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Auszug aus
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PORTFOLIO
Andreas Dick
Frei wie ein Adler
Der Kölner Fotograf Andreas Dick
ist so frei wie ein Greifvogel
…zumindest, was seine Motivwahl angeht.
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FALKENFLUG
„Anfang eines Sturzfluges, Gerfalke,
Greifvogelzentrum Rheinland Pierre
Schmidt Gymnicher Mühle.“
Aufnahmedaten: EOS 1D MK4,
300mm L IS 2.8, 1/2000, f 4,5, ISO 200.
© Andreas Dick
www.pictures-magazin.de
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Andreas Dick
ALASKA
WENN DER VATER MIT DEM SOHNE
„Anflug auf den Handschuh des
Falkners in der Anlage
Greifvogelzentrum Rheinland
Pierre Schmidt Gymnicher Mühle.“
„Pierre Schmidt mit Steinadlerweibchen.“
Aufnahmedaten: EOS 1D4 300mm, 1/1600, f
4,5, ISO 200.
© Andreas Dick
Aufnahmedaten: EOS 1D MK4, 50mm 1.4,
1/500, f 4, ISO 400.
© Andreas Dick
W
er die erhabene Schönheit eines Adlers im
freien Flug betrachtet, verspürt unweigerlich den Wunsch, auch dort oben fliegen zu
können. Die imposanten Fotos majestätischer Raubvögel von Andreas Dick erwecken nicht nur unendliche Sehnsucht nach dem blauen Horizont, sondern
auch große Neugier auf den Fotografen.
Lebendige Motive
Der in Köln lebende Lohn- und Finanzbuchhalter fotografiert zum Ausgleich zu nüchternen Zahlen das
Leben in seinen intensivsten und dynamischsten
Momenten: Hochzeitsfeierlichkeiten, Sportevents
und wilde Tiere. Er verrät uns seine Motivation: „Fotografie ist für mich der Innbegriff der Ruhe, ich
kann herrlich neben Menschen stehen und deren
Aktivitäten ablichten, die ich nie selber machen
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möchte – Eishockey zum Beispiel. Ich habe gar keine
Ahnung von dem Spiel, sitze in einer minder beleuchteten Halle bei der schnellsten Mannschaftssportart der Welt und kann ‚Gladiatoren‘ bei der Arbeit fotografieren.“
Im Gegensatz dazu funktioniert die Fotografie von
Vögeln nur im Freien und am besten bei gutem Licht.
Wann begann die Faszination Greifvögel-Fotografie
für Andreas Dick?
Im freien Flug
„Dazu muss ich ein bisschen ausholen“, beginnt
Andreas Dick, der den Nickname McFly 37 trägt,
vielsagend. „Ich hatte vor etwa 10 Jahren von einer
Falknerei auf Schloss Gymnich (Nähe Köln, www.
falknerei-schloss-gymnich.de) gehört und diese
dann so oft es ging besucht. Dort habe ich immer
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Andreas Dick
!
EXPERTENTIPP
Andreas Dick | www.mcfly37.de
Andreas Dick setzt bei seiner Ausrüstung ganz
auf die Canon-Modelle, zurzeit eine Canon 1D
X. Was es sonst noch Besonderes bei der
Fotografie von Flugobjekten zu beachten
gibt, verrät uns McFly 37 (hat weder etwas mit
den Vögeln noch mit dem Alter zu tun) gerne:
1. Es ist nicht die letzte Flugshow die hier
gezeigt wird, mit Ruhe und Gelassenheit erst
mal die Show betrachten und lieber noch mal
kommen.
2. Die Kleinigkeit mit den Sonnenstrahlen
sollte man auch hier nicht ganz unterschätzen.
3. Mit den Falknern Gespräche führen, um
eine Bekanntheit für den kommenden Besuch
zu erreichen. Jeder freut sich, wenn man Interesse an seinem Job zeigt und schon fliegen
einem die Vögel wie aus Geisterhand in die
Optik.
4. Zur Technik kann ich nur jedem raten,
ausschließlich die manuelle Einstellung der
Kamera zu benutzen, der Autofokus sollte
schon eingeschaltet sein, aber durch die
unterschiedlichen Flügelstellungen der Vögel
zu den Sonnenstrahlen, kann der gleiche
Vogel im einen Moment wunderschön sein
und im nächsten ein schwarzer Fleck auf dem
Sensor.
5. Ich glaube, dass Greifvogelfotografie
eines der schwierigeren Gebiete der Fotografie ist. Es fängt damit an, dass man immer die
falsche Linse hat. Die für die weiten Entfernungen können wir uns alle nicht leisten und
wenn die Tiere auf den Handschuh des Falkners schießen, wäre das Fisheye überfordert.
Man muss einfach nur üben, üben, üben.
Wer das tun möchte, sollte einmal im
Greifvogelzentrum Rheinland Gymnicher
Mühle bei Pierre Schmidt vorbeischauen.
Infos unter
www.falknerei-schloss-gymnich.de.
Dort bietet Andreas Dick auch
Foto-Workshops an.
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FISCHADLER 2
„Mit defektem Stativ im Tarnzelt“, 2012
(„Zwei Dinge, die ich hasse wie die Pest.“)
Aufnahmedaten: EOS 1DX,
300mm L IS 2.8+2x, 1/2500, f 5,6, ISO 500.
© Andreas Dick
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Andreas Dick
AUGURBUSSARD
„Glückstreffer in
Afrika 2009,
Serengeti, aus dem
laufenden
Fahrzeug.“
Aufnahmedaten:
EOS 1D MK3,
300mm L IS 2.8,
1/800, f 4, ISO 250.
© Andreas Dick
nach den Besuchen DVDs mit meinen Fotos der Flugshows an Pierre Schmidt, den Falkner, verschenkt.
Der hat sie immer nur in die Ecke geworfen und
‚Hmmm, danke‘ gesagt.“ Irgendwann wurde Andreas Dick freier Eintritt zugesagt und nach weiteren
Besuchen stellte sich der Falkner neben ihn und sagte trocken: „Also Andreas, ich kenne alle Greifvogelfotografen dieser Welt, du bist jetzt so weit. Für mich
bist du der Niesters (Horst Niesters, Fotograf und
Greifvogelzüchter aus Hellenthal, 2009 verstorben,
Anm. der Red.) der kommenden Generation.“
Und während Andreas Dick sich noch freute, wurde
er schon für ein unglaubliches Projekt von seinem
neuen Freund, dem Falkner, eingeplant. „Ich will das
wie der Grzimek machen, ohne viel Gedönse, nur du,
ich und noch ein Kameramann.“ Es sollte nach Afrika gehen, um herauszubekommen, wie viele Greifvögel überhaupt in Afrika leben oder überwintern. Für
den Kölner eine unglaubliche Erfahrung. „In Afrika
schaut man einfach nicht in den Himmel, wo die Big
Five doch in Augenhöhe am Jeep vorüberziehen. Wir
waren nach zwei Tagen bekannte Besucher in Tansania, ‚Ndege der Vogel‘ wurden wir von den Einheimischen genannt, da wir die Einzigen waren, die
permanent in den Himmel geschaut haben. Eine
Zählung ist uns leider bislang nicht gelungen, aber
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wir haben die Leute dazu gebracht, auch in den Himmel zu schauen und ein Bewusstsein zu schüren.“
Der silberne Koffer
Mit dem fing vor 31 Jahren alles an. „Zur Fotografie
bin ich mit zwölf gekommen, als eines Tages mein
Vater mit einem silbernen Koffer nach Hause kam –
Inhalt Canon A1, 24mm, 40mm, 135mm und ein
Blitzlicht. Nachdem er sich an den ersten Rosen versuchte, bin ich Tage später unerlaubter Weise mit
seiner neuen Kamera durch den Garten gelaufen“,
erinnert sich Dick gerne an diese Anekdote. „Wie
dumm nur, dass mein Vater mich dabei erwischt hatte. Allerdings wurde der Hausarrest sofort aufgehoben, als die Resultate meiner ‚Knipserei‘ gesichtet
wurden.“ Lachend schließt er den Exkurs in seine
Vergangenheit: „Seither befindet sich besagter Koffer als ‚Leihgabe‘ in meinem Besitz, mein Vater war
wohl doch der Meinung, dass ich damit mehr anfangen könnte.“
Sportsfreund
Neben der Leidenschaft für Greifvögel kann sich Andreas Dick vor allem auch für Sportevents begeistern. Ob Eis- oder Feldhockey, Wildwasserrennen,
Beachvolleyball oder besonders das Segeln – dort,
wo der Fotograf steht, ist die erste Reihe.
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REGATTA
„Travemünder Woche 2012, vom
Schlauchboot aus gearbeitet Presseboot.“
Aufnahmedaten: EOS 1D MK4,
300mm L IS 2.8, 1/1600, f 4,5, ISO 125.
© Andreas Dick
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EISHOCKEY
FELDHOCKEY DAMEN
„Torraumszene Kölner Haie – Straubing
Tigers mit Abschluss.“
„Freundschaftsspiel Nationalmannschaft Deutschland-Spanien
Damen 2010.“
Aufnahmedaten: EOS 1DX, 300mm L IS
2.8, 1/1000, f 3,2, ISO 1250.
© Andreas Dick
Aufnahmedaten: EOS 1D MK3,
300mm L IS 2.8, 1/800, f 4, ISO 250.
© Andreas Dick
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Worauf es ihm bei Sport- und Actionfotos ankommt,
verrät uns Dick gerne. Wie er generell das Bedürfnis
hat, sein Wissen weiterzugeben und sich viel von anderen Fotografen und Menschen abzuschauen. „Ich
nutze hier gerne die widrigen Bedingungen und
möchte den Protagonisten zeigen, was ich von ihrer
Sportart halte, indem ich Bilder fotografieren kann,
die beispielsweise auch Nicht-Eihockeyspielern ins
Auge fallen. Um dieses zu erreichen, trete ich an die
Veranstalter heran und frage, ob es überhaupt gewünscht ist, dass so einer wie ich Bilder machen
darf. Sie glauben nicht, wie wichtig es ist, auch bei so
Randsportarten wie Wildwasserrennen den richtigen Ton zu treffen.“
Seine nächsten Fotoprojekte hat der kommunikative
Rheinländer bereits im Auge. „Der Fischadler ist
noch nicht in Perfektion erwischt und gelungene
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Aufnahmen von Eisvögeln liegen mir auch sehr am
Herzen. Aber meine große Leidenschaft ist eigentlich
die Segelfotografie, ich komme nur so selten dazu.
Bilder vom Admiral’s Cup wären ein Traum, und
zwar vom Speedboot oder Helikopter aus, um das
Geschehen auf den Booten richtig festhalten zu können.“
Außerdem möchte der Vater einer 12-jährigen Tochter Kindern das Fotografieren in Schulungen und Seminaren vermitteln. Denn den unverfälschten Blick
eines Kindes findet Andreas Dick besonders schön,
so bekommt man auch als erwachsener Fotograf
„Dinge zu sehen, die man schon lange nicht mehr auf
dem Schirm hatte.“ Genau diese Dinge machen das
Leben lebenswert und die Fotografie liebenswert.
Von Dagmar Schellhas-Pelzer
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