Vierhöfen, den 07.03.2016 SPD-Ratsmitglieder fühlen sich „lächerlich“ gemacht! Zur Sache: Der Landkreis Harburg plant in Vierhöfen zur Unterbringung von Asylanten und Flüchtlingen eine Wohnanlage in Containerbauweise für die Zeit von maximal fünf Jahren. Die Anlage soll auf einer freien Fläche auf dem gemeindeeigenen Grundstück am Lohfeld (in etwa auf der Höhe des Kiessees) errichtet werden. Die Zuwegung erfolgt über die Straße „Lohfeld“. Die Wohnanlage besteht aus mehreren Wohneinheiten für insgesamt 45 Personen. Für die Betreuung sind ein Hausmeister und Sozialarbeiter sowie ein Bereitschaftsdienst vorgesehen. Flüchtlingsstrom wächst weiter: Der Flüchtlingsdruck baut sich weiter auf – so die Samtgemeinde Salzhausen. Bis Ende des Monats wurden der Samtgemeinde 360 Flüchtlinge zugewiesen. Der Samtgemeindebürgermeister Krause erwartet weitere 300 noch in diesem Jahr. Es gibt zukünftig keine Ausnahmen mehr: Der Landkreis – zuständig für die Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge – hat Ende des letzten Jahres entschieden, dass nun auch in Vierhöfen eine Flüchtlingswohnanlage gebaut wird. Bisher waren die kleinen Gemeinden, die keine Infrastruktur für eine sinnvolle Integration haben, hiervon ausgenommen.. Pachtvertrag mit der Gemeinde: Der Landkreis hat zwischenzeitlich die Gemeinde aufgefordert, für die Wohncontainerfläche am Lohfeld einen Pachtvertrag für rund fünf Jahre abzuschließen. Hierüber hat der Bürgermeister Gehrke den Gemeinderat und die Bürger kurz vor Weihnachten informiert. Seit dem diskutiert der Rat über den Standort am Lohfeld – aber auch über drei Alternativflächen, die sich ebenfalls im Eigentum der Gemeinde befinden. Diese sind die Außenflächen beim DGH, das unbebaute Grundstück hinter dem Kindergarten und eine Fläche an der Garstedter Straße am Ende der dortigen Bebauung. Am 12. Januar musste der Gemeinderat die Standortfrage wegen vieler ungelöster Fragen erst einmal vertagen. Dabei kam jetzt heraus, dass die seit Dezember laufenden Standortprüfungen eine Farce waren und sind; denn bereits am 04. Dezember letzten Jahres hat der Landkreis für den Standort Lohfeld Fakten geschaffen, ohne dass der Gemeinderat hiervon Kenntnis hatte..Zum einen wurde der Bauantrag gestellt und in den letzten Tagen bauvorbereitende Arbeiten ausgeführt. Hierüber sind die Anlieger, die sich noch in der laufenden Diskussion wähnten und wir – die SPDFraktion – empört. Fakt ist jetzt eindeutig, dass der Standort Lohfeld beim Landkreis und der Samtgemeinde seit langem eine beschlossene Sache ist. Dies empfinden wir SPDRatsmitglieder als besonders peinlich, weil wir in der Öffentlichkeit eine Standortlösung diskutiert haben, die offensichtlich schon entschieden ist. Hierfür entschuldigen wir uns bei den Bürgern. Auf Nachfrage erklärte der Landkreis, dass die Festlegung des Standorts Lohfeld im Vorfeld auf Verwaltungsebene erfolgte. Uns, der SPD, liegt ein Schreiben des Landkreises vom 18.12.2015 an einen Vierhöfener Bürger vor. Dort heißt es: „Der Vorschlag (gemeint ist hier das Lohfeld) war zwischen dem Samtgemeindebürgermeister Herrn Krause und dem Ortsbürgermeister Herrn Gehrke abgestimmt. Im Vorfeld findet immer ein Meinungsbildungsprozess statt. In welcher Form das in der Gemeinde Vierhöfen geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.“ Bürgermeister Gehrke streitet dies ab – es habe sich nur um Vorgespräche gehandelt. Damit ist für uns das Thema allerdings noch längst nicht zu Ende. Wir arbeiten an einem Kriterienkatalog, welcher der genannten Standorte die geringsten Betroffenheiten für die Bürger beinhaltet. Mittlerweile gibt es einen weiteren Standort-Vorschlag eines Vierhöfener Bürgers für ein Grundstück „Hinterm Bach“.
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