Tötung eines jugendlichen Einbrechers durch einen Polizisten

.SIAK-Journal – Zeitschrift für Polizeiwissenschaft
und polizeiliche Praxis
Jungwirth, Simone (2015):
Tötung eines jugendlichen
Einbrechers durch einen
Polizisten. Richtiges und
falsches polizeiliches Handeln,
öffentliche Reaktionen und
mögliche Konsequenzen des
„Falles Krems-Merkur“
SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft und polizeiliche Praxis (2), 53-64.
doi: 10.7396/2015_2_E
Um auf diesen Artikel als Quelle zu verweisen, verwenden Sie bitte folgende Angaben:
Jungwirth, Simone (2015). Tötung eines jugendlichen Einbrechers durch einen Polizisten.
Richtiges und falsches polizeiliches Handeln, öffentliche Reaktionen und mögliche
Konsequenzen des „Falles Krems-Merkur“, SIAK-Journal − Zeitschrift für Polizeiwissenschaft
und polizeiliche Praxis (2), 53-64, Online: http://dx.doi.org/10.7396/2015_2_E.
© Bundesministerium für Inneres – Sicherheitsakademie / Verlag NWV, 2015
Hinweis: Die gedruckte Ausgabe des Artikels ist in der Print-Version des SIAK-Journals im
Verlag NWV (http://nwv.at) erschienen.
Online publiziert: 9/2015
2/2015
.SIAK -JOURNAL
Tötung eines jugendlichen Ein­
brechers durch einen Polizisten
Richtiges und falsches polizeiliches Handeln, öffentliche
Reaktionen und mögliche Konsequenzen des „Falles
Krems-Merkur“
Im August 2009 wird in Krems an der Donau/NÖ ein jugendlicher Supermarktein­
brecher von einem Polizisten durch einen Schuss aus dessen Dienstwaffe tödlich ver­
wundet. Der Vorfall zieht eine hitzige öffentliche Debatte über Hintergründe, Abläufe
und Konsequenzen des jugendlichen und polizeilichen Handelns nach sich und wirft
unter anderem die Fragen auf: Was ist richtiges bzw. falsches polizeiliches Handeln?
Und wie gestalten sich öffentliche Reaktionen auf (spezielles) polizeiliches Handeln?
Im Rahmen einer Dissertation – verfasst am Institut für Soziologie/Universität Wien
mit dem Titel „Tötung eines jugendlichen Supermarkteinbrechers – der Fall KremsMerkur“ – beschäftigt sich Simone Jungwirth mit diesem Vorfall. In einer qualitativ­
explorativen Einzelfallstudie, dem geeigneten Design zur Untersuchung so genannter
„real life-events“ wie den Fall Krems-Merkur, fragt sie nach (speziellem) polizeilichem
Handeln und öffentlichen Reaktionen darauf. Sie kommt zu der Erkenntnis, dass poli­
zeiliches Handeln per se weder richtig noch falsch sein kann und es die eine öffentliche
Reaktion auf den Fall Krems-Merkur nicht gibt und wohl auch auf andere Fälle polizei­
lichen Handelns nicht geben wird. Das resultiert daraus, dass sich die Öffentlichkeit aus
Bereichen, so genannten Erwartungsträger/innengruppen zusammensetzt, die in ihren
Erwartungen an und Meinungen über die Polizei unterschiedlich sind. Die Definition
von richtigem polizeilichen Handeln ist immer von der Situation und diesen Erwartungs­
trägern/innen abhängig. Erwartungsträger/innen, deren Anforderungen sich in einem so
genannten „Kernbereich angemessenen polizeilichen Handelns“ jedoch überschneiden.
„Angemessen“ anstatt „richtig“, weil polizeiliches Handeln lösungsorientiertes Handeln
auf Grund der mentalen Repräsentation eines Problems im/in der Handelnden selbst ist.
Die gefundene Lösung für das Problem kann mehr oder weniger angemessen, nie aber
richtig oder falsch sein.
(weShalb) Den Fall KremSmerKur unterSuchen?
In der Nacht zum 5. August 2009 brechen
zwei Jugendliche, 14- bzw. 17-jährig, in
eine Merkurmarkt-Filiale in Krems an
der Donau ein. Es wird stiller Alarm ausgelöst und die Polizei zu einem Einsatz
dorthin beordert. Bei dem Kontrollrund-
Simone Jungwirth,
Lektorin am Institut für Soziologie
an der Universität Wien.
gang eines Polizisten und einer Polizistin
kommt es in den Markträumlichkeiten
zu einem Zusammentreffen mit den Ein­
brechern, wobei letztlich der Jüngere der
beiden durch einen Schuss aus der Dienstwaffe des Polizisten tödlich verwundet
wird. Der Beamte wird zu acht Monaten
bedingter Haft wegen fahrlässiger Tötung
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beiden Untersuchungsschwerpunkte der
Arbeit – ist aus und auf Grund der unter­
schiedlichen (medialen) Meldungen, die
rund um den Fall Krems-Merkur zu hö­
ren und lesen gewesen sind, entstanden.
Begriffe, wie richtig oder falsch, waren in
der Debatte in aller Munde, sowohl über
das Handeln des/r Polizisten/in als auch
der jugendlichen Einbrecher. Es schien
sich eine Schlucht aufzutun – auf der einen
Seite jene, welche mit den Polizeibeamten/
innen sympathisierten, auf der anderen
Seite deren Kritiker. Diese Fronten ver­
härteten sich mancherorts zu Extremposi­
tionen: „Wer alt genug ist zum Stehlen, ist
auch alt genug zum Sterben“ (Aussage von
Michael Jeanée, Krone-Kolumnist) versus
„die Polizisten/innen als Mörder“.
.SIAK -JOURNAL
zu einem jeweils anderen Ergebnis führen
können. Je nach Situationsdefinition, je
nach handelnden Akteuren/innen, kann ein
und dieselbe Situation von unterschiedlich
Betroffenen oder dasselbe Handeln in un­
terschiedlicher Situation anders definiert
werden.
Der gemeinSame nenner
„richtigen“ polizeilichen
hanDelnS
In der eigenen Forschungsarbeit wird so­
dann die Frage nach dem Vorhandensein
eines gemeinsamen Nenners richtigen po­
lizeilichen Handelns gestellt und in zwei
Bereichen unterschieden: behördliche und
polizeiinterne Maßnahmen zur Definition
von richtigem und falschem Handeln zum
einen und ethisch-moralische Gesichts­
Die Erkenntnis der eigenen Forschungs­ punkte zum anderen.
arbeit aber ist: „Richtiges“ polizeiliches
Staat und Organisation Polizei geben im
Handeln an sich gibt es nicht! Das wird
deutlich, wenn man sich mit polizeilichem Sinne von Gesetzen, Verhaltenskodizes
Handeln und seinen Charakteristika näher und Leitbildern an, was richtig bzw. nicht
beschäftigt. Polizeiliches Handeln ist richtig ist.2 Sie definieren, was Polizisten/
nicht eindimensional, es ist Handeln in innen dürfen (Befugnisse) oder wofür sie
dynamischen Problemräumen und unzäh­ sich einsetzen sollen. (Gesetzliches) „Dür­
ligen Einflüssen ausgesetzt. Polizeiliches fen“ hat dabei eine stärkere DefinitionsHandeln ist öffentlich, es heißt Entschei­ macht für das Handeln als „Sollen“. Damit
dungen zu treffen und Gesetze zu befol­ ist gemeint, dass Gesetze Vorstellungen
gen. Polizeiliches Handeln ist von (Fehl-) eines Staates festlegen, was in welchen
Alarmsituationen geprägt, wobei das Zu­ Situationen getan oder unterlassen werden
sammentreffen mit (Einbruchs-)Tätern muss. In unserem Fall von der Berufsgrup­
pe Exekutivbeamte/innen in Ausübung
eine Seltenheit darstellt.
Nimmt man richtig oder falsch als Ergeb­ ihrer polizeilichen Tätigkeit. Auf Verstoß
nis einer Gleichung, also im Sinne einer folgen klar definierte Folgen für den/die
mathematischen Rechenoperation an, sind Betroffene/n. Anders bei Verhaltenskodex
die einzelnen Komponenten mit Sicherheit und Leitbildern, die das Sollen darlegen –
keine Konstanten, sondern Variablen. Zur Sanktionen sind dort undeutlicher oder
beispielhaften Veranschaulichung: „X + gar nicht vorhanden. Diese Instrumente
Y + Z = richtiges polizeiliches Handeln“. dürfen dem polizeilichen Handeln auch
Sowohl die Akteure X, die Situation Y keine weiteren „Mussbestimmungen“ hin­
(mit wieder all ihren unterschiedlichen und zufügen. Ihr Wert liegt darin, dass sie als
veränderlichen Komponenten) als auch Wegweiser zu verstehen sind, als Hilfe
die Bezugs- bzw. Bewertungsgruppe des in Handlungsgraubereichen und zur prak­
Handelns Z liefern variable Beiträge, die tischen Anwendung (vgl. Willi 2011).
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Handeln ist natürlich, dass Polizeibeam­
te/innen selbst keine Gesetze übertreten.
Wichtig und – wie die Forschung gezeigt
hat – durchaus fruchtbar scheinen auch
die moralisch/ethische Bedachtnahme und
Intervention bei Aufnahme zum Polizeidienst und folgender Ausbildung zu sein.
Großer Stellenwert wird auf einen gemein­
samen beruflichen Polizeiethos gelegt, der
unter anderem mit Instrumenten wie dem
beschriebenen Leitbild in den Reihen der
handelnden Polizisten/innen Eingliede­
rung erfahren soll (vgl. Brenner 2005).
Besieht man sich diese Bestrebungen,
wird eines deutlich: Ein ethisch und mora­
lisch korrektes polizeiliches Handeln, wie
auch immer eine genaue Definition eines
solchen lauten kann, muss auf allen Hand­
lungsebenen der Polizei5 geleistet werden.
Während es auf der Makroebene um den
Versuch der Übereinstimmung der inne­
ren polizeilichen Werte mit den äußeren
öffentlichen Werten gehen muss, hat die
Mesoebene diesen Output in Instrumenten
zu verarbeiten: Ausbildungsanpassungen
und -neuerungen, Leitbilder etc. Die Um­
setzung dessen, und das nach außen gerich­
tete Handeln, übernimmt dann der/die ein­
zelne Polizist/in (vgl. Edelbacher 2009).
Auch wenn es ohne die Arbeit auf den
anderen Ebenen nicht geht, ist es diese/r,
der/die, zumindest aus öffentlicher Sicht,
scheinbar die Endverantwortung trägt.
Denn, ob er/sie moralisch handelt oder
nicht, entscheidet jede/r Beamte/in für sich
selbst (vgl. ebd.). Die besten Gedanken
und praktischen Gestaltungsmöglichkeiten
werden keine Früchte tragen, wenn sie auf
der nach außen gerichteten Handlungs­
ebene keine Umsetzung erfahren (kön­
nen). Das bedeutet für den/die einzelne/n
Beamten/in eine enorme Herausforderung
und Verantwortung und wohl, dass die
Fehlerquelle „Handeln des/r Einzelnen“
umso geringer gehalten werden wird, desto
besser die Vorarbeit auf den darüber lie­
.SIAK -JOURNAL
genden Ebenen funktioniert und desto bes­
ser der/die einzelne Handelnde auf diese
Verantwortung vorbereitet/geschult und
darin überprüft wird.
„richtigeS“ alS angemeSSeneS polizeilicheS hanDeln
Richtiges polizeiliches Handeln an sich
gibt es – außerdem – nicht, weil polizei­
liches Handeln Problemlösungshandeln
ist. Die mentale Repräsentation eines
Problems, nach der der/die Handelnde eine
Lösung zu finden sucht, also das „Bild im
Kopf“, ist dabei nicht dem Problem außer­
halb des/r Handelnden, also dem Problem
in der Realität, ident. Die gefundene Lö­
sung und das darauf ausgerichtete Handeln
können daher auch immer nur mehr oder
weniger angemessen sein, nie aber richtig
oder falsch (vgl. Lorei 1999).
Richtiges polizeiliches Handeln ist also
angemessenes Handeln. Es ist Handeln
nach Gesetzen, nach Leitbildern und Ver­
haltenskodizes, nach der polizeilichen
Aus- und Weiterbildung. Wichtig dabei
sind angemessene Einstellung zu und Auf­
merksamkeit in einer Handlungssituation.
Polizisten/innen haben eine Sorgfaltsver­
antwortung zu erfüllen und sollen verläss­
lich, aufmerksam, höflich und hilfsbereit
sein.6 Voraussetzung zur und Verantwor­
tung für die Gewährleistung richtigen
Handelns liegen sowohl in der Öffentlich­
keit als auch in der Organisation Polizei
(also der Behörde wie auch dem Staat) und
im/in der handelnden Exekutivbeamten/in
selbst begründet.
Die Organisation/die Behörde oder der
Staat und die Öffentlichkeit werden zu­
gleich als Definitionsinstanzen von rich­
tigem Handeln festgestellt. Der/die Poli­
zist/in selbst ist keine Definitionsinstanz,
im Sinne des Beachtens gesetzlicher und
dienstlicher Vorgaben, dem Nutzen von
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Dazu gehört auch das Verständnis (das
vor allem in der Öffentlichkeit erreicht
werden soll), dass der Kernbereich ange­
messenen polizeilichen Handelns offen­
sichtlich kleiner wird, je mehr unterschied­
liche Sichtweisen in die Betrachtung einer
einzelnen Situation miteinfließen. Die
Grafik 5 (siehe Seite 60) zeigt dies sehr
deutlich: Die schwarzen Pfeile weisen
auf den immer kleiner werdenden Über­
schneidungsbereich hin, je mehr „Anfor­
derungs-Kreise“ – die zudem ohne wei­
teres auf eine beträchtlich höhere Zahl
als vier steigen können – sich überlappen.
Nimmt man den Fall Krems-Merkur zur
näheren Betrachtung, wie viele Sichtweisen könnten oder müssten hier, in der
ex-post-Betrachtung, vereint werden?
Der (gesamte) Anforderungsbereich für
den/die einzelne/n Polizisten/in wächst
mit jedem neuen Kreis, der Überschnei­
dungsbereich dagegen wird geringer, wo­
bei sich die Chance, dass der/die Beamte/in
Erwartungen, auch wenn er/sie sich im
Kernbereich angemessenen polizeilichen
Handelns bewegt, nicht gerecht wird, zu­
gleich wieder erhöht.
ein paar geDanKen zum
SchluSS
Die Untersuchung hat ergeben, dass (Fehl-)
Alarmsituationen ganz offensichtlich im
polizeilichen Alltag auf der Tagesordnung,
das Zusammentreffen mit (Einbruchs-)Tä­
tern aber nach wie vor eher selten ist.9
Somit kann, das ist nachvollziehbar und
aus polizeilichen Reihen zu hören ge­
wesen, prinzipiell jedem/r Polizisten/in
ein solches Vorkommnis, aber auch ein
solcher „Fehler“ passieren. Fehler heißt
hier die fälschliche Annahme der in Krems
handelnden Beamten/innen, es wären keine
Täter (mehr) vor Ort (vgl. z.B. Aussagen
aus Experteninterviews).
Passiert ein solcher Fehler einem/r Exe­
kutivbeamten/in, hat dieser potentiell mehr
.SIAK -JOURNAL
und schwerere Auswirkungen als Fehler in
anderen Berufsgruppen, wo es nicht um
Gesundheit und körperliche Unversehrt­
heit, oder gar Leben und Tod geht/gehen
kann. Fehler durch gezielte Aus- und Wei­
terbildung zu verhindern und das Ausmaß
ihres potentiellen Auftretens immer weiter
zu verringern, ist daher ein erklärtes Ziel
der österreichischen Polizei. Ihr Werkzeug
ist das Einsatztraining, welches unter­
schiedliche Elemente polizeilichen Ein­
satzhandelns miteinander verbindet und
durch seine „Schubladenfunktion“10 zum
besten Instrument für polizeiliche Einsatz­
vorbereitung geworden ist. Dass es wirkt,
scheint bereits bewiesen: In einer deut­
schen Studie wurde gezeigt, dass durch
Einsatztraining geschulte Polizisten/innen
besseres Einsatzhandeln an den Tag legen
als ungeschulte (vgl. Brenner 2010).
Neben den Strategien zur Fehlervermei­
dung ist es aber ebenso wichtig, passendes
Verhalten für den Fall bereitzuhalten,
wo Fehler schon passiert sind. Weil Feh­
ler menschlich sind, werden sie in kaum
einem Bereich, wo Menschen handeln, so
auch nicht bei der Polizei, je ganz vermie­
den werden können. Die österreichische
Polizei versucht dem anhand konstanter
(gegenseitiger) Entwicklung von Theorie
und Praxis entgegenzutreten. Aber auch
„wir“, die Betrachter von außen, können
hier etwas beitragen. Von den befragten
Kremser Bürgern/innen haben 94 Prozent
und mehr – im Sinne von Rahmenbedin­
gungen für richtiges polizeiliches Han­
deln – den beiden Items: „Die Gesellschaft
soll mehr Verständnis für Polizisten/in­
nen zeigen“ und „Die Öffentlichkeit soll
Polizisten/innen offener, unvoreingenom­
mener und respektvoller gegenübertreten“
zugestimmt. Auch wenn „die Gesellschaft“
bzw. „die Öffentlichkeit“ nicht (nur) den/
die einzelne/n Bürger/in repräsentiert, so
sind er/sie und seine Verantwortung wohl
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kann ein/e Polizist/in nicht mit unendlich
viel Equipment ausgestattet werden. Dies
gilt es auch in Hinblick auf die Frage zu
bedenken, ob ein Taser im Fall KremsMerkur am Ausgang etwas geändert hätte
oder ändern hätte können.
All diese Punkte in Verbindung mit den
Ergebnissen der Studie zeigen, es gibt
zum Fall Krems-Merkur mehr als nur eine
Antwort auf die Frage nach „richtig“ oder
„falsch“, mehr als eine (richtige) Sicht­
weise, eine deutliche (hinsichtlich poli­
zeilichen Handelns positive) Mehrheits­
1
„Richtig“ und „falsch“ im Sinne des
täglichen Sprachgebrauchs: Korrekt,
angemessen, entsprechend bzw. nicht
korrekt, nicht angemessen, nicht entspre­
chend (vgl. Deutsch-Wörterbuch Duden).
2
Siehe diverse Gesetzestexte, v.a. das
Sicherheitspolizeigesetz. Außerdem:
BMI-Verhaltenskodex „Unsere Werte.
Unsere Wege.“ sowie Leitbild zur Poli­
zeiausbildung „Sicher mit Bildung“.
3
Ethik wird verstanden als das „allge­
mein“ Sittliche; Moral verweist auf die
aktuellen Vorstellungen von z.B. richtig/
falsch (vgl. Vitek 2006).
4
Ernster politischer Wille eine quali­
tativ hochwertige Exekutive zu schaffen/
zu erhalten; Bindung an Grundrechte;
Helfen vor Kontrolle; Bürgernähe schaf­
fen; Transparenz der Arbeit; Qualität der
Polizeiarbeit; Qualität durch Motivation;
Führungsqualität bedeutet Fürsorge um
die Mitarbeiter; Gute Aus- und Fortbil­
dung; Technische Rahmenbedingungen
optimieren; Gutes Arbeitsklima; Ein­
.SIAK -JOURNAL
meinung in der Bevölkerung, aber keine
(gesamt)öffentliche Einheitsmeinung. Das
ist sicher zu begrüßen, weil Divergenz
Reibung erzeugt, Reibung Diskussion und
Diskussion Möglichkeit zum Fortschritt
mit sich bringt. Das bedeutet aber auch,
dass das Ende der Forschungsarbeit nicht
das Ende der Diskussion über den Fall
Krems-Merkur selbst bedeutet und bedeu­
ten soll. Der Fall Krems-Merkur „bewegt
auch in Zukunft noch“ (Aussage aus einem
Experteninterview von Oberstleutnant
Matousovsky, Polizei Krems) – er ist ein
Fall mit Symbolcharakter!
haltung eines Ethik-Kodex (Edelbacher
2009, 31).
5
Drei Ebenen polizeilichen Handelns:
Makroebene (ethische und moralische
Grundsätze der jeweiligen Sicherheits­
politik), Mesoebene (polizeiliche Füh­
rungsebene, Wertehierarchien, Umgang
mit Kritik), Mikroebene (Handeln jedes/r
einzelnen Polizisten/in) (Edelbacher
2009, 23 ff).
6
Ergebnis aus einer für die Studie durch­
geführten Telefonbefragung mit 120
Kremser Bürgern/innen.
7
Siehe Endnote 6.
8
„Polizeiliche Aus- und Weiterbildung“
und nicht „Behörde“, da sich diese
wiederum aus unterschiedlichen Anfor­
derungsperspektiven zusammensetzt.
„Bevölkerung“ bezieht sich auf den
Durchschnittswert, den die eigene Er­
hebung als Resultat auf diese Frage er­
zielt hat.
9
Die geschätzte Zahl der echten, von
Einbrechern bewirkten, Alarmauslösun­
gen in Krems, bei denen die Täter beim
Eintreffen der Polizei anwesend sind, be­
findet sich im niedrigen einstelligen Pro­
zentbereich an allen Alarmauslösungen
gerechnet (Interview mit der Polizei
Krems).
10
Handlungen aus in Einsatztrainings
geübten Situationen, die ein/e Polizist/in
in eigener mentaler Vorbereitung erlebt,
sind in einer Echtsituation leichter ab­
rufbar als Unbekanntes (vgl. N.N. 2010,
Interview mit CI Hollunder-Hollunder,
Bundeseinsatztrainer der österreichi­
schen Polizei).
11
Einsatzkompetenz ([Eigen-]Sicherung,
Aufmerksamkeit, Selbstsicherheit …),
fachliche und methodische Kompetenz,
persönliche und soziale Kompetenz (vgl.
Brenner 2010).
12
Problemlagen/Konflikte können ver­
mieden, beidseitig ausgehandelt oder ein
Dritter (remedy-agent) kann zur Lösung
herangezogen werden (vgl. Hanak 1983,
11 f).
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13
Mit Erlaubnis der Landespolizeidirektion Wien
wurde ein Waffengurt eines Streifenpolizisten
abgewogen.
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