www.roncalliland.koeln Was anderes... 01 Pfarrbrief der katholischen Gemeinden St. Adelheid • St. Cornelius • St. Servatius • Zum Göttlichen Erlöser Barmherzigkeit 16 Wer barmherzig handelt, lässt den Nächsten nicht im Regen stehen... Für viele Fragen haben wir Antworten. Caritas Caritas in in Ihrem Ihrem Seelsorgebereich. Seelsorgebereich. Sprechen Sprechen Sie Sie uns uns an: an: Kath. Pfarreiengemeinschaft Roncalli Caritas-Altenzentrum St. Heribert Urbanstr. 1, 50679 Köln, E-Mail: [email protected], Tel: 0221 9922420 Caritas-Zentrum Kalk Bertramstr. 12-22, 51103 Kalk, E-Mail: [email protected], Tel. 0221 98577600 Caritas-Sozialstation Kalk E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98577670 Seniorenberatung im Stadtbezirk Kalk E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98577672 Rechtliche Betreuungen/Betreuungsverein E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98577600 Fachdienst für Integration und Migration E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98577622 Internationale Familienberatung E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98577687 JobBörse für Alleinerziehende E-Mail: [email protected], Tel: 0221 98745311 Lotsenpunkt Roncalli Soziale Erstberatung und Klärung von Hilfebedarfen im Seelsorgebereich, Servatiusstr. 4, 51109 Köln, E-Mail: [email protected] , Tel: 0221 98937171 Darüberhinaus vermitteln wir weitere Hilfen: www.caritas-koeln.de Tel: 0221 95570-0 „Wer barmherzig handelt, lässt den Nächsten nicht im Regen stehen.“ Inhaltsverzeichnis Vorwort2 Ostern 2016 Christus lebt Ostern einmal statistisch gesehen Termine für die Ostergottesdienste 20 24 26 Informationen Termine im Pfarrverband Sommer, Sonne, Urlaubszeit... Rezept Samencracker 28 30 31 Gottesdienste32 Kontakte und Adressen 34 36 Seelsorger und Ansprechpartner Impressum35 www.roncalliland.koeln Titel „Barmherzigkeit“ Andere nicht im Regen stehen lassen 3 Der „Papst der Barmherzigkeit“ und das „Heilige Jahr“ 4 Flüchtlingsinitiative WinOstheim 6 8 Die Werke der Barmherzigkeit Mt 25,34-36 Was bedeutet Barmherzigkeit? 10 Die Sure 1,1 im Koran 12 Barmherzigkeit Gottes 14 Sterntaler16 17 Das Essen des Reichen Apfellegende vom kleinen Hermann 18 Zitate zum Thema Barmherzigkeit 19 1 Text Vorwort Liebe Mitchristen im Roncalli-Land! Barmherzigkeit – dies ist das große theologische Leitthema unseres Papstes Franziskus. Deshalb hat er auch das „Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen. Im Redaktionsteam waren wir uns schnell einig, unseren Osterpfarrbrief unter das Hauptthema „Barmherzigkeit“ zu stellen. Verschiedene Artikel versuchen sich ganz unterschiedlich diesem Thema anzunähern. Nehmen Sie teil am Leben unserer Gemeinden im Roncalliland! Herzliche Einladung zur Mitfeier der Liturgien und Gottesdienste und auch der Feste und Feiern außerhalb der Kirchenmauern! Wir freuen uns auf Sie! Im Namen des Seelsorgeteams wünsche ich allen ein gesegnetes und frohes Osterfest! Ihr/Euer Wir hoffen, dass Ihnen und Euch unser Pfarrbrief neue Impulse für den Glauben und das Leben erschließt. Gerd Breidenbach, Pfarrer Wir gehen dem Osterfest entgegen, dem Hauptfest unseres Glaubens. Ohne Ostern wäre unser Glaube hohl und leer. Wir feiern den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Wir feiern den Sieg des Lebens über den Tod. 2 Barmherzigkeit Text Andere nicht im Regen stehen lassen Wie wir im Alltag Barmherzigkeit üben können Fast ein ganzes Jahr rückt Papst Franziskus die Barmherzigkeit in den Blick. Ein sperriges Wort, das in den Alltag übersetzt und erlebt werden will. Am 8. Dezember hat Papst Franziskus in Rom die Heilige Pforte des Petersdoms geöffnet. Damit begann das Heilige Jahr der Barmherzigkeit. Bis zum 16. November ist die Pforte offen und so lange dauert auch das Heilige Jahr, in dem die Barmherzigkeit im Mittelpunkt steht. Aber was bedeutet eigentlich Barmherzigkeit? Denn das Wort findet durch Papst Franziskus zwar gerade wieder Eingang in die deutsche Sprache, aber im aktiven Wortschatz ist es eher selten anzutreffen. Dabei ist es doch ein schönes Wort, in dem das Herz in der Mitte steht. Und ohne ein offenes Herz ist auch die Barmherzigkeit undenkbar. Denn nur aus einem solchen können die Uneigennützigkeit und Liebe fließen, die die Werke der Barmherzigkeit möglich machen. Der Mensch, der barmherzig ist, rechnet nicht zuerst, ehe er gibt oder handelt, sondern er ist gedrängt von der Liebe Christi. Er kann gar nicht anders als so zu handeln. Wer erst Kosten und Nutzen abwägt, handelt eher nicht barmherzig. Tagtäglich kann man Menschen sehen, die mit einem offenen Herzen und viel Liebe handeln, weil sie im Moment gar nicht anders können. Wie die Frau, die abends aus dem Kino kommt und einen Obdachlosen im Regen stehen sieht. Ganz spontan geht sie zu ihm hin, gibt ihm ihren Schirm und lädt ihn ein, bei ihr zu übernachten. Zwar nimmt der Obdachlose das Angebot nicht an, aber zum ersten Mal seit langer Zeit fühlt er sich als Mensch angesehen und wahrgenommen. Diese kurze und spontane Begegnung bewegt nicht nur den Mann, der im Regen stand, sondern auch die Frau. Sie entdeckt, dass sie etwas zu geben hat und dass es eine Wirkung hat, wie sie mit anderen Menschen umgeht. Dadurch fühlt sie sich reich beschenkt, obwohl sie bei dieser Begegnung im Grunde nichts bekommen hat. Kerstin-Marie Berretz Auszug aus Kirchenzeitung 2/16 3 Barmherzigkeit Der „Papst der Barmherzigkeit“ und das „Heilige Jahr“ Es ist das Lieblingsthema unseres Papstes Franziskus, die Barmherzigkeit. Und er lebt sie. Überall in der Welt erfährt er dafür große Anerkennung, wenn er es damit auch manchen Würdenträgern innerhalb unserer Kirche schwer macht. Aus seiner persönlichen Vergangenheit heraus wird diese Grundhaltung verständlich. Ihn habe schon immer die Berufung des Zöllners Matthäus im 9. Kapitel des Matthäusevangeliums beeindruckt. Dort liest man: Jesus schaut diesen Sünder an, vergibt ihm und nimmt ihn in seinem Kreis auf, obwohl Matthäus als Zöllner bekanntlich zu den gesellschaftlichen Außenseitern gehörte. Das sind für Franziskus keine schönen Reden, sondern sein Programm: „So barmherzig, wie Jesus auf uns schaut, sollten wir auch auf die Menschen schauen.“ In der Zeit als Bischof in Buenos Aires ging er oft in die Armenviertel der Stadt, wo er lernte, die an den gesellschaftlichen Rändern Stehenden zu sehen und zu verstehen. 4 Die zentrale Bedeutung der Barmherzigkeit in seinem gegenwärtigen Pontifikat ist unübersehbar. Sein Wahlspruch bei der Papstwahl lautet: Aus Barmherzigkeit erwählt. In seinem ersten Schreiben findet sich das oft benutzte Bild von der Kirche als einem Feldlazarett mit offenen Türen für jedermann, der anklopft und um Unterstützung bittet. In einer Predigt sagt er: „Die Kirche ist berufen, ihre Sendung zu leben in der Liebe, nicht aber mit dem Finger auf andere zu zeigen und zu verurteilen.“ Liebe und Barmherzigkeit haben Vorrang. Darum ist die Barmherzigkeit für ihn auch vorrangig gewesen auf der Familiensynode in Rom im vergangenen Jahr. Der deutsche Kardinal Kasper durfte vorher seine vielzitierte Rede halten, die von dem unlösbaren Zusammenhang von Treue und Barmherzigkeit im pastoralen Handeln der Kirche handelte. Auf der Synode ging es um einen offenen Zugang zu Menschen, die anders als die kirchliche Lehre es vorsieht, nach einer Trennung Papst Franziskus in zweiter Ehe oder einer homosexuellen Partnerschaft leben. Papst Franziskus untermauert seine Vorgaben durch konkrete Taten: Sein erster Auslandsaufenthalt führte ihn auf die Insel Lampedusa, vor deren Küste viele Flüchtlinge umgekommen sind. Unter den Menschen, denen der Papst am Gründonnerstag traditionell die Füße wäscht, befinden sich wie selbstverständlich auch Strafgefangene und Andersgläubige. Papst Franziskus kennt keine Berührungsängste. Die Kranken und Armen sollen die Barmherzigkeit Gottes spüren und ihnen soll die Hilfe der Kirche angeboten werden. Im Jahr 2015 hat Papst Franziskus mit der Öffnung der Heiligen Pforte in Rom das Jahr der Barmherzigkeit ausgerufen, das bis November 2016 andauert. Das Heili- ge Jahr in der katholischen Kirche ist ein Jubiläumsjahr, das sonst nur alle 25 Jahre begangen wird. Es konzentriert sich auf die in der christlichen Tradition bekannten Werke der Barmherzigkeit: Hungrige speisen, Fremde beherbergen, Kranke pflegen. Viele Menschen werden daher in diesem Jahr nach Rom pilgern. Und es ist gut, die Ohren offen zu halten und zu hören, welche Nachrichten dazu aus Rom kommen. Hier bei uns kann man den Geist der Barmherzigkeit schon erkennen, etwa durch den großen Einsatz, der in den Kirchengemeinden bereits für Flüchtlinge geleistet wird. Lassen wir uns, wie Papst Franziskus, von Jesus berühren und uns besonders den Menschen zuwenden, die in Not sind. Bernhard Pastoors, Pastoralreferent 5 Barmherzigkeit Flüchtlingsinitiative WinOstheim Engagement für Flüchtlinge: Zuhören und Hinsehen als erster Schritt Wir sollen die Ränder der Gesellschaft aufsuchen, hat Papst Franziskus die Menschen in einer Rede zum Jahr der Barmherzigkeit aufgefordert. Wir brauchen uns dafür nicht mehr auf den Weg zu machen, die „Ränder“ sind längst mitten unter uns, bemerkt Nils Freund von der Caritas – eben auch durch den Zustrom von Flüchtlingen. Was liegt also näher, als Menschen, die die Hilfe vor Ort organisieren und zum Teil auch noch für kirchliche Träger arbeiten, zum Thema christliche Nächstenliebe in der Flüchtlingshilfe zu interviewen? Nach einem längeren Gespräch mit Nils Freund von der Caritas und Andreas Hansmann von Veedel e.V. war mir klar, dass meine Fragen genauso überfrachtet waren wie der Einsatz mancher hilfsbereiter Bürger. Natürlich gibt es viele Menschen, die intuitiv das Richtige tun – „aber niemandem hilft es, wenn vor einer Flüchtlingsunterkunft auf einmal ein ausrangiertes Möbellager oder säckeweise Klamotten stehen“, sagt Herr Freund. „An anderen Orten macht sich Enttäuschung 6 breit, wenn gut gemeinte Willkommensangebote nicht freudestrahlend genutzt werden – von Ängsten vor den Herausforderungen der Flüchtlingskrise ganz zu schweigen“, ergänzt Herr Hansmann. Was hilft, um weitere Enttäuschungen zu vermeiden? Laut Herrn Freund ist es wichtig erst mal hinzusehen. Sich zu fragen, wie man selbst reagieren würde, wenn man eine Flucht hinter sich hätte. Was macht es mit einem, wenn all die identitätsstiftenden Rituale des Alltags, wie das gemeinsame Kochen, wegfallen? Es kaum Privatsphäre gibt? Wie verändert sich die Rollenverteilung, wenn die eigenen Kinder einem in der neuen Sprache nach kurzer Zeit überlegen sind? Statt blindem Aktionismus sei es vor allem nötig, die Hilfsangebote zu bündeln und zu koordinieren. Die Vernetzung von Ehrenamtlichen und Hilfsangeboten ist eine der wichtigsten Aufgaben von Initiativen wie WinOstheim, in der Freund und Hans- Barmherzigkeit mann tätig sind. Gleichzeitig verstehe sich die Initiative aber auch als Informationsquelle und Sprachrohr der Anwohner, die durch die mangelnde Informationspolitik der Stadt Köln oft verunsichert sind. Miteinander reden, sich begegnen baue Ängste ab und sei der erste Schritt zu einem gelungenen Miteinander. Die Stadt Köln verhindere erst einmal nur Obdachlosigkeit – angesichts der Massen, die täglich kommen, ist das schon eine Leistung – aber fast alles, was darüber hinausgeht, ist nur durch den kreativen Einsatz von Ehrenamtlern und Institutionen, wie eben auch den Kirchen oder Vereinen möglich. Hier liegt gerade für die Kirche eine große Chance, sich auf ihre Grundwerte zu beziehen und über ein brisantes und aktuelles Thema wieder viel stärker in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, betont Freund. Die unterschiedlichsten Menschen rücken durch ein gemeinsames Thema enger zusammen. Es sei schön zu beobachten, wie viele in eher benachteiligten Vierteln wie Vingst oder Ostheim den Neuankömmlingen helfen möchten, statt zu fürchten, dass für sie selbst noch weniger bleibt. Auf dem Weg zu einer gelungenen Integration wird es nicht ohne Rückschläge und Enttäuschungen gehen. Es gehe auch nicht darum, den Neuankömmlingen alle Arbeit abzunehmen, sondern vielmehr darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Jeder der sich einbringen oder auch nur informiert sein möchte ist herzlich eingeladen, die Treffen von WinOstheim zu besuchen: www.winostheim.koeln Weitere Infos: www.wiku-koeln.de Ausführlicher Bericht über die Halle für Flüchtlinge in Ostheim: http://www.blog-caritas-koeln. de/2016/01/20/eine-rechnung-dienicht-aufgeht/ Daniela Nagel 7 Barmherzigkeit Die Werke der Barmherzigkeit Mt 25,34-36 Der verstorbene Pfarrer und Maler Sieger Köder will uns mit diesem Bild die Werke der Barmherzigkeit darstellen und nahebringen. 8 Barmherzigkeit Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben. Ich war krank und ihr habt mich besucht. Ich war im Gefängnis und Ihr seid zu mir gekommen. Im Vordergrund reichen Hände Brot. Dabei sind weder Geber noch Nehmer sichtbar. Die Frau im roten Kleid ist bereit, dem Mann ihr gegenüber den Becher zu füllen. In der weit geöffneten Tür wird ein Mann begrüßt und hereingebeten. Seine Habe befindet sich in einem verschnürten Paket – sein ganzer Besitz. Er hat scheinbar alles verloren. „Kleider für die dritte Welt“, steht auf dem Plakat, das einen nackten Menschen zeigt. Dies ist die einzige Szene im Bild, in der nur eine Person zu sehen ist. Der Aufruf steht für alle Hilfe, die für Menschen aufgebracht wird. Das Paar hinter der Frau in rot zeigt einen hilflosen Kranken und eine Schwester, die sich ihm zuneigt um ihm mit Zuwendung und Medikamenten Linderung zu verschaffen. Eine Person, die sich Zeit nimmt und Wertschätzung ausdrückt. In der rechten oberen Ecke sehen wir eine Gefängnisszene. Der Sträfling ist gefesselt, durch Schuld. Auch in dieser Situation von einem Menschen Zuwendung zu bekommen lässt Hoffnung vermuten. Durch das vergitterte Fenster fällt ein kleiner Sonnenstrahl. Jesus wird vom Maler nicht als Mensch selbst dargestellt, sondern er findet sich in allen Notleidenden wieder. 9 Barmherzigkeit er Sicht aus d it e k ig z r e h et Barm Was bedeut ubenden? la g t h ic N s e ein Als Nichtas überholt. tw n e e li d a n It u s n u e a d dass ela Mario s Konzept, so a riff religiös b d g r e B fü r e ck d ru t is deren Ausd Wort Für Gläubige ach einem an llt einem das n fä h st ic e ch ä ch n u su Z bar wird. öchte es glaubender e hinaus fass deren und m n ch a li r st e ri d h id C s Le a s r Mitda es über d n empfindet t mehr als nu a is m e , si id ; g le n it tu M ; tige Rich ut. Erbarmen ein uch in die rich n in seine Ha e a g t h sa e g zu ie so th ft a n, schlüp lindern. Emp ht den andere te rs e v n a m , m MitEmpfinden er mit aktive b a , n tu zu stlich mit Mitleid sentlich chri it hat etwas e w ke s ig a rz d e t, h p rm a ses Konze ismus. Es stimmt! B zieht. Und die zum Human ch ch si u a ch n a e n n n io aus elig leid, das Tate ielen, ob sie nseits aller R sp je u d sz n u u a ig r e it d ichze geneinan ist, gehört gle arum, „jene ute Werke ge g , m ru a d n, sondern d t e h m ic m n n ko n n a o d ti itlitiva Es geht der Vereinhe istischer Mo in n a t h m ic u n h r e ch d Dialog – si christlicher o die – wie der , ie n o rm a H keit.“ verborgene nterschiedlich U r e d in reußer rn e sond Ana María P chung zeigt, ewegung dt, Fokolar-B gef.: Neue Sta 10 Barmherzigkeit 11 Barmherzigkeit Die Sure 1,1 im Koran ‹‹Im Namen Gottes des sich Erbarmenden, des Barmherzigen›› Am Anfang steht jene wunderschöne Sure, die zu Recht die Essenz des Koran genannt wird. Sie lehrt uns das vollkommene Gebet. Denn wenn wir richtig beten können, so bedeutet dies, dass wir einiges Wissen von Gott haben und von Seinen Eigenschaften, von Seinem Verhältnis zu uns und Seiner Schöpfung, die uns selbst mit einschließt; dass wir die Quelle ahnen, aus der wir kommen, und jenes Endziel, das unsere geistige Bestimmung ist gemäß Gottes wahrhaftigem Urteilsspruch: So also bieten wir uns Gott dar und suchen Sein Licht. Die arabischen Worte „rahman“ und „rahim“, übersetzt mit „der sich Erbarmende“ und „der Barmherzige“, stellen beide an 12 sich die Verstärkungsform dar und beziehen sich auf verschiedene Aspekte von Gottes Eigenschaft der Barmherzigkeit. Die arabische Verstärkungsform ist besser dazu geeignet, Gottes Eigenschaften auszudrücken als der deutsche Superlativ. Im Deutschen wird dadurch ein Vergleich mit anderen Wesen angedeutet, oder mit anderen Zeiten oder Orten, während es doch kein Wesen gibt, das Gott vergleichbar wäre und Er völlig unabhängig ist von Zeit oder Raum. Barmherzigkeit kann Mitleid bedeuten, Langmut, Geduld und Vergebung. All dies braucht der Sünder – Gott, der Allbarmherzige, gewährt es in überreichem Maß. Doch es gibt eine Barmherzigkeit, die schon gewährt wird, bevor es ihrer bedarf, die Gnade, die stets Barmherzigkeit bereitgehalten wird und die von Gott, dem Allergnädigsten, ausgeht und über Seine Geschöpfe ausgeschüttet wird, sie beschützt, bewahrt, lenkt und sie zu klarem Licht und höherem Leben geleitet. Aus diesem Grund wird die Eigenschaft „rahman“ niemandem außer Gott zugeschrieben, während die Eigenschaften „rahim“ allgemeine Bedeutung haben und sich auch auf Menschen beziehen können. Um uns zum Nachdenken über diese uneingeschränkten Gaben Gottes zu bringen, wird der Satz „Im Namen Gottes, des sich Erbarmenden, des Barmherzigen“ jeder Sure des Korans (mit Ausnahme der neunten) vorangestellt und auch vor Beginn einer jeden Tätigkeit vom Muslim wiederholt, der sein ganzes Leben Gott geweiht hat und dessen Hoffnung in Seiner Barmherzigkeit liegt. Kommentar zur Sure 1,1 aus: Die Bedeutung des Korans, Teil 1, 1994 by SKD Bavaria gefunden von Norbert Schiel 13 Barmherzigkeit Barmherzigkeit Gottes Der Name Johannes stammt aus dem Hebräischen – der Sprache des Alten Testamentes – und bedeutet ‚Gott ist barmherzig‘. Es ist ein beliebter Name in der Bibel wie auch Anna, die Barmherzige. Die Barmherzigkeit ist die wichtigste Eigenschaft Gottes für das Volk Israel. Bei der Übergabe der Zehn Gebote spricht Gott selbst seine Eigenschaften aus. Im 2.Buch Mose Kapitel 34,4-6 steht: Da hieb Mose zwei Steintafeln zurecht wie die ersten, und früh am Morgen stieg er den Berg Sinai hinauf, wie Jahwe es ihm geboten hatte, und er nahm zwei Steintafeln mit sich. Jahwe aber fuhr in der Wolke herab und trat dort neben ihn. Und er rief den Namen: „Jahwe!“. Und Jahwe zog an seinem Angesicht vorüber und rief: „Jahwe! Jahwe! Gott, barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Liebe und Treue.“ In vielen Psalmen wird Gott in dieser Weise gepriesen wie zum Beispiel in Psalm 103, 8: Barmherzig und gnädig ist Jahwe, langmütig und reich an Güte. Besonders in der politischen Situation des Volkes Israel mit seinen Nachbarvölkern wird die Barmherzigkeit Gottes angeru- 14 fen wie etwa beim Propheten Sacharja (Sach 1,12): Jahwe der Heerscharen, wann endlich wirst du dich erbarmen über Jerusalem und über die Städte von Juda? Zur Barmherzigkeit anderen Völkern gegenüber gibt es eine schöne Geschichte im Buch Jona. Gott gibt dem Propheten Jona den Auftrag nach Ninive zu gehen und der Stadt den Untergang anzukündigen wegen ihrer bösen Taten. Zunächst weigert er sich, dann geht er doch nach Ninive. Auf die Predigt des Propheten hin bessern sich die Menschen und Gott zerstört die Stadt nicht. Daraufhin beschimpft Jona Gott wegen seiner Barmherzigkeit. Nach dem Alten Testament handelt Gott im wirtschaftlichen und politischen Leben der Völker und so wird manches als Zuwendung oder als Strafe Gottes interpretiert. Unsere Gottesvorstellung ist eine andere geworden. Die Wiedervereinigung Deutschlands verdanken wir nicht der Barmherzigkeit Gottes und die Flüchtlingssituation interpretieren wir nicht als Strafe Gottes. Der Blickwinkel auf Gott hat sich mit dem Auftreten Jesu verändert. In Jesus ist Gott Mensch geworden und so wur- Barmherzigkeit de die Barmherzigkeit eine menschliche Aufgabe. Im Neuen Testament ist von der väterlichen Güte und Liebe die Rede aber nicht von der Barmherzigkeit Gottes. Im Gleichnis vom Barmherzigen Samariter erklärt Jesus, was er unter Nächstenliebe versteht. Nächstenliebe äußert sich in den Werken der Barmherzigkeit. Jesus sagt: „Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“. Der jüdische Rabbi aus dem 16. Jahrhundert „Moses Cordovero von Zefat“ hat ein interessantes Buch geschrieben: „Der Palmbaum der Deborah“, wurde 2003 in Deutsch herausgegeben. Dieses Buch handelt von der wechselseitigen Solidarität und Sympathie zwischen Gott und den Menschen und von den Chancen Gott gut zu tun, indem man Menschen, Tieren und Pflanzen gut tut. Wer diese Chancen nutzt, übt sich in das radikale Erbarmen Gottes ein. Cordovero berichtet von Migranten und deren Enkeln und Urenkeln, die damals um Arbeit, wirtschaftliches Überleben und einen seelisch-geistig-sozialen Neuanfang kämpften. Diese Vertriebenen von Europa nach Palästina (1530 – 1580) bauten eine Kommunität auf, in der es keine verwahrlosten Waisen und keine würdelosen Armen gab und in der die Jugendlichen eine Ausbildung erhielten. Das barmherzige Tun des Menschen lebt aus der Barmherzigkeit Gottes. Gottes Barmherzigkeit ist im Handeln derer zu finden, die Menschen, Tieren und Pflanzen Gutes tun unabhängig von Erfolg oder Misserfolg. Norbert Schiel 15 Barmherzigkeit Sterntaler Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr hatte, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir‘s,“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon 16 dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. Gebr. Grimm Barmherzigkeit Das Essen des Reichen Zum Maggid kam einst ein reicher Mann. „Was pflegt Ihr zu essen?“ fragte der Maggid. „Ich führe mich bescheiden,“ sagte der reiche Mann, „Brot mit Salz und ein Trunk Wasser sind mir genug.“ „Das fällt Euch ein!“ schalt ihn der Maggid. „Braten sollt Ihr essen und Met sollt Ihr trinken wie alle reichen Leute!“ Und er ließ den Mann nicht gehen bis er ihm versprochen fortan es so zu halten. Nachher fragten die Chassidim nach dem Grund der wunderlichen Rede. „Erst wenn er Fleisch isst“, antwortete er, „wird er wissen, dass der Arme Brot braucht. Solang er Brot isst, meint er, der Arme könne Steine essen.“ aus: Martin Buber, Die Erzählungen der Chassidim. Manesse-Verlag. Zürich 1949. gefunden von Norbert Schiel 17 Barmherzigkeit Apfel-Legende vom kleinen Hermann In Köln am Rhein trug sich im 12. Jahrhundert eine gar merkwürdige Begebenheit zu, welche einem Kölner Knaben namens Hermann später zu Ruhm und Ehre verhelfen sollte. Dieses gottesfürchtige Kind wuchs nach seiner Geburt um das Jahr 1150 in unmittelbarer Nähe von Sankt Maria im Kapitol, der größten der zwölf Kölner romanischen Kirchen in der Nähe des Heumarkts auf. Einen Nachnamen hatte Hermann noch nicht, denn solche Namensanhängsel bürgerten sich in deutschen Landen erst zwischen dem 12. und 15. Jahrhundert ein. Der Legende nach legte der kleine Hermann bei jedem seiner täglichen Kirchgänge an der dortigen Marienstatue für das Jesuskind ein Äpfelchen nieder, das ihm seine Eltern eigentlich für die Pause in der Schule mitgegeben hatten. Doch er zog es stattdessen vor, all diese Äpfel dem Christkind zu schenken. Ob unser lieber Hermann dies nur getan hat, weil er vielleicht überhaupt keine Äpfel mochte, ist nicht überliefert, wohl aber, dass er schon 18 in jungen Jahren einen ungewöhnlich vertrauten Umgang mit Maria und ihrem Kindlein pflegte. Eines Tages, unser kleiner Hermann stand wieder einmal gesenkten Hauptes mit gefalteten Händen und seinem Äpfelchen vor dieser Statue, begab es sich, dass sich unsere Gottesmutter zu ihm herunterbeugte und sein Geschenk für ihr Kind annahm. Dieses Wunder wird deshalb im Volksmund auch „die Apfellegende“ genannt. Auch heute nach fast 900 Jahren kommen immer noch viele Menschen nach St. Maria im Kapitol, um dem Jesuskind ein Äpfelchen zu schenken. Oft sind es dieser Früchte so viele, dass der Küster einige von ihnen aus Platzmangel und anderen Gründen (!) entfernen muss. gefunden von Monika Vog aus dem Buch „Pitter träumt von seiner Vaterstadt“ Barmherzigkeit Für Vö ge fliegen l, die nicht k die nie önnen, schu f drigen Zweig Gott e. Aus d er Türk ei Leben ist Seid barmherzig! Das Kurt Tucholsky schon schwer genug. zigen; t r e h m i r die Ba rmherzigke d n i s Bibel en Ba Selig d r e w sie denn en. g n a l r e uns selbst ir w n u t n Gar selte r ist es, e d n e t s ö r t o genug; dest u haben. z n a t e g g u ethe andern gen gang von Go Johann Wolf Wenn die andere n glauben, man ist am Ende, so muss man erst richtig anfangen . Konrad Adenauer 19 Ostern 2016 Christus lebt Wenn bei einem Paar zum ersten Mal ein Kind unterwegs ist, dann fiebern beide diesem großen Ereignis entgegen. Da ist Neugier, da sind Spannung, aber auch Sorge und Unsicherheit. Was wird nicht alles unternommen zur Vorbereitung: • Man besucht die Hebamme und die Klinik, wo das Kind geboren werden soll. • Die Gymnastik für schwangere Frauen und deren Partner gehört dazu. Denn die Männer wollen ja nicht außen vor bleiben, selbst nicht bei den Atemübungen. • In schlauen Büchern und im Internet wird nachgeforscht, ob die Geburt auf traditionelle Art und Weise oder lieber im Stuhl oder sogar unter Wasser stattfinden soll. Beim Anfang des Lebens ist solches Vorgehen mittlerweile gang und gäbe. Auch am Ende des Lebens wird immer mehr nachgedacht, was dann alles möglich, was erlaubt, was verantwortbar ist, nämlich wenn der Mensch wieder weg will von dieser Erde, oder auch weg muss. Da gibt es Extremfälle: Menschen, die jahrelang im Koma liegen! Darf man ih- 20 nen die Nahrung entziehen und sie einfach verhungern und verdursten lassen? Schwierige Fragen! Fragen, auf die es keine leichten Antworten gibt! Immer wieder ist die Rede von Sterbehilfe, so wie es andererseits eine Geburtshilfe gibt. Was dürfen wir tun, ohne uns zu versündigen, ohne dem Herrgott ins Handwerk zu pfuschen? Was aber fehlt – und hierbei sind Sie vielleicht etwas überrascht – was fehlt, ist eine Vorbereitung auf die Auferstehung. Ja, was fehlt, ist ein Kurs: „Wie bereite ich mich auf meine Auferstehung vor?“ Solch ein Bildungsangebot habe ich noch nirgendwo gefunden, selbst nicht im WorldWide-Web! Ich denke aber, solch ein Kurs macht ebenso Sinn wie einer, der sich mit der Geburt oder mit dem Sterben beschäftigt. Denn dieser große Schritt, der steht irgendwann einmal für jeden von uns an. Wie aber funktioniert eine solche Vorbereitung auf die Auferstehung? Wo kann Ostern 2016 ich mich da anmelden, wie kann ich da mitmachen? Es ist recht eigenartig, dass fast alle Religionen dieser Welt von einem Leben nach dem Tode geträumt haben. Welche Anstrengungen haben die alten Ägypter beim Pyramidenbau unternommen, damit dem Pharao der Übergang von dieser Welt in die neue Welt auch gelingt! Zu allen Zeiten haben die Menschen geahnt, aber nicht gewusst, dass im Tode eben nicht das Ende ansteht, dass der Mensch nicht einfach aufhört zu sein, sondern nur aufhört zu atmen und in einem neuen Leben weiterlebt. Und wir Christen feiern Ostern! Wir feiern die Mitte unseres Glaubens! Mit der Auferstehung Christi steht und fällt unser Glaube. Wäre Jesus nicht auferstanden, dann wäre unser Glaube nur eine Seifenblase, die zerplatzt. Luft! Ein groß angelegtes Täuschungsmanöver! Doch ich behaupte: Hätten die ersten Zeugen der Auferstehung Jesus nicht als den Lebendigen erfahren, dann gäbe es keine Kirche. Welch eine Kraft hat diese Erfahrung ausgelöst: Christus lebt! Resignierte Menschen fanden wieder Mut, sogar den Mut ihr Leben für die Sache Jesu einzusetzen! Seit 2000 Jahren ist diese Hoffnung nicht klein zu kriegen, trotz des kirchlichen Bodenpersonals! Jesus lebt – und: Er will auch unsere Befreiung von den Fesseln des Todes und von allem, was das Leben einschränkt! 21 Ostern 2016 Wie können wir uns aber nun vorbereiten auf die Auferstehung? Einige konzentrieren sich hierbei nur auf die Einlassbedingungen. Diese Menschen meinen zu wissen, woher auch immer, dass nicht jeder bei Christus willkommen sein wird. Sie meinen, grundsätzlich bestehe die Möglichkeit, eine Abfuhr zu bekommen. Nicht wegen der Überfüllung im Himmel, nein, sondern wegen mangelnder Eignung: Räuber, Lügner, Sünder, also sogenannte Bösewichte, wären dort nicht gerne gesehen und wer weiß schon, wie pedantisch die Engel an der Eingangspforte kontrollieren? Deshalb solle man genau darauf achten, dass man nicht zur Gruppe der Ausgesperrten gehört: Man solle versuchen, peinlich genau die Gebote Gottes zu befolgen! Das ist an sich ja nichts Schlechtes, im Gegenteil, aber: Ich übe hierbei nicht für die Auferstehung, die spielt kaum eine Rolle, sondern ich übe nur für den Übergang, für den Einlass in die neue Welt! Noch einmal, vielleicht können Sie es ja nicht mehr hören: Wie kann ich für die 22 Auferstehung üben? Wie kann ich jetzt schon lernen, in kleinen Anfängen, was mich dann erwartet? Ganz einfach, indem ich vom auferstandenen Jesus lerne. Wenn ich es ihm nachmache und wenn ich jetzt schon, in diesem Leben immer wieder aufstehe! Vielleicht finden Sie diese Antwort etwas kindisch! Doch ich meine es so: Indem Sie immer wieder aufstehen, üben Sie jetzt schon für die Auferstehung! Ostern 2016 Das Leben bietet doch massenhaft Niederlagen. Wir brauchen dann wieder neuen Mut und neue Kraft von außen, damit wir uns befreien können von Schicksalsschlägen, von Vorwürfen, von Demütigungen. Alles Leben fängt ja in einem Käfig an, im Mutterschoß. Dem Embryo wird es zu eng, er braucht neue Freiheit! Dann kommt der Käfig der Familie! Dem jungen Erwachsenen wird es zu eng, er braucht neue Freiheit, die Eigenständigkeit! Auch dem Erwachsenen kann es zu eng werden, wenn Konventionen und Traditionen zur Last werden. Doch: Gott hat es so gewollt. So und nicht anders! Das ist Leben! Diese Regel bleibt gültig bis zum Tod. Hier gibt es die letzte Fessel, den Käfig des Grabes. Hiervon kann uns nur Gott befreien! Und er tut es! Das hat er in der Auferstehung Jesu gezeigt. Auf ihn ist Verlass! Er geht mit uns durch dick und dünn. In den Evangelien ist er plötzlich da und ebenso plötzlich wieder verschwunden. Er ist nicht mehr gebunden an Raum und Zeit. Er ist nicht mehr gebunden an ein Aussehen und eine Rolle. Wissen Sie jetzt, wie mann und frau sich vorbereiten kann auf jene Auferstehung der Toten? Ganz einfach: Indem wir selber dem Auferstandenen begegnen. Schon hier, in dieser Welt! Dann wachsen unserer Seele Flügel, die uns hinweg tragen über die vielen Niederlagen des Lebens. Christus lebt, er ist auferstanden! Frohe Ostern! Gerd Breidenbach, Pfarrer 23 Ostern 2016 Ostern – einmal statistisch gesehen Was war noch mal an Ostern? Jeder fünfte Deutsche weiß nicht, was genau gefeiert wird – aber gefeiert wird immer mehr. Es ist so eine Sache mit Zahlen. Je nachdem wer sie in die Hände bekommt und wie sich die Zahlen für den Betreffenden anfühlen, kommt bei dem einen dies, beim anderen das heraus. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Emnid vom April 2014 hat ergeben, dass 78 Prozent der Deutschen wissen, warum wir Ostern feiern. Andersherum: Jeder fünfte Deutsche, 22 Prozent, weiß es nicht. Es wird noch komplizierter. Von denen, die es wissen, weiß nämlich jeder etwas anderes. Ostern ist das Fest des Frühlingsanfangs – glauben fünf Prozent. Es ist die Rückkehr Jesu Christi zu Gott – sagen vier Prozent. Es ist die Geburt Jesu (drei Prozent). Oder die Entsendung des Heiligen Geistes (ein Prozent). Immerhin gibt eine Mehrheit die richtige Antwort: Ostern ist das Fest der Aufer- 24 stehung Christi! Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz meint, man wünsche sich zwar immer 100 Prozent, aber die Zahlen zeigten, dass die christliche Botschaft nicht vergessen ist. Andere Zahlen zeigen, dass diese Botschaft, wenn man sie denn kennt, jedenfalls nicht unbedingt im Vordergrund des Festes steht. Eine Umfrage von deals. com. ergab, dass 85 Prozent der Ostdeutschen mit Begeisterung Osterbräuche pflegen, im Westen dagegen sind es nur 70 Prozent. Osterbrauch Nummer eins: Eiersuchen, Osterbrauch Nummer zwei: Geschenke. Immerhin 32 Euro geben die Deutschen im Osten im Schnitt für Ostergeschenke aus. Wer sich jetzt an Weihnachten erinnert fühlt – bitte. Jeder zehnte Ostdeutsche mag den Osterhasen mehr als den Weihnachtsmann. Was beide gemeinsam haben: Sie kommen im christlichen Glauben nicht vor. Christlich betrachtet liest sich Ostern so: Gründonnerstag steht für den Tag, an dem Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hat. Wichtigste Botschaft dieses Tages ist die Nächstenliebe, Karfreitag wurde der biblischen Überlieferung nach Jesus verurteilt und gekreuzigt. Karsamstag – Totenruhe. Ostersonntag wird die Auferstehung Jesu von den Toten gefeiert. Am Ostermontag, so die Bibel, trafen zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus einen Mann, den sie später als Christus erkannten – sie gingen daraufhin zurück nach Jerusalem und erzählten, Christus sei auferstanden. Daraus entwickelte sich der Brauch des Emmausganges. Die reine Lehre oder auch Überlieferung gibt es dennoch nicht. Viele christliche Bräuche sind zuerst heidnische Bräuche gewesen. Der Osterhase dagegen ist weder heidnisch noch christlich, aber jeder dritte Westdeutsche und jeder vierte Ostdeutsche glauben lt. deals.com. an ihn – als Kinder. OSTERN ohne Statistik Es ist immer wieder schön zu beobachten, mit welchem Eifer und mit welcher Freude sich Kinder auf Ostern vorbereiten. Osterhasengeschichten werden vorgelesen, die Kleinen basteln schon im Kindergarten Geschenke für die Eltern und Großeltern. Eier werden bemalt und gefärbt und im Garten oder in der Wohnung versteckt und mit viel Spannung gesucht usw.. Träume und Fantasien sind ein Bestandteil des Lebens. Lassen wir unseren Kindern diese Freude, solange sie daran glauben. Tina Stommel, Auszug aus der Kölner Rundschau April 2014 gefunden von Dieter Hennesser 25 Ostern 2016 Gottesdienste Fasten- und Osterzeit 2016 in der Pfarreiengemeinschaft Roncalli Messen an den Kar- und Osterfeiertagen 2016 Samstag vor Palmsonntag, 19.03.2016 16.30 Uhr Hl. Messe mit Palmweihe (St. Servatius) 17.00 Uhr Hl. Messe mit Palmweihe (St. Adelheid) 18.30 Uhr Hl. Messe mit Palmweihe (St. Cornelius) Palmsonntag, 20.03.2016 Familienmesse mit Palmweihe vor der Kirche (Zu den hl. Engeln) 09.30 Uhr 11.00 Uhr Hl. Messe mit Palmweihe vor der Kirche (St. Adelheid) Hl. Messe mit Palmweihe vor der Kirche (Zum Göttl. Erlöser) 11.00 Uhr Gründonnerstag, 24.03.2016 Abendmahlfeier (St. Servatius) 19.00 Uhr 19.00 Uhr Abendmahlfeier (St. Cornelius) 21.00 Uhr Abendmahlfeier (St. Adelheid) anschl. Ölbergsgang zum Friedhof am Lehmbacher Weg Karfreitag, 25.03.2016 Kreuzweg für Kinder (St. Servatius) 09.30 Uhr 11.00 Uhr Kreuzweg für Kinder (St. Adelheid) 11.00 Uhr Kreuzweg für Kinder (St. Cornelius) 15.00 Uhr Karfreitagsliturgie (St. Adelheid) Karfreitagsliturgie (St. Cornelius) 15.00 Uhr Karfreitagsliturgie (St. Servatius) 17.00 Uhr 26 Ostern 2016 Karsamstag, 26.03.2016 20.00 Uhr Feier der Osternacht St. Servatius anschl. Agape-Feier Feier der Osternacht Zum Göttl. Erlöser anschl. Agape-Feier 20.00 Uhr in der ev. Kirche Ostersonntag, 27.03.2016 08.30 Uhr Feier der Auferstehung Christi St. Adelheid anschl. Agape-Feier in der Kirche Festmesse St. Servatius 11.00 Uhr 11.00 Uhr Festmesse St. Cornelius Ostermontag, 28.03.2016 Festmesse 09.30 Uhr 11.00 Uhr Festmesse 11.00 Uhr Festmesse Zu den hl. Engeln St. Adelheid Zum Göttl. Erlöser Frohe Ostern Wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest 2016! Ihre Roncalli-Heft-Redaktion 27 Informationen Termine im Pfarrverband 6 .201 bend 4 0 . 29 hön A esc n in Da k en e h mtlic d im rena h en E b lle rA Für a haltsame Ostheim r unte zentrum l Schu hr .00 U 9 1 m nn u Begi Erstkom mun im Ronc ionfeiern alli-Lan d 05.05.2 016 Christi Himmelf ahrt us orneli St. C Kirche ibt us ble ust orneli g C u . t A S e rche Mitt Die Ki 4.2016 bis ovierung ren 4.0 vom 0 n der Innen n! e se g s e o l w gesch te sdiens Gotte e Kirche d n u i essen t in d ! Alle M r diese Zei er“ verlegt ü f lös r n E e d n r e e w ch Göttli „Zum 02.04.20 1 6 um 14 .30 Uhr St. Corn elius 03.04.20 16 um 1 0.0 Zum Gö ttlichen 0 Uhr Er 09.04.20 16 um 1 löser 4 .30 Uhr Zu den 10.04.20 Hl. Engeln 16 um 1 0 St. Adelh .00 Uhr eid 28 Dank 04.04.20 messen 16 um 1 0.0 Zum Gö ttlichen 0 Uhr Er 11.04.20 16 um 1 löser 0.00 Uh r St. Adelh eid 26.0 Hochfes 5.2016 t Fronle ichnam 10.00 U hr Marktpla Open-Air-Me sse tz anschlie an St. Adelheid ßend Pro danach Einladun zession g zum Im biss 26 Herzlich .05.2016 e Einlad ung die Kom munion auch an -Jubilar 50 / 60 e / 70 / 7 5 St. Adelh eid Informationen 03.0 Open Air 7.2016 Gottesd 26.06.2016 Ökumenisches Gemeindefest ienst 11.00 Uhr Hl. Messe Zum Göttlichen Erlöser anschließend Fest um die e evangl. Versöhnungskirch in Rath-Heumar 11.00 U hr in der K ita Moo sweg zusamm en mit d em Familien zentrum 16 09.07.20 Wallfahrt eld nach Biesf .2016 15./16.05 Pfingsten 016 5.2 ium 0 . 14 ozin s u r Pat Servati St. e ess l. M H Uhr atius 30 d v . 6 1 Ser d wir t n St. e ß eier hlie m gef c s i an rrhe Pfa im .2016 04.09 est Pfarrf im Osthe 16 0.20 23.1 inium z r Patro en Erlöse lich Gött Uhr ehen 11.00 iges Best r h ä 150j ngerhain esse ä h den Festm s MGV S ung durc t r de estal euma che G n Rath-H s i l a k Musi rtettverei Qua Zum d nntag un Pfingstso : g ta n o Pfingstm Hl. Messe r h U 0 9.3 Engeln Zu den Hl. e H r l. Mess 11.00 Uh id St. Adelhe Messe l. H r 11.00 Uh öser lichen Erl Zum Gött 16.09.18.09.2 Adelheid 016 iade in Köln-Ne ubrück 16 17.09.20 m iu Patrozin s liu St. Corne e r Hl. Mess 18.30 Uh lius St. Corne Informationen Sommer, Sonne, Urlaubszeit Wer freut sich nicht auf diese Zeit! Da der Pfarrbrief immer nur vor Ostern und Weihnachten erscheint, an dieser Stelle ein paar Gedanken und Anregungen. Dieser Zeitraum gibt Zeit für großartige geschichtliche Zeitreisen; für kleine Entdeckungen in nächster Nähe; für ein einfaches nur still sein; Landschaft genießen; Kulturelles anderssein erfahren. Zeit, die uns vertraute Orte und Menschen aufsuchen lässt. Zeit, die uns Gegensätzliches zeigt, die uns diese Tatsachen vergegenwärtigt. Zeit, die den Blick weitet, das Verständnis für Anderssein in uns wachsen lässt. Von daher allen eine wunderschöne Sommer- und Urlaubszeit! Matthias Ingendahl 30 Informationen Samencracker der Von ktion Reda Fazit stet: d gete er un „leck d“ n gesu ZUTATEN • 200 g Sonnenblumenkerne • 60 g Leinsamen • 100 g Sesamsamen • 2 EL Flohsamen • 1 EL Chiasamen • 500 ml Wasser • 1TL Salz • etwas Pfeffer • evtl. Chili ZUBEREITUNG Backofen auf 160° vorheizen. Alle Zutaten in einer Schüssel mischen und 60 Minuten quellen lassen, bis die Mischung dick und formbar ist. 2 Backbleche mit Öl einpinseln oder mit Backpapier auslegen. Die Mischung so dünn wie möglich auf 2 Backblechen möglichst ohne Löcher verstreichen. 1 Stunde backen bis die Masse knusprig ist. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Anschließend in Stücke brechen und die Cracker in einem luftdichten Behälter aufbewahren. ausgewählt von Norbert Schiel 31 Gottesdienste Text Pfarreienverband Roncalli Messen an WERKTAGEN TagUhrzeit Kirche Di 9:00 Uhr St. Adelheid, Neubrück Mi 9:00 Uhr St. Cornelius, Rath/Heumar Do 9:00 Uhr Zum Göttlichen Erlöser, Rath/Heumar Fr 9:00 Uhr St. Servatius, Ostheim • • Schulgottesdienste (Wortgottesdienste) werden um 08:00 Uhr gefeiert. Exequien werden in den Werktagsmessen (09.00 Uhr) gefeiert. In der Zeit vom 04.04.2016 bis Mitte August bleibt die Kirche St. Cornelius wegen Innenrenovierung geschlossen. Alle Messen und Gottesdienste werden für diese Zeit in die Kirche „Zum Göttl. Erlöser“ verlegt. Die Messordnung können Sie immer den Roncalli-Nachrichten (auch im Internet) entnehmen. Die Messen am Wochenende bleiben unverändert. Zum Göttlichen Erlöser / St. Cornelius Sa So 18:30 Uhr 11:00 Uhr VAM z. Sonntag – St. Cornelius Hl. Messe – Zum Göttlichen Erlöser Kleinkinder-Wortgottesdienste Regelmäßig am 1. - 3. sowie ggf. am 5. Sonntag des Monats parallel zur Gemeindemesse im Pfarrheim Zum Göttlichen Erlöser Familiengottesdienste jeden 4. Sonntag Familienmesse – Zum Göttlichen Erlöser 32 Gottesdienste Text St. Servatius in Köln-Ostheim Sa 16:30 Uhr Vorabendmesse Zu den Hl. Engeln in Köln-Ostheim So 09:30 Uhr Gemeindemesse Familiengottesdienste jeden 3. Sonntag Familienmesse von September bis Mai St. Adelheid in Köln-Neubrück Sa So 17:00 Uhr 11:00 Uhr Vorabendmesse Gemeindemesse Kleinkinder-Wortgottesdienste Sonntag um 11.00 Uhr parallel zur Gemeindemesse im Kindergarten (nicht regelmäßig) Familiengottesdienste jeden 1. Sonntag Familienmesse von September bis Mai Veränderungen und genaue Termine entnehmen Sie bitte den Roncalli Nachrichten oder über das Internet www.roncalliland.koeln 33 Text Kontakte und Adressen St. Adelheid St. Cornelius Zum Göttlichen Erlöser Büro St. Adelheid Büro St. Cornelius – Zum Göttlichen Erlöser An St. Adelheid 5, 51109 Köln Telefon:98 93 95 30 Telefax: 98 93 95 39 [email protected] www.roncalliland.koeln Eiler Straße 98, 51107 Köln Telefon:86 59 62 Telefax: 86 10 06 [email protected] www.roncalliland.koeln Öffnungszeiten 09.00 – 12.00 Uhr Montag Dienstag 15.00 – 18.00 Uhr Mittwochgeschlossen Donnerstag 09.00 – 12.00 Uhr Freitag 15.00 – 17.00 Uhr Öffnungszeiten Montag-Freitag 09.00 – 11.30 Uhr Dienstag 14.00 - 17.00 Uhr Donnerstag 16.00 – 18.00 Uhr KÖBKatholische Öffentliche Büchereien Roncalli Rath/Heumar – Erlöserkirchstraße 8 Öffnungszeiten Sonntag 10.30 - 12.30 Uhr Dienstag 15.00 - 18.00 Uhr Telefon 789 69 91 E-Mail: [email protected] 34 Text St. Servatius Zu den Hl. Engeln Büro St. Servatius – Zu den Hl. Engeln Servatiusstraße 4, 51109 Köln Telefon:89 16 34 Telefax: 890 81 79 [email protected] www.roncalliland.koeln Öffnungszeiten 09.00 – 12.00 Uhr Montag Dienstag 09.00 – 12.00 Uhr Mittwochgeschlossen Donnerstag 09.00 – 12.00 Uhr 16.30 – 18.30 Uhr Freitag 09.00 – 12.00 Uhr Impressum Herausgeber Pfarreiengemeinschaft Roncalli, Köln Redaktion Pfarrer Gerd Breidenbach, Ursula Fritscher, Annemarie Hekel, Dieter Hennesser, Mathias Ingendahl, Daniela Nagel, Bernhard Pastoors, Ana María Preußer, Stefan Quilitz, Norbert Schiel, Monika Vog Konzept, Satz- & Layout Susanne Peters Fotos futurzone.at (S. 5), Sieger Köder (S. 8), Thomas Plaßmann (S. 11), Fotolia (S. 25), Pfarrbriefservice.de (S. 19, 27), Schiel (S. 31) Druck Druckerei Lutz (Auflage: 7.750 Stück) Weitere aktuelle Termine www.roncalliland.koeln Einsendeschluss 22.09.2016 (Thema „Engel“) für Fotos und interessante Artikel rund um unsere Pfarrgemeinschaft Roncalli: E-Mail an [email protected] 35 Seelsorger und Ansprechpartner Seelsorger und Ansprechpartner Sprechstunden für die Pfarreiengemeinschaft bei Pfarrer Breidenbach: Dienstag, 17.00 – 18.00 Uhr im Pastoralbüro St. Adelheid, an St. Adelheid 1 Donnerstag 17.30 – 18.00 Uhr im Pastoralbüro St. Cornelius und „Zum Göttlichen Erlöser“, Eiler Str. 98 – auch nach tel. Vereinbarung! Pfarrer Gerd Breidenbach Telefon: 8 80 89 95, Telefax: 8 80 87 74 E-Mail [email protected] Thomas Bernards Telefon: 89 06 42 12 E-Mail [email protected] Pfarrer Stefan Ehrlich (Subsidiar/Gefängnispfarrer) Telefon: 5973 - 232 E-Mail [email protected] Diakon Dr. Bade Telefon: 42 34 82 75 E-Mail [email protected] Pastoralreferent Bernhard Pastoors Telefon: 86 51 20 E-Mail [email protected] 36 INDIVIDUELLE BETREUUNG & BERATUNG Mitten im Leben – mitten in Neubrück Kompetent und immer ganz nah am Menschen Jeder Mensch ist einzigartig. Wir stellen uns auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse unserer Senioren ein. Seniorenmittagstisch / Seniorencafé Beratungsangebote Wohnen mit Service ( in Planung ) Häusliche Betreuungsdienste Kurzzeit - / Verhinderungspflege Vollstationäre Pflege Physiotherapie / Podologie Hausärztliche Versorgung Zahnärztliche Versorgung Straßburger Platz 2 51109 Köln / Neubrück Tel.: 0221 89 97 - 0 www.seniorendienste.de DEUTSCHORDENSWOHNSTIFT Konrad Adenauer gGmbH Neubrück
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