Brücken post Inhalt: • Aus dem Gemeindehaus • Aus der Schule • Vereine stellen sich vor • Sechs Fragen an … • Einst und jetzt • Die Welt ist in Stein zuhause • Veranstaltungskalender Juni bis September 2015 2. Quartal 2015 Aus dem Gemeindehaus Entsorgung von Abfällen Gemäss kantonalen Vorgaben sind die Gemeinden für die Entsorgung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe zuständig. Basierend auf einem kommunalen Reglement, erlässt die Gemeindeverwaltung jährlich Weisungen über die korrekte Entsorgung an alle Haushaltungen und Betriebe. Die Abfuhr von Hauskehricht findet jeweils am Freitag statt. Abfuhrtage, die auf einen Feiertag (z.B. Karfreitag) fallen, werden jeweils auf den darauf folgenden Dienstag verschoben. Die Termine über die Weihnachtsfeiertage werden auf der Gemeinde-Homepage und im fricktal.info publiziert. Gebührenpflichtige Abfallsäcke sind bei Coop, Denner, Migros und der Post erhältlich. Marken für nicht gebührenpflichtige Säcke, für Kleinsperrgut und Container können bei der Post bezogen werden. Die Abfallsäcke dürfen erst am Abfuhrtag zur Abholung bereitgestellt werden. Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Sträucher usw. (keine Wurzelstöcke, Steine, Metalle oder Bauschutt) werden täglich – ausgenommen Sonn- und Feiertage – auf dem Bauernhof von Hansueli Käser kostenlos entgegengenommen. Viermal im Jahr führt die Pfadi Thierstein eine Papiersammlung durch. Papier und Kartonagen müssen separat gebündelt bereitgestellt werden. In Schachteln oder Säcken verpacktes Papier wird nicht mitgenommen. Die Termine werden jeweils auf der Ge meinde-Homepage und im fricktal.info publiziert. 2 Die Annahmestelle für Grobsperrgut und Elektrogeräte ist bei der Firma HH Honegger AG, Kieswerkstrasse 7, in Münchwilen. Die aktuelle Preisliste und weitere Informationen können telefonisch (062 871 06 66) oder auf der Homepage (www.hhonegger.ch) erfragt werden. Altglas kann nach Farben getrennt bei den Sammelstellen entsorgt werden. Dabei gilt es zu beachten, dass blaue und rote Flaschen sowie Flaschen, deren Farbe nicht eindeutig definiert wer- den kann, zum Grünglas gehören. Verpackungsgläser wie Konfitüren- und Gurkengläser können beim Weissglas entsorgt werden. Nicht in die Glassammlung gehören Keramik- und Tonscherben, Glühbirnen, Trinkgläser, Fensterglas, Spiegel und PET-Flaschen jeglicher Art. Die Gemeinde unterhält zwei Sammelstellen. Beim Bauamt an der Münchwilerstrasse 55 werden während der Öffnungszeiten folgende Materialien kostenlos entgegengenommen: Rund- glas (nach Farben getrennt), Dosen (Weissblech), Aluminium, Alteisen, Altund Speiseöl, Nespresso-Kapseln und Batterien (jedoch keine Autobatterien). Die zweite Sammelstelle befindet sich auf dem Saalbau-Parkplatz. Hier können Rundglas (nach Farben getrennt), Dosen (Weissblech), Aluminium und Batterien (keine Autobatterien) entsorgt werden. Die Benützung dieser Unterflur-Sammelstelle ist in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen verboten. Im vergangenen Jahr wurden in Stein 521 Tonnen Hauskehricht, 112 Tonnen Altpapier und 21 Tonnen Karton eingesammelt. Und es wurden 113 Tonnen Altglas, 15 Tonnen Alteisen und 8 Tonnen Weissblech deponiert. Die Gesamtmenge, der in Stein gesammelten und deponierten Materialien betrug 2014 stolze 837 Tonnen oder 271 Kilogramm pro Einwohner. Jeweils im Dezember erhalten alle Haushaltungen ein Entsorgungsblatt, das alle wichtigen Daten und Termine für das Folgejahr enthält. Wer das Entsorgungsblatt 2015 beziehen möchte, wendet sich an das Bauamt oder an die Bauverwaltung. Gemeinderat und Bauamt bedanken sich bei der Bevölkerung für die Einhaltung der Richtlinien und des Entsorgungsleitbildes: Abfälle vermeiden Abfälle trennen Abfälle wiederverwerten Abfälle umweltschonend beseitigen Hansueli Bühler Gemeindeammann Fotos: Hansjörg Güntert 3 Aus der Schule Schulzeitende … was kommt danach? Welcher Beruf passt zu mir? Zur Zeit werden in der Schule Stein wieder vier Klassen auf den Berufseinstieg vorbereitet, hierbei stehen zwei Klassen kurz vor dem Übertritt in die Berufswelt und zwei Klassen in der Berufsvorbereitungsphase. Doch wie sehen die Chancen für die Jugendlichen auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt aus? Der Trend setzt sich fort, eine Mehrzahl der Jugendlichen sieht ihre Zukunft im KV-Bereich. Das Interesse an handwerklichen oder auch an Gesundheitsund Sozialberufen geht, wie in den Jahren zuvor, zurück. Dabei sind die Chancen auf eine Lehre gerade in diesen Segmenten derzeit sehr hoch. Das klassische Handwerk sucht teilweise händeringend engagierte Nachwuchskräfte. Wo es vor 10 Jahren noch ein Lehrstellenmangel gab, übersteigen teilweise die Nachfragen nach Lernenden gar die Anzahl der interessierten Jugendlichen. Der Arbeitsmarkt sieht sich daher seit geraumer Zeit mit diesem Negativtrend konfrontiert und reagierte darauf mit einigen Anpassungen. So können Jugendliche beispielsweise heute in Gesundheitsund Sozialberufen eine Lehre mit 16 Jahren beginnen, wo dies früher erst mit 18 Jahren möglich war. Einige Berufsverbände starten zudem gezielte «Kampagnen» und «Marketing aktionen», um die einzelnen Berufe den Jugendlichen näher zu bringen. Doch was passiert mit den Jugendlichen, die keine Lehrstelle finden? Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie das 10. Schuljahr oder eine Attestlehre. 4 Das Ziel der Lehrer an der Schule Stein ist es, die Schüler bei der Lehrstellensuche zu unterstützen und ihnen verschiedene Wege in ihrem weiteren Lebensweg aufzuzeigen. Oftmals führt auch das angestrebte Ziel über einen Umweg, wir versuchen hierbei eine ideale Lösung gemeinsam mit den Jugendlichen zu entwickeln. Die «Schnupperwoche» ist hierbei ein probates Mittel. Sie soll dem Jugendlichen den Erstkontakt zur Berufswelt vermitteln und etwaige Unklarheiten teilweise beseitigen. Wir ermuntern die Schüler in verschiedenste Berufssparten zu schnuppern, um ein möglichst breites Spektrum an Perspektiven kennen zu lernen. Des Weiteren arbeitet die Schule Stein aktiv mit dem ASK! – Beratungsdienst und auch mit weiteren Stellen zusammen. Die Quote der direkten Übertritte in die Berufswelt ist daher an der Schule Stein relativ hoch. Text und Fotos: Simon Schmidt Lehrkräfte der Schule Stein stellen sich vor den pubertären, verhaltensoriginellen Phasen zu beschäftigen, verflogen. Erika Müller-Karbon, Sekundarlehrerin In der Schule ist alles im Fluss, wie der Rhein, der vor unserem Fenster vorbei fliesst: Manchmal sanft und friedlich, manchmal rauschend und heftig. Nicht nur ein Hochwasser haben wir erlebt, in dem unser Haus im Wasser stand! Ich bin 1976 aus dem Wynental nach verschiedenen Stellvertretungen im Kanton Aargau ins Fricktal gekommen. Damals hatte es zu viele Lehrpersonen und es war schwierig, eine Anstellung zu finden. Nicht nur beruflich, auch privat bin ich in Stein «hängen geblieben»: Ich habe mit meinem Mann, einem Laufenburger, eine Familie gegründet und wir sind hier sesshaft geworden. Die beiden Töchter durften in der Rheinbrückstrasse bei der alten Holzbrücke aufwachsen, wo wir seit 34 Jahren wohnen. Wir haben das schönste Plätzchen von ganz Stein, direkt am Rhein mit dem einmaligen Ausblick auf die historische Holzbrücke und das Säckinger Münster. Die Ferienstimmung im Säckinger Altstädtchen mit seinen Bistros und Eisdielen schwappt oft auch auf die Steiner Seite hinüber. Nun kann ich auf eine langjährige Unterrichtstätigkeit an der Schule Stein zurückblicken: Seit 1978 unterrichte ich an der der Sekundarschule, anfangs im Vollpensum, später, mit eigener Familie, in kleineren und grösseren Pensen. Ich konnte auch Erfahrungen auf der Primarstufe und an der Kleinklasse sammeln. Eine grosse Bereicherung zu sehen, was vor der Oberstufe war: Die Kleineren gaben mir wieder Auftrieb und meine Befürchtungen, mich immer nur mit Auch die Veränderungen an der Schule sind im Fluss: Einführung der Kleinklassen, Abschaffung der Kleinklassen, Gründung der Kreisschule ems, Einführung der Schulleitungen, Wechsel der Primar von fünf auf sechs Jahre, immer wieder neue Namen und Abkürzungen für Alt-Bekanntes .... u.v.m. Der Umgang mit Jugendlichen war für mich stets eine Herausforderung, der ich mich auch heute noch gerne stelle. Es wird nie langweilig! Nach wie vor unterrichte ich die Fächer Mathematik, Französisch, Italienisch, Bildnerisches Gestalten und Deutsch gerne. Ein besonderer Schwerpunkt in den letzten zwei Jahren der Sekundarschule ist jeweils die Berufswahl, die mir besonders Freude bereitet. Es ist mir wichtig, die Schülerinnen und Schüler gut auf die Arbeitswelt vorzubereiten, damit sie mit einem voll bepackten Rucksack, woraus sie immer schöpfen können, die Volksschule verlassen. Auf die Frage, die ich oft zu hören bekomme «für waa bruche mer da? Französich bruuch i doch nie ...» antworte ich gerne: «Und wenn du eine französische Freundin oder einen Freund hast?» Auf Eigenverantwortung und Umgang untereinander und mit Erwachsenen, gutes Klassenklima, lösungsorientiertes Handeln und «nie aufgeben», egal, was passiert, wird in unserer Klasse sehr Wert gelegt. Es ist ein grosses Glück, dass ich die letzten fünf Jahre mit Herrn Wolter zusammen die Sekundarklassen bis zum Ende der Volkschulzeit begleiten durfte und weiterhin darf. Die Fächer bezogenen sowie die männlichen und weiblichen Aspekte ergänzen sich perfekt. Ein Glück auch für die Jugendlichen, die beide Seiten erleben. Wir haben mit der Klasse in der Umgebung viele Betriebe anschauen können. Die Schülerinnen und Schüler konnten interessante und lehrreiche Schnupperlehren absolvieren. Wir Lehrpersonen erhielten bei unseren Besuchen stets positive Feedbacks. Eine Freude, unsere SuS nicht nur im Schulzimmer, sondern auch in der Berufswelt erleben zu dürfen. Die meisten werden eine Lehrstelle im Sommer 2015 im Fricktal antreten. Ich kann von mir aus sagen: Ich habe den richtigen Beruf gewählt und fühle mich wohl in Stein. 5 Vereine stellen sich vor Damenturnverein Stein Die Damenriege Stein wurde am 12. Juli 1951 von sieben mutigen Frauen gegründet. Zu Beginn noch als Untersektion des TV Stein, beschloss die Vereinsversammlung Ende Jahr dem Aargauischen Frauenturnverband beizutreten und einen eigenen Vorstand zu bilden. Die Vereinsversammlung wählte am 19. Dezember 1951 Anna Metzger zur Präsidentin und beschloss einen Jahresbeitrag von Fr. 3.60 pro Turnerin. Die wöchentliche Turnstunde, die aktive Teilnahme an Frauenturntagen, die Organisation des Fasnachtsballs, Turnfahrten, verschiedene Auftritte an Einweihungen und Festen im Dorf sowie die Mithilfe bei Anlässen des Turnvereins waren fortan feste Bestandteile im Jahresprogramm der Damenriege. Nach kriselnden Jahren, sinkenden Mitgliederzahlen, Abschaffung des jährlichen Fasnachtsballs und Überlegungen zur Auflösung der Damenriege wurde an der Generalversammlung 1993 die Namensänderung (von Damenriege zu Damenturnverein) beschlossen und gestärkt in eine neue Zukunft gestartet. Mit der Gründung einer Team-Aerobic-Gruppe wurde das neue Jahrtausend begonnen. Nach einigen Teilnahmen an Fricktaler Cups, Turnfesten und anderen Wettkämpfen löste sich die Gruppe nach einigen Jahren wieder auf. 6 Wettkampf auf der Sportanlage Bustelbach Heute konzentriert sich der Damenturnverein auf sportlicher Ebene auf die beiden Sparten Leichtathletik und Fachtest sowie polysportive Aktivitäten. Ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms ist der Spaghetti-Plausch, welcher seit 1995 jeweils Mitte September im Saalbau stattfindet. Die wöchentliche Turnstunde findet jeweils am Donnerstagabend von 20.00– 21.30 Uhr in der Turnhalle Brotkorb statt. Während der Vorbereitungen zum Turnfest (März bis Juni) finden zusätzliche Fachtest- und Leichtathletiktrainings statt. Neben dem Turnfest als Höhepunkt des Jahres nimmt der DTV Stein in den Frühlings- und Sommermonaten auch an weiteren Vereins- und Einzelwettkämpfen wie Fricktaler Cup, Fricktaler Einkampfmeisterschaften, Schweizermeisterschaft Pendelstafette, Fricktal Games und Aargauische Steinstossmeisterschaften teil. Nach dem Sommerprogramm während der Sommerferien gestalten sich die weiteren Turnstunden des Jahres polysportiv. Zum weiteren Jahresprogramm gehören auch gemeinsame Ausflüge wie die Auffahrtswanderung, ein Skiweekend oder eine Turnfahrt. Seit 1969 gehört dem Damenturnverein Stein auch eine Mädchenriege an. Dazumal mit zirka 50 Mädchen gestartet, zählt Vorstand des Damenturnvereins Stein Fröhliches Skiweekend die MäRi Stein heute noch rund 25 Mitglieder. Auch für die Mädchenriege stellt das alljährliche Turnfest, an welchem sie zusammen mit der Jugendriege startet, das Highlight im Jahresprogramm dar. Während des restlichen Jahres gestaltet das Leiterteam rund um Nadine Collin polysportive Turnstunden, wobei Trampolin, Ring-Turnen, Unihockey, Ausdauer und Laufschule nur ein kleiner Ausschnitt darstellen. Das Kinderturnen, kurz KiTu, welches 1996 von Maggie Leimgruber gegründet wurde, bietet Kindern ab dem Kindergartenalter bis zur 1. Klasse während der Wintermonate eine polysportive Möglichkeit, sich in der Turnhalle auszutoben und turnerische Abenteuer zu erleben. Unter der fachkundigen Anleitung von Maggie und ihrem Leiterteam, lernen die Kinder wichtige sportliche Fähigkeiten wie Fangen, Springen, Rennen und haben dabei auch noch sehr viel Spass. Das MuKi, dessen Abkürzung für Mutter-Kind-Turnen steht, ist ein Angebot für die jüngsten Turnerinnen und Turner. Die Turnstunden, welche ebenfalls nur während der Wintermonate stattfinden, sind durch eine spielerische Auseinandersetzung mit der Turnhalle und ihren Geräten sowie dem eigenen Körper und seinen Fähigkeiten geprägt und bieten sowohl Müttern wie auch Vätern die Möglichkeit, sich zusammen mit ihren Kindern sportlich zu betätigen. Kontakt Mehr Infos zum Damenturnverein Stein finden Interessierte auf der Homepage www.tvstein.ch/dtvstein oder direkt bei der Präsidentin Melanie Moser (Tel. 062 876 27 70 / E-Mail: melanie.moser83@ gmx.ch). Der Damenturnverein, die Mädchenriege, das KiTu und das MuKi freuen sich über jeden Zuwachs. Bei Interesse also nicht zögern und bei der technischen Leiterin Fabienne Benz (Tel. 062 873 21 31 / E-Mail: [email protected]) nachfragen. Daniela Leimgruber Fotos: zVg DTV 7 Sechs Fragen an … Hans Thommen 1. Seit wann wohnen Sie in Stein? Seit 1. März 1983. Aufgewachsen und bis zu meinem Wegzug nach Stein bin ich in Eptingen BL wohnhaft gewesen. 2. W as hat Sie seinerzeit bewogen, in Stein Wohnsitz zu nehmen? Mein Beruf als Grenzwächter. Nach der Ausbildung zum Zimmermann entschloss ich mich, die Zollschule in Liestal zu absolvieren. Die Grundausbildung begann 1982 und bestand aus 13 Wochen Schule, 5 Monaten Praktikum und nochmals 8 Wochen Schule. Zusammen mit 9 Aspiranten konnte ich für das Praktikum unter 6 GrenzwachtPosten auswählen. Zuerst favorisierte ich Rheinfelden, dann entschied ich mich aber für Stein. Auf Wohnungssuche musste ich nicht, denn der Zoll besass bzw. besitzt an der Brotkorbstrasse zwei Liegenschaften mit insgesamt 16 Wohnungen. Damals galt beim Zoll noch die Vorschrift, dass man am Arbeitsort auch wohnhaft sein musste. Nach über drei Jahrzehnten kann ich mit Genugtuung festhalten, dass wir uns dank des guten Einvernehmens mit den Mitbewohnern im «Zoll-Block» immer wohl fühlten. Hans Thommen wohnt seit 32 Jahren in einer Zoll-Wohnung 3. F ühlen Sie sich in unserem Dorf heimisch? Als jung Zugezogener fühlte ich mich hier recht bald zu Hause. Mein Beruf bringt es zwar mit sich, dass eine gewisse Distanz zur Bevölkerung besteht. Im Gegensatz zur Polizei («dein Freund und Helfer») müssen wir vorrangig Kontrollen durchführen und dies behagt nicht jedermann. Negativ ausgewirkt im Umgang mit der Einwohnerschaft hat sich diese Kontrolltätigkeit aber nicht. Wegen der Schichtarbeit nicht in Vereinen mitwirken zu können, brachte ebenfalls keine gravierenden Nachteile. 4. W as gefällt Ihnen in Stein besonders? Als grossen Pluspunkt betrachte ich die überschaubare Grösse. Auf kleinstem Raum findet man Läden mit einem grossem Angebot, Post (heute nicht mehr selbstverständlich), Banken, Coiffeur, Zahnarzt usw. Kinder können ihr Hobby grösstenteils bei Vereinen im Dorf ausüben. Man kennt deshalb die Bezugspersonen. Hochzeitsreise auf die Insel Madeira bleibt in bester Erinnerung Foto: zVg von Hans Thommen 8 5. Was vermissen Sie in Stein? Das Umweltbewusstsein von einem Teil der Bevölkerung (nicht nur von Jugend- Foto: Roland Moser lichen) lässt sehr zu wünschen übrig. Der Anblick von weggeworfenem Verpackungsmaterial, Energy-Drink-Dosen und Pet-Flaschen ist frustrierend, zumal Sammelstellen und Abfallbehälter bereit stehen. Mit etwas Wehmut denken ich und meine Frau an das Restaurant Kreuzstrasse zurück. Dort liessen sich in gemütlicher Ambiance schöne Familienfeste feiern. Kinder waren immer willkommen und für allfällige Sonderwünsche hatte Frau Burri stets ein offenes Ohr. 6. W ofür würden Sie sich als Mitglied des Gemeinderates einsetzen? Auf der Dringlichkeitsliste weit oben stünden regelmässige Radarkontrollen an der Münchwilerstrasse. Die Geschwindigkeitsexzesse auf dieser Strasse (vor allem nachts) sind beängstigend. Nachdenklich stimmen mich auch die zunehmenden Begehrlichkeiten und die damit verbundene Aufstockung des Personalbestandes bei der Gemeinde. Fritz Käser jun. Einst und jetzt vor 1960 Häuserzeile mit Restaurant Jägerstübli Foto: zVg von Ida Ritter 2015 Foto: Fritz Käser jun. 9 Die Welt ist in Stein zuhause In Stein sind aktuell Menschen aus 51 Nationen wohnhaft. In der «Brückenpost» werden wir in loser Reihenfolge Vertreter dieser Länder vorstellen. Heute wollen wir das aus Bosnien-Herzegowina stammende Ehepaar Jovanka und Zoran Stevanovic und ihre drei Kinder Dusanka, Milovan und Miljana näher kennen lernen. Bosnien-Herzegowina Hauptstadt: Sarajevo Staatsform: Parlamentarische Bundesrepublik Amtssprachen: Bosnisch, Serbisch, Kroatisch Die drei Sprachen sind eng miteinander verwandt. Sie werden zusammenfassend auch als Serbokroatisch bezeichnet. Fläche: 51 197 km2 Einwohnerzahl: 3,79 Mio. (2013) Unabhängigkeit (von Jugoslawien): 1. März 1992 Währung: Konvertible Mark Zoran, Dusanka, Miljana, Jovanka und Milovan Stevanovic Der Staat Bosnien-Herzegowina besteht aus der Föderation Bosnien und Herzegowina (mehrheitlich von Bosniaken und Kroaten bevölkert) und der Republika Srpska (mit mehrheitlich serbischer Bevölkerung). Aufgewachsen sind Jovanka und Zoran in Vranjak, einem Ort in der Republika Srpska, der flächenmässig etwa 10-mal grösser ist als Stein, aber etwa die gleich grosse Zahl an Einwohnern aufweist. Geprägt wird die Gegend rund um Vranjak von der Landwirtschaft (Viehzucht und Getreideanbau). Zu Jovankas Familie gehörte neben den Eltern eine ältere Schwester. Den Unterhalt für seine Familie verdiente der Vater als Hufschmied. Nach der Grundschulzeit besuchte Jovanka das Sprach- Gymnasium. Ihr Berufswunsch war ursprünglich Kindergärtnerin. Leider konnte sie die Ausbildung an einer Fachhochschule in Kroatien nicht beenden. Zoran wuchs mit drei Schwestern und zwei Brüdern auf. Seine berufliche Ausbildung erfolgte in einer landwirtschaftlichen Schule in der Kleinstadt Modriča. Angestellt bei einem Staatsbetrieb, beriet er ab 1981 Landwirte in verschiedensten Bereichen (Anbau/Düngung usw.). Zu seinen Aufgaben gehörten aber auch die Annahme von Milchliefe- 10 rungen, deren Kontrolle sowie der Verkauf von Landwirtschaftsprodukten. Jovanka und Zoran, die sich von klein auf kannten, verband die Freude an der Folklore und das Mitwirken in einer Partei. Während sich Jovanka zudem zum Theater hingezogen fühlte, spielte Zoran leidenschaftlich gerne Fussball. Nach und nach wurde aus der Freundschaft Liebe und so heirateten die beiden 1987 in ihrem Heimatort Vranjak. Weil sie in ihrer Heimat ohne feste Anstellung war, hatte Jovanka kurz zuvor einen ersten Abstecher in die Schweiz unternommen. Im bündnerischen Scuol arbeitete sie während vier Monaten als Zimmermädchen in einem Hotel. 1988 zog es Zoran Stevanovic zum ersten Mal in die Schweiz Obwohl Zoran im Staatsbetrieb, in dem er arbeitete, eigentlich einen sicheren Job hatte und sein Plan, sein Glück (probehalber) anderswo zu versuchen, bei seinem Vorgesetzten und Kollegen auf Unverständnis stiess, reiste er 1988 in die Schweiz. Allerdings besass er die Zusage, jederzeit zu seinem bisherigen Arbeitgeber zurückkehren zu können. In der Folge arbeitete Zoran während drei Monaten als Hilfsarbeiter auf einer An Bosnien und Herzegowina grenzen insgesamt drei Staaten: Im Osten Serbien, im Südosten Montenegro sowie im Norden, Westen und Südwesten Kroatien. Des Weiteren hat der Staat bei Neum in einem zirka 20 Kilometer langen Küstenstreifen Zugang zur Adria. Die Staatsbürger Bosnien und Herzegowinas werden als Bosnier bezeichnet. Damit sind Serben und Kroaten wie auch Bosniaken gemeint, die in Bosnien und Herzegowina beheimatet sind. Dagegen werden mit dem Begriff Bosniaken ausschliesslich die bosnischstämmigen Muslime bezeichnet. Tunnel-Baustelle in Tiefencastel/Savognin. Sein Schwager, der dort als Polier tätig war, hatte ihm die Saisonnier-Stelle vermittelt. Die Arbeit bei eisigen Temperaturen war zwar hart, schreckte Zoran nach seiner Rückkehr nach Bosnien aber nicht davon ab, den endgültigen Wegzug aus seiner Heimat voranzutreiben. Die Abwärtstendenz des Dinars und die fehlende Bereitschaft in den Staatsbetrieben, leistungsbezogene Löhne auszurichten, bestärkten ihn in seiner Absicht. Kam dazu, dass zwei Schwestern bereits seit vielen Jahren in der Schweiz lebten. Damals gab es keine Probleme mit der Arbeitsgenehmigung. Arbeitskräfte wa- ren gesucht auf den Baustellen. Im Februar 1989 erhielt Zoran eine Arbeitsbewilligung als Saisonnier. Schon bald bot sich ihm die Möglichkeit, in Ziegelbrücke einen Sprengmeister-Kurs zu besuchen und sich damit beruflich zu verbessern. Nachdem die Voraussetzungen für einen Jahresaufenthalt erfüllt waren, stand einem Familiennachzug im Jahre 1991 nichts mehr im Wege. Wegen des Kriegsausbruchs in Kroatien war Jovanka mit den beiden inzwischen auf die Welt gekommenen Kindern Dusanka und Milovan vorübergehend zum Bruder ihres Mannes nach Slowenien gezogen. Weil die Firma, bei welcher Zoran inzwischen als Vorarbeiter angestellt war, beim Bau des Eggflue-Tunnels in Grellingen zum Zuge kam, musste er mit seiner Familie in die Region Nordwestschweiz umziehen. Zwingen wurde deshalb im März 1992 zum neuen Wohnort. Noch heute spricht Jovanka begeistert von der «megaschönen» 4-Zimmer-Wohnung, in die sie einziehen durften. Für das Erlernen der deutschen Sprache erwies sich das Quartier mit lauter Schweizer Familien und vielen Kindern als sehr vorteilhaft. Die Nordwestschweiz gefiel auch Zoran auf Anhieb. Wechsel zur Firma Roche und Umzug nach Stein Durch Zorans Beruf waren Wohnortswechsel für die junge Familie vorprogrammiert. Als sich ein solcher nach Koblenz abzeichnete, entschloss sich Zoran, nach einer neuen Stelle Ausschau zu halten. Sein Wunsch war es, in der Nordwestschweiz sesshaft zu werden. 1996 fand er bei der Firma Roche in Basel eine Temporärstelle. Seine Abteilung zügelte dann nach Sisseln. Während zwei Jahren fuhr er täglich mit dem Zug von seinem Wohnort Zwingen nach Sisseln. Als er im Oktober 1997 eine Festanstellung in der Roche in Sisseln erhielt, war ein Umzug ins Fricktal naheliegend. An der Was serwerkstrasse in Stein fand man eine passende Wohnung. Zoran arbeitet heute in der DSM als Operator Forschung/Entwicklung. Jovanka absolvierte von 1999 bis 2000 in Rheinfelden eine Pflegeassistentinnen-Ausbildung. Diesen Beruf übte sie während zweieinhalb Jahren mit einem 50-%-Pensum im Spital Laufenburg aus. Später besuchte sie den Grundkurs für Spielgruppenleiterinnen. Ab 2011 half sie am Mittagstisch der Schule mit. Heute ist Jovanka mit einem 50-%-Pensum beim Mittagstisch der Sprachheilschule in Stein angestellt, daneben amtet sie als Hauswartin (30%). Zoran ist in seiner Freizeit für die Pflege des Gartenbereichs der Über- Vranjak: Heimatort von Zoran und Jovanka Stevanovic bauung zuständig. Dies ist für ihn Ausgleich und Erholung vom Beruf, genauso wie das Mitwirken als Fussballer in der Senioren-/Veteranen-Abteilung der Fussballvereine Eiken/Stein und seine Schiedsrichter-Tätigkeit. Die Qualifikation als Schiedsrichter-Assistent 2. Liga interregional bringt im Einsätze in der ganzen Schweiz. Viel Freude bereitet dem Ehepaar Stevanovic der berufliche Werdegang ihrer Kinder: Dusanka studierte nach der KV-Lehre auf der Gemeindekanzlei Zeiningen an der Fachhochschule Nordwestschweiz Betriebsökonomie. Heute ist sie als Wirtschaftsprüferin tätig. Sohn Milovan machte eine Lehre als Chemie-Pharmatechnologe mit Berufsmatur. Zurzeit lässt er sich an der Fachhochschule Nordwestschweiz zum Wirtschaftsingenieur ausbilden. Die Dritte im Bunde, Miljana, studiert an der Uni Basel Geschichte und Geographie. Verbindung zur alten Heimat Inzwischen wohnt die Familie Stevanovic länger in der Schweiz als in ihrer ursprünglichen Heimat Bosnien. In den Sommerferien fährt sie aber regelmässig dorthin in die Ferien. Einerseits hat man dort ein Haus und nahe Verwand- Prominente Bekanntschaft dank Schiedsrichtertätigkeit: Zoran mit ex Nationalspieler Alex Frei te, andererseits treffen sich dann um die hundert Familien aus Vranjak, die nun in der Schweiz, in Deutschland und in den USA leben. Seit sieben Jahren wird auch in der Schweiz jährlich ein Treffen der Vranjaker/innen durchgeführt. Dieses findet jeweils im Kulturellen Saal in Eiken statt. Als im Mai 2014 30% von Bosnien von schlimmen Überschwemmungen heimgesucht wurden, durfte sich die Familie Stevanovic über die Solidarität der Steiner Bevölkerung freuen. In einer Spendenaktion, initiiert von Kathrin Fischer und Nelly Lehmann und getragen vom Frauenturnverein, kamen erfreulicherweise rund 12‘000 Franken zusammen. Das Geld wurde vor allem für die Wiederinstandstellung der Schule in Vranjak verwendet. Daneben konnten Jovanka und Zoran Stevanovic mit Spendengeldern den am härtesten betroffenen Familien Soforthilfe leisten. Rührende Briefe und Plakate zeugen von der Dankbarkeit der Betroffenen. Trotz guter Kontakte mit der alten Heimat ist für Familie Stevanovic Stein heute ihre Heimat. Hildegard Brunner / Fritz Käser jun. Fotos: zVg von Z. und J. Stevanovic Auch das Haus der 94-jährigen Mutter Stevanovic war 2014 von den Überschwemmungen betroffen 11 Veranstaltungskalender Juni bis September 2015 9. Juni 18.00 Uhr Gemeinschaftsgebäude Lindensaal Grillplausch Stiftung MBF 10. Juni 18.00 Uhr Schützenhaus Münchwilen 2. Obligatorisches Schiessen Schützengesellschaft 11. Juni 9.00 Uhr Ref. Kirchenzentrum Frauenmorgen OK Frauenmorgen 12.-14. Juni Bustelbach Regionalturnfest Turnverein 19.-21. Juni Bustelbach Regionalturnfest Turnverein 27./28. Juni Bustelbach Juniorenturnier Fussballclub 2. Juli Saalbau Schulschlussfeier Schule 10.00 Uhr Saalbauplatz Frühschoppenkonzert Blaskapelle Rhybuebe 24.-26. Juli Bustelbach Beach-Handball-Turnier Turnverein 11. August 18.00 Uhr Gemeinschaftsgebäude Lindensaal Griechischer Abend Stiftung MBF 26. August 18.00 Uhr Schützenhaus Münchwilen Letztes Obligatorisches Schiessen Schützengesellschaft Seniorenausflug Gemeindeverwaltung 18.00 Uhr Gemeinschaftsgebäude Lindensaal Rösti-Balken Stiftung MBF Saalbau Spaghettiessen Damenturnverein 5. Juli 3. Sept. 8. Sept. 18./19. Sept. Impressum: A usgabe 2. Quartal 2015 Titelbild: Neumatt (Foto: Sascha Roth) Herausgeberin: Einwohnergemeinde, Postfach 63, 4332 Stein Verteilgebiet: Gemeinde Stein Auflage: 1650 Exemplare Redaktionsteam: Hansueli Bühler, Brigitte Fischer, Hansjörg Güntert, Fritz Käser jun., Sascha Roth Satz und Druck: Mobus AG, Stein Redaktionsschluss Ausgabe 3. Quartal 2015: 17. Juli 2015 12
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