MOAS will Flüchtlinge in Südostasien retten

Pressemitteilung vom 29.02.2016
MOAS will Flüchtlinge in Südostasien retten
Die internationale gemeinnützige Such- und Rettungsorganisation MOAS
startet Anfang März einen weiteren Einsatz vor Myanmars Küste zur Rettung
von Rohingya-Flüchtlingen. Ein Reservekapitän der deutschen Marine
unterstützt das Führungsteam der Crew.
Bangkok, 29. Februar 2016. Am 3. März startet die private Seenotrettungsorganisation
MOAS (Migrant Offshore Aid Station) eine neue Mission in der Andamanensee im nördlichen
Indischen Ozean. Der dritte MOAS-Einsatz nach Rettungsaktionen im Mittelmeer und in der
Ägäis ist zunächst für vier Wochen geplant und wird in enger Zusammenarbeit mit lokalen
Organisationen durchgeführt. Vorrangiges Ziel des Einsatzes ist es, die Fluchtbewegungen
zu beobachten und zu analysieren. In Notfällen wird das Team in Koordination mit den
örtlichen Küstenwachen und Marineflotten eingreifen, um fliehende Menschen zu retten, die
vom Ertrinken bedroht sind.
Prekäre Lage der Rohingya
Die Rohingya sind eine muslimische nicht anerkannte Bevölkerungsgruppe in Myanmar. Die
staatenlose Minderheit leidet dort seit Jahrzehnten unter Verfolgung und Repression. Viele
fliehen deshalb ins Exil in Myanmars Nachbarländer. Seit Mai 2015 machen sich immer mehr
Menschen in schlecht ausgestatteten und überfüllten Booten auf den Weg in Richtung
Malaysia. Die Zahl derjenigen, die dabei ums Leben kommen, ist nicht bekannt. Das UNOFlüchtlingshilfswerk (UNHCR) rechnet damit, dass in diesem Jahr 200.000 Rohingya fliehen
werden.
Enge Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren
Um die problematische Lage in der Andamanensee besser einschätzen zu können, werden
die Crew-Mitglieder zunächst mit Hilfe von Drohnen Daten sammeln, sie analysieren und
veröffentlichen. Die Organisation MOAS kann dabei auf ihre besonderen Erfahrungen in der
Seenotrettung sowie mit Migrationsrouten zurückgreifen. Die Informationen sollen lokalen
Organisationen helfen, durch effektive Maßnahmen mehr Menschenleben zu retten.
Langfristig will MOAS mit der Mission zudem alle Akteure ermutigen, an einer nachhaltigen
Lösung zu arbeiten.
Der Direktor von MOAS, Martin Xuereb, ehemaliger Oberbefehlshaber der maltesischen
Streitkräfte und seit 2014 Leiter des operativen Bereichs der privaten Rettungsmission,
betont, wie wichtig die Vernetzung mit den regionalen Organisationen vor Ort für diesen
Einsatz sei: „Wie schon im Mittelmeer und in der Ägäis kooperieren wir auch diesmal in
einem fortlaufenden Dialog mit regionalen Akteuren, um unsere Mission möglichst effektiv
umzusetzen. Wir lassen nichts unversucht, um den Verlust von Leben auf See zu
verringern.“
Deutscher Marinekapitän an Bord
Unterstützung erhält MOAS im Indischen Ozean auch von dem deutschen Kapitän Thomas
Johannsen. Seit Mitte Februar bereitet er in Bangkok gemeinsam mit dem MOAS-Team
sowie dem MOAS-Gründer Christopher Catrambone den aktuellen Einsatz vor. Johannsen
wird die ersten zwei Wochen des Einsatzes, vom 1. bis 14. März, als Kapitän an Bord der
M.Y. Phoenix verantwortlich sein. Der Reservekapitän der deutschen Marine hat viele Jahre
als Kapitän für die Lübecker Reederei Oldendorff Carriers gearbeitet und unterstützt MOAS
ehrenamtlich. Zusätzlich begleiten zwei NGOs den Einsatz: die maltesische Report.org
sowie die in Südostasien aktive Organisation Fortify Rights.
„Niemand verdient es, auf See zu sterben“
MOAS ist eine privat finanzierte Einrichtung, die Migranten in Seenot hilft. Auslöser für die
Gründung der Initiative 2014 waren verschiedene Katastrophen im Mittelmeer, bei denen
Flüchtlinge in nicht seetüchtigen Wasserfahrzeugen ihr Leben lassen mussten. In den
Jahren 2014 bis 2015 rettete MOAS im Mittelmeer mehr als 16.600 Menschen in Seenot.
MOAS begann die Arbeit als Nichtregierungsorganisation im zentralen Mittelmeer mit nur
einem Schiff, der M.Y. Phoenix, das jetzt auch im Indischen Ozean zum Einsatz kommt. Seit
Mitte Dezember 2015 fährt ein weiteres größeres Rettungsboot, der Responder, im
Ägäischen Meer zwischen der Türkei und Griechenland. MOAS arbeitet mit einem
erfahrenen Team aus Seeleuten sowie Such- und Rettungskräften, die mit Notfallhelfern
kooperieren.
Als gemeinnützige Organisation finanziert sich MOAS komplett aus Spenden und ist für die
kommenden Einsätze in der Ägäis, im Mittelmeer und nun in Südostasien auf weitere
Unterstützung angewiesen. In 2015 konnten 91 Prozent der finanziellen Hilfe für den
laufenden Betrieb der Rettungsaktionen aufgewendet werden.
Foto: Robert Young Pelton/ MOAS
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