CAB-Reihe BISA In dieser Ausgabe möchten wir einen weiteren Sozialbetrieb vorstellen, welcher der CAB angehört und der seinen Ursprung bei der VHS hat. Es handelt sich um den Sozialbetrieb BISA, der seinen Sitz in Eupen/ Schönefeld neben dem Amateurfußballplatz hat. B ISA steht für „Betrieb zur Integration, Schaffung von Arbeitsplätzen und Ausbildung“. Hinter diesem Begriff steht genau das: Arbeit statt Arbeitslosigkeit. Außer Daniel Franken, dem Geschäftsführer, arbeiten noch drei Angestellte und fünf Fahrer bei BISA. Hinzu kommen die 10-11 Personen, die eine Integrationsmaßnahme des ÖSHZ durchlaufen. „Es handelt sich dabei um Menschen, die aus dem einen oder anderen Grund ihr Anrecht auf Arbeitslosengeld verloren haben und nun über das ÖSHZ an einer Artikel 60 § 7 Maßnahme teilnehmen. Die Personen bleiben so lange bei uns, bis sie wieder Anrecht auf Arbeitslosengeld haben, was ge- 4 wöhnlich ein Jahr dauert“, berichtet Daniel Franken, der seit Anfang des Jahres das Ruder von Norbert Scheen übernommen hat. „Etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer fassen wieder Fuß. Einige haben eine Lehre begonnen. Darauf sind wir natürlich stolz, denn es bedeutet, dass wir unser Ziel, Arbeitslose wieder in einen geregelten Arbeitsablauf zu integrieren, erreicht haben.“ Das Hauptgeschäft von BISA ist das Einsammeln, Verarbeiten und die Wiederverwertung von Grünabfällen. Zum Einzugsgebiet gehören die fünf nördlichen Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft, aber auch die angrenzenden französischsprachigen Gemeinden, wie zum Beispiel Baelen, Plombières, Welkenraedt oder Limbourg. Während den Monaten März bis November leert BISA jede Woche 5.770 Tonnen Grünabfälle. Das bedeutet, dass jeder vierte Haushalt im Norden den Abholservice nutzt. BISA holt aber nicht nur Tonnen ab, sondern liefert ihr Endprodukt auf Wunsch auch aus. Wenn Anwohner mal außergewöhnlich viele Abfälle haben oder ein Baum gefällt werden musste, der natürlich nicht in die Tonne passt, dann kommen die Mitarbeiter von BISA diese Sonderladung nach telefonischer Absprache abholen. Zirkularwirtschaft Die Abfälle werden nach Schönefeld zur Kompostierungsanlage gebracht. Etwa einmal im Monat kommt eine Firma von außerhalb mit einer Häckselmaschine. Diese hackt die Abfälle in circa 5 Zentimeter große Stücke und schlägt die Fasern auf, denn so können die Grünabfälle schneller zu Kompost werden. Die gehäckselten Haufen bleiben anschließend 5-6 Monate liegen. Nach dieser Zeit werden die Haufen gesiebt und in feinen und groben Kompost getrennt. Das selbe gilt für den Holzhäcksel, der in grob und in fein abgesiebt wird. Die fertigen Produkte kann die Bevölkerung dann wiederum kaufen. „Diesen Kreislauf nennt man Zirkularwirtschaft: Grünabfälle aus Gärten und Parks werden bei BISA zu Kompost und Häcksel verarbeitet und dann für Gärten, Parks und in landwirtschaftlichen Anbauflächen wieder genutzt. Damit schließt sich der Kreis“, so Daniel Franken. Allerdings muss man nicht zwangsläufig eine Tonne bei BISA mieten. Wer einen kleinen Haushalt hat, kann seine Grünabfälle, Obst- und Gemüseschalen, usw. auch selbst bei BISA vorbeifahren. Für die Einwohner der CSC Info 26.06.15 Gemeinde Eupen ist das Abladen sogar gratis. „Die Personen, die ihre Abfälle selber bringen, sollten allerdings darauf achten, dass sie auch nur das bringen, was kompostierbar ist. Die Schalen von Zitrusfrüchten gehören nicht dazu. Wir beraten Interessenten gerne.“ Ein weiteres Standbein ist die Müllabfuhr in den Gemeinden Kelmis und Amel. Dort arbeitet BISA mit den Interkommunalen zusammen. „Wir haben ein Angebot gemacht und den Zuschlag erhalten. Da die Müllabfuhr gut funktioniert, hoffen wir, dass noch mehr Gemeinden Abfälle durch uns abtransportieren lassen wollen. Wir werden jedenfalls an weiteren Ausschreibungen bei den Gemeinden teilnehmen und hoffen, dass wir z.B. Raeren für uns gewinnen können.“ BISA ist ein Projekt der VHS, die seinerzeit versuchte, Menschen, die es schwer haben Fuß zu fassen, eine Starthilfe zu geben und auf den Weg zu bringen. Begonnen hat alles mit einem Forstprojekt, dabei haben die damaligen Teilnehmer festgestellt, dass oft Grünabfälle im Wald entsorgt wurden. So entstand die Idee. Seit 1999 existiert BISA als Verein ohne Erwerbszweck und hat sich mit den Jahren professionalisiert. „In Zukunft möchten wir natürlich den Abholdienst ausbauen, eine große Überdachungshalle für den Kompost ist in Planung. Auch die Anschaffung von weiteren Fahrzeugen ist angedacht.“ Strukturierter Tagesablauf Um 7 Uhr morgens heißt es antreten, dann werden den Fahrern die Listen der anzufahrenden Haushalte ausgehändigt. Die Mitarbeiter fahren die Haushalte ab und haken sie, wenn die BISA-Tonne draußen stand, auf der Liste ab. Diese Vorgehensweise dient dazu, Probleme zu vermeiden. „Wir können nachverfolgen, wo Tonnen draußen gestanden haben und wer zu spät damit war. Die Anzahl der Beschwerden hat sich seitdem deutlich verringert. Die Nutznießer wissen, dass sie ihre Tonne am Vorabend nach draußen stellen sollCSC Info 26.06.15 Daniel Franken, Geschäftsführer ten. Wer zu spät ist, der muss eine Woche warten“, erklärt Daniel Franken. Das Prinzip ist dasselbe wie bei der Müllabfuhr, auch BISA hat einen festen Fahrplan und feste Tage für die verschiedenen Gemeinden. Wer sich für die Miete einer BISA-Tonne interessiert oder selbst seine Abfälle zur Anlage bringen möchte, kann dies unter folgender Adresse tun: Öffnungszeiten Sommer (März-November) Mo-Di: Mi-Fr: Sa: Winter (Dezember- Februar) Mo-Fr: BISA VoG Kompostierungsanlage der Stadt Eupen Schönefelderweg 238 4700 Eupen 8.00 Uhr bis 13.00 Uhr 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr Tel.: +32 (0) 87 76 58 50 [email protected] www.bisa-ostbelgien.be 5
© Copyright 2024 ExpyDoc