Beitrag "Flüchtlingshilfe" (Domkapitular Karl

Die diözesane Aktion „Teile und helfe“
zur Flüchtlingshilfe im Bistum Speyer
Domkapitular Karl-Ludwig Hundemer
Vorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Speyer
1. Der Flüchtlingshilfefonds der Diözese Speyer
Am 20. Juni, dem Weltflüchtlingstag 2014, hat Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann einen
Hilfsfonds für die zu dieser Zeit erkennbar zunehmende Zahl von bei uns ankommenden
Flüchtlingen eingerichtet und mit 50.000 € grundgelegt. Mit dem Anstieg der
Flüchtlingszahlen im September 2015 wurden diese Mittel um 1,5 Millionen aufgestockt.
Durch Spenden und Kollekten sind bis heute weitere rund 300.000 € hinzugekommen.
Davon wurden im Jahr 2015 rund 100 Projekte mit einem Umfang von rund 85.000 €
gefördert. Dies waren vor allem Sprachförderung, Familienzusammenführungen und
Ehrenamtsqualifikation.
Der Fonds wird vom Diözesancaritasverband verwaltet. Alle Pfarreien und kirchlichen
Organisationen können dazu über die Caritas-Zentren in den Dekanaten Anträge stellen.
Eine „Task Force Flüchtlingshilfe“ aus Vertretern von Caritas, Malteser-Hilfsdienst und
Bischöflichem Ordinariat koordiniert die vielfältigen Hilfsangebote.
Aus diesem Fonds werden auch die 20 zusätzlich eingerichteten Personalstellen finanziert.
Bis heute konnten davon 16,5 Stellen für die Sozialberatung in den Landesaufnahmestellen
Kusel, Zweibrücken und Speyer sowie für die Migrationsberatung und
Ehrenamtskoordination in den 8 Caritas-Zentren besetzt werden. Auch in drei
Betreuungsprojekten von Flüchtlingsunterkünften in Bobenheim-Roxheim, Kaiserslautern
und Landstuhl steht dieses zusätzliche Personal zur Verfügung.
2. Hilfen der Caritaszentren
In unseren Caritas-Zentren fragen Flüchtlinge vorwiegend nach Hilfe in der
Schwangerenberatung, Migrationsberatung und Sozialberatung.
Im Arbeitsfeld Gemeindecaritas und Engagement-Förderung geht es vor allem um die
Qualifikation und Begleitung der zahlreichen Ehrenamtlichen, die ihre Hilfe zur Verfügung
stellen. Unsere Kurse zur Qualifizierung Ehrenamtlicher werden stark nachgefragt und sind
immer ausgebucht.
Den Zentrumsleitungen obliegt die dringend notwenige Kommunikation und Koordination mit
den Kommunalbehörden, den Pfarreien und den anderen Partnern im Sozialraum.
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3. Schwerpunktprojekte des Caritasverbandes und des Malteser Hilfsdienstes
Ein Schwerpunkt des Caritasverbandes liegt in der Begleitung und Förderung von
„unbegleiteten minderjährigen Menschen“ im Raum Kaiserslautern und im Landkreis Bad
Dürkheim. In Kaiserslautern finden junge Flüchtlinge Unterkunft und Beschäftigung auf dem
„Wilensteiner Hof“ bei Trippstadt, einem von uns angemieteten Bauernhof.
In Altleiningen finden 30 junge Menschen Unterbringung und Betreuung in der JugendhilfeEinrichtung St. Rafael. In vergleichbarem Umfang engagieren sich der JugendfürsorgeVerein in Landau, das Nardini-Haus in Pirmasens und die Bischof-von-Weis-Stiftung in
Landstuhl.
Der Caritasverband hat darüber hinaus 20 zusätzliche Stellen im Bundesfreiwilligendienst
(BFD) eingerichtet.
Der Malteser Hilfsdienst, ein Fachverband des Caritasverbandes engagiert sich besonders in
Flüchtlingsunterkünften in Frankenthal, Homburg und Kaiserslautern (siehe beigefügte
Übersicht).
In allen Flüchtlingsunterkünften, die von uns betreut werden, sind Informationen über
Gottesdienste und Adressen von Kirchen und Moschen verfügbar.
4. Bereitstellung von Immobilien im Bistum Speyer
Im Bistum Speyer wurden bisher 41 Immobilien für Flüchtlinge und Asylberechtigte
bereitgestellt. 189 Menschen haben auf diese Weise eine Unterbringung erhalten. Weitere
368 Plätze sind in Vorbereitung (siehe beigefügte Übersicht).
5. Hilfe in den Herkunftsländern
Bei aller nötigen Hilfe hier bei uns wollen wir den Blick über unsere Grenzen hinweg nicht
vergessen, auf die Länder, aus der die Menschen fliehen müssen. Dazu unterstützen wir
Projekte von „Caritas International“ an dem Ort, an dem die Flüchtlingsnot am größten ist: Im
Libanon, wo 1,2 Millionen Syrer in riesigen Lagern seit nun mehreren Jahren leben müssen.
Von daher begründet sich auch der Titel unserer Hilfsaktion: Nicht „divide et impera“ wie es
uns von den Strategen der Mächtigen bekannt ist; sondern „divide es adiuva“, wie es der
Kirche und ihrer Caritas aufgetragen ist.
Informationen dazu finden Sie auf der Webseite www.teile-und-helfe.de
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