2. Quartal 2015 - Gemeinde Stein

Brücken
post
Inhalt:
• Aus dem Gemeindehaus
• Aus der Schule
• Vereine stellen sich vor
• Sechs Fragen an …
• Einst und jetzt
• Die Welt ist in Stein zuhause
• Veranstaltungskalender Juni bis September 2015
2. Quartal 2015
Aus dem Gemeindehaus
Entsorgung von Abfällen
Gemäss kantonalen Vorgaben sind die
Gemeinden für die Entsorgung von Abfällen aus Haushaltungen und Gewerbe
zuständig. Basierend auf einem kommunalen Reglement, erlässt die Gemeindeverwaltung jährlich Weisungen
über die korrekte Entsorgung an alle
Haushaltungen und Betriebe.
Die Abfuhr von Hauskehricht findet jeweils am Freitag statt. Abfuhrtage, die
auf einen Feiertag (z.B. Karfreitag) fallen, werden jeweils auf den darauf folgenden Dienstag verschoben. Die Termine über die Weihnachtsfeiertage werden
auf der Gemeinde-Homepage und im
fricktal.info publiziert. Gebührenpflichtige Abfallsäcke sind bei Coop, Denner,
Migros und der Post erhältlich. Marken
für nicht gebührenpflichtige Säcke, für
Kleinsperrgut und Container können bei
der Post bezogen werden. Die Abfallsäcke dürfen erst am Abfuhrtag zur Abholung bereitgestellt werden.
Gartenabfälle wie Rasenschnitt, Sträucher usw. (keine Wurzelstöcke, Steine,
Metalle oder Bauschutt) werden täglich
– ausgenommen Sonn- und Feiertage –
auf dem Bauernhof von Hansueli Käser
kostenlos entgegengenommen.
Viermal im Jahr führt die Pfadi Thierstein eine Papiersammlung durch.
Papier und Kartonagen müssen separat
gebündelt bereitgestellt werden. In
Schachteln oder Säcken verpacktes Papier wird nicht mitgenommen. Die
Termine werden jeweils auf der Ge­
meinde-Homepage und im fricktal.info
publiziert.
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Die Annahmestelle für Grobsperrgut
und Elektrogeräte ist bei der Firma
HH Honegger AG, Kieswerkstrasse 7, in
Münchwilen. Die aktuelle Preisliste und
weitere Informationen können telefonisch (062 871 06 66) oder auf der
Homepage (www.hhonegger.ch) erfragt werden.
Altglas kann nach Farben getrennt bei
den Sammelstellen entsorgt werden.
Dabei gilt es zu beachten, dass blaue
und rote Flaschen sowie Flaschen, deren Farbe nicht eindeutig definiert wer-
den kann, zum Grünglas gehören. Verpackungsgläser wie Konfitüren- und
Gurkengläser können beim Weissglas
entsorgt werden. Nicht in die Glassammlung gehören Keramik- und Tonscherben, Glühbirnen, Trinkgläser,
Fensterglas, Spiegel und PET-Flaschen
jeglicher Art.
Die Gemeinde unterhält zwei Sammelstellen. Beim Bauamt an der Münchwilerstrasse 55 werden während der Öffnungszeiten
folgende
Materialien
kostenlos entgegengenommen: Rund-
glas (nach Farben getrennt), Dosen
(Weissblech), Aluminium, Alteisen, Altund Speiseöl, Nespresso-Kapseln und
Batterien (jedoch keine Autobatterien).
Die zweite Sammelstelle befindet sich
auf dem Saalbau-Parkplatz. Hier können
Rundglas (nach Farben getrennt), Dosen
(Weissblech), Aluminium und Batterien
(keine Autobatterien) entsorgt werden.
Die Benützung dieser Unterflur-Sammelstelle ist in der Nacht und an Sonn- und
Feiertagen verboten.
Im vergangenen Jahr wurden in Stein
521 Tonnen Hauskehricht, 112 Tonnen
Altpapier und 21 Tonnen Karton eingesammelt. Und es wurden 113 Tonnen
Altglas, 15 Tonnen Alteisen und 8 Tonnen Weissblech deponiert. Die Gesamtmenge, der in Stein gesammelten und
deponierten Materialien betrug 2014
stolze 837 Tonnen oder 271 Kilogramm
pro Einwohner.
Jeweils im Dezember erhalten alle
Haushaltungen ein Entsorgungsblatt,
das alle wichtigen Daten und Termine
für das Folgejahr enthält. Wer das Entsorgungsblatt 2015 beziehen möchte,
wendet sich an das Bauamt oder an die
Bauverwaltung.
Gemeinderat und Bauamt bedanken
sich bei der Bevölkerung für die Einhaltung der Richtlinien und des Entsorgungsleitbildes:




Abfälle vermeiden
Abfälle trennen
Abfälle wiederverwerten
Abfälle umweltschonend beseitigen
Hansueli Bühler
Gemeindeammann
Fotos: Hansjörg Güntert
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Aus der Schule
Schulzeitende … was kommt danach?
Welcher Beruf passt zu mir?
Zur Zeit werden in der Schule Stein
wieder vier Klassen auf den Berufseinstieg vorbereitet, hierbei stehen zwei
Klassen kurz vor dem Übertritt in die
Berufswelt und zwei Klassen in der Berufsvorbereitungsphase. Doch wie sehen die Chancen für die Jugendlichen
auf dem derzeitigen Arbeitsmarkt aus?
Der Trend setzt sich fort, eine Mehrzahl
der Jugendlichen sieht ihre Zukunft im
KV-Bereich. Das Interesse an handwerklichen oder auch an Gesundheitsund Sozialberufen geht, wie in den Jahren zuvor, zurück. Dabei sind die
Chancen auf eine Lehre gerade in diesen Segmenten derzeit sehr hoch. Das
klassische Handwerk sucht teilweise
händeringend engagierte Nachwuchskräfte. Wo es vor 10 Jahren noch ein
Lehrstellenmangel gab, übersteigen
teilweise die Nachfragen nach Lernenden gar die Anzahl der interessierten
Jugendlichen. Der Arbeitsmarkt sieht
sich daher seit geraumer Zeit mit diesem Negativtrend konfrontiert und reagierte darauf mit einigen Anpassungen.
So
können
Jugendliche
beispielsweise heute in Gesundheitsund Sozialberufen eine Lehre mit 16
Jahren beginnen, wo dies früher erst
mit 18 Jahren möglich war.
Einige Berufsverbände starten zudem
gezielte «Kampagnen» und «Marketing­
aktionen», um die einzelnen Berufe den
Jugendlichen näher zu bringen.
Doch was passiert mit den Jugendlichen, die keine Lehrstelle finden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie
das 10. Schuljahr oder eine Attestlehre.
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Das Ziel der Lehrer an der Schule Stein
ist es, die Schüler bei der Lehrstellensuche zu unterstützen und ihnen verschiedene Wege in ihrem weiteren Lebensweg aufzuzeigen. Oftmals führt
auch das angestrebte Ziel über einen
Umweg, wir versuchen hierbei eine ideale Lösung gemeinsam mit den Jugendlichen zu entwickeln.
Die «Schnupperwoche» ist hierbei ein
probates Mittel. Sie soll dem Jugendlichen den Erstkontakt zur Berufswelt
vermitteln und etwaige Unklarheiten
teilweise beseitigen. Wir ermuntern die
Schüler in verschiedenste Berufssparten zu schnuppern, um ein möglichst
breites Spektrum an Perspektiven kennen zu lernen. Des Weiteren arbeitet
die Schule Stein aktiv mit dem ASK! –
Beratungsdienst und auch mit weiteren
Stellen zusammen.
Die Quote der direkten Übertritte in die
Berufswelt ist daher an der Schule
Stein relativ hoch.
Text und Fotos: Simon Schmidt
Lehrkräfte der Schule Stein
stellen sich vor
den pubertären, verhaltensoriginellen
Phasen zu beschäftigen, verflogen.
Erika Müller-Karbon,
Sekundarlehrerin
In der Schule ist alles im Fluss, wie
der Rhein, der vor unserem Fenster
vorbei fliesst: Manchmal sanft und
friedlich, manchmal rauschend und
heftig. Nicht nur ein Hochwasser haben wir erlebt, in dem unser Haus im
Wasser stand!
Ich bin 1976 aus dem Wynental nach
verschiedenen Stellvertretungen im
Kanton Aargau ins Fricktal gekommen. Damals hatte es zu viele Lehrpersonen und es war schwierig, eine
Anstellung zu finden. Nicht nur beruflich, auch privat bin ich in Stein «hängen geblieben»: Ich habe mit meinem
Mann, einem Laufenburger, eine Familie gegründet und wir sind hier
sesshaft geworden. Die beiden Töchter durften in der Rheinbrückstrasse
bei der alten Holzbrücke aufwachsen,
wo wir seit 34 Jahren wohnen. Wir haben das schönste Plätzchen von ganz
Stein, direkt am Rhein mit dem einmaligen Ausblick auf die historische
Holzbrücke und das Säckinger Münster. Die Ferienstimmung im Säckinger
Altstädtchen mit seinen Bistros und
Eisdielen schwappt oft auch auf die
Steiner Seite hinüber.
Nun kann ich auf eine langjährige Unterrichtstätigkeit an der Schule Stein
zurückblicken: Seit 1978 unterrichte
ich an der der Sekundarschule, anfangs im Vollpensum, später, mit eigener Familie, in kleineren und grösseren Pensen. Ich konnte auch
Erfahrungen auf der Primarstufe und
an der Kleinklasse sammeln. Eine
grosse Bereicherung zu sehen, was
vor der Oberstufe war: Die Kleineren
gaben mir wieder Auftrieb und meine
Befürchtungen, mich immer nur mit
Auch die Veränderungen an der Schule
sind im Fluss: Einführung der Kleinklassen, Abschaffung der Kleinklassen,
Gründung der Kreisschule ems, Einführung der Schulleitungen, Wechsel der
Primar von fünf auf sechs Jahre, immer
wieder neue Namen und Abkürzungen
für Alt-Bekanntes .... u.v.m.
Der Umgang mit Jugendlichen war für
mich stets eine Herausforderung, der
ich mich auch heute noch gerne stelle. Es wird nie langweilig!
Nach wie vor unterrichte ich die Fächer Mathematik, Französisch, Italienisch, Bildnerisches Gestalten und
Deutsch gerne. Ein besonderer
Schwerpunkt in den letzten zwei Jahren der Sekundarschule ist jeweils die
Berufswahl, die mir besonders Freude
bereitet. Es ist mir wichtig, die Schülerinnen und Schüler gut auf die Arbeitswelt vorzubereiten, damit sie mit
einem voll bepackten Rucksack, woraus sie immer schöpfen können, die
Volksschule verlassen. Auf die Frage,
die ich oft zu hören bekomme «für
waa bruche mer da? Französich bruuch i doch nie ...» antworte ich gerne:
«Und wenn du eine französische
Freundin oder einen Freund hast?»
Auf Eigenverantwortung und Umgang
untereinander und mit Erwachsenen,
gutes Klassenklima, lösungsorientiertes Handeln und «nie aufgeben», egal,
was passiert, wird in unserer Klasse
sehr Wert gelegt. Es ist ein grosses
Glück, dass ich die letzten fünf Jahre
mit Herrn Wolter zusammen die Sekundarklassen bis zum Ende der
Volkschulzeit begleiten durfte und
weiterhin darf. Die Fächer bezogenen
sowie die männlichen und weiblichen
Aspekte ergänzen sich perfekt. Ein
Glück auch für die Jugendlichen, die
beide Seiten erleben.
Wir haben mit der Klasse in der Umgebung viele Betriebe anschauen
können. Die Schülerinnen und Schüler
konnten interessante und lehrreiche
Schnupperlehren absolvieren. Wir
Lehrpersonen erhielten bei unseren
Besuchen stets positive Feedbacks.
Eine Freude, unsere SuS nicht nur im
Schulzimmer, sondern auch in der Berufswelt erleben zu dürfen. Die meisten werden eine Lehrstelle im Sommer 2015 im Fricktal antreten.
Ich kann von mir aus sagen: Ich habe
den richtigen Beruf gewählt und fühle
mich wohl in Stein.
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Vereine stellen sich vor
Damenturnverein Stein
Die Damenriege Stein wurde am 12. Juli
1951 von sieben mutigen Frauen gegründet. Zu Beginn noch als Untersektion des TV Stein, beschloss die Vereinsversammlung Ende Jahr dem
Aargauischen Frauenturnverband beizutreten und einen eigenen Vorstand zu
bilden. Die Vereinsversammlung wählte
am 19. Dezember 1951 Anna Metzger
zur Präsidentin und beschloss einen Jahresbeitrag von Fr. 3.60 pro Turnerin.
Die wöchentliche Turnstunde, die aktive
Teilnahme an Frauenturntagen, die Organisation des Fasnachtsballs, Turnfahrten,
verschiedene Auftritte an Einweihungen
und Festen im Dorf sowie die Mithilfe bei
Anlässen des Turnvereins waren fortan
feste Bestandteile im Jahresprogramm
der Damenriege. Nach kriselnden Jahren,
sinkenden Mitgliederzahlen, Abschaffung
des jährlichen Fasnachtsballs und Überlegungen zur Auflösung der Damenriege
wurde an der Generalversammlung 1993
die Namensänderung (von Damenriege
zu Damenturnverein) beschlossen und
gestärkt in eine neue Zukunft gestartet.
Mit der Gründung einer Team-Aerobic-Gruppe wurde das neue Jahrtausend
begonnen. Nach einigen Teilnahmen an
Fricktaler Cups, Turnfesten und anderen
Wettkämpfen löste sich die Gruppe nach
einigen Jahren wieder auf.
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Wettkampf auf der Sportanlage Bustelbach
Heute konzentriert sich der Damenturnverein auf sportlicher Ebene auf die beiden Sparten Leichtathletik und Fachtest
sowie polysportive Aktivitäten. Ebenfalls
ein wichtiger Bestandteil des Jahresprogramms ist der Spaghetti-Plausch, welcher seit 1995 jeweils Mitte September im
Saalbau stattfindet.
Die wöchentliche Turnstunde findet jeweils am Donnerstagabend von 20.00–
21.30 Uhr in der Turnhalle Brotkorb statt.
Während der Vorbereitungen zum Turnfest (März bis Juni) finden zusätzliche
Fachtest- und Leichtathletiktrainings
statt.
Neben dem Turnfest als Höhepunkt des
Jahres nimmt der DTV Stein in den Frühlings- und Sommermonaten auch an
weiteren Vereins- und Einzelwettkämpfen wie Fricktaler Cup, Fricktaler Einkampfmeisterschaften, Schweizermeisterschaft Pendel­stafette, Fricktal Games
und Aargauische Steinstossmeisterschaften teil. Nach dem Sommerprogramm während der Sommerferien gestalten sich die weiteren Turnstunden
des Jahres polysportiv.
Zum weiteren Jahresprogramm gehören
auch gemeinsame Ausflüge wie die Auffahrtswanderung, ein Skiweekend oder
eine Turnfahrt.
Seit 1969 gehört dem Damenturnverein
Stein auch eine Mädchenriege an. Dazumal mit zirka 50 Mädchen gestartet, zählt
Vorstand des Damenturnvereins Stein
Fröhliches Skiweekend
die MäRi Stein heute noch rund 25 Mitglieder. Auch für die Mädchenriege stellt
das alljährliche Turnfest, an welchem sie
zusammen mit der Jugendriege startet,
das Highlight im Jahresprogramm dar.
Während des restlichen Jahres gestaltet
das Leiterteam rund um Nadine Collin polysportive Turnstunden, wobei Trampolin,
Ring-Turnen, Unihockey, Ausdauer und
Laufschule nur ein kleiner Ausschnitt darstellen.
Das Kinderturnen, kurz KiTu, welches
1996 von Maggie Leimgruber gegründet
wurde, bietet Kindern ab dem Kindergartenalter bis zur 1. Klasse während der
Wintermonate eine polysportive Möglichkeit, sich in der Turnhalle auszutoben und
turnerische Abenteuer zu erleben. Unter
der fachkundigen Anleitung von Maggie
und ihrem Leiterteam, lernen die Kinder
wichtige sportliche Fähigkeiten wie Fangen, Springen, Rennen und haben dabei
auch noch sehr viel Spass.
Das MuKi, dessen Abkürzung für Mutter-Kind-Turnen steht, ist ein Angebot für
die jüngsten Turnerinnen und Turner. Die
Turnstunden, welche ebenfalls nur während der Wintermonate stattfinden, sind
durch eine spielerische Auseinandersetzung mit der Turnhalle und ihren Geräten
sowie dem eigenen Körper und seinen
Fähigkeiten geprägt und bieten sowohl
Müttern wie auch Vätern die Möglichkeit,
sich zusammen mit ihren Kindern sportlich zu betätigen.
Kontakt
Mehr Infos zum Damenturnverein Stein
finden Interessierte auf der Homepage
www.tvstein.ch/dtvstein oder direkt bei
der Präsidentin Melanie Moser (Tel. 062
876 27 70 / E-Mail: melanie.moser83@
gmx.ch).
Der Damenturnverein, die Mädchenriege,
das KiTu und das MuKi freuen sich über
jeden Zuwachs. Bei Interesse also nicht
zögern und bei der technischen Leiterin
Fabienne Benz (Tel. 062 873 21 31 /
E-Mail: [email protected]) nachfragen.
Daniela Leimgruber
Fotos: zVg DTV
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Sechs Fragen an …
Hans Thommen
1. Seit wann wohnen Sie in Stein?
Seit 1. März 1983. Aufgewachsen und
bis zu meinem Wegzug nach Stein bin
ich in Eptingen BL wohnhaft gewesen.
2. W
as hat Sie seinerzeit bewogen, in
Stein Wohnsitz zu nehmen?
Mein Beruf als Grenzwächter. Nach der
Ausbildung zum Zimmermann entschloss ich mich, die Zollschule in
Liestal zu absolvieren. Die Grundausbildung begann 1982 und bestand aus 13
Wochen Schule, 5 Monaten Praktikum
und nochmals 8 Wochen Schule. Zusammen mit 9 Aspiranten konnte ich
für das Praktikum unter 6 Grenz­wachtPosten auswählen. Zuerst favorisierte
ich Rheinfelden, dann entschied ich
mich aber für Stein. Auf Wohnungssuche musste ich nicht, denn der Zoll besass bzw. besitzt an der Brotkorbstrasse zwei Liegenschaften mit insgesamt
16 Wohnungen. Damals galt beim Zoll
noch die Vorschrift, dass man am Arbeitsort auch wohnhaft sein musste.
Nach über drei Jahrzehnten kann ich
mit Genugtuung festhalten, dass wir
uns dank des guten Einvernehmens mit
den Mitbewohnern im «Zoll-Block» immer wohl fühlten.
Hans Thommen wohnt seit 32 Jahren in einer Zoll-Wohnung
3. F ühlen Sie sich in unserem Dorf
heimisch?
Als jung Zugezogener fühlte ich mich
hier recht bald zu Hause. Mein Beruf
bringt es zwar mit sich, dass eine gewisse Distanz zur Bevölkerung besteht. Im
Gegensatz zur Polizei («dein Freund und
Helfer») müssen wir vorrangig Kontrollen durchführen und dies behagt nicht
jedermann. Negativ ausgewirkt im Umgang mit der Einwohnerschaft hat sich
diese Kontrolltätigkeit aber nicht. Wegen der Schichtarbeit nicht in Vereinen
mitwirken zu können, brachte ebenfalls
keine gravierenden Nachteile.
4. W
as gefällt Ihnen in Stein
besonders?
Als grossen Pluspunkt betrachte ich
die überschaubare Grösse. Auf kleinstem Raum findet man Läden mit einem
grossem Angebot, Post (heute nicht
mehr selbstverständlich), Banken,
Coiffeur, Zahnarzt usw. Kinder können
ihr Hobby grösstenteils bei Vereinen
im Dorf ausüben. Man kennt deshalb
die Bezugspersonen.
Hochzeitsreise auf die Insel Madeira bleibt
in bester Erinnerung
Foto: zVg von Hans Thommen
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5. Was vermissen Sie in Stein?
Das Umweltbewusstsein von einem Teil
der Bevölkerung (nicht nur von Jugend-
Foto: Roland Moser
lichen) lässt sehr zu wünschen übrig.
Der Anblick von weggeworfenem Verpackungsmaterial, Energy-Drink-Dosen
und Pet-Flaschen ist frustrierend, zumal Sammelstellen und Abfallbehälter
bereit stehen.
Mit etwas Wehmut denken ich und meine Frau an das Restaurant Kreuzstrasse
zurück. Dort liessen sich in gemütlicher
Ambiance schöne Familienfeste feiern.
Kinder waren immer willkommen und
für allfällige Sonderwünsche hatte Frau
Burri stets ein offenes Ohr.
6. W
ofür würden Sie sich als Mitglied
des Gemeinderates einsetzen?
Auf der Dringlichkeitsliste weit oben
stünden regelmässige Radarkontrollen
an der Münchwilerstrasse. Die Geschwindigkeitsexzesse auf dieser Strasse (vor allem nachts) sind beängstigend.
Nachdenklich stimmen mich auch die
zunehmenden Begehrlichkeiten und die
damit verbundene Aufstockung des Personalbestandes bei der Gemeinde.
Fritz Käser jun.
Einst und jetzt
vor 1960
Häuserzeile mit Restaurant Jägerstübli
Foto: zVg von Ida Ritter
2015
Foto: Fritz Käser jun.
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Die Welt ist in Stein zuhause
In Stein sind aktuell Menschen aus 51 Nationen wohnhaft. In der «Brückenpost» werden wir in loser Reihenfolge
Vertreter dieser Länder vorstellen.
Heute wollen wir das aus Bosnien-Herzegowina stammende Ehepaar
Jovanka und Zoran Stevanovic und ihre drei Kinder Dusanka, Milovan und
Miljana näher kennen lernen.
Bosnien-Herzegowina
Hauptstadt: Sarajevo
Staatsform:
Parlamentarische Bundesrepublik
Amtssprachen:
Bosnisch, Serbisch, Kroatisch
Die drei Sprachen sind eng miteinander verwandt. Sie werden zusammenfassend auch als Serbokroatisch
bezeichnet.
Fläche: 51 197 km2
Einwohnerzahl: 3,79 Mio. (2013)
Unabhängigkeit
(von Jugoslawien): 1. März 1992
Währung: Konvertible Mark
Zoran, Dusanka, Miljana, Jovanka und Milovan Stevanovic
Der Staat Bosnien-Herzegowina besteht
aus der Föderation Bosnien und Herzegowina (mehrheitlich von Bosniaken und
Kroaten bevölkert) und der Republika
Srpska (mit mehrheitlich serbischer Bevölkerung). Aufgewachsen sind Jovanka
und Zoran in Vranjak, einem Ort in der
Republika Srpska, der flächenmässig
etwa 10-mal grösser ist als Stein, aber
etwa die gleich grosse Zahl an Einwohnern aufweist. Geprägt wird die Gegend
rund um Vranjak von der Landwirtschaft
(Viehzucht und Getreideanbau).
Zu Jovankas Familie gehörte neben den
Eltern eine ältere Schwester. Den Unterhalt für seine Familie verdiente der Vater
als Hufschmied. Nach der Grundschulzeit besuchte Jovanka das Sprach-­
Gymnasium. Ihr Berufswunsch war ursprünglich
Kindergärtnerin.
Leider
konnte sie die Ausbildung an einer Fachhochschule in Kroatien nicht beenden.
Zoran wuchs mit drei Schwestern und
zwei Brüdern auf. Seine berufliche Ausbildung erfolgte in einer landwirtschaftlichen Schule in der Kleinstadt Modriča.
Angestellt bei einem Staatsbetrieb, beriet er ab 1981 Landwirte in verschiedensten Bereichen (Anbau/Düngung
usw.). Zu seinen Aufgaben gehörten
aber auch die Annahme von Milchliefe-
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rungen, deren Kontrolle sowie der Verkauf von Landwirtschaftsprodukten.
Jovanka und Zoran, die sich von klein
auf kannten, verband die Freude an der
Folklore und das Mitwirken in einer Partei. Während sich Jovanka zudem zum
Theater hingezogen fühlte, spielte Zoran leidenschaftlich gerne Fussball.
Nach und nach wurde aus der Freundschaft Liebe und so heirateten die beiden 1987 in ihrem Heimatort Vranjak.
Weil sie in ihrer Heimat ohne feste Anstellung war, hatte Jovanka kurz zuvor
einen ersten Abstecher in die Schweiz
unternommen. Im bündnerischen Scuol
arbeitete sie während vier Monaten als
Zimmermädchen in einem Hotel.
1988 zog es Zoran Stevanovic
zum ersten Mal in die Schweiz
Obwohl Zoran im Staatsbetrieb, in dem
er arbeitete, eigentlich einen sicheren
Job hatte und sein Plan, sein Glück
(probehalber) anderswo zu versuchen,
bei seinem Vorgesetzten und Kollegen
auf Unverständnis stiess, reiste er 1988
in die Schweiz. Allerdings besass er die
Zusage, jederzeit zu seinem bisherigen
Arbeitgeber zurückkehren zu können.
In der Folge arbeitete Zoran während
drei Monaten als Hilfsarbeiter auf einer
An Bosnien und Herzegowina grenzen insgesamt drei Staaten: Im Osten Serbien, im Südosten Montenegro
sowie im Norden, Westen und Südwesten Kroatien. Des Weiteren hat
der Staat bei Neum in einem zirka 20
Kilometer langen Küstenstreifen Zugang zur Adria.
Die Staatsbürger Bosnien und Herzegowinas werden als Bosnier bezeichnet. Damit sind Serben und Kroaten
wie auch Bosniaken gemeint, die in
Bosnien und Herzegowina beheimatet
sind. Dagegen werden mit dem Begriff
Bosniaken ausschliesslich die bosnischstämmigen Muslime bezeichnet.
Tunnel-Baustelle in Tiefencastel/Savognin. Sein Schwager, der dort als Polier
tätig war, hatte ihm die Saisonnier-Stelle vermittelt.
Die Arbeit bei eisigen Temperaturen
war zwar hart, schreckte Zoran nach
seiner Rückkehr nach Bosnien aber
nicht davon ab, den endgültigen Wegzug aus seiner Heimat voranzutreiben.
Die Abwärtstendenz des Dinars und die
fehlende Bereitschaft in den Staatsbetrieben, leistungsbezogene Löhne auszurichten, bestärkten ihn in seiner Absicht. Kam dazu, dass zwei Schwestern
bereits seit vielen Jahren in der Schweiz
lebten.
Damals gab es keine Probleme mit der
Arbeitsgenehmigung. Arbeitskräfte wa-
ren gesucht auf den Baustellen. Im Februar 1989 erhielt Zoran eine Arbeitsbewilligung als Saisonnier. Schon bald
bot sich ihm die Möglichkeit, in Ziegelbrücke einen Sprengmeister-Kurs zu
besuchen und sich damit beruflich zu
verbessern. Nachdem die Voraussetzungen für einen Jahresaufenthalt erfüllt waren, stand einem Familiennachzug im Jahre 1991 nichts mehr im
Wege. Wegen des Kriegsausbruchs in
Kroatien war Jovanka mit den beiden
inzwischen auf die Welt gekommenen
Kindern Dusanka und Milovan vorübergehend zum Bruder ihres Mannes nach
Slowenien gezogen.
Weil die Firma, bei welcher Zoran inzwischen als Vorarbeiter angestellt war,
beim Bau des Eggflue-Tunnels in Grellingen zum Zuge kam, musste er mit seiner
Familie in die Region Nordwestschweiz
umziehen. Zwingen wurde deshalb im
März 1992 zum neuen Wohnort. Noch
heute spricht Jovanka begeistert von der
«megaschönen» 4-Zimmer-Wohnung, in
die sie einziehen durften. Für das Erlernen der deutschen Sprache erwies sich
das Quartier mit lauter Schweizer Familien und vielen Kindern als sehr vorteilhaft. Die Nordwestschweiz gefiel auch
Zoran auf Anhieb.
Wechsel zur Firma Roche und
Umzug nach Stein
Durch Zorans Beruf waren Wohnortswechsel für die junge Familie vorprogrammiert. Als sich ein solcher nach
Koblenz abzeichnete, entschloss sich
Zoran, nach einer neuen Stelle Ausschau zu halten. Sein Wunsch war es,
in der Nordwestschweiz sesshaft zu
werden. 1996 fand er bei der Firma Roche in Basel eine Temporärstelle. Seine
Abteilung zügelte dann nach Sisseln.
Während zwei Jahren fuhr er täglich
mit dem Zug von seinem Wohnort
Zwingen nach Sisseln. Als er im Oktober 1997 eine Festanstellung in der Roche in Sisseln erhielt, war ein Umzug
ins Fricktal naheliegend. An der Was­
serwerkstrasse in Stein fand man eine
passende Wohnung. Zoran arbeitet
heute in der DSM als Operator Forschung/Entwicklung.
Jovanka absolvierte von 1999 bis 2000
in Rheinfelden eine Pflegeassistentinnen-Ausbildung. Diesen Beruf übte sie
während zweieinhalb Jahren mit einem
50-%-Pensum im Spital Laufenburg
aus. Später besuchte sie den Grundkurs für Spielgruppenleiterinnen. Ab
2011 half sie am Mittagstisch der Schule mit. Heute ist Jovanka mit einem
50-%-Pensum beim Mittagstisch der
Sprachheilschule in Stein angestellt,
daneben amtet sie als Hauswartin
(30%). Zoran ist in seiner Freizeit für
die Pflege des Gartenbereichs der Über-
Vranjak: Heimatort von Zoran und Jovanka Stevanovic
bauung zuständig. Dies ist für ihn Ausgleich und Erholung vom Beruf, genauso wie das Mitwirken als Fussballer in
der Senioren-/Veteranen-Abteilung der
Fussballvereine Eiken/Stein und seine
Schiedsrichter-Tätigkeit. Die Qualifikation als Schiedsrichter-Assistent 2. Liga
interregional bringt im Einsätze in der
ganzen Schweiz.
Viel Freude bereitet dem Ehepaar Stevanovic der berufliche Werdegang ihrer
Kinder: Dusanka studierte nach der
KV-Lehre auf der Gemeindekanzlei Zeiningen an der Fachhochschule Nordwestschweiz Betriebsökonomie. Heute
ist sie als Wirtschaftsprüferin tätig.
Sohn Milovan machte eine Lehre als
Chemie-Pharmatechnologe mit Berufsmatur. Zurzeit lässt er sich an der Fachhochschule Nordwestschweiz zum Wirtschaftsingenieur ausbilden. Die Dritte
im Bunde, Miljana, studiert an der Uni
Basel Geschichte und Geographie.
Verbindung zur alten Heimat
Inzwischen wohnt die Familie Stevanovic länger in der Schweiz als in ihrer
ursprünglichen Heimat Bosnien. In den
Sommerferien fährt sie aber regelmässig dorthin in die Ferien. Einerseits hat
man dort ein Haus und nahe Verwand-
Prominente Bekanntschaft dank
Schiedsrichtertätigkeit:
Zoran mit ex Nationalspieler Alex Frei
te, andererseits treffen sich dann um
die hundert Familien aus Vranjak, die
nun in der Schweiz, in Deutschland und
in den USA leben. Seit sieben Jahren
wird auch in der Schweiz jährlich ein
Treffen der Vranjaker/innen durchgeführt. Dieses findet jeweils im Kulturellen Saal in Eiken statt.
Als im Mai 2014 30% von Bosnien von
schlimmen Überschwemmungen heimgesucht wurden, durfte sich die Familie
Stevanovic über die Solidarität der
Steiner Bevölkerung freuen. In einer
Spendenaktion, initiiert von Kathrin Fischer und Nelly Lehmann und getragen
vom Frauenturnverein, kamen erfreulicherweise rund 12‘000 Franken zusammen. Das Geld wurde vor allem für die
Wiederinstandstellung der Schule in
Vranjak verwendet. Daneben konnten
Jovanka und Zoran Stevanovic mit
Spendengeldern den am härtesten betroffenen Familien Soforthilfe leisten.
Rührende Briefe und Plakate zeugen
von der Dankbarkeit der Betroffenen.
Trotz guter Kontakte mit der alten Heimat ist für Familie Stevanovic Stein
heute ihre Heimat.
Hildegard Brunner / Fritz Käser jun.
Fotos: zVg von Z. und J. Stevanovic
Auch das Haus der 94-jährigen Mutter
Stevanovic war 2014 von den
Überschwemmungen betroffen
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Veranstaltungskalender
Juni bis September 2015
9. Juni
18.00 Uhr
Gemeinschaftsgebäude
Lindensaal
Grillplausch
Stiftung MBF
10. Juni
18.00 Uhr
Schützenhaus Münchwilen
2. Obligatorisches Schiessen
Schützengesellschaft
11. Juni
9.00 Uhr
Ref. Kirchenzentrum
Frauenmorgen
OK Frauenmorgen
12.-14. Juni
Bustelbach
Regionalturnfest
Turnverein
19.-21. Juni
Bustelbach
Regionalturnfest
Turnverein
27./28. Juni
Bustelbach
Juniorenturnier
Fussballclub
2. Juli
Saalbau
Schulschlussfeier
Schule
10.00 Uhr
Saalbauplatz
Frühschoppenkonzert
Blaskapelle Rhybuebe
24.-26. Juli
Bustelbach
Beach-Handball-Turnier
Turnverein
11. August
18.00 Uhr
Gemeinschaftsgebäude
Lindensaal
Griechischer Abend
Stiftung MBF
26. August
18.00 Uhr
Schützenhaus Münchwilen
Letztes Obligatorisches Schiessen
Schützengesellschaft
Seniorenausflug
Gemeindeverwaltung
18.00 Uhr
Gemeinschaftsgebäude
Lindensaal
Rösti-Balken
Stiftung MBF
Saalbau
Spaghettiessen
Damenturnverein
5. Juli
3. Sept.
8. Sept.
18./19. Sept.
Impressum: A
usgabe 2. Quartal 2015
Titelbild: Neumatt (Foto: Sascha Roth)
Herausgeberin: Einwohnergemeinde, Postfach 63, 4332 Stein
Verteilgebiet: Gemeinde Stein
Auflage: 1650 Exemplare
Redaktionsteam: Hansueli Bühler, Brigitte Fischer, Hansjörg Güntert, Fritz Käser jun., Sascha Roth
Satz und Druck: Mobus AG, Stein
Redaktionsschluss Ausgabe 3. Quartal 2015: 17. Juli 2015
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