ASYL IN ZAHLEN Oktober 2015 Nr. 8/2015, XXIX. Jahrgang Zugestellt durch Post.at Die AK lässt Fakten sprechen. Seite 5 MOBBING AK-Studie weist viele Betroffene aus. Seite 9 » Kollektivverträge für die Vorarlberger Mohis – das wird zäh. Katharina Wiesflecker, Landesrätin. Seite 15 Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz WAHNSINN EINKAUF. Foto: Fotolia Vielfalt beim Angebot ist das eine. Ebenso groß ist auch die Vielfalt an Tricks, Kunden zum unüberlegten Geldausgeben zu verleiten. ▸ Seite 12 AK erfocht wichtige Impulse für die Lehre Land, Sozialpartner und AMS sind sich einig: Die Lehre muss aufgewertet werden. Deshalb haben alle Beteiligten beim Gipfelgespräch im Landhaus Maßnahmen beschlossen. AK gab den Anstoß Vorarlberg wird zur Zwischenprüfung in allen 150 Lehrberufen zurückkehren und damit ein Erfolgsmodell aus 2008 wieder aufleben lassen. „Betriebe und Lehrlinge erfahren zur Halbzeit, wo sie in der Ausbildung stehen.“ Das hat AK-Präsident Hubert Hämmerle vehement gefordert. Außerdem greifen Land und Sozialpartner den vielen kleinen Betrieben unter die Arme, die oft kaum mehr als einen Lehrling Zeitwort Man darf sich fürchten In einer Woche wählt Wien. Und heut’ schon weiß jeder, wie es ausgehen wird. Nur über das Ausmaß der freiheitlichen Gewinne und der Verluste aller anderen Parteien wird noch spekuliert. Warum? Weil sich wie ein Naturgesetz die Erstarkung des rechten Lagers über alle Entscheidungen in Österreich gelegt hat. Fast, als töne die Republik in einer einzigen Heurigen-Seligkeit: „Der H. C. wird’s schon richten.“ Wird er das? Wir wollen inbrünstig hoffen, dass er’s nicht versucht. Denn schon der Jörgl hat als Fleisch gewordener Gottseibeiuns nicht nur in Kärnten Geld verteilt, sondern am betagten Leib der Republik über die Jahre hinweg so einiges gerichtet. Daran werden wir noch lang zu knabbern haben. Aber das Langzeitgedächtnis gehört halt nicht mehr zum Instrumentarium der Politik. Es hat dem „Volkszorn“ Platz gemacht. Und wie das ausgeht, wissen wir auch. Wie bei der Wiener Wahl. tm ausbilden. „Ab 2016 soll pro Bezirk ein Ausbildungsunterstützer aktiv in die Unternehmen gehen und mit den Verantwortlichen Zukunftswege erarbeiten.“ Die Sozialpartner wollen bis Jahresende umsetzungsreife Konzepte vorlegen. Daran orientieren sich auch die Kosten. Für Landeshauptmann Markus Wallner, der zum Sozialpartnergipfel geladen hatte, ist es wichtig, dass das Maßnahmenpaket auch die Zahl der Ausbildungsbetriebe wieder steigen lässt. Denn seit 2008 haben sich allein in Vorarlberg 276 Untenehmen aus der Lehrlingsausbildung verabschiedet. Auch die Zahl der Lehrlinge ging in Vorarlberg zurück. ▸ Seiten 4/5 ɕAnmeldung und weitere Informationen auf www.ak-vorarlberg. at/charityrace 100.000 arbeiten über Pensionsalter hinaus Foto: Jürgen Gorbach EINIGUNG. Mit Spaß Gutes tun: Beim schon traditionellen Kart-Rennen der AK Vorarlberg geht es nicht nur um Bestzeiten – es geht auch um den guten Zweck. Der Reinerlös kommt der VN-Sozialaktion „Ma hilft“ zugute. Bis zum 9. Oktober können sich Firmenteams noch anmelden. Renntag ist der 17. Oktober. AK-Präsident Hubert Hämmerle im Gespräch mit Lehrlingen: „Wir brauchen sie dringend.“ Die Anzahl unbezahlter geleisteter Überstunden nimmt zu: 2014 wurde jede fünfte der insgesamt geleisteten 269 Millionen Stunden nicht bezahlt. Männer Telefon zum Ortstarif 050/258 Frauen Anzahl geleisteter Überstunden (in Mio. Stunden) bezahlte 2013 157 2014 56 152 59 Wert unbezahlter Überstunden* (in Mio. Euro) 2013 2014 775 871 480 1255 527 1398 Anzahl betroffener ArbeitnehmerInnen (in 1000) 2013 453 223 676 2014 446 236 682 * Berechnet nach Durchschnittsgehalt unbezahlte 32 20 36 265 22 269 1,7 Prozent (37.041) der erwerbstätigen Männer in Österreich haben laut Statistik Austria das Pensionsalter überschritten, unter den Frauen sind es 3,2 Prozent (60.622), die länger im Berufleben stehen. Auffällig: Arbeitet eine Person länger, so ist dies häufig auch beim Partner oder der Partnerin der Fall. Ihr Kontakt zur AK Vorarlberg Überstunden in Österreich Grafik: KEYSTONE, Quelle: AK Oberösterreich, Foto: Fotolia Seit Mai 2015 weist die AK wieder und wieder darauf hin, dass zunehmend Probleme das Erfolgsmodell Lehre gefährden. Jetzt haben Land und Sozialpartner wichtige Impulse beschlossen. Vor allem führt Vorarlberg die Zwischenprüfung zur Hälfte der Lehrzeit wieder ein. Noch Plätze frei fürs AK-Charity-Kart-Race Betriebsreferat – 1500 Info Arbeitsrecht – 2000 Insolvenzrecht – 2100 Sozialrecht – 2200 Lehrling/Jugend – 2300 Arbeitsrecht Feldkirch – 2500 Familie/Frau – 2600 Konsumentenschutz – 3000 Steuerrecht – 3100 AK Bregenz – 5000 AK Dornbirn – 6000 AK Bludenz – 7000 /akvorarlberg www.ak-vorarlberg.at 2 Meinung Oktober 2015 Leitartikel von AK-Direktor Rainer Keckeis BETRIEBSRÄTE-KOLLEG – INTENSIVLEHRGANG STARTET WIEDER » Die Flucht aus Kriegsgebieten nach Mitteleuropa wird auch unser Land noch vor große Herausforderungen stellen. In diesem Zusammenhang erscheinen jetzt auf einmal Dinge im Bereich des Wohnungsbaus möglich, die noch vor Kurzem vom Land Vorarlberg abgelehnt wurden. Die jahrelange Forderung der AK nach mehr leistbaren Wohnungen war offenbar zu wenig sexy für die Landespolitik. Im Gegenteil wurden gemeinnützige Wohnbaugesellschaften in Vorarlberg sogar gezwungen, ihre Wohnungen im Passivstandard zu errichten, Wir brauchen während private Anbieter dringend mehr nicht dieser Verpflichtung leistbaren unterlagen. Die Folge war – Wohnraum. gewollt oder ungewollt – ein vergleichsweise teurer sozialer Wohnbau. Und auch bei der Wohnbauförderung wurden Schwerpunkte gesetzt, die die Kostenexplosion im Wohnbau nicht eindämmten. Das führte dazu, dass die Wohnbauförderung eigentlich nur noch für Besserverdienende von Nutzen ist. Dies, obwohl sie ausschließlich von den Arbeitnehmern finanziert wird. Das war die Situation bis vor wenigen Wochen. Nun wendet sich das Blatt und Landeshauptmann Wallner persönlich kündigte an, dass sozialer Wohnbau die Lösung sei. Man wolle nun kleine, kostengünstige Wohnungen mit niedrigem Standard für Asylwerber bauen und diese Wohnungen später dann an andere Interessenten weitergeben. Das ist eine absolut richtige Entscheidung. So viel soziales Verständnis hätten sich viele Vorarlberger Wohnungssuchende schon lange gewünscht. Schade nur, dass es dazu einer Flüchtlingstragödie bedurfte. Denn diese Menschen können wirklich nichts für den Krieg, den Europa und die USA in ihre Länder getragen haben und sind jetzt auf unsere humanitäre Hilfte angewiesen. ɕ E-Mail: [email protected] Gastkommentar von Harald Köhlmeier Humanitäre Verantwortung » Europa und damit auch Österreich und Vorarlberg sehen sich gegenwärtig mit der wohl größten Flüchtlingswelle seit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert. Um den Schutzbedürftigen in ihrer Not beizustehen, gilt es, humanitäre Verantwortung wahrzunehmen und zu handeln. Dazu hat sich der Vorarlberger Gemeindeverband unlängst unmissverständlich bekannt. Es müssen geeignete Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen werden, die Kriegsflüchtlingen ein Ankommen in den Vorarlberger Gemeinden ermöglichen. Dazu gehört neben Mit der Thematik der Suche nach geeigneten muss offen und Unterbringungsmöglichkeiehrlich umgeganten, die vom Land Vorarlberg und der Caritas unterstützt gen werden. werden, auch die Betreuung der Schutzsuchenden. Gleichzeitig legen wir besonderes Augenmerk darauf, unsere Bürgerinnen und Bürger aus erster Hand zu informieren und so dazu beizutragen, Ängste und Bedenken in der Bevölkerung abzubauen und auszuräumen. Aus diesem Grund haben wir die Plattform www.handinhandinvorarlberg.at ins Leben gerufen, auf der alle relevanten Aspekte zum Thema Flüchtlings- und Asylwesen behandelt werden. Zusätzlich finden in den Städten und Gemeinden Informationsveranstaltungen statt, bei denen Experten Fragen beantworten, die unsere Bürgerinnen und Bürger bewegen. Diese offene Kommunikation und der ehrliche Umgang mit der Thematik tragen wesentlich dazu bei, die Flüchtlinge in der Gemeinde erfolgreich zu integrieren – ganz nach dem Motto des Bürgerrates: „Gemeinsam schaffen wir das!“ ɕE-Mail: [email protected] Harald Köhlmeier ist Präsident des Gemeindeverbands Foto: AK/Andreas Fischer Späte Einsicht beim Wohnbau 2. Runde Recht, Wirtschaft und soziale Kompetenz – das sind die drei Schwerpunkte des Betriebsräte-Kolleg der Arbeiterkammern Vorarlberg, Tirol und Salzburg, das soeben in die zweite Runde gestartet ist. Von den insgesamt 18 Teilnehmerinnen und Teilnehmern kommen sieben aus dem Ländle (Bild oben). Das dritte Betriebsräte-Kolleg startet im Frühjahr 2016 und dauert wiederum zwölf Wochen (April bis Juni). Bewerbungen sind bereits jetzt möglich. ɕBewerbung und Kontakt: AK Vorarlberg, Manfred Brunner, Widnau 2-4, 6800 Feldkirch, Tel. 050/258-1510, [email protected] ɕInfos im Web: www.ak-vorarlberg. at/brkolleg Leserforum Gesundes Frühstück AKtion September: Was das Frühstück aus dem Karton (nicht) hält Ein Frühstück aus dem Karton ist meiner Meinung nach ein Hohn. Kinder sollten gute, hochwertige Nahrung, besonders in jungen Jahren bekommen. Eine schlechte Vorgangsweise seitens der Industrie – mit Tricks (Portionsgröße, Milchangabe, Nährwerte, Mengenverhältnis …). Da sind die Eltern sehr gefordert. Mein Tipp an die Eltern: Bereitet euren Kindern selbst gesunde Müslis und Frühstücke zu – das ist dann ein gutes Stück Lebensqualität. Ingrid Grasbon, Bludenz Bereichernde Vorträge AKtion September: Der freie Wille ist ein Kraftspender Hochverehrtes Team von „Wissen fürs Leben!“ An dieser Stelle möchte ich mich einmal ganz herzlich für die bereichernden Vorträge bedanken. Ich habe fast alle Vorträge über den Youtube-Kanal gesehen bzw. als MP3 gehört und viele kostbare Anregungen daraus gezogen. Einige Impulse daraus habe ich in meinem Buch „Ab heute ist mein Glückstag“ verarbeitet. Dieses lege ich Ihnen gerne als kleines Dankeschön bei. Ich freue mich auf viele weitere interessante Vorträge. Michael Krause, Bergheim/Erft Seit einiger Zeit verfolge ich die von Ihnen gestaltete Vortragsreihe „Wissen fürs Leben“ auf Youtube. Erstmals habe ich die Sendung „Die Sprache der Bäume“ mit Erwin Thoma gefunden. Nach mehr als einem Dutzend gehörter Sendungen (die meisten Vorträge eignen sich hervorragend, um als .MP3 während Reisezeiten gehört zu werden) habe ich das Bedürfnis, Ihnen einmal für die gelungene Auswahl der Themen und der teilweise überragenden Vortragenden zu danken. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Freude beim Zusammenstellen des Programms und Wohlwollen bei den angefragten Referenten. Auf viele weitere interessante Stunden mit anregenden Gedanken freut sich, verbunden mit freundlichen Grüßen aus der Ostschweiz ins „Ländle“. Petra Keller, Sirnach Der Lehre helfen AKtion September: Die Lehre braucht Qualität Die Chinesen sagen: „Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.“ Vor allem die Überbringer unbequemer Wahrheiten sind damit gemeint. Sie ernten selten Applaus. Das war bei der Lehre nicht anders. Die AK hat sich dem Vorwurf aussetzen müssen, „ein Feind des guten Systems“ zu sein, nur weil sie es gewagt hat, die Schwachstellen aufzuzeigen. Umso erfreulicher Liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Zuschriften! Schreiben Sie uns an AK Vorarlberg, Leserforum, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, per E-Mail an [email protected] oder auf facebook.com/akvorarlberg. Wegen der vielen Zusendungen war es uns leider nicht möglich, DOOHHUKDOWHQHQ%HLWU¦JH]XYHU¸IIHQWOLFKHQ'LH5HGDNWLRQEHK¦OW sich das Recht zu kürzen vor. ist es nun, dass die Sozialpartner an einen Tisch gefunden haben und wesentliche Veränderungen herbeiführen werden. Dass die Zwischenprüfung wieder für alle Lehrausbildungen eingeführt wird, ist nur eine davon. Dass vor allem die Klein- und Mittelbetriebe durch Ausbildungsberater Unterstützung erhalten, ist ein zweiter wesentlicher Schritt. Vorarlberg ist in puncto Lehrausbildung lange schon Vorreiter. Persönlichkeiten wie Egon Blum machen das möglich und Menschen wie AK-Präsident Hubert Hämmerle, der lange selber Lehrlinge ausgebildet hat, zeigen rechtzeitig auf, wenn die Lage zu kippen droht. Perrine Burtscher, Bludenz „Mit Reda kond d’Lüt zemma“ ist das Motto von AK-Präsident Hubert Hämmerle. Nutzen Sie die Gelegenheit und machen Sie Ihre Fragen, Anliegen und Vorschläge zum Thema. 13. Oktober von 14 bis 15 Uhr unter 050/258-6800 Einladung zur Telefon-Sprechstunde Mit AK-Präsident Hubert Hämmerle Stark für Sie. www.ak-vorarlberg.at Impressum Die Vorarlberger Monatszeitung für Arbeit und Konsumentenschutz ɕ Herausgeber, Medieninhaber und Sitz der Redaktion: AK Vorarlberg, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, E-Mail: [email protected] ɕ 2ɜHQOHJXQJJHP¦¡i0HGLHQJHVHW] siehe www.ak-vorarlberg.at/impressum.htm ɕ Redaktion: Dietmar Brunner, Jürgen Gorbach, Thomas Matt, Arno Miller ɕ ,QIRJUDɝN Bettina Krepper, Gerhard Riezler ɕ Druck: Russmedia Verlag GmbH, Schwarzach Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der AKtion nur die männliche Form verwendet. Selbstverständlich sind Frauen und Männer gleichermaßen angesprochen. Oktober 2015 Politik 3 SERIE Die EU einfach erklärt – Teil 8 Testfall Solidargemeinschaft In der Flüchtlingskrise steht die EU seit Monaten als Solidargemeinschaft auf dem Prüfstand. Und die Realität sieht bedeutend schwieriger aus, als es in den gegenseitigen Freundschaftsbekundungen über Jahrzehn- stimmten gegen die Quote. Finnland hat sich enthalten. Die 120.000 Flüchtlinge sollen über zwei Jahre nach festen Quoten verteilt werden. Der Beschluss betrifft zunächst nur 66.000 Flüchtlinge aus den te zu lesen stand. Immerhin: Die EU-Innenminister haben sich darauf geeinigt, zunächst 120.000 Flüchtlinge auf die Mitgliedsstaaten zu verteilen. Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Rumänien am stärksten betroffenen Staaten Italien und Griechenland. Die anderen 54.000, die eigentlich aus Ungarn stammen sollten, werden zu einem späteren Zeitpunkt nach demselben Schlüssel aufgeteilt. Nach folgendem Schlüssel werden rund 66.000 Flüchtlinge (derzeit in Italien und Griechenland) auf die EU-Staaten verteilt Flüchtlinge derzeit in … EU-Staaten Nordsee EU-Staaten, die sich wegen Ausnahmeregelungen nicht beteiligen müssen 1286 2397 Wichtige Migrationsrouten Griechenland 50.400 Finnland Schengen-Außengrenze 120.000 Schweden Schengen-Seegrenze Ungarn 54.000 (werden zu einem späteren Zeitpunkt verteilt) Norwegen 199 Estland Dänemark Irland Großbritannien 3900 Atlantik Italien 15.600 Lettland 281 Litauen 416 Russland Niederlande Weißrussland 5082 2448 Belgien 237 Luxemburg 1591 17.036 Deutschland Polen 802 Slowakei Ukraine Tschechien 1953 Österreich 337 12.962 1642 Ungarn 1294 Slowenien 568 Frankreich Portugal Rumänien 2475 Schwarzes Meer Kroatien 8023 Bulgarien Mittelmeer 852 Spanien Türkei Italien 71 Algerien Marokko Griechenland Syrien Malta Tunesien 147 Zypern 500 km Mittelmeer Libyen Ägypten Auf der Flucht vor dem syrischen Bürgerkrieg Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind über 7,6 Millionen Menschen innerhalb Syriens geflüchtet eflüchtet und mehr als 4,1 Millionen in die Nachbarländer. 1.939.000 Türkei 918.000 Idlib 584.000 Latakia 168.000 Al-Rakka Syrien 453.000 Hama 202.000 Tartus 249.000 Hasaka 493.000 Homs 1.114.000 Libanon 464.000 Dair as-Saur 249.000 Irak 437.000 Mittelmeer Damaskus (Stadt) 1.388.000 Damaskus (Provinz) Kunaitra 57.000 391.000 Daraa 132.000 Ägypten Israel 73.000 Suweida Binnenflüchtlinge IS-kontrollierte Gebiete 629.000 Jordanien registrierte Flüchtlinge im Ausland 100 km Einflussbereich des IS Grafik: KEYSTONE, Quelle: EU-kommission, UNICEF, APA, Foto: Keystone 1.755.500 Aleppo 4 Lehre Oktober 2015 Lehre wird deutlich aufgewertet Die AK hat nicht umsonst gemahnt: Land und Sozialpartner haben beschlossen, die Lehre deutlich aufzuwerten. In allen 150 Lehrberufen wird vorarlbergweit die Zwischenprüfung zur Halbzeit wieder eingeführt. Ausbildungsunterstützer sollen den kleinen Firmen unter die Arme greifen. FÜR DIE JUGEND. Letztendlich fanden alle an einen Tisch: Land, Arbeiterkammer und ÖGB, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung, AMS und der „Lehrlingspapst“ Egon Blum. Alle sind sich einig: Die Lehre ist ein Erfolgsmodell. Jeder zweite Vorarlberger Jugendliche entscheidet sich dafür. Aber sie ist auch in Gefahr. Seit 2008 sank auch in Vorarlberg die Zahl der Ausbildungsbetriebe, von 2314 auf 2038. Die Zahl der Lehrlinge brach bundesweit ein; 22.372 Lehrplätze gingen verloren. Und auch die Qualität der Ausbildung litt. In Gewerbe und Handwerk etwa fiel 2014 jeder fünfte Vorarlberger Lehrling durch die Abschlussprüfung. Was also tun? Auf breiter Basis haben alle Beteiligten nun ein Maßnahmenpaket geschnürt. Bis Ende des Jahres wollen die Sozialpartner dafür umsetzungsreife Konzepte auf den Tisch legen. Zwischenprüfung kehrt zurück Es gab sie schon mal, „dann haben die Wiener sie abgestochen“, formuliert es Wirtschaftskammer-Präsident Manfred Rein salopp. Nun kehrt wenigstens Vorarlberg, wie von AK-Präsident Hubert Hämmerle vehement gefordert, zur Zwischenprüfung in der Hälfte der Lehrzeit zurück. Geht denn das? „Ja“, sagt Landshauptmann Markus Wallner, „Den Weg gehen wir auch alleine, wenn’s sein muss.“ Die Zwischenprüfung ist für ausbildendes Unternehmen und Lehrling eine wichtige Standortbestimmung. „Ziel ist es, dass alle Lehrlinge und Unterneh- men an der Zwischenprüfung teilnehmen.“ Der Lehrlingsexperte und Russpreisträger Egon Blum ist da ganz optimistisch. Vier neue Unterstützer Vorarlberg ist von Klein- und Mittelbetrieben durchwachsen. Fast die Hälfte (48,2 Prozent) aller Betriebe bildet nur einen Lehrling aus. Natürlich liegen da die Schwerpunkte auf der täglichen Arbeit. „Diese Betriebe brauchen keine Schuldzuweisung“, sagt Hubert Hämmerle, „sondern Unterstützung.“ Er ist sich mit Manfred Rein einig, dass jeder Lehrbetrieb einen verantwortlichen Ausbildner benötigt. Künftig wollen Land und Sozialpartner neben dem bislang einzigen Ausbildungsberater vier weitere Ausbildungsunter- stützer in die Betriebe schicken. Sie werden aktiv auf die Betriebe zugehen und ihre Hilfe anbieten. Hilfe für die Lernschwachen Wie hilft man jenen Jugendlichen, denen das Rüstzeug für eine Lehre fehlt? Bernhard Bereuter vom Arbeitsmarktservice (AMS) entnimmt seiner Datenbank, dass zur Zeit 45 Prozent aller vorgemerkten Arbeitslosen keinen höheren Abschluss als die Pflichtschule vorweisen können. Da wollen Land und Sozialpartner das Ausbildungsstarthilfemodell forcieren. Die zu diesem Projekt zugelassenen Jugendlichen beginnen ihre Ausbildung im Überbetrieblichen Ausbildungszentrum (ÜAZ). Ü Während der ersten sechs Monate wird neben der fachlichen Grundausbildung großer Wert auf die Verbesserung der Kernkompetenzen (Rechnen, Schreiben, Lesen etc.) und auf die Stärkung der Sozialkompetenz gelegt. Vor Ablauf von sechs Monaten entscheidet sich in Absprache mit dem Unternehmen, ob der Jugendliche die Lernziele erreicht hat und in das Unternehmen wechseln kann. Lehre und Matura Dieses Angebot gibt es in beide Richtungen: Maturanten sind auf Lehrplätzen willkommen, Lehrlinge werden in der Vorbereitung auf die Matura nach Kräften unterstützt. „Leider wird dieses Angebot nicht so angenommen, wie es eigentlich möglich wäre“, bedauert Landes- Auch die Trabis auf Trab bringen AK-Präsident Hubert Hämmerle ist mit den Ergebnissen des Lehrlingsgipfels sehr zufrieden. „Unsere großen Forderungen sind erfüllt worden.“ Im Dienst der Jugendlichen kann nun gemeinsam viel erreicht werden. ● Der Landeshauptmann verglich die Lehrausbildung mit einer Perle. Ist das Schmuckstück nur ein wenig matt geworden? Mir ist ein Vergleich aus der Automobilindustrie lieber. Wir haben unter den Vorarlberger Lehrbetrieben den Mercedes, aber wir haben eben auch Trabis. Jetzt müssen wir in dieser sehr großen Breite die Qualität der Ausbildung erhöhen. Natürlich sind die Bedingungen in kleinen Betrieben sehr viel schwieriger. Dafür entwickeln wir das Modell der Ausbildungsunterstützer. Die müssen in die Betriebe gehen, die Lage analysieren und mit dem Ausbildungsverantwortlichen eine qualitativ hohe Ausbildung schaffen. ● Warum ist Ihnen die Zwischenprüfung so wichtig? Oft gibt es die Vorstellung, dass man dem Gesellen einfach einen Lehrling mit auf den Weg gibt, und nach dreieinhalb Jahren fällt ein fertiger Facharbeiter aus dem Betrieb. Aber so einfach ist das nicht. Die Ausbildner brauchen selber Ausbildung und die Lehrlinge zur Hälfte der Zeit die Information, wo sie wirklich stehen. Oktober 2015 Arbeit 5 Asylwerber in Vorarlberg: Die Zahlen und Fakten zum Thema Viel wird über Asylwerber gesprochen. Um die Diskussion zu versachlichen, hat die AK die aktuellen Fakten zusammengetragen. Im Projekt „Talent-Scout“ werden in Vorarlberg ab 2016 jugendliche Asylwerber und Asylberechtigte bis 30 Jahre gezielt an den Arbeitsmarkt herangeführt. Das hat der AK-Vorstand einstimmig beschlossen. Zahl der Asylwerber Bis Ende Juli haben 35.604 Menschen in Österreich erstmals um Asyl angesucht. Syrien ............................ 9945 Afghanistan ..................... 8334 Irak ............................... 4839 Bundesweit sind derzeit über 50.000 Menschen in der Grundversorgung, davon 2347 in Vorarlberg (30. September 2015) QUARTIERE. Wo kommen die Menschen unter? Das Land sucht ständig Quartiere. Im Augenblick sind die Asylwerber so untergebracht: Foto: Ludwig Berchtold Es gibt 156 Quartiere Von der Caritas betreut 11 Quartiere über 25 Personen gesamt ...............420 Menschen 116 Quartiere unter 25 Personen gesamt ............. 1016 Menschen Von der Firma ORS betreut *UR¡TXDUWLHUH hauptmann Wallner. Dieses österreichweite Vorzeigemodell soll wieder stärker beworben werden. Das trüge auch zur Imageverbesserung der Lehre bei. Dornbirn .............132 Menschen Götzis ................114 Menschen Vom Roten Kreuz betreut Hard ................... 40 Menschen Privatquartiere 26 ...................... 37 Menschen Sozialpartner treffen sich Nun sind die Sozialpartner am Zug. Sie werden sich regelmäßig zum Thema treffen und wollen bis Ende 2015 Konzepte zur Umsetzung dieser Pläne vorlegen. Für Egon Blum ist es eine Augenweide, wie Sozialpartnerschaft auch funktionieren kann. „So etwas“, sagt der langjährige Lehrlingsbeauftragte der Bundesregierung, „hab ich nur in Vorarlberg erlebt“. WER BETREUT ASYLWERBER? 2004 wurde zwischen Bund und Bundesländern die „Grundversorgungsvereinbarung“ geschlossen. Sie sieht vor, dass die Vertragsteilnehmer die Betreuung und Versorgung der hilfs- und schutzbedürftigen Fremden partnerschaftlich bewältigen. 60 Prozent der Kosten trägt der Bund, 40 Prozent das jeweilige Bundesland. Der Bund ist für die Erstversorgung sowie die Prüfung und Zulassung des Asylantrages zuständig. In Vorarlberg betreuen die Caritas und die Firma ORS Services GmbH die hier untergebrachten Asylsuchenden. DIE GRUNDLAGEN. Die österreichische Gesetzeslage für das Asylrecht bilden zwei völkerrechtliche Verträge: die Genfer Flüchtlingskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention. ● Genfer Flüchtlingskonvention: Um die Lage der Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs in Europa rechtlich zu regeln, wurde 1951 das „Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge“ verabschiedet. Damals waren bis zu 30 Millionen Menschen in Bewegung. Beim Flüchtlingsschutz stellt dieses völkerrechtliche Abkommen das wichtigste internationale Instrument dar. Das Abkommen wurde später ausgeweitet: zeitlich auf Geschehnisse nach 1951 und geografisch auf Flüchtlinge außerhalb Europas. 147 Staaten haben unterzeichnet, auch Österreich. Das Abkommen garantiert Flüchtlingen ein Minimum an Rechten in dem Staat, in dem sie Schutz suchen. ɕMehr Infos unter www.unhcr.at/ mandat/genfer-fluechtlingskonvention.html ● Europäische Menschenrechtskonvention: Der Europarat hat 1953 die Europäische Menschenrechtskonvention unter dem Eindruck der Gräuel des Zweiten Weltkriegs verabschiedet. Heute ist sie das wichtigste europäische Dokument zum Schutz der Menschenrechte. Zahlreiche Bestimmungen sind für das Asylrecht von besonderer Bedeutung. ɕMehr Infos unter www.echr.coe. int/Documents/Convention_DEU. pdf DAS GELD. Für heftige Diskussionen sorgt immer wieder die Frage, wie viel Geld ein Asylwerber in Österreich wohl erhält. So viel ist es wirklich: Geld für Flüchtlinge ● Ein erwachsener Asylwerber in einem privaten Quartier (SelbstYHUVRUJXQJHUK¦OW(XURI¾U den Lebensunterhalt monatlich. ● Ein erwachsener Asylwerber in einem organisierten Quartier mit Versorgung durch die BetreiEHUHLQULFKWXQJHUK¦OW(XUR Taschengeld monatlich. ● Ein erwachsener Asylwerber in einem organisierten Quartier mit 6HOEVWYHUVRUJXQJHUK¦OW(XUR für den Lebensunterhalt und 40 Euro Taschengeld monatlich. ● )¾U%HNOHLGXQJHUK¦OWMHGHU Asylwerbende 150 Euro pro Jahr. ● 3UR.LQGHUK¦OWMHGHUHUZDFKVHQH$V\OZHUEHQGH]XV¦W]OLFK 90 Euro für den Lebensunterhalt PRQDWOLFK%HɝQGHWVLFKGLH Flüchtlingsfamilie in einem organisierten Quartier mit SelbstYHUVRUJXQJZHUGHQ]XV¦W]OLFK 40 Euro Taschengeld monatlich ausbezahlt. ZUKUNFTSAUSSICHTEN. In Sum- österreichischen Arbeitsmarkt ist klar geregelt. ● Im Zulassungsverfahren: Jeder Flüchtling durchläuft zunächst ein Zulassungsverfahren. Darin wird geklärt, ob ein anderer Staat, und wenn ja, welcher Staat für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist. In dieser Zeit ist der Asylwerber in der Grundversorgung und krankenversichert. Aber er hat keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Familienzuzug ist nicht möglich. ● Als Asylwerber: Wird ein Asylverfahren zugelassen, erhält der Asylwerber eine Aufenthaltsberechtigungskarte. Er bleibt krankenversichert und in der Grundversorgung, keine Familienzusammenführung. Ein Ansuchen um Beschäftigungsbewilligung ist nach drei Monaten ab Zulassung zum Asylverfahren möglich, allerdings nur für Saisoniers und ErntehelferInnen. Die Beschäftigungsbewilligung wird erst nach Prüfung der Arbeitsmarktlage erteilt. Außerdem dürfen Asylwerber im Rahmen der Nachbarschaftshilfe derzeit 110 Euro monatlich zum Taschengeld dazuverdienen und haben dieses Geld auch zur freien Verfügung. 2302 Menschen stehen in Vorarlberg in der Grundversorgung. ● Als Asylberechtigter: Bei positivem Bescheid erfolgt eine weitreichende Gleichbehandlung mit österreichischen Staatsbürgern. Das Durchschnittsverfahren dauerte Mitte 2015, vor der aktuellen Situation, etwa fünf Monate. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl stellt einen Konventionsreisepass oder eine Identitätskarte für Fremde aus. Das bedeutet uneingeschränkten Arbeitsmarktzugang. Asylberechtigte haben das Recht, enge Familienangehörige (Ehefrau, -mann und minderjährige Kinder) nachzuholen. Auch sie erhalten Asyl. „Talent-Scout“ für KPL)LY\MZÄUK\UN Mehrwöchige Berufsfindung bei Integra Vorarlberg. PERSPEKTIVEN. Mit dem Programm „Talent-Scout“, das von allen Fraktionen im Vorstand der AK Vorarlberg einstimmig beschlossen wurde, sollen ab Jänner 2016 jugendliche Asylwerber/innen und Asylberechtigte bis 30 Jahre gezielt an den Arbeitsmarkt herangeführt werden. „Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchlaufen dabei bei der Integra Vorarlberg eine mehrwöchige Berufsfindung, erfahren professionellen Spracherwerb und sollen schlussendlich in der Lage sein, eine Lehrausbildung zu absolvieren“, erklärt AK-Präsident Hubert Hämmerle. Die Flüchtlingswelle erfordere ein unbürokratisches Handeln. Mit „Talent-Scout“ möchte die AK Vorarlberg helfen, die außergewöhnliche Lage zu mildern und geflüchteten Menschen mit Bleibewahrscheinlichkeit Perspektiven auf dem Vorarlberger Arbeitsmarkt zu eröffnen, ohne dabei bereits Arbeitssuchende außer Acht zu lassen. Deutschkurse angeboten Neben einer Standortbestimmung, einem Kompetenzcheck, einer Berufsorientierung bzw. einer aktiven Berufs- und Qualifizierungssuche umfasst das Programm Deutschkurse beim BFI der AK und beim Wifi, Rechtsberatung und kulturelle Integration. me werden in Österreich für das Jahr 2015 insgesamt zwischen 90.000 und 100.000 Flüchtlinge erwartet; ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Für Vorarlberg bedeutet das rund 3500 Asylwerber in der Grundversorgung. „Im Augenblick kommen in der Hauptsache Familien und kaum noch einzelne Männer“, sagt Flüchtlingskoordinatorin Sonja Troger vom Land Vorarlberg. Das hat Folgen für die Quartiersuche. Denn die Unterbringung von Familien „ist in den Großquartieren praktisch undenkbar“. Foto: Michael Latz, AFP ASYL. Foto: Hebrert Neubauer, APA Flüchtlinge sind das alles beherrschende Thema dieser Tage – die AK hat die Fakten zusammengetragen und das Programm „Talent-Scout“ beschlossen, das junge Asylberechtigte gezielt zum Arbeitsmarkt führt. WER DARF ARBEITEN? Asylwerber erhalten derzeit (nur in Vorarlberg) bereits ab dem Zeitpunkt der Aufnahme in die Grundversorgung Deutschkurse. Die Zulassung zum Nur in Vorarlberg erhalten Asylwerber bereits in der Grundversorgung Deutschkurse. 6 Arbeit Oktober 2015 Weiberkram m von Univ.-Prof. rof. Irene Dyk-Ploss loss LEXIKON zum Thema Arbeitszeit Mit zur Arbeit … Arbeitsantritt bis Arbeitsende ohne Berücksichtigung der Ruhepausen. Wegzeiten zur Arbeit oder von der Arbeit sind grundV¦W]OLFKNHLQH$UEHLWV]HLWHQKLHU VHKHQ.ROOHNWLYYHUWU¦JHMHGRFK teils bessere Regelungen vor). Betriebe können qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten bzw. gewinnen, für junge Eltern ist eine regelmäßige und erschwingliche Betreuung ihrer Sprösslinge gesichert, und die Kinder haben durch die gemeinsame Hinfahrt zum und Rückfahrt vom Betrieb mehr „Elternzeit“. Und während gerade für Mütter Dienstreisen und Weiterbildungen oft an Kinderbetreuungsproblemen scheitern, können Elterninitiativen gemeinsam mit betrieblichen Kinderbetreuungseinrichtungen flexible Lösungen erarbeiten. ɕE-Mail: LUHQHG\N#MNXDW ● Die gesetzliche NormalarFotos: Thomas Matt … kommen seit dem Sommer die Kleinkinder von ein paar Dutzend Arbeitnehmerinnen in Österreich. Möglich machen das neue Zusammenschlüsse von je drei bis vier Betrieben, die – meist mit Unterstützung von Landesregierung und Wirtschaftskammer – gemeinsam Krabbelstuben bzw. Kindergärten betreiben. So halten sich die Kosten für alle – auch für die Eltern – in Grenzen, und es entsteht eine mehrfache Win-win-Situation. ● Arbeitszeit ist die Zeit von Bernhard Heinzle von der GPA-djp hatte mit seinem Team zum Betriebsrätedialog geladen. Weil man Arbeit auch teilen kann 40 Betriebsräte diskutierten einen Tag lang Möglichkeiten und Perspektiven der Arbeitszeitteilung – die Idee der reinen Verkürzung wirft viele Fragen auf. FREIZEIT STATT GELD. Arbeitszeitverkürzung? Wo doch alle immer länger schuften müssen? Vielleicht gerade deshalb. 40 Betriebsrätinnen, Betriebsräte und Gewerkschafter haben sich an diesem Mittwochmorgen in der AK Vorarlberg eingeigelt. Gemeinsam fühlen sie den Tag hindurch der Arbeitszeitverkürzung als Allheilmittel auf den Zahn. Denn ein solches Wundermedikament scheint bitter nötig. Krank und ungerecht QUIZ Kündigung in der Probezeit: Welche Fristen müssen eingehalten werden? Wir sind eine kranke Gesellschaft geworden. Im Jahr 2000 hatten 5,41 Prozent aller Krankenstandstage psychische Ursachen. „2014 waren es bereits 12,43 Prozent“, entnimmt VGKK-Obmann Manfred Brunner der Statistik. Wir stehen in einer überlasteten Gesellschaft. Im vergangenen Jahr leisteten Frau und Herr Österreicher 268,8 Millionen Überstunden. Und in einer ungerechten Gesellschaft noch dazu, denn 57,4 Millionen Überstunden wurden unbezahlt erbracht. Ja, es lohnt sich, über andere Arbeitszeitmodelle nachzudenken, weil so viele Menschen am System kaputt gehen. Betriebsrätin Anja Burtscher arbeitet als Psychologin im Krankenhaus Maria Ebene. Sie hat das Bild eines 40-jährigen Patienten vor Augen. „Er ist Techniker. Und alkoholkrank.“ Vor Kurzem hat er das seinem Chef eröffnet. Jetzt ist er in Therapie und sucht Wege zu einem Neuanfang. Es ist die klassische Geschichte. „Die meisten kommen erst zu uns, wenn sie den Job verloren haben.“ Sie halten bis Ende 40 durch, dann sind die Kräfte erschöpft. ● :¦KUHQGGHU3UREH]HLW Berückend einfach „Fristlose“ überzogen Ein drastischer Fall hat die AK Wien beschäftigt: Hannes R. arbeitete 22 Jahre lang in einem Geschäft und war auch für den täglichen Kassa-Abschluss zuständig. Eines Tages warf ihm sein Chef vor, den Betrag der Tageslosung falsch eingetragen zu haben. Er hatte versehentlich eine Null zu viel in die Registrierkassa eingegeben. Der Chef kündigte Herrn R. fristlos und weigerte sich außerdem, ihm die Abfertigung zu zahlen. Über Vermittlung der AK ging der Arbeitnehmer vors Arbeits- und Sozialgericht. Das entschied: Die Entlassung war nicht berechtigt. Herr R. hatte daher neben seiner Abfertigung alt einen Anspruch auf Kündigungsentschädigung: Er bekam fast 25.000 Euro. müssen sowohl Sie als auch Ihr Chef eine einwöchige Kündigungsfrist einhalten. ● Die Kündigungsfristen in der Probezeit sind im Kollektivvertrag geregelt. ● :¦KUHQGGHU3UREH]HLW NDQQHLQ$UEHLWVYHUK¦OWQLV sowohl von Ihnen als auch von ,KUHP&KHIMHGHU]HLWDXIJHO¸VW werden. ɕ$Xɞ¸VXQJauf Seite 14 Aber was hilft? Die Freizeitoption, die derzeit in aller Munde ist? Mehr freie Zeit für sich und die Familie, dafür weniger Lohn? Das muss man sich leisten können. Oder die pure Arbeitszeitverkürzung? Die reicht nicht. Rasch wird im Laufe des Tages klar, dass es eine ganze Reihe an Arbeitszeitmodellen braucht, die auf die jeweiligen Lebenssituationen der Menschen zugeschnitten werden. Es geht um das „alternsgerechte Arbeiten“, betont Kammerrat und Betriebsratsvorsitzender Harald Einwaller, und um ein echtes Teilen der Arbeitszeit. Denn so kann es nicht weitergehen. Joachim Moser, Vorsitzender des Angestellten-Betriebsrates beim Beschlägehersteller Blum, skizziert die Schwächen im gegenwärtigen Arbeitsalltag, die allen geläufig sind: „Wir gönnen uns immer kürzere Pausen, wir essen am Arbeitsplatz.“ Auch die Freizeit gerinnt zum Stressfaktor. Höher, schneller, Arbeitszeitverkürzung als Allheilmittel? Das kann sie nicht leisten. Es bedarf individueller neuer Arbeitszeitmodelle. stärker – dahinter verbirgt sich auch kein Quäntchen Entspannung. Die Zeiten, da man am Feierabend noch zusammenstand, scheinen passé. Aber vielleicht auch nicht. Gewerkschaft und AK Vorarlberg wollen weiter Arbeitszeitmodelle überlegen. Denn da sind sich alle einig: „Es muss sich etwas ändern.“ beitszeitEHWU¦JW6WXQGHQSUR Tag bzw. 40 Stunden pro Woche. ,QYLHOHQ.ROOHNWLYYHUWU¦JHQZLUG aber eine verkürzte Normalarbeitszeit (z. B. 38,5 Wochenstunden) vorgesehen. ● Teilzeitarbeit liegt vor, wenn die vereinbarte Wochenarbeitszeit unter der gesetzlichen oder kollektivvertraglich festgelegten Normalarbeitszeit liegt (z. B. 25 Stunden pro Woche). ● Überstunden liegen vor, wenn Arbeitnehmer über die gesetzliche Normalarbeitszeit von 40 Stunden pro Woche bzw. die W¦JOLFKH1RUPDODUEHLWV]HLWYRQ Stunden hinaus Arbeitsleistung erbringen. Für Überstundenarbeit ist in der Regel ein 50-prozentiger Zuschlag zu bezahlen. ● Mehrarbeit liegt vor, wenn ein Kollektivvertrag eine verkürzte Normalarbeitszeit festlegt und Arbeitsleistungen über dieses verkürzte NormalDUEHLWV]HLWDXVPD¡KLQDXV bis Erreichen der gesetzlichen Normalarbeitszeit erbracht wird (z.B. KV 38,5 Wochenstunden; daher 1,5 Mehrarbeitsstunden bis 40 Wochenstunden gesetzliche Normarbeitszeit). Diese Mehrarbeit ist gewöhnlich zuschlagsfrei (KV kann Mehrarbeitszuschlag vorsehen) ● Mehrarbeit liegt auch YRUZHQQ7HLO]HLWEHVFK¦Itigte Arbeitsleistungen über das mit ihnen vereinbarten $UEHLWV]HLWDXVPD¡]% Wochenstunden laut Arbeitsvertrag) hinaus und unter dem gesetzlichen NormalarEHLWV]HLWDXVPD¡LQGHU5HJHO 40 Wochenstunden) erbringen. 0HKUDUEHLWYRQ7HLO]HLWEHVFK¦IWLJWHQZLUG]XVFKODJVSɞLFKWLJ (plus 25 Priozent) , wenn sie nicht innerhalb von drei Monaten als Zeitausgleich abgebaut wird. ● Wenn Arbeitnehmer BeJLQQXQG(QGHLKUHUW¦JOLFKHQ Arbeitszeit innerhalb eines zeitlichen Rahmens selbst bestimmen können, spricht man von Gleitzeit. ● Wenn mehrere Arbeitnehmer einander an einem Arbeitstag auf einem Arbeitsplatz abwechseln („sich einen Arbeitsplatz teilen“), spricht man von Schichtarbeit. ● Wenn Arbeitnehmer ihren Aufenthaltsort selbst bestimPHQN¸QQHQDEHUMHGHU]HLW erreichbar sein müssen, spricht man von Rufbereitschaft. 5XIEHUHLWVFKDIWLVWNHLQHUHJXO¦U bezahlte Arbeitszeit. ● Arbeitsbereitschaft bedeu- tet, dass sich Arbeitnehmer an einem vom Arbeitgeber bestimmten Ort (in der Regel LP%HWULHE]XUMHGHU]HLWLJHQ Arbeitsaufnahme bereithalten müssen. Arbeitsbereitschaft ]¦KOW]XU$UEHLWV]HLW Betriebsrätinnen und Betriebsräte bedienten sich der Methode „Art of hosting“, um allen Meinungen wirklich Raum zu geben. ɕDie Experten der Abteilung Arbeitsrecht in der Arbeiterkammer erreichen Sie in allen *HVFK¦IWVVWHOOHQE]ZWHOHIRnisch oder per Email: [email protected] Tel. 050/258 2000 Fax 050/258 2001 Oktober 2015 Politik 7 Eine Mammutaufgabe der nächsten Jahre ist die Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. JOBLOS. Menschen, die ihre Heimat wegen Krieg und Terror verlassen mussten, Schutz und Hilfe zu bieten, ist das eine, ihre Integration das andere. Vor allem eine Unterbringung im ohnehin angespannten Arbeitsmarkt wird eine herausfordernde Aufgabe der nächsten Jahre. Derzeit erhalten Flüchtlinge eine Arbeitsbewilligung, wenn sie ihren Asylstatus bekommen. Bis dahin waren und sind sie oft dazu verdammt, untätig in ihren Quartieren herumzu- sitzen. Während manche davor warnen, den Arbeitsmarkt für Asylwerber sofort zu öffnen, sprechen sich andere dafür aus. Die AKtion hat die in der Vollversammlung der AK Vorarlberg vertetenen Fraktionen gefragt, welche Position sie bei diesem Thema einnehmen, ob sie zu den Integrationsbefürwortern gehören oder nicht und ob sie sich schon Lösungen für eine mögliche Vorgangsweise überlegt haben. Foto: Fotolia Arbeitsplätze für Asylwerber? Die Integration von Flüchtlingen in den ohnehin angespannten Arbeitsmarkt wird eine der großen Herausforderungen der Zukunft. Liste AK-Präsident Hubert Hämmerle – ÖAAB/FCG Fraktionsobmann Bernhard Heinzle HERAUSFORDERUNG. Die abertausenden Flüchtlinge sind eine massive Herausforderung für ganz Europa. Es nützt aber nichts, darüber zu lamentieren, das Ganze schönzureden oder zu beweinen. Die Probleme sind, wie sie sind, und wir müssen sie angehen. Das ist zugegeben schwierig, aber machbar. Die ersten Lösungsansätze zur Integration der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt gibt es ja schon. So sollen Flüchtlinge Die Hand reichen und Probleme angehen ist der richtige Weg statt anderer Drittstaatenangehöriger in der Gastronomie oder beim Ernteeinsatz beschäftigt werden können. Oder: Jugendliche werden über das Projekt „Talent-Scout“ von der Integra auf ihren Bildungsstand und ihre Ausbildungsmöglichkeit hin überprüft. Im Idealfall sind die Jugendlichen dann in der Lage, eine Lehre anzutreten. In jedem Fall ist es wichtig, dass die Flüchtlinge rasch Deutschkenntnisse erwerben. Solche, die als Fachkräfte gebraucht oder für eine Lehrausbildung geeignet sind, bedürfen einer professionellen Begleitung zum raschen Spracherwerb, aber auch die anderen müssen die Möglichkeit haben, Deutsch zu lernen, damit sie am öffentlichen Leben teilhaben können. Abgesehen davon steht es außer Frage, dass wir diesen von Krieg und Terror traumatisierten Menschen Schutz und Hilfe bieten müssen. Und da ist Handeln allemal besser als Jammern und Herumlamentieren. ɕE-Mail: EHUQKDUGKHLQ]OH#JSDGMSDW Liste Manuela Auer – FSG BEEINDRUCKEND. Fraktionsobfrau Manuela Auer Es ist sehr schön zu sehen, wie groß die Hilfsbereitschaft der Österreicherinnen und Österreicher für die bei uns Schutz suchenden Menschen ist. Sie haben mit der Flucht fast alles verloren und benötigen zuallererst Sicherheit und unsere Solidarität. Doch auch langfristig müssen wir den Menschen eine Perspektive geben. Die meisten Flüchtlinge kommen derzeit aus Syrien oder anderen Kriegsgebieten. Ihre Chance, einen Flüchtlinge bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützen! positiven Asylbescheid und somit eine Arbeitserlaubnis zu erhalten, ist deshalb sehr groß. Von daher sollten und müssen bereits frühzeitig Maßnahmen zur gesellschaftlichen wie beruflichen Integration ergriffen werden. Als erster Schritt ist es wichtig, die Asylverfahren möglichst rasch zu erledigen. Zudem müssen bereits während des Asylverfahrens Deutschkenntnisse vermittelt werden. Hierfür braucht es deutlich mehr Unterstützung und entsprechende Förderprogramme. Auch die Anerkennung von Ausbildungen und Qualifikationen muss erleichtert werden. Das alles würde Asylberechtigten die Suche nach einem Arbeitsplatz erleichtern. Doch auch jene, die noch keinen Asylbescheid erhalten haben, sollten arbeiten dürfen. Vorstellbar wäre dies außer in Saisonberufen auch in Mangelberufen. Auch eine Ausweitung der gemeinnützigen Tätigkeiten ist sicherlich möglich und zu begrüßen. ɕE-Mail: manuelaauer@manuelaauer. at Liste Freiheitliche + Parteifreie Arbeitnehmer – FA Fraktionsobmann Wolfgang Kofler FAHRLÄSSIG. Für die FA kommt eine derartige Ausweitung der Beschäftigungsbewilligungen nicht in Frage. Asylwerber haben bereits jetzt die Möglichkeit, für sechs Monate als Saisonsarbeiter im Gastgewerbe oder in der Landwirtschaft unterzukommen. Jede weitere Öffnung des Arbeitsmarktes würde die Arbeitslosenzahlen in die Höhe treiben. Derzeit befinden sich etwa 500 Asylwerber in der Betreuung des AMS, und Freier Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylwerber ist ein „No-Go“ bis zum Jahresende sollen weitere 400 dazukommen. Das sind schwer vermittelbare Menschen, vor allem, weil sie die Sprache nicht beherrschen. Im Sozialministerium ging man für das Jahr 2015 von ca. 30.000 Asylanträgen in Österreich aus. Diese Zahl wurde in den letzten zwei Monaten auf über das Doppelte nach oben korrigiert und lässt auch darauf schließen, dass die Zahlen in Vorarlberg nicht halten werden. Jede Ausweitung von Beschäftigungsbewilligungen an Asylwerber ist in unseren Augen grob fahrlässig und ein „Schlag ins Gesicht“ für jeden Arbeitslosen im Land. Dass die Industrie in Europa nichts gegen einen Massenzuzug von unqualifizierten Arbeitskräften hat, haben ja verschiedene Industriekapitäne schon bewiesen, wie der Daimler-Vorstand Dieter Zetsche, als er den ersten Syrern zurief: „Ihr seid genau die Fachkräfte, die wir brauchen.“ Lohndumping lässt grüßen. ɕE-Mail: ZROIJDQJNRɞHU#FDEOHYRO.at Liste Gemeinsam – Grüne und Unabhängige CHANCE. Der Soziologe August Gächter Fraktionsobmann Sadettin Demir beschreibt die aktuelle Flüchtlingswelle als „qualifizierteste Einwanderung, die es je gab“. Dieses Potenzial nicht frühzeitig nutzbar zu machen, scheint fahrlässig. Warum sollen sich Asylwerber/ innen nicht selbst erhalten dürfen, wenn sie es könnten? Selbstverständlich sollen sie in Berufen tätig werden können, in denen sie Qualifikationen mitbringen. Jugendliche sollen in einem Bereich É+PLX\HSPÄaPLY[LZ[L Einwanderung, die es je gab“ eine Lehre beginnen können, der ihren Talenten entspricht, und nicht nur in Mangelberufen wie bisher. Österreich wird zur EU-weiten Vereinheitlichung der Asylverfahren seinen Beitrag im Öffnen des Arbeitsmarktzugangs leisten müssen, wie das etwa in Schweden schon der Fall ist. In Österreich verhindert der sogenannte Bartenstein-Erlass Asylwerber/innen faktisch den Zugang zur Arbeit. Diese Diskriminierung gehört abgeschafft. Als langjährigem Mitarbeiter im Sozialbereich ist es mir wichtig, dass beim Wechsel zwischen Selbsterhaltung und Arbeitslosigkeit eine unkomplizierte Rückkehr in die Grundversorgung möglich wird und dass bei einer geringfügigen Beschäftigung ein Teil der Grundversorgung – etwa die Zimmermiete im Flüchtlingsquartier und die Finanzierung der Deutschkurse – beibehalten wird. ɕE-Mail: Sadettin.Demir@gemeinsam -ug.at Liste NBZ – Neue Bewegung für die Zukunft Fraktionsobmann Adnan Dincer UNSERE PFLICHT. Wir mussten in den letzten Wochen mit ansehen, wie sich das Drama mit den Kriegsflüchtlingen zugespitzt hat. Vor den Augen der europäischen Bevölkerung ertranken Menschen, weil wir unter anderem zu lange zugeschaut haben, ohne zu reagieren. Wir werden uns dieser Herausforderung stellen müssen. Dazu sind wir schon aus rein menschlichen Gründen verpflichtet. Dabei wird uns der Wohl- Flüchtlingsdrama vom Orient bis nach Europa stand nicht abhandenkommen. In erster Linie sind es verschiedene Hilfsorganisationen und ehrenamtliche freiwillige Helfer, die Ersthilfe leisten, diese müssen in Zukunft durch professionelle ersetzt werden. Hierbei darf nicht davon ausgegangen werden, dass uns diese Men- schen bald verlassen. Sie werden sich sehr wahrscheinlich sesshaft machen und ein Teil unserer Gesellschaft werden. Unter ihnen sind einige Akademiker sowie Fachkräfte, die unsere Wirtschaft gut gebrauchen kann. Doch in erster Linie muss eine gut durchdachte Integrationsarbeit geleistet werden, um ein langfristiges friedliches Miteinander zu ermöglichen, damit nicht eine Parallelgesellschaft entsteht. Eine Beschäftigung in der öffentlichen Arbeit sowie Nachbarschaftshilfen ohne große Bürokratieblockaden würden helfen, diese Menschen schneller in die Bevölkerung zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu geben. ɕE-Mail: [email protected] 8 Magazin Oktober 2015 Brandgefährliche Gemütlichkeit Montag 5 12 100 20 Nicht im heißen Zustand befüllen Nicht während des Brennvo n rgangs befüllen Maximal bis zur Markierung befüllen Verschütten Nicht anzünden, wenn Sie etwas verschüttet haben! Es besteht dann die Gefahr, dass die Flammen überschlagen! Ausgelaufenes oder verschüttetes Bioethanol nehmen Sie am besten mit einem trockenen, besonders saugfähigen Tuch auf, das sie danach sofort entsorgen. 15 22 29 16 23 30 17 24 18 25 31 Neben dem bestehenden breiten Angebot stehen auch die Förderungsmöglichkeiten für Betriebe im Mittelpunkt, die in die Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter investieren wollen. Gemeinsame Initiative Der „Marktplatz“ ist zugleich das 22. Treffen des Unternehmensnetzwerks BGF, einer gemeinsamen Initiative der AK Vorarlberg, des „fonds gesunde betriebe vorarlberg“ und der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Marktplatz-Atmosphäre, offen für alle Interessenten: BGF-Veranstaltung am 21. Oktober. Programm: Nach einer kurzen Vorstellung von über einem Dutzend ,QVWLWXWLRQHQXQG([SHUWHQ]XV¦PWOLFKHQ$VSHNWHQGHUEHWULHEOLFKHQ *HVXQGKHLWVI¸UGHUXQJLQIRUPLHUHQGLHVHLQGLYLGXHOODQLKUHQ6W¦QGHQ Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Beaufsichtigen Lassen Sie das Feuer nicht aus den Augen. Verlassen Sie insbesondere nicht das Haus oder die Wohnung, während der Kamin noch brennt. Gehen Sie auch nicht zu Bett, solange die Flamme noch nicht erloschen ist. Teilnahme: kostenlos Information und Anmeldung: Gabriele Graf, Telefon 050/258-1526, (0DLOJDEULHOHJUDI#DNYRUDUOEHUJDW%LOMDQD'HLVO7HOHIRQ (0DLOELOMDQDGHLVO#DNYRUDUOEHUJDW Grafik: KEYSTONE, Quelle: Bioenergie Icking GmbH, AK, Fotos: Brandverhütungsstelle OÖ, Ludwig Berchtold Löschen Lagern Sie Bioethanol in sicheren, kühlen Räumen, in denen keine offenen Flammen entfacht werden. Niemals neben der Feuerstelle stehen lassen! Ist der Raum nicht abschließbar, dann lagern Sie dort maximal fünf Liter. Tiefe Temperaturen machen dem Bioethanol nichts aus. Deshalb eignen sich auch der Keller oder das Gartenhaus als Lager. Bei hohen Temperaturen dehnt sich Bioethanol aus und Behälter könnten platzen. Deshalb warme Plätze oder direkte Sonneneinstrahlung meiden! 21 28 Termin und Ort: 21. Oktober 2015 von 17 bis 19.30 Uhr im Saal der AK Vorarlberg, Feldkirch, Widnau 2-4 Eine sichere Hilfe zum Anzünden des Bioethanols ist ein Stabfeuerzeug. Damit können Sie von der Brennstelle Abstand halten und müssen nicht gefährlich nah an die Brennwanne heran. Kontrollieren Sie vorher, dass kein Bioethanol verschüttet worden ist. Lagern 20 27 Marktplatz betriebliche Gesundheitsförderung Anzünden Bei der Verbrennung von Bioethanol wird Sauerstoff benötigt und es entstehen Kohlendioxid (CO2) und Wasser. Dadurch wird die Luft feuchter und schneller verbraucht. Sie müssen deshalb ausreichend und regelmäßig lüften. 14 Sonntag 4 11 Gewinnen Sie eine Gemüsekiste als Abo Senden Sie die Antworten auf die drei Fragen zu dieser Ausgabe der „AKtion“ bitte bis 23. Oktober 2015 an [email protected] oder auf einer Postkarte an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch, und Sie nehmen an der Verlosung für ein zehn Wochen dauerndes Abo einer Gemüsekiste teil. Wir wünschen Ihnen viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewonnen hat in der Septemberausgabe Berta Mangold aus Hörbranz. Wir gratulieren! ● Frage 1: Wie viele Flüchtlinge werden in einem ersten Schritt auf die europäischen Länder verteilt? ● Frage 2: Welches Licht lässt Fleisch im Supermarkt appetitlicher erscheinen? ● Frage 3: Wie heißt die Geschäftsführerin des „fonds gesunde betriebe vorarlberg“? Foto: Jürgen Gorbach 40 150 100 Lüften 13 Samstag 3 10 GESUNDHEIT. Die Initiative Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) geht neue Wege. Erstmals wird am 21. Oktober im Saal der AK Vorarlberg in Feldkirch ein gemeinsamer „Marktplatz“ veranstaltet. Das Unternehmensnetzwerk BGF weitet dafür den Teilnehmerkreis bewusst auf alle an diesem Thema Interessierte aus: „Die Angestellte, die wissen will, was betriebliche Gesundheitsförderung überhaupt ist, ist genauso herzlich willkommen wie der Chef, der in seinem Unternehmen Zeichen setzen und sich über das ,Wieʻ beraten lassen will“, erklärt Gabriele Graf vom AK-Betriebsreferat und eine der Koordinatorinnen des BGF-Netzwerks. „BGF ist ein umfassender Ansatz, die Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern und sicherzustellen. BGF ist weit mehr als der sprichwörtliche gesunde Apfel, der am Eingang im Korb bereitliegt.“ Verschiedene Institutionen, Initiativen und Angebote der Gesundheitsförderung werden vorgestellt. Rund 20 Experten stehen für die individuelle Beratung und zum Erfahrungsaustausch zur Verfügung. Mindestabstände in cm Hochreines Bioethanol riecht so gut wie gar nicht. Leider gibt es Bioethanol-Qualitäten auf dem Markt, die einen starken Geruch entwickeln. Deshalb achten Sie beim Kauf Ihres Bioethanols auf die zertifizierte Herstellung. Freitag 2 9 Fotos: Fotolia Prüfen Sie gründlich, wo offenes Feuer in Ihrem Haushalt einen sicheren Platz finden kann. Kann das Gerät umgestoßen werden? Sind brennbare Stoffe in unmittelbarer Nähe, z. B. Tischdecke oder Teppich? Passen Sie bei Wandgeräten auf, dass sie sicher befestigt sind und nicht die Tapete entzünden können. Lassen Sie zudem das Ethanol-Gefäß nicht neben dem brennenden Kamin stehen. Geruch Donnerstag 8 Auf einem „Marktplatz“ stellen sich Experten allen Fragen zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Geeigneter Ort Wenn Bioethanol oder andere brennbare Stoffe außerhalb des Kamins in Feuer geraten, versuchen Sie die Flammen sofort zu löschen. Am besten bekämpfen Sie den Brand mit einem Feuerlöscher. Achten Sie darauf, dass er zur Brandklasse B gehört, also für brennende Alkohole geeignet ist. Dazu gehört beispielsweise der Schaum-Feuerlöscher. Besonders zweckmäßig sind CO2-Feuerlöscher. Ist kein Feuerlöscher im Haus, ist eine schwere Decke aus Baumwolle hilfreich. Vergewissern Sie sich, dass sich die Löschhilfe einsatz- und griffbereit in der Nähe befindet. Und verständigen Sie sofort die Feuerwehr unter der Notruf-Nummer 122. Mittwoch 7 Weit mehr als nur der gesunde Apfel … Am Vormittag den neuen Kamin im Baumarkt kaufen und am Abend bereits die heimelige Atmosphäre des Deko-Feuers genießen – die Anbieter von Ethanolfeuerstellen werben mit dem leichten und schnellen Aufbau der dekorativen Öfen. Doch beim Betrieb ist Vorsicht geboten. Seien Sie vorsichtig beim Befüllen des Kamins oder der Feuerstelle. Besonders gefährlich ist das Nachfüllen. Schütten Sie unter keinen Umständen Ethanol nach, während der Kamin brennt oder noch heiß ist! Nach dem Befüllen müssen Sie das Ethanol-Gefäß sofort wieder verschließen, damit keine Gase entweichen können. Schauen Sie in der Dokumentation Ihres Kamins nach, wie viel Bioethanol die Brennwanne fasst und wie lange Sie nach dem Erlöschen der Flammen warten müssen, bis Sie das Gerät wieder befüllen können. Füllen Sie auf keinen Fall mehr Bioethanol in Ihren Kamin als vom Hersteller empfohlen. 6 RAUCHEN E-Zigaretten dürfen ab 1. Oktober nur noch in Trafiken verkauft werden • USB-STICK & CO Neue Speichermedienabgabe ab 1. Oktober, doch Privatkopien von urheberrechtlich geschützten Werken sind und bleiben legal • SCHULE Herbstferien ab 27. Oktober bis einschließlich Allerseelen. 19 26 Tipps für den Umgang mit Bioethanol bei Deko-Kaminen Befüllen Dienstag 1 Sie sollen für Behaglichkeit in der Wohnung sorgen, sind günstig in der Anschaffung und einfach zu installieren: Ethanolkamine. Doch bereits ein kleiner Fehler in der Bedienung kann tödlich enden. Die Deko-Feuerstelle im Wohnzimmer, die ganz ohne aufwändigen Kamin auskommt, war auf der Herbstmesse wieder ein Hit. Den kleinen Glaszylinder, in dem die Flamme lustig züngelt, gibt’s schon um schlappe 150 Euro. Aber auch die Edelstahl-Variante für die Wohnzimmerwand ist noch günstig. Das weckt Begehrlichkeiten. Dabei sind Ethanol-Kamine vieles nicht: Sie sind bestimmt kein Heizungsersatz und sie sind auch kein Kinderspiel. 100 Was diesen Monat zählt OKTOBER Oktober 2015 Bildung 9 UMFRAGE Fast ein Fünftel der Eltern gab an, ihre Kinder seien mit Mobbing konfrontiert Mobbing: Wenn Worte zur Qual werden OPFER. In einer Befragung durch das Institut für empirische Sozialforschung (IFES) ließ die AK Vorarlberg die Konfrontation mit Mobbing in der Schule erheben. Die Ergebnisse sind ernüchternd: Fast jeder Fünfte ist davon betroffen und wird von anderen Schulkindern persönlich, auf Facebook oder anderen sozialen Medien gehänselt, verspottet, schikaniert oder beschimpft. 17 Prozent der Eltern gaben an, dass ihr Kind oft oder gelegentlich von Mobbing in der Schule betroffen ist. Bei Eltern mit Zuwanderungshintergrund ist es sogar fast jeder Dritte (29 Prozent). Ist das Kind oft von Mobbing betroffen, hat das für 63 Prozent „sehr negative“ Auswirkungen auf die Lernleistung, für 19 Prozent wirkt es sich „etwas“ aus. Bei den gelegentlich Betroffenen sind es 24 (sehr) und 37 (etwas) Prozent. Leistungsfeindlich „So erschreckend die Zahlen aus der Befragung sind, wir befürchten, dass die Dunkelziffer noch höher ist. Dass Mobbing einen wesentlichen Einfluss auf die Lernleistung hat, erklärt sich von selbst. An einem Ort, den ich mit Kränkung und Erniedrigung verbinde, kann ich keine geeignete Rahmenbedingungen schaffen, um Leistung zu bringen“, sagt Gerhard Ouschan, der Bereichsleiter der AK-Bildungspolitik. Deshalb sei es auch so wichtig, Sensibilisierungsarbeit auf diesem Gebiet zu leisten. Am 10. November findet zu diesem Thema ein Fachvortrag mit Karin Moratti, der Leiterin der ifs Schulsozialarbeit, in der AK Vorarlberg statt. Wann spricht man von Mobbing? Dazu Karin Moratti: „Es gibt einen Mob, also eine Mehrheitsgruppe, ein Opfer, und es steckt eine böse Absicht dahinter. Im Unterschied zu normalen Konflikten gibt es aber keine Absicht, den Streit, wenn man ihn als solches bezeichnen will, zu bereinigen oder zu lösen.“ Der Faktor Zeit spielt ebenfalls eine große Rolle. Von Mobbing spricht man, wenn sich das böswillige Verhalten über einen längeren Zeitraum wiederholt. Anders als vielleicht erwartet sind es häufiger Burschen, die gemobbt werden. Bei den Tätern gibt es quasi ein ausgeglichenes Verhältnis, Mädchen und Jungen sind etwa gleich oft in der aktiven, mobbenden Rolle zu finden. Soziale Schmutzwerke Die Formen von Mobbing sind unterschiedlich. Es werden hinter dem Rücken der Opfer Unwahrheiten verbreitet, sie werden im Unterricht oder im geselligen Zusammensein ignoriert, es gibt abfällige Bemerkungen, wenn sich die betreffende Person zum Beispiel im Unterricht meldet. Im Zeitalter der neuen Medien kommen auch noch Beleidigungen oder Drohungen auf WhatsApp, Facebook oder anderen sozialen Medien hinzu. „Es gibt beim Mobbing zwar immer einen identifizierbaren Täter, aber es entsteht auch eine Art Gruppendynamik. Täter suchen sich Assistenten, hinter diesen gibt es Mitläufer, die hin und wieder mitmachen, und es gibt die große Gruppe der Zuschauer, die weder pro noch kontra sind und sich nach dem Motto ,das geht mich nichts anʻ heraushalten“, sagt Moratti. Es gibt Alarmzeichen, die man an seinem Kind erkennen kann. Das Schwierige dabei ist jedoch: Alle Symptome können auch auf etwas anderes hindeuten. Wenn das Kind Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten hat, insbesondere nach dem Wochenende. Nicht in die Schule möchte, obwohl keine Schularbeit oder Ähnliches ansteht. Wenn plötzlich Freundschaften zerbrechen, Freunde oder Freundinnen nicht mehr zum Lernen oder Spielen kommen. Wenn die Schulpausen oder die Mittagszeit immer öfter alleine verbracht werden. Wenn das Kind sich zurückzieht und in sich gekehrt scheint. All das kann Ergebnis von Mobbing sein, muss es aber nicht. Diese Verhaltensweisen können, besonders wenn sie für sich alleine auftreten, normal sein und gehören mit zur Entwicklung. Deshalb ist es wichtig, offen mit seinem Kind über dieses Thema zu sprechen und ihm zu zeigen, dass es ernst genommen wird. » Hilfe suchen „Wenn das eigene Kind gemobbt wird, ist es ratsam, so schnell als möglich Kontakt mit dem Klassenlehrer zu suchen und ihn nach seiner Einschätzung zu fragen beziehungsweise ihn zu bitten einzuschreiten. Es kann auch nützlich sein, wenn man die Mobbing-Fälle in einer Art Tagebuch festhält. Wer hat wann was getan oder geschrieben, Chat-Protokolle von sozialen Netzwerken sollten als Beweis gesichert werden“, sagt Moratti. Erreicht man über den Lehrer selbst nichts, ist der Direktor die nächste Ansprechperson. Wenn alle Stricke reißen, kann man Kontakt zur ifs Schulsozialarbeit oder zum schulpsychologischen Dienst aufnehmen. Man sollte Mobbing-Fälle in einer Art Tagebuch festhalten und vorhandene Beweise, wie etwa Chat-Protokolle, sichern. Karin Moratti Leiterin der ifs Schulsozialarbeit Vorarlberg Fachvortrag „Mobbing an Schulen – mehr als ein Streit!“ Dienstag, 10. November 2015, 19.30, im Saal der AK Vorarlberg in Feldkirch. Vortragende ist Karin Moratti, die Leiterin der ifs Schulsozialarbeit Vorarlberg. ɕInfos und Anmeldung unter bildungspolitik@ak-vorarlberg. at oder 050/258-4026. Der Eintritt ist frei. Hilfsangebote für die Opfer von Mobbing Wenn Jugendliche von Mobbing EHWURɜHQVLQGXQGVLFKWURW] Intervention bei der Lehrperson und dem Direktor keine Lösung abzeichnet, gibt es die MöglichNHLWVLFKDX¡HUVFKXOLVFKEHUDten zu lassen. Die ifs Schulsozialarbeit ist an rund 20 Vorarlberg Schulen mit Sozialarbeitern vertreten. Der schulpsychologische Dienst des Landes hat fünf Beratungsstellen. Foto: fotolia, Scott Griessel ɕBeratungsangebot www. lsr-vbg.gv.at/schulpsychologie/ unser-team/ oder www.ifs.at/ schulsozialarbeit.html Fast jeder fünfte Schüler in Vorarlberg ist als Opfer von Mobbing betroffen, oft wirkt sich das negativ auf die Schulleistung aus. „Nur keine Schuldzuweisungen“ Tobias Albrecht, Direktor der Mittelschule Bregenz Vorkloster, zum Thema Mobbing an seiner Schule und wie damit umgegangen wird. PRAXIS. Es ist nicht leicht, einen Schuldirektor zu finden, der sich zum Thema Mobbing äußert. Tobias Albrecht, Direktor der Mittelschule Bregenz Vorkloster, hat es getan. AKtion: Gibt es an Ihrer Schule Mobbing? Tobias Albrecht: Mobbing kommt auch an meiner Schule vor. So, wie ich annehme, dass es an jeder anderen Schule vorkommt. Wir versuchen bei diesem Thema Position zu beziehen. Es gibt den einfachen Satz ,Beim Mobbing gibt es keine Unbeteiligtenʻ, jeder ist gefordert, in dieser Situation klar Stellung zu beziehen. Das gilt für die Mitschüler, Eltern und auch die Lehrpersonen. Das ist eine Grunderwartung an meine Mitarbeiter, dass sie sich für das Opfer stark machen und den Täter in seine Grenzen weisen. AKtion: Wie lösen Sie das Problem? Tobias Albrecht: Eine gute und bewährte Methode für die Aufarbeitung dieser Herausforderung ist der „No Blame Approach“. Das ist ein Ansatz, der ohne Schuldzuweisung auskommt und in dem die vielschichtigen und problematischen Inhalte auch in einer Klasse öffentlich gemacht werden. Damit bekommen wir das Problem in den meisten Fällen in den Griff. Die letzte Konsequenz ist die zeitweise Einbeziehung der Eltern in die Arbeit vor Ort, also in der Schule. Das kann die Pau- 17 % der befragten Eltern in Vorarlberg gaben an, dass ihr Kind in der Schule mit Mobbing konfrontiert worden ist. Bei Eltern mit Zuwanderungsgeschichte sind es 29 Prozent. 2 Drittel Tobias Albrecht, Direktor der Mittelschule Bregenz Vorkloster senaufsicht über den eigenen Sohn beziehungsweise die eigene Tochter sein oder etwas Vergleichbares. der Eltern von gemobbten Kindern stellen einen Zusammenhang der Übergriffe mit mit einer Verschlechterung der Lernleistung in der Schule her. 10 Bildung Oktober 2015 Bildungsgerecht in die Zukunft Man muss Ängste der bildungsnahen Eltern ernst nehmen und offen über Vor- und Nachteile diskutieren, wenn man ein erfolgreiches Schulsystem will. Arbeitsbereich findet so etwas wie Segregation statt. Auch ohne Migrationshintergrund leben Kinder aus bildungsfernen Familien spätestens ab dem zehnten Lebensjahr in einer anderen Welt. Die gemeinsame Schule ist auch ein Integrationsmodell. Und je weniger durchmischt eine Schülerschaft ist, desto schlechter sind die Leistungserfolge im Schnitt. Soziale Durchmischung, Leistungsdurchmischung bringt allen etwas. Gertrud Nagy ist ehemalige Hauptschuldirektorin, Autorin und promovierte Erziehungswissenschaftlerin. Nach ihrem Vortrag „Die Angst der Mittelschicht vor der Gesamtschule“ traf sie die AKtion zum Interview. AKtion: Woran krankt derzeit das österreichischen Bildungssystem? Gertrud Nagy: Es krankt ganz evident. Die OECD als neutraler Bildungsbeobachter bringt regelmäßig zum Ausdruck, dass die Leistung des österreichischen Schulsystems im Verhältnis zu den Ausgaben schlecht dasteht. Ich persönlich empfinde es beinahe als Tragödie, dass fast jeder fünfte junge Mensch die Pflichtschule verlässt, ohne ausreichend lesen zu können. Auch in den höheren Schulen ist das Resultat nicht so gut, wie es aufgrund der Voraussetzungen der Schülerschaft sein könnte. Ein zentraler Wert in unserer Gesellschaft muss einfach Bildungsgerechtigkeit sein, auch da hinken wir extrem hinterher. Wenn man sich die Durchlässigkeit ansieht, ist die Grundschicht beziehungsweise die untere Mittelschicht in den höheren Schulen stark unterrepräsentiert. Das darf in einer demokratischen Gesellschaft nicht sein. Welche Vorteile würde eine spätere Trennung für die Schüler bringen? Nagy: Einerseits die persönliche Begegnung von Kindern, unabhängig von ihrer Schicht. Das erweitert den Handlungsspielraum, die Blickweise, und es ermöglicht voneinander zu lernen im sozialen genauso wie im leistungmäßigen Bereich. Es entsteht zudem kein gutes Lehrund Lernumfeld in einer Gruppe, die dahingehend homogen ist, dass sie aussortiert ist. Wovor hat die Mittelschicht nun tatsächlich Angst? Nagy: Es gibt da einerseits die soziologische Ebene, wir sind eben gerne bessergestellt als andere. Andererseits ist vielen bildungsnahen Eltern – und das müssen gar keine kapitalkräftigen sein – das Hemd sprichwörtlich näher als der Rock. Sie wissen, dass berufliche Chancen stark vom Bildungsabschluss beeinflusst werden, und im Zweifelsfall ist ihnen natürlich lieber, wenn ihr Kind an die Spitze kommt. Daran kann man bil- Sie treten für eine gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen ein – warum? Nagy: Provokant formuliert leben wir in einer Zweiklassengesellschaft. Bereits im Wohn- und Inserate französische Verneinung polnischer Politiker (Lech) Ausbildung in einem Betrieb Beschäftigter beim Staat das Universum Zeit zur Erholung 10 griechische Hafenstadt verwirrt 6 Sinfonie Beethovens Grenzschutzeinheit (Abk.) beinlose Insektenlarve Backzutat italienisch: drei 3 4 englisch: ist weibliches Zauberwesen griechischer Buchstabe 3 Arbeitsform Heimtücke 2 – ein Abend mit den interessantesten Neuerscheinungen dieses Bücher-Herbstes: eine Promenade im Duett, witzig, ironisch, unterhaltsam, durch das, was sich zu lesen lohnt. Was aufregt. Und aufregend ist. Kluy und Gmünder sind am 22. Oktober in der AK-Bibliothek Bludenz und am 23. Oktober in der AK-Bibliothek Feldkirch zu Gast. Beginn der Veranstaltung ist jeweils um 19.30 Uhr. 2 französisch: Feuer Vorfahr 8 1 Umlaut Schon zum zweiten Mal präsentieren Alexander Kluy und Stefan Gmünder ihre Highlights des Bücherherbstes in den AK-Bibliotheken Feldkirch und Bludenz. Von Jean Rhys bis Anna Baar, von Paul Theroux bis Jonathan Franzen, Hans Magnus Enzensberger und Zülfü Livaneli, von Bankrott und Geld, von Schnee und Paaren im Kurhotel, vom Krieg und dem Alltag der Welt, von untadeligen Männern und den Erleuchtungen des Reisens sehr alter Mann USUniversitätsstadt kleinste Zeiteinheit im Verstakt aktuelle Nachricht 4 Film mit Barbara Streisand 7 Arbeitsgemein schaft befestigtes Berberdorf Südtiroler Bergsteiger Meerkatze indischer Bundesstaat frech, flegelhaft Berufskrankheit Arbeitsentgelt f. Angestellte Neu im Bücherherbst LESUNG. englische Grafschaft Greifvogel Spieleinsatz Erfinder Altersdes ruhegeld Laufrads Männername 5 altes Reich in Mittelamerika Nagy: „Die gemeinsame Schule ist auch ein Integrationsmodell.“ Wer Lesetipps für einen goldenen Bücherherbst will, ist bei Kluy und Gmünder gut aufgehoben. musikalischer Halbton Fließbehinderung Führungskraft Fluss durch Pforzheim Freistellung von der Arbeit ebenerdig rotes Stierkämpfertuch Stadt an der Yonne, Burgund beruflich tätig sein 9 Wegkrümmungen ergeben Arbeitskampf Diebesgut Papagei Neuseelands Börsentageswerte 1 Hundelaut Österreich im Jahr 2030, wie sieht das Bildungssystem aus Ihrer Sicht aus? Nagy: Ich denke jetzt an das Modellprojekt der gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen in Vorarlberg. Wenn das funktioniert und vielleicht von anderen Bundesländern übernommen wird, ist vieles vorstellbar. Ich fantasiere mir gerade eine West-Ost-Achse zusammen, über Tirol und Salzburg, weil auch dort die Landeshauptleute Interesse an der gemeinsamen Schule zeigen. Es kann aber auch in die andere Richtung gehen. In Österreich wird ja dauernd vom Sparen geredet, und es ist nicht bei allen Menschen angekommen, dass Bildung eine Investition in die Zukunft ist. Ein Problem sehe ich darin, dass Wahlen alle vier bis fünf Jahre stattfinden und Politiker oft nicht über diese Zeitspanne hinausdenken. Da bräuchte es Menschen, die sehr vorausschauend denken und das Gemeinwohl über ihr eigenes stellen. 5 Naumburger Domfigur 11 6 7 8 9 10 11 Foto:Lisa Mathis wärmende Badekleidung dungspolitisch nichts ändern. Was ich ganz besonders ernst nehme, ist die Befürchtung, dass in einer sozialund leistungsdurchmischten Schülerschaft das Anforderungsniveau sinken könnte und ich mein Kind dadurch im Nachteil sehe. Es interessiert mich bei dieser Thematik mehr, wo sind Ängste da, über die es sich lohnt offen zu diskutieren, Lösungswege aufzuzeigen und durch gute pädagogische Konzepte bildungsnahe Eltern von der Gesamtschule zu überzeugen. Foto: Jürgen Gorbach BILDUNGSGERECHT. raetselstunde.com ɕAls Lösungswort LVWHLQ%HJULɜ aus dem Arbeitsrecht gesucht. $Xɞ¸VXQJDXI6HLWH Stefan Gmünder (links) und Alexander Kluy präsentieren auf charmant-witzige Weise ihre Leseempfehlungen für den Bücherherbst. Oktober 2015 Konsumentenschutz 11 Von wegen „Probezeit“: Ahnungslose Konsumenten werden auf eine kostenpflichtige Hotline gelotst. WARNUNG. Rufen Sie nicht an! Das ist die dringende Warnung der AK-Konsumentenschützer im Fall „Luxmaxx“. Zuletzt häuften sich Anrufe unter diesem Firmennamen: Dem verdutzten Gesprächspartner wurde erklärt, er habe bei einem Gewinnspiel mitgemacht und offenbar vergessen, in der „Gratis-Probezeit“ zu kündigen. Nun sei das „Gratis-Probe-Abo“ in ein kostenpflichtiges Vertragsverhältnis übergegangen. Laut Anrufer müsse man nun eine Monatsgebühr von 80 bzw. 90 Euro bezahlen oder dieses Abo telefonisch kündigen. Aber wie? Dafür gebe es die Telefonnummer 0900 566 555. Dort könne man alles erledigen … „Wer anruft, zahlt 3,64 Euro pro Minute“, warnt AK-Konsumentenberater Dr. Franz Valandro. Teilweise recht aggressiv werde versucht, die Konsumenten möglichst lange in der Leitung zu halten, berichten Betroffene. Valandro: „Wenn Sie dazu gebracht wurden, die teure Mehrwertnummer zu wählen, sollten Sie diese Kosten bei Ihrem Telefonanbieter unbedingt nach Erhalt der Rechnung innerhalb von drei Monaten beeinspruchen.“ FÜNF VORSCHLÄGE FÜR GESUNDES FRÜHSTÜCK 53 Kinder haben für die letzte AKtion Cornflakes & Co getestet (Bild). Ernährungswissenschaftlerin Angelika Stöckler hat die Frühstücke analysiert. Ergebnis: Meist zu viel Zucker. Sie hat nun gesunde Alternativen in fünf einfachen Rezepten für ernährungsbewusste Eltern zusammengestellt: abwechslungsreich und wohlschmeckend. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) führt eine Verbandsklage gegen die Raiffeisenbank am Bodensee. Wie viele andere Kreditinstitute hatte es die Bank abgelehnt, Negativzinsen an ihre Fremdwährungskreditnehmer weiterzugeben. Die Marge von 1,375 Prozent stelle die Untergrenze der Sollzinsen dar. Solange keine Einwände erhoben würden, gehe man von einer einvernehmlichen Vertragsänderung aus. Der VKI klagte gegen diese Form der Vertragsänderung und gegen die einseitig festgesetzte Zinsuntergrenze. Das Landesgericht Feldkirch gab dem VKI Recht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. ɕDer QRCode führt zu den Rezepten auf www. ak-vorarlberg. at/fruehstueck Foto: Mathis Telefonfalle Luxmaxx Negativzinsen: Erster Erfolg bei Gericht Salz- und Fett-Versteckspiel In Feta und anderen Salzlakenkäsen steckt viel Fett und noch mehr Salz. Doch das steht nicht immer auf der Verpackung. VKI-TEST. Nicht jeder Salzlakenkäse ist Feta. Eine eigene EU-Verordnung von 2002 regelt, dass nur Käse, der ausschließlich aus Schaf- oder Ziegenmilch besteht und vom griechischen Festland bzw. von der Insel Lesbos kommt, als Feta verkauft werden darf. Das „g. U.-Zeichen“ (geschützte Ursprungsbezeichnung) garantiert, dass bei diesem Käse der gesamte Entstehungsprozess von der Erzeugung des Rohstoffs bis zum fertigen Produkt in einem bestimmten geografisch be- grenzten Gebiet nach einem anerkannten und festgelegten Verfahren erfolgt. Achtung,Trittbrettfahrer! Je größer die Erfolgsgeschichte eines Produkts, desto schneller gibt es Nachahmer. Salzlakenkäse kann auch aus Kuhmilch hergestellt werden. Da er seit 2002 nicht mehr als Feta verkauf t werden darf, kommt er z. B. als Hirtenkäse, Käse nach griechischer Art oder Balkanart in den Handel. Damit den Kunden der Unterschied nicht gleich auffällt, machen bei der Verpackungsgestaltung alle Hersteller einen auf Griechenland: Es dominieren die Farben Blau und Weiß, dazu kommen noch knorrige Schäfer und griechisch anmutende Namen. RINDERCASEIN SALZ Kochsalz in g / 100 g FETT Fett in g / 100 g KENNZEICHNUNG GERUCH UND GESCHMACK 40 % ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ + ++ ++ ++ ++ ++ o ++ ++ o ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ –– –– o –– –– –– –– –– –– 2,5 2,4 1,5 4,0 2,5 3,2 2,5 2,0 2,3 –– –– –– –– –– –– –– –– –– 24 24 25 22 25 23 28 23 24 ++ –– –– –– –– –– –– –– –– o + + + + o + + + 200 250 250 200 2,39 1,39 1,39 2,55 1,20 0,56 0,56 1,28 B, I, M, S, Z L P B, I, M, S, Z gut (76) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ ++ –– –– –– –– –– –– –– 3,2 1,9 2,1 1,9 –– –– –– –– 22 21 21 24 ++ –– –– –– + + – o gut (71) + + + + + + + + + + – – 2,8 – – 26 entf. o entf. entf. 1,50 Dr. Falafel 5% 10 % MIKROBIOLOGIE gut (72) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) durchschnittlich (40) 5% ORGANOLEPTIK I, S L H I, S H B, M I, S M M erreichte von 100 Prozentpunkten 5% TEMPERATUR 1,79 0,80 0,80 0,80 1,13 1,33 1,33 1,59 1,65 Erhältlich bei Testurteil 10 % GEWICHT Geschützte Ursprungsbezeichnung (g. U.) Bio-Produkt 10 % Preis / 100 g in € 2,69 1,59 1,99 1,99 2,25 1,99 1,99 2,39 3,29 5% Preis/Packung in € 150 200 250 250 200 150 150 200 200 bei gleicher Punktezahl Reihung nach Preis/100 g in € bzw. alphabetisch Marke Bezeichnung FETA Patros Feta z Eridanous Feta z Lyttos Feta z S-Budget Feta z Natur aktiv Bio Griechischer Feta z z Ja! Natürlich Feta z z Spar Natur pur Bio-Feta z z Kolios Feta z Merkur Feta g. U. z SALZLAKENKÄSE Salakis Natur Eridanous +LUWHQN¦VH Mitakos 7UDGLWLRQHOOJHUHLIWHU.¦VH Patros Natur OFFEN Dr. Falafel Feta entf. entf. Besonders salzig ist der Feta von S-Budget. Mit seinen 4,0 Gramm Salz pro 100 Gramm Feta hat man gleich einmal zwei Drittel der empfohlenen Tagesdosis intus. Aber auch Ja! Natürlich und Salakis enthalten ganz schön viel Salz (je 3,2 Gramm auf 100 Gramm Käse). Ärgerlich: der deklarierte Salzgehalt weicht vom tatsächlichen mitunter beträchtlich ab. Tipp für die Küchenpraxis: Ist Ihnen der Käse zu salzig, legen Sie ihn in Wasser ein. Damit löst sich ein Füllmenge in g Testergebnisse Feta 10 % Foto: Fotolia Würzige Angelegenheit Zeichenerklärung: z MD QHLQ % %LOOD+ +RIHU, ,QWHUVSDU/ /LGO0 0HUNXU3 3HQQ\6 6SDU= =LHOSXQNW HQWI HQWI¦OOW Beurteilungsnoten: sehr gut (+ +), gut (+), durchschnittlich (o), weniger zufriedenstellend (–), nicht zufriedenstellend (– –) ... für RINDERCASEIN: nicht nachweisbar (+ +), nachweisbar (– –) ... für FETT und für SALZ: niedrig (+ +), mittel (o), hoch (– –) ... für KENNZEICHNUNG: entspricht (+ +), entspricht nicht (– –) Prozentangaben = Anteil am Endurteil Preise: Juni 2015 © Teil des Salzes und bleibt im Wasser zurück. Kalorienbomben Neben viel Salz steckt auch viel Fett in den untersuchten Käsen. Der Fettgehalt der getesteten Proben liegt zwischen 21 und 28 Gramm pro 100 Gramm. Damit bestehen Feta und Co zu rund 28 Prozent, also zu mehr als einem Viertel, aus Fett. Das schlägt sich natürlich auch in der Kalorienbilanz nieder. Problem mit Standards Schwierigkeiten hat die Branche mit der Einhaltung der vorgeschriebenen Mindestschriftgröße von 1,2 Millimeter. Wichtige Hinweise auf der Verpackung sind manchmal unleserlich klein gedruckt. Und gelegentlich fehlen auch Hinweise darauf, wie lange sich der Käse nach dem Öffnen noch hält. ɕAlle Testergebnisse LP'HWDLONRVWHQSɞLFKWLJ unter www.konsument.at/ feta082015 KONSUMENTENTIPP Feta & Co Was unter der Bezeichnung Feta auf den Markt kommt, muss aus Schafoder Ziegenmilch bestehen und aus Griechenland VWDPPHQ'HU.¦VHLVW aber auch in den BalkanO¦QGHUQXQGLQGHU7¾UNHL weit verbreitet. Ob Feta JULHFKLVFK:HL¡N¦VH (türkisch), Sirene (bulgarisch): Es handelt sich dabei immer um einen KDOEIHVWHQ6FKQLWWN¦VH der in Salzlake reift und keine Rinde hat. Je nach )HWWJHKDOWO¦VVWHUVLFK leicht brechen oder fast VFKPLHUHQ2ɜHQHLQJHNDXIWHQ.¦VHDPEHVWHQ gleich verbrauchen, denn ohne die konservierenGH6DO]ODNHYHUJ¦UWHU schnell. Angebrochene PackunJHQJXWYHUVFKOLH¡HQLP Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage verspeisen. 12 Konsumentenschutz COMPUTERTIPP von Sabine Fischer EDV-Abteilung der AK Vorarlberg Oktober 2015 Wie der Handel uns aus Getränke Italien Wurst & Käse Windows 10 Brezeln eln Macht Fleisch frischer, appetitlicher Preis Preis Obst und Gemüse werden beim Eingang platziert und sollen das Gewissen beruhigen Preis Preis W urs Preis getrocknet getrocknet Preis ● Österreichs Anwälte wollen ab 1. November die kostenlose Erstberatung einstellen, wenn es zu keiner Einigung mit dem Justizministerium über eine Inflationsanpassung der Anwaltstarife kommt. ● Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) bietet Besitzern von Dieselfahrzeugen der Marken VW, Audi, Seat und Skoda an, sich kostenlos an einer Sammelaktion zur Prüfung von Schadenersatzansprüchen gegen den VW-Konzern zu beteiligen. ● Wer mit seinem Konto zu lange im Minus ist, soll künftig eine Warnung seiner Bank bekommen. Darauf haben sich Banken und Konsumentenschützer geeinigt, die mit dem Sozialministerium an einem Gesetzesentwurf zur Umsetzung einer EU-Richtlinie bis spätestens Herbst 2016 arbeiten. t t Preis Pr Joghurt Preis Joghurt Preis Preis Pr Preis Joghurt Joghurt Preis Preis Preis Preis Preis Magarine Butter Preis P U R Preis Preis P U R P U R Preis P U R P U R P U R P U R P U R Butter Butter Butter Preis P U R aquet Baque Baquet Baque Baquet Baquet Baquet Heu- Heu- Heu- Heu- HeuMilch Milch Milch Milch Milch VollMilch Magarine Magarine Butter Magarine Preis Preis Preis Preis VollMilch VollMilch VollMilch 3,6% Preis3,6% 3,6% Magarine Butter Butter Butter Preis Magarine Preis Heu- Heu- Heu- Heu- HeuMilch Milch Milch Milch Milch Preis Preis VollMilch VollMilch 3,6% 3,6% Preis 3,6% VollMilch Preis Marmelade / Kakao / Kaffee Ideale Breite Frühstückszone Kaffee, Brötchen, Marmelade: Kombi-Warenzone wie etwa alles zum Frühstück verleiten zum Mehr-Kauf. 2m Preis Bio Bio Bio Bio Preis Bio Bio Preis Preis Preis Rotes bis gelbes Licht! R UNSE TIPP! Preis Jumbo Packung! Preis Preis Preis Lässt Obst und Gemüse geschmackiger ausschauen Sonderange Vorteilspackung Vorteilspac Vorteilspackung ORIGINAL Einkaufswas im Kühlschrank fehlt, zu konzentrieren superior superior R Schauen Sie auf den am Preisschild. Oft ist die vermeintliche Großpackung teurer als sie scheint. UNSE R TIPP! sich langsam öffnenden Schwingtüren oder hübsch drapierte Obst- und Gemüselandschaften beim Eingang helfen, die Geschwindigkeit zu reduzieren. Das lädt zum Verweilen ein. Verweilen animiert zum Kaufen. Ein weiterer Grund: Zuerst soll etwas „Gesundes“ verkauft werden, damit das Gewissen beruhigt ist. Das macht es später leichter, zu we- warten muss, g schneller zum S riegel. Handeln den Kids vorher und was es gibt. Dabei bemerkt der Kunde meist gar nicht, dass er ausgetrickst wird. Die Grafik oben verdeutlicht nur die wichtigsten Verführungsmethoden. Ginge die Grafik weiter ins Detail – niger gesunden Waren zu greifen – ein erfolgreich genutztes psychologisches Phänomen. Es wird mit allen erdenklichen Mitteln versucht, den Kunden zum Kauf zu verführen. Leuchtenhersteller lassen Produkte besser aussehen. Rot getöntes Licht für Fleisch. Hartes weißes Licht für Fisch. Brot schaut am appetitlichsten aus, wenn es in champagnerfarbenes Licht getaucht ist. Dazu beeinflusst definierte Hintergrundmusik die Wahl der Produkte. Und am Ende, vor der Kasse, warten nicht nur Sie, sondern auch auf Kinder und Erwachsene zugeschnittene „Kleinigkeiten“ auf Impulskäufe. Naschereien, aber auch Batterien oder Kosmetika. Was wurde aus Ihrem Vorsatz? Unbemerkt ausgetrickst Digitale Verführung, längst Realität: Handy-Apps listen Gutscheine auf oder lotsen Kunden gleich zu besonderen Angeboten. Helle TIPP! Wieder einmal mehr im Einkaufswagen als geplant? Das ist kein Zufall. Mit jeder Menge Psychologie und Marketing verführen uns die Supermärkte zum gedankenlosen Geldausgeben. sie wäre völlig unübersichtlich! Und natürlich ist das System nicht auf die Supermärkte und den Lebensmittelhandel beschränkt. Alle „Einkaufstempel“ folgen bestimmten Gesetzmäßigkeiten der jeweiligen Branche. Mehr dazu in einer neuen, kostenlosen Broschüre der AK Vorarlberg (siehe rechts). Die Verführung ist subtiler, als man denkt. Die superior Helle & dunkle z fein zubereitet mit ... Bio-Olivenöl feinstem Meersalz Bio-Olivenöl extra vergine - kaltgepresst, UNSER Lagern Sie ihre Einkaufstasche im Wagen, damit er nicht so leer wirkt. Sie glauben, Sie könnten einfach so einen Supermarkt betreten, um dort ganz gezielt die Dinge zu kaufen, die Sie gerade brauchen? Einfach schnell rein, Produkte gegriffen und über mehrere Abkürzungen wieder raus? Dann haben Sie vermutlich noch nichts von Self-Licencing, Cross-Selling oder Musikdesign gehört. Das sind nur einige jener Methoden, Kunden zu mehr und zu eigentlich oft unnötigen Käufen zu verleiten. Der Wahnsinn hat System. Denn betreten Sie einen Supermarkt, befinden Sie sich genau genommen in einem ausgetüftelten Labyrinth der Verführung. Gleichzeitig sind Sie auch ungefragt „Mitarbeiter“ an einem großen Projekt, bei dem ein Heer von Marketingspezialisten, Designern und Psychologen Ihr Einkaufsverhalten beobachten. Untersucht wird jeder Faktor, der zum wiederholten oder späteren Einkaufserfolg führen könnte. Helle & dunkle zubereitet mit ... feinstem Meersalz Bio-Olivenöl extra vergine - kaltgepresst, TIPP! M. Berger ORIGINAL Helle & dunkle zubereitet mit ... feinstem Meersalz Bio-Olivenöl extra vergine - kaltgepresst, UNSE WAHNSINN EINKAUF. ORIGINAL ORIGINAL Foto: Fotolia Kurz gemeldet … Joghurt B Brotlaib Brotlai Bro B tlaib rotlaib rotlaib Preis Kunden kommen nicht ins Schwitzen und bleiben aufmerksam @ak-vorarlberg.at Banken bewerben Jugendkonten gerne als gratis. Genau genommen sind sie das nicht immer: Die Banken verlangen zwar keine laufende Kontoführungsgebühr, aber Zusatzspesen können zur teuren Kostenfalle werden. So verlangt fast jede dritte Bank bis zu 1,50 Euro Spesen für Barauszahlungen, fast alle fordern Spesen für die Nichtdurchführung einer Lastschrift, sollte das Konto nicht gedeckt sein. Kontoüberziehungen – soweit möglich – kosten bis zu elf Prozent Verzugszinsen. Für den Vergleich hat die Arbeiterkammer österreichweit 14 derartige Jugendkonten analysiert. W urs W urs t Steinpilz Joghurt Preis W urs t ɕE-Mail: VDELQHɝVFKHU Gratis-Jugendkonto ist oft Mogelpackung Brezeln Preis Steinpilz Käse / Wurst / Sa ln Semmeln Semme eln Preis Milchprodukte +150g Die standardmäßig aktivierte Funktion „Übermittlungsoptimierung“ soll eigentlich die Zurverfügungstellung von Updates beschleunigen, indem diese nicht nur von zentralen Servern geholt werden, sondern auch von anderen PCs im eigenen Netzwerk und im Internet. Sie sendet aber auch Updates und Apps von Ihrem PC an andere PCs über Ihr lokales Netzwerk oder das Internet. Wenn Sie Ihre Internetverbindung nicht unnötig belasten wollen, sollten Sie die Optimierung auf „PCs in meinem lokalen Netzwerk“ beschränken oder die Funktion ganz ausschalten. Wo? Unter „Einstellungen/ Update und Sicherheit/ Windows Updates Erweiterte Optionen/Übermittlung von Updates“. Weitere Informationen finden Sie unter http://windows. microsoft.com/de-de/ windows-10/windows-updatedelivery-optimization-faq. Preis Backwaren Rotes Licht! Energy Energy Energy Energy Pure Pure Pure Pure Und nun vergleichen Sie: Was wurde aus Ihrem Vorsatz, nur schnell das Nötigste einzukaufen? Eben. Denn nicht umsonst werden zwischen 40 und 70 Prozent der Kaufentscheidungen erst im Geschäft getroffen. Am einfachsten wappnet man sich immer noch mit dem simplen Einkaufszettel. Aber gehen Sie nicht hungrig oder erschöpft einkaufen. Auch das verlockt dazu, mehr als geplant einzukaufen. Oktober 2015 Konsumentenschutz 13 strickst aft Wein, Sekt & Schnäpse 40 bis 70 Prozent aller Einkäufe sind ungeplant W urs t reis Morgens ruhiger Nachmittag und Abend schneller VollMilch 3,6% TIPP! Teigwaren, Spaghetti Reckzone e 2,29 € Preis 250 g die günstigsten Waren Anbieter von Tippgemeinschaften sind oft zweifelhaft. Momentan beschäftigt ein besonders krasser Fall die Konsumentenschützer. Rund 70 Prozent der Kaufentscheidungen werden direkt im Geschäft getroffen. Abzocke statt „Lebensfreude“ Greifzone bis 140 cm: Neuheiten, Sonderangebote, die raus müssen Sichtzone bis 180 cm: wird am meisten beachtet, deshalb hochpreisige Artikel 0,79 € 1000 g Vorteilspackung ckung ORIGINAL Bremserzone superiore le & dunkle & dunkle zubereitet mit ... feinstem Meersalz Bio-Olivenöl extra vergine - kaltgepresst, zubereitet mit ... nstem Meersalz l extra vergine - kaltgepresst, Auffällige Warenkörbe oder Aufsteller stehen nicht zufällig in Ihrem Weg: Wer langsamer geht, kauft mehr ein. Süß Moon Moon Moon Moon Moon Moon greift SchokoSie mit aus, ob Produkte, die sich gut verkaufen sollen, werden auf der rechten Seite angeordnet, da die meisten Menschen Rechtshänder sind. Die teuersten Produkte findet man in der Regel in Augenhöhe, in der „Bückzone“ finden sich die billigeren Produkte und die Eigenmarken. Süßigkeiten sind oft in Augenhöhe der Kinder. Moon Moon Semmeln AK Vorarlberg zeigt Ihnen die Fallen auf 150 € Belohnung für Ihre Meinung Lange Wege, weil das täglich Notwendige ganz hinten ist, labyrinthartige Führung von einer Sonderverkaufszone zur nächsten, dazu Dauermusikberieselung, Bildschirmgeplärre, Lupenbedarf für die Grundpreisauszeichnung, Mogelpackungen, Rabatt- und Aktionswirrwarr, und und und. Ein täglicher Wahnsinn. Die AKtion will es von Ihnen wissen: Das ärgert mich beim Einkaufen! Schreiben Sie uns Ihre Meinung per E-Mail an leserbriefe@ ak-vorarlberg.at oder per Post an AK Vorarlberg, AKtion, Widnau 2–4, 6800 Feldkirch. Unter allen Einsendungen bis 27.10.2015 verlosen wir einen 150-EuroGutschein einer Vorarlberger Einkaufsgemeinschaft. Wir wünschen Ihnen viel Glück! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wer die Tricks des Handels durchschaut, erspart sich unnötige Einkäufe und damit bares Geld. VERLOCKUNGEN. Es ist ein perfekt abgestimmtes System aus vielen Details. So erhöhen zum Beispiel bestimmte Düfte laut Studien die Verweildauer in den Geschäften und damit die Einkaufsbereitschaft. Auch Farben werden eingesetzt, um unsere Kaufgewohnheiten zu benutzen. So sind Rot und Gelb als Signalfarben im Konsumenten-Gedächtnis mit den Begriffen „Rabatt“ oder „Sonderpreis“ verknüpft. Man spricht hier vom sogenannten Konditionierungseffekt. Die Farben werden deshalb auch bei Waren eingesetzt, die nicht unbedingt billiger sind. Weitere gängige Kniffe sind „Nimm 3, zahl 2“ oder „1 + 1 gratis“. Konsumenten werden so animiert, mehr zu kaufen, als sie tatsächlich brauchen. Und oft verderben dann diese Produkte und landen im Müll. Die AK-Konsumentenberatung hat das gängige System analysiert und deckt die Tricks und Kniffe in einer neuen Broschüre auf. Außerdem widmen sich eigene Kapitel LOTTO. Die Telefonnummer ist aus weiteren Ärgernissen aus dem Alltag der Konsumenten, beispielsweise den Mogelpackungen, der organsierten Kundenbindung, Einkauf im Internet oder der Werbeverführung von Kindern. Die Verführer Vorsicht vor Werbetricks, Augen auf beim Einkauf! – so das Motto der neuen AK-Broschüre „Zum Kaufen verführt“. Sie gibt eine Einführung in die Tricks der Marketingstrategien und zeigt, auch anhand von Beispielen, mit welchen Mitteln die .DXɞXVWGHU.RQVXPHQten geweckt wird und wie man GLH.QLɜHGHU0DUNHWLQJSURɝV umgehen kann. Die AK-Broschüre steht kostenlos zum DownORDGXQG'XUFKEO¦WWHUQEHUHLW http://bit.ly/1O5s00b Infografik/Illustration: Martin Cmund, Quellen: AK Wien ebot superior Klingende Namen, doch in Wirklichkeit jede Menge Ärger mit „Gewinngemeinschaft“ und Inkassobüro. Die Regale sind häufig so angeordnet, dass möglichst der ganze Supermarkt durchquert werden muss, oft ohne Abkürzungsmöglichkeit. Preis nur die Spitze des Eisberges ist. Auch in anderen Bundesländern beschäftigen die „Condor“-Schriebe gehäuft den Konsumentenschutz. Österreich, die Firma sitzt in der Schweiz, gespielt werde deutsches Lotto 6 aus 49. Es beginnt bereits verwirrend und endet dubios. Ein unaufgeforderter Anrufer drängt zur Teilnahme an einer Tippgemeinschaft. Offiziell existiert die Firma mit dem klingenden Namen „Lebensfreude – Ein Projekt der MIT AG“. Sitz: Bern. Telefonanschluss: dieses Mal in Deutschland. Seit kurzer Zeit kommt gehäuft eine andere Firma mit klingendem Namen ins Spiel. „Condor Gesellschaft für Forderungsmanagement“. Ein den AK-Konsumentenschützern nicht unbekanntes Inkassobüro in Deutschland. Dessen Forderungen haben es in sich, übersteigen in einigen Fällen sogar den zugrundeliegenden – angeblichen! – Zahlungsrückstand der Angeschriebenen. AK-Konsumentenschützer Dr. Franz Valandro: „Mit sogenannten Gewinngemeinschaften haben wir immer wieder zu tun. Wir intervenieren sehr oft erfolgreich im Sinne der Konsumenten. Neu und anders in diesem Fall ist, dass die ,Lebensfreudeʻ/ MIT AG alte, angeblich bestehende Forderungen offensichtlich gehäuft einem Inkassobüro übergibt. Allein innerhalb einer Woche kam ein Dutzend Fälle zu mir auf den Tisch.“ Die Konsumentenberatung der AK Vorarlberg befürchtet, dass dies ɕAK-Konsumentenschutz Telefon 050/258-3000, E-Mail [email protected] Laugengebäck wegen Aluminium in der Kritik Kündigungsfrist bei Handys wird kürzer Erhöhte Werte von Aluminium haben Tester bei etwa jeder dritten Probe Laugengebäck aus Großbäckereien bzw. Supermärkten feststellen müssen. Als Ursache wurden Backbleche aus Aluminium ausgemacht – dabei kommt es zu einer chemischen Reaktion mit der Natronlauge, die für den typischen Geschmack des Gebäcks verwendet wird. Verschiedene Großbäcker haben bereits reagiert und die Bleche getauscht. Das zuständige Ministerium will durch eine neue Richtlinie zur Herstellung von Laugengebäck für die Zukunft vorbeugen. Konsumentenfreud und -leid, in der Novelle des Telekommunikationsgesetzes steckt beides. Wer seinen Handyvertrag kündigen und nicht vorübergehend zwei Verträge zahlen will, muss den Betreiberwechsel gut planen. Denn üblich ist eine Kündigungsfrist von drei Monaten. Sie soll nun auf einen Monat beschränkt werden. So weit die gute Nachricht. Die schlechte: Bei benachteiligenden Vertragsänderungen müssen Netzbetreiber ihre Kunden bisher schriftlich benachrichtigen. In Zukunft genügt „in geeigneter Form“ – wie, ist allerdings unklar. AK-Hilfe dringend empfohlen „Betroffene sollten die Briefe nicht einfach ignorieren, sondern sich bei uns melden. Und vor allem nicht zahlen!“, sind die zwei wichtigsten Ratschläge von AK-Konsumentenberater Valandro. Rechtlich stehen die allermeisten Fälle nämlich auf mehr als tönernen Füßen. Verkürzt gesagt: ● telefonische Kontaktaufnahme ohne Zustimmung – Verstoß gegen das Telekommunikationsgesetz ● fehlende Doppelbestätigung eines Geschäftsvertrags – Verstoß gegen das Fern- und Auswärtsgeschäftegesetz ● Nichtigkeit eines vom Unternehmer eingeleiteten Anrufs mit Gewinnzusagen und/oder Lotteriedienstleistungen laut Konsumentenschutzgesetz ● Verbot des Vertreibens von Anteilen an Spielgemeinschaften für ausländische Lotterien laut Glücksspielgesetz Mit anderen Worten: Solche telefonisch angebahnten Verträge sind ungültig. Daher ist auch das Inkasso ungerechtfertigt. Konsument Zum Kaufen Einführung in Stark für Sie. die Tricks der verführt Marketingstra AK Vorarlberg tegien www.ak-vorarlbe rg.at 14 Jugend Oktober 2015 LEHRLINGSTIPP von Christine Raggl, Leiterin der Lehrlingsabteilung der AK Vorarlberg Foto: Jürgen Gorbach Arbeitszeiten Der AK-Bildungsausschuss verfolgt in der „Basisschool Het Startpunt“ in Den Haag den Technik-Unterricht direkt in einer Schulklasse. Wo Schulen autonom sind Interessante Einblicke in das niederländische Schul- und Bildungssystem gewann der Bildungsausschuss der AK Vorarlberg bei einer Exkursion nach Amsterdam und Den Haag. BILDUNGSREISE. Die Niederlande sind aufgrund ihrer Geschichte von jeher ein Land mit hoher Zuwanderung gewesen. Das spiegelt sich auch im Schul- und Bildungssystem des Landes. Den Auftakt bildete ein Besuch in der beeindruckenden Zentralbibliothek von Amsterdam, wo eine grundlegende Einführung in die bildungspolitische Ausrichtung der Niederlande stattfand. Immer schlechter Den ersten Einblick in die Praxis bekamen die Ausschussmitglieder rund um den Vorsitzenden Heinz Ebner in Den Haag beim Besuch ei- ner Grundschule im Stadtteil Schilderswijk. Die „schwarze Schule“, wie sie sich selbst nennt, wird ausschließlich von Kindern besucht, deren Familien eine Zuwanderungsgeschichte haben. Aufgrund des speziellen Verteilungsschlüssels für finanzielle Mittel, festgelegt anhand von Indikatoren wie dem Bildungshintergrund der Eltern, bekommt die „Basisschool Het Startpunt“ im Vergleich zu anderen Schulen mehr Geld pro Schüler. Dadurch kann eine hohe Betreuungsdichte der Kinder erreicht werden. Es ist eine eigene Sprachtherapeutin angestellt, auch die Eltern werden „unterrichtet“, Sprachunterricht findet bei Kindern ab zweieinhalb Jahren teilweise sogar im Einzelunterricht oder mit nur zwei Schülern statt. Der zweite Besuch galt dem „ROC Amsterdam,“ vergleichbar mit einer berufsbildenden mittleren Schule in Österreich. Ein spezieller Fokus wird in dieser Schulform auf die Berufsausbildung beziehungsweise die berufsbegleitende Erwachsenenbildung gelegt. Durch die hohe Durchlässigkeit des Bildungssystems kann entweder nur die Grund- oder Berufsbildung abgeschlossen werden, es steht aber auch der Weg an eine Universität offen. „Das Schulbeziehungsweise Bildungssystem in den Niederlanden ist aus meiner Sicht von zwei wichtigen Grundsätzen beherrscht: Von einer hohen Autonomie der einzelnen Schule, die über Unterrichtsformen, Personal und Ausstattung selbst entscheiden kann. Und von der Durchlässigkeit in alle Richtungen. Kinder mit Startschwierigkeiten werden nicht aussortiert oder in Restschulen geparkt, mit dem nötigen Einsatz kann jeder das Maximum aus seinen Begabungen machen“, sagt der Bereichsleiter der AK-Bildungspolitik, Gerhard Ouschan. SERIE Die kleinste wirtschaftliche Einheit: Der Mensch – Folge 9 Von der Musik leben können ist ein ziemlich hartes Brot AKtion: Eigentlich stand ja erst Germanistik auf dem Studienplan? Felder: Ja, aber dann hatte ich das Gefühl, ich verpass was, und bin richtig ins Fagott-Studium reingestürzt. Und warum Fagott? Felder: Ich hab mit sechs Jahren begonnen Blockflöte zu spielen. Aber ich wollte später ein Instrument, mit dem man ordentlich Gas geben kann. Erst dachte ich an Saxophon. Aber meine Lehrerin hat – taktisch klug – ihr Fagott gut sichtbar in die Ecke gestellt. Und das macht ja auch wirklich was her … Schafft man so ein riesiges Instrument als Kind denn? Felder: Zum Glück hab ich große Hände, da ging das. Man bringt bald einmal gute Töne zustande. Was kostet denn so ein Fagott? Musiker Wirtschaft sind wir alle. Der einzelne Mensch ist die kleinste wirtschaftliche Einheit. In dieser Reihe stellt die „AKtion“ Menschen und die Berufe vor, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten. Beruf: )UHLVFKDɜHQGH0XVLNHULQ Ausbildung: 8QYHUVLW¦WVVWXGLXPLQ*UD]:LHQXQG0DDVWULFKW Einstiegsgehalt1): ______________________________ 500 bis 3000 Euro 1) 9LHOK¦QJWGDYRQDEREHLQ0XVLNHUHLQHIHVWH$QVWHOOXQJLQHLQHP2UFKHVWHURGHUDOV0XVLNOHKUHUKDW)UHLVFKDɜHQGN¸QQHQGLHPRQDWOLFKHQ Erlöse EHWU¦FKWOLFK variieren. Felder: Also das hier ist ein Instrument für Profis. Das liegt so zwischen 20.000 und 25.000 Euro. … und ist vermutlich gut versichert. Felder: Als echte Vorarlbergerin – na klar! Du bist nach dem Studium ins Ländle zurückgekehrt und hast einen ehrgeizigen Plan? Felder: Ja, ich möchte hochkarätige klassische Musik und Jazz für jene Menschen in Vorarlberg live erlebbar machen, denen der Besuch im Konzerthaus nicht möglich ist. Die Musikerplattform, die ich dazu gerade gründe, heißt Tontopf. Und wie soll das gehen? Felder: Die Musiker geben professionelle Konzerte, die etwa 45 bis 50 Minuten dauern. Sie gehen zu den Menschen, also etwa ins Altersheim, Frauenhaus oder ins Flüchtlingsheim. Sie können dabei ihr Konzertprogramm völlig frei gestalten. Und wie finanziert sich das? Felder: Pro Musiker soll es eine fixe Gage geben, unabhängig von der Be- www.ak-basics.at Sind Jugendkonten wirklich gratis? Banken bewerben Jugendkonten gerne als gratis. Genau genommen sind Jugendkonten aber nicht immer ganz gratis. Ein AK-Test für Jugendkonten bei 14 Banken zeigt: Die Banken verlangen zwar keine laufende Kontoführungsgebühr. Aber: Zusatzspesen können zur teuren Kostenfalle werden. zu allen Ergebnissen des AK-Tests http:// ELWO\MV73PJ Foto: Thomas Matt gentlich Musikerin, und dann noch am Fagott? „Reiner Zufall“, antwortet die Bregenzerin Katharina Felder (30) und ist doch gänzlich überzeugt von ihrem Weg: „Denn ohne Herzblut stehst du das nicht durch.“ ɕInformation und Beratung: ɕDer QR-Code führt Katharina Felder hat Fagott studiert, spielt in verschiedenen Ensembles und hebt gerade ein spannendes Projekt namens „Tontopf“ aus der Taufe. MIT HERZBLUT. Wie wird man ei- Die 15-jährige Julia hat im September eine Lehre im Lehrberuf Blumenbinderin und Floristin begonnen und möchte wissen, was sie hinsichtlich ihrer Arbeitszeit beachten muss. Von der Lehrlings- und Jugendabteilung erhält sie folgende Auskunft: Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gelten besondere Bestimmungen. Grundsätzlich darf die Arbeitszeit 8 Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Nach spätestens 6 Stunden muss mindestens eine halbe Stunde Pause gewährt werden. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr gilt für Julia ein Nachtarbeitsverbot. Die Berufsschulzeit von Julia wird auf die Arbeitszeit gerechnet. Julia erfährt weiter, dass sie keine Überstunden leisten darf, lediglich Vor- und Abschlussarbeiten bis zu 3 Stunden wöchentlich sind möglich. Diese sind allerdings zeitnah wieder auszugleichen. Julia erhält den Tipp, ihre Arbeitszeiten selber mitzuschreiben. Dafür erhält sie den AK-Arbeitszeitkalender. Katharina Felder spielt seit ihrem neunten Lebensjahr Fagott. setzungsgröße des Ensembles. Um das zu finanzieren, stellen wir eine Website ins Internet. Dort können Firmen oder Privatpersonen Ensembles für ihre Anlässe buchen und zahlen dann nach dem Motto „1 + 1= für alle“ die doppelte Gage. Aus dem Überschuss werden die sozialen Konzerte finanziert. Was reizt dich daran? Felder: Das soziale Engagement, und es müsste doch jungen Musikern entgegenkommen, Bühnenpräsenz und Selbstpräsentation zu testen. ɕMehr Informationen zur Musikerplattform Tontopf können Interessierte per E-Mail erfragen: tontopf. RɟFH#JPDLOFRP $Xɞ¸VXQJYRQ6HLWH :¦KUHQGGHU3UREH]HLWNDQQ HLQ$UEHLWVYHUK¦OWQLVVRZRKO von Ihnen als auch von Ihrem &KHIMHGHU]HLWDXIJHO¸VW werden. ɕDas kleine 1x1 des ArbeitsrechtsɝQGHQ6LHXQWHUTXL]DUbeiterkammer.at im Internet. $Xɞ¸VXQJGHV5¦WVHOV von Seite 10 B A N K N S O N C N E N D R E U N T T E L W D EMAN L O H U R R E N R E S L P AR A P A I U N T E B R M MAK A A I S N MA S G E Z OG O T R E AM AR B A T E L Y A L M S T A T E R R R E M I L A K Y Y A D E E N T E G L I A K U R S E B E K AR E N C I S U R E T K E N V E S S N E A U N GR E I BG L E K AH N A F E I L Z E I S T U T Das gesuchte Lösungswort lautet: ABFERTIGUNG E N Z S T R E S S E T A Oktober 2015 Arbeit 15 Zähe Gespräche über Mohis Landesrätin Wiesflecker fürchtet um 500.000 Euro für Anstellung der ersten Mohis – Verhandlungen laufen nur zögerlich. Einsatzkräfte waren 2014 in den 51 Mobilen Hilfsdiensten tätig. Angestellt sind gegenwärtig nur 48. Das Ringen um die Anstellung dauert nun schon 13 Jahre. 4556 Frauen und Männer konnten so in ihrem Zuhause betreut werden. 582.500 Einsatzstunden waren dafür notwendig. Wochentags werden pro Stunde derzeit zwischen 11 und 11,50 Euro verrechnet. Würden Vollkosten an die Klienten weitergereicht, würde der Tarif auf 30 Euro pro Stunde klettern. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) und dem Gemeindeverband über die Anstellung der Einsatzkräfte in den 51 Mobilen Hilfsdiensten (Mohi) des Landes verliefen bislang ergebnislos. „Das wird zäh“, zog Wiesflecker nach der jüngsten Verhandlungsrunde vergangenen Dienstag gegenüber der „AKtion“ Bilanz. Nicht lauter Pensionistinnen Die leidige Geschichte der Konzepte zur Anstellung der Mohis reicht bis ins Jahr 2003 zurück. Letztendlich spießt sich alles am Geld. Denn die anderen Argumente hat Wiesflecker aushebeln können. Zuletzt die Mutmaßung, eine Anstellung der meisten Frauen bliebe Phantasie, da die Mobilen Hilfsdienste ohnedies großteils von Pensionistinnen bestritten würden. Das stimmt nicht, hat Obfrau Kitty Hertnagel gerade erhoben. Demnach sind 53 Prozent der derzeit 1919 Tätigen 54 Jahre alt oder jünger, 245 Frauen – Männer sucht man in dieser Dienstleistung fast vergebens – sind zwischen 36 und 45 Jahre alt. Weitere Bedenken ausgeräumt Zudem zog Landesrätin Wiesflecker zwei Expertisen der Universität Innsbruck zurate. Einmal hat ihr Univ.-Prof. Dr. Gustav Wachter bescheinigt, dass die 51 Mohi-Vereine nicht umsatzsteuerpflichtig werden, wenn sie die Mitarbeiterinnen anstellen. Auch steuerrechtlich konnten alle Bedenken ausgeräumt werden. Der sozialpolitische Ausschuss der AK Vorarlberg hat einen entsprechenden Antrag für bessere Arbeitsbedingungen der Mohis einstimmig beschlossen. Wiesflecker selber möchte zunächst jene 129 Mohis anstellen, die eine Heimhelferinnenausbildung absolviert haben. Und auch die nicht alle sofort. Die Soziallandesrätin hat für 2016 eine halbe Million Euro budgetiert. Das würde etwa reichen, um 80 Dienstnehmerinnen zwischen 50 und 70 Prozent in Teilzeit anzustellen.Aber nicht einmal diese vorsichtige Annäherung an akzeptable Arbeitsbedingungen steht ernsthaft in Aussicht. Denn das Budget wird erst verhandelt. Und Wiesflecker kann in Anbetracht anderer Herausforderungen, wie der Flüchtlingskrise, nicht garantieren, „dass die 500.000 Euro nicht wieder rausfallen“. Quasi als Ehrenamt parken Wiesflecker will weiter um die Anstellung kämpfen. Denn gegenwärtig würden die Mohis „irgendwo zwischen Ehrenamt und Beruf geparkt“. Das mag zwar günstig sein, aber in Ordnung ist es in Wiesfleckers Augen nicht. Gelingt es nicht, die Mobilen Hilfsdienste als Beruf zu etablieren, wird deren Angebot bald von der 24-Stunden-Betreuung „geschluckt“. Sie ist dann einfach attraktiver. Dass bei der Hauskrankenpflege derselbe Schritt der Anerkennung schon viele Jahre zurück liegt und längst nicht mehr in Frage steht, führt Wiesflecker ebenfalls ins Treffen. Foto: Fotolia 1919 MÜHSAM. Die Verhandlungen von Unter den 1919 Mohis sind keineswegs fast ausschließlich Pensionistinnen am Werk, bei denen sich eine Anstellung nicht lohnte. Land und VGKK gründen Fonds für betriebliche Gesundheitsförderung – für 2015 stehen 170.000 Euro zur Verfügung – Betriebe werden auch beraten. Gesunde Betriebe leisten viel mehr NEUER FONDS. Um Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung zu forcieren, haben Land und Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) den „fonds gesunde betriebe vorarlberg“ gegründet. Der Fonds wurde für 2015 mit 170.000 Euro ausgestattet. Neben Land und VGKK lassen auch die Versicherungsanstalten öffentlich Bediensteter, der Gewerblichen Wirtschaft und der Bauern Geld einfließen. Betriebliche Gesundheitsförderung ist längst nicht mehr mit dem berühmten Apfelkorb am Eingang des Unternehmens gleichzusetzen. Sie ist eine moderne Unternehmensstrategie, die dreierlei zum Ziel hat: ● Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen, ● Gesundheitspotenziale zu stärken und ● das Wohlbefinden der Belegschaft zu verbessern. Der neu gegründete Fonds soll die Betriebe in ihren Vorhaben unterstützen und wird für alle Anlauf- stelle sein, die betriebliche Gesundheitsförderung erstmals andenken. Förderanträge stehen auf der Website zum Download bereit. Das Kuratorium berät die Anträge vierteljährlich. Nachweisbar Lohnt sich das Investment überhaupt? Da führen Gesundheitslandesrat Christian Bernhard und ner bringt den Nutzen in einem Satz auf den Punkt: „Gesündere Beschäftigte bedeuten weniger Krankenstände und mehr Effizienz für ein Unternehmen.“ Geschäftsführerin des „fonds gesunde betriebe vorarlberg“ ist Anita Häfele. In ihren Augen verdient betriebliche Gesundheitsförderung dieses Bezeichnung erst, wenn sie sowohl am Gesundheitsverhalten Gesündere Beschäftigte bedeuten weniger Krankenstände und mehr Effizienz für ein Unternehmen. Manfred Brunner Obmann der VGKK VGKK-Obmann Manfred Brunner zahlreiche Studien ins Treffen, die den positiven Effekt von betrieblicher Gesundheitsförderung nachweisen. Der wirtschaftliche Nutzen wird gegenwärtig mit einem Return on Investment (Ertrag des investierten Kapitals) von 1 : 3 beziffert. Brun- » der Beschäftigten als auch an den betrieblichen Rahmenbedingungen ansetzt. Das sprengt den Rahmen des täglichen Apfels freilich bei Weitem. ɕWeitere Informationen ɝQGHQ Sie im Internet unter http://rundumgsund.org/ Ältere Arbeitnehmer sind keine lästige Verpflichtung, ihr Erfahrungsschatz ist oft Gold wert. Bundesregierung schwenkt bei Bonus-Malus-System ein Finanzminister Schelling drängt auf Änderung zugunsten älterer Arbeitnehmer. BILANZ. Das System des Bonus-Malus für ältere Arbeitnehmer war in Vorarlberg zwischen 1996 und 2006 schon einmal ein Erfolg. Bei mehr als 60 Prozent aller Neueinstellungen in Vorarlberg kamen damals ältere Arbeitnehmer zum Zug, die Unternehmen wurden dafür mit Boni belohnt. Denn so funktioniert dieses System: Wer ältere Arbeitnehmer einstellt, bekommt einen Bonus, wer Mitarbeiter über 50 Jahre entlässt, hat einen Malus zu zahlen. Jetzt will Finanzminister Hans Jörg Schelling dieses Anreizprinzip, das damals vor allem im Wiener Raum auf Widerstand stieß, zurück. Die AK Vorarlberg fordert das schon lange. Sie unterstützt Schelling darin zu 100 Prozent, betont Präsident Hubert Hämmerle. Er unterstreicht noch einmal die zentralen drei Forderungen aus Sicht der Vorarlberger Arbeitnehmervertreter: ● „Wir fordern die Einführung eines Bonus-Malus-Systems für ältere Arbeitnehmer.“ Und zwar nicht irgendwann, sondern ehestmöglich. ● Bonus und Malus müssen spürbar hoch angesetzt werden, damit sie auch Wirkung zeigen und hier kein fauler Kompromiss zustande kommt, sagt Hämmerle. ● Die AK Vorarlberg fordert die Wirtschaft auf, ihre Blockadehaltung in dieser wichtigen Frage endlich aufzugeben. 16 Menschen Oktober 2015 TREFFPUNKT AK VORARLBERG Menschen bewegen 2007 57.525 28.020 2617 Vorarlberg Österreich 2014 Grafik: AK, Quelle: Statistik Austria Kinder in Tagesheimen 1389 BETREUUNG. Innerhalb weniger Jahre hat sich der Anteil der in Betreuungseinrichtungen untergebrachten 0- bis 2Jährigen in Vorarlberg sowie in Österreich praktisch verdoppelt. HERO. Er ist ein alter Fuchs. Und in der Flüchtlingsfrage zeigt LR Erich Schwärzler gerade besonnen, was Erfahrung wert ist. ZERO. Als neuer Metaller-Chefverhandler hat Johannes Collini gleich gezeigt, was man erwarten darf. Er brach die erste KV-Runde sofort ab. AK bot Beratung, Café und Rockmusik HERBSTMESSE. Da staun- Das sind die Gewinner des AK-Messequiz $.3U¦VLGHQW+XEHUW+¦PPHUOH¾EHUEUDFKWH0DULD.HUWHV] aus Höchst das iPadGDVVLHEHLP0HVVHTXL]JHZRQQHQKDW Salvatore Siciliano (Hohenems), Thomas Goltnar (Koblach), Sabrina Galehr (Bregenz) und Margit Battisti (Götzis) dürfen VLFK¾EHUMHHLQHSporttasche freuen. Thomas Wandl (Schruns), Doris Fitz (Lustenau), Julia Rein (Dornbirn), Dagmar Svigelj (Dornbirn) und Heinrich Spöttl %UHJHQ]HUKDOWHQMHHLQHQ AK-Rucksack, Rolf Farkas (Kennelbach), Dietmar Hagspiel )X¡DFKCarsten Jielg (Klaus), Thomas Jennerwein (Wolfurt) und Pascal Hollenstein (BreJHQ]MHHLQHQKnirps. Badetücher gewannen Waltraud Stenek (Rankweil), Voislav Zubcic (Schwarzach), Ulrike Spiegl (Dornbirn), Philipp Hollenstein (Lustenau) und Pirmin Gstach (Frastanz). Erinnerungsbuch Beim Gewinnspiel der AK mussten die Messebesucher Köpfchen beweisen. Im AK-Kulturcafé sorgten Mario Wolf und sein junges Team von der Integra Ingrid Holzschuh (r.) mit Gerlinde Kinast und Jutta Gnaiger-Rathmann. für eine perfekte Bewirtung und die Band Southmade gab den Takt dazu an. Rossini Das Musiktheater Vorarlberg bringt heuer Gioacchino Rossinis „Der Barbier von Sevilla“ auf die Bühne. Die gebürtige Salzburgerin Magdalena Fuchsberger führt Regie, das Bühnenbild stammt von Angelika D. Katzinger. Die Premiere der Komischen Oper findet am Freitag, 9. Oktober, im AMBACH Götzis statt. Infos und Tickets gibt’s unter [email protected]. Landeskoservatorin Barbara Keiler Zeitzeugen und Angehörigen früherer Bewohner. Foto: Musiktheater Vorarlberg Berühmte und unzählige unbekannte Menschen hat das „Haus Widnau 2 in Feldkirch“ kommen und gehen gesehen. Für das gleichnamige Buch forschte Ingrid Holzschuh nach Geschichte und Geschichten. Zur Präsentation in der AK Feldkirch lauschten unter anderen Stadtarchivar Christoph Volaucnik und einem Platz in Rom, London oder Paris und wählt sich per Knopfdruck in ein freies WLAN ein. Nichts leichter als das, aber auch ganz schön riskant. Denn der Datenklau geht um. Das spannende Thema ließen sich u. a. auch GKK-Obmann Manfred Brunner und die Kammerräte Harald Einwaller, Jutta Gunz, Bernhard Heinzle, Erik Kollmann, Mario Wintschnig, Christian Verunica, Ishak Yilmaz, Alexandra Hirschmugl und Wolfgang Kofler nicht entgehen. MUSIKTHEATER VORARLBERG GLÄNZT HEUER MIT KOMISCHER OPER Foto: Mathis GESCHICHTE. ten die Messebesucher nicht schlecht, als sie am Stand der AK in Halle 5 täglich wie selbstverständlich auch von AK-Präsident Hubert Hämmerle beraten wurden. Als Thema dieses Jahres waren Smartphone & Co schier unerschöpflich. Seitens der Konsumentenberatung wurden Karin Hinteregger, Sandra Leichte und Paul Rusching nicht müde, auf die zahlreichen Stolpersteine in der Telekommunikation hinzuweisen. Es wirkt ja so bestechend simpel. Man steht auf Fotos: Dietmar Mathis, Dietmar Brunner Erst Wissenswertes zu Smartphone & Co – dann Ausspannen im AK-Kulturcafé. Einmal so von Herzen lachen Lesehof von AK und VN bat Otto Hofer und Günter Polanec auf die Bühne HEITER. Sie bürgen beide für Qualität: Otto Hofer, der Lustenauer Sprachkünstler, und Günter Polanec als langjähriger Fernsehmoderator. Beide haben eigene Texte mitgebracht, aber auch Roda Roda, Otto Schenk und H. C. Artmann. Begleitet wurden sie von Alesia Varapayeva (Oboe) und Katharina Felder (Fagott), die dem Lesehof mit Beethoven, Händel und Couperin einen festlichen Anstrich verliehen. Das Publikum genoss es sichtlich. Auch Moderator Thomas Matt (AK), Günter Polanec und Otto Hofer amüsierten sich königlich.
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