Heinrich-Heine-Schule verpasst in Berlin Überraschungscoup

Fußball-Mädchen aus Heikendorf haben Schleswig-Holstein bei JtfO vertreten
Heinrich-Heine-Schule verpasst in
Berlin Überraschungscoup
Platz 13 – am Ende steht da ein Ergebnis, wie es zu erwarten war. Schleswig-Holstein findet sich
beim Fußball im Konkurrenzkampf mit Deutschlands Sportgymnasien auf dem viertletzten Platz
wieder. Doch die Heikendorferinnen ließen im Turnierverlauf leider mehrere Chancen auf eine
deutlich bessere Platzierung liegen.
„Platz 8 hätte es sein müssen, ein Platz auf dem Treppchen sogar sein können“, so lautet das Fazit
der letzten Mannschaftsbesprechung. In der Vorrunde trafen die Spielerinnen der Heine-Schule auf
das hochfavorisierte Team aus Bayern und zeigten dabei eine sehr engagierte Leistung. Die
Zweikämpfe gegen die technisch überlegenen Nürnbergerinnen von einer DFB-Stützpunktschule
wurden energisch geführt und der gerechte Lohn war die 1:0-Führung nach einen Konter über
Madita Thien, den Kim Kaplan abschließen konnte. Bayern antwortete mit wütenden Angriffen und
drehte das Spiel noch vor der Pause nach einem Treffer aus kurzer Distanz und einem
Sonntagsschuss aus 30 m. Die Heikendorferinnen hatten in der zweiten Hälfte durchaus Chancen auf
den Ausgleich, verpassten diese aber. Für die Bayern ging es später auf den zweiten Platz des
gesamten Turniers, für Heikendorf blieb die Erkenntnis, zwar mit den „Großen“ auf Augenhöhe zu
spielen, aber sich dennoch in der unteren Hälfte des Klassements wiederzufinden.
Als Schlüsselspiel des Turniers erwies sich im Nachhinein die Auftaktpartie gegen NordrheinWestfalen. Diese ging zwei Minuten dem Abpfiff durch einen berechtigten Handelfmeter verloren.
Zuvor verzweifelten die Trainer Katrin Meier und Philipp Kraft mehrfach am Seitenrand, da die
Mannschaft ungewohnte Schwächen zeigte. Insbesondere die Ballkontrolle wollte nicht gelingen, so
dass das gewohnte Offensivspiel stockte. Gegen Sachsen reichte es im dritten Gruppenspiel dennoch
zu einem verdienten 1:0-Sieg. Dieser wäre am zweiten Turniertag auch gegen Rheinland-Pfalz
möglich gewesen, aber beide Abwehrreihen standen sehr gut und die logische Konsequenz hieß 9mSchießen. Keeperin Hannah Hebenstein parierte den ersten Strafstoß noch großartig, aber in der
Folge versagten gleich drei Heikendorfer Schützinnen die Nerven – wieder eine verpasste Chance.
Auch in der Folgepartie gegen Baden-Württemberg beklagten die Trainer eine mangelnde
Chancenverwertung, diese fiel allerdings weitaus weniger ins Gewicht, denn die Mädchen aus
Schleswig-Holstein spielten drückend überlegen und siegten nach Treffern von Kim Kaplan (3),
Madita Thien und Romina Schwarz mit 5:1.
Im letzten Turnierspiel wartete wieder Sachsen und das Ergebnis lautete wieder 1:0. Hannah
Kaschner, eine der wenigen Spielerinnen, die ihre Leistung gegenüber den starken
Landesmeisterschaften noch steigern konnte, traf nach präziser Vorbereitung von Madita Thien.
Abseits des Fußballplatzes genossen die Spielerinnen das vielfältige Angebot der Hauptstadt. In der
von den Veranstaltern sehr gut organisierten Woche gab es genug Anreize, um im nächsten Jahr alles
zu versuchen, sich wieder für das Finale der besten 16 Schulmannschaften Deutschlands zu
qualifizieren. „Aber das ist“, so die erfolgreichste Torschützin Kim Kaplan, „ein sehr sehr langer Weg.“
Auf den Weg, den die Mannschaft in diesem Jahr gegangen ist, darf sie ohne Frage sehr stolz sein.
Die Ergebnisse im Überblick:
Schleswig-Holstein – Nordrhein-Westphalen
0:1
Schleswig-Holstein – Bayern
1:2
Schleswig-Holstein – Sachsen
1:0
Schleswig-Holstein – Rheinland-Pfalz
2:4 (nach Neunmeterschießen)
Schleswig-Holstein – Baden-Württemberg
5:1
Schleswig-Holstein – Sachsen
1:0
Stolze Teilnehmerinnen beim Bundesfinale in Berlin (von links):
Nadine, Lina, Madita, Kim, Hannah,
Hannah, Janne, Henrike und Romina
Gruppenbild mit Steffi Jones, ehemals Weltmeisterin und heute Direktorin beim DFB. Dort ist sie für
die Bereiche Frauenfußball, Mädchenfußball und Schulfußball zuständig.
Stolze Teilnehmerinnen beim Bundesfinale in Berlin:
Hintere Reihe: Romina, Nadine, Steffi Jones, Kim, Hannah, Hannah
Vordere Reihe: Janne, Lina, Madita und Henrike