Grundlagen des Bindens

Greenwoods Fly Tying Instructions
Bindeanleitungen
Grundlagen
Inhalt
1
Einleitung ......................................................................................................................................... 3
2
Grundlegende Schritte .................................................................................................................... 4
2.1
Grundwicklung ........................................................................................................................ 4
2.2
Halber Schlag ........................................................................................................................... 6
2.3
Abschlussknoten (whip finish) ................................................................................................. 8
2.4
Beschwerung ........................................................................................................................... 9
2.4.1
Bleidraht .......................................................................................................................... 9
2.4.2
Kettenaugen .................................................................................................................... 9
2.4.3
Goldköpfe ........................................................................................................................ 9
2.4.4
Tungstenperlen.............................................................................................................. 10
2.5
Einbinden des Schwanzes...................................................................................................... 10
2.5.1
Federfibern als Schwanzmaterial .................................................................................. 10
2.5.2
Wolle als Schwanzmaterial ............................................................................................ 13
2.5.3
Flashabou als Schwanzmaterial ..................................................................................... 13
2.6
Rippung.................................................................................................................................. 14
2.7
Verarbeiten von Dubbing ...................................................................................................... 14
2.8
Barthechel ............................................................................................................................. 14
2.9
Kopfhechel ............................................................................................................................. 14
2.9.1
3
Nassfliegen .................................................................................................................... 14
2.10
Flügel ..................................................................................................................................... 14
2.11
Augen..................................................................................................................................... 14
Aufbau einer Fliege........................................................................................................................ 14
3.1
Trockenfliege mit Hechelkranz .............................................................................................. 14
3.2
Trockenfliege mit Hechelkranz und Flügeln .......................................................................... 15
3.3
Trockenfliege mit CDC ........................................................................................................... 15
3.4
Nassfliege mit Weichhechel .................................................................................................. 15
3.5
Nassfliege mit Flügel aus Federfibern ................................................................................... 15
3.6
Nassfliege mit Flügel aus Federsegmenten ........................................................................... 16
3.7
Nymphe ................................................................................................................................. 16
3.8
Streamer ................................................................................................................................ 16
3.8.1
Woolly Bugger ............................................................................................................... 16
3.8.2
Zonker ............................................................................................................................ 16
3.8.3
Bucktailstreamer ........................................................................................................... 16
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3.8.4
Kunststoffffasern ........................................................................................................... 16
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1 Einleitung
Das Büchlein entsteht in Kooperation von Hans Hilgers und Gerhard Grünholz. Die Fotos sind entweder von Hans oder Elizabeth Clasen. Bei den Bindeanleitungen steht jeweils dabei, was von wem ist,
damit Sie wissen, mit wem Sie Kontakt aufnehmen sollten, bei Fragen.
Dieses Buch ist vor allem für Anfänger im Binden gedacht.
Und denen gilt unsere Empfehlung: Kaufen Sie nicht alles an Bindematerial, was sie bekommen können. Orientieren Sie sich an den Mustern, die Sie binden wollen und kaufen dafür Material ein. Dann
bleibt Fliegenbinden auch ein Hobby, das sich jeder leisten kann
Binden Sie nicht ein Muster nach dem anderen. Lernen Sie grundlegende Techniken. Suchen Sie sich
ein Muster raus und üben das so lange, bis Sie damit zufrieden sind.
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Für Ideen, Vorschläge und konstruktive Kritik sind wir dankbar und jederzeit offen.
Das Büchlein entsteht in Kooperation von Hans Hilgers und Gerhard Grünholz. Die Fotos sind entweder von Hans Hilgers oder Elizabeth Clasen. Bei den Bindeanleitungen steht jeweils dabei, was von
wem ist, damit Sie wissen, mit wem Sie Kontakt aufnehmen sollten, bei Fragen.
Die Fotos von Bindewerkzeug und Material entstammen mit freundlicher Genehmigung des Inhabers
dem Katalog von Flies and More.
Wir erlauben den Druck oder die Vervielfältigung dieser Unterlagen zu rein privaten Zwecken. Jede
kommerzielle Nutzung ist ausdrücklich untersagt und wird entsprechende rechtliche Schritte nach
sich ziehen.
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2 Grundlegende Schritte
Die Anleitungen sind für Rechtshänder geschrieben, Linkshänder müssen halt leider ausprobieren,
wie sie es am besten hinkriegen.
2.1 Grundwicklung
Die Grundwicklung ist nötig, damit das Material auch auf dem glatten Haken hält. Sie beginnt knapp
hinter dem Öhr und endet dort, wo der Haken beginnt gebogen zu werden. Das ist bei Haken mit
Widerhaken meist die Stelle, an der der Widerhaken sitzt.
Ziehen Sie etwas Bindegarn von der Spule. Halten Sie den Boobin in der rechten Hand und das Ende
des Fadens in der linken Hand. Überwinden Sie nun mit der rechten Hand das kurze Ende des Fadens.
Schneiden Sie nach einigen Windungen den Rest Faden ab und winden bis zum Ende des
Hakenschenkels. Tipp: Bei Haken mit Widerhaken endet der Schenkel meist genau dort, wo der
Widerhaken sitzt.
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2.2 Halber Schlag
Ein halber Schlag dient dazu, einzelne Bindeschritte zu sichern. Wenn Sie zum Beispiel einen
Streamer mit Seidenkörper und Rippung aus Tinsel binden und kommen aus Versehen gegen den
Bobbin, kann es passieren, dass die Fadenspannung weniger wird und Seide und Tinsel sich aufrollen.
Sind die einzelnen Schritte mit halben Schlägen gesichert, passiert das nicht.
Legen Sie zwei Finger der rechten Hand auf den Faden.
Bilden Sie mit dem Faden ein Dreieck.
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Ziehen Sie über dem Haken das Dreieck zu.
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2.3 Abschlussknoten (whip finish)
Damit die Fliege sich nicht spätestens beim ersten Biss in ihre Einzelteile auflöst, muss man einen
sauberen Abschlussknoten binden. Der wird dann mit einem Tröpfchen Lack gesichert.
Legen Sie den Faden in den Whip Finisher.
Bilden Sie ein Dreieck.
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Winden Sie das kurze Ende über den Faden. Ziehen Sie dabei gleichmäßig Faden von der Spule, sonst
wird alles zu eng und der Faden reißt Ihnen.
2.4 Beschwerung
2.4.1 Bleidraht
Es gibt runden und flachen Bleidraht. Der flache ist meist teurer, aber den braucht man auch nur für
kleine Haken. Man kann den Draht in Sekundenkleber wickeln, muss man aber nicht. Was wir nicht
empfehlen können, auf eine Grundwicklung das Blei wickeln, dann kann man es nicht mehr
verschieben.
Schritt 1, anwinden des Drahtes
Nehmen Sein einfach ein Stück Bleidraht, wickeln einige Windungen auf den blanken Haken, kneifen
den Rest ab und schieben den Draht schön eng zusammen. Wenn das mit den Fingern nicht klappt,
nehmen Sie eine kleine Flachzange.
Schritt 2, Fixieren des Drahtes
Nun legen Sie einige Windungen Bindegarn vor das Blei, überwickeln es und legen einige Windungen
Bindegarn dahinter.
Für kleine Fliegen kann man auch Kupferdraht verwenden. Wer es besonders schwer will nimmt
Tungsten.
2.4.2 Kettenaugen
Kneifen sie mit einem kleinen Seitenschneider ein Pärchen Augen ab. Dann legen Sie die Augen mit
Achterwicklungen fest. Ein Hauch Sekundenkleber erleichtert die Arbeit.
2.4.3 Goldköpfe
Goldköpfe sind kleine Perlen, meist Messing, die der Fliege zusätzliches Gewicht verleihen. Gute
Goldköpfe haben eine konische Bohrung. Perlen mit einer Bohrung, die auf die ganze Länge den
gleichen Durchmesser hat, sollten Sie meiden. Sie gehen entweder nicht gescheit über den
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Hakenbogen oder rutschen übers Öhr. Man schiebt die Perle mit der Seite über die Hakenspitze, die
das kleinere Loch hat. Wer mag, kann sie mit ein paar Wicklungen Bleidraht noch schwerer machen.
Bei Sonnenschein oder flachem Wasser kann es durchaus sein, dass das Glitzern der Messingperle
eher eine Schreck als eine Lockwirkung hat. Deshalb empfehlen wir für solche Fälle Perlen in den
Farben Kupfer oder schwarz.
2.4.4 Tungstenperlen
Tungsten (Wolfram) ist deutlich schwerer als Blei, also bestens geeignet um Fliegen in tiefen Gumpen
oder bei starker Strömung auf Tiefe zu bringen. Es gibt Tungstenperlen auch facettiert oder
geschlitzt.
2.5 Einbinden des Schwanzes
2.5.1 Federfibern als Schwanzmaterial
Rupfen Sie einige Fibern ab. Halten Sie das Büschel an den Haken um die Länge abzumessen.
Bei Nassfliegen und Trockenfliegen entspricht die Schenkellänge der Schwanzlänge, bei Nymphen
sind 2/3 bis ½ der Schenkellänge richtig für die Schwanzlänge.
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Legen Sie das Büschel mit drei losen Wicklungen fest. Wenn Sie die Fibern gleich stramm festbinden
drehen sie sich um den Hakenschenkel.
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Dann prüfen Sie die Länge. Am einfachsten geht das am Anfang mit einem Zirkel. Stellen Sie ihn auf
die richte Länge ein und halten ihn an das Büschel.
Jetzt können Sie die Fibern nach vorne oder hinten ziehen. Wenn sie in der richtigen Position sind,
binden sie den Schwanz fertig ein.
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Wenn der Schwanz sich spreizen soll, gibt es zwei Möglichkeiten.
a) Wickeln Sie am Ende der Grundwicklung einen kleinen Knubbel. Direkt davor binden Sie die
Fibern ein und ziehen fest zu.
b) Wenn der Schwanz eingebunden ist, legen Sie eine oder zwei Windungen darunter.
Musterbeispiel: Light Cahill
2.5.2 Wolle als Schwanzmaterial
Wenn Sie Wolle einbinden, sollten Sie das über die ganze Länge des Körpers tun, damit der Körper
gleichmäßig wird. Wohl gemerkt über die Länge des Körpers, nicht über die ganze Hakenlänge.
Musterbeispiel: Red Tag
2.5.3 Flashabou als Schwanzmaterial
Für viele Nymphen nimmt man Federfibern als Schwanz, man kann aber auch Flashabou oder
ähnliches Glitzerzeugs nehmen. Die Nymphe wird dann von den Fischen eher wahrgenommen.
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2.6 Rippung
Die Rippung hat zwei Aufgaben, sie soll die Optik des Insektenkörpers nachahmen, das
eingeschnittene, die einzelnen Segmente und es soll den Körper der Fliege sichern. Bei Streamern
erhöht die Rippung den Reiz der Fliege und ahmt das Schuppenkleid der Futterfische nach.
Man kann sich darüber streiten, wo die Rippung eingebunden wird. Viele binden Sie hinten ein, aber
dann muss man sauber arbeiten, damit es ein schöner Körper wird. Das gilt für allem für Körper aus
Siede. Ich binde sie vorne ein, dann sitzt sie auch sicherer auf dem Haken.
Musterbeispiele: Red Tag, Streamer mit Seidenkörper und Einhörnchenschwinge
2.7 Verarbeiten von Dubbing
Wenn Sie Dubbing aus Fell verarbeiten, z. B Kaninchen ist es kein Fehler, das Dubbing vorher in einer
alten Kaffeemühle ein paar Sekunden zu bearbeiten, das macht es fluffiger und man kann es leichter
anspinnen. Man kann auch noch glitzerndes Material zugeben, wie z. B UV-ICE Dubbing
Wichtig: Sie sollten Felldubbing verwenden, immer ganz dünn anspinnen, dann hält es besser am
Faden und nur so können Sie schöne Körper formen.
Ist Dubbing sehr steif und hält schwer am Faden, verarbeitet man es in der Schlaufe.
2.8 Barthechel
Barthecheln benutzt man meist bei Nassfliegen oder bei Streamern wie z. B. dem Black Ghost.
Bei einer Nassfliege sollten die Fibern bis zur Hakenspitze gehen.
Tipp: wenn sie den Kopf des Bindestocks so drehen, dass die Fliege auf dem Kopf steht, haben Sie es
einfacher. Wenn Sie das Problem haben, dass die Fibern ins Öhr ragen, binden Sie die Fibern mit 2 bis
4 Windungen schräg ein, schneiden den Überstand ab, ziehen die Barthechel gerade und legen sie
dann fest.
2.9 Kopfhechel
2.9.1 Nassfliegen
Bei Nassfliegen oder Nymphen benutzt man für die Kopfhechel meist weiche Federn also Henne,
Rebhuhn, Ente etc. Man bindet die Hechel mit der Spitze ein und doppelt sie.
2.10 Flügel
2.11 Augen
3 Aufbau einer Fliege
3.1 Trockenfliege mit Hechelkranz
Schwanzlänge: Schenkellänge des Hakens
Körperlänge : 2/3 Schenkellänge
Hechel: geht über 1/3 der Schenkellänge
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Die Fibern der Hechel sollten nicht zu lang sein, sonst steht die Fliege nicht sauber auf dem Wasser.
Als Faustregel gilt, die Fieberlänge sollte das 1,5 fache der Hakenbogenöffnung betragen.
Anfänger neigen dazu sowohl den Schwanz zu lange zu binden und die Hechel zu groß zu wählen. Für
beide Probleme gibt es aber eine Lösung. Kaufen Sie sich einen Zirkel, und messen die Schenkellänge
damit. Dann binden Sie den Schwanz mit wenigen Windungen ein und legen die Zirkelschenkel an.
Jetzt korrigieren Sie die Schwanzlänge, bis es passt und fixieren den Schwanz mit weiteren
Windungen.
Lernen Sie nicht mit indischen Hahnenbälgen Trockenfliegen zu binden. Das geht, aber es ist schwer.
Unser Tipp: Whiting 100. Das sind Sattelfedern, die nach Hakengröße sortiert sind. Damit bekommen
Sie ein Gespür dafür, welche Hechel zu welcher Hakengröße passt.
3.2 Trockenfliege mit Hechelkranz und Flügeln
Der Flügel sollte etwa so lang sein wie der Hakenschenkel. Man bindet ihn auf dem Haken ein und
richtet ihn mit Stützwicklungen auf. Als Material für die Flügel kann man Haare z. B vom
Kalbsschwanz, Federfibern oder Hechelspitzen nehmen.
3.3 Trockenfliege mit CDC
Die einfachste Art einer Trockenfliege mit CDC ist die Fratnik.
3.4 Nassfliege mit Weichhechel
Schwanzlänge: Schenkellänge des Hakens
Körperlänge : 3/4 Schenkellänge
Sie brauchen Platz für die Hechel und den Kopfknoten.
Hechel: Die Fiberlänge entspricht in etwa der Hakenlänge.
Bei Mustern, die eine Sedge (Köcherfliege) nachahmen, entfällt der Schwanz.
Musterbeispiel: Yellow and Darkbrown
3.5 Nassfliege mit Flügel aus Federfibern
Schwanzlänge: Schenkellänge des Hakens
Körperlänge : 3/4 bis 4/5 der Schenkellänge
Sie brauchen Platz für die Hechel und den Kopfknoten.
Barthechel: sie geht bis zur Hakenspitze
Federfiber Flügel: sollten kürzer als der Schwanz aber länger als der Haken sein.
Musterbeispiel: Peter Ross, oder die Ligth Cahill (Nassfliege)
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3.6 Nassfliege mit Flügel aus Federsegmenten
Schwanzlänge: Schenkellänge des Hakens
Körperlänge : 3/4 bis 4/5 der Schenkellänge
Sie brauchen Platz für die Hechel und den Kopfknoten.
Barthechel: sie geht bis zur Hakenspitze
Flügel: Sollten kürzer als der Schwanz aber länger als der Haken sein.
Musterbeispiel: Green Peter oder die Märzbraune
3.7 Nymphe
Schwanzlänge: 1/3 der Schenkellänge des Hakens
Hinterleib (Abdomen) 2/3 der Schenkellänge
Vorderleib (Thorax) 1/3 der Schenkellänge
3.8 Streamer
3.8.1 Woolly Bugger
Schwanz aus Marabou, Länge = Schenkellänge
Körper aus Dubbing, gerne was glitzerndes wie UV-Ice Dubbing
Rippung = Kupferdraht
Körperhechel: Indischer Hahnensattel oder Softhackle and Chickabou oder Hennenhechel Genetic
Hackle
Geeignet für Barsch, Forelle, Döbel
3.8.2 Zonker
3.8.3 Bucktailstreamer
3.8.4 Kunststoffffasern
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