Wieviel Dichte erträgt der Mensch?

Genossenschaft Olma Messen St.Gallen
Bauen und Gesellschaft
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Medienmitteilung
Wieviel Dichte erträgt der Mensch?
2. Fachtagung «Bauen und Gesellschaft» an der Immo Messe Schweiz
Während der Immo Messe Schweiz findet am Freitag, 18. März 2016, zum zweiten Mal die
Fachtagung «Bauen und Gesellschaft» statt. Sie sucht Antworten auf die Frage, wie viel
Dichte der Mensch erträgt. Sechs Referenten thematisieren Dichte, Raumplanung und Architektur, welche den menschlichen Bedürfnissen in Zukunft gerecht werden. Das Programm ist eine spannende Kombination aus Referaten und Austausch von Praxis und
Wissenschaft.
Die erste Durchführung der Fachtagung «Bauen und Gesellschaft» war letztes Jahr mit 131 Teilnehmenden ein voller Erfolg. Nach der Frage «Wieviel Technik braucht der Mensch?» dreht sich
an der nächsten Immo Messe Schweiz alles um das Stichwort Dichte. Wie viel räumliche Dichte
erträgt der Mensch? Wie wohnen wir in der Zukunft? Wird es eng? Was bedeutet Dichte für die
Wirtschaftsentwicklung? Wie entwickelt sich die Mobilität?
Die Tagung wird jährlich durchgeführt und vom SIA St.Gallen | Appenzell in Kooperation mit den
Olma Messen St.Gallen organisiert. Sie richtet sich an Fachleute aus den Bereichen Architektur,
Ingenieurbau, Technik und Umwelt. Die Teilnehmenden haben nebst fachlichen Inputs ausreichend Gelegenheit, sich untereinander und mit den Referenten auszutauschen.
Dichte für die Zukunft schaffen
Moderiert wird die Fachtagung von Kathrin Hilber. Sie war bis 2012 St. Galler Regierungsrätin
und arbeitet heute als selbständige Mediatorin. Am Vormittag stehen drei Referate auf dem Programm. Das erste hält Zukunftsforscher Georges T. Roos. Er thematisiert die «Gesellschaft
2036». Der Inhalt seines Referats: 2036 wird jeder vierte Einwohner dieses Landes über 65 Jahre alt sein. Die Anzahl Hochbetagter wird sich vervielfacht haben. Die Siedlungen und Verkehrswege werden intelligent sein und dadurch Energie, Sicherheit und Komfort regeln. Die Weltbevölkerung tendiert gegen 9 Mrd. – mit guten Chancen, dass bis dann die extreme Armut ausgerottet
sein wird.
Professor Angelus Eisinger ist Städtebau- und Planungshistoriker mit sozial- und wirtschaftsgeschichtlichem Hintergrund. Sein Standpunkt lautet, dass der Anwendungsbereich von Dichte
mehr und mehr die Transformation im Bestand sein wird. Demnach ist sie dort zu schaffen, wo
immer schon jemand ist, Interessen und Erwartungen artikuliert werden. Das stellt Planung und
Städtebau vor neue Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund reflektiert das Referat anhand
von konkreten Beispielen und Projekten Optionen des Städtebaus und der Planung.
«Stadt – kreatives Paradies, notwendiges Übel, bedrohliche Wucherung?» heisst der Titel des
Referats von Architekt Markus Schäfer. Er stellt mögliche Lösungsansätze vor, wie wir in Zukunft
wohnen, arbeiten und produzieren, und dafür wieder gemeinsame Bilder entwickeln könnten. Er
vertritt die Überzeugung, dass eine komplexe, vielfältige Gesellschaft ohne Städte nicht denkbar,
ein Bestehen im globalen Wettbewerb ohne urbane Zentren nicht möglich ist.
Verdichten – verpflichten
Das Nachmittagsprogramm eröffnet Andreas Blumenstein. Er ist Mitbegründer des Büros für Mobilität AG in Bern. Sein Referat trägt den Titel «Digital, vernetzt, verteilt: Unser mobiler Lebensstil
richtet sich aus». Sein Ansatz: Trotz anhaltender Schlüsselstellung des Autos wird sich unser
mobiler Lebensstil in Zukunft radikal ändern. Der Trend wird sich dank digitalen, vernetzten und
geteilten Lösung weiter in Richtung Multimobilität entwickeln. So entstehen vielfältige Chancen,
mit der zunehmenden Komplexität von Raumorganisation und Dichte umzugehen.
Das Thema von Architekt Gerold Kunz ist die Denkmalpflege. «Der Ruf nach einem haushälterischen Umgang mit der Ressource Boden geht mit dem Appell zur Verdichtung der Siedlungen
einher. Stimmen werden laut, die auf Kosten des Denkmal- und Ortsbildschutzes einen totalen
Umbau der Schweiz propagieren», betont er. Dabei gehe aus der Sicht der Denkmalpflege wertvolles Kulturgut aus den Boomjahren der Schweiz verloren.
«Wieviel Dichte erträgt der Mensch?» – Dieser Frage geht Oliver Gröble nach. Sein Referat beschäftigt sich mit der Thematik «Dichte» aus ökonomischer und marktwirtschaftlicher Sicht. Das
Motto dazu: Dichte muss sich wirtschaftlich lohnen und umsetzbar sein, das heisst mit der
Raumplanung übereinstimmen. Oliver Gröble befasste sich in seiner achtjährigen Tätigkeit als
Leiter Standortentwicklung und Tourismus im Kanton St.Gallen intensiv mit dem Thema Innenentwicklung und Innenverdichtung.
Am Vormittag und am Nachmittag findet nach den drei Referaten je eine Podiumsdiskussion mit
den Referenten statt. Beide werden von Kathrin Hilber moderiert.
Anmeldung bis 19. Februar 2016
Zielpublikum der Fachtagung «Bauen und Gesellschaft» sind Fachleute aus den Bereichen Architektur, Ingenieurbau, Technik und Umwelt. Sie spricht Architekten, Ingenieure, Haustechnikund Elektroplaner, HLK-Ingenieure und -Planer, Hoch- und Tiefbautechniker, Energiefachleute,
Generalunternehmer, Baufachleute, institutionelle Bauherren, Investoren und Studierende aus
der Deutschschweiz und dem angrenzenden Ausland an.
Das Programm beginnt am Freitag, 18. März 2016, um 9 Uhr in der Olma-Halle 9.2 und endet um
16 Uhr. Anschliessend besteht die Möglichkeit für einen selbständigen Rundgang durch die Immo
Messe Schweiz. Eine Anmeldung für diese kostenpflichtige Fachveranstaltung ist erforderlich auf
www.bauenundgesellschaft.ch/anmeldung (Spezialpreis für SIA-Mitglieder und Studierende).
Anmeldeschluss ist der 19. Februar 2016.
Infobox SIA St.Gallen | Appenzell:
Der SIA St.Gallen | Appenzell ist eine Sektion des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins. Der SIA ist der massgebende Berufsverband für qualifizierte Fachleute der Bereiche
Bau, Technik und Umwelt. Mit seinen Mitgliedern aus dem Ingenieur- und Architekturbereich bildet der SIA ein hoch kompetentes, interdisziplinäres Netzwerk mit dem zentralen Anspruch, den
Lebensraum Schweiz zukunftsfähig und qualitativ hochwertig zu gestalten. Der SIA und seine
Mitglieder stehen für Baukultur, Qualität und Kompetenz.
Als aktiver Berufsverband setzt sich der SIA für die Baukultur in der Schweiz und die Anliegen
der dahinter stehenden Berufsleute ein. So nimmt der SIA Stellung in Stoffkreislauf-, Energieund Klimafragen, gestaltet die Raumentwicklung Schweiz mit, engagiert sich im bildungspolitischen Umfeld und setzt sich für ein praxisgerechtes Vergabewesen ein.
www.sga.sia.ch
Infobox Immo Messe Schweiz:
Die Immo Messe Schweiz ist die grösste nationale Themenveranstaltung für die Planung und den
Erwerb von Wohneigentum. Mit ihrer Fülle an Produkten, Dienstleistungen und Innovationen rund
um die Bereiche Immobilien, Bau, Renovation, Finanzierung, Umwelt und Energie spricht sie
sowohl Fachleute wie auch Bauherren, Immobilienbesitzer und am Bauen interessierte Besucherinnen und Besucher an.
Die Messe ist eine etablierte Plattform für den persönlichen Informationsaustausch mit Immobilienfachleuten, Finanz- und Baudienstleistern und dient als Inspirationsquelle für bevorstehende
Bau- oder Renovationsprojekte. Ein jährlich wechselndes Sonderthema, Sonderschauen, abwechslungsreiche Forumsvorträge sowie die Fachveranstaltungen bilden das Rahmenprogramm
der Messe.
Die nächste Immo Messe Schweiz findet vom 18. bis 20. März 2016 in den Olma-Hallen in
St.Gallen statt.
www.immomesse.ch
Kontakt Programm:
SIA St.Gallen | Appenzell
Sandro Contratto, Vizepräsident
Tel. +41 71 292 30 30, [email protected]
Kontakt Anmeldung, Organisation und Sponsoring:
Genossenschaft Olma Messen St.Gallen
Olga Pelliccione, Messeleiterin Immo Messe Schweiz
Tel. +41 71 242 04 47, [email protected]
St.Gallen, 7. Dezember 2015