pd |: eff | Inhalt PDF für den professionellen Druck Einleitung 2 von Theo Spangenberg PDF /X 9 PDF ist als Austauschformat im Officebereich und Internet allgegenwärtig, und sehr viele Anwender von Grafikund Layoutprogrammen nutzen das PDF-Format auch für den Datentransport zu ihrem Druckdienstleister. Die PDFStandards und deren Aufgaben und Möglichkeiten sind vielfältig und komplex. Damit Sie dabei nicht die Übersicht verlieren, bietet Ihnen dieses pd-eff-Book den notwendigen Einblick in die wichtigsten Funktionen und zeigt Ihnen die richtigen Einstellungen für Druck-PDFs in den branchenüblichen Programmen. Wichtige PDF-Funktionen 19 Einführung in den praktischen Teil 36 Der Weg über PostScript 39 Distiller 68 PDF-Direktexport 75 Schlussbemerkungen 99 Glossar 100 Anhang 107 | Impressum 109 www.pd-eff.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck Als Adobe 1993 mit dem Programmpaket Adobe Acrobat das Dateiformat PDF (Portable Document Format, auf Deutsch: übertragbares Dokumentformat) auf den Markt brachte, war noch nicht abzusehen, welche Auswirkungen dieses neue Format für die Computerindustrie haben würde. Auch wenn das PDF anfänglich noch in den Kinderschuhen steckte, war dieses neue Format – das den programm- und systemübergreifenden Dokumentenaustausch erst ermöglichte – damals revolutionär. Auch die Firmen bzw. Angehörigen der Druck- und Medienindustrie begannen sich schon recht bald für PDF zu interessieren und es nach und nach in ihre Arbeitsprozesse zu integrieren. PDF hat sich mittlerweile zu einem Standard entwickelt, und ist aus einem modernen Workflow nicht mehr wegzudenken. Wenn Sie als Grafiker, Layouter, Reinzeichner oder anderer Spezialist der Medienindustrie arbeiten, haben Sie es täglich mit PDF zu tun : Zu Abstimmungsund Korrekturzwecken mit Ihren Kollegen und Kunden oder z. B. beim Recherchieren im Internet. PDFDateien können Sie aus praktisch allen wichtigen Programmen einfach und schnell erstellen bzw. sie unkompliziert ansehen und lesen (z. B. mit Acrobat Reader). Dabei kann man als Anwender grundsätz- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück lich nichts falsch machen. Man sollte nur darauf achten, dass die PDF-Dokumente eine möglichst kleine Dateigröße haben, damit die Zeit für den Datentransport übers Internet und zum Drucker nicht so lang wird. Für das Betrachten auf dem Monitor oder einen Ausdruck auf dem Officedrucker benötigt man keine hochaufgelösten PDF-Daten. Anders sieht es allerdings aus, wenn man PDF-Daten für den professionellen Druck zur Weitergabe an den Druckdienstleister erzeugt. Dann ist die PDF-Erstellung nicht mehr so einfach, und die Anwender werden mit unterschiedlichen Standards wie PDF/X-1a oder PDF/X-3, einer Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und unterschiedlichen Verfahrenswegen konfrontiert. Hier braucht man schon ein paar detaillierte Kenntnisse, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden und qualitativ gute PDF-Dokumente zu erstellen. Hier tun sich erfahrungsgemäß sehr viele Anwender anfänglich etwas schwer. Das hat meiner Ansicht nach u. a. die folgenden Gründe: Ein PDFbasierter Workflow bedarf einer grundsätzlich anderen Arbeitsorganisation, als man es bei der klassischen und über viele Jahre praxiserprobten Weitergabe von offenen Daten an die Druckerei gewöhnt war. Zudem müssen Grafiker, Layouter und Rein- 2 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck zeichner sich mit ganz neuen Verfahrenstechniken (eben dem PDF-Workflow) auseinandersetzen und zusätzliche Programme (z. B. Acrobat) erlernen. Ein wichtiger Teil des Produktionsprozesses wird dabei außerdem von den Druckereien in die vorgelagerten Produktionsstätten von Grafik und Druckvorstufe verschoben. Ich kann Sie aber grundsätzlich beruhigen: Sie brauchen nicht zu einem PDF-Experten oder zu einer Acrobat-Expertin zu mutieren, um qualitativ hochwertige und verfahrenssichere Druck-PDFs zu erstellen. Das vorliegene pd-eff- Book wird Ihnen in kurzer Form das notwendige Rüstzeug vermitteln. Ich werde Ihnen hier nur die wichtigsten und absolut notwendigen Funktionen und Kenntnisse vermitteln – frei von unnötigem Ballast. Sie müssen sich nicht unbedingt mit jedem Detail zum PDF-Format, seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und Funktionen auseinandersetzen und beschäftigen. Konzentrieren Sie sich vorwiegend auf die druckrelevanten Komponenten. Wer hat schon die Zeit, sich in alle Programme und Systeme allumfassend einzuarbeiten! Auf zwei wichtige Aspekte möchte ich vorab noch eingehen: Zum Ersten bedenken Sie bitte, dass man Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück auch in einem PDF-Workflow die Grundlagen für eine gute Druckqualität bereits in den Grafik-, Bildund Layoutarbeiten legt. Genaues und sorgfältiges Arbeiten in den Anwendungsprogrammen sind nach wie vor die Grundvoraussetzung für eine reibungslose und professionelle Druckproduktion. Fehlerhafte Objekte und mindere Qualität finden sich ebenfalls im PDF wieder und können auch mit Acrobat oder anderen PDF-Tools im Regelfall nicht mehr korrigiert oder verbessert werden. Zum Zweiten kann ich Ihnen nur empfehlen, sich mit PDF etwas intensiver zu beschäftigen. An PDF führt letztendlich kein Weg vorbei und wenn Sie sich angewöhnt haben, Ihre Druckprojekte auch mittels PDF weiterzugeben, werden Sie sehr schnell die Vorteile dieses Formates schätzen lernen und davon vielfältig profitieren. Um Ihnen die Vorteile einer modernen Arbeitsweise auf PDF-Basis zu verdeutlichen, beschreibe ich Ihnen nachfolgend die Zusammenarbeit der Designagentur Sommer & Partner mit dem Druckhaus Wendbach, wie sie sich noch im Jahr 2004 dargestellt und dann bis zum Jahr 2009 weiterentwickelt hat. Diese Beschreibung ist fiktiv, beruht aber auf realen Erfahrungen, die ich in Zusammenarbeit mit diversen Firmen gemacht habe. 3 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck Klassischer Workflow 2004 (Beispiel) ¦ Die Zusammenarbeit der Designagentur Sommer & Partner mit dem Druckhaus Wendbach besteht schon seit Mitte der 90er Jahre, und die beiden Unternehmen haben während dieser Zeit schon viele erfolgreiche Druckprojekte gemeinsam realisiert. Dass die Agentur und die Druckerei in verschiedenen Städten beheimatet sind, hat die Zusammenarbeit nicht entscheidend behindert. Datentransfer per ISDN, Kommunikation per Internet, Fax, Telefon und Blitzkurier oder Postversand für Unterlagen und umfangreiche Daten auf CD / DVD sind die Verbindungskanäle. Bei größeren Projekten oder Druckabnahmen trifft man sich hin und wieder auch persönlich. Ansonsten »zwingt« die räumliche Entfernung die beiden Partner zu einer strengen Organisationsstruktur und zur Einhaltung von firmenübergreifenden und eingespielten Standards – man kann sich halt nicht immer persönlich treffen und mal eben »kurz« absprechen. Die Grafiker und Designerinnen von Sommer & Partner arbeiten bevorzugt mit den Vorstufenprogrammen XPress, Photoshop, Freehand und Illustrator in den aktuellen Versionen und mit Macs der neusten Generation. Für den administrativen Bereich und die Internetgestaltung werden auch Windowsrechner Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück eingesetzt. Externe Entwurfs- und Korrekturabsprachen mit den Kunden werden bei Bedarf mittels PDF und Internet abgewickelt. Die Mitarbeiter der Agentur erstellen Ihre PDFs über PostScript-Dateien aus den Awendungsprogrammen heraus, um daraus mittels Acobat Distiller PDF-Formate zu erzeugen (generieren). Man benutzt dazu die vorgegebenen Einstellungen (Joboptions) des Distillers, und das klappt in der Regel problemlos. Bei der Datenlieferung für Proof-, Andruck- oder Druckaufträge erhält das Druckhaus Wendbach offene Layout- und Bilddaten. Kleinere Jobs mit Daten bis ca. 50 MB werden vorwiegend über ISDN zur Druckerei gesendet. Für größere Projekte speichern die Mitarbeiter der Agentur alle Schriften, Layout- und Importdaten auf CD oder DVD. Vereinbarungsgemäß kopiert man auch alle Arbeitsdaten, wie z. B. die Ebenendaten von Photoshop dazu. Da kommen schon mal – je nach Auftragsgröße – ein paar Gigabyte Daten zusammen. Die Datenträger werden dann mit allen weiteren Unterlagen per Kurier oder auf dem Postweg zur Druckerei geschickt. Dort angekommen werden die Daten von den Druckvorstufenspezialisten der Druckerei auf Vollständigkeit und Druckverwendung überprüft. 4 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck Für die Datenüberprüfung müssen die Mitarbeiter im Druckhaus Wendbach – besonders bei umfangreichen Projekten – sehr viel Zeit investieren. Alle Daten müssen gesichtet und kontrolliert werden. Trotz gewissenhafter Vorarbeiten in der Designagentur schleichen sich immer wieder Fehler ein: Defekte oder fehlende Schriften, zu niedrige Bildauflöungen, nicht druckbare Linienstärken, fehlende Beschnittzugaben, Bilder im RGB-Format, Überdruckenfehler, eingebundene Grafiken mit inkorrekt definierten Farben, fehlende Importe usw. Die daraus folgenden notwendigen Korrektur- und Abstimmungsprozesse sind zeit- und kostenintensiv, lassen sich aber – trotz aller Bemühungen auf beiden Seiten – in den meisten Fällen nicht verhindern, sondern günstigstenfalls auf ein erträgliches Minimum reduzieren. PDF-Workflow 2009 (Beispiel) ¦ Die Agentur Sommer & Partner hat sich im Jahr 2006 zu einem Wechsel von XPress zu InDesign entschlossen. Nach einer etwas schwierigen Eingewöhnungsphase produzieren die Agenturmitarbeiter heute gerne und erfolgreich mit den Programmen der Adobe Creative Suite. Auf XPress wird gelegentlich noch zurückgegriffen, wenn der Auftrag oder der Kundenwunsch dies erfordern. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Auch die Zusammenarbeit mit dem Druckhaus Wendbach hat sich grundlegend geändert. Mittlerweile liefert die Agentur für alle Druckaufträge nur noch PDF-Dokumente. Die Daten sind viel kleiner, wesentlich übersichtlicher und zumeist schon in einem absolut druckbaren und fehlerfreien Zustand. Das Druckhaus Wendbach hat inzwischen für seine Kunden einen FTP-Server eingerichtet. Damit kann die Agentur über eine schnelle DSL-Verbindung dem Druckhaus ihre Druck-PDFs jederzeit auf deren Server zur Verfügung stellen. Der Entschluss, bei den Druckproduktionen komplett auf einen PDF-Workflow umzustellen, wurde getroffen, nachdem man sich in der Agentur und im Druckhaus intensiver mit PDF und den Kontrollfunktionen der neusten Acrobatversionen beschäftigt hatte. Nach intensiven Gesprächen der Geschäftspartner und einigen Testprojekten hat man sich auf den folgenden Arbeitsablauf geeinigt: 1. Die Agentur liefert ausschließlich PDF-Dokumente auf der Basis von PDF/X- 1a. 2. Die PDF-Generierung findet direkt aus den Adobe-Programmen statt, mit vorher genau festgelegten und erprobten Einstellungsvorgaben. 3. Vor der Weitergabe der PDF-Daten an das Druckhaus werden alle PDFs schon in der Agentur auf Qualität 5 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück und Druckverbindlichkeit in Acrobat überprüft. Bei Unstimmigkeiten oder Fehlern können die Ursprungsdateien direkt korrigiert werden. Nach der Korrektur werden neue PDF-Daten erzeugt und dann noch einmal von den Agenturmitarbeitern kontrolliert. 4. Die von der Agentur Sommer & Partner freigegebenen und ausgelieferten PDF-Daten werden dann zusätzlich noch einmal von den Druckspezialisten im Druckhaus Wendbach überprüft. (Ein Druckprofi sieht eine Druckdatei erfahrungsgemäß mit einem anderen Blick als ein Grafiker!). Danach steht die PDF-Datei für den geplanten Produktionsprozess in der Druckerei bereit. Die Umstellung auf den PDF-Workflow wurde natürlich für die Agentur Sommer & Partner und das Druckhaus Wendbach von einigen Anfangsschwierigkeiten und auch von Widerständen der Mitarbeiter begleitet. Das ist immer so, wenn man langjährige Arbeitsstrukturen ändert und neue Pfade betritt. Aber letztlich hat sich der Umstieg rundum gelohnt, und eine Druckproduktion ohne PDF und Acrobat kann sich heute keiner der Beteiligten in Agentur und Druckerei mehr vorstellen. Mit der Einführung des PDF-Workflows ergeben sich für die beiden Partnerfirmen im Gegensatz zu der klassischen Übergabe mit offenen Daten viele Vorteile . Man stellte z. B. fest, dass die Fehlerquote drastisch reduziert wurde. Durch die PDF-Kontrolle in Acrobat vor der Weitergabe an die Druckerei – die schnell und unkompliziert schon in der Agentur stattfindet – können viele Fehler schon im Vorfeld erkannt und behoben werden. Das spart Zeit und Kosten. Darüber hinaus ist die Datenübergabe in einem PDF-Workflow aufgrund der Datenstruktur von PDFDaten viel unkomplizierter als der Datentransport Fazit ¦ Das PDF-Format ist aus einem produktiven Workflow der Druckvorstufe nicht mehr wegzudenken und gilt mittlerweile als moderner Nachfolger des etwas angestaubten PostScript-Formates. Wenn Sie das PDF-Format für Ihre Druckproduktionen einsetzen, können Sie viel sicherer, schneller und damit auch kostengünstiger produzieren. Dazu sollten Sie aber immer die hervorragenden Kontrollfunktionen von Acrobat nutzen. Es gibt übrigens mittlerweile keine Druckereien mehr, die PDF-Dateien nicht verarbeiten können. Damit machen Sie sich außerdem von hunderten unterschiedlicher Einzeldaten bei der klassischen Arbeitsweise. 6 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck unabhängig von den Programmverfügbarkeiten und -kenntnissen Ihrer Druckdienstleister. Die Wege zu einem korrekten Druck-PDF sind vielfältig und leider voller Fallstricke. Das liegt in erster Linie an den unzähligen Einstellungsvarianten, die der Anwender vorgeben kann, um ein PDF nach seinen individuellen Wünschen und Arbeitserfordernissen zu erzeugen. Denken Sie bitte daran, dass das PDFFormat kein spezielles Druckformat ist, sondern auch interaktive Elemente wie z. B. Hyperlinks, Formularfelder, Notizen etc. enthalten kann. Diese Elemente und Funkionen sind bei einer Druckproduktion natürlich unerwünscht und verursachen in der Regel auch Probleme. PDF ist nicht – so wie PostScript – ausschließlich für die Aufbereitung von Druckdaten entwickelt worden, sondern wird auch bei vielen anderen Aufgaben einer modernen Datenkommunikation im Internet und im Officebereich eingesetzt. Damit Sie hier möglichst unkompliziert zu eigenen, korrekten Druck-PDFs kommen, zeige und erkläre ich Ihnen alle Einstellungsmöglichkeiten vorwiegend an einem übersichtlichen und praxisgerechten Druckbeispiel: Format DIN-A4 mit Beschnitt, einseitig 4c mit einer Sonderfarbe, Offsetdruck auf gestrichenem Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Papier nach ›ISOcoated v2‹. Sie können meine Einstellungsvorschläge gerne übernehmen, müssen diese Einstellungen dann aber an Ihre speziellen Druckprojekte und deren Erfordernisse entsprechend anpassen. Das sollte Ihnen aber nach meinen Ausführungen nicht mehr schwerfallen. Sie sollten unbedingt und immer Ihre Druck- PDFs vor der Weitergabe überprüfen. Der Kontrollvorgang ist wichtig und auch in einem PDF-Workflow unerlässlich, er lässt sich mit Acrobat ab Version 7 auch bequem und einfach realisieren. Alle Korrekturmaßnahmen durch Fehler, die erst beim Druckdienstleister erkannt werden, sind umständlich und zeitintensiv und gehen auch auf Ihre Kosten und Nerven. Die Einarbeitung in die Kontrollfunktionen von Acrobat kostet natürlich etwas Zeit und Mühe. Das sollte Sie aber nicht davon abhalten, sich damit zu beschäftigen. Dann haben Sie auch bei der PDF-Erzeugung alles im Griff und werden in besonderem Maße davon profitieren. Die Einstellungsfenster in den Abbildungen zeige ich Ihnen nur in der Ansicht, wie sie sich in den Programmen unter dem Mac - Betriebssystem darstellen. Auch wenn Sie ausschließlich mit Windows arbeiten, 7 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einleitung → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück werden Sie sich bestimmt schnell zurechtfinden, obwohl die Einstellungsfenster unter Windows etwas anders aussehen. Folgen Sie mir nun zu den Kapiteln über PDF/X, die PDF-Erstellung über PostScript und Distiller und den PDF-Export direkt aus XPress, InDesign und Illustrator der neusten Programmversionen. Noch ein wichtiger Hinweis ¦ Ich gehe in den folgenden Texten davon aus, dass Sie über Grundkenntnisse der medienspezifischen und der medienneutralen Datenverarbeitung in der Druckvorstufe verfügen. Wenn das nicht der Fall ist, dann empfehle ich Ihnen, vorab mein pd-eff-Book »Grundlegendes über Farbmanagement« zu lesen. Dieses pd-eff-Book können Sie sich kostenlos von der Webseite unter www. pd-eff.de herunterladen. Dort wird Ihnen u. a. der Unterschied zwischen einer medienspezifischen und einer medienneutralen Arbeitsweise in einfacher und verständlicher Form erklärt. 8 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Als Acrobat 1 mit der PDF-Version 1.0 im Juni 1993 auf den Markt kam, war dieses neue Format für den Austausch von Druckdaten in der grafischen Industrie erst einmal absolut ungeeignet. Der Vierfarbprozess wurde zu dieser Zeit ausschließlich auf der Basis von CMYK realisiert und PDF konnte nur RGB. Adobe wollte schließlich mit dem neuen PDF-Format nicht den sehr kleinen Markt der Druckindustrie bedienen, sondern sein plattformunabhängiges Austauschformat PDF im wesentlich größeren Officebereich etablieren. Erst als es dann mit den verbesserten und erweiterten Funktionen der neuen Acrobatversionen möglich wurde, in PDF auch CMYK- und Sonderfarben einzubinden, wurde dieses Format auch für die Druckindustrie interessant. Führende Köpfe von USamerikanischen Druckbetrieben und Verlagen machten sich erstmals 1995 Gedanken darüber, wie man das PDF - Format für die grafische Industrie mit ihren ganz speziellen technischen Anforderungen nutzen könnte. Es war allen Beteiligten ziemlich schnell klar, dass man unbedingt allgemeingültige Standards schaffen musste, um einen Datentransfer mit PDF für den professionellen Druck betriebsübergreifend erfolgreich zu bewerkstelligen. Das PDF-Format war – mit Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück seinen vielfältigen Funktionen für den Bürobereich und dem schnell wachsenden Internet – viel zu komplex, um dies alleine den Anwendern der Druck- und Medienbranche zu überlassen. Viele dieser Einstellungen verursachten enorme Probleme bei der Druckproduktion und mussten auf möglichst einfache Weise verhindert werden. Andere Einstellungen waren zwingend erforderlich, um eine gute Qualität der Druckprodukte nicht zu gefährden. Spezialisten aus verschiedenen Betrieben und Gremien der Druckbranche trafen sich, diskutierten, testeten, verhandelten und einigten sich schließlich 1999 auf bestimmte Regeln für ein Druck-PDF, das unter dem Namen »PDF/X-1:1999« beim amerikanischen Institut für Normung »ANSI« eingereicht und dort festgelegt wurde. Der Name für den ersten PDF-Standard war schnell gefunden: Das »X« steht für das Ziel der Gremienmitglieder, ein PDF-Format zu entwickeln, welches einen »blinden Datenaustausch« (PDF for blind exchange) ermöglichen sollte. Das mit dem »blinden Datenaustausch« sollten Sie allerdings nicht wörtlich nehmen. Gehen Sie bitte davon aus, dass man sich auch heute noch nicht 9 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück blind auf PDF/X- Dateien verlassen kann und Sie viele Funktionen auf Ihre individuellen Arbeiterfordernissen hin einstellen und alle Ergebnisse überprüfen müssen. Allerdings wurde mit PDF/X eine druckspezifische Grundlage geschaffen, die vor allem den betriebsübergreifenden Datenaustausch einfacher, sicherer und und damit effizienter gestaltet. Auch unerfahrene Anwender sind mit PDF/X in der Lage, relativ schnell ein druckverbindliches PDF zu erstellen. Abb. 1 PDF/X-Datei (Acrobat) Welche Einstellungen und Regeln machen denn nun einen PDF/X- Datei aus? Und was unterscheidet eine »normale« PDF-Datei von einer PDF/X-Datei? Um die letzte Frage zuerst zu beantworten: Eine PDF/XDatei unterscheidet sich von anderen PDF-Dateien erst einmal nur dadurch, dass die Datei intern als PDF/X bezeichnet wird (siehe Abb. 1). Den Screenshot, den Sie in der Abb. 2 sehen, habe ich von der gleichen PDF-Datei gemacht. Ich habe einfach nur die benutzerdefinierte Beschreibung gelöscht. Die PDF-Datei ist jetzt keine PDF/X-Datei mehr und wird von den Programmen und Anwendern in einem Workflow nicht mehr als solche erkannt. Bedenken Sie dabei noch einmal, dass es sich um dieselbe PDFDatei mit identischen Einstellungen handelt. Nur der simple Eintrag macht hier den Unterschied. Abb. 2 »normale« PDF-Datei (Acrobat) Es sollte natürlich nicht so sein, dass sich eine PDF/ X-Datei von einer normalen Datei nur durch diese interne Beschreibung unterscheidet. Eine PDF/X-Datei unterliegt genau festgelegten und beschriebenen 10 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Regeln, die unbedingt eingehalten werden müssen. Alle PDF-Dateien, die als PDF/X beschrieben sind, sollten auch PDF/X-Standardkonform sein und dessen Regeln einhalten. Das zu gewährleisten liegt in erster Linie in der Verantwortung von uns Anwendern. Wir können natürlich auch eine PDF-Datei, die PDF/X-Regeln verletzt oder nicht einhält, als PDF/XDatei definieren. Dann kann ein Workflow – der auf PDF/X-Basis aufgebaut wurde – nicht mehr korrekt funktionieren. Deshalb wird das in der Regel auch keiner tun. Aber es ist wichtig, dass Sie sich über die Möglichkeit eines »Missbrauchs« im Klaren sind und fremde PDF/X-Daten deshalb auch immer überprüfen. Welche Art von Regeln sind das nun, von denen ich im Zusammenhang mit PDF/ X immer schreibe? Das möchte ich Ihnen anhand der Regel für die Schrifteneinbettung etwas näher erläutern. Die amerikanischen Druckspezialisten, die an der Norm der späteren »PDF/X-1:1999« gearbeitet haben, mussten sich zu der Frage, wie dieser spezielle PDF-Standard mit Schriften verfahren sollte, zwischen zwei generellen Möglichkeiten entscheiden: Eine PDF-Datei kann die benutzten Schriften einbetten oder alternativ dazu nur Informationen über die benutzten Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Schriften enthalten. Im zweiten Fall spart man Speicherplatz und setzt darauf, dass der PDF-Empfänger die verwendeten Schriften entweder in seinem System installiert hat oder Acrobat und Reader die Schriften mit programmeigenen Fonts annähernd simulieren. Diese Vorgehensweise ist für den Datenaustausch im Officebereich sicher ausreichend, für den Datenaustausch im Druckgewerbe aber absolut ungeeignet. Die Schriften müssen beim Empfänger immer so ankommen, wie es der Ersteller geplant hat. Um das sicher zu gewährleisten, müssen die Schriften sinnvollerweise immer eingebettet werden. Das haben auch die amerikanischen Experten schnell erkannt und die Regel einer zwingend vorgeschriebenen Schrifteinbettung – neben vielen anderen Regeln – in der Norm »PDF/X-1:1999« festgehalten. Bei anderen Einstellungsmöglichkeiten von Acrobat und PDF war die Entscheidungsfindung nicht so einfach. Wie sollte man z. B. in der Frage der Bildauflösung zu einer vernünftigen Vorgabe und Regel kommen, die allen druckspezifischen Anforderungen gerecht wird? Die Bildauflösungen für den Bogenoffsetdruck liegen normalerweise zwischen 250 und 300 ppi, für den Zeitungsdruck reichen schon etwa 150 ppi. Selbst wenn man sich für eine bestimmte 11 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Bildauflösung entscheiden würde – wie sollte man dann mit Bildern, die nur wenige Pixel von dieser Norm abweichen, verfahren? Wo definiert man die Grenzen, an denen abweichende Bildauflösungen die Druckqualität auch sichtbar verschlechtern? Letztendlich hat man sich dazu entschlossen, die Bildauflösung in keine Regel zu fassen und diese Einstellung den Anwendern zu überlassen. Diese müssen die Bildauflösungen, auf ihre jeweilige Druckerfordernis hin, selbst definieren. Die Einstellungen der Bildauflösungen einer PDF/X-Datei sind also frei und können individuell festgelegt werden. Das bedeutet natürlich auch, dass eine PDF/X-konforme Datei auch Bilder in Auflösungen enthalten kann, die für den jeweiligen Druckprozess nicht geeignet sind. Welche Probleme sich daraus unter Umständen ergeben, können Sie sich sicher vorstellen. Die Druckexperten in der Arbeitsgruppe »PDF/X-1« haben sich auch zu allen anderen Aspekten ihre Gedanken gemacht und die aus Ihrer Sicht besten PDFEinstellungen und Regeln zu Schriften, Bilddaten, Seitengeometrie, Kompression etc. für einen geeigneten Standard entwickelt. Die Programmentwicklung ging natürlich ebenfalls weiter: Neue Acrobatund PDF-Versionen mit neuen und verbesserten Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Funktionen wurden entwickelt und auf den Markt gebracht. Dazu kam, dass die europäischen Druckexperten eine etwas andere Vorstellung von einem Standard-PDF für die Druckindustrie hatten als ihre amerikanischen Kollegen. Man tauschte sich diesbezüglich zwar aus, da man sich aber nicht in allen Punkten einigen konnte, erarbeitete man in Europa ein eigenes Austauschformat, das 2002 unter dem Namen PDF/X-3 veröffentlicht wurde. Aus PDF/X-1 wurde dann später PDF/X-1a, das dann wie PDF/X-3 in zwei Entwicklungsstufen jeweils als ISO -Norm veröffentlicht wurde. Das macht die ganze Sache natürlich recht unübersichtlich und etwas kompliziert. Aber Sie sollten zumindest in Grundsätzen über diese Entwicklung Bescheid wissen. Hier sind noch einmal die wichtigsten PDF/X-Normen im Überblick: PDF/X-1:1999 ANSI PDF 1.2 PDF/X-1a:2001 ISO 15930-1 PDF 1.3 PDF/X-3:2002 ISO 15930-3 PDF 1.3 PDF/X-1a:2003 ISO 15930-4 PDF 1.4 PDF/X-3:2003 ISO 15930-6 PDF 1.4 12 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Es gibt noch weitere PDF/X-Formate, die ich nachfolgend kurz ansprechen möchte. Auf diese Formate werden Sie ebenfalls hin und wieder treffen, wenn Sie sich etwas intensiver mit PDF beschäftigen. Diese »Sonderformate« spielen aber nur eine sehr untergeordnete Rolle, und deshalb sollten Sie diese auch nur der Vollständigkeit halber zur Kenntnis nehmen. Eventuell haben Sie das Format PDF/ X-2 schon vermisst. Dieses Format gibt es tatsächlich, und es wurde auch 2003 als ISO-Norm veröffentlicht. Mit diesem Format werden PDF-Daten geregelt, in denen die Bilddaten nur als Referenzen oder Beschreibungen (OPI-Kommentare) eingebunden sind und deren Feindaten erst bei der Ausgabe auf Film oder Druckplatte zugewiesen werden. Dieses Format hat sich bisher in der Druckindustrie nicht etabliert und wird von den branchenüblichen Programmen zurzeit auch nicht unterstützt. Ein moderner Nachfolger dieses Formates heißt PDF/X-5 und wurde 2008 als ISO-Norm veröffentlicht. PDF/X-4 haben Sie sicher schon gesehen, wenn Sie mit den Programmen der Creative Suite von Adobe arbeiten. In den Exportfunktionen wird Ihnen dort auch PDF/X-4 angeboten. Dieses Format beruht auf Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück der PDF-Version 1.6 und kann u. a. auch Transparenzen und Ebenen einbinden. Da PDF/X-4 erst seit 2008 in einer endgültigen ISO-Norm vorliegt und dieses Format zudem von den meisten Ausgabesystemen noch nicht unterstützt wird, rate ich Ihnen von PDF/X-4 zurzeit dringend ab. Arbeiten sie nur mit »PDF/X-1a:2001« oder »PDF/X-3:2002«. Dann sind Sie auf der sicheren Seite und haben die Gewähr, dass auch etwas ältere Systeme Ihre PDF-Dokumente ohne Probleme ausgeben können. PDF/X-4 und auch PDF/X-5 werden zukünftig sicher Standardformate werden und die aktuellen Formate ablösen. Aber das wird garantiert noch etwas dauern, und dieser Übergang wird nicht sofort abgeschlossen, sondern eher fließend sein. Die Standardentwicklungen hinken immer den technischen Innovationen hinterher. Das ist auch bei den PDF/X-Formaten nicht anders. Wir Anwender können und sollten darum auch nicht sofort mit den neusten Funktionen arbeiten, die uns die aktuellen Programmversionen anbieten. Wir erhalten uns dadurch über einen längeren Zeitraum die notwendige Arbeitskontinuität, um sicher und effizient zu arbeiten. Die technischen Neuerungen von heute bestimmen immer erst die Arbeitsweisen von morgen. 13 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Es gibt noch weitere PDF-Standards wie z. B. PDF/A-1. Dieser Standard wurde für die Langzeitarchivierung von PDF-Daten entwickelt. PDF/A-1 spielt allerdings keine Rolle im Zusammenhang mit dem Datenaustausch für den professionellen Druck. Deshalb möchte ich darauf hier nicht weiter eingehen. In der Übersicht auf Seite 12 habe ich zwei PDFFormate in fetter Schrift gesetzt, und zwar »PDF/X1a:2001« und »PDF/X-3:2002«. Obwohl es davon schon neuere ( 2003er-) Formate gibt – die sich kaum von den älteren Versionen unterscheiden – kann ich Ihnen diese beiden älteren Standards generell empfehlen, wenn Sie an Ihren Druckdienstleister PDF/XDaten weitergeben möchten. Diese Formate haben sich als Standards etabliert und sind praxiserprobt. Ob Sie den Datenaustausch mit PDF/X-1a oder mit PDF/X-3 realisieren, sollten Sie mit Ihrem jeweiligen Druckpartner absprechen. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Formaten liegt darin, dass PDF/X-1a ausschließlich CMYK- und Sonderfarben einbindet, während PDF/X-3 auch zusätzlich mit geräteunabhängigen Daten (RGB und LAB) und mit ICC-Profilen (s. → Glossar) arbeiten kann. PDF/X-1a ist eine Untermenge von PDF/X-3: Das bedeutet, dass jede PDF/X-1a-Datei auch immer eine PDF/X-3- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Datei ist – und zwar eine PDF/X-3-Datei ohne geräteunabhängige Farben und ICC-Profile. PDF/X-1a können Sie also bei einem geräteunabhängigen Workflow auf Farbmanagementbasis nicht einsetzen. Wenn Sie allerdings geräteabhängig – also ausschließlich mit fest definierten CMYK- und Sonderfarben – arbeiten, dann ist PDF/X-1a wirklich eine gute Wahl. Damit schließen Sie strikt RGB-Farben und eingebundene Bildprofile – die auch bei CMYK-Farben zu unkontrollierten Farbwerteveränderungen führen können – aus. Im europäischen Raum wird im Gegensatz zu den USA PDF/X-3 sehr oft eingesetzt, obwohl die meisten Druckaufträge immer noch geräteabhängig ausschließlich mit CMYK und Sonderfarben abgewickelt werden. Das kann man zwar auch mit PDF/X-3 realisieren, aber PDF/X1a ist dafür meiner Ansicht nach besser geeignet. Dass sich bei uns PDF/X-3 durchgesetzt hat, liegt wohl darin begründet, dass PDF/X-3 von europäischen Fachleuten entwickelt wurde und auch das »Flair« eines moderneren Formates (Stichworte: medienneutrale Daten / Farbmanagement ) besitzt. Wenn ich im folgenden Text von PDF/X-1a schreibe, meine ich immer »PDF/X-1a:2001«, und bei PDF/X-3 14 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck meine ich »PDF/X-3:2002«. Die beiden 2003er-Formate von PDF/X-1a und PDF/X-3 beruhen auf der PDF-Version 1.4 und bringen keine Vorteile gegenüber den älteren Formaten, die zudem auf der belichtungserprobten PDF-Version 1.3 beruhen. Wenn Sie unbedingt mit den 2003er-Formaten arbeiten möchten, dann sollten Sie sich dazu vorab immer mit Ihren Druckdienstleistern absprechen. Nachfolgend gebe ich Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Regeln für PDF/X-1a und PDF/X-3. Auch wenn Ihnen die aktuellen Programme automatisch dabei helfen, die meisten dieser Regeln bei einem PDF-Export einzuhalten, sollten Sie diese in den Grundzügen verstehen und sie auch nachvollziehen können. Das wird Ihnen das Verständnis und auch die Fehleranalyse erleichtern. GEMEINSAME REGELN für »PDF/X-1a:2001« und »PDF/X-3:2002«: PDF-Version | PDF 1.3 (abwärtskompatibel) Seitengeometrie | Genaue Angaben über TrimBox (beschnittenes Format) und – falls notwendig – genaue Angaben über BleedBox (beschnittenes Format plus Beschnittzugabe). Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Farbseparation | Die Seiten dürfen nicht vorsepariert sein, nur unseparierte Composite-Seiten werden gefordert und sind erlaubt (s. → Glossar). Schriften | Die verwendeten Schriften müssen vollständig oder alternativ dazu als Untergruppen eingebettet sein. OutputIntent | Der OutputIntent (Ausgabeabsicht) beschreibt in einer PDF-Datei den geplanten Ausgabefarbraum (Druckfarbraum) und muss zwingend definiert /angegeben sein. Notizen, Formularfelder, Kommentare | Nur zulässig außerhalb der druckenden Flächen. JavaScript, Aktionen | Nicht zulässig. Überfüllung | Muss zwingend angegeben werden: true = PDF-Datei ist überfüllt; false = PDF-Datei ist nicht überfüllt. Eine falsche Angabe führt bei einer Ausgabe u. U. zu inkorrekten Überfüllungen. Kompression | Keine Einschränkungen mit der Ausnahme von LZW-Komprimierung (aus patentrechtlichen Gründen). Erlaubt sind also: Keine Komprimierung, ZIP und JPEG. Bilder und Grafiken | Alle für die Verarbeitung erforderlichen Bilder und Grafiken müssen in der PDFDatei eingebettet sein. OPI-Kommentare | Nicht zulässig (s. Anmerkung zu den Bildern und Grafiken) | (s. → Glossar). 15 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Rastereinstellungen | Sind erlaubt, können aber vom PDF-Empfänger ignoriert werden. Es sei denn, der Empfänger bekommt zu den Rastereinstellungen zusätzlich genaue Angaben vom PDF-Ersteller. Transferkurven | Transferkurven können in Bilddateien eingebettet sein und bewirken Tonwerteveränderungen, um z. B. einem Tonwertzuwachs (s. → Glossar) im Druck entgegenzuwirken. Das ist wirklich nur etwas für Spezialisten und in einer PDF/XDatei nicht zulässig. Verschlüsselung | Eine PDF/X-Datei darf nicht verschlüsselt werden. Transparenz | Transparenz ist nicht zulässig und wird von PDF 1.3 auch nicht unterstützt. Erst ab PDF 1.4 ist es möglich, auch Transparenzen in PDF-Dateien einzubinden. PDF/X-Identifikation | Jede PDF/X-Datei muss als solche beschrieben und eindeutig gekennzeichnet sein. Sehen Sie dazu als Beispiel die Abb. 1 auf Seite 10: Die zu dem Screenshot passende PDF-Datei sagt in der benutzerdefinierten Beschreibung: „Ich bin eine »PDF/X-1a:2001«-Datei !“ FARBREGELN für »PDF/X-1a:2001«: PDF/X-1a-Dateien dürfen ausschließlich CMYK- und Sonderfarben (Schmuckfarben) enthalten. Die Ein- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück bindung geräteunabhängiger Farben (RGB und LAB) ist nicht erlaubt. Außerdem ist die Einbindung von Bildprofilen nicht zulässig. Wenn Sie medienspezifisch (geräteabhängig) für einen ganz bestimmten Druckprozess nur mit CMYK und/oder Sonderfarben arbeiten, behalten Sie mit PDF/X-1a farbtechnisch die absolute Kontrolle über Ihre PDF-Datei. Eine Konvertierung der Farben bei der Verarbeitung Ihrer PDF/X-1a-Datei ist unzulässig und brauchen Sie auch in der Regel nicht zu befürchten. FARBREGELN für »PDF/X-3:2002«: In PDF/X-3 können neben den geräteabhängigen Farben wie CMYK und Sonderfarben auch geräteunabhängige Farben wie LAB und RGB mit Quellprofile enthalten sein. Außerdem können auch CMYK- Bilder mit einem vom Ausgabefarbraum (OutputIntent) abweichenden ICC-Profil eingebunden und verarbeitet werden. Damit ist PDF/X-3 für ICC-basiertes Farbmanagement geeignet und kann in einer medienneutralen Arbeitsumgebung eingesetzt werden. Dabei verlagern Sie alle Farbkonvertierungen für die geplante Ausgabe in die Druckerei und haben – besonders wenn Sie mit externen Druckdienstleistern arbeiten – keine rechte Kontrolle mehr über Ihre Farben. Zusätzlich benötigen Sie tief gehende Kennt- 16 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück nisse und sehr viel Erfahrung mit Farbmanagement. Sie können natürlich auch Ihre fest definierten CMYKund Sonderfarben mit PDF/X-3 transportieren. Aus meiner Sicht ist für diese Aufgabe PDF/X-1a aber wesentlich besser geeignet. Jetzt haben Sie schon einmal einen ersten Überblick über die wichtigsten Regeln von PDF/X-3 und PDF/X1a. Wenn Sie die Entwicklungsgeschichte kennen und sich mit den oben beschriebenen Regeln beschäftigt haben, sind Sie schon auf einem sehr guten Weg zum Verständnis der PDF/X-Technologie in der Medien- und Druckindustrie. Wenn Sie aus den Programmen, wie z. B. InDesign, XPress und Illustrator, direkt eine PDF/-X-Datei erstellen, werden alle PDF/ X-Regeln – korrekte Einstellungen vorausgesetzt – automatisch eingehalten. Das gilt auch für den Fall, dass Sie für ein Druck- PDF den Weg über PostScript und Distiller gehen. Auch der Distiller wird Ihnen automatisch PDF/X-Daten erzeugen, wenn Sie die entsprechenden Einstellungen vornehmen. Alle verwendeten Schriften werden komplett oder als Untergruppen eingebettet, die Seitengeometrie wird definiert, OPI-Kommentare und JavaScripts werden entfernt, in der Datei Abb. 3 Fehlermeldung (Distiller / Logdatei) werden PDF/-X-konforme Beschreibungen und Informationen eingebunden usw. usf. Wenn bei der Erzeugung von PDF/X-Dateien hinsichtlich der vorgegebenen Regeln Probleme auftreten, wird der Vorgang abgebrochen, und Sie bekommen in der Regel eine Fehlerübersicht in der Form eines Protokolls (Logdatei, siehe auch Abb. 3). Sie haben eine PDF/X-Datei erstellt – direkt als Export aus einem Programm oder über den Distiller –, keine Fehlermeldung erhalten und alles hat bestens geklappt. Das sollte auch die Regel sein, denn die Ex- 17 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF/X → PDF für den professionellen Druck portfunktionen der Programme und die Einstellungen im Distiller sind so voreingestellt, dass die beabsichtigte PDF/X-Ausgabe auch funktioniert. Können Sie aber jetzt sicher sein, dass Ihre PDF/X-Dateien den Qualitätsstandard einer professionellen Druckverarbeitung erfüllen? Diese Frage kann ich nur mit einem eindeutigen »Nein« beantworten. Sie können sich auch bei einer PDF/X-Datei erst nach einer genauen Überprüfung absolut sicher sein, dass sie dem Qualitätsstandard Ihrer geplanten Druckausgabe genügt. Hier ist eine der wichtigsten Regeln im Umgang mit PDF/X-Daten: Vertrauen Sie nie einer PDF/X-Datei, bevor Sie sich nicht selbst von deren Ausgabequalität überzeugt haben! Sie sollten unbedingt alle PDF-Daten, die Sie weitergeben oder bekommen, überprüfen. Das können Sie sehr gut in Acrobat erledigen. Die Kontrolle einer PDF/X-Datei ist immer unverzichtbar, und das hat seine Gründe: Dass in einer PDF/X-Datei auch Bilddaten mit Bildauflösungen eingebettet sein können, die für eine geplante Druckausgabe nicht ausreichen, wissen Sie ja schon. Es gibt keine PDF/X-Regel, die die Auflösungen von Bilddaten vorschreibt und festlegt. Auch zu den Qua- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück litätsstufen der Kompression (s. → Glossar) gibt es keine Einschränkungen. Denken Sie dabei einmal an die berühmten und qualitätsmindernden »JPEG-Artefakte« (s. → Glossar) in Bildern. Auch die Schriften sollten Sie immer kontrollieren, denn die PDF/X-Regel fordert zwar deren Einbindung, aber dass auch die richtigen Schriften eingebunden sind, ist nicht immer gewährleistet. Dazu ein Praxisbeispiel: Eine PostScript-Datei aus XPress ersetzt fehlende Schriften immer mit der Mac-Systemschrift »Courier«. Wenn man nun mit einer solchen fehlerhaften PostScript-Datei über den Distiller eine PDF/X-Datei erstellt, wird auch die Ersatzschrift »Courier« statt der richtigen Schrift in die PDF/X-Datei mit eingebettet. Die Regel wird zwar korrekt eingehalten, kann aber eine falsche Schrifteinbettung und -anzeige nicht immer verhindern. Es gibt noch viele solcher Fallstricke und Stolpersteine bei einer PDF/X-Erstellung. Deshalb möchte ich Ihnen die wichtigsten druckrelevanten PDF-Funktionen im nächsten Kapitel etwas näher erläutern. Folgen Sie mir also zum nächsten Kapitel und zu den Abschnitten über Schriften, Bildauflösung und -kompression, Seitengeometrie, Transparenz und die Ausgabeabsichten (OutputIntent) von Druck- PDFs. 18 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Eine PDF-Datei, die alle geforderten PDF/X-Regeln einhält, erfüllt schon einmal eine Reihe von Grundbedingungen, die für einen reibungslosen Datenaustausch in der professionellen Druckbranche absolut notwendig sind. Damit eine PDF/X-Datei aber allen Anforderungen für die geplante Druckausgabe genügt, muss auch stets individuell eingestellt und überprüft werden. Ungeachtet dieser Tatsache glauben immer noch sehr viele Anwender – leider auch in der Medien- und Druckindustrie – daran, dass eine als PDF/X definierte und verifizierte (überprüfte) PDF-Datei bedenkenlos weitergegeben werden kann und für die hohen Qualitätsansprüche im professionellen Druck immer geeignet ist. Das ist aber nicht der Fall, und man sollte den Anspruch und das anvisierte Ziel des PDF-Workflows zum Zweck eines »blinden Datenaustauschs« nicht allzu wörtlich nehmen. Für die Einhaltung der Qualität einer PDF/X-Datei sind wir Anwender mitverantwortlich. Da können wir uns nicht ausschließlich auf die Einstellungen verlassen, die uns in einem PDF/X-Workflow und den daran beteiligten Programmen vorgegeben werden. Die festgelegten PDF/X-Regeln sind praktisch nur ein »Grundgerüst« auf dem Weg zu einem ausgabege- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück rechten Austauschformat, dass alle Qualitätsanforderungen der jeweiligen Druckbedingung erfüllt, für die wir unsere Daten individuell aufbereiten. Mit den wichtigsten Komponenten und deren Einstellungsmöglichkeiten sollten Sie sich etwas intensiver beschäftigen und deren Qualität – besonders in einem PDF/X-Workflow – im Auge behalten und vor der Weitergabe Ihrer PDF/X-Datei stets überprüfen. Schriften ¦ Mit Schriften gibt es bei digitalen Produktionen immer wieder Probleme. Das ist auch in einem PDF-Workflow nicht anders. Deshalb müssen alle verwendeten Schriften in einer PDF/X-Datei eingebettet sein. Die verwendeten Schriften brauchen sich dabei nur auf dem System des PDF-Erstellers zu befinden. Trotzdem wird der Workflow reibungslos funktionieren, und die Schriften werden so angezeigt und verarbeitet, wie es der Ersteller vorgesehen hat. Das ist schon einmal ein großer Vorteil gegenüber dem Austausch von offenen Daten. Wenn sie offene Daten austauschen, müssen die verwendeten Schriften auf den Rechnern aller beteiligten Arbeitsstationen installiert sein. Welche Probleme sich daraus tagtäglich ergeben, brauche ich Ihnen sicher nicht näher zu erläutern, wenn Sie regen Austausch mit anderen Anwendern betreiben. 19 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Wenn Sie Schriften in ein PDF einbetten möchten, haben Sie generell zwei Möglichkeiten: Die Einbettung der kompletten Schrift oder die Einbettung als ›Untergruppen‹. Der Begriff ›Untergruppen‹ ist meiner Ansicht nach nicht so glücklich gewählt und etwas verwirrend. Damit ist Folgendes gemeint: Wenn Sie die Funktion ›Untergruppen‹ aktivieren, werden in Ihrem PDF nur die Zeichen einer Schrift eingebettet, die für die Darstellung des Textes absolut notwendig sind. Wenn sich in Ihrem PDF z. B. nur eine Headline mit insgesamt 12 Zeichen einer ganz bestimmten Schrift befindet, werden auch nur diese 12 Zeichen und alle entsprechenden Informationen dazu in das PDF eingebettet. Grundvoraussetzung dafür ist, dass Sie neben der Funktion ›Untergruppen‹ auch die Funktion ›Alle Schriften einbetten‹ aktiviert haben. In der Abb. 4 sehen Sie die Einstellungen für Schriften (hier Distiller), wie Sie von den Adobe-Programmen für die PDF/X-3-Erstellung voreingestellt sind: Alle Schriften werden komplett als Untergruppen eingebettet. Wenn hier 100 % eingestellt ist, können Sie sicher sein, dass alle Schriften immer als Untergruppen eingebettet werden. Wenn Sie als Prozentangabe dagegen z. B. 1 % einstellen, werden praktisch Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Abb. 4 Schrifteinbettung (Distiller) keine Untergruppen mehr gebildet, und alle Schriften werden dann vollständig eingebunden – dann können Sie auch direkt ›Untergruppen‹ deaktivieren. Durch individuelle Prozentangaben wird also vorgegeben, bei welchem Anteil von Zeichen die Schriften als Untergruppen eingebettet werden sollen. Eine solche differenzierte Einstellung werden Sie in der Praxis nicht benötigen, und sie ist – meiner Ansicht 20 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Wichtige PDF-Funktionen nach – auch nicht notwendig. Arbeiten Sie bei Untergruppen deshalb immer mit 100 %. Ob Sie sich für ›Alle Schriften einbetten‹ oder zusätzlich für die ›Untergruppen‹ entscheiden – in beiden Fällen arbeiten Sie absolut PDF/X- konform. Nur wenn Sie die Funktion ›Alle Schriften einbetten‹ deaktivieren, halten Sie die PDF/X-Regeln nicht ein und bekommen – je nach Warneinstellungen – entsprechende Hinweise, oder die PDF/X-Erstellung wird abgebrochen. Warum bietet uns das PDF-Format eigentlich verschiedene Möglichkeiten zur Schrifteinbettung? Das liegt daran, dass es bei einem Datenaustausch z. B. im Officebereich nicht immer notwendig ist, die Schriften ganz oder teilweise einzubetten. Die Einbettung von Schriften benötigt mehr Speicherplatz, und wenn es sich in erster Linie um einen Informationsaustausch mit einer gebräuchlichen Schrift wie z. B. Times oder Helvetica handelt, kann man auf eine Einbettung der Schriften oft verzichten. Der Vorteil einer Nichteinbettung von Schriften ist eine schlankere PDF-Datei. In manchen Fällen benötigt ein PDF eben keine absolute Darstellungstreue, die nur eingebettete Schriften sicher gewährleisten. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Eine Einbettung der Schriften als Untergruppen ist praktisch ein Kompromiss zwischen möglichst kleinen PDF-Dateien und optimaler Darstellungsqualität. Wenn man nur die unbedingt notwendigen Zeichen der Schrift einbindet, spart man ebenfalls Speicherplatz gegenüber der vollständigen Einbindung der Schrift. Zwar schränkt man dadurch auch die Korrekturmöglichkeiten in der PDF-Datei, z. B. mit dem TouchUp-Werkzeug in Acrobat, ein. Ich persönlich sehe es allerdings nicht unbedingt als Nachteil, wenn die Textkorrektur in einer PDF-Datei nur umständlich zu realisieren ist. Ich plädiere dafür, im Regelfall eine PDF/X-Datei nicht zu manipulieren und alle Korrekturen besser in den Ursprungsdateien auszuführen. Dieser Vorgang ist sowieso unerlässlich, wenn man in seinem Workflow wiederholbare Ergebnisse erzielen möchte. Also verzichten Sie lieber auf die Korrekturmöglichkeiten von PDF-Daten und verändern Sie dort die Texte nur in Notfällen und als letztes Mittel. Nutzen Sie das PDF/X-Format ausschließlich zum Datentransport Ihrer druckfertigen Enddaten. Besonders bei der PDF - Erzeugung über PostScript sollten sie dringend darauf achten, dass alle in Ihrem Layout verwendeten Schriften auch in Ihrem System installiert sind. Achten Sie besonders beim Öffnen 21 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck von Dokumenten immer auf die Warnhinweise zu fehlenden Schriften (s. Abb. 5). Wenn Sie das ignorieren und nicht entsprechend eingreifen, werden alle fehlenden Schriften z. B. bei einer PostScript- Erzeugung durch Standardschriften ersetzt, und diese »laufen« dann ohne Fehlermeldungen durch den weiteren PDF/X-Workflow. Die verwendeten Schriften sollten Ihnen am besten als PostScript- oder OpenType-Fonts (s. → Glossar) vorliegen. Mit diesen Schriftformaten können Sie in der Regel problemlos arbeiten. Beachten Sie aber bitte, dass XPress erst ab der Version 7 OpenTypeFonts unterstützt. Generell können Sie auch mit Schriften im TrueType-Format arbeiten. TrueTypeSchriften sind etwas in Verruf geraten, weil sehr viele »Billigschriften« im TrueType-Format im Umlauf sind. Technisch ist dieses Format normalerweise kein Problem. Vermeiden Sie aber unbedingt, dass sich identische Schriften in verschiedenen Formaten auf Ihrem System befinden: Bei einer Helvetica als TrueType- und einer als PostScript-Font ist ein Schriftenkonflikt schon vorprogrammiert. Ich kann Ihnen hier nicht alle Schriftenprobleme darstellen, die in der Praxis auftreten können. Sicher ha- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Abb. 5 Warnhinweis zu fehlenden Schriften (XPress 7) ben Sie dazu schon eine Menge eigene Erfahrungen gemacht. Ich kann Ihnen auch hier nur raten, sich niemals auf eine fehlerfreie Umwandlung Ihrer Texte und Schriften vom Erstellungsprogramm zur PDF Datei blind zu verlassen. Sie sollten Ihre Schriften, alle Texte und auch den Umbruch immer vor der Weitergabe der PDF/X-Datei auf Fehler überprüfen. Das können Sie schnell und effizient in Acrobat erledigen. Noch ein Tipp: Machen Sie aus Acrobat von Ihren PDF/X-Dateien vor der Weitergabe immer auch Ausdrucke. Dabei können Sie in vielen Fällen die Fehler gut erkennen, die erst bei der Konvertierung vom Layoutprogramm zum PDF entstanden sind. Bildauflösung und -kompression ¦ Einer PDF/X-Datei ist es vollkommen egal, welche Bildauflösung und -kompression den eingebetteten Bildern und Pixel- 22 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück grafiken zugrunde liegt. Wichtig für einen PDF/XWorkflow ist erst einmal nur, dass alle Bilder und Grafiken nicht als Platzhalter mit OPI-Kommentaren, sondern komplett als »Feindaten« in der PDF-Datei eingebettet sind. Ob die Bildauflösungen 72 ppi oder 1000 ppi betragen oder ob die Bilder mit »JPEG maximal« oder »JPEG minimal« komprimiert wurden, ist für eine PDF/X-Erstellung unerheblich. Alle Auflösungen werden akzeptiert und auch anstandslos verarbeitet. Sie erkennen aber sofort die Problematik: Natürlich ist es für die Qualität eines professionellen Druckes nicht egal, mit welchen Bildauflösungen und -kompressionen die Bilder und Grafiken in einer PDF/XDatei eingebettet sind. Hier gibt es für alle Druckverfahren praktische Erfahrungswerte, die in der Regel von den Fachleuten der Druckindustrie auch eingehalten werden. Wichtig im Zusammenhang mit PDF/ X ist es also, dass wir Anwender uns immer selbst um die richtigen Bildauflösungen und -kompressionen kümmern müssen. In der Abb. 6 sehen Sie als Beispiel die Einstellungen, die Adobe für die Bildauflösungen und -kompressionen für PDF/X-1a voreingestellt hat. Diese Einstel- Abb. 6 Bildvoreinstellungen PDF/X-1a (Adobe) lungen sind kein Pflichtprogramm und müssen von Ihnen nicht zwingend übernommen werden. Sie können sie jederzeit auf Ihre ganz individuellen Arbeitserfordernisse hin umstellen. Auf den Status einer PDF/X -Datei hat das keinerlei Auswirkungen. Die Vorgaben sind von Adobe allerdings klugerweise schon so gewählt und eingestellt, dass Sie den meisten Druckerfordernissen genügen und kein Unheil 23 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück anrichten. Außerdem sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass Sie in diesem Einstellungsfenster die Bildauflösungen ausschließlich reduzieren können. Ein Bild mit grober Auflösung können Sie an dieser Stelle nicht zu einer feineren, druckgerechten Auflösung verhelfen. Die für die einzelnen Druckanforderungen geeigneten Bildauflösungen definieren Sie also ausschließlich in den entsprechenden Bild- bzw. Grafikprogrammen wie z. B. Photoshop und Illustrator. Hier legen Sie den Grundstein für eine gute Druckqualität. Die Neuberechnungs- und Komprimierungseinstellungen bei der PDF-Erstellung dienen nur dazu, Ihre PDFDatei durch gezielte Datenreduzierungen möglichst klein zu halten, um einen schnellen und schlanken Datenfluss zu erreichen. Bei einer PDF/X-Datei für den professionellen Druck sollte die Datenreduzierung natürlich nicht die Qualität mindern. Hier müssen Sie also immer zwischen möglichst kleinen Daten und drucktauglichen Auflösungen mit Kompression ohne sichtbaren Qualitätsverlust abwägen. Im Zweifel sollten Sie sich dabei immer für die Qualität und nicht für die kleinere PDF-Datei entscheiden. Abb. 7 Ohne Neuberechnung / Komprimierung (Adobe) Sie können selbstverständlich die Neuberechnungsund Komprimierungsfunktionen auch auf ›Aus‹ stellen (s. Abb. 7). Dann werden alle pixelabhängigen Objekte ohne Neuberechnug und Komprimierung in die PDF-Datei eingebettet. Sie erhalten dann PDFs, die – was die Dateigröße betrifft – riesigen PostScript- Dateien in nichts mehr nachstehen. Unbestritten ist aber einer der größten Vorteile von PDF 24 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück die Möglichkeit, alle Daten auf ein erträgliches Minimum reduzieren zu können und damit den Workflow viel effizienter zu gestalten, als es mit offenen Daten und PostScript bisher möglich war. Nutzen sie also unbedingt diese Technik und reduzieren Sie Ihre Daten durch gezielte Neuberechnungen und geeignete Kompressionsverfahren. oretische Kenntnisse über die Auswirkungen von Bildauflösungen und -kompressionen in den verschiedenen Druckverfahrenstechniken. Mit welchen Bildauflösungen und Kompressionsverfahren Sie arbeiten sollten, ist natürlich ausgabeabhängig und lässt sich pauschal für alle Drucksituationen nicht beantworten. Damit müssen Sie Ihre eigenen Erfahrungen machen. Sprechen Sie sich dazu auch immer mit Ihren Druckdienstleistern ab. Sie können – wenn Sie keine gezielten Angaben bekommen – auch mit den Vorgaben arbeiten, die in den Programmen bei einer PDF/X-Ausgabe für Neuberechnung und Komprimierung voreingestellt sind. Damit machen Sie in der Regel – besonders als Anfänger – erst einmal nichts verkehrt. Bildauflösung | Wenn Sie z. B. für den klassischen Offsetdruck mit einem Druckraster von 150 dpi (60erRaster) produzieren, sollten Sie in der Regel mit Auflösungen für Farb- und Graustufenbilder von ca. 300 ppi (Pixel pro inch) arbeiten. Das Verhältnis von Bild- zu Druckauflösung beträgt – als Faustregel – 2:1. Strichbilder (Schwarz-Weiß-Bilder) benötigen eine höhere Auflösung; hier sollten Sie sich für ca. 1200 ppi entscheiden. Diese Bildauflösungen haben sich in der Praxis bewährt und sollten Ihnen als erste Richtwerte für das oben beispielhaft angegebene Druckverfahren dienen. Abhängig von der jeweiligen Aufgabenstellung können Sie mit individuellen Einstellungen Ihre PDF-Datei allerdings viel gezielter und effektiver reduzieren, ohne dabei die Qualität sichtbar zu mindern. Dazu brauchen Sie aber viel praktische Erfahrung und the- Bitte beachten Sie unbedingt, dass die Bildauflösungen einzelner Objekte innerhalb einer PDF-Datei unter Umständen auch extrem voneinander abweichen können. Die endgültige Bildauflösung bei der PDF-Erzeugung berechnet sich übrigens nicht nur Hier sind einige allgemeingültige Hinweise und Tipps, die Ihnen bei Bildauflösung und -kompression vielleicht weiterhelfen: 25 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck durch die Einstellungen in der PDF-Funktion ›Neuberechnung‹, sondern immer auch durch die individuelle Größeneinstellung im Layoutprogramm. Zwei Beispiele dazu: Ein Farbbild mit 300 ppi, das Sie im Layoutprogramm auf 200 % vergrößert haben, hat letztendlich im PDF nur noch eine Bildauflösung von 150 ppi. Ein Farbbild mit 300 ppi, das Sie auf 10 % verkleinert haben, hätte im PDF eine Auflösung von 3000 ppi (!), wenn Sie bei der PDF-Erstellung die Neuberechnung abschalten würden. Schauen Sie sich zu den beiden Beispielen einmal die Abb. 8 an. Hier sehen Sie die von Adobe vorgegebenen Einstellungen zur Neuberechnung von Farbbildern, und zwar bei einer PDF-Erstellung für den Standard PDF/X-1a. Wie würden sich dabei die Auflösungen der beiden im Layoutprogramm größenveränderten Bilder verhalten : Das auf 10 % verkleinerte Bild hat eine Auflösung von über 450 ppi und wird deshalb von 3000 ppi auf 300 ppi runtergerechnet und mit dieser Auflösung in das PDF eingebettet. Das Bild, das durch die Vergrößerung auf 200 % im Layoutprogramm nur noch über eine Auflösung von 150 ppi verfügt, wird bei den Einstellungen der Abb. 8 nicht neu berechnet und unverändert mit 150 ppi in das PDF übernommen. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Abb. 8 Neuberechnung für Bilder über 450 ppi (Adobe) Sie sollten sich unbedingt im Vorfeld einer Druckproduktion über die Auflösungen Ihrer Bilder im Klaren sein und dabei berücksichtigen, dass alle Größenänderungen im Layoutprogramm die Bildauflösungen beeinflussen. Welche Auflösungen die eingebetteten Bilder und Pixelgrafiken im PDF schließlich haben, können Sie schnell und einfach mit den Preflight-Funktionen von Acrobat überprüfen. Stellen Sie für den professionellen Druck bei der Funktion ›Neuberechnung‹ immer ›Bikubische Neuberechnung‹ ein (s. Abb. 8). Es werden Ihnen dazu auch zwei andere Verfahren angeboten, die zwar schneller rechnen, dafür aber schlechtere Ergebnisse liefern. Mit ›Bikubische Neuberechnung‹ treffen Sie eine gute Wahl für bestmögliche Qualität. 26 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Bildkompression | Um eine PDF-Datei möglichst klein und handlich zu bekommen, haben Sie nicht nur die Möglichkeit, alle Bildauflösungen auf das absolut notwendige Maß zu reduzieren, sondern Sie können alle Objekte auch zusätzlich noch komprimieren. Die beiden angebotenen Kompressionsformate ›JPEG‹ und ›ZIP‹ (s. → Glossar) sind Ihnen sicher bekannt und werden auch in anderen Bereichen und Programmen gerne und häufig eingesetzt. Für welche dieser beiden Methoden Sie sich entscheiden, steht Ihnen bei der PDF-Erstellung völlig frei – und das gilt auch für einen Workflow mit PDF/X. Sie können die Komprimierung auch ausstellen (s. Abb. 7 auf Seite 24). Das sollten Sie aber nur in Ausnahmefällen tun, weil Sie sonst auf schlanke PDFDaten verzichten und Ihren Workflow unnötig belasten. Sie können Ihre Daten mit den beiden angebotenen Kompressionsverfahren – bei kontrolliert eingesetzten Einstellungen – sehr effektiv reduzieren, ohne sichtbare Qualitätseinbußen zu befürchten. Dazu sollten Sie bei ›JPEG‹ nur darauf achten, dass Sie mit der Bildqualität ›Maximal‹ arbeiten (siehe Abb. 9). ›JPEG‹ ist eine verlustbehaftete Kompression, das heißt, dass dabei auch Bildinformationen verloren gehen. Diese Informationsverluste sind aber Abb. 9 Komprimierung (Adobe) bei der Qualitätsstufe ›Maximal‹ so unauffällig, dass die Bildqualität auch für einen hochwertigen Druck nicht sichtbar verschlechtert wird. Eventuell arbeiten Sie ja lieber mit ›ZIP‹. ›ZIP‹ ist ein Kompressionsverfahren ohne Informationsverluste. Wenn Sie also Qualitätseinbußen durch JPEGKompression befürchten, sollten Sie ›ZIP‹ einsetzen. 27 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Wichtige PDF-Funktionen Die Datenreduzierung ist bei ›ZIP‹ allerdings nicht so effektiv wie bei ›JPEG‹. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Für alle drei Bildarten Farbbilder, Graustufenbilder und Schwarz-Weiß-Bilder (XPress-Jargon für Letztere: Monochrombilder) können Sie eigene, voneinander abweichende Einstellungen für die ›Neuberechnung‹ und auch für die ›Komprimierung‹ vornehmen. Bei den Schwarz-Weiß-Bildern arbeiten Sie am besten mit der Kompressionsmethode – wie in Abb. 9 auf Seite 27 gezeigt – ›CCITT Gruppe 4‹. Noch ein wichtiges Wort zu ›JPEG‹ bei XPress: Wenn Sie aus XPress exportieren, sollten Sie, wenn Sie mit der qualitativ besten Methode von ›JPEG‹ arbeiten wollen, immer die Einstellung ›JPEG niedrig‹ wählen. Mit › niedrig‹ ist nämlich bei XPress die Verlustrate der Bildinformationen gemeint, und das bedeutet hier die höchste Qualitätsstufe (s. Abb. 10). Die gleiche JPEG-Qualitätsstufe erzielen Sie dagegen in den Adobe-Programmen mit der Einstellung ›Maximal ‹. Bei Adobe ist damit allerdings nicht die Verlustrate, sondern die Bildqualität gemeint. Diese unterschiedliche Begriffsdefinition führt bei Anwendern, die mit XPress und den Adobe-Programmen arbeiten, schon mal zu Verwechslungen. Abb. 10 Komprimierung (XPress 7 und 8) Seitengeometrie ¦ Informationen über die genaue Seitengeometrie wie Beschnittzugabe und Endformat sind für PDF-Daten für den professionellen Druck unverzichtbar. Denken Sie z. B. an ein Ausschießprogramm, das ohne definierte und beschriebene Angaben zu Endformat und Beschnittzugabe ein mehrseitiges PDF-Dokument nicht korrekt verar- 28 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück beiten (ausschießen) kann. In einem PDF-Dokument können diese Seiteninformationen genau beschrieben werden, und für eine PDF/ X-Datei ist dies auch zwingend erforderlich. Damit schließt man Probleme im PDF/X-Workflow, bei denen diese Informationen unverzichtbar sind, von vornherein aus. Die einzelnen Seiteninformationen einer PDF-Datei werden durch verschiedene, exakt definierte Rahmen beschrieben. Diese Rahmen sollen Sie unbedingt kennen und auseinanderhalten. Leider sind die deutschen Übersetzungen dafür nicht so gut gelungen. In der Abb. 11 zeige ich Ihnen, wie diese Rahmen in Acrobat angezeigt werden. Sehen Sie sich das aber auch einmal in der Praxis an. Öffnen Sie dazu eine x-beliebige PDF-Datei in Acrobat 8 oder 9 und aktivieren Sie in den ›Grundeinstellungen‹ unter der Kategorie ›Seitenanzeige‹ die Funktion ›Objekt-, Endformat- und Anschnitt-Rahmen einblenden‹ (s. Abb. 12 auf S. 30). Jetzt zeigt Ihnen Acrobat alle definierten Seitenflächen der PDF-Datei durch Rahmen in unterschiedlichen Farben an. Die MediaBox heißt in der deutschen Übersetzung von Adobe ›Beschnitt-Rahmen‹ – was da beschnitten werden soll, ist mir nicht so ganz klar, denn die Abb. 11 Seitengeometrie ( Acrobat) MediaBox (Beschnitt-Rahmen) = weiße Fläche TrimBox (Endformat-Rahmen) = grüner Rand BleedBox (Anschnitt-Rahmen) = blauer Rand 29 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück ›MediaBox‹ definiert ganz einfach nur das komplette Seitenformat der PDF-Datei. In meinem Beispiel (Abb. 11 auf Seite 29) können Sie das PDF-Seitenformat (oder die ›MediaBox‹) unten links im Acrobatfenster ablesen : 230 x 317 mm. Dazu muss in den Grundeinstellungen die Funktion ›Immer Seitenformat des Dokuments anzeigen‹ aktiviert sein (siehe Abb. 12). Die TrimBox oder der ›Endformat-Rahmen‹ (hier ist die Übersetzung etwas besser gelungen), bezeichnet die Größe des beschnittenen Endformates. Die ›TrimBox‹ wird in Acrobat durch einen grünen Rand angezeigt und hat in dem Beispiel der Abb. 11 auf Seite 29 ein Format von 210 x 297 mm (Endformat DIN A4). Die BleedBox oder der ›Anschnitt-Rahmen‹ beinhaltet das Endformat plus Beschnitt (hier 3 mm) und wird in Acrobat durch einen blauen Rand angezeigt. Das Format der ›BleedBox‹ beträgt bei einem Endformat DIN A4 und einer Beschnittzugabe von 3 mm: 216 x 303 mm. Die beiden für den PDF/X-Workflow wichtigen Seitenformate ›TrimBox‹ und ›BleedBox‹ können Sie also sehr bequem in Acrobat sehen und kontrollie- Abb. 12 Grundeinstellungen / Seitenanzeige (Acrobat 8) ren. Damit haben Sie, was die Seitengeometrie in einem PDF-Dokument angeht, alles unter Kontrolle. Eventuell stolpern Sie in diesem Zusammenhang noch über die ›ArtBox‹. Das ist ein ›Objekt-Rahmen‹ eines beliebigen Ausschnitts einer PDF-Seite, den Sie in Acrobat frei definieren können. Diesen frei definierten Ausschnitt können Sie dann als Import in einem anderen Programm platzieren. Die ›ArtBox‹ hat für Druck-PDFs keine weitere Bedeutung. 30 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Transparenz ¦ Es ist für uns Anwender relativ einfach geworden, Transparenzen in unseren Layouts zu erstellen. Die aktuellen Programme bieten uns die entsprechenden Werkzeuge dazu an. Es ist noch nicht lange her, da konnten wir transparente Bildobjekte – wie z. B. Schatteneffekte oder Überlagerungen von teiltransparenten Bildern – nur sehr aufwändig mit der Ebenentechnik in Photoshop realisieren. Inzwischen können komplexe Layouts mit Transparenzeffekten auch schnell und relativ einfach in Layoutprogrammen wie XPress und InDesign erstellt und auch unkompliziert geändert und korrigiert werden, ohne dass der Anwender das Layoutprogramm umständlich verlassen muss. Leider hat diese Technik auch große Nachteile, auf die ich nachfolgend etwas näher eingehen möchte. Die Nachteile von Transparenzen liegen in den vielfältigen Problemen, die sich damit bei der Druckausgabe und – in unserem Fall – bei der Erstellung von PostScript- und PDF-Daten aus dem Layoutprogramm ergeben. Was ist der Grund dafür? Wenn man Transparenzeffekte in Photoshop nutzt, ist Photoshop auch für alle Ebenenberechnungen zuständig, die notwendig sind, um Transparenzen zu einem endgültigen und druckfähigen Pixelbild zu »verschmelzen«. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Dieser Vorgang heißt in Photoshop ›Auf Hintergrundebene reduzieren‹. Das funktioniert in der Regel problemlos und ist eine langjährig praxiserprobte Technik. Die reduzierten Bilder mit Transparenzeffekten werden dann in einem Layoutprogramm platziert und wie ganz normale Bilder behandelt. Mit ›Transparenzreduzierungen‹ haben die Layoutprogramme in diesen Fällen nichts zu tun. Anders sieht es jetzt aus, wenn man direkt im Layoutprogramm mit Transparenzen arbeitet. Hier müssen die – technisch absolut notwendigen – ›Transparenzreduzierungen‹ zu einem späteren Zeitpunkt ausgeführt werden – spätestens bei der PostScriptAusgabe oder einem Direktexport zum PDF/X aus dem Layoutprogramm. Das PDF-Format kann zwar mittlerweile Transparenzeffekte ohne vorherige Reduzierungen einbetten und weiterreichen, aber bei PDF/X-1a und PDF/X-3 sind Transparenzen nicht zulässig, und beide Standards beruhen zudem auf der PDF-Version 1.3, die Transparenzen nicht einbetten kann. Das funktioniert erst seit der PDF-Version 1.4. Jetzt stellen Sie sich einmal die folgende komplexe Layoutsituation vor: Eine Headline mit einem Verlauf von Sonderfarbe zu CMYK wird mit einem weichen 31 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Schlagschatten versehen und teiltransparent über einem RGB-Bild positioniert. Das ist in den aktuellen Layoutprogrammen möglich, schnell erledigt und sieht auf dem Monitor in der Regel auch gut aus. Welche Probleme sich dann aber bei der ›Transparenzreduzierung‹ ergeben, ist schnell erklärt und sicher einleuchtend: Verschiedene Farben wie RGB, CMYK, Sonderfarben sowie Objekte auf Vektor- und Pixelbasis mit teilweise unterschiedlichen Bildauflösungen müssen aufeinander abgestimmt, vereinheitlicht und letztendlich »reduziert« werden. In einem Layoutprogramm kann man viel komplexere Transparenzsituationen schaffen, als es in Photoshop überhaupt möglich ist. Denken sie dabei an die Kombination verschiedener Farbmodelle wie z. B. RGB und CMYK. Transparenzreduzierung ist wirklich ein sehr komplexer Vorgang, und Sie sollten die Probleme, die sich daraus ergeben können, nicht unterschätzen und in den Grundsätzen verstehen und beachten. Ich möchte Sie nicht davon abhalten, die Transparenzfunktionen in den Layoutprogrammen zu benutzen. Ich setze Sie selber gerne ein, erstelle aber komplexe Transparenzen bei Druckproduktionen oft immer noch in Photoshop, um diesbezüglichen Problemen Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Abb. 13 Transparenzreduzierung (InDesign) bei der Weiterverarbeitung von vornherein aus dem Weg zu gehen. Wenn Sie im Layoutprogramm mit Transparenzfunktionen arbeiten, sollten Sie bei einer PostScript- und PDF-Erstellung darauf achten, dass bei der Einstellung ›Transparenzreduzierung‹ immer eine hohe und druckgerechte Auflösung eingestellt ist. Sehen sie dazu als Beispiel in der Abb. 13 eine Einstellung von InDesign bei einem PDF-Export. 32 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Die Voreinstellung ›Hohe Auflösung‹ ist – als Beispiel – eine von drei Standardvorgaben in InDesign und mit einer Auflösung von 300 ppi für Bilder und 1200 ppi für Strich und Text voreingestellt. Sie können in den einzelnen Programmen wie z. B. InDesign und XPress 7 auch eigene Auflösungen für die ›Transparenzreduzierung‹ definieren. Überprüfen Sie in Acrobat immer Ihre PDF-Daten und schauen sich vor der Weitergabe auch genau an, was die ›Transparenzreduzierung‹ aus den Transparenzobjekten, die Sie im Layoutprogramm erstellt haben, gemacht hat. Die Technik wird sich weiterentwickeln, und wir werden Transparenzen dann wesentlich problemloser verarbeiten können, als es heute noch der Fall ist. Zukünftige PDF/X-Standards werden Transparenzen einbetten und verarbeiten können. Die ›Transparenzreduzierung‹ findet dann nicht mehr bei der PDF-Erstellung statt, sondern wird im Arbeitsprozess weiter nach hinten verschoben. OutputIntent ¦ Der ›OutputIntent‹ definiert den geplanten Ausgabefarbraum (auch Druckfarbraum) einer PDF-Datei. Er wird in PDF/X-Dateien immer durch ein eingebettetes ICC - Profil angezeigt und ist Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück zur Einhaltung des PDF/X-Standards zwingend vorgeschrieben. Wenn Sie – als Praxisbeispiel – für einen Offsetdruck auf gestrichenem Papier produzieren und Ihre Daten daraufhin gezielt vorbereitet haben, sollte als ›OutputIntent‹ immer auch das Profil eingebettet sein, mit dem Sie in Ihrem Workflow gearbeitet haben. Das könnte in diesem Fall – ebenfalls als Praxisbeispiel – das Standardprofil der ECI ›ISO Coated v2‹ sein. Es kommt immer wieder vor, dass in einer PDF/XDatei ein ICC-Profil als ›OutputIntent‹ eingebettet ist, das die geplante Druckausgabe nicht korrekt beschreibt. Für die formale Richtigkeit einer PDF/XDatei ist es erst einmal nicht entscheidend, welches ICC-Profil als ›OutputIntent ‹ eingebettet ist. Für das ›OutputIntent ‹ sind wir Anwender verantwortlich, und wir sollten uns auch unbedingt darum kümmern, dass das jeweils richtige ICC-Profil eingebettet wird. Wenn Sie sich mit Farbmanagement bisher nicht oder nur wenig beschäftigt haben, können Sie die Bedeutung des ›OutputIntent ‹ für einen PDF/XWorkflow eventuell nicht richtig einschätzen. Um Ihnen das umfassend zu erläutern, müsste ich aber sehr weit ausholen, und das würde den Rahmen an 33 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück dieser Stelle sprengen. Wenn Sie sich um korrekt zugewiesene ›OutputIntents‹ bisher nicht gekümmert haben, wundern Sie sich vielleicht, dass Sie bis jetzt keine Probleme damit hatten. Das liegt ganz einfach darin begründet, dass ein falsch zugewiesener ›OutputIntent ‹ in einem medienspezifisch organisierten Workflow meistens keine negativen Folgen hat: Ihre für einen ganz bestimmten Druckprozess aufgebauten CMYK- Farben werden zum PDF hin einfach durchgereicht und dann – unabhängig von dem eingebetteten ›OutputIntent ‹ – mit den CMYK-Farbwerten ausgegeben, die Sie definiert haben. Der › OutputIntent ‹ spielt dagegen in einem medienneutralen Workflow eine viel wichtigere Rolle, weil er dabei als Grundlage (Zielprofil) für alle notwendigen Farbwerteberechnungen dient. Ein nicht korrekt zugewiesener ›OutputIntent ‹ führt dabei auch immer zu inkorrekten Farbumwandlungen. Wie kommt denn nun eine PDF/X-Datei zu ihrem ›OutputIntent ‹ ? Den ›OutputIntent ‹ können sie entweder direkt in den Exportdialogen der verschiedenen Programme einstellen oder – wenn Sie den Weg über PostScript wählen – auch im Distiller definieren (s. Abb. 14). Wenn Sie z. B. Ihr PDF im Distiller Abb. 14 OutputIntent (Distiller) mit der Adobe-Vorgabe ›PDF/X-1a:2001‹ erzeugen und sich dabei nicht um den ›OutputIntent ‹ kümmern, wird in der PDF-Datei automatisch das Profil ›U.S. Web Coated (SWOP) v2‹ eingebettet. Und schon haben Sie ein falsches Profil in Ihrem PDF, da Sie garantiert Ihre Farben nicht für die US-amerikanische Druckbedingung definiert haben, für die das Ausgabeprofil ›U.S. Web Coated (SWOP) v2‹ geeignet ist. 34 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Wichtige PDF-Funktionen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Ob gezielt durch den Anwender oder unbewusst durch Programmstandards definiert – den in einer PDF-Datei eingebetteten ›OutputIntent ‹ sollten Sie in Acrobat immer kontrollieren (s. Abb. 15). Belassen Sie keinen ›OutputIntent ‹ in Ihrer PDF-Datei, der sich nicht mit Ihrer geplanten Druckabsicht deckt. Bedenken Sie im Zusammenhang mit Softproof auch die Tatsache, dass Ihr Druckdienstleister die Farben Ihres gelieferten PDF/X-Dokuments nur dann unter halbwegs gleichen Bedingungen auf dem Monitor betrachten kann, wenn der richtige ›OutputIntent ‹ eingebettet ist und die Ausgabedingung beschreibt, unter der Sie ebenfalls die Farben auf Ihrem eigenen Monitor gesehen haben. Das sollte Sie zusätzlich motivieren, den korrekten ›OutputIntent ‹ einzubetten, auch für den Fall, dass Sie keine Farbwerteänderungen zu befürchten haben. Zum Schluss noch ein Hinweis für die Farbexperten: Verwechseln Sie den ›OutputIntent ‹ nicht mit den Bildprofilen, die den einzelnen Objekten einer PDFDatei zugewiesen sein können. Diese Bildprofile sind allerdings nur bei einem medienneutralen Workflow von Bedeutung und werden zudem nur von PDF/X-3, aber nicht von PDF/X-1a unterstützt. Wenn Sie den Abb. 15 OutputIntent (Preflight in Acrobat) Weg über PostScript gehen, sind alle diesbezüglichen Informationen weg, weil sich PostScript nicht auf die Einbettung von ICC-Profilen versteht. Wenn Sie medienspezifisch nur CMYK arbeiten, ist das aber kein Nachteil. Im Gegenteil – da Sie bei dieser Arbeitsweise keine individuellen Bildprofile benötigen, befreien Sie sich über PostScript ganz nebenbei von unnötigem Ballast und Informationen. 35 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einführung in den praktischen Teil → PDF für den professionellen Druck Alle Einstellungen, die ich Ihnen nachfolgend zu den einzelnen Programmen zeige, sind meine persönlichen Einstellungen zur Erzeugung eines qualitativ hochwertigen Druck-PDFs für Projekte, die dem Praxisbeispiel in der nebenstehenden Abbildung vergleichbar sind ( Abb. 16): Ein Werbeblatt im Format DIN A4 + 3 mm Beschnitt, einseitig bedruckt auf gestrichenem Offsetpapier, CMYK und Sonderfarbe Pantone 430 C (Grauton). Nach Absprache mit dem Dienstleister arbeite ich z. B. bei dem Werbeblatt mit dem Standard - Druckprofil der ECI ›ISO Coated v2‹ und liefere dem Drucker eine PDF/X-1a-Datei. Sie können die meisten Einstellungsvorschläge für ähnlich gelagerte Druckprojekte gerne übernehmen. Die Einstellungen sind praxiserprobt und funktionieren in der Regel problemlos. Sie müssen die Einstellungen natürlich noch an Ihre jeweiligen individuellen Arbeitsbedingungen anpassen. Sehen Sie meine Vorschläge nur als Grundlage für eigene Einstellungen. Es gibt dabei viele Wege, die zum Ziel führen. Einige Einstellungen sind unerlässlich und eindeutig, bei anderen Einstellungen hat man die Qual der Wahl und erkauft sich einen Vorteil durch einen Nachteil und umgekehrt. Einen »Königsweg« für sämtliche Druckaufgaben, der alle Vorteile in sich vereint und Inhalt | Glossar | ↗ vor pd |: eff | | ↖ zurück pd-eff-Verlag Bitzer Berg 18 53819 Neunkirchen-Seelscheid Telefon | 0 22 47 - 7 45 07 75 www.pd-eff.de Mail | [email protected] Von XPress 7 zum Druck-PDF pdf-Books | aktuell – informativ – verständlich Abb. 16 Praxisbeispiel: Werbeblatt, DIN A4, fünffarbig 36 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einführung in den praktischen Teil → PDF für den professionellen Druck keine Nachteile bringt, gibt es nicht. Sie müssen letztendlich Ihre eigenen, individuellen Einstellungen finden. Meine Einstellungsvorschläge sollen Ihnen nur die grundsätzlichen Möglichkeiten zeigen. Da ich bei Druck-PDFs meist mit dem PDF/X-1a-Format arbeite, schlage ich Ihnen dieses Format vor, wenn Sie ebenfalls medienspezifisch ausschließlich mit CMYK- und Sonderfarben arbeiten. Den großen Vorteil von ›PDF/X-1a‹ gegenüber ›PDF/X-3‹ sehe ich darin, dass ich damit an meinen Druckdienstleister eine eindeutige Botschaft richte, mein PDF – das ich für eine ganz bestimmte Druckausgabe vorbereitet habe – farblich nicht mehr zu verändern. ›PDF/X1a‹ bedeutet auch immer, alle Farben so zu belassen, wie sie sind – medienneutrale Daten sind dabei nicht zulässig und nicht enthalten. Dagegen ist das PDF/X-3-Format entwickelt worden, um neben CMYK- und Sonderfarben auch medienneutrale Daten (wie z. B. RGB und CMYK mit eigenen Profilen) zu transportieren und sie erst in einem späteren Produktionprozess auf die Ausgabebedingung hin anzupassen und die Farben entsprechend zu verändern. Sie können Ihre farbfertigen Druck-PDFs natürlich auch als ›PDF/X-3‹ weitergeben. Bedenken Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Sie dann nur, dass dabei die Gefahr einer ungewollten Farbveränderung etwas größer ist als bei ›PDF/X-1a‹. Sie brauchen jetzt keine Sorge zu haben, dass Ihr Druckdienstleister Ihr geliefertes ›PDF/X-1a‹ nicht verarbeiten kann und sich nur auf ›PDF/X-3‹ versteht: Jede PDF/X -1a-Datei erfüllt die Bedingungen und Regeln von ›PDF/X-3‹ und unterscheidet sich nur durch den Namen! Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel »PDF/X« ab der Seite 9 in diesem pd-eff-Book. Alle nachfolgenden Einstellungsvorschläge zu den PostScript-Ausgaben, zum Distiller und zu PDF - Direktexporten aus den verschiedenen Programmen beziehen sich ausschließlich auf mein Praxisbeispiel auf der Seite 36 (s. Abb. 16). So können Sie alle Einstellungen, die ich Ihnen in den Abbildungen zeige, gut nachvollziehen. Nach allgemeinen Hinweisen zu den einzelnen Programmen gehe ich vereinzelt auf wichtige Funktionen und Einstellungen noch etwas genauer ein. Durch Klickverbindungen auf den roten Ziffern im Text – zum Beispiel: [ 1 ] – kommen Sie direkt zu der Seite mit der dazugehörenden Abbildung und von dort auch wieder zurück zum Text. 37 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Einführung in den praktischen Teil → PDF für den professionellen Druck Auf viele Einstellungen gehe ich allerdings nicht genauer ein, denn das würde den Rahmen dieses pdeff-Books sprengen. Viele Einstellungen sind zudem selbsterklärend und eindeutig. In allen anderen Fällen übernehmen Sie einfach meine Einstellungsvorschläge. Experimentieren Sie doch auch einmal mit alternativen Einstellungen und überprüfen Sie die Ergebnisse in Acrobat: Die eigene Erfahrung ist noch immer der beste Lehrmeister. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück tuellen CS 5 gibt es für einige Funktionen neue deutsche Übersetzungen. »Offset« heißt jetzt »Versatz« und aus »Beschnittzugabe« und »Beschnittzugabenmarken« sind jetzt »Anschnitt« und »Anschnittsmarken« geworden. Hier hat Adobe in InDesign die deutschen Übersetzungen an Illustrator angepasst. Die Aufgaben dieser Funktionen sind ansonsten absolut gleich geblieben. In den Praxisbeispielen des Kapitels »Der Weg über PostScript« gebe ich Ihnen – beispielhaft – den virtuellen Drucker »Adobe PDF 8.0« vor. Dieser Druckertreiber ist in dem Programmpaket von Acrobat 8 enthalten und steht Ihnen in der Regel nach der Programminstallation für Exportaufgaben zur Verfügung. Wenn Sie mit Acrobat 9 arbeiten, dann heißt der Drucker bei Ihnen »Adobe PDF 9.0«. An dem grundsätzlichen Exportvorgang ändert sich dadurch aber nichts. Ersetzen Sie in diesem Fall in den Einstellungen einfach den Drucker »Adobe PDF 8.0« durch den Drucker »Adobe PDF 9.0«. Die Screenshots der Export- und Druckmenüs von InDesign und Illustrator habe ich von den Programmversionen der CS 3 und 4 erstellt. In InDesign der ak- 38 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript XPress 6.5 XPress 7 und 8 InDesign Illustrator → PDF für den professionellen Druck Der Weg über PostScript ist nach wie vor eine sehr sichere und gut geeignete Arbeitsmethode, um zu einem geeigneten Druck- PDF zu kommen. Auch wenn man mittlerweile sehr bequem aus den aktuellen Versionen der verschiedenen Programme seine Druck-PDFs generieren kann, sollten Sie auch den Weg über PostScript kennen. Ich persönlich ziehe mittlerweile in den meisten Fällen den Direktexport vor. Es kann aber niemals schaden, wenn man auch alternative Verfahrenswege kennt. Wenn der Direktexport nicht auf Anhieb klappen sollte, kann man es dann über PostScript versuchen. Manchmal kommt man damit besser zum Ziel. Wenn Sie noch mit XPress 6.5 – oder älteren Versionen – arbeiten, kann ich Ihnen nur dringend empfehlen, für Druck-PDFs ausschließlich den Weg über PostScript und den Distiller zu wählen. Es gibt zwar auch in XPress 6.5 eine Direktexportfunktion, die aber für die Erstellung eines professionellen DruckPDFs absolut nicht geeignet ist. Erstellen Sie durch den Direktexport nur PDFs, die Sie auschließlich im Bürobereich z. B. für einen Abstimmungsprozess nutzen. Erst ab der Version 7 versteht sich XPress auf ›PDF/X-1a‹ und ›PDF/X-3‹. Bei XPress 6.5 zeige ich Ihnen deshalb nur den Weg über PostScript / Distiller. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Bei allen anderen Programmen zeige ich Ihnen später auch noch den Direktexport. PostScript ist ein sehr altes Format und versteht sich nicht auf die Einbettung von Transparenzen, Ebenen, Profilen, interaktiven Elementen wie Hyperlinks etc. Diese Einschränkungen mögen auf den ersten Blick in einem modernen Workflow nur von Nachteil sein, haben aber auch ihre Vorteile, wenn man diese »Mängel« einmal aus einem drucktechnischen Blickwinkel betrachtet. Transparenzen, Ebenen, eingebettete Profile, interaktive Elemente usw. sind nämlich genau die Objekte, die bei der Weiterverabeitung von Druck- PDFs oft große Probleme verursachen. Diese werden bei der PDF-Erstellung im Vorfeld über PostScript dann »ganz nebenbei« eliminiert. Die Entwicklung geht natürlich weiter. PostScript ist wie gesagt ein altes Format und wird zukünftig durch modernere Formate ersetzt werden. Das wird aber noch ein paar Jahre dauern und dann nicht übergangslos, sondern fließend verlaufen. Setzen sie also bei Bedarf auch heute noch das PostScript-Format in Ihrem Arbeitsprozess ein. Manchmal sind die alten Techniken und Verfahrenswege immer noch die bessere Wahl. 39 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript XPress 6.5 → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Auch wenn Sie ausschließlich mit XPress 6.5 Ihre Druckdaten vorbereiten, kommen Sie an Acrobat und dem Distiller nicht vorbei. Sie benötigen den Distiller unbedingt zur Erzeugung Ihrer druckfertigen PDF-Daten. Wenn Sie zum Beispiel mit Acrobat 8 arbeiten, sollte in der Regel auch der virtuelle Drucker »Adobe PDF 8.0« auf Ihrem Rechner installiert sein (s. Abb. 17), mit dem Sie bei der PostScript-Ausgabe in XPress 6.5 automatisch über den Distiller eine PDF-Datei erzeugen können. Eventuell ist der Druckertreiber nicht installiert oder arbeitet nicht so, wie Sie es wünschen. Dann öffnen Sie Acrobat, gehen über das Menü ›Hilfe | AcrobatInstallation reparieren‹ und lassen mit einem Klick den ›Adobe PDF-Drucker‹ reparieren. Das sollte in vielen Fällen Ihre Probleme beheben. Des Weiteren müssen Sie XPress die entsprechende Druckerbeschreibung zugänglich machen. Das stellen Sie im PPD-Manager von XPress unter ›Hilfsmittel | PPD-Manager‹ ein. Wählen Sie dort, wenn Sie mit Mac OS X arbeiten, den Ordner »en.lproj « unter dem Pfad ›Library | Printers | PPDs | Contents | Ressources‹. Dort sollte sich auch eine Druckerbeschreibung mit dem Namen »ADPDF8.PPD« befinden. Da- Abb. 17 Drucker: Adobe PDF 8.0 (Mac OS X 10.4) nach können Sie beginnen. Öffnen Sie dazu die Einstellungsfenster unter › Ablage | Print‹. Mit ›Versatz‹ [ 1 ] wird der Abstand der Passkreuze und Beschnittzeichen zum Endformat definiert. Hier gebe ich immer die Beschnittzugabe in ›mm‹ ein (hier: 3 mm). Sie müssen ›mm‹ immer mit eintippen. XPress berechnet und zeigt den Wert dann aber mit 40 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript XPress 6.5 → PDF für den professionellen Druck ›pt‹. Wenn Sie ›Passkreuze‹ aktivieren (hier: ›Zentriert‹), wird Ihre Datei auch immer mit Beschnittzeichen und Seiteninformation ausgegeben. Unter ›Druckerbeschreibung‹ [ 2 ] stellen Sie die PPD ein. Die ›Papierbreite und -höhe‹ [ 2 ] definieren Sie wie folgt: Breite des Endformats + 30 mm, Höhe des Endformats + 30 mm (hier: 210 + 30 mm, 297 + 30 mm). Die ›Seitenpositionierung‹ [ 2 ] stellen Sie auf ›Zentriert‹. Unter dem Reiter ›Ausgabe‹ [ 3 ] können Sie einen Ausgabe-Farbmodus auswählen (hier: ›Composite CMYK‹). Bei ›Composite - CMYK‹ werden auch Sonderfarben korrekt ausgegeben, auch wenn XPress die Sonderfarben im Druckmenü nicht anzeigt. Wenn Sie mit eingefärbten TIFF-Bildern oder mit MultiInk-Farben (s. → Glossar) arbeiten, sollten Sie ›DeviceN‹ einstellen. Das › Device N‹ -Farbmodell wurde mit PostScript 3 eingeführt und wird in der Regel von den meisten Ausgabesystemen problemlos verarbeitet. Den Farbmodus ›Unverändert‹ benötigt man bei einer medienneutralen Arbeitsweise mit gemischten Farbräumen: CMYK bleibt CMYK, RGB bleibt RGB – Farbkonvertierungen werden verhindert. Die ›Auflösung‹ [ 3 ] stellen Sie auf ›2400 dpi‹. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der ›Anschnitt‹ [ 6 ] sollte eigentlich immer ›symmetrisch‹ sein und beträgt hier 3 mm. Unter dem Reiter ›Voransicht‹ [ 8 ] bekommen Sie noch einmal eine komplette Übersicht der bisher getroffenen Einstellungen. Klicken Sie nun unten auf ›Drucker . . .‹. Jetzt kommen Sie in das Druckmenü des Betriebssystems [ 9 ]. Stellen Sie dort im Pulldown-Menü unter ›Drucker‹ ›Adobe PDF 8.0‹ ein. Dann können Sie unter den ›PDF-Optionen‹ [ 10 ] aus den ›Adobe PDF-Einstellungen‹ [ 10 ] eine Distiller-Einstellung (hier benutzerdefiniert: PDFX1a_ISOcoatedv2) wählen. Klicken Sie nun auf ›Drucken‹, benennen Sie Ihre Datei und bestimmen einen Speicherort. Klicken Sie dann auf ›Sichern‹ und schließen den Vorgang ab, indem Sie noch einmal auf ›Drucken‹ klicken. Was passiert währenddessen im Hintergrund: XPress erstellt eine PostScript-Datei mit den Einstellungsvorgaben, die Sie im XPress-Druckmenü vorgegeben haben. Danach wird im Hintergrund der Distiller geöffnet und erstellt von der PostScript-Datei ein PDF mit der Distiller-Einstellung, die Sie im Druckmenü des Betriebssystems eingestellt haben [ 10 ]. Die PostScript-Datei wird gelöscht, und die vom Distiller erstellte PDF-Datei wird auf den von Ihnen definierten Speicherplatz gelegt. 41 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 6.5 1 2 42 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 6.5 3 4 43 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 6.5 5 6 44 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 6.5 7 8 45 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 6.5 9 10 46 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück In XPress 7 und 8 empfehle ich Ihnen, alle PostScriptDaten für Ihre Druck- PDFs ausschließlich über die Exportfunktion zu erzeugen, denn bei der Erstellung von PostScript-Daten über das Druckmenü von XPress werden Trim- und Bleedboxinformationen nicht korrekt definiert. Damit ist der Weg über das Druckmenü für einen PDF/X-Workflow nicht geeignet. Bevor Sie in XPress 7 und 8 über die Exportfunktion eine PostScript-Datei erzeugen, müssen Sie in den ›XPress-Einstellungen‹ die entsprechende Funktion aktiviert haben. Sehen Sie dazu die Abb. 18. Den Menübefehl zur Erzeugung von PostScript- Daten aktivieren Sie unter ›Ablage | Exportieren | Layout als PDF‹. Dann öffnet sich ein Dialogfenster [ 1 ]. Unter ›Optionen‹ [ 1 ] finden Sie alle Einstellungsmöglichkeiten, die XPress Ihnen zu einem Export anbietet. Unter ›PDF-Stil‹ [ 1 ] finden Sie alle Ausgabestile, die Ihnen von XPress als Standard-Ausgabestile angeboten werden, und die Ausgabestile, die Sie selbst definiert haben. In XPress 7 und 8 muss man zu einigen Programmfunktionen vorarbeiten: Eigene Ausgabestile können Sie nicht direkt im Fenster der Exportfunktionen erstellen und abspeichern, sondern Sie müssen dazu ein anderes Dialogfenster öffnen, das Abb. 18 PDF-Vorgaben (XPress 7 und 8) sich unter dem Menüpfad ›Bearbeiten | Ausgabestile‹ befindet. Für die PostScript-Ausgabe habe ich einen individuellen Ausgabestil definiert und unter dem Namen ›PostScript für Druck-PDF‹ gespeichert; diesen Stil kann ich jetzt bequem im Dialogfenster einstellen [ 1 ]. Meine Einstellungen zu diesem Ausgabestil sehen Sie in den Screenshots ab Seite 49. 47 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 → PDF für den professionellen Druck Die ›Überprüfung‹ habe ich auf ›Kein‹ [ 2 ] gestellt. Die PDF/X-Überprüfung überlasse ich in diesem Fall dem Distiller. Unter ›Metadaten‹ [ 3 ] können Sie Ihre Datei individuell beschreiben – diese Informationen sind dann später auch im PDF enthalten. Bei der ›Komprimierung‹ [ 5 ] in XPress sollten Sie für die JPEG-Komprimierung unbedingt darauf achten, dass Sie die Einstellung ›JPEG niedrig‹ wählen. Mit ›niedrig‹ ist nämlich die Kompressionsrate gemeint und nicht die Qualitätsstufe. Hier kommt es immer wieder mal zu Verwechslungen. Im Menü ›Farbe‹ [ 6 ] gehen Sie unter ›Modus‹ immer auf ›Composite‹. Bei den ›Einstellungen‹ habe ich mich für ›Composite-CMYK und Volltonfarben‹ entschieden [ 6 ]. In XPress 7 heißt diese Ausgabeeinstellung ›Zusammengesetzte CMYK und Volltonfarben‹. Das sind XPress-Standardvorgaben, die auf dem DeviceN-Farbmodell beruhen und zusätzlich so eingestellt sind, dass alle Volltonfarben erhalten bleiben. Die XPress-Standardvorgabe ›CompositeCMYK‹ dagegen legt fest, dass Sonderfarben in Prozessfarben umgewandelt werden. Diese Standardvorgabe kann ich also für mein Praxisbeispiel (CMYK plus Sonderfarbe) nicht verwenden. Sie können auch Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück eigene Ausgabeeinstellungen (bitte nicht verwechseln mit den Ausgabestilen) definieren. Das geht in XPress 7 und 8 allerdings nur »indirekt« und verlangt erweiterte Kenntnisse im Bereich Farbmanagement. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in dem pd-eff-Book »Farbmanagement in XPress 7 und 8«. Alle Schriften werden in XPress immer als Untergruppen eingebettet. Treffen Sie die Einstellungen immer so wie angezeigt [ 7 ]. Die Einstellungen zu den Beschnittzeichen [ 8 ] habe ich neu definiert – ich arbeite gerne mit geraden Werten. Bei den Transparenzen sollten Sie immer so einstellen wie vorgegeben [ 11 ]. Die Auflösungen für Vektorbilder, Verläufe und Schlagschatten stellen Sie ein, indem Sie auf die jeweiligen Zeilen klicken. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass die Funktion ›Transparenzreduzierung ignorieren‹ [ 11 ] nicht aktiviert ist. Unter ›Zusammenfassung‹ [ 14 ] können Sie alle Einstellungen noch einmal kontrollieren. Wenn Sie dann mit ›OK‹ [ 14 ] bestätigen, kommen Sie wieder zum ersten Dialogfenster zurück und können mit ›Sichern‹ den Vorgang abschließen. Die PostScript-Datei wird nun in den von Ihnen definierten Ordner gelegt und steht zur Weitergabe an den Distiller bereit. 48 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 1 2 49 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 3 4 50 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 5 6 51 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 7 8 52 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 9 10 53 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 11 12 54 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript XPress 7 und 8 13 14 55 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript InDesign → PDF für den professionellen Druck In InDesign können Sie im Gegensatz zu XPress 7 und XPress 8 eine PostScript- Datei wieder prima über das Druckmenü erstellen. Sie können dabei auch den Drucker ›Adobe PDF 8.0 ‹ nutzen. Diesen Weg habe ich Ihnen schon bei der PostScript- Ausgabe von XPress 6.5 beschrieben. Für InDesign zeige ich Ihnen die Ausgabe mit dem Drucker ›PostScript- Datei‹ [ 1 ]. Prinzipiell liefern beide Verfahrenswege bei gleichen Einstellungen auch gleiche PDF-Ergebnisse, nur dass bei dem Drucker ›Adobe PDF 8.0‹ die PDF-Erstellung im Hintergrund automatisch abläuft und bei dem Drucker ›PostScript-Datei‹ eine PS-Datei erstellt wird, die man dann anschließend noch »manuell« im Distiller zu einem PDF umwandeln muss. Als ›PPD‹ nehmen Sie ›AdobePDF 8.0‹ oder den aktuellen ›AdobePDF 9.0‹ [ 1 ]. Die ›PPD‹ ist eine Textdatei, die Informationen über die speziellen Eigenschaften eines Druckers enthält. Sie sollten die PPD (oder: Druckerbeschreibung) nicht mit dem Drucker (oder: Druckertreiber) verwechseln. Sie müssen in der Regel bei allen Druck-PDFs einen Rand lassen, auf dem die Beschnittzugabe, die Beschnittzeichen und Passkreuze etc. platziert werden können. Stellen Sie das bei ›Papierformat‹ [ 2 ] ein Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück und geben dort – ausgehend vom beschnittenen Endformat – bei Breite und Höhe jeweils 30 mm hinzu. Bei einem Endformat von 210 x 297mm ergibt sich ein Gesamtformat (oder eine MediaBox) von 240 x 327 mm [ 2 ]. Achten Sie in diesem Fenster immer auch darauf, dass die Skaliergröße auf 100 % eingestellt und die Funktion ›Auf Seitengröße skalieren‹ nicht aktiviert ist [ 2 ]. Stellen Sie im Menü ›Marken und Anschnitt‹ den ›Offset‹ auf 3 mm [ 3 ]. Mit ›Offset‹ definieren Sie den Abstand der Schnittmarken und Passerzeichen zum beschnittenen Endformat. Ich gebe in der Regel immer den Wert der Beschnittzugabe ein. Wenn Sie in Ihrem InDesign-Dokument ›Beschnittzugabe und Infobereich‹ schon definiert haben, können Sie diese Werte durch die Aktivierung der Checkbox ›Beschnittzugabe-Einstellungen des Dokuments verwenden‹ einfach übernehmen. Alternativ dazu müssen Sie den ›Anschnitt‹ manuell eintragen [ 3 ]. Unter ›Farbe‹ wählen Sie in InDesign immer ›Composite-CMYK‹ [ 4 ]. Ob CMYK, Sonderfarben oder gemischte Farben (DeviceN ) – InDesign gibt bei ›Composite-CMYK‹ immer korrekt aus. In XPress müssen sich die Anwender – abhängig von der Farbensitua- 56 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript InDesign → PDF für den professionellen Druck tion in Ihrem Layout – zwischen CMYK- und DeviceNAusgabe selbst entscheiden. InDesign ist hier viel anwenderfreundlicher und entscheidet automatisch. Ob Sie farbtechnisch korrekt gearbeitet haben, können Sie u. a. auch daran sehen, ob unter dem Menü ›Farbmanagement‹ das Dokumentprofil (hier: ISO Coated v2) mit dem Druckerprofil (hier: ISO Coated v2) übereinstimmt [ 6 ]. Aber auch wenn Sie in diesem Fenster abweichende Profile feststellen sollten, kann Ihnen farbtechnisch nichts passieren, wenn Sie 1. die Funktion ›CMYK-Werte beibehalten‹ aktiviert haben [ 6 ] und 2. in den Farbmanagement- Richtlinien von InDesign mit der CMYK-Richtlinie »Werte beibehalten (verknüpfte Profile ignorieren)« gearbeitet haben. Wenn Sie sich für weitere Informationen zu diesem Themenkomplex interessieren, empfehle ich Ihnen mein pd-eff-Book »Farbmanagement in der Adobe Creative Suite«. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück dann im Druckmenü auswählen. In der Regel sollten Sie aber mit der InDesign - Vorgabe ›Hohe Auflösung‹ auf der sicheren Seite sein und qualitativ gute DruckPDFs erzielen. Im letzten Druckfenster ›Übersicht‹ [ 8 ] können Sie Ihre Einstellungen noch einmal überprüfen. Wenn Sie dann auf ›Speichern‹ klicken [ 8 ], kommen Sie in ein neues Dialogfenster. Hier können Sie Ihre PostScript-Datei benennen und den Speicherort bestimmen. Beenden Sie nun den Vorgang und klicken Sie auf ›Sichern‹. Die PostScript-Datei steht nun zur PDF-Erstellung im Distiller bereit. Die Einstellungen für den Distiller zeige ich Ihnen weiter hinten in diesem Kapitel ab der Seite 68. Bei der ›Transparenzreduzierung‹ im Menü ›Erweitert‹ stellen Sie immer auf ›Hohe Auflösung‹ [ 7 ]. Mit dieser Einstellung werden Strichgrafiken und Text mit 1200 ppi und Bilder mit 300 ppi reduziert. Sie können in InDesign auch eigene Einstellungen zur Transparenzreduzierung definieren, speichern und 57 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript InDesign 1 2 58 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript InDesign 3 4 59 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript InDesign 5 6 60 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript InDesign 7 8 61 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript Illustrator → PDF für den professionellen Druck Wie in InDesign können Sie über das Druckmenü von Illustrator direkt und automatisch über PostScript eine PDF-Datei erstellen. Dabei müssen Sie im Druckmenü unter ›Drucker‹ den Druckertreiber ›Adobe PDF 8.0‹ einstellen. Schauen Sie sich das noch einmal bei der PostScript- Ausgabe von XPress 6.5 ab der Seite 40 an. Dort habe ich diesen Weg schon beschrieben. Sie kommen auch in Illustrator zum gleichen Ergebnis, wenn Sie zuerst eine PostScript-Datei erstellen und dann anschließend vom Distiller das gewünschte Druck-PDF generieren lassen. Hier zeige ich Ihnen, wie Sie in Illustrator eine PostScript-Datei erstellen. Wie es dann weitergeht, sehen Sie dann im nächsten Abschnitt über den »Distiller«. Unter ›Drucker‹ stellen Sie den virtuellen Drucker ›Adobe PostScript-Datei‹ und als Druckerbeschreibung unter ›PPD‹ den ›AdobePDF 8.0‹ oder den aktuellen ›AdobePDF 9.0‹ ein [ 1 ]. Geben Sie die Ausgabegröße immer benutzerdefiniert ein und rechnen Sie zu dem beschnittenen Endformat immer einen ausreichend großen Rand hinzu (hier: 30 mm) [ 1 ]. Achten Sie unter ›Optionen‹ immer darauf, dass die Funktion ›Nicht skalieren‹ aktiviert ist [ 1 ]. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der ›Versatz ‹ [ 3 ] definiert den Abstand der Schnittund Passermarken zum Endformat. Hier stelle ich immer den gleichen Wert ein wie bei den ›Beschnittzugaben‹ [ 3 ] Ab Illustrator CS 4 können Sie bei den ›Beschnittzugaben‹ auch die Funktion ›Anschnitteinstellungen des Dokuments verwenden‹ aktivieren, wenn Sie bei der Dokumenteinrichtung einen entsprechenden Anschnitt vorgegeben haben. Bei ›Modus‹ entscheiden Sie sich immer für die Option ›Composite‹ [ 4 ]: CMYK und Sonderfarben werden so korrekt in die PostScript- Datei eingebettet. Stellen Sie die ›Auflösung‹ auf 175 lpi / 2400 dpi [ 4 ]. Das sollte für die meisten Druckaufgaben genügen. Die ›Dokument-Rastereffekt-Auflösung‹ [ 5 ] benötigt Illustrator zur Pixelberechnung bei verschiedenen Programmeffekten. Diese Auflösung können Sie direkt in Illustrator definieren (Menü: ›Effekt‹). Die Programmvorgabe liegt bei 300 ppi und sollte für die meisten Druck- PDFs ausreichend sein. Achten Sie dazu im Druck-Untermenü ›Grafiken‹ auf die dort angezeigte Auflösung (hier: 300 ppi) [ 5 ]. Im Untermenü ›Farbmanagement‹ stellen Sie die ›Farbhandhabung‹ so ein wie angezeigt [ 6 ]. Lesen 62 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Der Weg über PostScript Illustrator → PDF für den professionellen Druck Sie bitte für die Profil- und sonstigen Farbmanagementeinstellungen meine Anmerkungen zu den gleichen Funktionen aus dem vorigen Abschnitt »InDesign« ab der Seite 56. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Sie die erzeugte PostScript- Datei anschließend zur PDF-Erstellung an den Distiller. Die Einstellung ›Vorgabe‹ im Fenster ›Erweitert‹ ist die Berechnungsgrundlage für die Transparenzreduzierung [ 7 ]. Die ›Hohe Auflösung‹ ist folgendermaßen voreingestellt: Auflösungen für Strichgrafiken und Text 1200 ppi, Auflösungen für Bilder 300 ppi. Diese Einstellungen können Sie direkt im Druckmenü unter ›Benutzerdefiniert‹ [ 7 ] individuell bestimmen. In der Regel werden Sie aber mit der Voreinstellung ›Hohe Auflösung‹ Ihre Tranzparenzen in einer ausreichenden und druckgerechten Auflösung reduzieren. Das Unterfenster ›Übersicht‹ [ 8 ] zeigt Ihnen noch einmal die von Ihnen vorgenommenen Einstellungen und gibt unter ›Warnungen‹ [ 8 ] hilfreiche Hinweise zu Einstellungskonfigurationen, die bei der Weiterverarbeitung Ihrer Datei eventuell zu Problemen führen können. Durch den Klick auf ›Speichern‹ [ 8 ] kommen Sie in das Dialogfenster zum Sichern Ihrer PostScript-Datei. Schließen sie den Vorgang dort ab und übergeben 63 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript Illustrator 1 2 64 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript Illustrator 3 4 65 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript Illustrator 5 6 66 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der Weg über PostScript Illustrator 7 8 67 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Distiller → PDF für den professionellen Druck Der Distiller spielt mittlerweile bei der PDF-Erstellung nicht mehr die ganz große Rolle. Immer mehr Anwender erstellen Ihre Druck-PDFs direkt aus den Programmen und gehen nicht mehr den Weg über PostScript und den Distiller. Der PDF-Direktexport ist bequem und funktioniert in der Regel auch problemlos. Trotzdem gibt es immer noch Situationen, wo es besser ist, den Weg über den Distiller zu gehen. Wenn Sie noch mit XPress 6.5 arbeiten, benötigen Sie zur Erzeugung von Druck-PDFs zwingend den Distiller. Sie können zwar aus XPress 6.5 auch direkt PDF-Daten erstellen, diese sind aber wegen der eingeschränkten Einstellungsmöglichkeiten und der fehlenden PDF/X-Unterstützung nicht für den professionellen Druck geeignet. Auch wenn Sie in den aktuellen Programmen Ihre PDFs mit den Exportfunktionen direkt erstellen – was ich Ihnen auch empfehle –, sollten Sie den Weg über PostScript und den Distiller generell kennen und bei Bedarf auch anwenden können. Es gibt in der Praxis immer wieder Situationen, wo ein PDF-Direktexport scheitert und man dann – unter gleichen Bedingungen – mit PostScript und dem Distiller sofort sein Ziel erreicht. Es ist immer gut, wenn man auch Alternativen kennt und einsetzen kann. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Abb. 19 Distiller-Einstellung ( Drucker: Adobe PDF 8.0) In den vorherigen Abschnitten über die PostScriptErstellung aus den verschiedenen Programmen habe ich Ihnen zwei Wege zum Distiller aufgezeigt. Der erste Weg führt über den virtuellen Drucker »Adobe PDF 8.0« (oder » Adobe PDF 9.0 «), bei dem die PostScript-Erzeugung und die anschließende PDF-Erstellung über den Distiller automatisch und im Hintergrund abläuft (s. Abschnitt »PostScript-Erzeugung in XPress 6.5« ab der S. 40). Bei diesem Weg müssen Sie im Distiller vorarbeiten, wenn Sie mit eigenen Distiller-Einstellungen Ihre PDF-Daten schreiben möchten. Alle Distiller-Einstellungen werden Ihnen dann im Drucker »Adobe PDF 8.0« angezeigt und können dort ausgewählt werden (s. Abb. 19). Sie 68 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Distiller → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück können dort natürlich auch eine Einstellung wählen, die Ihnen der Distiller als Programmvorgabe anbietet. Ich rate Ihnen aber dazu, eigene, auf Ihre jeweilige Arbeitssituation abgestimmte Distiller-Einstellungen festzulegen und zu speichern. Sehen Sie dazu meine persönlichen Distiller-Einstellungen zum Praxisbeispiel »Werbeblatt« ab der Seite 72. Bei dem zweiten Weg – also bei einer reinen PostScript-Erstellung – erzeugen Sie erst einmal nur eine PostScript-Datei, die Sie dann »manuell« dem Distiller zuführen müssen. Unter gleichen Einstellungsbedingungen liefern beide Verfahrenswege identische Ergebnisse. Mit dem Distiller zu arbeiten ist recht übersichtlich und unkompliziert. Abgesehen von den sechs Einstellungsfenstern haben Sie es grundsätzlich nur mit einem Dialogfenster zu tun (s. Abb. 20). Unter ›Standardeinstellungen‹ wählen Sie die gewünschte Einstellung und ziehen Ihre PostScript-Datei per » Drag and Drop « auf das Fenster. Der weitere Vorgang läuft automatisch ab, und die fertige PDF-Datei wird in dem Ordner abgelegt, in dem sich auch die PostScript-Datei befindet. Ich möchte mich an dieser Stelle nicht mit umfangreichen Erklärungen zu wei- Abb. 20 Distiller-Dialogfenster teren Programmfunktionen wie z. B. »Hotfoldern« etc. aufhalten. Die Distiller-Programmfunktionen sind Ihnen sicher schon seit Jahren bekannt; sie sind zudem selbsterklärend und einfach zu lernen. Beachten Sie immer auch die wichtigen Hinweise und Informationen, die Ihnen der Distiller bei Problemen im Hauptfenster bzw. in den Log-Files gibt. 69 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Distiller → PDF für den professionellen Druck Zur Erstellung einer eigenen Vorgabe stellen Sie zuerst im Distiller- Dialogfenster unter ›Standardeinstellungen‹ die Standardvorgabe ein (z. B. ›PDF/X1a:2001‹ ), die Ihren Vorstellungen für die geplante Ausgabe am nächsten kommt. Dann öffnen Sie die entsprechenden Einstellungsfenster unter dem Menüpfad ›Einstellungen | Adobe PDF-Einstellungen bearbeiten‹. Ändern Sie jetzt die Einstellungen nach Ihren Vorstellungen und speichern Sie diese Vorgabe unter einem neuen und möglichst eindeutigen Namen ab. Die Erstellung individueller Einstellungsvorgaben ist schnell erledigt und kann zur PDF-Erzeugung für gleiche Ausgabebedingungen immer wieder verwendet werden. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück eingestellt ist. Bei der ›Auflösung‹ stellen Sie auf ›2400 dpi‹ [ 1 ]. Die Einstellungen zum ›Standardpapierformat‹ [ 1 ] haben keine Auswirkungen auf Ihr Druck-PDF, da in der Regel alle Formatinformationen schon in der PostScript- Datei eingebettet sind. Diese Formate werden dann automatisch auch in die PDF-Datei übernommen. Nur bei PostScript-Daten ohne Formatangaben (z. B. EPS-Grafiken) greift der Distiller auf die Einstellungen im ›Standardpapierformat‹ zurück. In den Abbildungen ab der Seite 72 sehen Sie die Einstellungen, die ich für die individuelle Vorgabe mit dem Namen »PDFX1a_ISOcoatedv2« getätigt habe. Diese Einstellungen habe ich für eine PDF/X1a-Ausgabe für einen standardisierten Offsetdruck auf gestrichenem Papier (hier : ISO Coated v2) erstellt. Nachfolgend gebe ich Ihnen noch Hinweise zu einigen wichtigen Distiller-Funktionen : Stellen Sie im Fenster ›Farbe‹ auf ›Farbe nicht ändern‹ [ 4 ]. Damit schließen Sie im Distiller eine Farbumwandlung aus. Auch RGB-Bilder – die sich fälschlicherweise in die PostScript-Daten »eingeschlichen« haben – werden nicht automatisch und unbemerkt im Distiller nach CMYK gewandelt. Nur so haben Sie auch die Chance, RGB-Bilder bei der Überprüfung in Acrobat zu entdecken. Wandeln Sie Ihre RGB-Bilder nur kontrolliert in Photoshop nach CMYK um. Wenn Sie im Vorfeld korrekt gearbeitet haben, sollten sich allerdings keine RGB-Farben in der PostScript- bzw. PDF-Datei mehr befinden. Achten Sie bei einer PDF/X-Ausgabe darauf, dass bei ›Kompatibilität‹ auch ›Acrobat 4.0 (PDF 1.3)‹ [ 1 ] Alle Infos zu ›Druckkennlinien‹ und ›Rastereinstellungen‹ werden bei dieser Einstellung entfernt [ 4 ]. 70 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Distiller → PDF für den professionellen Druck Im Fenster ›Standards‹ können Sie u. a. bestimmen, nach welchem PDF/X-Standard der Distiller die Datei überprüfen soll und was passiert, wenn der vorgegebene PDF/X-Standard nicht eingehalten wird. Sehen Sie dazu meine Einstellungsvorschläge [ 6 ]. Ganz wichtig ist, dass Sie das richtige Profil bei ›Profilname der Ausgabe-Intention‹ einstellen [ 6 ]. Hier definieren Sie das Profil, das als »OutputIntent« in die PDF-Datei eingebettet wird. Der »OutputIntent« sollte immer das Profil sein, das Sie auf Bildbearbeitungs- und Layoutebene verwendet haben und das Ihre Ausgabeabsicht korrekt beschreibt. Wenn Sie z. B. mit der Standardeinstellung von Distiller › PDF/ X-1a:2001‹ arbeiten und nicht eingreifen, wird in Ihrem PDF immer ein US-amerikanisches Druckprofil als »OutputIntent« eingebettet, das die von Ihnen beabsichtigte Druckausgabe nicht korrekt beschreibt. Auch bei der Voreinstellung › PDF/X-3:2002‹ sollten Sie immer das Profil einstellen, mit dem Sie tatsächlich gearbeitet haben und nicht unbeabsichtigt das Druckprofil einbetten, das hier voreingestellt ist. Noch ein Tipp: Benennen Sie doch immer Ihre eigenen Einstellungen auch zusätzlich nach den Profilen für die geplante Druckausgabe wie z. B. »PDFX1a_ Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück ISOcoatedv2«. So behalten Sie auch dann den Überblick, wenn Sie Druckprojekte für viele verschiedene Ausgabesituationen erstellen und verarbeiten. Bei der ›Überfüllung‹ [ 6 ] stellen Sie ›False eingeben‹ oder ›True eingeben‹ ein. Diese Einstellung bestimmt, welche Information zum Überfüllungsstatus in die PDF-Datei kommt. »False« bedeutet, dass die Objekte nicht überfüllt sind und »True«, dass die Objekte bereits überfüllt sind. Alle Überfüllungen resultieren aus der Notwendigkeit heraus, drucktechnisch bedingte Passerungenauigkeiten beim Überlagern von Objekten während des Druckprozesses auszugleichen. Welche Überfüllungsmaßnahmen für die einzelnen Druckprozesse an den unterschiedlichen Druckmaschinen eingesetzt werden, kann nur der Drucker vor Ort aus seiner Erfahrung entscheiden. Überlassen Sie deshalb alle Überfüllungsarbeiten Ihrem Druckdienstleister. In der Regel haben Sie die betroffenen Objekte Ihres Layouts nicht überfüllt. Dann ist die Einstellung ›False eingeben‹ immer die richtige Wahl [ 6 ]. Aber Vorsicht: Ein PDF, dessen Objekte schon überfüllt wurden und mit »False« definiert ist, wird eventuell ein zweites Mal und dann meist fehlerhaft überfüllt. 71 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Distiller 1 2 72 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Distiller 3 4 73 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Distiller 5 6 74 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport XPress 7 und 8 InDesign Illustrator → PDF für den professionellen Druck Eine PDF-Datei direkt aus den Programmen zu erzeugen ist die »moderne« Arbeitsweise und geht wesentlich schneller und bequemer als der umständliche Weg über PostScript und den Distiller. Auf Grund der technischen Möglichkeiten ist man heute in der Lage, den gesamten Arbeitsprozess in Druckvorstufe und Druck komplett – und ganz ohne PostScript – in einem reinen PDF-Workflow abzuwickeln. Trotzdem kann man auf PostScript auch in den nächsten Jahren sicher nicht verzichten. Das liegt vor allem daran, dass die technische Ausstattung in den Firmen der Medien- und Druckindustrie immer den technischen Innovationen hinterherhinkt. Ein technischer Innovationswechsel braucht in der Praxis immer seine Zeit und wird dann nicht abrupt vollzogen, sondern ist ein langjähriger, fließender Prozess. Wie auch immer, die Weichen sind gestellt und über kurz oder lang wird PDF das PostScript-Format vollständig ablösen und damit auch den Distiller überflüssig machen. Aus den aktuellen Versionen der branchenüblichen Programme können Sie PDFs direkt erzeugen, die allen Ansprüchen einer professionellen Druckausgabe absolut genügen. Bedenken Sie dabei nur den Umstand, dass Sie bei einem PDF-Direktexport auch Objekte wie Transparenzen, Ebenen, Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück interaktive Elemente, Scripte, Bildprofile etc. in das PDF einbetten können, die bei der Weiterverarbeitung zum Druck unter Umständen große Probleme verursachen. Das ist auch ein Grund dafür, dass viele Anwender immer noch den Weg über PostScript gehen. Alle oben genannten, für den Druck nicht relevanten Objekte werden bei dem Weg über PostScript automatisch entfernt. Das gute alte PostScriptFormat versteht sich nämlich nicht auf die modernen Funktionen der aktuellen Kommunikationstechnologien. Das hat halt manchmal auch seine Vorteile. In den folgenden Texten und Abbildungen erkläre und zeige ich Ihnen meine Einstellungsvorschläge für den PDF-Direktexport aus den einzelnen Programmen. Auch dabei beziehe ich mich auf mein Praxisbeispiel »Werbeblatt«, wie ich es schon im Kapitel »Der Weg über PostScript« getan habe. Zu den technischen Druckanforderungen des »Werbeblattes« sollten Sie sich vorab noch einmal in dem Kapitel »Einführung in den praktischen Teil« ab Seite 36 informieren. Wenn Sie sich die Einstellungsfenster zu den PDFExporten der verschiedenen Programme anschauen, werden Sie feststellen, dass Sie viele Funktionen 75 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport XPress 7 und 8 InDesign Illustrator → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück schon aus dem Kapitel über die PostScript- Erzeugung kennen. Bei XPress 7 und 8 sind die Einstellungsfenster sogar absolut identisch mit dem PostScript- Export. Hier sollten Sie nur einige wenige Einstellungsänderungen vornehmen. Auch zu den Abbildungen für die PDF-Direktexporte habe ich bei einigen Einstellungen noch Textanmerkungen gemacht. Dabei haben sich zwangsläufig ein paar Überschneidungen mit den Anmerkungen im Kapitel »Der Weg über PostScript« ergeben. Wenn Sie sich nur für den PDF-Direktexport interessieren oder hier einfach noch einmal nachlesen möchten, brauchen Sie nicht umständlich zwischen zwei Kapiteln zu wechseln. 76 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport XPress 7 und 8 → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück In XPress 7 und 8 müssen Sie in den ›Vorgaben‹ einstellen, ob Sie beim Exportieren eine PostScript- oder PDF-Datei erhalten möchten. Stellen Sie für einen PDF-Direktexport so ein, wie Abb. 21 zeigt. Das Dialogfenster zum Export öffnen Sie unter ›Ablage | Exportieren | Layout als PDF‹ [ 1 ]. Unter ›Optionen‹ [ 1 ] finden Sie die Einstellungsfenster, die XPress Ihnen zu seiner Exportfunktion anbietet. Unter ›PDF-Stil‹ [ 1 ] befinden sich alle Ausgabestile, die Ihnen von XPress als Standard-Ausgabestile angeboten werden, sowie die Ausgabestile, die Sie selbst erstellt und definiert haben. In XPress 7 und 8 muss man zu einigen Programmfunktionen vorarbeiten. Das gilt auch für eigene Ausgabestile, die Sie nicht direkt im Fenster der Exportfunktionen erstellen und abspeichern können. Sie müssen dazu ein anderes Dialogfenster öffnen, das unter dem Menüpfad ›Bearbeiten | Ausgabestile‹ liegt. Für den PDF-Direktexport habe ich einen individuellen Ausgabestil definiert und unter dem Namen ›PDF/X1a_ISOcoatedv2‹ gespeichert. Den gewünschten Ausgabestil können Sie im Export-Dialogfenster anwählen [ 1 ]. Meine Einstellungen für diesen Ausgabestil sehen Sie in den Screenshots ab Seite 79. Abb. 21 PDF-Vorgaben (XPress 7 und 8) Bei ›Überprüfung‹ stellen Sie auf einen PDF/X-Standard (hier: › PDF/X -1a:2001‹) [ 2 ]. Wenn Sie hier auf › Kein‹ stellen, erstellt XPress immer ein PDF im Format 1.4. Ein PDF/X-konformes PDF im Format 1.3 erhalten Sie nur dann, wenn Sie bei ›Überprüfung‹ einen der beiden PDF/X-Standards einstellen. Unter ›Metadaten‹ [ 3 ] können Sie Ihre Datei individuell beschreiben. Diese Informationen sind dann später auch im PDF enthalten. 77 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport XPress 7 und 8 → PDF für den professionellen Druck Bei der ›Komprimierung‹ [ 5 ] in XPress sollten Sie beim JPEG-Format unbedingt darauf achten, dass Sie die Einstellung ›JPEG niedrig‹ wählen. Mit ›niedrig‹ ist nämlich hier die Kompressionsrate gemeint und nicht die Qualitätsstufe. Hier kommt es immer wieder mal zu Verwechslungen. Im Menü ›Farbe‹ [ 6 ] entscheiden Sie sich unter ›Modus‹ immer für ›Composite‹. Bei den ›Einstellungen‹ [ 6 ] sollten Sie bei einer PDF/X-Ausgabe grundsätzlich lieber eine individuell definierte Vorgabe einstellen und keine der angebotenen XPress Standardvorgaben wählen. In den Standardvorgaben sind programmeigene Ausgabeprofile enthalten, die XPress im PDF als »OutputIntent« einbettet. Deshalb setze ich bei einem PDF/X-Export eigene Einstellungen ein (hier: ›ISOcoatedv2_CMYK+spot‹) [ 6 ], in denen ich individuelle Ausgabeprofile hinterlegt habe (z. B.: ISO Coated v2 ), die meine Ausgabeabsichten auch tatsächlich beschreiben. Sie sollten unbedingt eigene Ausgabeeinstellungen (bitte nicht verwechseln mit Ausgabstilen) definieren. Das geht in XPress 7 und 8 allerdings nur »indirekt«, ist komplex und verlangt Grundkenntnisse im Bereich Farbmanagement, die hier den Rahmen Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück sprengen würden. Wenn Sie zu diesem Thema weitere Informationen benötigen, finden Sie detaillierte Beschreibungen dazu in meinem pd-eff-Book »Farbmanagement in XPress 7 und 8«. Alle Schriften werden in XPress immer als Untergruppen eingebettet. Stellen Sie so ein wie angezeigt [ 7 ]. Die Einstellungen zu den Beschnittzeichen [ 8 ] habe ich neu definiert – ich arbeite gerne mit »geraden« und einfachen Werten. Auch bei den Transparenzen sollten Sie sich an meinen Vorgaben orientieren [ 11 ]. Die Auflösungen für Vektorbilder, Verläufe und Schlagschatten bestimmen Sie, indem Sie auf die jeweiligen Zeilen klicken und einstellen. Achten Sie auch unbedingt darauf, dass die Funktion ›Transparenzreduzierung ignorieren‹ [ 11 ] nicht aktiviert ist. Unter ›Zusammenfassung‹ [ 14 ] können Sie alle Einstellungen noch einmal kontrollieren. Wenn Sie dann mit ›OK‹ [ 14 ] bestätigen, kommen Sie zum anfänglichen Dialogfenster zurück und können mit ›Sichern‹ den Vorgang abschließen. Die fertige PDF-Datei wird dann in dem von Ihnen vorgegebenen Ordner abgelegt. 78 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 1 2 79 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 3 4 80 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 5 6 81 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 7 8 82 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 9 10 83 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 11 12 84 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport XPress 7 und 8 13 14 85 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport InDesign → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Der PDF-Direktexport aus InDesign und Illustrator ist einfach, übersichtlich und sehr bequem. Diese Art der PDF-Erstellung kann ich nur empfehlen, und sie genügt in der Regel auch den hohen Ansprüchen einer professionellen Druckausgabe. Hier kommt, im Gegensatz zu XPress, über den gesamten Workflow hinweg ausschließlich die von Adobe entwickelte Technik zum Einsatz. Das ist ein großer Vorteil und führt in der Praxis auch zu einem hohen Maß an Produktionssicherheit. Jedes System ist natürlich auch fehleranfällig, und das gilt besonders für Systeme, die mit vielen komplexen Komponenten arbeiten und dabei sehr viele unterschiedliche Aufgabenstellungen erledigen müssen. Zu einem möglichst fehlerfreien PDF-Export gehören auch die richtigen Einstellungen, die Sie – abgestimmt auf Ihre jeweiligen Druckaufträge – selbst erarbeiten und definieren müssen. Das ist in InDesign relativ einfach. Sehen Sie dazu meine nachfolgenden Einstellungen und Erklärungen für das Praxisbeispiel »Werbeblatt«. Es gibt in InDesign zwei Wege, um die Einstellungsfenster zu einem PDF-Direktexport zu öffnen. Entweder Sie gehen über das Menü ›Datei | Adobe PDF- Abb. 22 PDF-Export (InDesign) Vorgaben‹ und wählen dort im Aufklappmenü eine der aufgeführten Vorgaben oder Sie gehen über ›Datei | Exportieren‹. In beiden Fällen öffnet sich zuerst ein Dialogfenster, in dem Sie Dateiname und Speicherort festlegen können. Wenn Sie über ›Exportieren‹ gehen, müssen Sie zudem unter ›Format‹ ›Adobe PDF‹ einstellen (s. Abb. 22). Wenn Sie jetzt auf ›Sichern‹ klicken, öffnen sich die entsprechenden Einstellungsfenster, die Sie – je nach Notwendigkeit – so belassen oder individuell verändern können. 86 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport InDesign → PDF für den professionellen Druck Im Pulldown-Menü ›Adobe PDF-Vorgabe‹ [ 1 ] können Sie eine der vorgegebenen Programmvorgaben oder eine eigene Vorgabe – mit selbst definierten Einstellungen – auswählen. In meinem Beispiel sehen Sie eine eigene Vorgabe (hier: ›PDFX1a_ISOcoatedv2‹), die ich individuell definiert und auch für das Praxisbeispiel »Werbeblatt« eingesetzt habe. Die Einstellungen zu meiner Vorgabe mit dem Namen ›PDFX1a_ISOcoatedv2‹ sehen Sie in den Abbildungen ab Seite 89. Unter ›Standard‹ [ 1 ] wählen Sie den PDF/X-Standard, mit dem Sie arbeiten möchten. Durch die Wahl eines bestimmten PDF/X-Standards werden gewisse Einstellungsparameter – nach den jeweiligen PDF/XRegeln – automatisch von InDesign entsprechend voreingestellt. Wenn Sie diese Einstellungen so ändern, dass die jeweiligen PDF/X-Regeln nicht mehr eingehalten werden, stellt InDesign unter › Standard ‹ automatisch auf ›Ohne‹ um und speichert das PDF auch nicht mehr als PDF/X-Dokument. So haben Sie schon in den Einstellungsfenstern eine prima Kontrolle darüber, ob Ihre eigenen Einstellungen den gewünschten PDF/X-Regeln auch entsprechen. Probieren Sie das einmal praktisch aus, in- Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück dem Sie z. B. die ›Kompatibilität‹ einfach auf ein anderes PDF-Format umstellen: ›PDF/X-1a‹ und ›PDF/ X-3‹ sind nur abwärts kompatibel zu ›Acrobat 4 (PDF 1.3)‹ [ 1 ]. Wenn Sie hier ein höheres Format vorgeben, reagiert InDesign sofort und stellt entsprechend unter › Standard ‹ auf die Einstellung ›Ohne‹ um. Mit ›Offset‹ [ 3 ] definieren Sie den Abstand der Schnittmarken und Passerzeichen zum beschnittenen Endformat. Ich gebe in der Regel immer den Wert der Beschnittzugabe ein (hier: 3 mm). Wenn Sie in Ihrem InDesign-Dokument ›Beschnittzugabe und Infobereich‹ definiert haben, können Sie diese Werte durch die Aktivierung der entsprechenden Funktionen einfach und bequem übernehmen [ 3 ]. Das PDF-Endformat (MediaBox) setzt sich dann wie folgt zusammen: Dokumentformat (hier: 210 x 297 mm) + Beschnittzugabe (hier: 3 mm) + Infobereich (hier: 12 mm) = MediaBox (hier: 240 x 327 mm). Mit den Einstellungen unter › Farbe ‹ im Fenster ›Ausgabe‹ [ 4 ] bestimmen Sie, wie InDesign die Farben bei abweichenden Profilen umwandeln (konvertieren) soll. Um diese Funktionen gezielt einsetzen zu können, benötigen Sie grundlegende Kenntnisse und praktische Erfahrungen im Farbmanagement. 87 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport InDesign → PDF für den professionellen Druck Wenn Sie aus InDesign PDF/X -3-konform ausgeben, finden keine Farbumwandlungen statt. Wenn Sie allerdings PDF/X -1a-konform ausgeben, kann es unter Umständen zu unkontrollierten Umwandlungen kommen. Um das bei einer PDF/X -1a-Ausgabe zu verhindern, sollten Sie die folgenden Punkte beachten: 1. Arbeiten Sie in Ihrem Layout nur mit CMYK. 2. Stellen Sie in den Farbeinstellungen von InDesign bei den Farbmanagement-Richtlinien für CMYK auf ›Werte beibehalten (verknüpfte Profile ignorieren)‹. 3. Achten Sie beim PDF-Export unter ›Farbkonvertierung‹ auf die Einstellung ›In Zielprofil konvertieren (Nummern beibehalten)‹ [ 4 ]. 4. Das eingestellte Profil unter ›Ziel‹ sollte mit dem Dokumentprofil identisch sein. Aber seien Sie unbesorgt: InDesign stellt automatisch so ein, dass alles so konfiguriert ist, wie ich es im vorigen Absatz beschrieben habe. Es kann also in der Regel auch bei einem PDF/X -1a-Export nicht zu unkontrollierten Farbumwandlungen kommen. Grundvoraussetzung dafür ist, dass Sie ausschließlich mit CMYK arbeiten und die Standardkonfigurationen nicht verändern. Wenn Sie darüber mehr erfahren möchten, empfehle ich Ihnen das pd-eff-Book »Farbmanagement in der Adobe Creative Suite«. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück In jedes PDF/X-Dokument muss ein Profil eingebettet sein, dass dessen Ausgabeabsichten (»OutputIntent«) beschreibt. Den »OutputIntent« stellen Sie unter ›Name des Ausgabemethodenprofils‹ [ 4 ] ein; er ist in der Regel identisch mit dem Zielprofil, dass Sie unter ›Farbe‹ eingestellt haben. Bei der ›Transparenzreduzierung‹ im Menü ›Erweitert‹ gehen Sie immer auf ›Hohe Auflösung‹ [ 5 ]. Mit dieser Einstellung werden Strichgrafiken und Text mit 1200 ppi und Bilder mit 300 ppi reduziert. Sie können in InDesign auch eigene Einstellungen zur Transparenzreduzierung definieren, speichern und dann im Druckmenü auswählen. In der Regel sind Sie aber mit der InDesign - Vorgabe ›Hohe Auflösung‹ auf der sicheren Seite und können damit qualitativ gute Druck-PDFs erzeugen. Im letzten Einstellungsfenster ›Übersicht‹ [ 7 ] bekommen Sie noch einmal eine komplette Übersicht Ihrer Einstellungen geboten. Unter ›Vorgabe speichern‹ [ 7 ] können Sie diese unter einem individuellen Namen speichern. Wenn Sie auf ›Exportieren‹ klicken, wird das PDF erstellt und in den Ordner gespeichert, den Sie im Dialogfenster definiert haben (s. Abb. 22 auf Seite 86). 88 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport InDesign 1 2 89 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport InDesign 3 4 90 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport InDesign 5 6 91 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport InDesign 7 92 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport Illustrator → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück In Illustrator gibt es, im Gegensatz zu InDesign, nur einen Weg, eine PDF-Datei direkt zu erstellen. Öffnen Sie dazu in Illustrator unter dem Menü ›Datei | Speichern unter‹ das in der Abb. 23 abgebildete Dialogfenster. Dort stellen Sie bei Format ›Adobe PDF (pdf)‹ ein, benennen Ihre Datei und definieren einen Speicherort. Wenn Sie dann auf ›Sichern‹ klicken, öffnen sich die entsprechenden Einstellungsfenster für den PDF-Direktexport, die ab Seite 95 abgebildet sind. Unter ›Adobe PDF-Vorgabe‹ [ 1 ] können Sie aus den Vorgaben wählen, die Ihnen Illustrator als Programmvorgabe anbietet oder die Sie selbst definiert haben. Außerdem stehen Ihnen auch die Vorgaben zur Verfügung, die Sie in InDesign erstellt und abgespeichert haben. Dabei profitieren Sie von der guten Zusammenarbeit zwischen den Adobe-Programmen. Meine Einstellung aus InDesign ›PDFX1a_ISOcoatedv2‹ [ 1 ] kann ich deshalb bei gleichen Aufgabenstellungen für das Praxisbeispiel »Werbeblatt« auch prima in Illustrator verwenden. Wenn Sie sich in den Einstellungsfenstern zum PDFExport in InDesign gut auskennen, werden Sie sich damit auch in Illustrator schnell zurechtfinden. Viele Abb. 23 PDF-Export (Illustrator) Einstellungen und deren Funktionen sind absolut identisch. Lesen Sie dazu meine Anmerkungen in dem vorigen Abschnitt über den PDF-Direktexport aus InDesign ab Seite 86. Nachfolgend gebe ich Ihnen nur ein paar kurze Hinweise zu den Einstellungen, die von denen in InDesign abweichen. 93 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | PDF-Direktexport Illustrator → PDF für den professionellen Druck Die Beschnittzugaben können Sie in Illustrator nur manuell einstellen (hier: 3 mm) [ 3 ]. Das gilt allerdings nur dann, wenn Sie mit Illustrator CS 3 arbeiten. Ab Illustrator CS 4 können Sie bei den ›Beschnittzugaben‹ auch die Funktion ›Anschnitteinstellungen des Dokuments verwenden‹ aktivieren. Die Grundvoraussetzung dafür ist natürlich, dass Sie bei der Dokumenteinrichtung auch einen entsprechenden Anschnitt definiert haben. (Das ist in Illustrator CS 3 leider noch nicht möglich.) Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Illustrator weist Sie unter ›Warnungen‹ [ 7 ] auf Konfigurationen hin, die unter Umständen bei der Weiterverarbeitung Probleme verursachen könnten. Schließen Sie den Vorgang ab, indem Sie auf ›PDF speichern‹ klicken. Im Einstellungsfenster ›Ausgabe‹ können Sie Ihre PDF-Datei ›Als überfüllt markieren‹ [ 4 ]. Aktivieren Sie diese Funktion nur, wenn Sie tatsächlich überfüllt haben. In der Regel sollten Sie die Überfüllung (Trapping) besser Ihrem Druckdienstleister überlassen. Achten Sie auch in Illustrator darauf, für ein DruckPDF immer mit der Einstellung ›Hohe Auflösung‹ [ 5 ] zu arbeiten. Damit bestimmen Sie die Auflösung für alle notwendigen Berechnungen zur Transparenzreduzierung von Objekten wie z. B. Schlagschatten, teiltransparente Überlagerungen von Bildern etc. Im Fenster ›Übersicht‹ [ 7 ] bekommen Sie nicht nur eine Zusammenfassung Ihrer Einstellungen, sondern 94 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport Illustrator 1 2 95 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport Illustrator 3 4 96 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Inhalt → PDF für den professionellen Druck | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport Illustrator 5 6 97 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PDF-Direktexport Illustrator 7 98 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Schlussbemerkungen → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Ihr Druck-PDF ist fertig. Alle Bilder und Grafiken wurden im Vorfeld für die geplante Druckausgabe entsprechend vorbereitet und im Layout platziert. Die Beschnittzugabe ist definiert, die Farben sind korrekt in CMYK angelegt. Alle Seiten wurde ausgedruckt, kontrolliert, korrigiert und nach der Druckfreigabe ein PDF nach hausinternen Standards erstellt: Sie haben professionell und gewissenhaft gearbeitet. Jetzt müssen Sie Ihr fertiges Druck-PDF nur noch überprüfen. gende Einstellungen und Regeln für einen möglichst reibungslosen Datenaustauch von Druck-PDFs standardisiert. Andere druckrelevante Einstellungen werden in den PDF/X- Standards nicht automatisch geregelt und müssen auftragsbezogen individuell eingestellt werden. Denken Sie z. B. an die Bildauflösungen, zu denen es sinnvollerweise keine vorgeschriebenen Standards gibt. Die letzte Gewissheit, ob eine PDF/ X-Datei wirklich drucktauglich ist, bekommen Sie nur durch eine Endkontrolle. Beachten Sie dazu bitte noch einmal den wichtigsten Grundsatz im Zusammenhang mit der PDF-Erstellung: Man sollte eine PDF-Datei vor der Weitergabe immer kontrollieren. Das gilt besonders dann, wenn es sich um ein PDF für den professionellen Druck handelt. Kontrollieren Sie auch in den Fällen, wo bei vorangegangenen und ähnlichen Druckprojekten immer alles glatt gelaufen ist. Bei einem neuen Projekt kann alles wieder ganz anders sein. Eine PDF-Kontolle können Sie sehr effektiv und relativ einfach in Acrobat durchführen. Wenn Sie sich für detaillierte Informationen interessieren, empfehle ich Ihnen mein pd-eff-Book »Kontrolle in Acrobat 8 und 9«. Dort werden Ihnen in übersichtlicher und einfacher Form die wichtigsten Kontrollfunktionen zu Bildauflösungen, Schrifteinbettungen etc. erklärt. Auch eine PDF/X-Datei kann fehlerhaft sein und den Ansprüchen der geplanten Druckausgabe nicht genügen. PDF/X ist kein Qualitätssiegel für fehlerfreie und hochqualitative Druck-PDFs, denen man blind vertrauen kann. In einer PDF/X-Datei sind grundle- Ich hoffe, dass ich Ihnen durch meine Ausführungen das PDF-Format und seine Stellung in einem modernen Workflow etwas nähergebracht habe. Setzen Sie PDF für Ihre speziellen Zwecke ein und profitieren Sie von den vielfältigen Möglichkeiten dieses modernen und mächtigen Austauschformates. 99 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck Seite 101| BleedBox | CCITT Group 4 | Composite-Ausgabe | DeviceN | Distiller | DPI Seite 102| ECI | Farbseparation | ICC | ICC-Profil | ISO-Norm Seite 103| JPEG | JPEG-Artefakte | Kompression | MediaBox | Multi-Ink-Farben Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Seite 105| PDF/X-3 | PostScript | PPD | PPI | Tonwertzuwachs Seite 106| Transparenzreduzierung | Überfüllung | Untergruppen | ZIP Seite 104| OpenType | OPI | OutputIntent | PDF/A-1 | PDF/X-1a 100 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck BleedBox | Als Bleedbox wird in einer PDF-Datei eine ganz bestimmte Fläche definiert, die in den deutschen Programmversionen von Acrobat als Anschnitt-Rahmen bezeichnet wird. Die Bleedbox legt das beschnittene Endformat (Seitengröße) mit Beschnitt fest. CCITT Group 4 | Ist ein spezielles Kompressionsverfahren für Binärbilder. Binärbilder werden in den verschiedenen Programmen unterschiedlich bezeichnet: Schwarzweißbilder (Distiller), Bitmap ( Photoshop), Einfarbige Bilder (InDesign), Monochrombilder (XPress). Binärbilder bestehen ausschließlich aus Pixeln, die nur jeweils eine der beiden Farbwerte Schwarz oder Weiß enthalten. Composite-Ausgabe | Bei dieser Ausgabevariante findet die eigentliche Farbseparation erst beim Druckdienstleister statt; in einer Composite-Datei sind die Farbauszüge also nur »vorsepariert«. Der Dienstleister hat dann bei der Platten- oder Filmbelichtung noch alle Möglichkeiten, die Überfüllungen auf seine Druckbedingungen hin einzustellen. Wenn Sie dem Druckdienstleister dagegen separierte Einzeldateien liefern, liegt das Überfüllen ganz in Ihrer Hand. Das sollten Sie aber in der Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Regel dem Drucker überlassen. Liefern Sie deshalb ausschließlich Composite-Dateien. DeviceN | Bezeichnet ein mehrkanaliges Farbmodell, das alle möglichen geräteabhängigen Farbräume wie CMYK, Volltonfarben (z. B. Pantone oder HKS), → Multi-Ink-Farben etc. beinhalten kann. Sie können mit DeviceN jedes Farbobjekt auch mit Farben aus verschiedenen Farbräumen definieren, z. B. mit einem Verlauf von CMYK nach einer Sonderfarbe. Das DeviceN - Farbmodell wurde 1998 mit dem PostScript-Level PostScript 3 eingeführt. Distiller | Ein professionelles Programm, das aus einer PostScript-Datei ein PDF erzeugen kann. Der Distiller ist separater Bestandteil von Acrobat. DPI | In DPI oder Dots per inch (Punkte pro Zoll) wird die Auflösung grafischer Ein- und Ausgabegeräte wie Scanner, Drucker und Belichter angegeben. Ein Paxisbeispiel: Bei einer Druckausgabe (Tintenstrahldrucker, 1200 dpi) ist die Druckauflösung in der Regel höher als die Bildauflösung (z. B. 300 ppi), die im Gegensatz dazu in Pixel per inch oder → PPI angegeben wird. 101 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck ECI | Gegründet wurde die ECI (European Color Initiative) 1996 auf eine Initiative von führenden Verlagen und Werbeagenturen, mit dem Ziel, den medienneutralen Workflow zu fördern. Auf der Webseite www.eci.org finden Sie viele Standardprofile, die Sie kostenfrei downloaden können. Des Weiteren werden dort Testcharts, Richtlinien und viele andere nützliche Informationen angeboten. Wenn Sie sich für Farbmanagement interessieren, dann sollten Sie sich diese Adresse merken. Farbseparation | Für den klassischen Vierfarbdruck muss z. B. ein RGB - Bild immer in die vier Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz umgerechnet werden. Diesen Vorgang nennt man Farbseparation. (zurück → Seite 15) ICC | Das International Color Consortium wurde 1993 von wichtigen Unternehmen der Computerbranche gegründet mit dem Ziel, eine Vereinheitlichung der Farbmanagementsysteme zu erreichen. Damit wir im Farbmanagement überhaupt hardund softwareübergreifend arbeiten können, brauchen wir für die wichtigsten Systembausteine – Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück wie z. B. für die Farbprofile – einheitliche Regeln. Dazu bedarf es natürlich permanenter Absprachen und allgemeingültiger Normen, die, was das Farbmanagement betrifft, u. a. im Zusammenschluss des ICC realisiert werden (www.color.org). ICC-Profil | Das sind genormte Datensätze von Farbraumbeschreibungen, die vom → ICC entwickelt und definiert wurden. Die ICC-Profile werden von allen wichtigen Anwendungsprogrammen unterstützt. (zurück → Seite 14) ISO-Norm | Die ISO ist eine internationale Normungsorganisation mit Sitz in Genf. Sie erarbeitet internationale Normen, Standards und Spezifikationen in vielen technischen Bereichen. ISO leitet sich von dem griechischen Wort »isos« ab und bedeutet »gleich«. Über 150 Länder sind in der ISO vertreten. Auch Deutschland ist mit dem Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN ) in der ISO eingebunden. Wichtig im Zusammenhang mit PDF sind die ISO-Normen zu den verschiedenen PDF/X-Standards. 102 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck JPEG | JPEG ist eine weit verbreitete Kompressionsmethode und spielt auch bei der Datenreduzierung von PDFs neben → ZIP eine wichtige Rolle. JPEG ist verlustbehaftet, das heißt, dass dabei immer Bildinformationen verloren gehen. Sie können bei einer JPEG-Kompression zwischen unterschiedlichen Qualitätsstufen wählen; diese sind nicht genormt und werden Ihnen von den verschiedenen Programmen meist nur in wenigen Abstufungen vorgegeben. Entscheiden Sie sich bei Druck-PDFs immer für die höchste Qualitätsstufe. Damit erzielen Sie zwar geringere Kompressionsraten, die Informationsverluste Ihrer Bilder sind dabei aber in der Regel nicht sichtbar und so gering, dass Sie Qualitätseinbußen im Druck nicht zu befürchten haben. (zurück → Seite 27) JPEG-Artefakte | Wenn Sie es bei der JPEG-Kompression übertreiben und mit geringen Qualitätsstufen arbeiten, erhalten Sie zwar sehr kleine Daten, die Bildqualität wird dabei aber verschlechtert. Die Bilder werden unscharf, Farben werden verfälscht, wichtige Bildinformationen gehen verloren und es entstehen »Klötzchen« im sichtbaren Bereich, die man auch als »JPEG-Artefakte « bezeichnet. (zurück → Seite 18) Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Kompression | Als Kompression oder Komprimierung werden alle Vorgänge bezeichnet, die zur Neuberechnung mit dem Ziel einer Datenreduzierung eingesetzt werden. Es gibt eine ganze Reihe von Kompressionsmethoden und -formaten wie JPEG, JPEG-2000, ZIP, GIF, PNG, LZW etc. Wenn Sie sich für die Datenkompression im Zusammenhang mit PDF interessieren, sollten Sie sich etwas intensiver mit den beiden Kompressionsmethoden → JPEG und → ZIP beschäftigen. (zurück → Seite 18) MediaBox | Die MediaBox ist immer der größte Rahmen einer PDF-Datei und definiert das vollständige PDF-Seitenformat. Warum Adobe die MediaBox in der deutschen Übersetzung als Beschnitt-Rahmen bezeichnet hat, weiß ich nicht. PDF-Seitenformat-Rahmen wäre besser gewesen. Multi-Ink-Farben | In XPress und InDesign können Sie viele unterschiedliche Farben für einen Druckprozess als CMYK oder Volltonfarben definieren. Diese eingestellten Farben können Sie dann auch in allen möglichen Zusammensetzungen und Tonwerten zu Mischfarben kombinieren. Diese Mischfarben werden in XPress als Multi-Ink-Farben bezeichnet. (zurück → Seite 41) 103 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck OpenType | Ist ein modernes, professionelles Schriftformat. OpenType-Fonts sind im Gegensatz zu den PostScript-Fonts plattformübergreifend und können problemlos auf Mac- bzw. Windowsrechnern eingesetzt werden. Ein weiterer großer Vorteil ist der stark erweiterte Zeichensatz. Ein PostScriptFont kann max. 256 Zeichen beinhalten, bei OpenType-Fonts liegt die Obergrenze bei etwa 65.000 Zeichen. (zurück → Seite 22) OPI | Steht für Open Prepress Interface und beschreibt eine Druckvorstufentechnik, die es ermöglicht, alle Bilder in einem Layoutprogramm in einer sehr geringen Auflösung (Grobbilder) zu platzieren, um sie dann erst später bei der Belichtung automatisch durch hochaufgelöste Feinbilder zu ersetzen. Um das zu realisieren, müssen in den Dateien zu jedem Grobbild auch zusätzliche Informationen – wie z. B. Name und Speicherort des Feinbildes – eingebettet sein. Diese Informationen nennt man OPI-Kommentare. Bei PDF/X-1a und PDF/X-3 müssen aber immer alle Bilddaten als Feindaten eingebettet sein. OPI - Kommentare sind bei diesen beiden Standards daher nicht erlaubt. (zurück → Seite 15) Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück OutputIntent | Der OutputIntent (Ausgabeabsicht) beschreibt in einer PDF-Datei den geplanten Ausgabefarbraum (Druckfarbraum). Bei einem medienspezifischen CMYK-Aufbau sollten der OutputIntent des PDFs, das CMYK-Dokumentprofil von Layout- oder Grafikprogramm und die CMYKBildprofile identisch sein (z. B. ›ISO coated v2‹). PDF/A-1 | Ist ein als → ISO-Norm verabschiedeter PDF-Standard, der für die Langzeitarchivierung entwickelt wurde. PDF/A-1 spielt zur Zeit in der Druck- und Medienindustrie keine große Rolle. Die Wichtigkeit einer langfristigen Archivierung wird aber zukünftig auch in unserer Branche sicher noch an Bedeutung gewinnen. PDF/X-1a | Eine PDF/X -1a-Datei ist ein standardisiertes Druck-PDF mit ganz bestimmten Einstellungen und Regeln, die in → ISO-Normen festgelegt und beschrieben sind. Im Gegensatz zu → PDF/X-3 können in einer PDF/X -1a-Datei nur geräteabhängige Farben wie CMYK und zusätzlich Sonderfarben eingebettet werden. Ansonsten sind die Regeln und Einstellungen von PDF/X-1a identisch mit PDF/X-3. 104 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck PDF/X-3 | Eine PDF/X -3-Datei ist ein standardisiertes Druck-PDF mit ganz bestimmten Einstellungen und Regeln, die in → ISO-Normen festgelegt und beschrieben sind. Im Gegensatz zu → PDF/X-1a können in einer PDF/X -3-Datei auch geräteunabhängige Farben wie RGB, LAB und CMYK mit Bildprofilen eingebettet werden. Damit können in einem PDF/X-3-Workflow auch medienneutrale Daten unter Einsatz von ICC-basiertem Farbmanagement verarbeitet werden. PostScript | Ist eine Seitenbeschreibungssprache, die von Adobe entwickelt und schon 1984 auf den Markt gebracht wurde. Mit dem Programmcode von PostScript kann man digital aufgebaute Seiten, mit vielen unterschiedlichen Vektor- und Pixelgrafiken so beschreiben, dass Sie dann belichtungs- bzw. druckfähig sind. Ohne eine Seitenbeschreibungssprache wie PostScript könnten wir komplexe Seiten weder ausgeben noch drucken. PostScript hat sich über die Jahre zum wichtigsten Standard in der Druckindustrie entwickelt. Es liegt seit 1998 als PostScript 3 vor und wird von den meisten Ausgabesystemen genutzt. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück PPD | Eine PPD ist eine PostScript-Druckerbeschreibung (PostScript Printer Description). Dabei handelt es sich eine Textdatei, die die besonderen Eigenschaften eines bestimmten Druckers beschreibt. PPI | Im Gegensatz zu → DPI wird bei PPI (Pixel per inch) die Anzahl der Pixel pro Inch nur zahlenmäßig (digital) als Dateiinformation beschrieben und hat keine analoge bzw. sichtbare Entsprechung. Das ist auch schon der einzige Unterschied : aus mathematischer Sicht sind z. B. 300 dpi und 300 ppi absolut dasselbe. Nur dass es sich einmal um eine »technische Auflösung« (dpi) und einmal um eine »digitale Auflösung« (ppi) handelt. Die Pixelanzahl po Inch bei digitalen Bildern beschreibt man in der Regel deshalb mit ppi und die Belichtungsoder Abtastpunkte pro Inch von grafischen Ein- und Ausgabegeräten mit dpi. Tonwertzuwachs | Aus einer Vielzahl von drucktechnischen Gründen »wachsen« Rastertonwerte beim Druck immer an. Hier ein Praxisbeispiel: Aus einem 40 % Rasterton wird im Druck eine Rasterfläche mit einer Flächendeckung von 52 %. Dann spricht man von einem Tonwertzuwachs oder Punktzuwachs von 12 %. (zurück → Seite 16) 105 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Glossar → PDF für den professionellen Druck Transparenzreduzierung | Transparenzreduzierungen sind immer dann notwendig, wenn sich grafische Objekte in transparenter oder teiltransparenter Form überlagern und dann für eine Druckausgabe vorbereitet werden müssen. Die Bildneuberechnungen dazu sind, je nach Aufgabenstellung, sehr kompliziert und die Ergebnisse oft schwer vorhersehbar. Besonders bei komplexen Transparenzsituationen in Ihrem Layout sollten Sie die Ergebnisse der Transparenzreduzierungen immer auf Ihre Qualität und Drucktauglichkeit hin überprüfen. Überfüllung | Durch Passerungenauigkeiten beim Druck können bei allen grafischen Objekten, die sich direkt berühren, kleine weiße Blitzer entstehen. Diese ungewollten und oft störenden Blitzer kann man durch eine minimale Überfüllung (Trapping) in den Randbereichen der entsprechenden Objekte verhindern. Korrekte Überfüllungseinstellungen zu finden ist eine Wissenschaft für sich und von sehr vielen druckspezifischen Faktoren abhängig. Überlassen Sie deshalb alle Überfüllungsarbeiten dem Druckdienstleister Ihres Vertrauens. Inhalt | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Untergruppen | Als Untergruppen werden bei Adobe die Schriften bezeichnet, die in einem PDF nicht komplett, sonder nur teilweise eingebettet sind. Bei Untergruppen werden nur die Zeichen einer Schrift eingebettet, die für die Textanzeige absolut notwendig sind. Eingebettete Untergruppen sparen Speicherplatz und sind auch bei einer PDF/ X-Datei erlaubt. ZIP | Ist eine verlustfreie Kompressionsmethode und sollte bei einem Druck-PDF immer dann erste Wahl sein, wenn Sie absolut sicher gehen möchten, dass es bei der Datenkompression nicht zu Qualitätsverlusten kommen kann. Bei ZIP brauchen Sie nicht wie bei → JPEG Detailverluste Ihrer Bilder zu befürchten – das ist der Vorteil. Der Nachteil ist, dass Sie mit ZIP nicht so hohe Kompressionsraten wie mit JPEG erzielen können. 106 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Weitere pd-eff-Books Inhalt → PDF für den professionellen Druck pd |: eff | Inhalt Grundlegendes über Farbmanagement von Theo Spangenberg Sie sind Grafiker/-in, Layouter/-in, Reinzeichner/-in oder Auszubildende/-r der grafischen Industrie und arbeiten mit XPress und Adobe Creative Suite, allein oder in kleineren Arbeitsgruppen. Sie haben sich bisher nicht oder nur wenig mit Farbmanagement beschäftigt. Dann gibt Ihnen dieser Titel in übersichtlicher und einfacher Form einen Überblick über das grundsätzliche Konzept von Farbmanagement in der Druckvorstufe. Einleitung 2 Das Color-ManagementModul (CMM) 6 | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Alle hier angezeigten pd-eff-Books können Sie in unserem Shop auf den Webseiten unter www.pd-eff.de beziehen. Ihr pd-eff-Team Farbmodelle und Farbräume 10 Die ICC-Profile 13 Quell- und Zielprofile 16 Profile zuweisen 18 Rendering Intent 20 Wie werden ICC-Profile erstellt? 22 Monitorkalibrierung 23 test- und Kontrollmöglichkeiten 31 Glossar 37 anhang 45 | Impressum 47 www.pd-eff.de →Grundlegendes über Farbmanagement 47 Seiten | kostenfrei pd |: eff | Inhalt Farbmanagement in der Adobe Creative Suite (CS) von Theo Spangenberg Das Farbmanagementkonzept von Adobe ist seit der CS 2 ausgereift und praxiserprobt und hat sich in den Programmversionen der CS3, CS4 und CS5 nur geringfügig geändert. Wenn Sie in der Medienbranche tätig sind und auch professionelle Druckdaten erstellen, sollten Sie die Farbmanagementfunktionen in den Adobe-Programmen in den Grundlagen verstehen und auch gezielt einsetzen. Dann können Sie wesentlich effizienter und kostengünstiger produzieren, und Sie profitieren dabei insbesondere von den programmübergreifend hervorragenden Softprooffunktionen. Einleitung 2 adobe Bridge 5 Photoshop 7 InDesign 25 Illustrator 43 acrobat 50 Profilverwirrung 54 Glossar 56 anhang 64 | Impressum 66 www.pd-eff.de →Farbmanagement in der Adobe Creative Suite (CS 3, 4 und 5) 66 Seiten | kostenfrei 107 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Weitere pd-eff-Books Inhalt → PDF für den professionellen Druck pd |: eff | Inhalt Farbmanagement in XPress 7 und 8 Einleitung 2 von Theo Spangenberg Profilverwaltung 5 Wenn Sie in den älteren Programmversionen von XPress das Farbmanagement immer deaktiviert haben, werden Sie nach einem Programmumstieg in XPress 7 und 8 über ganz neue Farbfunktionen und -einstellungen »stolpern«. Das Farbmanagement ist in XPress seit der Version 7 immer aktiv und arbeitet nach einem völlig anderen Konzept und mit neuen Techniken. Das vorliegende pd-eff-Book ist sowohl für Anfänger als auch für erfahrene XPress-Anwender gut geeignet, um schnell und unkompliziert in das Farbmanagement von XPress 7 und 8 einzusteigen. | Glossar | ↗ vor | ↖ zurück Alle hier angezeigten pd-eff-Books können Sie in unserem Shop auf den Webseiten unter www.pd-eff.de beziehen. Ihr pd-eff-Team Quelleneinstellungen 8 Farbmanager 13 ausgabeeinstellungen 18 Soft-Proofing in XPress 7 25 Soft-Proofing in XPress 8 30 Profilverwendung 39 alte Dokumente öffnen 41 Quintessenz 42 Glossar 44 anhang 53 | Impressum 55 www.pd-eff.de →Farbmanagement in XPress 7 und 8 55 Seiten | kostenfrei pd |: eff | InhAlt PDF-Kontrolle in Acrobat 8 und 9 Einleitung 2 von Theo Spangenberg → AcroBAt 8 Mit Acrobat verfügen Sie über ein Programm, das Ihnen eine Vielzahl von hervorragenden Kontrollfunktionen zur Verfügung stellt, um Ihre PDFs schnell und effizient auf ihre Drucktauglichkeit hin zu überprüfen. Setzen Sie diese nützlichen Funktionen gezielt ein, und Sie werden viel sicherer und kostengünstiger produzieren. Dieses pd-eff-Book gibt Ihnen einen guten Überblick über die wichtigsten Kontrollwerkzeuge von Acrobat 8 und 9 sowie deren Aufgaben und Möglichkeiten. Programmübersicht 6 Kontrollfunktionen 12 Ausgabevorschau 22 Preflight 29 PDF/X- Überprüfung 62 → AcroBAt 9 Was ist neu? 68 Ausgabevorschau 73 Preflight 80 PDF/X- Überprüfung 90 Dokumente vergleichen 95 Schlussbetrachtung 100 Glossar 102 Anhang 109 | Impressum 111 www.pd-eff.de →PDF-Kontrolle in Acrobat 8 und 9 111 Seiten | kostenfrei 108 © 2011 | www.zwogestalten.de pd |: eff | Impressum → PDF für den professionellen Druck Inhalt | Glossar | ↗ vor Die Texte, Abbildungen und Gestaltung dieses pd-eff-Books sind urheberrechtlich geschützt. Der Erwerb berechtigt ausdrücklich nur zur persönlichen Nutzung. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen ist untersagt und bedarf der schriftlichen Einwilligung des pd-eff-Verlages. Gestaltung und Satz: Theo Spangenberg, Neunkirchen-Seelscheid Untersagt ist im Besonderen das Verändern sowie das Vervielfältigen, Weitergeben, Vertreiben und Veröffentlichen des pd-eff-Books in elektronischer oder gedruckter Form. Dokumentname und -version: pdeff_acpd_v5 Die Inhalte des pd-eff-Books wurden mit großer Sorgfalt erstellt. Trotzdem können eventuelle Fehler nicht ausgeschlossen werden. Autor und Verlag übernehmen keine Haftung für verbliebene Fehler und deren Folgen. Warennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. | ↖ zurück Schlussredaktion & Korrektur: Angelika Kudella, Köln Der pd-eff-Verlag und die pd-eff-Books sind Projekte der zwogestalten | Theo Spangenberg und Daniela Krüger GbR. Weitere Informationen über uns und unsere Arbeit finden Sie im Internet unter: → www.zwogestalten.de 109 © 2011 | www.zwogestalten.de
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