Praktische Übungen

Praktische Übungen
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Praktische Übungen
Die praktischen Übungen sollten während der Arbeitsphase mit dem Arbeitsheft eingesetzt werden oder zum Abschluss.
Damit die Schüler/Kinder sich besser in die Menschen mit einer Behinderung
hineinversetzen können, liegt der Schwerpunkt der unterrichtlichen Arbeit
darauf, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Anbei ein Vorschlag für die unterrichtliche Gestaltung. Stationenkarten sowie
Stationenbeschreibungen liegen bei.
Nach einer kurzen Einführung sollen die Schüler möglichst viel Zeit für das
Erproben der Stationen zur Verfügung haben. Die Schüler sollen weitest gehend eigenständig ihre Erfahrungen sammeln und sich in der Abschlussrunde
äußern bzw. reflektieren.
Die Schüler werden in Kleingruppen, je nach Schülerzahl, eingeteilt. Die Stationen können auch doppelt angeboten werden. Mindestens zwei Schüler sollen
an jeweils einer Station gleichzeitig Erfahrungen sammeln. Bei der Gruppeneinteilung ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Schüler, die zusammenarbeiten, sich gegenseitig vertrauen. Wenn möglich, sollen die Schüler ihre Partner
selbst auswählen.
Erfahrungen
durch Perspektivwechsel Sammeln
Inhalt:
Stationenbeschreibungen
Seite 45
Stationenkarten
Seite 48
Station
Station
Station
Station
Station
Station
Station
Station
1: Parcours
2:Brailleschrift lesen
3: Brailleschrift schreiben
4:
Zielwerfen
5: Gebärden
6:
Fühlen
7: „Schwarz vor Augen“
8: Hören (Hörmemory + Geräusche raten)
Weitere Praxisideen
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Praktische Übungen
Stationenbeschreibungen
Parcours
Station 1:
Parcours
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich abwechselnd in den Rollstuhl und
durchfahren einen Parcours (geeignete Orte: Turnhalle, Pausenhof, Aula). Eine
weitere Möglichkeit ist, die nähere Umgebung mit einem Rollstuhl zu erkunden. Dies ist alleine oder zu zweit möglich, abhängig von der Auswahl der
Hindernisse. Welche Barrieren versperren den Weg? Wohin können wir fahren? Wo kommen wir nicht weiter? Rollstühle kann man in verschiedenen
Einrichtungen (Krankenhäuser, Altenheime, Sanitätshäuser) ausleihen und sich
die Handhabung zeigen lassen.
Benötigte Materialien:
• Rollstühle (Ausleihmöglichkeit z. B. beim VdK-Landesverband Bayern)
• Verschiedene Hindernisse, u.a. Rampe, Hütchen, Stühle, Bordstein …
• Markierung: Start/Ziel
Alternative:
Parcours könnte auch auf Krücken durchquert werden.
Brailleschrift lesen
Station 2:
Brailleschrift lesen
Die Schülerinnen und Schüler sollen mit Hilfe des Alphabets (Brailleschrift)
den Text in der Brailleschrift lesen. Das Alphabet sowie vorgestanzte Texte
befinden sich in der vorliegenden Arbeitsmappe Inklusion.
Benötigte Materialien:
• Geschriebenes, was die Schüler entziffern sollen (in der Arbeitsmappe)
• Alphabet der Brailleschrift (in der Arbeitsmappe)
• Bleistifte
• Papier/Blockblatt
Brailleschrift schreiben
Station 3:
Brailleschrift schreiben
Die Schülerinnen und Schüler können an dieser Station selbst das Schreiben
in der Brailleschrift erproben. Als Hilfe wird ihnen das Alphabet (Brailleschrift)
zur Verfügung gestellt. Mit Hilfe eines Stanzers (Alternative: gespitzter Bleistift)
und einer Schreibtafel können sie Buchstaben und Worte auf einem speziellen
Papier (dickes Papier) schreiben.
Benötigte Materialien:
• dickes Papier
• gespitzte Bleistifte/Stanzer
• Alphabet der Brailleschrift (in der Arbeitsmappe Inklusion enthalten)
• evtl. Schreibtafel zum Stanzen der Brailleschrift
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Zielwerfen
Beim „Zielwerfen“ setzen die Schülerinnen und Schüler zunächst Simulationsbrillen (enthalten in der Arbeitsmappe Inklusion) auf und versuchen mit Bällen
o. Ä. ein Ziel zu treffen.
Station 4:
Zielwerfen
Benötigte Materialien:
• Simulationsbrille (in der Arbeitsmappe enthalten)
• Ziel: z. B. Dartscheibe, Dosenturm
Gebärden
Die Schülerinnen und Schüler erhalten das Fingeralphabet und sollen damit
versuchen, ihren Namen zu buchstabieren. Danach können verschiedene Worte dem Partner gebärdet werden mit dem Ziel, diese zu erkennen/zu „lesen“.
Station 5:
Gebärden
Benötigte Materialien:
• Fingeralphabet (in der Arbeitsmappe enthalten)
Fühlen
Den Schülerinnen und Schülern werden die Augen verbunden (Tuch/Augenmaske). Sie bekommen verschiedene Gegenstände in die Hände, die sie ertasten/erraten müssen.
Benötigte Materialien:
• Tuch/Augenmaske
• Verschiedene Gegenstände zum Ertasten (z. B. Watte, Perlen, Lederstück, Legosteine, usw.)
• Fühlsack (in einem Stoffsäckchen befinden sich die zu ertastenden Materia-
lien)
Station 6:
Fühlen
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Praktische Übungen
„Schwarz vor Augen“
Station 7:
„Schwarz vor Augen“
Den Schülerinnen und Schülern werden die Augen verbunden (Tuch, Augenmaske). Sie bekommen einen Taststock/Blindenstock und versuchen so, sich
z. B. im Klassenzimmer, in der Sporthalle, auf dem Pausenhof zurecht zu finden.
Dabei sollten die Schüler bzw. Schülerinnen immer von einer sehenden Person
begleitet werden.
Benötigte Materialien:
• Tuch/Augenmaske
• Blindenstock o. Ä.
• Partner/-in
Alternative:
Die Schüler/-innen können sich auch durch einen Parcours tasten.
Geräusche raten
Station 8:
Hören,
Geräusche raten,
Hörmemory
Die Schülerinnen und Schüler bekommen Geräusche vorgespielt, die sie erraten müssen bzw. die passende Bildkarte dazu auswählen. Die Aufgabe kann
schwieriger gestaltet werden, indem man die Lautstärke der Geräusche variiert.
Benötigte Materialien:
• CD mit verschiedenen Geräuschen (bei verschiedenen Verlagen gibt es Ge-
räusche-CDs (z. B. Soundtrack-Spiel. Geräusche: Hören – erkennen – imitie ren;Verlag an der Ruhr)
• evtl. Kopfhörer
Hörmemory
Die Schülerinnen und Schüler finden durch Schütteln der Dosen heraus, welche zusammen gehören. Erschwert werden kann diese Übung, indem die Schüler „Ohropax“ (Ohrstöpsel aus Schaumgummi) verwenden.
Benötigte Materialien:
• Hörmemory (Filmdosen mit Inhalt, wie Reis, Kieselsteinchen usw.)
Station 1: Parcours
DEINE AUFGABEN:
1.) Versuche den Rollstuhl
zusammenzubauen.
2.) Setze dich in den
Rollstuhl und versuche
möglichst ohne Hilfe den
Parcours zu durchfahren.
bitte kopieren und auseinanderschneiden
#
Station 2: BRAILLESCHRIFT LESEN
DEINE AUFGABE:
Versuche die
BrailleSchrift zu lesen.
Schreibe den Text auf!
Station 3: BRAILLESCHRIFT SCHREIBEN
DEINE AUFGABEN:
1.) Schreibe deinen
Vornamen.
2.) Schreibe selbst
einen Text. Dein Partner
hat die Aufgabe, den
Text zu lesen.
Tipp: Der Text muss spiegelbildlich eingedrückt werden
bitte kopieren und auseinanderschneiden
Station 4: ZIELWERFEn
DEINE AUFGABE:
Setze die
Simulationsbrille auf.
Versuche das Ziel
zu treffen.
#
Station 5: GEBÄRDEN
DEINE AUFGABEN:
1.) Versuche den Namen
deines Partners
zu gebärden.
2.) Versuche deinem Partner
ein beliebiges Wort
zu gebärden.
bitte kopieren und auseinanderschneiden
Station 6: FÜHLEN
DEINE AUFGABE:
Versuche mit verbundenen
Augen verschiedene
Gegenstände zu fühlen
und zu erraten.
#
Station 7: „Schwarz vor Augen“
DEINE AUFGABE:
Versuche mit verbundenen
Augen und einem Stock
und mit einem sehenden
Partner durch ein Zimmer/
das Schulhaus zu gehen.
bitte kopieren und auseinanderschneiden
Station 8: HÖREN
DEINE AUFGABEN:
1.) Versuche genau
hinzuhören
und die Geräusche
zu erraten.
2.) Finde heraus,
welche Dosen
zusammengehören.
#
Praktische Übungen
Weitere Praxisideen
Thema: Hören
Gespräch:
Bei dieser Übung wird eine Schwerhörigkeit simuliert. Es handelt sich um eine
Partnerübung. Das bedeutet, dass die Übung zu zweit gemacht wird und einer
auf den anderen aufpassen muss. Ein Schüler bzw. eine Schülerin simuliert die
Schwerhörigkeit, indem sie „Ohropax“ benützt, der Partner bzw. die Partner
versucht, sich mit ihm bzw. ihr zu unterhalten.
Thema: Sehen
Parcours:
Bei dieser Übung handelt es sich um eine Partnerübung. Das bedeutet, dass ihr
die Übung zu zweit macht und einer auf den anderen aufpassen muss. In einem
Raum, in dem sich wenig Hindernisse befinden (z. B. Sporthalle), geht ihr paarweise zusammen. Einer von euch verbindet sich die Augen, der andere führt
seinen Partner an den Händen durch den Raum, langsam und vorsichtig.Wenn
der „Nichtsehende“ etwas Vertrauen gefunden hat, könnt ihr die Hände auch
loslassen, ihr dirigiert nur noch mit Worten, beispielsweise „langsam vorwärts
gehen“ oder „ein Schritt zurück gehen.“ Nach einigen Minuten wechselt ihr
die Rollen.
Glockenball:
Bei Sportversandhäusern und Sportgeräteherstellern gibt es Glockenbälle für
15 bis 20 Euro zu kaufen. Das sind spezielle Gummibälle mit einer kleinen
Glocke im Inneren. Mit einem Glockenball kann man z. B. Sitzfußball nach den
üblichen Regeln spielen. Dabei wird mit verbundenen Augen gespielt, so dass
der Ball nur durch sein leises Klingeln erkannt und verfolgt werden kann. Der
Lehrer bzw. Lehrerin ist Schiedsrichter.
Thema: Sprache
Ohne Worte:
In einer Stunde, in der ihr etwas gemeinsam macht, beispielsweise in Werken,
Sport oder bei einem Spiel, sollt ihr versuchen, ohne gesprochene Sprache
zurechtzukommen.Wer dennoch spricht, erhält einen Strich (auf der Hand, an
der Tafel). Gewinner ist derjenige bzw. diejenige mit den wenigsten Strichen.
Pantomime:
Ein Schüler bzw. eine Schülerin versucht, einen ausgedachten Begriff ohne
Worte, nur mit Gesten ihren Mitschülern bzw. Mitschülerinnen zu erklären.
Derjenige der bzw. diejenige die den Begriff zuerst errät, darf den nächsten
Begriff vor der Klasse präsentieren.
Thema: Gehen
Parcours mit Krücken:
Die Schüler durchqueren mit Krücken einen Parcours (geeignete Orte: Turnhalle, Pausenhof, Aula). Eine weitere Möglichkeit ist, die nähere Umgebung mit
Krücken zu erkunden.
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