Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten

Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
DG5KR – Robert Tümmers, DARC e.V. OV G14
Remotebetrieb von Transceiver - DG5KR
Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Inhalt:
Remotebetrieb – Motivationen
Technische Konzepte – Von „umsonst“ bis „teuer“
Kleiner Kommentar des Autor zum Thema
Allgemeine Voraussetzungen zum Software-Remotebetrieb
Meine ersten Versuche und warum sie scheiterten
Meine jetzige und stabile Lösung
Ein wenig mehr Komfort bitte
Und noch mehr Komfort
Betriebssicherheit
Zukunftsaussichten
Live Demonstration
Remotebetrieb von Transceiver - DG5KR
Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Remotebetrieb – Motivationen
Es gibt viele Motivationen sein TRX Remote zu betreiben. Einige davon könnten
sein:
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Der Heimatshack hat keine Antennen Genehmigung.
Ich bin viel Unterwegs und möchte im Hotel trotzdem QRV sein
Ich sitze im Sommer gerne im Garten, statt im „heißen“ Shack.
Ich möchte Nachts QRV sein, ohne meine YL im Schlaf zu stören.
Überall QRV ohne mein Gerät auszubauen.
Und vieles mehr…
Meine persönliche Motivation war es bei schönem Wetter im Garten QRV zu sein, ohne mein
TRX auszubauen oder spät Abends im Gartenhaus QRV sein ohne die Familie mit meinem
nächtlichen QSO zu stören.
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Technische Konzepte – Von „umsonst“ bis „teuer“
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Prinzipiell werden zwischen Hardwarekonzepten und Softwarekonzepten unterschieden.
Hardware Konzepte sind einfach zu bedienen, Betriebssicher und teuer.
Software Konzepte sind von einfach bis kompliziert zu bedienen, Betriebssicher oder nicht
und billig bis umsonst.
Beispiel einer Hardware basierenden Lösung der Firma Remoterig
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Kleiner Kommentar des Autor zum Thema
„Der Remotebetrieb wird manchmal verspottet, weil er kein richtiger Funkbetrieb ist.“
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Dieses Konzept ist nicht mit einem Echolink Betrieb von PC zu PC/Repeater zu
vergleichen.
Hierbei handelt es sich um ein virtuelles „abnehmbares Bedienteil“ mit unendlich
langem Steuerkabel“.
Es wird immer noch der eigene Transceiver am Heimatstandort benutzt.
Ich finde jede technische Innovation im Amateurfunk sollte mit offenen Armen
empfangen werden. Ob ich selber davon Gebrauch mache entscheidet nicht darüber
ob diese Innovation zum Amateurfunk gehört oder nicht.
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Allgemeine Voraussetzungen zum Software-Remotebetrieb
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CAT fähiger Tranceiver
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LAN Verbindung (Bei einer Internetverbindung wird ein VPN empfohlen)
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Einen Windows PC/Notebook als „abgesetztes Bedienteil“
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Einen Windows PC/Notebook als „Server“
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Am Server: COM Port oder USB zur CAT Kommunikation. (Notwendig)
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Am Server: 2. COM Port zur PTT (oder CW Keyer) Steuerung. (Optional)
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Ein Modem für digital Betriebsarten, z.B. PSK zur Audioübertragung in beide Richtungen.
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Software zur Steuerung des TRX. Je nach Konzept ist die Auswahl unterschiedlich. Dazu
im weiteren Verlauf mehr.
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Meine ersten Versuche und warum sie scheiterten – Irrtum 1
Meine erster Versuch war einfach ein „Windows Remote Desktop Zugriff“ auf meinem PC mit
der CAT Software, hier Ham Radio Deluxe. Audio wurde dabei mit dem RDP Protokoll „durch
geschleift. Hedoch war die notwendige Bandbreite so hoch, das eine Verbindung via Internet
nur bei Higspeed (Upload > 5 Mbit) möglich war.
LAN
RDP Protokoll
Fazit: Die Lösung war wegen der notwendigen Bandbreite nicht Internetfähig. Die
Audioübertragung war wegen fehlender Kompression selbst im LAN nicht gesichert.
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Meine ersten Versuche und warum sie scheiterten – Irrtum 2
Meine zweiter Versuch unterschied sich lediglich in der Audio Übertragung mittels
Skype. Hier war zwar die Bandbreite ausreichend, allerdings war das Handling für
den Verbindungsaufbau recht unhandlich. Es war nicht zu gebrauchen.
Audio
LAN
RDP Protokoll
Fazit: Die Lösung war technisch machbar, aber im Handling nicht zu gebrauchen.
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Meine ersten Versuche und warum sie scheiterten – Irrtum 3
Auf der Suche nach einer Audio Übetragung via LAN/Internet wurde ich fündig.
Eine Software von IW5EDI namens IPSOUND. Diese sehr einfache Software übertrug das
Audio Signal in beide Richtung mit geringer Bandbreite. Das funktionierte im Handling super.
Technisch auch einwandfrei. Leider waren die Audio Latenzen bei 0,6 bis 1 Sekunde. Was
sich wenig anhört, erweist sich im Contest als unmöglich, weil die PTT mit dem letzten Wort
eine Sekunde fest gehalten werden sollte.
LAN
RDP Protokoll
Audio
Fazit: Super Lösung für Klön QSOs. Aber die Latenzen stören und der Partner sollte drauf
hingewiesen werden.
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Remotebetrieb von Amateurfunkgeräten
Meine jetzige und stabile Lösung – RemoteHams.com
Bei meiner Recherche traf ich auf eine Seite www.RemoteHams.com von KG6PYI. Hier wird
Funkamateuren mittels einer Server und Clientsoftware die Möglichkeit geboten seinen
Transceiver über das Internet zur Verfügung zu stellen oder andere RIGs mit der
Clientsoftware zu benutzen.
Bei meinen Tests zeigte die Software sich erstaunlich stabil und sehr flexibel
konfigurierbar. Die Audiolatenzen sind erstaunlich klein, auch bei geringe
Bandbreite (< 256KBit/s).
Die Serverconsole auf der RIG Seite
Mein „abgesetztes“ Bedienteil (frei konfiguriert)
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Ein wenig mehr Komfort bitte
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RemoteHams bietet umfangreiche Einstellungen für Benutzer, Benutzergruppen oder
Admins.
Je nach RIG Modell werden Bedienelemente freigeschaltet oder ausgeblendet.
Die Station kann im Internet auf der Seite www.RemoteHams.com publiziert werden und
ist dann für andere OMs sichtbar und benutzbar – muss es aber nicht!
Ich selber publiziere meinen RIG nicht (ist für andere Unsichtbar) und ist nur von mir im
LAN (oder VPN) nutzbar. Ein Zugriff direkt vom Internet ist nicht möglich.
Wenn die PTT auf dem Server mittels COM-Port gesteuert wird, ist auch CW möglich.
Gegeben wird dabei als Text und wird dann als CW gesendet.
Am „Bedienteil“ kann ein Mikro mit PTT und eine CW Taste angeschlossen werden.
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Und noch mehr Komfort
Dank der RCForb „HRD-IP Emulation“ wird im Ham Radio Delux Logbook Frequenz und Mode automatisch
übernommen. Ein Klick auf die Station im DX Cluster wechselt automatisch die QRG.
Feine Sache.
Hier bin ich gerade
Die Clustermeldung
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Betriebssicherheit
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Mein Transceiver Netzteil lässt sich per Remote (Netzwerk, Internet) mit einem Raspberry PI ein und
ausschalten.
RCForb Server schaltet nach 180 Sekunden von TX auf RX (TX-Timeout).
„Stürzt“ der Server ab oder bleibt hängen, kann ich durch den 1. Punkt den TRX abschalten um eine
Dauersendung vorzubeugen.
Fällt zu Haus das Internet aus, dann schaltet der Raspi das RIG Netzteil nach einer Minute autonom ab.
220V
12V 30A
Monitor Leitung
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Wichtig! Es ist sehr darauf zu achten, das keine HF ins Shack kommt, welches den „Server“ zum
Absturz bringen könnte oder die COM Schnittstellen stört.
Der verwendete Server PC soll möglichst Störstrahlungs frei sein.
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Zukunftsaussichten
Leider gibt es diese Lösung nur für Windows.
Ich entwickle zur Zeit eine brauchbare Lösung für Linux auf dem
Raspberry PI.
Auf Grund der vielfältigen Möglichkeiten liegt die Herausforderung im
„Finden“ der richtigen Kombinationen.
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Noch Fragen ?
Vielen Dank
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