals den Namenszug der jeweiligen Postmeister, durch deren Hände sie unterwegs gegangen waren, zusätzlich mit dem Vermerk über Ankunfts- und Abfahrtszeiten. Solche Eilbriefe dokumentieren die mittelalterlichen Postrouten und die Zeitspannen, die benötigt wurden, diese Strecken zurückzulegen. Der erste postalische Datumsstempel wurde von Colonel Henry Bishop, Postmaster General of Britain, entworfen, der ihn als Antwort auf die ständige Kritik herausbrachte, dass Briefe durch die Post oftmals verspätet zugestellt wurden. In einer Ankündigung im Jahr 1661 war zu lesen »Ein Stempel wurde erfunden, der auf jeden Brief getan wird und den Tag des Monats anzeigt, an dem jeder Brief in das Amt BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. gekommen, sodass kein Briefträger von Postamt zu Postamt es wagen wird, einen Brief zurückzuhalten, was vormals üblich gewesen.« Der früheste Poststempel in Europa mit dem Namen einer Stadt oder Ortschaft trägt die Inschrift »D‘JARSEY« und wurde 1683 in St. Malo auf die von Jersey kommende Post gedruckt. Sehr früh entstanden außerdem die sogenannten „Bezahlt“-Stempel, die ein vorausbezahltes Porto bestätigten. Der erste Poststempel dieser Art stammt aus dem Jahre 1681 und wurde in London verwendet. Er trug die Inschrift »Paid One Penny«. Nach der Einführung der ersten Briefmarke im 19. Jahrhundert änderte sich der Verwendungszweck der Poststempel. Die Stempelung diente nicht mehr nur als Nachweis der Beförderung des Briefes, sondern wurde auf die Briefmarke abgeschlagen, entwertete diese und verhinderte ihre abermalige Verwendung. Poststempel beim Mordprozess In den Jahren 1856/57 stand Madelaine Smith wegen Mordes an ihrem Geliebten Emile l‘Angelier, in Glasgow vor Gericht. Die Beweisgrundlage für die Anklage beruhte hauptsächlich auf einer Reihe von Briefen, die Madame Smith an ihren Geliebten geschrieben hatte. Da die Briefe selbst undatiert waren, bekam der Poststempel auf den Umschlägen entscheidende www.bdkep.de 25 postmarkt ausgabe 02_2015 Bedeutung. Doch die Anklage scheiterte, weil der Standard der Post Stempelung damals uneinheitlich war. Ein Umstand, den der Richter in seiner Urteilsbegründung mit Missbilligung vermerkt und bedauerte hatte, deshalb zu keinem Schuldspruch kommen konnte. Regionale Poststempel begehrt Außer dieser Raritäten sind bei den Sammlern auch regionale Poststempel beliebt, die eine bestimmte Beförderungsart belegen, so z. B. bestimmte Strecken der Bahnpost oder Exoten wie die Zeppelinpost. Auch Sonderstempel zu bestimmten historischen Ereignissen werden gerne gesammelt. Und erst durch einen Ersttagsstempel auf Briefen mit Marken vom ersten Gültigkeitstag wird der Brief zu einem bei den Philatelisten besonders begehrten Ersttagsbrief. (hwm) 3 1 2 5 4 Bild 1 _ »Cursores Mediolanum« auf einem Brief vom 17. Oktober 1459 / Sammlung: LeBow Bild 2 _ Bishop-Stempel auf einem Brief vom 9. Dezember 1780 / Sammlung: Klassische-philatelie.ch Bild 3 _ Braunschweiger Poststempel Schnörkelbrief mit Hinweis auf schleunigste Beförderung via Eilzustellung durch Postreiter Bild 4 _ Sonderbordpoststempel zum 225. Jahrestag der Amtseinführung von Präsident Washington am 30.04.2014 Bild 5 _ Ersttagsstempel zum „Tag der Briefmarke“ Bild 6 _ Poststempel zum Anlass des Papstbesuchs in Deutschland www.pitneybowes.de (Quelle/Bilder: commons.wikimedia.org) Postbearbeitungs- UND Versandlösungen Foto linke Seite: © jorgecachoh, fotolia.com 6 retrospektive retrospektive 26 postmarkt ausgabe 02_2015 Briefbeförderung in der Hamburger Großrohrpostanlage. n, schreibe ich Dir ie W ch na h ic e m »Kom ag — »Hast Du Donnerst f« ie br st po hr Ro n eine nach stbrief, dann bin ich noch keinen Rohrpo Prag gefahren.« schrieb Franz Kafka an Freundin Milena Fotos: Bundesarchiv Mit Hochdruck durch den Untergrund Die Geschichte der Rohrpost in Berlin und anderswo Eilige Nachrichten wurden bis weit ins 20. Jahrhundert per Rohrpost verschickt, unter Europas Metropolen verliefen riesige Rohrpostnetze. Heute ist die Druckluftpost vergessen. Heutzutage, wo wir Briefe und Bilder auf Knopfdruck verschicken können und sie Sekunden später schon beim Empfänger sind, scheint es unvorstellbar: Noch vor nicht allzu langer Zeit war die Rohrpost der schnellste Weg, ein Dokument zu verschicken. Das Prinzip der Rohrpost ist einfach: Am einen Ende der Röhre wurde Luft mit Hochdruck hineingepresst und dadurch die darin liegende Kartusche beschleunigt. Den zivilen Nutzen erschloss um 1810 der britische Ingenieur George Medhurst. Seine Idee: Durch Druckunterschiede eine Triebkraft zu erzeugen. Verschiedene Tüftler trieben die Technik voran, bis sie so weit ausgereift war, dass 1853 in London die BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. erste Stadtrohrpost der Welt in Betrieb genommen werden konnte. Die erste Strecke war nur etwa 200 Meter lang und verband unterirdisch die Londoner Börse mit dem »Central Telegraph Office«. Geburtsstunde der Stadtrohrpost Im Jahr 1861 wurde in London eine pneumatische Rohrpostanlage zur Beförderung von Telegrammen installiert. www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 In Konkurrenz dazu erteilte die Königlich Preußische Telegraphendirektion der Firma Siemens & Halske den Auftrag zum Bau eines Rohrpostsystems für Berlin. Der Betrieb der ersten Linie der „Pneumatischen Depeschenbeförderung“ wurde am 18. November 1865 aufgenommen. Die Berliner Rohrpost gehörte fraglos zu den ungewöhnlichsten und faszinierenden Netzwerken des Untergrundes in der deutschen Hauptstadt. Als „kleine U-Bahn“ sauste sie erfolgreich unter den Straßen der Spreemetropole. Die Rohrpost war ein Produkt der Industriellen Revolution, eine Erfindung, die gerade zur rechten Zeit kam. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Straßen der Metropolen bereits so verstopft, dass die Postboten immer wieder auf sich warten ließen. Vor allem Börsenmakler verloren durch verspätete Nachrichten tagtäglich Geld. Die Lösung lag im Untergrund. Ungehindert vom Verkehr an der Oberfläche hatten hier die Briefe ihre eigenen Straßen. So konnte die wichtige Post in Büchsen (Rohrbomben) verpackt ungebremst mit einer Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern an ihr Ziel katapultiert werden. Von „Science-Fiction“ zum Massenphänomen Was damals wie Science-Fiction klang, wurde aber bald ein Massenphänomen. In den meisten großen Städten wurden Dutzende Postämter miteinander verbunden. Die Rohrpost in Hamburg wurde am 24. Oktober 1864 in Betrieb genommen. Am 17. November 1865 wurde in Berlin die erste Linie zwischen dem Haupttelegraphenamt und der Börse eröffnet. Auch München erkannte den Vorteil der schnellen Rohrverbindung und nahm eine Strecke 1877 in Betrieb. Eilbriefe wurden jetzt rasend schnell von einem Postamt zum anderen befördert. Firmen konnten einen Anschluss an das Rohrpostnetz beantragen. Bis Ende März 1939 erreichte das Berliner Rohrpostnetz eine maximale Streckenlänge von fast 400 Kilometer. Angeschlossen waren 90 Ämter, die mit zwölf Schnellrohrpostlinien knapp acht Millionen Sendungen jährlich beförderten. Nur das Stadtrohrpostnetz in Paris war mit stattlichen 467 Kilometer noch etwas länger. Unter höchster Geheimhaltung entstanden in einigen Städten Parallelnetze neben der öffentlichen Rohrpost. Durch die Röhren der »Secret Tube» von London wurden Mitte der Dreißiger hochsensible Regierungsdokumente befördert, denn im Gegensatz zur Telegrafie und Telefonie war das System der Rohrpost abhörsicher. Der Zweite Weltkrieg und der Kalte Krieg wirkten sich verheerend auf die Rohrpost in Berlin aus. Nicht nur war 1945 ein Großteil der dicht unter der Straßenoberfläche liegenden Linien durch Bombentreffer zerstört. Kaum waren die notwendigsten Reparaturen erledigt, begann die Spaltung der Stadt Berlin in zwei Hälften im Untergrund. Im Februar 1949 wurden sämtliche Verbindungen aus dem russischen Sektor in die Westsektoren gekappt. Für die Beförderung von Telegrammen wurde in London bereits 1861 eine pneumatische Rohrpostanlage installiert. 1865 folgte Berlin mit der „Pneumatischen Depeschenbeförderung“. Fotos: Bundesarchiv www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 27 retrospektive retrospektive 28 postmarkt ausgabe 02_2015 Während sich das Ost-Berliner Rohrpostnetz auf den Nachkriegsstand von 65 Kilometer einpendelte, war das Streckennetz im Westteil 167 Kilometer lang; der Untergang der Rohrpost war aber durch die Einführung von Fernschreibern und Telefax nur noch eine Frage der Zeit. Zum 1. März 1963 wurde der öffentliche Rohrpostdienst in West-Berlin eingestellt, während in Ost-Berlin der reguläre Rohrpostbetrieb bis etwa 1976 weiterging. Comeback der Stadtrohrpost in den fünfziger Jahren Ein letztes Comeback erlebte die Rohrpost noch, als die Stadtväter Hamburgs Mitte der fünfziger Jahre die Errichtung einer bis dahin noch nicht dagewesenen Variante beschlossen: die Großrohrpost. Entgegen des allgemeinen Trends erinnerte man sich deswegen an der Elbe der Vorzüge der Rohrpost und entwickelte das Konzept der Großrohrpost. Baubeginn war der 1. Oktober 1960. Hier sausten nicht mehr kleine Kartuschen durch die Rohre, sondern 1,60 Meter lange Wagen auf Rollen, die mit Luft gedrückt oder durch das Rohr gesaugt wurden. Bis zu 2.000 Kurzbriefe sollten so pro Wagen transportiert werden können - ein enormer Fortschritt im Vergleich zur geringen Kapazität der herkömmlichen Rohrpost mit ihrem Rohrpostanlage im Jahr 1951 Durchmesser von nur wenigen Zentimetern. Anfang 1962 gab der damalige Bundespostminister Richard Stücklen (CSU) die Anlage für den Betrieb frei. Nur zwei Wochen später jedoch gab es den ersten herben Rückschlag. In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar ließ eine Sturmflut in ganz Norddeutschland die Deiche brechen. Ungeheure Wassermassen drückten in die Hamburger Innenstadt. Zwar blieben die Röhren nahezu unbeschädigt, jedoch liefen die Keller mit den technischen Anlagen voll. Es brauchte ein halbes Jahr, bis die Anlage wieder funktionierte. Doch der Transportweg durch den Untergrund erwies sich mit den Jahren zunehmend als problematisch. Die Anlage war sehr anfällig für Störungen; durch die rege Bautätigkeit und den Foto: Bundesarchiv Schwerlastverkehr sackten immer einzelne Rohrsegmente ab oder verschoben sich gegeneinander. Mehr und mehr Betriebsunterbrechungen und hohe Wartungskosten waren die Folge. 1976 kam das Aus für das einst so ambitioniert gestartete Pilotprojekt Großrohrpost. Überlebt haben nur noch hausinterne Anlagen, wie zum Beispiel in Krankenhäusern, wo etwa Blutproben vom Operationssaal zum Labor mit der Rohrpost verschickt werden. Und in manchen Kaufhäusern dienen sie dem Geldtransport zwischen Kasse und Tresor. So wird die Rohrpost auch in Zukunft eine gewisse Rolle spielen, wenn auch bloß als zweckgebundene Hausrohrpost. (hwm) Und wer hat‘s erfunden? Um 1810 bemühte sich der dänische Ingenieur George Medhurst erstmals ernsthaft um den Einsatz atmosphärischer Luft für industrielle und verkehrstechnische Zwecke. In entsprechenden Veröffentlichungen schlug er vor, die Luft aus einer eisernen Röhre abzupumpen, um so durch den erreichten Druckunterschied eine entsprechende Triebkraft zu erzielen; Medhurst gilt daher als Erfinder der pneumatischen Rohrpost. Quelle: Wikipedia BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 Postzeichen waren einmal Hoheitszeichen Heute müssen sie als Marke werbewirksam sein In Deutschland entsteht ab 1490 die kaiserliche Post. Die Adelsfamilie Thurn und Taxis baute das Postnetz auf und aus. Nach Gründung des Deutschen Reiches 1871 wird aus den Posten der Länder die einheitliche Reichspost. Als staatliche Institution hatte die Post bis 1995 hoheitliche Aufgaben. Dieser Status prägte das Selbstverständnis und die Suche nach einheitlichen Standards und Normen. Staat und Post waren jahrhundertelang miteinander verbunden. Dadurch ist die Geschichte der Post Teil der Geschichte Deutschlands. Staatliche Hoheitszeichen an Gebäuden, Geräten und Uniformen zeigten den Schutz des Staates für die Institution-Postämter und Beamte verkörperten zugleich die Macht des Staates. Private Postdienstleister sind auf dem Vormarsch Doch die Zeichen und Zeiten ändern sich. Veränderungen in Politik und Gesellschaft spiegeln sich auch in der Postgeschichte wieder: Private Postdienstleister, die es in fast ganz Deutschland gibt, sind mittlerweile eine echte Alternative für den Brief- und Paketversand. In Zeiten des Wettbewerbs mit anderen Dienstleistern müssen Postzeichen inzwischen vor allem werbewirksam sein. National agierende Netzwerke von privaten Postdienstleistern bieten eine qualitativ hochwertige Briefzustellung – die Zusammenarbeit mit ausländischen Kooperationspartnern ermöglicht den weltweiten Brief- sowie EU-weiten Paketversand. Kunden, insbesondere Behörden und mittelständische Unternehmen der Region, schätzen das große Sparpotential sowie den persönlichen Service sehr. (hwm) Postzeichen waren staatliche Hoheitszeichen, zeigten den Schutz des Staates für die Institution an Gebäuden und Uniformen – und zugleich ihre Macht. Veränderungen in Politik und Gesellschaft spiegeln sich auch in der Postgeschichte. Fotos: Monika Mayer / Museum für Kommunikation Berlin www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 29 retrospektive retrospektive 30 postmarkt ausgabe 02_2015 Postreiter erobern den Wilden Westen Die verwegenen Reiter vom Pony Express Die Arbeit war nicht ungefährlich, so wurden vornehmlich junge, ungebundene Männer angestellt, die nicht älter als 18 Jahre und nicht schwerer als 60 kg waren. Sie waren oftmals Waisen. Mit dem Bau der Telegrafenleitung endete die Ära der Pony-Express-Reiter. Alle Bilder: commons.wikimedia.org Zehn Tage für mehr als 3.000 Kilometer: Der Pony Express war einst die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Vor 155 Jahren erreichte das erste mit dem Pony Express ausgetragene Paket Sacramento in Kalifornien. Der Pony Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten und für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Die Route verlief von Saint Joseph in Missouri nach Sacramento in Kalifornien über eine Distanz von 3.100 km. Mitte des 19. Jahrhunderts war diese Distanz zwischen den US-Bundesstaaten Missouri und Kalifornien eine halbe Weltreise durch Prärie und über die Rocky Mountains. Der Pony Express nahm nach einer Initiative von William Hepburn Russell 1860 den Betrieb auf. Diese organisierte Reiterstafette schaffte es, Post innerhalb von zehn Tagen über den amerikanischen Kontinent BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. zu transportieren. Abraham Lincolns Antrittsrede wurde gar in nur sieben Tagen und 17 Stunden transportiert. Am 14. April 1860 kam der erste Reiter in Sacramento an. Der Pony Express war eine logistische Meisterleistung: Das Unternehmen betrieb 153 Zwischenstationen, an denen die Pferde gewechselt wurden. 80 Kuriere und 200 Pferdepfleger waren beschäftigt. Wegen seines Stafettensystems war der Pony Express sehr schnell. Jeder Kurier führte etwa zehn Kilogramm www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 Eilpost mit sich. Im Schnitt übernahm nach 80 km ein neuer Reiter die Post. Für die gesamte Strecke benötigten sie etwa 120 Pferde und 40 Reiter. Der berühmteste unter ihnen zählte zugleich zu den jüngsten: Der legendäre Buffalo Bill war erst 14 Jahre alt, als ihm, der eigentlich William Frederick Cody hieß, der längste Ritt eines Einzelnen gelang. Über 600 Kilometer am Stück blieb Buffalo Bill im Sattel. Für Ross und Reiter war die Route sehr gefährlich, denn ein Großteil der Strecke verlief durch Indianergebiet. Immer wieder musste der Betrieb aufgrund von Angriffen eingestellt werden. Aber nur ein Reiter wurde von Indianern getötet und nur eine Lieferung ging komplett verloren, und eine weitere kam nicht vollständig an. Bei Gründung des Unternehmens wurden 400 bis 500 Mustang-Pferde gekauft, 200 Männer wurden angeheuert, um die Stationen zu verwalten, und 80 Reiter unterschrieben, um den Pony Express zum Laufen zu bringen. Dennoch wurde der Pony Express bereits nach knapp anderthalb Jahren eingestellt, wirtschaftlich rechnete sich das Postunternehmen einfach nicht. Am 22. Oktober 1861 wurde der Dienst von der transkontinentalen Telegrafenleitung übernommen. Nachrichten wurden jetzt in einer hoher Geschwindigkeit übermittelt. Warensendung übernahmen die Postkutschen von Wells Fargo. Kurze Zeit nach dem Beginn des Goldrausches in Kalifornien, gründeten Henry Wells und William Fargo das legendäre Transportunternehmen, das bald den ganzen Westen Nordamerikas mit ihren Kutschen verband. Das Vertrauen, das die Kunden in den sicheren Transport setzten, wurde unterstützt von Special Agents, die für die Sicherheit der Passagiere und der Waren garantieren sollten. Berühmte Westmänner wie Wyatt Earp oder Wild Bill Hickock waren zumindest zeitweise bei Wells Fargo angestellt. Unzählige Legenden und Geschichten ranken sich um die beiden Dienste, die im Wilden Westen steter Quell immer neuer Abenteuer waren. Mark Twain beschrieb in seinem Buch »Roughing It« sei- ne Begegnung mit einem Pony-Express-Reiter, während er mit der Postkutsche von Missouri Richtung Westen reiste: »Er ritt auf einem prächtigen Pferd, das wie für einen Rennfahrer geschaffen war und wie ein Gentleman gefüttert und gehalten wurde. So konnte es seine Höchstgeschwindigkeit zehn Meilen durchhalten, und dann, als er in den Bahnhof einpreschte, standen dort zwei Männer, mit einem frischen, ungeduldigen Ross. Der Transfer von Reiter und der Posttaschen war im Handumdrehen gemacht, und weiter flog das eifrige Paar und war außer Sichtweite, bevor der Zuschauer überhaupt den Geist eines Bildes festhalten konnte.« So lebt der Mythos des Pony Express bis heute fort. In der US-Fernsehserie »Bonanza« wurde der Pony Express in einer Doppelfolge thematisiert und zu einem Kinofilm zusammengefasst, der 1970 unter dem Titel »Die Männer von Bonanza, sie ritten wie der Wind« in deutschen Kinos lief. Und selbst Google ehrt den 155-jährigen Geburtstag des Dienstes mit einem eigenen Browser Spiel. Im Jump and Run spielt man mit Reitern, die Hindernissen ausweichen und Briefe einsammeln. (hwm) Streckenführung des Pony Express von Missouri nach Kalifornien www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 31 retrospektive menschen 32 postmarkt ausgabe 02_2015 Begründer der Post und einer milliardenschweren Dynastie Francesco Tasso, der sich Franz von Taxis nannte Vor über 500 Jahren begründete Francesco Tasso das moderne Postwesen. Franz von Taxis, wie er nach der Erhebung in den deutschen Reichsadel 1512 hieß, war ein freier und findiger Unternehmer. Als erster richtete Franz von Taxis einen gut organisierten Kurierdienst in Italien ein und die Organisation des kaiserlichen Postwesens gehörte zu den historisch herausragenden Leistungen der Familie Thurn und Taxis. Francesco Tasso kam im Jahre 1459 als Spross eines lombardischen Geschlechts zur Welt. Seine Familie war weitverzweigt und über ganz Europa verstreut. Ihre Boten besorgten neben der Familienpost auch Kurierdienste für andere Höfe. 1486 stellte der Italiener, in Brandenburg eine kurfürstliche Postverbindung zwischen Ansbach und Küstrin her und beförderte alle amtlichen Schreiben und Privatbriefe mit großer Pünktlichkeit durch vereidete Boten gegen bestimmte Gebühren. Als Kaiser Maximilian I. 1490 eine Neuordnung des amtlichen Postverkehrs durchführte, stand der Italiener bereits in seinem Dienst. Als oberster Postmeister des Reiches nannte er sich Franz von Taxis und eröffnete 1500 den ersten durchgehenden Postverkehr zwischen Wien und Brüssel. Das war die Geburtsstunde der modernen Post. Bildnis des Franz von Taxis Bis dahin war man auf die Gefälligkeit von Reisenden angewiesen. Raubüberfälle und Unterschlagungen waren die Regel. In der Folgezeit wird das Postnetz auch in Spanien, Frankreich, den Niederlanden, dem Deutschen Reich und Italien ausgebaut. Aus den bloßen Pferdewechselstationen werden nach und nach richtige Servicestationen, an denen jeder, der es sich leisten kann, seine Korrespondenz aufgeben kann. Foto: Jeannine Le Brun BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Den Postmeistern und ihren Postillionen war es von Anfang an nicht untersagt, auch von privater Seite Briefe anzunehmen und gegen Gebühr zu befördern. Als Franz damit begann seine Dienste auch Privatkunden anzubieten, war er konkurrenzlos: www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 Postbegründer Franz von Taxis – wo sonst? – auf einer Sondermarke von 1967 aus Anlass seines 450. Todestages sowie (rechts) auf einer französischen Briefmarke. Er haftete für die Sendungen. Kein anderer hatte bisher dieses unternehmerische Risiko gewagt! Er sicherte das Postgeheimnis zu. Taxis legte sich vertraglich auf bestimmte Beförderungszeiten fest. So sollte die Post von Brüssel nach Innsbruck im Sommer fünf Tage, im Winter einen Tag mehr dauern. Schon seine Zeitgenossen gestanden Franz neidlos zu, dass er es eigener Leistung verdankte, was er, der lebensfrohe Renaissance-Mensch, in vollen Zügen genoss: den Ruhm und Reichtum eines erfolgreichen Unternehmers. Im Jahre 1512 verlieh Kaiser Maximilian I. Franz von Taxis und seinen Brüdern die erbliche Adelswürde. Pfiffiger Geschäftsmann Franz von Taxis starb 1517 und wurde in der prunkvollen Familiengruft in Brüssel beigesetzt. Aus den überlieferten Porträts spricht Entschlossenheit: Das runde, listige Gesicht zeigt eine Miene, die keinen Zweifel darüber aufkommen lässt, dass ein Mann mit Energie und Erfolg hier im kostbaren Renaissancekostüm Modell saß. Im Jahre 1595 beansprucht Kaiser Rudolf II. das Recht die Post einzurichten und zu unterhal- www.pitneybowes.de ten für sich und vergibt es für das gesamte Deutsche Reich als Lehen an Leonhard I. von Taxis. Im Jahr 1615 bekommt die Familie den Titel Reichserbgeneralpostmeister als Erblehen und damit begann auch der gesellschaftliche Aufstieg der Familie Taxis. Ab 1650 darf sich die Familie mit kaiserlicher Genehmigung Thurn und Taxis nennen. Lehensverträge mit dem Hause Thurn und Taxis Kaiser Franz I. ernannte Fürst Alexander Ferdinand im Jahre 1748 zum kaiserlichen Repräsentanten am Reichstag in Regensburg. Eine Auflage des Kaisers war der Umzug der Familie von Frankfurt nach Regensburg. In der alten Römersiedlung und mittelalterlichen Kaisermetropole begann mit dem Einzug der an den großen europäischen Adelshäusern orientierten Familie Thurn und Taxis eine neue Zeit. So schuf Fürst Carl Anselm aus der 2.330 Bände umfassenden Privatbibliothek die fürstliche Hofbibliothek, die seit dem Jahre 1786 jedermann gebührenfrei offensteht. Auch das Regensburger Theater und der bis heute so einzigartige Alleengürtel um die Altstadt gehen auf Fürst Carl Anselm zurück. Mit dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahre 1806 erloschen das Postregal und der Anspruch des fürstlichen Hauses auf das Reichspost-Generalat. Die Hoheitsrechte des untergegangenen Reiches gingen nach der napoleonischen Besatzungszeit auf die 1815 aus dem Wiener Kongress hervorgegangenen souveränen Staaten des Deutschen Bundes über und die Postorganisation stand vor dem Aus. Die Rettung kam jedoch, da viele der neuen Klein- und Kleinststaaten Lehensverträge abschlossen, mit denen sie dem Hause Thurn und Taxis die Wahrnehmung der Posthoheit in ihren Ländern übertrugen: Zunächst waren es 27, zur Zeit der Einführung der Taxis-Briefmarken im Jahre 1852 noch 19 deutsche Einzelstaaten. Das Ende der privaten Posthoheit der Thurn und Taxis kam erst mit der Niederlage Österreichs im Krieg mit Preußen im Jahre 1866. Unter der Drohung einer Enteignung stimmten sie einer Abfindung in Höhe von drei Millionen Thalern zu. Damit ging das gesamte Thurn und Taxissche Postwesen auf den preußischen Staat zum 1. Juli 1867 und ab 1871 zur Reichspost über. Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 33 menschen menschen 34 postmarkt ausgabe 02_2015 Milliardenschwer dank der Lizenz zur Postbeförderung Heute gilt Albert von Thurn und Taxis als größter Privatwaldbesitzer Europas. Das Fürstenhaus besitzt eine Bank, eine Brauerei und eine Industriegruppe. Der Adelsmann, Rennfahrer und Unternehmer gehört zu den reichsten deutschen Junggesellen. (hwm) Die Fürstendynastie von Thurn und Taxis häufte aus der Lizenz zur Postbeförderung ein Privatvermögen an, das aktuell auf 1,4 Milliarden Euro geschätzt wird. Nach dem Tod von Fürst Johannes 1990 war seine Witwe Gloria die Herrin im Hause Thurn und Taxis und verwaltete das Vermögen des Universalerben Albert. Gemäß der Tradition ging die Verwaltung des Erbes zwar auf den Stammhalter über, weil der damals acht Jahre alte Albert für solch ein Vermögen noch zu jung war, übernahm seine Mutter bis zur Volljährigkeit die Vormundschaft. In diesem Spiel schlüpfen die Spieler in die Rolle eines Postbarons, der versucht, lange und sich lohnende Strecken zu befahren. Aufgabe ist es, in so vielen Städten wie möglich mit einer Poststation vertreten zu sein, die längsten Strecken zu gründen und neue, wertvollere Postkutschen zu erhalten. Foto: Schmidt-Spiele ANZEIGE »Und wann kuvertieren Sie für Ihre Kunden?« Flexibilität »Seit wir das KAS Kuvertiersystem Variabilität Leistung Umschlagsgrößen Beilagen bis zu Verarbeitungsgeschwindigkeit bis C6/5 - C4 7mm 6.000 Dicke Takte/h nutzen, können wir unseren Vertriebspartner Nord: Vertriebspartner Süd: Kunden Druck und Kuvertierung aus einer Hand anbieten, das kommt sehr gut an!« Uwe Hohl Geschäftsführer Druckerei Hohl Balgheim BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de 35 menschen postmarkt ausgabe 02_2015 Blick in die Ferne: Briefkästen Poststation am Strand der Galapagos-Inseln Fotos: Worldpress Künstler, Bastler sowie Haus- und damit auch Briefkastenbesitzer gibt es überall, aber besonders ideenreiche findet man in Neuseeland. Pferd und Walfisch zieren dort Vorgärten und dienen als Briefauffangbehälter. Die kunstvoll gestalteten neuseeländischen Briefkästen tragen, anders als in Deutschland, keine Namen, sondern lediglich die Hausnummern der glücklichen Postempfänger, Seemannsstiefel als Postkasten Nachdem Vasco da Gama im Jahr 1797 in Mossel Bay/Südafrika an Land ging, wurde der Ort eine Anlaufstelle für viele portugiesische Schiffe. Eine „Nachrichtenbörse“ entstand, Seefahrer hängten in den Zweigen eines alten Milkwood-Baumes Schuhe auf, in denen sie Nachrichten hinterließen. Heute steht am Old Post Office Tree ein übergroßer Seemannsstiefel als Postkasten. Die eingeworfene Post erhält einen Sonderstempel. (hwm) wodurch die Schöpfer dieser mehr oder weniger gelungenen Kunstwerke anonym bleiben. Die ersten Vorläufer der Briefkästen waren in der Seefahrt zu finden — wen wundert es da, dass auch alte Rumfässer für das Aufbewahren von Post eingesetzt werden? (hwm) www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen Foto: Helge Ebbmeyer Briefauffangbehälter aus Neuseeland Foto: Helge Ebbmeyer Dieser Postkasten stand früher am Strand der Insel Floreana, die zu den Galapagos-Inseln in Ecuador gehören, und wurde zum Austausch von Nachrichten zwischen Seeleuten und auch der Familie Wittmer, die 1932 von Deutschland nach Floreana ausgewandert ist, als Poststation genutzt. Er ist heute im kleinen Museum in Floreana untergebracht. Nachkommen der Familie Wittmer leben noch heute auf Floreana. (hwm) menschen 36 postmarkt ausgabe 02_2015 Postmarkt QUIZ Unser Post-Wissens-Check — machen Sie mit! Es gibt mehr Wissenswertes zu entdecken, als Sie vielleicht ahnen. Wie gut kennen Sie sich aus? Jetzt Ihren Wissensstand zum Thema Post checken und sich von so manchen Antworten überraschen lassen ... Das Lösungswort ist natürlich ein Begriff aus dem Postwesen. Frage_1 Frage_4 Welcher ehemalige Fußball-Nationalspieler begann vor seiner Profikarriere eine Ausbildung als Briefträger? Welcher Olympiasieger bewältigte seine Arbeit bei der Post im Sommer mit dem Fahrrad und im Winter auf seinen Langlaufski? D Miroslav Klose E Lukas Podolski M Georg Hettich F David Odonkor N Georg Thoma O Franz Keller Frage_2 Wer schrieb das Lied »Die Christel von der Post« aus der Operette »Der Vogelhändler»? Q Franz von Suppé R Carl Zeller S Johann Strauss Frage_5 Ende 1997 wurde das Postministerium aufgelöst. Wer war der letzte Postminister der Bundesrepublik? Im Jahre 1911 wurde zum ersten Mal Post mit einem Flugzeug transportiert. Welches Land verlieh den Briefen mit dem Jungfernflug Flügel? A Indien B USA C Frankreich I Mit dem schnellsten Druck einer Briefmarke Frage_7 Postkutschen wurden bis ins frühe 20. Jahrhundert zur Beförderung von Briefen und Paketen genutzt. In welcher Stadt verkehrte im Jahr 1923 die letzte Postkutsche? E Hannover F Magdeburg G Stuttgart I Christian Schwarz-Schilling J Günther Krause Frage_3 H Mit den meisten versendeten Grußkarten K Wolfgang Bötsch Frage_6 Mit welchem Rekordversuch anlässlich der Fußball-EM kam die Österreichische Post ins Guinnessbuch der Rekorde? G Mit der größten Briefmarke der Welt BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. Frage_8 Welcher zweifache Fußball Nationalspieler arbeitete nach seiner Karriere als Briefträger in seinem Geburtsort Heppenheim und in Landstuhl in der Pfalz? P Wilfried Hannes Q Heinz Hornig R Jürgen Groh www.bdkep.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen Frage 1: Antwort F ist richtig David Odonkor gab seine Ausbildung bei der DPAG im Jahr 2002 zugunsten seiner Karriere als Profi-Fußballer auf. Frage 2: Antwort R ist richtig Carl Adam Johann Nepomuk Zeller (* 19. Juni 1842; † 17. August 1898) war ein österreichischer Jurist, Ministerialrat, Leiter des Kunstreferates im Unterrichtsministerium, komponierte sein Leben lang nur nebenberuflich, aus Liebhaberei. Frage 3: Antwort A ist richtig Etwa 6.000 Briefe wurden am 18. Februar 1911 in Indien von Allahabad über den Ganges ins acht Kilometer entfernte Naini geflogen. Frage 4: Antwort N ist richtig Georg „Jörgl“ Thoma aus Hinterzarten wurde zur Legende, als er 1960 in der nordischen Kombination als erster Mittel- www.pitneybowes.de Frage 9: Antwort E ist richtig Etwa 45.000 Mitarbeiter bei P2 betreuen über 50.000 Kunden und stellen ca. 60 Millionen Sendungen monatlich zu. Frage 6: Antwort I ist richtig Die Österreichische Post AG und die Staatsdruckerei schafften den schnellsten Druck von Briefmarken aller Zeiten. Der Verkauf des ersten Exemplars fand nur zwei Stunden und fünf Minuten nach dem Schlusspfiff des Finales der Fußball-Europameisterschaft zwischen Spanien und Deutschland am 29.6.2008 um 22 Uhr und drei Minuten statt. Frage 8: Antwort R ist richtig Der zweifache Nationalspieler Jürgen „Joschi“ Groh absolvierte 350 Bundesligaspiele für Kaiserslautern und den HSV und war bereits vor seiner Profikarriere war er als Postbote tätig. Frage 5: Antwort K ist richtig Der CSU Politiker Wolfgang Bötsch war von 1993 bis 1997 letzter Bundesminister für Post und Telekommunikation. In seine Amtszeit fiel die Vorbereitung der Privatisierung der Deutschen Bundespost. ver die letzte Postkutsche aus dem Verkehr gezogen. europäer olympisches Gold gewann. Frage 7: Antwort E ist richtig Am 29.9.1923 wurde in Hanno- Frage 10: Antwort N ist richtig Der Paragraph 1 im Artikel 10 lautet: Das Briefgeheimnis sowie das Post- und Fernmeldegeheimnis sind unverletzlich. Als Brief ist dabei jede schriftliche Mitteilung zwischen Absender und individuellem Empfänger zu verstehen. Lösungswort: F R A N K I E R E N Lösungen Frage_9 Frage_10 Wie viele Mitarbeiter sind im gesamten Verbund von »P2 – Die zweite Post« beschäftigt? In welchem Artikel im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wird das Briefgeheimnis garantiert? C 450 M Artikel 9 D 4.500 N Artikel 10 E 45.000 O Artikel 11 postmarkt ausgabe 02_2015 37 menschen 38 postmarkt ausgabe 02_2015 Foto: © spuno, fotolia.com story Die Post kommt vom Wasser Kahnpost im Spreewald – wie vor 100 Jahren Im Spreewald werden die Briefe noch ganz idyllisch per Kahn ausgeliefert. Mit reiner Muskelkraft steuert Postfrau Andrea Bunar ihren Holzkahn durch das malerische Biosphärenreservat südöstlich von Berlin. Der Spreewald (sorbisch: Błota) ist eine historische Kulturlandschaft im Südosten des Bundeslandes Brandenburg und gilt als traditionelles Siedlungsgebiet der Sorben, weshalb dort beide Sprachen gesprochen werden. Merkmal und Attraktion der Spreewaldlandschaft sind die 970 km natürliche Fließe der Spree sowie künstlich angelegte Kanäle mit unzähligen Flusslaufverzweigungen, die mit der wildromantischen, leicht mystischen Atmosphäre jährlich wahre Touristenströme anziehen. Als Auen- und Moorlandschaft besitzt sie auch für den Naturschutz überregionale Bedeutung und ist mit ihren über 18.000 Pflanzen- und Tierarten seit 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat geschützt. Auf einer Gesamtfläche von etwa 3.200 km² leben ca. 285.000 Einwohner, davon wohnen über 100.000 Men- BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. schen im ländlichen Raum – also rund 37 Einwohner auf einem Quadratkilometer. Die unzähligen, feinverzweigten Kanäle dienen als Wasserstraßen und sind in den ländlichen Gebieten teilweise die einzigen Zugangswege zu den Wohnhäusern der dort lebenden Brandenburger. Und wie kommt die Post? Der Postkahn ist seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein einmaliges Postbeförderungsmittel in der Spreewaldgemeinde Lehde. Die Briefzustellung er- www.bdkep.de postmarkt ausgabe 02_2015 folgt hier von April bis Oktober per Boot. In den Wintermonaten werden die Einwohner der Spreewaldinsel Lehde, die durch Brücken mit dem „Festland“ verbunden ist, von der Landseite aus beliefert. Das bedeutet jedoch deutlich längere Wege. Sind die Fließe zugefroren, kann die Postfrau Abkürzungen über das Eis nehmen. Damit die Postsendungen zu jeder Zeit problemlos abgeliefert werden können, haben die Häuser übrigens zwei Briefkästen. Einen für den Winter und einen für den Sommer. Muskelkraft statt Motor Foto: © UweR, fotolia.com Da im Spreewald motorbetriebene Kähne verboten sind, erfolgt die Fortbewegung mit der vier Meter langen Schubstange, Rudel genannt. Auf der acht Kilometer langen Route fährt die Zustellerin werktäglich derzeit 80 Haushalte, 20 Sommerwohnungen und drei meist volle Briefkästen von Ausflugsgaststätten an. Der aktuelle Schiffskahn besteht aus Alumi- nium und ist in den Postfarben Gelb und Schwarz gehalten. Er ist zudem die kleinste Postbank-Filiale, darüber hinaus können bei der Zustellerin auch Briefmarken und andere Postprodukte gekauft werden. Neben der Zustellung von Briefen und Paketen ist die Zustellerin auch für die Leerung der Postbriefkästen zuständig. Zur Saison 2012 hat Andrea Bunar die Postzustellung per Kahn von Jutta Pudenz übernommen, die 17 Jahre lang mit dem Kahn unterwegs war. Täglich legt sie die acht Kilometer durch Lehde mit dem Kahn zurück. „Das ist auch Fitness ohne Studio“, sagt die in Briesen im Spree-Neiße-Kreis wohnende zweifache Mutter. Pro Woche werden etwa 600 Briefe und Karten sowie bis zu 30 Pakete im Dorf zugestellt. Die Stadt Lehde sei stolz auf diese einzigartige Tradition, „und das im Zeitalter des elektronischen Briefes“, sagt der stellvertretende Lübbenauer Bürgermeister Rainer Schamberg. (hwm) Kahnpostfrau Andrea Bunar bei der Arbeit im Spreewald Foto: reiseland-brandenburg.de Sondermarke zum Tag der Briefmarke aus dem Jahrgang 1991 (Abb.: Postzustellung um 1900) Foto: Deutsche Post Die verwunschene Naturidylle des Spreewalds ist der Arbeitsplatz der Spreekanal-Postbotin. www.pitneybowes.de Postbearbeitungs- UND Versandlösungen 39 story post scriptum 40 postmarkt ausgabe 02_2015 Brief 26 „Das Zeitalter des Automobils hat etwas geboren, was als richtungweisend für unser Jahrhundert angesehen werden kann: die Einbahnstraße. Ich geriet kürzlich in ein ganzes System dieser Wege, das selbst abgestumpften Verkehrsteilnehmern erstaunen abnötigen muss. Nachdem ein ungnädiger Zufall mich in die erste Einbahnstraße gefädelt hatte, zwangen eine Anzahl weiße Pfeile zur Weiterfahrt in Gegenden der Innenstadt, die ich zwar als sehenswert empfand, in denen ich aber aus Zeitmangel nicht im Geringsten aufzuhalten wünschte. Ferner stimmte es mich nachdenklich, während etwas zwanzig Minuten Fahrt den Hauptbahnhof viermal in derselben Richtung passiert zu haben, ohne dass es erlaubt gewesen wäre, abzubiegen, umzukehren oder anzuhalten. Nach anderthalb Stunden Stadtrundfahrt kam mir eine technische Unzulänglichkeit zu Hilfe: Der Tank war leer. Da wurde ich wieder Herr über mein Automobil. Ich durfte es schieben, wohin ich wollte. Glück muss man haben!“ Brief 21 „Ich esse gern Süßigkeiten und sehe mich daher hin und wieder gezwungen, einen Zahnarzt aufzusuchen. Nur wenigen Menschen ist es noch zu Lebzeiten beschieden, einen zu finden, der nicht wehtut, nach neuestem Stande zahntechnischer Erkenntnis eingerichtet und zu bezahlen ist. Ich habe einen gefunden, und da bin ich heute gwesen. Er hat ganze Arbeit geleistet. „Vielen Dank“, sagte ich beim Weggehen. „Sie haben sich hier wirklich eine vorbildliche Praxis aufgebaut.“ – Ja, die Leute kommen immer wieder „, sagte er und bot mir zum Abschied eine Konfektschachtel an. Ich langte kräftig zu, denn ich esse gern Süßigkeiten und bin daher hin und wieder gezwungen, einen Zahnarzt aufzusuchen. Briefe von LORIOT Teil 2 Er hat sie geschrieben, die ganz offenen Briefe: der Karikaturist Vicco von Bülow alias Loriot. Briefe an das große Nachrichten-Magazin „Quick”. Als besondere Kolumne wurden sie der Öffentlichkeit nahe gebracht, gelesen, beschmunzelt, haben nachdenklich gemacht und wurden kritisiert. Die in ihrer Art ganz eigenen, liebevollen Zeichnungen dazu verfehlten ihre Aufmerksamkeit nicht. Das war vor fast sechzig Jahren. Aber die Inhalte von Loriots Briefen an die „sehr geehrte Quick” können auch heute noch Situationen beschreiben, die wir in unserem Alltag erleben. (uk) Hochachtungsvoll, Loriot ©Copyright: LORIOT – Der ganz offene Brief, Herausgeber: Susanne von Bülow, Peter Geyer, OA Krimmel Hoffmann und Campe Verlag 2014, 280 Seiten, 20.00 Euro BUNDESVERBAND DER KURIER-EXPRESS-POST-DIENSTE e. V. www.bdkep.de Umweltbewusst! Verschicken Sie jetzt Ihre Briefe klimaneutral mit den Sondermarken der CITIPOST. © Riccardo Mayer - shutterstock.com Je Briefmarke fließen 0,05 € in das Projekt „Lifestraw Carbon for Water, Kenya“ zur Versorgung kenianischer Haushalte in ländlichen Gebieten mit Wasserfilteranlagen. x Bis zu 20% weniger Porto als bei der t und Deutschen Pos weit! d das deutschlan Diese Sonderbriefmarken sind in unserem Online-Shop unter www.citipost.de sowie teilnehmenden Service Points erhältlich. Die CITIPOST stellt Ihre Post deutschlandweit zu. Zuverlässig und deutlich preisgünstiger als die Deutsche Post AG. Briefkästen und Verkaufsstellen in Ihrer Nähe finden Sie hier: www.citipost.de. CITIPOST GmbH I Lilienthalstraße 19 I 30179 Hannover I Tel. (0511)12123222 Wir sind spezialisiert auf Lösungen für den internationalen Versand von Briefen, Presse- und Werbesendungen, Katalogen, Päckchen und Paketen. Mit unseren exklusiven Agenten in den USA, Europa und Asien halten wir für Sie ein internationales Netzwerk bereit, um Cross-border und E-Commerce Sendungen zuverlässig zum Empfänger zu bringen. Gerne unterstützen wir Sie auch bei Ihren speziellen Versandanforderungen – fordern Sie uns heraus! www.intmailnet.de IMN GmbH [email protected] ++ 49 (0) 40 – 87 87 20 10
© Copyright 2024 ExpyDoc