„Sag’ beim Abschied leise ’Servus’, ...“ Anfang Editorial - Zwischentöne - Schlussworte Liebes Publikum, Vorhang auf zur letzten Vorstellung von „Der Zeppelin“ unter meiner Leitung. Dies mal als Solostück unter Verwendung eingesendeter Textbeiträge. Sorry liebes Redaktionsteam, dass ich diesmal auf unser Wochenende in Goslar verzichtet habe. Das Leben, auch meins, hat Licht und Schatten, und so ist es an der Zeit alte Bühnen zu verlassen, um Zeit zu haben für neue Expeditionen. Die Wege zur Gesundheit haben etwas mit Veränderung zu tun. So nehme ich mir hier in der Vorrede, der Begrüßung, Raum, um zurück- und vorauszublicken. Lieber Zeppelin, Du warst mir ein treuer Begleiter in den vielen Jahren im Studienkreis/ Freundeskreis. Erst habe ich Dich nur gelesen, dann wurde ich ein Teil des Redaktionsteams und schließlich sogar Chefredakteurin. Seit der Ausgabe 2006 habe ich diese Aufgabe wahrgenommen. Lieber Zeppelin, Du hast mein kreatives Herz genährt: Ideen entwickeln - Menschen zum Schreiben begeistern - Erlebtes in Bildern festhalten - Geschichten und Bilder in Szene setzen - unseren Verein im Heft Gestalt geben. 2 Lieber Zeppelin, Liebe Freundeskreismitglieder, was habe ich alles durch Dich gelernt? Da ist die Gestaltung des Übergangs vom kopierten Heft zum Layout am PC. Zuerst nur am PC im Bildungshaus, bevor der Laptop auch bei mir ein Zuhause gefunden hat. Da ist die Sache mit den Bildern, der spannende Weg vom Auslösen bis zum druckreifen Exemplar. Da sind die vielen Gedanken im Kopf und wie aus denen ein lesbarer Bericht wird. Da ist die Herausforderung, die eigene Begeisterung an die Frau oder den Mann zu bringen. Da ist letztendlich der Umgang mit den Menschen, die zum Gelingen notwendig waren. vielen Dank für Eure geschätzte Aufmerksamkeit. Es war mir eine Freude, für Euch zu arbeiten. Der Mittelpunkt des Zeppelins war bisher,es über unsere Aktivitäten zu erzählen und die Möglichkeit des Bildungshaus über sich zu berichten. Das war bisher die Idee ... Wie kann die Kommunikation des Freundeskreises in Zukunft aussehen? Ich möchte an dieser Stelle aktiv dazu aufrufen, darüber nachzudenken und die Dinge in die Hand zu nehmen. Leider kann ich den Staffelstab nicht weitergeben, somit ist alles offen. Danke, lieber Zeppelin !!! Liebes Redaktionsteam, viele schöne Stunden haben wir zusammen verbracht, um das gemeinsame Ziel zu vollbringen - einen neuen Zeppelin! Ihr habt eine große Portion Geduld aufgebracht, um meiner Eigenwilligkeit gerecht zu werden. Der Tisch mit den Süßigkeiten war immer reich gedeckt, um die nötige Energie zu liefern. Die von mir aufgetragenen Aufgaben wurden immer zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Ihr habt Euch tapfer durch einen Berg (Ordner) von Fotos gewühlt, um die perfekten Eindrücke zu finden. Ich weiß auch nicht, warum immer die gleichen Modelle auf den Fotos zu sehen waren. An dieser Stelle sei noch mal herzlich über manch Bildunterschrift gelacht, die dann doch umständehalber nicht gedruckt wurde. Ja, und dann überhaupt das Zeichentalent von Gaby, die eine „Zucchini“ zum „Zeppelin“ macht. Danke, an alle, die dabei waren !!! Vorhang auf für: Fußballgeschichten Was steckt hinter NLP? Auch der Löwenzahn hat Worte! Was passiert im Bildungshaus? Wie funktioniert Europa? Grenzgebiete im Nationalpark Was hat Bremerhaven zu bieten? Klostertage im Harz Reisebericht Neuseeland Teil II Das letzte Wort hat der Vorsitzende Für mich öffnet sich der Vorhang auf den Bühnen für Clowns, Narren und andere Gestalten. Ich werde weiter mit und über die Menschen lernen. Menschen die Hand reichen, um andere Perspektiven zu sehen und vielleicht andere Wege zu gehen. Erika Rumpel Freundeskreiswochenende 1. Advent 2013 50 Jahre Bundesliga - Fußball ist unser Leben Hannover 96 versus Eintracht Braunschweig Das erste Spiel in der Bundesliga 2013/14 zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig am 8. November 2013 endete unentschieden 0:0. Die Emotionen hatten sich beruhigt, als sich zum Advent-Wochenende in Goslar die Fans beider Lager zu einem Seminar trafen. Um die Geschichte und Geschichten zu diesen beiden Traditionsvereinen ging es an diesem Wochenende. Beide Referenten, Maiko Kubiak auf Seiten von Hannover 96 und Gerd Gizler, der langjährige Eintracht -raunschweig-Fan, wussten viel zu berichten über ihren Verein, seine Entstehung und die sportlichen Erfolge im Fußball. Auch die angereisten Fans konnten in einem Fußballquiz beweisen, dass sie echte Fußballexperten sind. „Welche Mannschaft gehört nicht zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga?“ wurde gefragt. War es der FC Köln, Bayern München, Preußen Münster oder Eintracht Braunschweig? Oder auch die Frage, „Welcher Fußballspieler wurde von einem Schäferhund während eines Spieles gebissen?“ Friedel Rausch, Uwe Seeler, Jörg Sievers oder Dieter Hecking? Der Sieger erhielt eine Gummiente in den Farben von Hannover 96 – es gewann Wolfgang Röhl, ein ausgewiesener Braunschweig-Fan! che Erfolg von Eintracht Braunschweig war der Meistertitel der Bundesligasaison 1967. Noch heute singen die Fans in der 67 Minute jeden Spiels das alte Lied: „Zwischen Harz und Heideland“. Man spürte seine Leidenschaft für diesen Verein und alle BraunschweigFans unter den Teilnehmern standen fest zu ihm. Ein Videoclip entführte uns in die Saison 1966/67. Wir konnten die wichtigsten Braunschweiger Spiele um den Meistertitel in bewegten Bildern sehen … und wieder erklang das alte Lied …! Aber auch Maiko konnte sich auf seine Fans verlassen. Er berichtete von der wechselvollen Geschichte des Vereins und hob besonders die deutsche Meisterschaft im Jahre 1954 hervor. Leider gehörte kein Spieler dieser siegreichen Mannschaft dem Weltmeisterkader an. Er vergaß auch nicht, das eigentlich Hannover 96 Gründungsmitglied der Bundesliga hätte sein müssen und nicht Eintracht Braunschweig! Aber schon damals konnte man mit Beziehungen viel erreichen. Natürlich kam auch der DFB-Pokalsieg 1992 zur Sprache und, auch traurige Ereignisse gehören zur Vereinsgeschichte, der tragische Tod von Torwart Robert Enke. Und auch hier erklang ein Lied …“96 – alte Liebe“. Der Sonntag bot ein weiteres Highlight. Im Rahmen eines „BundesligaTalks“ besuchte uns Horst (Luffe) Wolter, der Torwart der ruhmreichen Braunschweiger Meistermannschaft von 1967. Die Überraschung war gelungen. Für Gerd war diese Begegnung mit seinem Fußballidol ein besonderes Erlebnis. „Luffe“ hat uns mit seinen Geschichten aus einer langen Karriere begeistert. Anschaulich berichtete er über den Lagerkoller bei der Fußball-WM 1970 in Mexiko und plauderte aus dem Nähkästchen der deutschen Fußballgeschichte. So manche Anekdote wird uns unvergessen bleiben; wir hätten ihm auch länger zuhören können, doch um zwölf gab es Mittagessen. Michael Lemmel Gerd erzählte von seinem ersten Einsatz bei Eintracht Braunschweig – als Balljunge im Sonntagsanzug. Leider hatte es geregnet und so sah sein Anzug nach dem Spiel auch aus: Nass und verschmutzt mit der roten Erde der Aschenbahn! Zu Hause gab es dann auch ein Gewitter, aber anderer Art. Der größte sportliwww.dfb.de Der Zeppelin 2015 3 Freundeskreiswochenende März 2014 NLP – was ist Neuro-Linguistische Programmieren? Worte haben Macht. Diesen Satz kennen wir alle. Das Freundeskreiswochenende vom 07. – 09.03.2014 hat für mich in zweierlei Hinsicht eine besondere Bedeutung: Zum einen war ich seit über acht Jahren wieder dabei – jedoch mit einem kleinen Unterschied: Dieses Mal war ich nicht Seminarteilnehmerin, sondern Kursleiterin. Thema: „NLP – was ist Neuro-Linguistisches Programmieren?“ Als ich nachmittags im Bildungshaus eintraf, lief ich sogleich einem hocherfreuten aber doch ein wenig bekümmerten Harald Fischer in die Arme: „Bei dir sind nur fünf Leute im Kurs. Mehr haben sich leider nicht gemeldet. Und ich kann auch nicht teilnehmen, weil meine Frau dabei ist ...“ Mein fröhliches Lächeln und „... macht doch nichts“ kam von Herzen. Ich glaube, Harald hat das in diesem Moment gar nicht gemerkt. Doch ich habe mich gefreut, weil ich sehr gerne mit kleinen Gruppen arbeite und weil ich etwas Neues ausprobieren wollte. Und abends durfte ich dann „meine kleine Gruppe“ kennenlernen. Fünf wunderbare Menschen, sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, neugierig, interessiert und aktiv. Das war der Start in ein spannendes und entspanntes Wochenende. Wer bin ich? In Kurzform: Ich heiße Johanna Röhrs, komme aus der schönen Lüneburger Heide/Nähe Walsrode, wo ich bei der Justizverwaltung beschäftigt bin. Ich bin sehr naturverbunden, interessiere mich für die Umwelt, Menschen und Tiere. Mein persönliches Ziel ist es, ein erfülltes Leben in Gesundheit, Frieden und achtsamem Umgang mit mir selbst und meiner Umwelt zu führen. Schon seit meiner Jugend setze ich 4 mich mit diesen Themen auseinander, habe Berge von Büchern, Artikeln und was mir sonst noch an Lesbarem in die Hände kam, regelrecht verschlungen und bin dabei vor ungefähr 10 Jahren zum ersten Mal auf NLP aufmerksam geworden. Diese Methode war für mich von Anfang an logisch und verständlich. Eine Ausbildung war einfach ein Muss. In Verbindung mit vielen anderen Praktiken ist daraus eine „runde Sache“ geworden, die bei mir persönlich sehr gut funktioniert und die ich gerne mit uneingeschränkter Überzeugung an andere Menschen weitergebe. Doch was ist NLP – Neuro-Linguistisches Programmieren – denn nun eigentlich? Eine Einschätzung habe ich beim Abendbrot vor Seminarbeginn von einer sehr netten, aufgeschlossenen und resoluten Dame auf ihre Frage, was ich denn hier mache, ohne zu Zögern bekommen: „Ja, das ist toll – aber das ist nichts mehr für mich, das ist nur was für Berufstätige“. Damit war das Thema für sie vom Tisch. Ist NLP tatsächlich nur etwas für Berufstätige? Die wörtliche Übersetzung bedeutet: „Neu-Prägung der Verbindungen zwischen Nerven und Sprache“. Neuro steht für das neurologische System. Linguistik bezeichnet die Art und Weise, wie Menschen die Sprache einsetzen und Programmieren besteht aus inneren Prozessen und Denkmustern, die der Mensch einsetzt um Entscheidungen zu fällen, Probleme zu lösen und vieles mehr. NLP ist ein Kommunikationsmodell. Wir sind auf allen möglichen Gebieten außerordentlich gut ausgebildet und bewandert – aber nicht im menschlichen Miteinander. Es geht darum, wie wir mit anderen und vor allem auch mit uns selbst klare und gesunde Beziehungen leben können. Wir lernen Achtsamkeit. Worte haben Macht. Diesen Satz kennen wir alle. Die Verantwortung für eine gelungene Kommunikation liegt nicht beim Empfänger der Worte, sondern beim Sender – also bei demjenigen, der eine Nachricht übermittelt. Und es geht nicht nur um Worte, denn wir kommunizieren auch mit unserem Körper, die Art, wie wir uns bewegen, unsere Haltung, unser Sprechtempo und der Klang der Sprache, wie wir atmen, die Bewegungsmuster der Augen. Wir nehmen mit unseren fünf Sinnen wahr. Wir bewegen uns durch das Leben und nehmen bewusst und meist unbewusst Informationen auf, die jeder unterschiedlich erlebt. NLP nutzt die in uns vorhandenen „natürlichen“ Werkzeuge, um uns unsere alltäglichen – oft eingefahrenen – Verhaltensweisen bewusst zu machen und zu verändern, einschränkende Einstellungen durch nützlichere zu ersetzen, den Umgang mit anderen Menschen und auch mit sich selbst zu hinterfragen und zu verbessern. Wir lernen den „inneren Kritiker“, der in unserem Kopf herumschwirrt und uns so oft das Leben schwer macht, zu bändigen. Vielfach haben wir auch Stimmen von anderen Menschen im Kopf, die uns z. B. sagen, dass wir nicht gut genug sind, etwas nicht können oder nie begreifen werden, etwas nie schaffen. Irgendwann glauben wir diese Sätze und fühlen uns entsprechend. Unser Selbstwertgefühl ist angeschlagen. Ein gutes Selbstwertgefühl ist jedoch wichtig für ein aktives, entspanntes und glückliches Leben. NLP hilft durch einfache Techniken Der Zeppelin 2015 Freundeskreiswochenende März 2014 diese Glaubenssätze zu verändern und das Selbstbild zu verbessern und im besten Fall zu ändern. NLP ist keine Wundertüte – doch der Erfolg ist sicher. Der Preis: Wir müssen üben, üben, üben. Unser Gehirn ist faul und macht lieber das, was es kennt. Neues nimmt es nur widerwillig an. NLP ist reine Trainingssache. Der Einführungskurs an diesem Wochenende hat mir persönlich sehr viel Freude gemacht. Wir haben über Probleme und Anliegen, die nicht gerne thematisiert werden, offen gespro- chen und uns gegenseitig gut zugehört. Es gab Situationsübungen, die uns oft zum Lachen gebracht – aber auch nachdenklich gemacht haben. Die Wahrnehmung und die Sinne wurden geschult und auch die sanfte Tiefenentspannung aus dem Bereich des Yoga fand ihren Platz. Wir durften ein wunderschönes erstes Frühlingswochenende genießen.So stand auch ein Waldspaziergang auf dem Programm, bei dem jeder für sich allein seine Umwelt mit allen Sinnen erkunden konnte. Anschließend haben wir uns über die Eindrücke und Gefühle ausgetauscht. Den Teilnehmern des Seminars sage ich einfach nur DANKE! Danke für eure engagierte Mitarbeit, Offenheit und das Vertrauen, das ihr mir entgegengebracht habt. Denn eines ist sicher: Bei jedem Seminar lernen nicht nur die Teilnehmer. Es ist auch stets ein Gewinn für denjenigen, der es leitet. … und zu guter Letzt: Falls Interesse bestehen sollte: Gerne biete ich dem Freundeskreis wieder eine ähnliche Fortbildung an. Wendet euch an Harald – er weiß Bescheid! Johanna Röhrs Ein Hoch auf den Löwenzahn !!! Ja HALLO ich bin es ein Löwenzahn. Einen tollen Namen habe ich, von so einem stolzen Tier. Schaut mich an, ich bin kräftig und kämpferisch. Überall dort, wo Steine und Gras mir ein wenig Luft lassen, strecke ich mich nach oben. Entfalte nach einiger Zeit mein gelbes Blütenkleid und strahle. Später dann wechsele ich mein Blütenkleid und schicke meine Samen in die Welt, so dass viele von mir weiter so schön und strahlend sein können. Ganz schön selbstbewusst, so ein Löwenzahn wie ich. Mich hat es hier nach Goslar geweht, wo ich am Steinberg in einem schönen Garten eine Heimat gefunden habe. Hier fühle ich mich wohl und kann mich voll entfalten. Viele Menschen sind um mich herum, jede Woche wieder neue Gesichter. Mit etwas Vorsicht und in sicherer Deckung kann ich alles beobachten und muss den Schmerz eines menschlichen Trittes nicht spüren. Aber VORSICHT zweimal im Jahr wird es ernst. Auf einmal kommt eine Schar Männer und Frauen mit spitzen Gegenständen durch den Garten und bestaunen das aufstrebende und vielDer Zeppelin 2015 Jahr wieder zur Sonne ausstrecken. Wenn schon denn schon, dann sind mir die Kräuterfrauen oder -männer lieber. Die haben nämlich die inneren Werte meiner Art entdeckt und schätzen gelernt. Wir sind nicht nur einfach nur eine Pflanzenart, sondern können noch ganz andere Dinge bewirken. Richtig angewendet sollen die Körpersäfte wieder richtig in Gang kommen und so den Menschen zur Heilung verhelfen. Der Volksmund gab uns so den Namen „Bettpisser“ fältige Grün, dabei rasseln sie mit den mitgebrachten Gerätschaften. Oh, böse Erinnerungen steigen in mir auf. Nun tapfer aushalten, vielleicht sehen sie mich diesmal nicht. Ich klammere meine Wurzeln ganz fest in den Boden, das ist eine gute Strategie. Es gibt nämlich zwei Spezies unter diesen Gesellen_innen, die flüchtigen Rausreisser_innen oder die spitzen Rausgraber_innen. Wenn ich Glück habe, erwischt mich nur eine flüchtige Hand und ich kann mich im nächsten Dann gehe ich doch lieber dem Hexenglauben nach und rate zur Einreibung des ganzen Körpers, um der Erfüllung der persönlichen Wünsche nachzuhelfen. Ich hoffe auf wohlwollende Betrachtung. als Löwenzahn berichtet Erika Rumpel 5 Freundeskreiswochenende März 2014 EUROPA - Was geht uns das an? Vorbereitung auf die Wahl des Europäischen Parlaments 2014 Am 25. Mai haben wir zum achten Mal die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) gewählt. Aber wozu überhaupt? Ist der Deutsche Bundestag nicht das ausschlaggebende Parlament in unserer Demokratie und das Europäische Parlament damit überflüssig? In der Tat könnte man zu solch einem Eindruck kommen, wenn man die mediale Berichterstattung über die Entscheidungen des EPs betrachtet. Allerdings ist ein großer Anteil unserer Gesetze durch die Europäische Union (EU) beeinflusst und das EP spielt in diesem Gesetzgebungsverfahren eine immer wichtigere Rolle. Und das betrifft bei weitem nicht nur die altbekannte Geschichte vom Krümmungsgrad der Gurke, die übrigens wieder so krumm sein darf, wie sie möchte. Doch wie hat das ganze eigentlich angefangen? Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die innereuropäische Friedenssicherung im Vordergrund. Leitende Idee war dabei, die MontanWirtschaft der einst verfeindeten Staaten einzubinden und unter gemeinsame Kontrolle zu stellen. Dies vereinbarten 1952 Frankreich, Deutschland, Italien, die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Das Projekt war erfolgreich und entwickelte sich sowohl in- haltlich als auch territorial immer weiter, sodass die EU mittlerweile 28 Mitgliedsstaaten hat und thematisch von A wie Außenpolitik bis Z wie Zollunion reicht. Für uns als relativ junge Referenten ist es heute selbstverständlich, dass wir in einem vereinten und friedlichen Europa leben. Der Kalte Krieg ist jedoch erst etwa 25 Jahre vorbei, der Zweite Weltkrieg keine 70. Deshalb war es auch für uns sehr interessant, die unterschiedlichen Erfahrungen der Teilnehmer aufzunehmen. Nach der Annäherung an das Thema stand dann eine zentrale Frage im Raum: Wie funktioniert dieses Gebilde EU überhaupt? Um das ein bisschen besser zu verstehen, begaben wir uns auf den mühsamen Weg, die verschiedenen Institutionen und die Gesetzgebung kennenzulernen: der Rat, der Europäische Rat, der Ministerrat, der Europarat, der Rat der Europäischen Union – ich versteh nur noch Rat… Letztlich kämpften wir uns Schritt für Schritt durch das Dickicht und sahen am Ende ein Licht: Hurra, das Gesetz wurde vom Rat und dem Europäischen Parlament nach zähen Verhandlungen verabschiedet und wird nun in den Mitgliedsstaaten umgesetzt. Wofür an Universitäten ein ganzes Semester genutzt wird, verkürzt auf einen Vormittag. Wem das ganze dann doch zu schnell ging, kann sich aber auch in aller Ruhe an die über ganz Europa verteilten EUROPE DIRECT Informationszentren wenden oder gleich in der EU-eigenen Internet-Buchhandlung kostenlos Bücher und Broschüren bestellen. Bei Fragen helfen die Wahlkreisbüros der Europaabgeordneten sicherlich ebenso weiter, denn Demokratie lebt vom Mitmachen. Daher bietet die EU verschiedene Möglichkeiten für ihre Bürger, sich zu beteiligen. Dies kann etwa durch Petitionen, öffentliche Konsultationen, Beschwerden an den Bürgerbeauftragten oder die Europäische Bürgerinitiative geschehen. Das wichtigste Instrument bleibt jedoch wohl immer noch die Wahl des Europäischen Parlaments. Dieses Mal gab es dabei einige Neuerungen: Die Fünf-Prozent-Hürde ist in Deutschland weggefallen, die Anzahl der deutschen Sitze im Parlament beträgt nun statt 99 nur noch 96 und zum ersten Mal stellten die europäischen Parteien gesamteuropäische Spitzenkandidaten auf. Am Ende hatte der konservative Jean-Claude Juncker die Nase vorn und wurde zum Kommissionspräsidenten gewählt. Und weil die Seminarteilnehmer in zweieinhalb Tagen zu wahren EU-Experten geworden sind, bleibt jetzt eigentlich nur noch der Gang in die europäischen Institutionen – vorerst eher als Besucher, aber wer weiß, was noch kommt? Kristin Bürger und Helge Fischer Bild : © Europäische Union, 1994 – 2014 6 Der Zeppelin 2015 Freundeskreiswochenende Juni 2014 Unterwegs im Nationalpark Harz Bad Harzburg - Molkenhaus - Eckerstausee - Scharfenstein Willkommen im Nationalpark - ursprüngliche und vielfältige Berglandschaft - Laub- und Nadelwälder - Felsbrocken und Klippen - Stille in den Mooren und rauschende Gebirgsbäche - raues Klima und eine vielfältige Geologie prägen das nördlichste deutsche Mittelgebirge. Da haben wir uns was vorgenommen. Nach Ankündigung führt uns ein ca. 12 km langer Weg durch den Nationalpark Harz. Geführt werden wir von Meike Hollen von der Nationalparkverwaltung. Viele Jahre durchzog dieses Waldgebiet eine Staatsgrenze. Einige Gebiete konnten nicht durchwandert werden und wurden durch Grenzanlagen besonders geschützt. Dieser Schutz hat aber auch eine Ursprünglichkeit und Pflanzenwelt erhalten, die sonst durch Menschenhand und -fuß anders beeinflusst worden wäre. Diese Grenzwirklichkeit erfahren wir am Eckerstausee. Scharfenstein - Nutzung seit 1420 bekannt - Pferdeweide - Hirtenhaus „Brüningsche Sägemühle“ - 1875 Forsthaus - Waldsiedlung als beliebter Ausflugsort mit Übernachtungsmöglichkeiten um 1920 - Krieg - Grenze DDR-Forstwirtschaft - Kaserne Grenzöffnung - Blockhäuser als Informationspunkt der Nationalparkverwaltung - Schnittpunkt für Wanderrouten. Rastpunkt für unsere Wanderung. Diese Pause war lang ersehnt, denn vorher haben schon einige ihr Lunchpaket beansprucht. Hier treffen wir auch einige Mountainbikefahrer mit teilweise stark beanspruchten Knien. Einen Sturz haben wir unterwegs erlebt, wobei der Fahrer anschließend nur um sein Rad besorgt war. Die Anfahrt nach Bad Harzburg erfolgt mit dem PKW. Hier bekommen wir an der Bushaltestelle die ersten Informationen. Zum Schutz des Nationalparks wurde die Zufahrt zum Molkenhaus eingeschränkt und ein Busverkehr eingerichtet. Der Rückweg zur Bushaltestelle hat so manche Herausforderung für uns bereit. Schmale Wege und Felsen, die Schnellen starten durch ... Schritt für Schritt vorwärts und so erreichen wir alle doch noch den Bus. Der Zeppelin 2015 Erika Rumpel 7 Freundeskreis on Tour Eroberung der Hafenstadt Bremerhaven Der Freundeskreis traf sich am Freitagnachmittag in Bremerhaven, um vom 4. bis zum 6. Juli ein gemeinsames Wochenende zu verbringen und dabei die zum Land Bremen gehörende Hafenstadt Bremerhaven näher kennen zu lernen. Die Anreise nach Bremerhaven erfolgte individuell, so dass im Laufe des Freitagnachmittags so peu a peu alle teilnehmenden Paare oder Singles eintrafen. Die Organisation lag bei Wolfgang und Sabine, die uns bereits in der Vorbereitungsphase ihr Programm übermittelt hatten. Vornehmlich für den Schwerpunkttag Sonnabend konnten wir aus vier Möglichkeiten selber auswählen, worauf sich unser spezielles Interesse richtete. Nun lief zu dem Zeitpunkt gerade die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien in einem doch schon entscheidenden Stadium und so bezog sich meine Anfrage im Vorfeld darauf, ob und wo wir am Freitagabend das WM- 8 Spiel Deutschland gegen Frankreich sehen konnten? Wolfgang schrieb prompt zurück, dass es in Bremerhaven auch eine Fan-Meile gibt. Als wir dort schließlich eintrafen – das Spiel hatte aber bereits begonnen – war es rappelvoll. Es fiel keine Münze mehr zur Erde! So sind wir Fußballanhänger zu einem nahe gelegenen italienischen Restaurant gegangen und haben dort das Spiel angeschaut. Wie einigen vielleicht noch präsent sein wird, endete das Spiel 1 : 0 für Deutschland. Danach sind wir nur ein paar Meter weiter zum gemeinsamen Abendessen gegangen, das wir bei herrlichem Sommerwetter im Außenbereich des Lokals einnehmen konnten. Dieser erste Tag endete somit an „Leib und Seele“ im höchsten Maße zufrieden. Am Sonnabend trafen wir uns alle ganz in der Nähe zu einer Busfahrt durch das Hafengelände. Hochinteressanter Überblick über ein Hafengelände, das, wie ich denke, sicherlich hinsichtlich seiner Größe und Vielfältigkeit unterschätzt werden kann. Die Global Player der Automobilbranche Daimler Benz und BMW verladen hier ihre weltweit geschätzten Produkte nach Übersee – doch ebenso gehen von hier Traktoren, Bagger, LKWs und andere Fahrzeuge aus dem Land. Daneben sahen wir riesige Verankerungen für Windräder in der Nordsee und natürlich, wie in allen Freihäfen, Container, Container und nochmals Container. Danach ging es zum individuellen Mittagessen; die meisten fanden sich wieder beim „Fußball-Italiener“ vom Vorabend ein. Danach waren die Möglichkeiten der Besichtigung vielfältig: Am stärksten zog die meisten das Klimahaus an; auf dem Programm standen außerdem das Auswandererhaus, das Schifffahrtsmuseum einschl. der Besichtigung des im Hafenbecken liegenden U-Boots sowie last, but not least, der Zoo der Stadt Bremerhaven. Der Zeppelin 2015 Freundeskreis on Tour Museum der Wahl - ob Klima, Auswanderer, Schifffahrt oder Tiere Zum Klimahaus ist zu sagen, dass ich, wie viele andere Teilnehmer wohl auch, dieses Konzept überaus lehrreich, vor allem aber unglaublich unterhaltsam fand. Allen Menschen, die anhand einer Videoeinspielung vorgestellt wurden, ist gemeinsam, dass sie mit ihrer Familie oder ihrem Stamm den 8. Längengrad bevölkern. Ausgehend von Norwegen, Deutschland, der Schweiz, Sizilien, Niger, Südafrika, Samoa, Alaska usw. wird dabei die Geschichte ihrer Heimat mit den individuellen, oft harten Lebensbedingungen gezeigt, vor allem der regionalen Klimaverhältnisse einschließlich der geopolitischen Gegebenheiten. Es ist kein Wunder, dass die Besucherzahlen in diesem Klimahaus hoch sind, denn hier gibt es keine langweilige Abhandlung von Fakten und einem ökologischen Forderungskatalog mit dem erhobenen Zeigefinger – das muss so und nicht anders sein – sondern es wird sehr einfühlsam, darum aber nicht weniger realistisch, auf die Schwierigkeiten durch die speziellen Der Zeppelin 2015 Wetterbedingungen in den jeweiligen Ländern und dem Umweltfrevel weltweit eingegangen. Zur Erinnerung sei hier nur die Vermüllung der Weltmeere vornehmlich durch Kunststoffabfälle oder Absonderungen aus Schiffen genannt. wollte und am Sonntagmorgen gab es eine Überraschung zu Dieters Geburtstag: Es gab eine Flasche Piccolo für jeden, der gratulierte, nein, für jeden – das Gratulieren war selbstverständlich. Prost, Dieter, alles Gute zum neuen Lebensjahr! Für den Abend hatten Wolfgang und Sabine einen Tisch in einem feinen Restaurant ganz in der Nähe unseres Hotels reserviert und wir aßen gemeinsam an einer langen Tafel mit Mitteldurchgang. Die Nähe zum Hotel war Glück, denn just an diesem Abend begann es zu regnen, so dass wir halbwegs trocken hin- und wieder zurückkamen. Zum Ausklang dieses schönen Wochenendes sind wir neun Verbliebenen, die erst am frühen Nachmittag mit der Bahn nach Hause reisen würden, zu einer Hafenrundfahrt aufgebrochen und haben die Dinge vom Wasser aus gesehen, die wir am Sonnabendvormittag bereits vom Bus aus entdecken konnten. Es wurden während der gemeinsamen Zeit fleißig Bilder “geschossen“, von denen wir hier einige zeigen. Mit einem Dankeschön an die beiden „Macher“ Wolfgang und Sabine verabschiedeten wir uns von Bremerhaven und fuhren mit dem schönen Wochenenderlebnis in die Heimat zurück. Am Sonntag frühstückten wir, wie schon am Sonnabend, in der kleinen Gaststube, die etwas abseits von unserer Unterkunft lag. Ein Frühstück auf engstem Raum, doch gab es alles, was der Mensch am Morgen so benötigt – auf Zuruf brachte der Wirt auch Eier, sofern man welche haben Henning Radtke 9 Freundeskreiswochenende September 2014 Klostertage im Harz Kulturelle Schätze vergangener Zeit - Möglichkeit zur Muße und Einkehr Kloster Drübeck Kloster Michaelstein Kloster Ilsenburg 1996 wurde in Gebäuden des ehemaligen BenediktinerinnenKlosters Drübeck das „Evangelische Zentrum Kloster Drübeck“ eingerichtet. Als Einrichtung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland ist es zu einem herausgehobenen Zentrum für Ausbildung, Fortbildung, Einkehr, Feier und Urlaub entwickelt worden, das zugleich eine eigene geistliche Ausstrahlung entfaltet. 1146 von den Zisterziensern gegründet. Spätere Übernahme durch die Grafen von Blankenburg. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert einflussreiches Benediktinerkloster im Harzgebiet. Auflösung im 16. Jahrhundert. Übernahme durch die Stolberger Grafen. Das Refektorium und der Kapitelsaal gehören heute mit zu den ältesten erhaltenen romanischen Innenräumen in der Harzregion. Erhalt durch Stadt und Stiftung. liebevoll gestaltet der Natur überlassen 10 KlosterRäume - erhabene Schlichtheit KlosterGärten - „Klostergärten: Entwicklung - Nutzung - Symbolik“ KlangZeitRaum - Museum und Musikakademie Fernsehkulisse, Feiern, Hochzeiten, Kultur und Tagungen zwergenhaft gebettet Der Zeppelin 2015 Bildungshaus Zeppelin Einblick in die Arbeit des Bildungshauses Zeppelin In Kontakt kommen - auf vielfache Art und das mit Siegel. Qualitätsmanagement Das Bildungshaus Zeppelin ist seit 2002 ISO-zertifiziert. Im November 2014 haben wir erneut erfolgreich ein Re-Zertifizierungsverfahren abgeschlossen. Das Qualitätsmanagementsystem im Bildungshaus Zeppelin wird von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen. Dazu beigetragen hat sicherlich auch das Einbeziehen aller Bereichsleitungen, QM-Verantwortlichen und Pädagog_innen in die Durchführung der jährlich stattfindenden Internen Audits. Je zwei Kolleg_innen, auditieren dabei zuvor gemeinsam festgelegte Kolleg_innen einzelner Bereiche. So haben bspw. Edeltraut Günzler (Hauspflege) und Rüdiger Abstoß (Verwaltung) in diesem Jahr Sabine Knop (Küche) auditiiert. Alle Beteiligten erhalten damit einen guten Einblick in die Struktur und spezifischen Bedarfe aller Bereiche unserer Bildungseinrichtung. Seit dem Frühjahr 2014 sind wir zudem AZAV-zertifiziert und sind damit zugelassene Trägerin für Veranstaltungen, die durch die Agentur für Arbeit gefördert werden. Facebook Goethe-Institut Bereits zum zweiten Mal konnten wir das Goethe-Institut als Gast im Bildungshaus Zeppelin begrüßen. 70 Schülerinnen und Schüler aus 15 Ländern nahmen an dem PASCH-Jugendkurs teil und belebten drei Wochen lang unser Haus. Die Schülerinnen und Schüler aus aller Welt lernen in internationalen Lerngemeinschaften Deutsch. Neben dem Unterricht am Vormittag wird für die jugendlichen Teilnehmenden von den Betreuerinnen und Betreuern des Goethe Institutes eine Vielzahl von Freizeitangeboten organisierten. Wir freuen uns, dass wir an der einen oder anderen Stelle hier hilfreich zur Seite stehen konnten. Unsere Beobachtungen bestätigen, dass die Jugendlichen eine Menge Spaß haben, viele Erfahrungen sammeln und eine Vielzahl von Erlebnissen mit nach Hause nehmen. Die aktuellen Eindrücke kommunizieren die Teilnehmenden und Betreuenden in einem Blog. Das Bildungshaus Zeppelin verwandelt sich in diesen drei Wochen zu einer bunten und sehr lebendigen Welt voller spannender Begegnungen. Wir freuen uns auch in 2015 wieder auf die Teilnehmenden und Begleitenden des GoetheInstitutes. Liebe Freundinnen und Freunde des Bildungshauses, wir haben unsere Präsens auf Facebook wieder aktiviert. Wir freuen uns auf eure Besuche und eure „Gefällt mir“–Klicks. Daniela Kaniak Liebe Daniela, DANKE für die langen Jahre der Zusammenarbeit mit Dir. Wir haben das immer gern getan und fanden in Dir eine gute Unterstützung unserer Interessen als Freundeskreis des Hauses. Viel Erfolg auf Deinem neuen Arbeitsplatz. Dein Freundeskreis. Der Zeppelin 2015 11 Reisebericht Die Reise geht weiter ... Henning und Roswitha in Neuseeland im Jahr 2011 (Orginalmail ohne Korrektur) einer Radiostation mit Radiomuseum, Fahrradmuseum, viele tolle Cafes und Restaurants in ungewoehnlichem Ambiente. Wir waren 2 Tage in Oamaru und am Abend des 2. Tages besuchten wir die Yellow Eyed und Blue Penguin Kolonie, wobei es bei den gelben vom Glueck abhaengig ist, ob man ueberhaupt welche sieht. Bei uns waren es zwei, na ja, immerhin... Ihr Lieben Alle, nun melde ich mich endlich mit dem laengst versprochenen naechsten Reisebericht aus: Ja, immer noch Neuseeland! ...nach einer gefuehlten Zeit von wenigen Wochen, in der Tat aber mindestens seit Fairlie, dort waren wir noch vor der Erdbebenkatastophe am 18. Februar 2011. Fuer alle Interessierten unserer Reise: Heute versuche ich die Erlebnisse und Eindruecke vom weiteren Verlauf auf der Suedinsel zu schildern, um dann im naechsten Bericht die Rueckkehr ueber die Nordinsel zusammen zu fassen. Von Fairlie sind wir nach Oamaru gefahren, Eine Stadt, dessen Architektur im Kern aus viktorianischen Haeusern besteht – einfach wunderbar. Es ist einer der wenigen Orte, in dem wir bei allen drei Neuseelandbesuchen waren und sind trotzdem immer wieder aufs Neue fasziniert. Die alten Haeuser stehen allerdings keinesfalls leer, sondern die Eigentuemer oder Besitzer fuehren hier Antikgeschaefte, es gibt Kuenstlerateliers wie z. B. einem Limestone-Bildhauer, Buchdrucker, andere alte Handwerkskuenste, 12 Die blauen Pinguine dagegen kommen, zumindest in Oamaru, jeden Abend Schlag 21.10 Uhr, erst ein paar Mutige ganz vorsichtig, dann Hunderte aus dem Meer und watscheln im wahrsten Sinne des Wortes in ihre Herberge in der Naehe des Strandes. Von einer Tribuene aus kann man das Spektakel bewundern. Es ist nicht ganz klar geworden, ob es ein Naturschauspiel oder doch evtl. eine Dressurgeschichte mit „Hotel und Logis“ fuer die Tiere seitens der Betreiber dieser Besichtigungstouren ist? Die naechste Station hiess Dunedin. Dort angekommen, regnete es wieder einmal heftig und wir waren froh, noch eine Cabin auf einem Zeltplatz in der Naehe des Strandes oder besser gesagt, des wilden Pazifischen Ozeans, der hier mit Klippen und wilden Buchten gesegnet ist, zu bekommen, um nicht im Wagen* zu naechtigen. * Anmerkung zum Wagen: NISSAN Vanette, in Auckland kaeuflich erworben via Internet, kein Luxus-Van, sondern kleiner, wendiger Wagen, nur 2 Betten, Gaskocher, keine grosse Sitzmoeglichkeit oder weitergehender Komfort. Das nur zum Gefaehrt, damit sich jeder ein Bild machen kann, dass wir, auch als es noch Sommer war, hin und wieder bei Schlechtwetter eine Cabin oder auch mal ein Motel nehmen mussten.... Ansonsten, toi, toi, toi ein toller kleiner Van, sind jetzt knapp 11.500 km gefahren ohne Beanstandungen. Am 25. Mai geben wir ihn in Auckland an die Firma zurueck und bekommen einen Teil des Kaufpreises zurueck. Am naechsten Mittag sind wir in Dunedin einkaufen bei Pak’n Save, einer der grossen Supermarkt-ketten, als uns eine Neuseelaenderin anspricht, ob uns schon bekannt ist, dass es gerade in Christchurch ein fuerchterliches Erdbeben gegeben hat mit sehr wahrscheinlich vielen Toten. Kaum in unserer Unterkunft, rissen die Berichte auf allen Kanaelen des neuseelandischen Fernsehens nicht mehr ab. Es bahnte sich eine Katastrophe an, da die Totenzahlen schnell stiegen, auch wenn man bedenkt, dass einige Verschuettete gerettet werden koennten. Am naechsten Tag schon, wir wollten die Innenstadt und den Bahnhof Dunedins besichtigen, sind wir spontan in die die grosse Kathedrale gegangen und da es Schlag 12.00 Uhr (noon), erlebten wir einen wirklich ergreifenden, von der Kirchenleitung der Kathedrale, kurzfristig initiierten, Solidaritaetsgottesdienst fuer die Stadt Christchurch und die vielen Opfer mit. Es war fuer uns insofern gut, das hier so hautnah zu erleben, weil wir ja zeitlich und raeumlich nicht so weit weg waren, als die Katastrophe begann und vor allem, wir waren dankbar, dass uns nichts passiert war, zumal wir jeweils 2 Tage in Christchurch, ebenso 2 Tage in Lyttleton, dem Epizentrum des Bebens und auch 2 Tage in Akaroa verbracht hatten. Die Besichtigung des Bahnhofs von Dunedin ist obligat. Er ist absolut, bei Eisenbahn und Bahnhof-freaks sowieso legendaer, denn englischer oder schottischer geht kaum mehr. Die vielen Jugend-stilelemente und architektonischen Feinheiten sind fuer den Fotografen eine Freude, zudem ist hier eines der besten kleinen Sportmuseen, die ich kenne, untergebracht. Alle sportlichen Groessen, natuerlich in Neuseeland immer ganz vorn dabei, Sir Edmund Hillary, der Erstbesteiger des Mount Everest im Jahre 1953, sind in einer „Hall of Fame“ dargestellt. Die beruehmten Mittelstreckler, die ich noch aus meiner Jugendzeit kenne wie Peter Snell Der Zeppelin 2015 Reisebericht oder John Walker etwas spaeter, einfach alle haben sich hier verewigt und einige schoene sportliche Andenken aus ihren aktiven Laufbahn fuer das Museum gespendet. Natuerlich gibt es eine eigenen Raum fuer die All Blacks mit historischen Bildern usw., Tonaufzeichnungen und alle Spiele, die sie vor allem in der Vergangenheit gegen das Mutterland, Irland oder Schottland gewonnen haben. Hinter Dunedin ging es ununterbrochen am Wasser entlang in Richtung aeusserste Suedspitze bis zur Curio Bay, einem wildem Kuestenabschnitt, wo wir von den sehr hohen Klippen aus, wir konnten mit dem Wagen dort hinauffahren, den Brandungswellen zuschauen und waehrend der Abenddaemme-rung erstklassige Fotos machen konnten. Seehunde waren allerorten und wir standen zur Ueber-nachtung mit unserem Wagen letztendlich im Schilf und Flachs, ein eigenwilliger, aber hochinteressanter DOC-Platz (Department of Conservation). Danach die groesste suedliche Stadt der Suedinsel, Invercargill – von dort sind wir einen Tag nach Stewart Island, der kleinsten Insel, wenn man Neuseeland als 3-Insel-Staat betrachtet. Stewart Island ist nur mit dem Schiff von Bluff erreichbar. Im vorvorletzten Jahrhundert war es haeufiger Ausgangspunkt fuer Expeditionen zumSuedpol. Diese Insel ist natuerlich etwas fuer absolute Naturfreaks, denn hier gibt es etliche Pflanzen und Tiere endemischer Art. Die naechste Station hiess Te Anau. Von hier geht es in alle Sounds wie z. B. den weltberuehmten Milford Sound. Den hatten wir 1995 besichtigt, daher wollten wir dieses Mal den Doubtful Sound, als Mitfahrer auf einem Segelboot erkunden. Doch wie so oft in den Sounds, Regen ohne Ende. So haben wir uns kurzent-schlossen das riesige unterirdische Wasserkraftwerk von Manapouri angeschaut. Hierfuer war das Wetter geeigneter. Es ist eine geniale technische Meisterleistung, die die Neuseelaender hier bereits Anfang/ Mitte der 60er Jahre vollbracht haben, in dem sie in dieses superharte Felsgestein ein derartig grosses WKW unter die Erde gebaut haben. Im Inneren sieht es wie Der Zeppelin 2015 in einer Filmkulisse eines James Bond – Filmes aus, wo meistens im finalen Showdown die unterirdischen Anlagen der Schauplatz sind. Am naechsten Tag sind wir in Te Anau von unserem Vermieter (Motel Alpenhorn, das hatten wir auch schon vor 15 Jahren beim Vorgaenger unseres Vermieters, der das Motel 1997 an ihn verkauft hat) zum Ausgangspunkt eines der grossen Neuseeland-Walks – dem Kepler Track – gebracht worden, den wir einen Tag begangen haben. Der Track hat eine Laenge von rd. 57 km und die Wegstrecke hat 3 Huetten und ist auf 4 Tage angelegt. Das Wetter war nach wie vor nicht gut, vor allem war Sturm vorhergesagt worden und wir trafen unterwegs 2 Amerikaner aus Colorado, die zwar einen Tag auf der 1., der Luxmore Hut uebernachten wollten, aber am naechsten Tag auch wieder zurueckkommen wollten wegen des Sturmtiefs. Wir sind am Nachmittag retour, ca. 2/3 der Strecke und unten am Sound dann mit dem Motorboot zurueck nach Te Anau. Als naechstes kam die Stadt Arrowtown, ein altes Goldgraeberstaedtchen, postalisch zu dem bekannteren und populaeren, aber auch ueberlaufenen und teuren Queenstown gehoerend. Es ist ein kleiner Ortskern mit restaurierten Haeusern und einer sehr guten Geschichtsdarstellung ueber die Goldgraeberzeit und dem chinesischen Settlement, Siedler ohne eigenen Claim, die praktisch nur die Reste und aufgegebenen Claims der weissen Siedler abschuerfen durften. Es gab natuerlich noch einen Grund, speziell fuer mich, aber nicht nur, nach Arrowtown zu fahren... Unser Vermieter Toni erzaehlte mir eines Morgens, dass sie fuer 2 Tage nach Arrowtown fahren, denn er hatte als Weihnachtspraesent Karten fuer ein Open Air / Konzert von Dr. Hook und Medicine Show sowie Creedence Clearwater Revival bekommen. Na super, unsere Zeit: Dr. Hook & Medicine Show und CCR! Also das war der Stand in Te Anau und unserer weiterer Weg fuehrte ohnehin nach Arrowtown. Als wir dort nun ankommen, frage ich im I-Site (den oertlichen Info-Centern), wo genau das Konzert stattfindet und ob man noch Karten bekommen koennte..... also es war noch ein ganzes Stueck hinter dem Ort, auf dem Grund und Boden eines grossen Weingutes. Karten gaebe es vor Ort. So sind wir also nach Besichtigung des Ortes und Buchung eines Nachtplatzes auf dem oertlichen Campground Richtung Weingut aufgebrochen und standen auch schon bald im Stau. Ein Riesentrubel und -andrang bahnte sich hier an, aber kein Wunder, hier schaut diese Musikevents nicht nur die Generation, die die Musik noch livehaftig erlebt hat, an, sondern auch junge und ganz junge Leute; vielleicht aber auch deswegen, weil es andererseits, gerade auf der Suedinsel nicht so viele Gelegenheiten gibt, solche Musikgruppen oder besondere Events zu erleben, so wie in Europa. Wir haben natuerlich nicht mehr den Ehrgeiz, stundenlang bei Open Air Konzerten 13 Reisebericht abzuhaengen, so hatten wir den Vorteil, als wir nicht zu Beginn um 13.00 Uhr, sondern erst nach 17.00 Uhr eintrafen, gleich die Hauptgruppe zu hoeren. Als ich nach den Kartenpreisen und Eintrittsprocedere erkundigte, war gerade noch Silvia’s Mother von Dr. Hook zu hoeren, eine halbe Stunde spaeter sollten CCR auftreten. Eintritt original: 95,00 pro Nase, wir zahlten am Ende nur fuer CCR schlappe 75,00 NZD – primig. Station hiernach: Lake Wanaka mit dem wunderschoenen Mt. Aspiring und dem Nationalpark (NP). Eine einzigartige Kulisse, eben wie praktisch die ganze Suedinsel. Von unserem dortigen Camping-platz fahren wir ein paar km auf normalen Strassen und dann ab auf die Gravel Road, den typischen neuseelaendischen Nebenstrassen, auf denen man vielerorten eben nur ueber diese Pisten dahin kommt, wo es interessant wird. Es ist genau der Grund, warum es hier ueblich ist, einen Wagen mit Vierradantrieb (4WD) zu fahren. Wir fahren an diesem Morgen nur hin ueber min. 45km Gravel Road und durch mindestens 12 Fords, also Senken, die mit mehr oder weniger Wasser gefuellt sind. Eine superschoene Alpintour, den Mt. Aspiring und andere gewaltige schneebedeckte Gipfel vor Augen nach rd. 2,5 Std. Aufstieg, aber solch eine Tour lohnt sich – zudem kann man einzigartige Fotos schiessen. 14 Szenenwechsel: Hiernach erreichen wir den Haast Pass und fahren sowohl aus dem Fjordland als aus dem alpinen Bereich um Wanaka heraus an die Westkueste. Haast, uebrigens ein in Bonn geborener Deutscher, erforschte dieses Gebiet in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Vom DOC-Center in Haast sind wir, das macht man wirklich nur, wenn man ueber den Luxus von Zeit verfuegt, rd. 50 km in eine Sackgasse gefahren und zwar zur Jackson Bay. Es ist eine Kuestenstrasse, die nach Sueden fuehrt, aus der man aber wieder zurueckfahren muss, weil dort unten keine Strasse weiterfuehrt. Im Lonely Planet war von einem „angesagten“ kleinen Lokal in Jackson Bay, dem „Cray Pot“ die Rede und wir essen dort einen Blue Cod – es ist praktisch ein umgebauter Strassenbahnwaggon. Der Fisch ist zwar sehr wohl- schmeckend und sehr teuer, also die wussten schon, dass sie im LP stehen. Beeintraechtigt wurde das ganze durch dort massenhaft vorkommende Sandflies, die widerlichen kleinen Steckmuecken. Hinzu kam, dass wir im Freien uebernachten wollten, denn der Tag endete bald. Also einspruehen, einspruehen und noch einmal..... Auf dem Weg zu unserem Nachtquartier, das hatten wir auf dem Hinweg schon erkundet – hinter einer Bruecke ein paar Meter Gravel Road und dann links in die Botanik – kamen wir an einem „Historic Cemetery“ vorbei, den ich mir, natuerlich mit Kame- ra, anschauen musste. Auch wenn es leicht makaaber wirkt, es ist einfach historisch superinteressant. Auf den wenigen Grabsteinen, auf denen noch etwas zu lesen war, konnte man erkennen, dass hier als einer der letzten im Jahre 1901 der Faehrmann aus Jackson Bay, ein gebuertiger Hamburger, Namen habe ich auf dem Foto, ist mir gerade entfallen, begraben liegt. Von anderen war tw. nur ein verrottetes Holzkreuz oder eine Art Umfriedung, aussehend wie ein eisernes Bettgestell, uebrig. Das verbarg sich alles schon wieder fast in einem Regenwald, zugewachsen wie in einer Filmkulisse aus Jurassic Park. Die Daemmerung tat ihr uebriges zur Stimmung. Franz Josef Gletscher, neben dem Foxgletscher der andere der beiden grossen Gletscher auf der Suedinsel, war unser heutiges Ziel. Jetzt kommt etwas typisch neuseelaendisches, vielleicht eher auf der Suedinsel als im Norden. Wir wollten den Gletscher nicht auf der Hauptwanderroute von vorne, wo alle Welt geht, besichtigen, sondern von der Seite ueber einen wildromantischen Gebirgsweg, ca. 2 ,5 Std. Wanderzeit. Nach ca. 1 Std. stehen wir vor einem reissenden Fluss, eine schmale Bruecke fuehrt zwar hinueber, aber sie ist versperrt und mit grossem Schild versehen „Closed – Caution“. Die Bruecke war aus Sicherheitsgruenden gesperrt. Auf der anderen Seite konnte man sehen, warum, da der schmale Leinpfad dort einfach weggebrochen war. Aber konnte man, um Gottes Willen, das Schild oder den Hinweis nicht schon im Ort, zu Beginn des Wanderweges anbringen? Also zurueck und nun doch direkt zum Gletscher, vor 10 Jahren waren wir am Fox Gletscher, an den man naeher herankommt, aber dieser hier ist dafuer groesser und in den letzten Jahren sogar wieder etwas gewachsen. Ansonsten kann man an der Westkueste im Prinzip die Regenjacke gleich draussen lassen. In Hokitika regnet es stark, so fahren wir weiter nach Greymouth und quartieren uns im Motel ein. Am naech-sten Tag besuchen wir die Pancake Rocks, die auch wirklich so aussehen. Der Zeppelin 2015 Reisebericht Am Abend machen wir eine Brauereibesichtigung, besser gesagt ist es wohl eher eine historische Brauereistaette, die besichtigt wird, denn dass hier tatsaechlich noch Bier gebraut wird, glaubt keiner, allenfalls wird Brause gemacht. Dafuer ist es eine sehr freundliche Maori, die uns fuehrt, alles erklaert und am Ende alle 7 Sorten mit uns durchprobiert, wozu allerdings auch ein Radler gehoert. Von hier geht es ueber Reefton – gut erhaltene, fuer hiesige Verhaeltnisse alte Goldgraeberstadt – nach Maruia Springs zu den Hot Water Springs. Diese Heisswasserquellen mit anschl. Massage taten unserem Ruecken sehr gut. Ueber Murchison – toller, riesiger Antikladen, Besitzer ist ein Hollaender – fahren wir in die Naehe von St. Arnaud, wo wir auf einem Campground an einer historischen, uralten Eisenbahnbruecke uebernachten, mit uns in dieser Nacht 9 grosse und kleine Camper, auch PKW’s. Ein herrlicher DOC-Platz am Fluss. Nun ging es unaufhaltsam in den Norden der Suedinsel und wir fuhren nach Motueka, Ausgangspunkt fuer den Abel Tasman NP und die aeusserste Nordspitze der Suedinsel. Die naechsten 4 Tage blieben wir hier und haben einiges erleben koennen. Einen Tag auf dem Wasser, von Marahau aus Seakayaking, sehr schoen und anstrengend oder schoen anstrengend, aber mal etwas anderes, ein kleines Eiland anzusteuern, auf dem man dann fast fuer sich ist. Hierzulande wandert man doch eher auf Fluessen. Greifvoegel, Schafe, Rinder, meist an Straenden mit Klippen, Possums und andere Nager usw. Ich nehme das schon gerne auf, vor allem, wenn die Tierkadaver noch, wie der Wiener sagt, „a scheene Leich“ ist, aber meine Frau ist in der Beziehung nicht immer davon angetan. Die letzte grosse Stadt auf der Suedinsel war schliesslich Nelson, bevor wir ueber Picton wieder nach Wellington zurueck auf die Nordinsel fuhren. In Nelson scheint es auch eine groessere deutsche Auswandererkolonie zu geben. Wir haben ein Geschaeft entdeckt „German Sausages – deutsche Wurstwaren“. Wir kamen mit dem deutschen Besitzer ins Gespraech, ein ehemaliger Mitarbeiter der Deutschen Bahn, der vor ca. 5 Jahren ausgewandert ist, gleich mit Frau, Eltern und Bruder.... Er betrieb bei seinem Laden um die Ecke noch einen Bratwurststand, mh, lecker die Bratwurst. Den Bratwurststand, der ihm gehoerte, bediente ebenfalls eine mit ihrem Mann ausgewanderte Dresdnerin, die seit 4 Jahren hier leben und die uns erzaehlte, dass sie in der alten Heimat auch um ihren Arbeitsplatz kaempfen mussten und bei Firmenpleiten sass man wieder auf der Strasse und dann haben sie sich gesagt, dann wandern wir eben aus, altersmaessig war es mit 35 Jahren wohl auch rich- tig. Obschon wir bis hierhin fast vollstaendig auf Wurstwaren verzichtet hatten war es doch wieder einmal sehr schoen, ein paar Bockwuerste, frischen Leberkaes, Jagdwurst etc. einzukaufen. Den letzten Ritt machten wir wieder auf der Kuestenstrasse von Nelson nach Picton und sind dann mit der Nachtfaehre am 21. Maerz zurueck zur Nordinsel. Wir haben nicht vorgebucht und sind sofort mitgekommen, es war eine Nachtfaehre, die gegen 22.30 Uhr in Wellington anlegte. Dort mussten wir nur noch ein Nachtlager finden fuer uns und unsere NISSAN Vanette – das war ein laengerer Akt, aber davon beim naechsten Mal mehr, wer moechte...... Fortsetzung folgt! Herzliche Gruesse fuer heute Henning & Roswitha Radtke P.S. Da ich nicht alle E/Mail Adressen habe und es letztendlich auch zuviel werden wuerden, bitte ich um Weitergabe an evtl. Interessierte! Rueckkehr, falls mich/uns jemand allen Ernstes vermissen sollte, ist der 6. Juni 2011!!! In Collingwood haben wir Rosy’s Chocolate probiert. Sie hat ihren Verkaufsladen in einem pinkfar-benem Haus – na ja, wer’s mag – und bietet ganz exorbitant gute Pralines und Schokoladen an. Das war mal wieder ein guter LP – Tipp. Am Farewell Spit, der angesprochenen noerdlichsten Spitze, fanden wir in den Duenen Walskelette, von kleineren Walen zwar, aber gut erhalten und imposant. Ueberhaupt haben wir, vor allem auf der Suedinsel, viele Tierleichen gesehen, angefangen von Voegeln aller Art, leider auch einige Der Zeppelin 2015 Die Bilder stehen nicht im direkten Zusammenhang mit dem Text. ... auf ein Wort Gedanken über den Freundeskreis vom Vorsitzenden Liebe Freundeskreismitglieder, ich weiß es gar nicht mehr so genau, aber seit 1997 oder 1998 bin ich nun Vorsitzender des Freundeskreises. Eine ewig lange Zeit. Viel haben wir gemeinsam in dieser Zeit bewegt, manches haben wir aber auch nicht geschafft. Durch das unermüdliche Engagement einiger weniger Mitglieder konnten wir gut 15 Jahre den Mitgliedsbeitrag halten. Schließlich gab es dann in der Mitgliederversammlung im November 2010 einen einstimmigen Beschluss, die Mitgliedsbeiträge moderat zu erhöhen. Auch die Wochenendpauschalen wurden vom Bildungshaus nur moderat erhöht. Wenn ich nun sehe, was uns Freundeskreismitgliedern für wenig Geld an vier Wochenenden im Jahr geboten wird, bin ich fast ein bisschen traurig über die rückläufigen Teilnehmerzahlen. Ein Mitglied teilte mir mal u.a. folgende Gedanken zum Thema Freundeskreis mit:„Für mich lange Zeit ein Rahmen für Begegnung, Entwicklung, Lernen, Fröhlichkeit, Geborgenheit, angenommen sein, Unterhaltung, und vieles mehr. Jetzt passiert etwas damit ... Umbruch. Veränderungen, Fragen, Wünsche, Ansprüche, Altes bewahren, Interessen verändern sich, Älterwerden, Tradition...„ Ein anderes Mitglied schrieb:„Ich freue mich immer wieder auf die Freundeskreiswochenenden in Goslar. Sie genießen bei mir hohe Priorität. Hier treffe ich nette Leute, hier habe ich Freundschaften geschlossen, hier kann ich ungezwungen sein und außerdem bekomme ich auch noch die Gelegenheit, etwas in Seminaren ohne Zwang lernen zu dürfen, das alles ohne viel Geld„ Also scheint ja für einen Teil der Mitglieder das menschliche Miteinander im Vordergrund zu stehen, während andere wohl eher ihre Teilnahme von den Seminarthemen abhängig machen, sich „die Rosi-nen rauspicken„. Für die Organisation dieser Wochenenden ist das natürlich „eine Wanderung auf schmalem Grat„, mit wenig Geld gute Seminare durchzuführen ist nicht einfach. Wegen der rückläufigen Teilnehmerzahlen haben wir uns ja auch schweren Herzens entschlossen, die Zahl der Seminare an den Wochenenden vorerst zu reduzieren. Wir haben aber als Verein eine rechtlich verbindliche Zweckbestimmung, der wir auch nachkommen. Es ist daher nicht möglich nur Bastel-, Wander- und Besichtigungsseminare anzubieten. Politische Bildung ist ein wichtiger Bestandteil der Zweckbestimmung. Auf diesem Gebiet haben wir einiges auf hohem Niveau geboten und werden auch noch einiges bieten, insbesondere zur aktuellen Zeitgeschichte. Bleibt also die Hoffnung, dass sich viele Freundeskreismitglieder wieder auf die menschlichen Werte unseres Vereins besinnen und die Wochenenden durch ihre Teilnahme bereichern. Sorge bereitet mir auch die Bereitschaft, im Vorstand oder im Redaktionsteam des „Zeppelin„ mitzuarbeiten. Meine Zeit im Vorstand, wie auch die einiger anderer neigt sich allein altersbedingt, hoffentlich nicht auch gesundheitsbedingt, dem Ende zu. Sollten sich in absehbarer Zeit nicht Mitglieder finden, die nach und nach die Vorstandsarbeit übernehmen, so werden die Tage des Freundeskreises gezählt sein. Beim Redaktionsteam sieht es genauso aus. Chefredakteurin Erika Rumpel hört aus gesundheitlichen Gründen auf. Dieses ist ihre Ausgabe. Der bisherige Ruf nach neuen Teammitgliedern mit neuen Ideen und frischem Elan ist leider bisher erfolglos verhallt. Sollten sich im Laufe dieses Jahres keine Mitglieder finden, die ein neues Redaktionsteam bilden, so gibt es ab 2016 keine Ausgabe mehr vom „Zeppelin„. Liebe Mitglieder, ein Verein lebt durch seine Mitglieder und der Bereitschaft zur ehrenamtlichen Mitarbeit. Menschliches Miteinander, echte Liebe und Geborgenheit lassen sich nicht kaufen, auch nicht durch Mitgliedsbeiträge. Was sagte unser Ehrenmitglied Achim Baensch in den Seminaren immer beim Thema Motivation: „Wenn Du bei anderen ein Flämmchen entzünden willst, muss ein Feuer in dir brennen.„ In diesem Sinne hoffe ich, dass in Euch allen ein Feuer brennt! Euer Harald Fischer Herausgeber: Freundeskreis des Bildungshauses Zeppelin e.V. 16 Der Zeppelin 2015
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