Qualität fängt mit an!

Qualität fängt mit
an!
Systemakkreditierung an der Universität Würzburg - Informationen für die Fakultäten
1. Was kommt da auf uns zu?
Akkreditierung ist
Pflicht
Das bayerische Hochschulgesetz sieht die Akkreditierung von Bachelor- und
Master-Studiengängen verpflichtend vor. Dabei haben die Hochschulen die
Wahl zwischen zwei Alternativen: Programmakkreditierung für Einzel- und
Bündelakkreditierungen mit externen Agenturen oder Systemakkreditierung,
bei der die Hochschule nachweisen muss, dass sie selbst in der Lage ist, die
Qualität ihrer Studiengänge zu sichern und weiterzuentwickeln. Die Universität
Würzburg hat sich für die Systemakkreditierung entschieden und dies auch in
die Zielvereinbarungen mit dem StMBW eingebracht. Im sogenannten
Frostbescheid sichert uns das Ministerium zu, dass nicht parallel zu den
Vorbereitungen für die Systemakkreditierung Programmakkreditierungen
durchgeführt werden müssen.
Lizenz zur internen
Akkreditierung
Mit einer erfolgreichen Systemakkreditierung bekommen wir die Lizenz, unsere
Studiengänge selbst zu akkreditieren und das Siegel des Akkreditierungsrates
zu vergeben. Zwar gewinnen wir damit an Autonomie, aber bekommen auch
eine komplexe Aufgabe hinzu, nämlich die Qualität unserer Studiengänge
selbst auf den Prüfstand zu stellen. Das kann unter Umständen eine größere
Herausforderung sein, als die Akkreditierung eines Studiengangs an eine
externe Agentur zu vergeben und die Bewertung in die Hände von externen
Gutachtern zu geben. Der große Vorteil liegt jedoch darin, einer gefühlten
Willkür zu entrinnen, mit weniger Aufwand selbst ein klares Verständnis von
Qualität in Studium und Lehre zu gewinnen und dies auch universitätsweit
umzusetzen.
Rahmenvorgaben
und Spielraum
Für die Form unseres QM-Systems für Studium und Lehre müssen wir einige
Vorgaben wie die der KMK oder die Akkreditierungskriterien einhalten. Darüber
hinaus ergibt sich jedoch noch genügend Spielraum für eine
fakultätsspezifische Ausgestaltung des Qualitätsmanagements. Das Team des
Referats A.3 unterstützt Sie dabei gerne.
2. Ablauf des Verfahrens
Vorläufiger
Zeitplan
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1. Begehung
Die erste Begehung dient dazu, der Gutachtergruppe das QM-System der
Universität Würzburg und sein Funktionieren verständlich zu machen.
2. Begehung
Die zweite Begehung nutzt die Gutachtergruppe zur Prüfung, wie sich das QM-
Dezember 2015: Bescheid über die Zulassung
Februar 2016: Der Hauptantrag geht auf den Gremienweg
April 2016: Einreichen des Hauptantrags bei AQAS
Juni/Juli 2016: 1. Begehung (Systembegutachtung)
1. Quartal 2017: 2. Begehung (Merkmalstichprobe)
September 2017: Entscheidung über Siegelvergabe bei AQAS
Referat A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung; 3.Oktober 2015
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System auf Studiengangsebene niederschlägt. Können wir mit unserer
Herangehensweise die Qualität in Studium und Lehre sicherstellen und
weiterentwickeln? Wie gehen wir mit kritischen Situationen und Entwicklungen
um?
Abschlussgutachten
Die Erkenntnisse der Gutachtergruppe aus beiden Begehungen fließen in das
Abschlussgutachten ein, in dem auch Auflagen und Empfehlungen
ausgesprochen werden können. Auflagen müssen innerhalb von neun Monaten
erfüllt werden.
Und danach?
Sobald die Universität Würzburg das Siegel des Akkreditierungsrates erlangt hat,
gelten alle Studiengänge, die bis dahin das QM-System (jährliches Monitoring
und 9-Jahres-Zyklus) durchlaufen haben, als akkreditiert. Das wird in den
entsprechenden Diploma Supplements vermerkt und im bundesweiten
Verzeichnis akkreditierter Studiengänge eingetragen. Nach und nach
durchlaufen auch die anderen Studiengänge das QM-System und erlangen dann
das Akkreditierungssiegel. Sechs Jahre nach der Siegelvergabe müssen wir uns
der Systemreakkreditierung stellen; in der Zwischenzeit wird es noch eine
Zwischenevaluation geben.
3. Das QM-System der Uni Würzburg
Das QM-System der Universität Würzburg besteht aus dezentral und zentral verantworteten
Elementen, die in zwei Kreisläufen ineinandergreifen:
Die Studiengänge durchlaufen ein jährliches Monitoring, für das folgender Rahmen gilt, der im
Detail fakultätsspezifisch gestaltet werden kann:
Darüber hinaus kommen in einem 9-Jahres-Turnus noch zwei weitere Instrumente hinzu, die ein
Studiengang durchlaufen haben muss, bevor er zur internen Zertifizierung bzw. Akkreditierung
zugelassen wird:
Referat A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung; 3.Oktober 2015
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Die interne Zertifizierung wird von der Präsidialkommission für Qualität in Studium und Lehre
(PfQ) beraten und eine Beschlussempfehlung an die Universitätsleitung weitergegeben. Die
Universitätsleitung kann mit ihrem Beschluss über die interne Zertifizierung verbindlich
umzusetzende Auflagen sowie weitere Empfehlungen aussprechen. Das StMBW wird über die
zertifizierten Studiengänge informiert, muss nach derzeitigem Stand aber weiterhin bei der
Einrichtung von neuen und wesentlichen Änderungen an bestehenden Studiengängen
einbezogen werden.
4. Was müssen wir noch tun?
Das nächste halbe Jahr wird davon geprägt sein, das QM-System in den Details auszuarbeiten,
einzelne Elemente auszugestalten und zu beschreiben sowie den sogenannten Hauptantrag zur
Systemakkreditierung zu verfassen. Dieser soll zwar nur rund 40 Seiten umfassen, die werden
jedoch durch einen umfangreichen Anhang ergänzt.
Auswahl der Aufgaben, die zentral bearbeitet werden:
QM-Handbuch
Alle Prozesse, Instrumente und Methoden im Kontext des
Qualitätsmanagements werden in einem QM-Handbuch dargelegt und
veröffentlicht.
Evaluationsordnung
Die derzeit gültige Evaluationsordnung bildet das inzwischen ausgestaltete QMSystem nicht ab und muss entsprechend überarbeitet werden.
Studiengangentwicklung
Der Prozess und das Handbuch zur Studiengangentwicklung werden derzeit
überarbeitet.
Kennzahlenset
Den Fakultäten muss für das jährliche Monitoring ihrer Studiengänge und der
übergreifenden Qualität in Studium und Lehre ein aussagekräftiges Set an Daten
Referat A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung; 3.Oktober 2015
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und Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Befragungssystem
Die JMU verfügt über ein gutes Befragungsinstrumentarium, allerdings sollten
Turnusse, Auswertungsmodalitäten und Maßnahmenableitungen genauer
festgelegt werden.
Kooperationsstudiengänge
Die Akkreditierungsregeln geben vor, wie die Qualität von
Kooperationsstudiengängen gesichert werden soll. Diese Vorgaben müssen für
die entsprechenden Studiengänge an der Universität Würzburg noch umgesetzt
werden.
Lehramt
Weil wir im Lehramt keine Bachelor- bzw. Masterstudiengänge haben, sind sie
zwar nicht Gegenstand der Betrachtung in der Systemakkreditierung, aber sie
sollen natürlich – wie alle anderen Staatsexamensstudiengänge auch – in das
QM-System integriert werden.
Was in den Fakultäten angegangen werden muss:
Rollenkonzept
Die Verantwortlichkeiten der Fakultäten im Kontext des QM-Systems sollten klar
benannt, verteilt und eingeübt sein. So können die Kernprozesse zur
Qualitätssicherung und -entwicklung der Studiengänge umgesetzt und
Qualitätskreisläufe geschlossen werden.
Qualitätsziele
Hat die Fakultät - ausgehend von den universitätsweiten - eigene Qualitätsziele
für den Bereich Studium und Lehr abgeleitet und diese veröffentlicht? Diese
Qualitätsziele sollten zu Reflektion über die Qualität der Studiengänge
herangezogen werden.
Transparenz
Sind zentrale Dokumente wie die Qualitätsziele, die Umsetzung des
Rollenkonzepts und das fakultätsspezifische Qualitätsmanagement für
Studierende und Lehrende gut zugänglich?
jährliches
Monitoring
Das jährliche Monitoring nimmt aktuelle Entwicklungen übergreifender Aspekte
von Studium und Lehre sowie die einzelnen Studiengänge in den Blick. In der
Studienfachkommission werden Erkenntnisse aus Befragungen, Statistiken und
den Maßnahmen des Vorjahres diskutiert und das weitere Vorgehen abgeleitet.
Dabei können auch besondere inhaltliche Schwerpunkte (z. B. der studentische
Workload) gesetzt werden. Die Ergebnisse werden für die/den Studiendekan/in
im Studienfachbericht festgehalten.
Berichtswesen
Um die Studiengänge einzeln im Blick zu behalten, verfassen größere Fakultäten
Studienfachberichte jeweils für ein selbst definiertes Bündel von
Studiengängen. Die bzw. der Studiendekan/in nimmt die Studienfachberichte
als Grundlage für den jährlichen Lehrbericht.
9-Jahres-Zyklus
Für die Studienfachevaluation sollte eine Fakultät ausarbeiten, ob sie in der
Befragung besonderes Erkenntnisinteresse hat, für das entsprechende Fragen an
die Studierenden gerichtet werden sollten. Ebenso bedarf das Studienfachaudit
besonderer Vor- und Nachbereitung (Zusammenstellung der Unterlagen für die
Gutachter und Reflektion der Auditergebnisse), die anschließend in den Prozess
zur internen Zertifizierung bzw. Akkrediterung eingebracht wird.
Referat A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung; 3.Oktober 2015
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Kompetenzorientierung
Sind die Module und die Modulprüfungen der Studiengänge kompetenzorientiert
gestaltet?
Anerkennung
Ist Anerkennung von Studienleistungen sowie außeruniversitärer
studienrelevanter Leistungen ausreichend und transparent geregelt?
Employability
Auf welche beruflichen Tätigkeitsfelder zielt ein Studiengang ab? Wie werden die
Studierenden darüber informiert? Hat die Fakultät die berufliche Orientierung der
Studierenden und Absolvent/inn/en im Blick? Inwiefern nutzt die Fakultät ihre
Kontakte zur Berufspraxis?
Prüfungswesen
Mit welchen Maßnahmen stellt die Fakultät sicher, dass die
Prüfungsorganisation reibungslos verläuft, die Prüfungsgestaltung angemessen
und Bewertungsrichtlinien transparent sind?
Workload
Wird der ursprünglich geschätzte studentische Workload (Arbeitsaufwand)
regelmäßig überprüft (z. B. über entsprechende Fragen in der
Lehrveranstaltungs- oder Modulevaluation) und falls nötig nachjustiert?
5. Kontakt
Falls Sie Fragen haben, etwas anmerken wollen oder Unterstützung benötigen, dann stehen wir
Ihnen gerne zur Verfügung:
Dr. Anette Köster
(Leiterin Ref. A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung)
Tel.: 85451; E-Mail: [email protected]
Dr. Christof Clausing
(Ref. A.3 Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung)
Tel.: 83103; E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Andrea Szczesny
(Vizepräsidentin für Qualitätsmanagement & Organisationsentwicklung)
Tel.: 81018; E-Mail: [email protected]
Das QM-System auf den Webseiten der Universität Würzburg:
http://www.qm.uni-wuerzburg.de/startseite/
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