„Ich bin kein Kabarettist, ich zeige Haltung“

KULTUR
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DIENSTAG, 8. SEPTEMBER 2015 | SEITE 16
„Ich bin kein Kabarettist, ich zeige Haltung“
Uwe Steimle betritt am 18. September mit gemischten Gefühlen die Bühne des Torgauer Kulturhauses
TORGAU. „Zeit heilt alle Wunder“ lautet
der Titel des Programms, mit dem der bekannte sächsische Schauspieler Uwe
Steimle am 18. September ab 20 Uhr live
im Kulturhaus Torgau zu erleben sein
wird. Im Gespräch mit der Torgauer Zeitung aus diesem Anlass machte der
Künstler deutlich, dass ihn gegenwärtig
viele Fragen bewegen, die ihn auch auf
der Bühne nicht loslassen werden.
TZ: Heilt Zeit wirklich alle Wunder?
U. Steimle: Angesichts der aktuellen Ereignisse und Entwicklungen halte ich ein
Fragezeichen für unumgänglich. Die
friedliche Revolution in der DDR war ein
Wunder. Doch was ist daraus geworden?
Die Diktatur in der DDR wurde abgeschafft und durch die der D-Mark bzw.
des Euro ersetzt. Man kann den Menschen nicht agitatorisch Hoffnung einimpfen, wie es die Politiker gegenwärtig versuchen. Niemand wird gefragt, die
Menschen werden wieder auf die Straße
gehen.
Sie klingen gar nicht wie ein Kabarettist?
Ich bin kein Kabarettist, ich zeige
Haltung. Der Kapitalismus stößt an seine Grenzen. Rechts und Links wird aufeinander gehetzt. Das kann man doch
nicht ignorieren.
Sie kommen aber gern nach Torgau?
Sehr gern. Schließlich hat die Stadt ja die
erste von Luther reformierte Kirche aufzuweisen. Und Reformen werden wieder
gebraucht. Ich kenne Ihre Stadt und
zahlreiche Menschen dort schon recht
gut, freue mich auf Torgau.
Schlüpfen Sie bei Ihrem Programm in
verschiedene Rollen?
Ich spiele keine Rollen: Ich bin ich!
Sie präsentieren sich dem Publikum
diesmal auch musikalisch?
So ist es. Ich habe ganz hervorragende
Musiker an meiner Seite. Auch wenn es
nur ein Trio ist werden wir vom Volkslied
bis zur Oper die gesamte Bandbreite liefern. Außerdem bin ich wahrlich kein
schlechter Sänger. Ich verspreche dem
Publikum einen unvergesslichen Abend.
Das Kommen wird sich auf jeden Fall
lohnen.
Gespräch: Frank Lehmann
Das „Alte Lager 2.0“ wieder mit Galadinner in der Adventszeit
Uwe Steimle. Er kommt am 18. September ins Kulturhaus Torgau.
Galerie, Schlossstr. 11 ein. Sie berichten
von dem, was sich für sie hinter dem Begriff Heimat verbirgt. Vieleicht erzählen
Sie ja auch, was das Wort für sie bedeutet?
Voranmeldung unter 03421 713583.
DIVINITY ROXX in der Kulturbastion
Ein supertoller Event steht also am 12.
September ab 21 Uhr ins Haus.
Anlass ist der „Tag des offenen Denkmals“ am 13. September im Schloss
Dahlen. Der Grundgedanke dieser Ausstellung liegt darin, Motive, welche Sie
wohl nur tagsüber kennen, auch zu Zeiten darzustellen, zu denen Sie schon
schlafen. Für diese Art der Fotografie, die
Experimentalfotografie, wird es erst von
Sonnenuntergang bis spät in die Nacht interessant, historische Gebäude wie alte
Schlösser oder rekonstruierte Kirchen
künstlerisch darzustellen.
Klaviermusik in der Musikscheune
MELPITZ. Am kommenden Sonntag, den
13. September gibt es Klaviermusik in der
Musikscheune Melpitz. Die beiden Pianistinnen Carmen Stefanescu und Juliane Tautz spielen sowohl solistisch, als
auch im Duo Kompositionen von Johannes Brahms, Franz Schubert und Claude
Debussy. Das Konzert beginnt 17 Uhr. Tickets kann man sich telefonisch sichern
unter 03421 902315 oder an der Abendkasse erwerben.
Die Pianistinnen Carmen Stefanescu (l.)
und Juliane Tautz. Foto: PR
Foto: PR
TORGAU. In der Naundorfer Straße in Torgau steht das „Alte Lager“, einst eine renommierte Gaststätte mit Tanz, heute eine
Party-Location, die für Hochzeiten, Geburtstage und andere Festlichkeiten gemietet werden kann.
Ein Show-Ensemble lädt in der Adventszeit zu einem Dinner mit krimineller Dimension ein. Während des mehrgängigen
Abendmenüs geschehen Verbrechen und
die Soko nimmt sofort die Ermittlungen
auf. Natürlich unter Einbeziehung der
versammelten Gäste, die alsbald der Co-
medy, dem Wortwitz und der musikalischen Begabung des Ermittlerteams verfallen.
Glühweinempfang im Freien, anschließend drei Stunden kurzweilige Unterhaltung, dazu ein vier Gänge- Menü am wärmenden Kamin. Hinzu kommt die Ankündigung der Kommissare, dass am Ende alles aufgeklärt wird und die Gäste
unbehelligt nach Hause gehen dürfen –
das alles spricht für einen Besuch der Kriminal- Dinner- Veranstaltungen im Alten
Lager 2.0 . PI
„Diagnose Mord“ – Schreibtischtäterin aus Sachsen
Claudia Puhlfürst, Herrin von „Ungeheuer“ und „Sensemann“ kommt nach Dommitzsch.
DOMMITZSCH. „DIAGNOSE MORD“, so
lautet der Titel der Lesung von Claudia
Puhlfürst am Mittwoch, den 16. September um 19 Uhr in der Stadtbibliothek
Dommitzsch.
Claudia Puhlfürst stammt aus Zwickau
und lebt auch in dieser Stadt. Sie hat verwandtschaftliche Beziehungen und persönliche Kontakte zum Westerzgebirge.
Genau hier wohnen auch ihre beiden Privatdetektive Doreen Graichen und Norbert Löwe, die Fälle in Westsachsen bearbeiten. Die junge Journalistin Lara Birkenfeld recherchiert in anderen berühmten Fällen, wie im „Sensenmann“ oder im
„Sündenkreis“. Seit 2014 schreibt Claudia Puhlfürst auch unter dem Pseudo-
nym „Eva Fürst“. Dort ermittelt die
Rechtsmedizinerin Maja Heuberger in
den beiden Fällen „Bluttänzer und „Mädchenflüsterer“. Leser schätzen die ausgefeilte Psychologie und die Spannung der
Autorin. Mittlerweile hat sie dreizehn Krimis/Thriller veröffentlicht.
Das Spezialgebiet von Claudia Puhlfürst
ist die Humanethologie (menschliches
Verhalten), insbesondere die nonverbale
Kommunikation. Seit 2002 ist sie als
Schriftstellerin tätig, gibt Seminare zum
kreativen Schreiben und schreibt Psychothriller. Sie organisiert die Ostdeutschen
Krimitage – Mordost, ist Mitglied im Syndikat und bei den „Mörderischen Schwestern“, dem deutschen Ableger der amerikanischen „Sisters in Crime“.
Voranmeldungen und Kartenbestellungen unter Telefon 034223 48701.
PI
Claudia Puhlfürst.
Foto: Carsten Steps
Kunst einmal etwas anders
Architektur, Mensch und Natur im Lichtspiel
TORGAU. In seiner Fotoausstellung „Lichtkunst“ zeigt der versierte Amateurfotograf Georg Milling aus Großtreben Architektur, Mensch und Natur im Lichtspiel.
BELGERN. A. J. Zitterbart (der Autorenname) ist Andreas Jahn. Zitterbart ist der
Geburtsname seiner Oma. Der heute
50-Jährige war 2009 mit einem Freund für
einen knappen Monat im Frühling auf
Kuba. Er ist Lateinamerika-Fan. Und auch
ein bisschen Revolutionsromantiker. „Und
schmerzfrei“, sagt Jahn selbst. „Muss
man aber auch, wenn man als Rucksacktourist durch Kuba reist.“ Besonders,
wenn man Dialyse-Patient mit transplantierter Niere ist und anstatt der Sehenswürdigkeiten lieber fernab der großen
Touristenströme reist, so wie der heute
50-jährige Ergotherapeut. „Unsere Sehenswürdigkeiten waren die Straßen, die
Menschen“, so Jahn. Das Duo übernachtete nur bei Privatpersonen. Dabei trafen
sie auf viele lustige, skurrile und unglaubliche Situationen.
Na, sind Sie neugierig geworden? Wollen
Sie mehr über das Buch und seinen Autor wissen? Dann kommen Sie zur Buchlesung in die Stadtbibliothek in Belgern.
Am 24. September ist Andreas Jahn alias
A. J. Zitterbarth ab 18.30 Uhr live zu erleben. Er wird nicht nur aus seinem Buch
zitieren, sondern auch gern so manche
Frage aus dem Publikum beantworten.
Der Eintritt ist frei! fl
Kriminelles zur Weihnachtszeit
Schreibwerkstatt lädt zur Lesung
TORGAU. Divinity Roxx (Foto) ist auf der
ganzen Welt bekannt durch ihre Tourneen mit Megastar Beyonce, in derer Band
sie auch die musikalische Leitung hat. Sie
spielte ebenfalls mit den HipHop – Legenden von The Roots und war mit Bass Legende Victor Wooten auf Tour. Bei Warwick (Bass Gitarren Hersteller aus Sachsen) ist sie das Gesicht einer neuen BassSignature-Reihe. Für ihre tolle Live-Band
hat sie den Gitarristen Omar Gusmao von
den Foo Fighters und den Wahnsinnsdrummer Stacy Lamont Sydnor von Snoop
Dog, Busta Rhymes, Stevie Wonder, Timbaland und Puff Diddy gewinnen können!
Audenhainer Andreas Jahn liest in Belgern aus seinem Buch
Andreas Jahn (50) schildert seine
Kuba-Eindrücke.
Foto: TZ/S. Lindner
n KULTURBEUTEL
TORGAU. Unter dem Thema „Heimat ist da,
wo ich…“ laden die Mitglieder der Schreibwerkstatt des Torgauer Kunst- und Kulturvereins „Johann Kentmann“ am 12. September 2015, um 14.30 Uhr in die Kleinen
Als Rucksacktourist in Kuba
Vernissage der „Energiebilder“ in der Polbitzer Kirche am 13. September mit Jaqueline Eichelmann
POLBITZ. Alle Interessierten sind herzlich
eingeladen mit der Leipziger Ausstellerin, Jaqueline Eichelmann, am 13. September ab 16 Uhr einen Ausflug in die
Welt der Energiebilder zu machen. Selbst
auf der Suche nach neuen Wegen, hat sie
2012 das Malen für sich wiederentdeckt.
Aus dem Moment heraus entstanden seitdem Acrylbilder, die dabei helfen, sich
und die Welt mit anderen Augen zu betrachten. Wie das funktioniert? Dazu mehr
in der Vernissage, die von der klangvollen Frauengruppe „SAMACLANKA“ musikalisch und altbewährt umrahmt wird.
1964 geboren, begeisterte sich Jaqueline
Eichelmann schon frühzeitig für das Malen. Kaum laufen gelernt, war keine Malfläche mehr vor ihr sicher, auch die Tapete im heimischen Flur nicht. Daraufhin haben sie ihre Eltern im Grundschulalter
zum Kurs „Malerei und Grafik“ im Haus
der Volkskunst in Leipzig angemeldet, an
dem sie mehrere Jahre teilnahm. Während dieses Kurses und des regulären
Kunstunterrichts sind viele Bilder entstanden, die in schulübergreifenden Ausstellungen gezeigt wurden.
Nach dem Abitur ging Jaqueline Eichelmann zunächst andere Wege. Malen galt
als brotlose Kunst und das Taschengeld
war immer knapp. Also entschied sie sich,
einen „ordentlichen“ Beruf zu erlernen
und Geld zu verdienen. Nach einem vierjährigen Studium zum Diplomingenieurökonom arbeitete sie einige Jahre erfolg-
reich im Bankwesen. Die über Jahre permanent hohe Arbeitsbelastung führte jedoch dazu, dass es für sie immer
schwieriger wurde, Familie und Beruf
noch zu vereinen.
Eines ihrer Werke. Fotos: privat
Es häuften sich gesundheitliche Probleme, die sich nicht kurieren ließen. Aus
dieser Notlage heraus fing sie an, sich mit
alternativen Heilmethoden zu beschäftigen. Das führte dazu, sich mit den ureigensten Bedürfnissen, Wünschen, Fähigkeiten und Potenzialen auseinanderzusetzen. Ihr Interesse war so groß, dass sie ab
Ende 2003 bis 2007 mehrere Ausbildungen wie NLP, Bachblüten- und Schüsslersalzberatung, Homöopathie und geistiges
Heilen absolvierte. Die Ausbildungen waren sehr intensiv und lösten einen tiefen
Selbsterkenntnis- und Heilungsprozess
Jaqueline Eichelmann.
aus. Aus der ursprünglichen Suche nach
Hilfe für sich selbst wurde der Wunsch,
das dadurch erworbene Wissen weiterzugeben und sich beruflich neu zu orientieren.
2005 gab Jaqueline Eichelmann ihren Job
im Bankwesen auf. 2006 machte sie sich
mit einer Praxis für Gesundheitsvorsorge
selbständig. Die Arbeit auf diesem Gebiet
brachten ihr die Sorgen, Ängste und Nöte
aber auch die großen Potentiale und Ressourcen der Menschen sehr nahe. Auf der
Suche nach einer effektiven Unterstützung von Bewusstwerdung und Wandel
wurde sie auf das energetische Malen
aufmerksam. Große Inspiration und Unterstützung erhielt sie 2012 durch Friederike Schottmayer, die eine Galerie in Altenstadt bei München unterhält. Diese
Begegnung führte zu einer weiteren Wende in ihrem Leben, hin zur Malerei und
zu einem neuen Lebensgefühl. Es gab
nun endlich eine Möglichkeit, die eigene
Kreativität und Wahrheit unzensiert und
mit Spaß zum Ausdruck zu bringen.
Warum eine so große Faszination für diese Art des Malens? Der Schaffensprozess
wird von ihr jedes Mal wieder aufs Neue
als sehr befreiend, klärend und kraftgebend empfunden. Sich auf den Moment
einzulassen, bringt tiefe Einblicke und Erkenntnisse zum gewählten Thema, die
über das Bild an den Betrachter weitergegeben werden können. Seit 2012 sind so
über 150 Bilder entstanden, von denen nun
im Rahmen der Vernissage „Energiebilder“ ein repräsentativer Teil zu sehen ist.
Weitere Bilder und Informationen finden
Sie demnächst auf der Homepage www.
energetische-bilder.com. Torsten Freche