Thomas Jung Licht Farbwahrnehmung Farbmodelle Farben bei der

22.03.2016
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Licht
Farbwahrnehmung
Farbmodelle
Farben bei der Bildgenerierung
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Licht fällt ins Auge
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Thomas Jung
[email protected]
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Farbwahrnehmung ist subjektiv
Unterschiedliche Farbmodelle nach
Anwendungsbereich
Farbe ist grundlegend für die gesamte
Computergrafik
direkt von einem selbst leuchtenden Objekt
(Lichtquelle, Monitor)
 reflektiert von einer Oberfläche
(Materialeigenschaften, Papierausdruck)
 gebrochen durch eine transparente Oberfläche
(Materialeigenschaften, Folie)

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Farbeindruck


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Sonnenlicht besteht aus Bündel des
Farbspektrums
durch Stimulation von Rezeptoren auf der Retina
und komplizierte neuronale Weiterverarbeitung
Isaac Newton 1643
- 1727
Farbeindruck beim
Menschen
(Bildquellen Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, Wikipedia )
(Bildquellen Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, Wikipedia )
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22.03.2016
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Abbildung der Umwelt
Rezeptoren
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
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Zapfen in der “Mitte” (Fovea)
Stäbchen an der Peripherie
“Blinder Fleck” am Ausgang zum Sehnerv
Auge
Gehirn
(Bildquellen: Goldstein, Wahrnehmungspsychologie, Spektrum
Akademischer Verlag)
(Bildquellen: Goldstein, Wahrnehmungspsychologie, Spektrum Akademischer Verlag)
Dunkeladaption
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Zapfen

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Erkennen von Details
 Lesen !
 Unterscheidung von ca. 30
Perioden pro Sehwinkel


Farbwahrnehmung
 3 unterschiedliche Typen
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Stäbchen


Probanden können aus drei
Grundfarben vorgegebene Farbe
im Spektrum mischen
Wahrnehmung geringerer
Intensitäten
Wahrnehmung von
Veränderungen
Hermann von
Helmholtz,
1797 - 1854
Nicht jedoch aus zwei Grundfarben
Schlussfolgerung: Mensch muss drei
verschiedene Rezeptortypen besitzen
Rezeptortypen werden vom farbigen Licht in
unterschiedlichem Maß aktiviert
 aber welche ?

(Bildquelle: Wikipedia)
(Bildquellen: Goldstein, Wahrnehmungspsychologie, Spektrum Akademischer Verlag)
K: für kurze
M: für mittlere
L: für lange
„Schwarzlicht“
Wellenlängen
200 – 380nm
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Jede Farbe im Spektrum erzeugt ein
Absorptionsmuster (K, M, L)

wird vom Gehirn erkannt
Unterschiedliche Farbverteilungen können gleichen
Farbeindruck verursachen (Metamere)
 Gelb (580nm) „absorbiert L viel stärker als M“
 wirkt wie Mischlicht von
 Grün (550nm) „absorbiert L stärker als M“ und
 Rot (610nm) „absorbiert L“
(Bildquellen Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, Wikipedia )
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22.03.2016
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Farbtafel
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Gleicher Farbeindruck
(Absorptionsmuster) nur bei
einer Beleuchtungssituation !
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Rot/grün und Blau/Gelb sind
perzeptuell zu Gegensatzpaar
verbunden
Nachbilder auf weißem Papier
in der Gegenfarbe nach
Betrachten einer Farbfläche
Mischtöne aus Gegenfarben
schwer vorstellbar
(Bildquellen: http://www.hubergroup.info/lang/deu/tipdf/19107D.PDF )
Ewald Hering
1834 - 1918
(Bildquellen: vlp.mpiwg-berlin.mpg.de, wikipedia.de )
Mindestens 30 Sekunden konzentriert anschauen, dann Augen 10 Sekunden schlie
Künstler: Dimitri Parant
Probanden stellen Anteil der vier Grundfarben für per
Farbtafel vorgegebene Farbe ein
 CIEXYZ-Farbmodell
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Komplementärfarben werden
nicht zusammen
gemischt !!!
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(Bildquellen Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, Wikipedia )
Elektrischer Impuls entlädt sich im
Neuron
Nervenfasern leitet bis zur Synapse
Chemische Substanz (Neurotransmitter)
überwindet synaptischen Spalt
Neurotransmitter dockt an passendem
Rezeptor an und ändert Spannung
Zielneuron wird bzgl. Entladung gehemmt
oder erregt
(Bildquellen: Goldstein, Wahrnehmungspsychologie, Spektrum Akademischer Verlag)
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22.03.2016
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Neuronaler Schaltkreis zur Farbbestimmung
Sonnenlicht bündelt Farbspektrum
Auge besitzt 3 Rezeptortypen zur
Farbwahrnehmung in der Retina
Farben als Absorptionsmuster
Metamere erzeugen gleiche Muster
Gegenfarben durch besondere neuronale
Schaltkreise
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stimu-liert
stimuliert
stimu-liert
stimuhemmt stimuliert stimu-liert
hemmt
liertstimuliert
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stimuliert
hemmt
hemmt
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Blau bei K > M + L
Rot bei L > M
Gelb bei K < M + L
Grün bei L < M
(Bildquelle Goldstein: Wahrnehmungspsychologie )
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CIEXYZ-Modell basierend auf menschlicher
Wahrnehmung
Computergrafik
RGB-Modell
 HSL-Modell
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CMYK-Modell für den Druck
YUV-Modell für Farbfernsehen
CIE: „Internationale
Beleuchtungskommission“
Farben gemäß menschlichem Farbwahrnehmungsapparat darstellen
Probanden sehen farbig
beleuchtete Tafel
CIE 1931: Blickfeld 2°
CIE 1964: Blickfeld 10°
 bestimmen Mischverhältnis der drei Primärfarben
Rot 700nm; Grün 546,1nm und Blau 453,8nm
(regelbare Lichtquellen).
 Werte werden gemittelt („Normalbeobachter“),
Kurven geglättet und normiert


(Bildquellen Goldstein: Wahrnehmungspsychologie, Wikipedia )
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Keine
Primärfarbe
erreicht 100%
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(Bildquellen Wikipedia )
Farbe als Mischung aus X *
Rot + Y * Grün + Z * Blau
Reine
Spektralfarben
Da X + Y + Z = 1 gilt,
kann Z-Richtung
(„Helligkeit“) weggelassen
werden
Nur Farben innerhalb eines
Dreiecksausschnitts sind
auf dem Bildschirm
darstellbar!
Auf Linien ausgehend von
W gleiche Farbtöne und
Komplementärfarben
Purpurttöne sind keine
Spektralfarben
(Bildquellen Wikipedia )
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Delta-Röhre
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Monitor leuchtet selbst
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Farbdruck auf Papier:
Beleuchtung
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
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drei Grundfarben pro
Bildpunkt Dreieck
meist vier Farbpigmente
pro Bildpunkt
Reflexion von Licht an
Papieroberfläche
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Farbfolie, Film:
Durchleuchtung
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Raster von
Bildpunkten
(Rastergrafik)
Bildpunkt besteht
aus drei nebeneinander liegenden
Leuchtpunkten

Im Gegensatz zum Papier
Durchscheinen des Lichts
durch Farbpigmente
(Lichtbrechung)
z. B. mit den
Frequenzen 700nm,
546,1nm und 435,8nm
( Bildquelle: Watt, 3D-Computergrafik )
(Bildquelle: wikipedia.de )
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Additive Farbmischung von Rot, Grün und Blau
Farbanteil von 0 bis 1
Truecolor: 256 Abstufungen (8 Bit) pro Farbkanal
RGB-Tripel sind nicht intuitiv
Farbeindruck einer RGB-Farbe hängt ab von
Primärvalenzen (Modellvariante)
Gerät (Leuchtsubstanzen)
Umgebungslicht Weißabgleich
 Betrachter (Subjektivität)



(Bildquelle: wikipedia.de )
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LCD-Monitore
angepasst
[0.3000, 0.6000]
[0.3127, 0.3290]
Von HP und Microsoft
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Primärvalenzen
Angelehnt an CRTMonitore von 1996
Gestützt durch PNG,
GIMP, W3C, Intel …
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Größere Ausschnitte
bei Adobe-RGB oder
ECI-RGB
[0.6400, 0.3300]
bei gleichen RGB-Tripeln unterschiedliche Farben
Leuchtpunkte liegen nebeneinander

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Relativ kleiner
Ausschnitt

Monitore verwenden unterschiedliche
Leuchtsubstanzen
gesättigte Farben mit reduzierter Intensität
Zusammenhang von RGB-Wert und Lichtintensität
ist nichtlinear
 Imonitor = K * Iγ
 Gamma-Korrektur:
Gamma möglichst 1/Y
I´ = I 1/γ  Imonitor = K * (I 1/γ) Y
 Gamma von TV: 1,6 über Mac: 1,8 bis PC: 2,2

[0.1500, 0.0600]
(Bildquelle: wikipedia.de )
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22.03.2016
Hue (Farbwert),
Saturation (Sättigung),
Value (Grauwert)
Perzeptuelles Farbmodell
Äquivalent zum RGB-Modell
Ähnliche Modelle HLS, HSB und
HSI
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Geeignet für Fernsehen
Y entspricht Luminanz
des SWFernsehens
Ähnlich zu YIQ-Modell
U und V (Chrominanz) können mit geringerer
Genauigkeit repräsentiert werden
 Bildkompression
Y = 0,299 * R + 0,587 * G + 0,114 * B
U = (B – Y) * 0,493
V = (R – Y) * 0,877
(Bildquelle: wikipedia.de )
(Bildquelle: wikipedia.de )
Cyan
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Key
Yellow
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Magenta
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Subtraktive Farbmischung
Geeignet für den Druck
Theoretisch ist K (Schwarz) auch
durch Mischung von C, M und Y
möglich, praktisch nicht
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Mit Helligkeiten und Sättigungen kann man bis zu
20.000 Farben (z. B. auf Monitor oder Foto)
unterscheiden
 TrueColor ist ausreichend
Das Auge kann jedoch Kontraste in einem Verhältnis
von 1 zu 10.000 erfassen
Durch Hell-/Dunkeladaption insgesamt 1 zu 1 Milliarde
HDR-Farben haben mehr als 256 Abstufungen pro
Farbkanal mindestens aber beim Intensitätswert
 HDR-Kameras und HDR-Displays sind in Entwicklung
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
CMYK
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Licht als Spektrum
Reflexion ebenso
Reflektiertes Spektrum
u. a. anhand Einfallswinkel
In der Computergrafik in der
Regel Repräsentation durch
drei Abtastpunkte für R G B
 Unterabtastung
( Bildquellen: Wikipedia )
Mensch kann ca. nur 200 Farbtöne (aus dem
Farbspektrum) unterscheiden
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CIE-Normvalenzsystem (Farbtafel) entspricht
menschlicher Wahrnehmung
RGB-Modell u. a. für Bildschirme
HSV-Modell zur intuitiven Farbeinstellung
YUV-Modell fürs Fernsehen
CMYK-Modell für den Vierfarbdruck
Beleuchtung in der Computergrafik mit RGBModell
Reflexionsspektren in Prozenten von
Referenzweiß für ausgewählte
Gelbpigmente, nach Abney, 1891
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