Erfolgreichste „Greco-Oldies“ seit Beginn der Weltmeisterschaften ! DRB-Veteranen holen 13 Medaillen / Gold für A. Gorke, M. Govedarica, T. Frisch und P. Heckmann In diesem Jahr fanden die 11. Weltmeisterschaften der Veteranen GR im finnischen Kouvola statt. Unter den 251 Teilnehmern aus 32 Nationen konnte sich die DRB-Mannschaft mit 18 Teilnehmern und 13 Medaillen erstmals auf den 3. Platz in der Nationenwertung behaupten. Das Deutsche Team war überhaupt das erfolgreichste seit 10 Jahren im Greco-Bereich. Am ersten Wettkampftag gleich vier Medaillen Gestartet wurde am Freitag mit der Altersklasse B + E. In seinem ersten Jahr bei den 41-45 jährigen scheint bei Dr. Andreas Kusche die Pechsträhne nicht abzureißen. In 85kg scheiterte er nach 3 Runden knapp an den Ungarn. Bereits die 3. Teilnahme für den Schorndorfer zum wiederholten Mal nach erstem Kampf die Niederlage gegen keinen der späteren Finalisten. Ebenfalls im ersten Jahr B eine Gewichtsklasse tiefer erkämpfte sich Marcus Demmler (KFC Leipzig) den ersten Sieg für die Deutschen durch Überlegenheit gegen den einzigen teilnehmenden Iraner. Aber auch er hatte im zweiten Durchgang gegen den Finnen keine Mittel zum Sieg und am Ende wurde Marcus Achter. Zu leicht für das Schwergewicht startete erstmalig auf einer WM, der Mittelfranke vom TSV Feucht Andreas Vogl. Mit knapp über 100kg hatte er gegen den späteren Drittplatzierten und Hünen aus Ungarn keine Chance. Den ersten Paukenschlag für Team Germany landete Andreas Gorke in 97kg. Der zweite Leipziger in der AK-B hatte zwar Losglück mit der Nr. 1 unter 7 Teilnehmern, musste aber im Halbfinale gegen den Weltmeister von 2002 u. 2005, Yankoksky aus RUS antreten. Klug und souverän kämpfte er den Russen sicher in zwei Runden nieder. Den vermeintlich Besten in seiner Klasse bezwungen, traf er im Finale auf einen der besseren Ukrainer seiner Gewichtsklasse. Ein verbissener Kampf, Runde eins: 3:0 für Andreas, Verlust der 2. Runde mit 0:2, doch Andreas war taktisch super drauf und holte sich den letzten Durchgang mit 1:0 und die erste Goldmedaille für Deutschland. Bei den Fast-Rentnern – aber noch sportlich mehr als agilen Ringern kamen die Deutschen erstmals auf Touren: 3 Teilnehmer – 3 Medaillen, erster, zweiter und dritter Platz ! Im Vorfeld schon mit Chancen erwartet wurde der Debütant einer WM-GR - Peter Heckmann, Normalgewicht-Reduzierung auf 63kg war Voraussetzung für den ehem. Coach von Ziegelhausen. Im nordischen Turnier hatte Peter gleich zu Beginn seinen härtesten (im wahrsten Sinn des Wortes) Kampf. Der erste von drei Russen kam mit übertriebener Härte. Nach erfolgreicher ersten Runde für Peter (7:0) konterte der Russe in Runde Zwei mit einem erfolgreichen Kopfeinsatz, der den Deutschen nach mehreren Minuten Platzwundenversorgung aus dem Konzept brachte (PN 3:6). Doch der letzte Kampfabschnitt sorgte für Klarheit im ringerisch-taktischen-Bereich, der Badener schont seinen Kopf und verteidigt seinen Punkt. Nach drei Runden kam der zweite Kampf für den bekannten HeckmannBruder. Der bisher unbesiegte Schwede N. Andersen holte sich gleich die ersten Punkte gegen den Altstettler, dieser konterte mit einem Bauerngriff („Bickelrollade“) und legte den Schweden auf beide Schultern. Der zweite Russe im dritten Kampf wurde mit zwei Überlegenheitsrunden abgefertigt und ein weiterer Russe schmiss schon vor dem Match das Handtuch und gab gegen den Ex-Kirchheimer auf. Das zweite Gold für Germany !! Bereits im letzten Jahr in der gleichen Gewichtklasse kämpften Artur Sammet und Peter Kulikov in 97kg. Wieder holten beide eine Medaille. Artur hatte im ersten Durchgang einen Ägypter, klare Sache für den Ziegelhausener, zwei klare Runden und der Sieg war in der Tasche. Im zweiten Kampf dann gleich den letztjährigen Titelträger aus Ungarn Zoltan Fekete. Auch diesmal reichte es noch nicht zum Sieg, zwei knappe Rundenverluste und Artur hatte Chance auf Platz 3. Sein Gegner aus den USA ist nicht mehr angetreten und der Freistilvizeweltmeister Artur holte sich seine 9. Bronzemedaille bei diesen Weltmeisterschaften. Peter Kulikov von der KG Baienfurt loste sich erst einen Serben zu, den er gleich schulterte. Der zweite Gegner: V. Bochkarev RUS 6-facher Veteranenweltmeister. 1. Runde - Überlegenheit für den Deutschen (6:0). Dann kontert der Russe mit einem 2:2- letzte Wertung für sich. Die letzte und entscheidende Runde holt sich Peter mit einer Rolle und zieht ins Finale ein. Hier trifft er ebenfalls auf den Ungarn, doch auch für Peter hat es noch nicht für einen Sieg gereicht (0:1, 1:0, 0:1) aber die Silbermedaille hat er sich verdient. Milos Govedarica und Tilo Frisch in Höchstform Die 46-55-jährigen (AK C+D) waren am folgenden Tag an der Reihe. In der C-Klasse mit 5 Deutschen, startete Horst Winter in der 69kg-Klasse. Der Meringer hatte im ersten Kampf einen der drei Russen unter den 12 Teilnehmern. Im Halbfinale unterlag der ehemalige Bantamgewichtler aus Schwaben den konditionsstarken Schweden P. Eriksson nach gewonnener erster Runde noch 0:4 u. 0:1. Das kleine Finale wurde noch mal eine Herausforderung für Horst gegen einen Kasachen. Kämpferisch stark holt sich Horst Winter nach zwei Kampfabschnitten die Bronzemedaille. International erstmalig ins Weltergewicht aufgerückt war Uwe Hemmann, zwar die Losnummer 1 gezogen, hatte der Leipziger ein quantitativ (13 Tn.)- und qualitativ stark besetztes Teilnehmerfeld. Im ersten Durchgang noch siegreich gegen einen Russen (4:0 u. 6:0) ging es beim Einzug ins Finale gegen den iranischen Schweden Seifkhani (5 x WM) bereits zur Sache: 1. R.- 5:0 für Uwe, dann 0:4 und 0:3 – und nur noch die Chance auf Platz drei war gegeben. Doch der ukrainische Gegner (3facher WM) war auch nicht ohne. Hier verschenkte Uwe nach überlegener erster Runde (7:1) durch zuviel Risiko im zweiten Abschnitt (SN) seine Medaille. Als Titelverteidiger ging Dr. Andreas Schröder in 85kg an den Start. Gleich zu Beginn ein schwerer Brocken, der Gegner A. Markkola SWE hatte bereits einiges Edelmetall für sich verbucht. Andreas kämpfte clever und besiegte den Weltmeister von 2007 glatt in zwei Runden. Im Halbfinale traf der noch aktive Obereisesheimer auf den bärenstarken Russen Presnov Yuri, hier unterlag er im ersten Durchgang mit 3:1, ließ in Runde zwei mit einem 1:0 nochmals hoffen, musste aber im letzten Durchgang (0:4) die Hoffnung aufs einen zweiten Titel begraben. Der Agrardoktor ließ aber seinen Kopf nicht hängen und holte sich über die Hoffnungsrunde mit einem Sieg über den Griechen (2:0, 1:0) und einen weiteren über M. Gorev RUS (1:0, 5:0) noch Edelmetall. Wieder mal 2 Deutsche in 97kg, Milos Govedarica (TSV Burgebrach) und Mirko Zebisch (KFC Leipzig). Beide losten wieder gut, Losnummer 1 u. 3, bei 7 Teilnehmern. Nachdem Milos erst pausierte, ging es für Mirko bereits im ersten Match um einen Podestplatz. Der türkische Gegner schien anfangs überlegen (0:7 PN). Doch Mirko sollte nicht umsonst eine Gewichtsreduzierung von über acht Kilogramm auf sich genommen haben und siegte in Runde zwei mit 4:2. In der entscheidenden Phase ging es hin und her und Mirko machte nach einem Kontergriff kurzen Prozess und schultert den Türken. Im nächsten Kampf kam es zum GER-GER Duell. Der ausgeruhte Milos besiegt Mirko mit 3:0 und 2:0. Somit war Mirko Zebisch bereits sicherer 3. Weltmeister. Milos Govedarica dagegen hatte noch das Finale gegen seinen Angstgegner Dukov aus Russland zu bestreiten. Dukov, der bereits 4mal Veteranen-Gold einheimste, hatte an diesem Tag nicht den Hauch einer Chance gegen den hervorragend aufgelegten Ex-Bosnier, Milos Govedarica, und unterlag glatt in zwei Runden. Somit Gold Nr. 3 für Deutschland. Eine Altersklasse höher (51-55 Jahre) kamen weitere drei DRB-Vertreter zum Einsatz. Tilo Frisch, zum zweiten Mal dabei, zeigte sich in körperlich und geistig guter Verfassung. Erster Gegner, der Weltmeister von 2007 Tervo Hannu FIN – 3:0, 1:0 – Sieger Tilo Frisch ! Halbfinale, Akyldiz H. TUR, 6:0, 7:0 – Überlegenheitssieger Tilo Frisch !! Und im Finale ein zweifaches Zwei zu Null Ergebnis gegen den Weißrussen Barshchai – ein sehr souverän – starker – Weltmeister – Tilo Frisch - SUPER. Des Weiteren waren zwei Halbschwergewichtler in Klasse D auf der Matte. Norbert Linz (SV Zella Mellis) und Konrad Rankl (SV Mietraching) trafen im nordischen Turnier gleich im ersten Match aufeinander. Wie schon im Finale auf der German Masters, siegte Norbert in zwei Runden (1:0, 1:0). Das gleiche Ergebnis erkämpfte sich der Thüringer auch im zweiten Kampf gegen den Finnen. „Koni“ Rankl hingegen unterlag im zweiten Kampf gegen den Titelverteidiger aus Polen mit 0:1 und 0:2. Der Niederbayer hatte somit in der letzten Begegnung gegen den Finnen die Möglichkeit auf Platz Drei. Nach drei Runden ohne technische Wertung war die Freude bei Koni groß über die gewonnene Bronzemedaille. Kurz darauf folgte auch der Kampf um Platz eins zwischen Norbert Linz und N. Wiezorkiewicz POL. Norbert fand gegen den Polen kein Konzept und unterlag 1:2 u. 0:3. Aber Silber war gewonnen! Überraschung durch Manfred Rössner Bei den jüngsten der Veteranenringer (Ak A 35-40Jahre) kamen am letzten Kampftag die letzten drei Deutschen zum Einsatz. Mit Eduard Kruse (63kg) vom TSV Herbrechtingen hatte man durchaus ein heißes Eisen im Feuer. Nervös und unkonzentriert verschenkte der ehemalige Bundesligaringer gleich im ersten Kampf seine Chance auf den Titel: In Runde eins noch Siegreich gegen den türkischen Vertreter, folgte eine Unachtsamkeit in der möglichen zweiten Siegrunde und der Türke holte sich nach weiterem Durchgang den taktischen Gesamtsieg. Bei acht Teilnehmern hatte „EDI“ nun die Möglichkeit gegen den Norweger auf einen Podestplatz. Nach sicherer erster Runde (4:0) konterte der Skandinavier kurz vor Ende der 2. R mit einer zwei zum Rundenausgleich. Doch der Herbrechtinger holte sich in Runde drei ein sicheres Drei zu Null. Die sechste Bronzemedaille für Deutschland. Kurzfristig entschied sich Manfred Rößner eine Gewichtsklasse tiefer (69kg) auf dieser Weltmeisterschaft anzutreten. Unter sechs Teilnehmern hatte er beim Wiegen bereits die Glücksnummer 2 gezogen und damit schon eine sichere Medaille. Doch Manfred wollte nicht so billig zu einer Plakette kommen. Bereits im Halbfinale traf er auf den Lokalmatadoren aus Finnland und mobilisierte all seine Kräfte. Unerwartet konnte der Zirndorfer Ringer den Kampf für sich entscheiden (1:0, 2:0). Dadurch war der große Leichtgewichtler überraschend im Finale dieser WM. Hier hatte er den bis dahin überlegenen Türken M. Ozmus zum Gegner. Der körperlich sehr starke Türke hatte auch den Deutschen im Griff und siegte Überlegen. Doch der unerwartete Vizemeister Manfred, hatte große Freude zum Jubeln. Auch Thomas Baumann sah sich in der 97kg-Klasse als Außenseiter. Der Unternehmer aus Taucha musste gleich im ersten Duell gegen den späteren Finalisten aus Finnland antreten. Hier war aber von Überlegenheit keine Spur und er unterlag nur knapp mit 1:1 u. 0:2. Bereits im Vorfeld mit einer Leistenverletzung gehändikäppt konnte Thomas in der Hoffnungsrunde nach gelungener Aktion gegen den Weißrussen den Kampf nicht mehr aufnehmen und hat aufgegeben. Der zufriedene Mannschaftsleiter der Deutschen, Mario Baumeister, hatte als Unterstützung den ehem. Spitzenkampfrichter Fredi Albrecht mit dabei. „ Fredi war mehr als eine Unterstützung“, so Mario Baumeister über Fredi Albrecht: „Eine Größe als Ringer - Eine Größe als Kampfrichter – Eine Größe nicht nur in cm, sondern auch als Betreuer der deutschen Veteranenringer auf dieser Weltmeisterschaft“. Außerdem im Einsatz, Mario Schmidt, der einer der besten Kampfrichter dieses Turniers war und hier erfolgreich seine internationale KR-Lizenz erwarb. Als persönliche Betreuer reisten für A. Sammet und P. Heckmann der ehem. Spitzenringer P. Michalik und K. Teichgräber mit nach Kouvola. Tilo Frisch hatte aus Dessau seinen Vorstand W. Gehrke, L. Schneider und den gemeldeten, aber leider im Vorfeld verletzten Ringer, Sven Nickel dabei. Tragischer Herztod auf der Ringermatte Am zweiten Wettkampftag der Veteranenweltmeisterschaften kam es zu einem sehr traurigen Todesfall, der den finnischen Ringerverband und alle teilnehmenden Nationen schwer erschütterte. Der US-Amerikaner Michael Cain erlitt in seinem ersten Kampf, in der 130kg-Klasse, während der zweiten Runde einen Herzinfarkt. 20 Minuten lang kämpften die Ärzte und Sanitäter mit Wiederbelebungsversuchen und einem ……………gerät um das Leben des 53-jährigen. Trotz des Schocks für alle Beteiligten wurde die Veranstaltung nach Rücksprache mit FILA-Präsident Martinetti fortgesetzt. Der bis Dato liebenswerte und sympathische Sportler aus Florida hinterläst seine Frau und zwei kleine Kinder. Peter Heckmann nach seinem Schultersieg im vorgezogenen Finale gegen den Schweden Siegerehrung AK-B 97kg 1. Platz Andreas Gorke GER, 2. Platz I. Malyshanskii UKR, 3. Platz S. Yankovsiy RUS u. V. Ohloblin UKR Weltmeister Tilo Frisch, mit seinem Dessauer Betreuerstab v.l. Lothar Schneider, Sven Nickel u. Winfried Gehrke Milos Govedarica (li.) gewinnt im Finale gegen den Russen Y. Dukov Mannschaftsbetreuer Mario Baumeister und Fredi Albrecht Die erfolgreiche deutsche Veteranenmannschaft
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