MELDUNGEN ZU UNWETTER UND WITTERUNGSBEDINGTEN SCHÄDEN IN DER WIRTSCHAFT / AUGUST 2015 Am 03.08.2015 kam es in Kärnten in Stall im Mölltal (Bezirk Spittal an der Drau) zu einem massiven Steinschlag. Ein großer Gesteinsbrocken löste sich vermutlich aufgrund der heftigen Regenfälle der vergangenen Tage oberhalb einer Gemeindestraße im Ortsteil Obersteinwand und schlug einen Krater in die Straße. Verletzt wurde niemand. Am 04.08.2015 ging in Osttirol eine Mure auf einer Länge von 400 Metern auf die Drautalstraße in Arnbach (Bezirk Lienz) ab. Im Bereich der Grenze nach Italien wurde die Drau aufgestaut und das Wasser ergoss sich über die Bundesstraße. Zwei PKW, ein LKW und ein Motorradfahrer wurden von den Wasser- und Erdmassen erfasst. Rund 70 Personen mussten die Nacht teils in Notquartieren in Innichen (Südtirol) verbringen, nachdem Ihnen der Rückweg nach Österreich versperrt war. Verletzt wurde niemand. In der Nacht auf 05.08.2015 musste die Feuerwehr in Oberkärnten zu insgesamt 30 Unwettereinsätzen ausrücken. Zwischen 21 Uhr und 0 Uhr kam es wegen des starken Regens vor allem im unteren Gailtal sowie im Drautal zu kleinräumigen Überflutungen und Muren. Besonders betroffen war die Gemeinde Dellach im Drautal (Bezirk Spittal an der Drau), wo mehrere Keller überflutet wurden und Gemeindestraßen durch Hangrutschungen in den Bereichen Holztratten und Rietschach verlegt wurden. Am Campingplatz Dellach wurden durch einen verstopften Oberflächenkanal zehn Zelte überflutet. Die Gailtal Straße (B111) wurde im Bereich St. Paul (Gemeinde St. Stefan im Gailtal) unterspült und war nur einseitig befahrbar. Am Abend des 05.08.2015 kam es wegen massiver Trockenheit im niederösterreichischen Bezirk Waidhofen an der Thaya zu zwei Flurbränden in Vitis. Gegen 10 Uhr brannten in der Kastralgemeinde Kaltenbach rund zwei Hektar Fläche sowie ein Waldrand, zu Mittag stand abgemähtes Gras am Damm 1 des Auteichs in Heinreichs in Flammen. Am Abend gegen 19:45 Uhr geriet auf einem Feld in Raabs an der Thaya eine Strohballenpresse in Brand, die Flammen breiteten sich rasch aus und erfassten auch den Pkw eines Feuerwehrmannes. Am 07.08.2015 geriet in Niederösterreich gegen 14 Uhr in Haid in Groß Gerungs (Bezirk Zwettl) vermutlich aufgrund des Funkenfluges eines Mähdreschers etwa 0,5 ha eines Strohfeld sowie 0,5 ha eines angrenzenden Waldes in Brand. Etwa 150 Feuerwehrleute und ein Hubschrauber waren zur Brandbekämpfung im Einsatz. In Haschendorf (Bezirk Wr. Neustadt-Land) stand gegen 16:30 Uhr ein Teil eines Föhrenwald bei Großmittel in Flammen. Das Feuer war laut Feuerwehr in den frühen Abendstunden unter Kontrolle. Am 07.08.2015 kam es in Tirol im Stubaital (Bezirk Innsbruck Land) nach lokalem Starkregen und Hagel in den Ortsteilen Krößbach, Gasteig und Volderau zu mehreren Muren und Hangrutschungen, wodurch die Ranalterstraße ab Gasteig gesperrt werden musste und das hintere Stubaital bis 08.08.2015 gegen 21:30 Uhr von der Außenwelt abgeschnitten war. Am 08.08.2015 ging in Tirol in der Gemeinde St. Sigmund im Sellrain im Runtschental (Bezirk Innsbruck Land) eine Mure in ein Auffangbecken ab und blockierte ein Durchflussrohr. Dadurch wurde die Sellrainstraße vom Bach überflutet und musste gesperrt werden. Kurzzeitig war auch die Straße ins Gleirschtal von einer Mure verlegt. Vom 08.08.2015 bis 09.08.2015 brannte vermutlich aufgrund eines mehrere Tage zurückliegenden Blitzeinschlages in Kärnten ein etwa 300 Quadratmeter Waldstück auf dem Kristiansattel bei Bad Eisenkappel (Bezirk Völkermarkt). Rund 70 Feuerwehrleute waren im schwer zugänglichen Gelände im Löscheinsatz, Unterstützung kam von Polizei und Bundesheer mittels Hubschrauber. Am 08.08.2015 brachten heftige Gewitter in den Salzburger Gebirgsgauen Erdrutsche und Überschwemmungen mit sich. Bei Mittersill (Bezirk Zell am See) ging nach einem Unwetter ein Erdrutsch auf die Felberntauernstraße (B108) ab und führe zu einem schweren Motorradunfall. Der Fahrer bemerkte die blockierte Fahrbahn zu spät, fuhr in das Geröll und verletzte sich. Bei Zederhaus (Bezirk Tamsweg) verlegten nach einem Gewitter mehrere Muren die Straße ins Riedingtal auf mehreren Kilometern im Bereich von der Schliereralm taleinwärts. Die Feuerwehr musste einige Almhüten evakuieren, verletzt wurde niemand. In Kleinarl (Bezirk St. Johann im Pongau) kam es durch Starkregen insbesondere auf der Anfahrtsstraße zum Jägersee zu Überflutungen. Weitere Unwettereinsätze der Feuerwehr gab es in Flachau (Bezirk St. Johann im Pongau) nach Erdrutschen und in Mittersill nach überfluteten Kellern. In Vorarlberg verursachten am 09.08.2015 starke Regenfälle gegen 18 Uhr mehrere Murenabgänge im Gamperdonatal (Bezirk Bludenz). Die Zufahrtsstraße in den Nenzinger Himmel wurde verlegt, drei Fahrzeuge wurden eingesperrt. Verletzt wurde jedoch niemand. In Vorarlberg kam es am Abend insgesamt zu 67 Feuerwehreinsätzen wegen Wassereintritten. Mehr als die Hälfte davon ereigneten sich im Raum Bludenz-Nenzing. In Bludenz brach nach Regenmengen von 53 mm in 4 Stunden in einem Reihenhaus die Decke unter den Wassermassen ein. Zahlreiche Keller und Tiefgaragen wurden überflutet. Am 10.08.2015 kam es in Niederösterreich in Gilgenberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya) zu einem Waldbrand, welcher erst am Tag darauf gelöscht werden konnte. Etwa fünf Hektar Wald wurden vernichtet. 200 Feuerwehrleute und ein Löschhubschrauber waren im Einsatz. Ausgelöst wurde das Feuer vermutlich durch Funkenflug bei Mulcharbeiten in einem angrenzenden Feld. 2 Am 10.08.2015 kam es zu einem Flurbrand in einem Wald im oberösterreichischen Unterweitersdorf (Bezirk Freistadt), welcher erst einen Tag später gelöscht werden konnte. Rund 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz, drei davon mussten ärztlich versorgt werden. Am 11.08.2015 gab es in Niederösterreich in der Horner Kastralgemeinde Mödring (Bezirk Horn) vermutlich wegen Funkenfluges vier Feuerstellen auf etwa drei Hektar Fläche Wald. 115 Helfer bekämpften den Brand, ein angrenzendes Wohnhaus musste evakuiert werden, blieb jedoch unversehrt. Am gleichen Tag geriet im Ortsteil Schneedörfl in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen) eine Wiese binnen weniger Minuten in Vollbrand wobei sich die Flammen rasch in einen Mischwald ausbreiteten. Insgesamt standen rund ein Hektar Wald in Flammen, rund 110 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Verletzt wurde niemand. Am 12.08.2015 geriet in Kottingbrunn (Bezirk Baden) ein Stoppelfeld auf insgesamt 5.000 Quadratmetern in Brand. Die Flammen hatten sich bei leichtem Wind rasend schnell ausgebreitet, ein Windschutzgürtel auf etwa 70 Meter sowie ein LKW brannten nieder. 130 Feuerwehrleute standen im Löscheinsatz. Am 14.08.2015 kam es in Niederösterreich bei Raabs an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya) zu einem Böschungsbrand, welcher auf ein angrenzendes Stoppelfeld und eine Christbaumkultur übergriff. Zwi Feuerwehren konnten die meisten Christbäume retten und eine weitere Ausbreitung des Brandes auf einen Hochwald verhindern. Am 15.08.2015 entfachten Blitzeinschläge in der Steiermark in St. Martin am Grimming (Bezirk Liezen), Tauplitz (Bezirk Liezen) sowie St. Katharein an der Laming (Bezirk Bruck an der Mur) Waldbrände. Diese konnten jeweils bis zum Folgetag gelöscht werden. Am Nachmittag des 15.08.2015 musste die Feuerwehr Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) mit 16 Personen zu einem Waldbrand auf dem Kahlenberg ausrücken. Etwa 150 Quadratmeter Fläche nahe der Josefinenhütte standen in Flammen, ein Wanderer hatte den Brand frühzeitig entdeckt. In der Nacht auf den 16.08.2015 wurde in Oberösterreich ein Jäger in Molln (Bezirk Kirchdorf) von einem Blitz getroffen und getötet. Der 60-Jährige verbrachte die Nacht am Rand einer Waldlichtung, als ein Blitzeinschlag einen hohen Baum neben dem Bodensitz des Jägers traf. Erst am nächsten Tag fanden Angehörige die verstorbene Person. Gegen Mittag des 16.08.2015 kam es in Tirol beim Nordportal des Brettfalltunnel (Bezirk Schwaz) zu einem Felssturz mit etwa fünf Kubikmetern Gestein. Einige Steine erreichten auch die Zillertalstraße (B169). Ursache dürfte eine Kombination aus Verwitterung und Wurzelsprengung gewesen sein. Der Tunnel musste bis zum Abend des Folgetages gesperrt bleiben. Im Frühverkehr waren am 17.08.2015 in Niederösterreich viele Autos im strömenden Regen zu schnell unterwegs, dadurch kam es zu zahlreichen Verkehrsunfällen. Hauptbetroffen war die Westautobahn (A1). Bei mehreren Unfällen zwischen Altlengbach und St. Pölten sowie bei Loosdorf und beim Knoten Steinhäusl sowie zwischen Oed und Amstetten handelte es sich größtenteils um Blechschäden. 3
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