DEZ | JAN | FEB F r ä nk i s c her T a g | V E R L A GS B E IL A G E | A USG A B E 0 3 LIEBES PUBLIKUM, Experimentierfreudig wird es auch auf der Großen Bühne weitergehen. Am 29. Januar wird „Das schwarze Wasser“ von Roland Schimmelpfennig Premiere haben. Mit unseren Schauspielern, dem Videokünstler Roman Kuskowski und dem Musiker Jan Schöwer erzählen wir einen Sommernachtstraum um zwei Gruppen jun ger Menschen, die nachts ins Freibad einsteigen. Die einen sind „Gastarbeiter“, die anderen „deutsche“ Mittelstandskinder. Für einen utopischen Augenblick kommen sie sich nahe, scheinen alle sozialen und kulturellen Grenzen überwunden zu sein. Auch 20 Jahre später kreisen sie immer wieder um diese romantische Nacht, die sozialen Sphären sind nun deutlicher getrennt denn je. Das Stück ist ein poetisch dichter Versuch, wesentliche Fragen unserer Zeit zu stellen. Über die Premieren hinaus werden im Januar und Februar alle unsere bisherigen Inszenierungen als Repertoire im Spielplan vertreten sein: wir spielen erneut Vor stellungen der „Nibelungen“, von „rechtes denken“, „Viel gut essen“, „Peterchens Mondfahrt“ und „Krähwinkel“! Ich wünsche Ihnen besinnliche Weihnachtstage, ein frohes Neues Jahr und freue mich auch 2016 wieder auf Ihren Besuch! Herzlich, Ihre Sibylle Broll-Pape Foto: Martin Kaufhold Im neuen Jahr wird es ab dem 22. Januar mit den „Elixieren des Teufels“ unseres Na menspatrons E.T.A. Hoffmann wieder eine experimentierfreudige Regiehandschrift im Studio geben. Es ist die Geschichte des Mönchs Medardus, der im Glauben versucht, seinen eigenen Dämon zu ersticken. Aber nur wenige Tropfen eines teuflischen Tranks bedarf es, um all das Dunkle in ihm hervorbrechen zu lassen. Eine innere und äußere Reise führt ihn von Bamberg bis nach Rom und über viele Umwege zurück. Der Regisseur Hannes Weiler wird diese große Geschichte um die Untiefen der menschlichen Seele frisch und neu erschlie ßen. Foto: Martin Kaufhold kaum etwas ist schöner zur dunklen Jahreszeit, als sich im behaglichen Theatersaal in andere Welten zu träumen. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, und wir freuen uns darauf, mit Ihnen Silvester zu feiern: nach der Vorstellung von „Kräh winkel“ begehen wir im Foyer und in der TREFFBAR den Jahreswechsel mit Band, DJ und Feuerwerk. BERTRAM MAXIM GÄRTNER Paradiesische Möglichkeiten Sibylle Broll-Pape inszeniert „Das schwarze Wasser“ von Roland Schimmelpfennig mit sechs Schauspielern, einem Videokünstler und einem Musiker auf der Großen Bühne. In einer sternenklaren Sommernacht in einem Freibad lässt Roland Schimmel pfennig zwei Gruppen junger Menschen aus parallelen Lebenswelten aufeinan der treffen: aus der „alteingesessenen deutschstämmigen Oberschicht“ und aus der „eingewanderten Unterschicht“. Frank und Olli, Freddi und Cynthia tref fen auf Murat und Karim und Leyla und Aishe. „Wer war zuerst hier?“, steht als Frage im Raum, und „Kommt es zu Feind seligkeit und Kampf?“. Aber anstatt auf einander loszugehen, nähern sich die jungen Menschen an, sie schwimmen, lachen und flirten. Spielend leicht über winden sie soziale und kulturelle Unter schiede. Sie sind neugierig aufeinander, sie diskutieren. Chimaira mit dem zwiegesichtigen Janus kopf sei die Gesellschaft, schreibt Schim melpfennig, denn wie die zwei Köpfe der mythischen Chimaira können die unter schiedlichen Schichten der G esellschaft nicht zueinander kommen, weil sie nie in dieselbe Richtung schauen. Bis zum Morgengrauen geben sich vor allem Leyla und Frank der Poesie dieser Nacht hin. Immer wieder verwebt das Stück Momente dieser Nacht mit der Le benswirklichkeit 20 Jahre später. Aus den „Gastarbeiter kindern“ von einst sind inzwischen Menschen mit „Migra tionshintergrund“ geworden. Die Be zeichnung hat sich geändert, aber die sozialen Sphären sind deutlicher ge trennt denn je. Die Jugendlichen aus den besseren Vier teln und ohne Migrationshintergrund sind Rechtsanwalt, Lehrerin, Politiker, die anderen sind Kassiererin im Super markt, Döner-Verkäufer. Manchmal läuft man sich über den Weg. Das schwarze Wasser ist jetzt der Regen im Rinnstein oder der Fluss, der nach Herkunft trennt. Können Leyla und Frank trotz allem zu sammenkommen? Ganz in der Tradition orientalischer Erzählkunst mit den sehnsuchtsvollen Liebesgeschichten um Leyla und Mad schnun schafft Schimmelpfennig einen poetischen Erzählraum, der dennoch wesentliche soziale Fragen unserer Zeit mitschwingen lässt. Wie ist es bestellt um die deutschen „Parallelgesellschaf ten“? Ist Deutschland ein Einwande rungsland? Ist „Multikulti“ gescheitert? Das mittlerweile vielgescholtene Kon zept „multikulturelle Gesellschaft“ ist entstanden aus dem experi mentier freudigen Geist der Nach-68er, um die deutsche Gesellschaft weiterzudenken, als erster Versuch, die Gastarbeiter eben nicht mehr als Menschen, die sowieso wieder verschwinden werden, zu begrei fen, sondern sinnvollerweise als gleich wertigen Teil der deutschen Gesell schaft. In der Zeit nach 1989 ist die Frage, wer denn nun genuin zur deut schen Gesellschaft gehört, noch einmal neu gestellt worden. Aus dem Ruf „Wir sind das Volk!“, der die kämpferische politische Botschaft nach Mitsprache aller Bürger bekräftigte, ist schnell „Wir sind ein Volk!“ geworden. Ein Ruf, der nicht nur den politischen Willen zur Wiedervereinigung formulierte, sondern gleichzeitig das Deutsche als ethnische Einheit proklamierte. Wer darf dazu ge hören? Das Thema Integration ist seit den 90er Jahren ins Zentrum der migrations politischen Debatte gerückt. Erst 30-40 Jahre nach der Ankunft der ersten Arbeitsmigranten in der BRD hat die Politik zur Kenntnis genommen, dass die „Gastarbeiter“, die inzwischen in der zweiten, dritten Generation in Deutsch land leben, nicht wieder in ihre „Heimat“ zurückkehren. Unter dem Stichwort „Parallelgesellschaften“ wurde nun auf die von der „deutschen Mehrheitsgesell schaft“ getrennten migrantischen Com munities geblickt: Ghettos, Ehrenmor de, Clanstrukturen wurden ausgemacht. Einerseits wurden erstmals Versäum nisse der Politik diskutiert, andererseits mangelnder Integrationswillen den Migrant*innen vorgeworfen. Thilo Sar razins Ausspruch von den schmarotzen den, staatsfeindlichen Produzenten von „immer neuen Kopftuchträgerinnen“ hat weite Kreise gezogen. Die türkischund arabischstämmigen Menschen in Deutschland wurden stigmatisiert als Nachkommen unterbelichteter Bauern mit hoffnungslos minderwertigem Gen material, das höchstens zum Gemüse händler befähigt. Eine Million Mal ist sein Hetzbuch verkauft worden, in dem weiter auf seite 2 E TA HOFFMANN THEATER DEZ | JAN | FEB FORTSETZUNG VON seite 1 Die deutsche Mittelschicht hat Angst, obwohl in Deutschland zurzeit so gut wie Vollbeschäftigung herrscht und die Wirtschaft floriert. Der Soziologe Heinz Bude sieht den Grund für teilweise völlig unbegründete Ängste in der Sehnsucht nach einer „unkündbaren Beziehung“, die es in einer globalisierten, neolibera len Gesellschaft nicht mehr geben kann. Wirtschaftliche Krisen scheinen jeder zeit möglich, die Zukunft ungewiss, der Abstieg vor Augen; selbst Liebesbezie hungen scheinen Marktgesetzen zu ge horchen. Gleichzeitig entwickelt sich die vielzitierte Schere zwischen Arm und Reich in keinem anderen Industrieland so weit auseinander wie in Deutschland und sie produziert vor allem eine migrantische Unterschicht. Wie durch lässig ist die deutsche Mittelschicht? Laut einer OECD-Studie von 2007 werden in Deutschland signifikant weniger Migrant*innen mit Hochschulabschluss zu Bewerbungsgesprächen eingeladen, aussortiert wegen ihrer Herkunft. „Das schwarze Wasser“ erzählt davon, wie sich in den letzten 20-25 Jahren die Sphären der weißen deutschen Mittel schicht und der migrantischen Unter schicht noch weiter entfernt haben. Es spielt in einer mythischen Nacht para diesische Möglichkeiten durch. Remsi Al Khalisi Roland Schimmelpfennig Das schwarze Wasser premiere | Fr 29.01.16. | 20:00 Uhr | Grosse Bühne Mit: Anna Döing, Bertram Maxim Gärtner, Ronja Losert, Katharina Rehn, Pascal Riedel, Daniel Seniuk Regie: Sibylle Broll-Pape Bühne und Kostüme: Trixy Royeck Video: Roman Kuskowski Musik: Jan Schöwer Dramaturgie: Remsi Al Khalisi Vorstellungen im Januar/Februar: Fr 29.01.16 | Sa 30.01.16 | Mi 10.02.16* | Do 11.02.16* Di 16.02.16* | Fr 19.02.16 | Sa 20.02.16 | So 21.02.16 Weitere Termine sind in Planung! Wir bieten zu diesen Terminen (*) Einführungen an. Studierende und Lehrende der Otto-Friedrich-Universität ETA trifft ... nibelungen durch die nacht SA 09.01.16 | 21:30 Uhr | TREFFBAR FR 15.01.16 | 18:00 Uhr | TREFFBAR Wir laden Sie herzlich ein, in dieser neuen Late-Night-Reihe unter Anleitung von Daniel Seniuk den Schauspielerin nen und Schauspielern des Ensembles in intimer Atmosphäre und auf spieleri sche Weise zu begegnen! Es bietet sich die wohl einmalige Gele genheit, den hochmittelalterlichen Text in seiner Gänze zu hören. Studierende und Lehrende der Universität Bamberg nehmen sich der heldenhaften Aufgabe an, die 39 Âventiuren auf Mittelhoch deutsch am Stück vorzutragen. Vieles wird durch den Klang der gar nicht so fremden Worte verständlich sein, alles andere klärt die M oderation. ETA FRÜHSCHOPPEN S0 24.01.16 | 11:30 Uhr | TREFFBAR zu „Das schwarze Wasser“ und „Die Elixiere des Teufels“ Wir laden Sie herzlich ein zu sonntägli chem Frühschoppen und Frühstück. Mit Schauspielern und den Regieteams sprechen wir über unsere Inszenierun gen und machen neugierig auf kommen de Premieren. Für Pausen und viel Kaffee wird gesorgt, der Eintritt ist bis zum Ende am Samstag mittag jederzeit möglich und kostenlos. Für diejenigen, die vom Anfang bis zum Ende dabei sind, gibt es eine kleine Erin nerung und die Aussicht auf größere Preise. Die Entfesselung des Bösen Hannes Weiler inszeniert „Die Elixiere des Teufels” in einer eigenen Bearbeitung. Der Besuch des Kapuzinerklosters in Bamberg am 9. Februar 1812 hinterließ auf E.T.A. Hoffmann einen nachhaltigen Eindruck. Schon beim Betreten des Klosters war er von diesem geheimnis vollen Ort fasziniert. Spätestens aber als Pater Cyrillus Sponsel ihm sowie sei nem Bamberger Verleger Kunz das Grab gewölbe zeigte, war der Dichter von dem Erlebten regelrecht überwältigt. Dieses Erlebnis findet eindeutig seinen Nieder schlag in Hoffmanns Schauerroman „Die Elixiere des Teufels“. Die barocke Atmo sphäre in der katholischen Bischofs stadt sowie die oberfränkische Land schaft mit ihren bewaldeten Hügeln dürften ihn bei seinen Beschreibungen der unterschiedlichen Schauplätze ins piriert haben. Insbesondere aber gegen Ende des Romans lässt sich ein eindeuti ger Hinweis auf Bamberg finden. So ist von „der Irrenanstalt zu St. Getreu“ so wie vom „Direktor jener Anstalt, einem in jede Abnormität des menschlichen Organismus tief eindringenden, ge nialen Arzte“ die Rede. Gemeint ist Adalbert Friedrich Marcus, Leiter der Nervenklinik St. Getreu. Hoffmann be schäftigte sich während seiner Schaf fensphase in Bamberg intensiv mit see lischen Krankheiten. Die Unfreiheit des Willens und die ge störte Ich-Struktur sind dann auch zwei wesentliche Eigenschaften, mit denen Hoffmann seinen Protagonisten Medar dus ausgestattet hat. Der junge Mönch wächst wohlbehütet in einem Zisterzi enserkloster auf. Im Alter von sechzehn Jahren fühlt er sich bei der Anwesenheit von Frauen auf unangenehme Weise be fangen, weshalb er in das benachbarte Kapuzinerkloster zieht. Um gar nicht erst in Versuchung zu kommen, ent schließt sich der junge Mann, endgültig ins Kloster einzutreten, und glaubt die sündhaften Versuchungen damit be kämpft zu haben. Anstelle einer Ausein andersetzung mit sich selbst schlägt er den Weg des vermeintlich geringsten Widerstands ein. Doch Medardus kann sich nicht vollkommen vor der eigenen Gefühlswelt schützen. Unerwartet er lebt er als Redner den Moment des Er folgs. Dieses überwältigende Erlebnis führt dazu, dass er sich zum ersten Mal nicht an die Regeln hält. Er trinkt trotz aller Warnungen von jenem Elixier in der Reliquienkammer, mit dem der Teufel angeblich den heiligen Antonius verfüh ren wollte. Hochmut und Wollust ergrei fen von ihm Besitz und er wird von den Ereignissen regelrecht überrollt. Diese teilweise überraschend schnelle Ent wicklung wird auch in der Inszenierung das Tempo angeben. „Die Erzählge Eine Theaterdirektorin, die jeden mit einem Glas Sekt persönlich begrüßt, kann es ein besseres Zeichen dafür ge ben, dass sich unser neues Theater nach außen öffnen will und wird? Da sind nicht die Theaterleute auf der einen Seite und das Publikum auf der anderen, sondern vielleicht gelingt ja auch weiterhin eine fruchtbare Sym biose, eine Schicksalsgemeinschaft in der sich beide bewusst sind, auf gegenseitige Kommunikation angewiesen zu sein. Und dann die mit Spannung erwartete doppelte Nibelungenpremiere, die nicht nur beim eigenen Publikum auf Begeiste rung stieß, sondern auch in allen Medien nur anerkennende Würdigung erfuhr. Der stellvertretende Chefredakteur der führenden Theaterzeitschrift „Die Deut Stefan hartmann schwindigkeit der äußerlichen und in nerlichen Begebenheiten, die zwischen totalem Stillstand und großer Rastlo sigkeit schwanken, soll auch auf der Bühne erlebbar werden“, so Regisseur Hannes Weiler, der zum ersten Mal in Bamberg inszeniert. Nach dem Verzehr der Elixiere beichtet auch noch die junge Aurelie ihm ihre Liebe und er kann seine Leidenschaft kaum noch zähmen. Nachdem Aurelie abgereist ist, verlässt auch der junge Mönch das Kloster, wodurch sich jedoch die dämonischen Kräfte vollkommen entfalten können. Auf seiner Reise bewirkt er ungewollt den Sturz seines Doppelgängers, Graf Viktorin, dessen Identität er fortan annimmt. Diese Be gegnung löst bei Medardus Albträume aus, er wird von Halluzinationen heim gesucht und kann zusehends weniger zwischen Realität und Illusion unter scheiden. Immer wieder kommt es bei Hoffmann an dieser Schnittstelle zu Widersprüchen, Verwirrungen und Un gereimtheiten, die für Regisseur Hannes Weiler viel Potenzial zum Humor haben. „Wir erzählen die fast schon ausufernde Geschichte mit fünf jungen Schauspiele rinnen und Schauspielern und werden Hoffmanns Lust am Überhöhten, an der Verwirrung und den Ungereimtheiten, für die er sich mit seinem eigenwilligen Märchen-Schauergenre alle Freiheiten nimmt, voll auskosten“, so Hannes Wei ler, der mit seiner Inszenierung Medar dus inneren Seelenzustand widerspie geln wird. Ganz bewusst riskiert er dabei, die Übersicht zu verlieren, um somit ein analoges Gefühl zum Protago nisten herzustellen. Schließlich muss auch Medardus feststellen, dass er selbst nicht mehr weiß, wer er eigent lich ist: „Mein eigens Ich, zum grausa men Spiel eines launenhaften Zufalls geworden und in fremdartigen Gestal ten zerfließend, schwamm ohne Halt wie in einem Meer all der Ereignisse, die wie tobende Wellen auch mich hinaus brausten. – Ich konnte mich selbst nicht wiederfinden! (…) Ich bin das, was ich scheine, und scheine das nicht, was ich bin, mir selbst ein unerklärlich Rätsel, bin ich entzweit mit meinem Ich!“ Olivier Garofalo nach E.T.A. Hoffmann Die elixiere des teufels premiere | 22. januar 2016 | 20:00 Uhr | STUDIO Mit: Benedikt Flörsch, Stefan Hartmann, Pina Kühr, Marie Nest, Alexander Tröger Regie: Hannes Weiler Bühne und Kostüme: Lena Hiebel Dramaturgie: OLIVIER GAROFALO Vorstellungen im Januar/Februar: Fr 22.01.16 | Sa 23.01.16 | Di 26.01.16* | Mi 27.01.16* Do 28.01.16* | So 31.01.16 | Do 04.02.16* | Sa 13.02.16* So 14.02.16 | Mi 17.02.16* | Do 18.02.16* Weitere Termine sind in Planung! Wir bieten zu diesen Terminen (*) Einführungen an. grusswort des THEATERVEREINs BAMBERG LIEBE MITGLIEDER UND THEATERFREUNDE Was für ein Auftakt! Foto: Martin Kaufhold knallharte Ressentiments als Sorge ver packt werden. Der typische Sarrazin- Leser ist laut einer Umfrage männlich, weiß, erfolgreich und – ängstlich. sche Bühne“ Detlev Baur schloss seine durchweg positive Kritik mit dem so hoffnungsvollen Satz: „Während die Burgunder durch ihre übersteigerte Am bition also stürzen, scheinen die Bam berger Theater-Ambitionen durchaus zukunftsträchtig zu sein.“ Das Fazit des Theatervereins: Die Zukunft hat begon nen. Denn in den ersten beiden Studiopro duktionen wurde unser Theater von der gesellschaftspolitischen Wirklichkeit so gar überholt. Noch aktueller können Stü cke nicht sein. Und wenn Sie diese Zeilen lesen, wird Sibylle Broll-Pape auch ihre Visitenkarte auf dem heiter musikali schen Sektor abgegeben haben und si cher werden Bambergs Weltkulturbürger sich über die Figuren von „Krähwinkel“ erhaben fühlen (können). Es gibt übrigens eine Organisation, die für eine besondere Bindung zwischen Theater und Publikum steht. Sie heißt Theaterverein. Über [email protected] oder 0951/17236 kann man Mitglied wer den. Siegmar Walter Heinrich Kemmer E TA HOFFMANN THEATER DEZ | JAN | FEB IM REPERTOIRE . . . rechtes denken „Die Uraufführung des Stücks ,Rechtes Denken’ am Bamberger ETA Hoffmann Theater zeigt, dass und wie politisches Theater funktionieren kann: als – noch dazu recht unterhaltsame – Aufklärung über Missstände in der Gesellschaft.“ Nürnberger Nachrichten Die Nibelungen „…klug vermitteltes, packendes Gegenwartstheater.“ Die Deutsche Bühne „… eine gelungene, intelligente, zeitgemäße Klassiker-Inszenierung.“ Fränkischer Tag „…macht die junge Regisseurin Julia Wissert aus diesem handlungsarmen, aber nicht ungefährlichen Text einen vor Spielfreude überschäumenden Abend.“ nachtkritik.de „Gut gelaufen, diese Eröffnung.“ „... könnte Bamberg mit dem E.T.A.-Hoffmann-Theater eine neue Attraktion bekommen: ein Theater, das der Rede wert ist.“ Süddeutsche Zeitung „Es muss schon um mehr gehen im Theater des Konstantin Küspert, und jedes Künstlergetue ist ihm sowieso suspekt: ,Ich habe das Bedürfnis nach Relevanz.’“ Theater heute Foto: Martin Kaufhold „Das Premierenpublikum quittierte die herausragende schauspielerische Leistung der Darsteller mit minutenlan gem, frenetischem Applaus.“ Mohr Stadtillu Foto: Martin Kaufhold „Peterchens Mondfahrt: bezauberndes Theatererlebnis in Bamberg“ „Und man kann sagen, dass die Theaterleute, von der Technik über Bühnenbild und Kostüme bis zur Musik und den Schauspielern, keinen Aufwand gescheut haben, ja wirklich mit Liebe diese gut 100 Jahre alte Mondfahrt auf die Bühne brachten.“ Fränkischer Tag Foto: Martin Kaufhold PETERchens Mondfahrt KRÄHWINKEL Foto: Martin Kaufhold „Die Inszenierung hat das Zeug, ein Publikumsrenner zu werden ... ein fantasievolles Bühnenbild, ein bestechendes Ensemble, eine kluge Regie.“ Die Deutsche Bühne „Dieser Theaterspaß lebt überhaupt von den Schauspielern, die sichtlich lustvoll ihre Outriertheit zelebrieren.“ Fränkischer Tag Foto: Martin Kaufhold VIEL GUT ESSEN Foto: Martin Kaufhold PORTRAITS Das BAMBERGER ENSEMBLE Pina Kühr Was bedeutet das Theater für Dich? Das Theater ist für mich der Ort, an dem wir Dinge verstehen, durchleben und anders bewerten. Der Ort, an dem wir Dingen und Ereignissen der Welt spielerisch neu begegnen können. Theater sollte ein Ort der Freude und des Austauschs sein. Kriemhild verliert ihre unverhoffte Liebe unter anderem dadurch, dass sie sie um nichts in der Welt verlieren möchte. Aus was denkst Du, setzt sich die Motivation für ihren blutigen Rachefeldzug zusammen? Kriemhild möchte zu allererst Gericht und Gerechtigkeit, was ihr verwehrt wird. Sie verliert nicht nur Siegfried, auch die Familie stellt sich hinter den Mörder ihres Mannes. Stattdessen schlägt ihr die Fa milie die Heirat mit König Etzel vor, der zufälligerweise einer der grausamsten Herrscher ihrer Zeit ist. Damit wird ihr der Rachegedanke erst auf dem Silbertablett serviert. Dass diese so blutig endet, ist nicht ihr Wunsch, sie möchte lediglich Hagens Kopf. Den Tod ihrer Brüder nimmt sie nur zwangsläufig in Kauf. Sie wollte Gerechtigkeit, und das einzige was sie bekam, war Rache. „Das ist ein wildes Spektakel.“ Fränkischer Tag Welches Verhältnis hast Du zu Deinen Rollen? Ich liebe alle meine Rollen. Und falls sie mir am Anfang konturlos und spröde er scheinen, ist es eben meine Aufgabe, sie mit meiner Fantasie zu füllen und ihnen ein Existenzrecht für die Bühne zu er arbeiten. Nur wenn ich an meine Rolle glaube, sie liebe und ihr Recht gebe, kann sie glaubhaft werden. Hast Du ein Premierenritual? Der Premierentag ist ja eigentlich der ruhigste Tag, weil man nicht probt. Das genieße ich. Ich frühstücke gemütlich, lasse mir bei allem sehr viel Zeit und sammle Kraft für den Abend. „… ein Stück, das den Zuschauer berührt.“ Ottfried Gerade als junge Schauspielerin wechselt man häufig den Wohnort. Wie lernst Du Deine neuen Städte kennen, und wie lernen Deine neuen Städte Dich kennen? Ich gehe morgens immer laufen und in den ersten Wochen in einer neuen Stadt laufe ich jedes Mal in eine andere Himmelsrichtung, um die verschiedenen Ecken zu erkunden. Ich suche nach schönen Orten, guten Cafés und sonnigen Parkbänken, auf denen ich in Ruhe Text lernen kann. Das Interview führte Christopher Heyder. E TA HOFFMANN THEATER DEZ | JAN | FEB JANUAR SA. 02. DEZEMBER SA. 19. 20:00 Uhr STUDIO SO. 20. 15:00+17:00 Uhr GroSSe Bühne SO. 20. 16:30 Uhr TREFFBAR SO. 20. 20:00 Uhr STUDIO MO. 21. 9:00+11:30 Uhr GroSSe Bühne MO. 21. 20:00 Uhr STUDIO DI. 22. 9:00+11:30 Uhr GroSSe Bühne DI. 22. 20:00 Uhr STUDIO MI. 23. 9:00+11:30 Uhr GroSSe Bühne SO. 27. 16:00 Uhr GroSSe Bühne DI. 29. 20:00 Uhr STUDIO MI. 30. 20:00 Uhr VIEL GUT ESSEN VHS 5.1 und Einführung: 19:30 Uhr freier Verkauf Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz PETERCHENS MONDFAHRT 20:00 Uhr STUDIO DO. 31. 20:00 Uhr SO. 03. 19:30 Uhr Morgen, Findus, wird’s was geben! 4+ Eintritt frei DI. 05. VIEL GUT ESSEN Nachholvorstellung für den 02.12.15 Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz PETERCHENS MONDFAHRT 20:00 Uhr 9:00+11:30 Uhr GroSSe Bühne FR. 08. 9:00+11:30 Uhr GroSSe Bühne SA. 09. Sibylle Berg VIEL GUT ESSEN VHS 4.1 und freier Verkauf Einführung: 19:30 Uhr 20:00 Uhr STUDIO SA. 09. Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz PETERCHENS MONDFAHRT 21:30 Uhr TREFFBAR SO. 10. Sibylle Berg VIEL GUT ESSEN Nachholvorstellung Einführung: 19:30 Uhr für den 03.12.15 Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz PETERCHENS MONDFAHRT 11:00 Uhr STUDIO MI. 13. 20:00 Uhr DO. 14. PETERCHENS MONDFAHRT 20:00 Uhr FR. 15. VHS 4.2 und freier Verkauf 18:00 Uhr TREFFBAR SA. 16. nach August von Kotzebue Abo E und freier Verkauf Nachholvorstellung für den 07.12.15 19:30 Uhr 19:00 Uhr 20:00 Uhr Freier Verkauf STUDIO SA. 23. theaterkasse ETA Hoffmann Theater E.T.A.-Hoffmann-Platz 1 96047 Bamberg Abonnements, Reservierung und Vorverkauf Theaterkasse Öffnungszeiten Di-Sa 10.00 - 13.00 Uhr Mi 16.00 - 18.00 Uhr Telefon: 0951 87 30 30 E-Mail: [email protected] und auf www.theater.bamberg.de Weitere Vorverkaufsstellen bvd Kartenservice, Tel: 0951 980 82 20, Bamberg Tourismus & Kongress Service, Tel: 0951 297 62 00, bei allen Geschäftsstellen des Fränkischen Tages und online bei www.eventim.de Impressum Verantwortlich für den Inhalt: Remsi Al Khalisi, Olivier Garofalo, Christopher Heyder, Laura Kemp, Judith Zeitner Gestaltung: Designbüro Schönfelder Druck: Druckzentrum Oberfranken Das ETA Hoffmann Theater wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissen schaft, Forschung und Kunst und den Bezirk Oberfranken. 20:00 Uhr STUDIO SA. 23. VIEL GUT ESSEN VHS 4.3 und freier Verkauf PETERCHENS MONDFAHRT 19:00 Uhr SO. 24. 11:30 Uhr TREFFBAR DI. 26. 20:00 Uhr STUDIO 19:30 Uhr Zu Gast MI. 27. 20:00 Uhr STUDIO MI. 10. 20:00 Uhr Zu Gast DO. 28. 20:00 Uhr FR. 12. VHS 2 und freier Verkauf Die nächste Ausgabe der Zugabe! erscheint am 27.02.2016! Welche mythische Figur verwendet Schimmelpfennig in „Das schwarze Wasser“ als Bild für die Gesellschaft? Wir verlosen zwei Karten für „Das schwarze Wasser“ am FR 19.02. 16 | 20:00 Uhr Einsendeschluss ist der 31. Januar 2016. Ihre Antworten richten Sie an: [email protected] FR. 29. VHS 3 und freier Verkauf Studierende / Lehrende der Otto-Friedrich-Universität Nibelungen durch die nacht 20:00 Uhr KRÄHWINKEL SA. 30. 19:30 Uhr GroSSe Bühne Geschlossene Vorstellung PREMIERE die elixiere des teufels SO. 31. 20:00 Uhr STUDIO Abo S 1 und freier Verkauf Zu Gast von und mit Paul Maar das fliegende kamel 20:00 Uhr STUDIO Einführung: 19.30 Uhr nach August von Kotzebue KRÄHWINKEL Abo D 2 und freier Verkauf Abo B und freier Verkauf nach August von Kotzebue KRÄHWINKEL nach August von Kotzebue KRÄHWINKEL Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser DI. 16. Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser 20:00 Uhr MI. 17. STUDIO DO. 18. 20:00 Uhr STUDIO FR. 19. SA. 20. 19:30 Uhr Abo S 2 und freier Verkauf GroSSe Bühne SO. 21. 19:30 Uhr GroSSe Bühne DI. 23. Abo E 1 und freier Verkauf 20:00 Uhr STUDIO MI. 24. Abo D 2 und freier Verkauf PREMIERE Abo P und freier Verkauf VHS 5 und freier Verkauf 20:00 Uhr DO. 25. Abo S 3 und freier Verkauf unsere ticket-highlights Wahl-Abo 4 + 4 Stellen Sie sich Ihr Theaterjahr selber zusammen! Last-Minute-Ticket – Ins Theater für Kleingeld! www.theater.bamberg.de die elixiere des teufels Einführung: 19.30 Uhr nach E.T.A. Hoffmann die elixiere des teufels Axel Hacke VHS 5.1 und freier Verkauf Abo B 3 und freier Verkauf Zu Gast das kolumnistische manifest Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser 20:00 Uhr 20:00 Uhr STUDIO 20:00 Uhr STUDIO SA. 27. 19:30 Uhr die elixiere des teufels Einführung: 19.30 Uhr nach E.T.A. Hoffmann die elixiere des teufels Einführung: 19.30 Uhr 20:00 Uhr STUDIO Abo E 2 und freier Verkauf Abo D 1 und freier Verkauf Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser Abo A und freier Verkauf Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser Abo C und freier Verkauf Roland Schimmelpfennig das schwarze wasser Konstantin Küspert RECHTES DENKEN Einführung: 19.30 Uhr Friedrich Hebbel Die Nibelungen 1 VHS 1 und freier Verkauf Friedrich Hebbel Die Nibelungen 2 Abo D und freier Verkauf Konstantin Küspert RECHTES DENKEN Konstantin Küspert RECHTES DENKEN Einführung: 19.30 Uhr Abo B 2 und freier Verkauf Friedrich Hebbel Die Nibelungen 1 GroSSe Bühne siegfried SO. 28. VHS 2 und freier Verkauf nach E.T.A. Hoffmann GroSSe Bühne Kriemhilds Rache | Einfh.: 19.30 Uhr FR. 26. nach E.T.A. Hoffmann Zu Gast nach E.T.A. Hoffmann GroSSe Bühne siegfried | Einführung: 19.30 Uhr DO. 25. Roland Schimmelpfennig VHS 4 und freier Verkauf DEAD OR ALIVE POETRY SLAM GroSSe Bühne Einführung: 19.30 Uhr 20:00 Uhr zu „Das schwarze Wasser“ und „Die Elixiere des Teufels“ nach E.T.A. Hoffmann VHS 3 und freier Verkauf GroSSe Bühne das beste aus 1001 kolumnen GroSSe Bühne ETA FRühschoppen die elixiere des teufels SO. 14. 20:00 Uhr Anschliessend öffentliche Premierenfeier nach E.T.A. Hoffmann das schwarze wasser STUDIO 20:00 Uhr nach E.T.A. Hoffmann das schwarze wasser 20:00 Uhr MO. 15. nach August von Kotzebue GroSSe Bühne Anschliessend Premierenfeier 20:00 Uhr GroSSe Bühne SA. 13. Die Nibelungen 1 Einführung: 19.30 Uhr Roland Schimmelpfennig DO. 11. 20:00 Uhr Friedrich Hebbel die elixiere des teufels die elixiere des teufels GroSSe Bühne Einführung: 19.30 Uhr Friedrich Hebbel Einführung: 19.30 Uhr nach E.T.A. Hoffmann nach E.T.A. Hoffmann GroSSe Bühne Einführung: 19.30 Uhr DREI fliegende Minuten die elixiere des teufels SO. 07. 19:30 Uhr nach einem Text von Nora Gomringer Einführung: 19.30 Uhr nach E.T.A. Hoffmann Abo E und GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik ETA trifft ... die elixiere des teufels Die Nibelungen 2 GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik DREI fliegende Minuten die elixiere des teufels STUDIO SA. 06. nach einem Text von Nora Gomringer KRÄHWINKEL 20:00 Uhr 20:00 Uhr PETERCHENS MONDFAHRT Abo A und freier Verkauf Friedrich Hebbel GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz Die Nibelungen 1 20:00 Uhr FR. 05. Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz Die Nibelungen 1 GroSSe Bühne Kriemhilds Rache | Einfhr.: 19.30 Uhr freier Verkauf DO. 04. GroSSe Bühne Bamberger Literaturfestival STUDIO Wir verlosen 2 Karten! BVD-Anzeige VHS 4 und freier Verkauf Sibylle Berg GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik FR. 22. nach August von Kotzebue KRÄHWINKEL KRÄHWINKEL 20:00 Uhr GroSSe Bühne siegfried | Einführung: 19.30 Uhr MI. 03. GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik nach August von Kotzebue Jungbürgerfeier SO. 17. Sibylle Berg GroSSe Bühne Anschliessend Silvesterparty Abo C und freier Verkauf GroSSe Bühne siegfried | Einführung: 19.30 Uhr Sibylle Berg KRÄHWINKEL Friedrich Hebbel nach August von Kotzebue GroSSe Bühne siegfried | Einführung: 19.30 Uhr Philipp Löhle nach Gerdt von Bassewitz VIEL GUT ESSEN KRÄHWINKEL GroSSe Bühne Einführung: 19.30 Uhr DO. 07. Sibylle Berg VIEL GUT ESSEN 19:30 Uhr GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik Adventscafé im ETA: Sven Nordqvist GroSSe Bühne Eine Komödie mit Schlagermusik MI. 30. FEBRUAR DI. 02. nach August von Kotzebue Sibylle Berg VHS 5 und freier Verkauf Konstantin Küspert RECHTES DENKEN VHS 1.2 und freier Verkauf
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