Armee Universal Gewehr (AUG A1)

Die Maschinenpistole 88 ist ein halb- als auch ein automatischer Rückstoßlader mit
feststehendem Lauf und Masseverschluss (aufschießendes System). Die
Patronenzufuhr erfolgt über ein Magazin, das 25 Patronen fasst.
Die MP 88 findet als Handfeuerwaffe Verwendung und ist im exekutiven Bereich für
eine Zielbekämpfung auf 100 m im Einzelfeuer eingeschossen.
Technische Angaben:
Kaliber:
Länge:
Gewicht mit leerem Magazin:
Theoretische Schussfolge:
Anfangsgeschwindigkeit (Vo)
9 x 19 mm / 9 mm Parabellum
665 mm
ca. 3,5 kg
ca. 700 Schuss/min
ca. 420 m/sec
Die in der Dienstvorschrift verwendeten Ausdrücke „vorne“, „hinten“, „rechts“ und
„links“ sind entsprechend der Laufrichtung angewendet.
2
Hauptbestandteile der MP88:
2
1
3
5
4
6
1. Lauf
2. Gehäuse mit Visiereinrichtung
3. Masseverschluss
4. Adapter
5. Schaft
6. Magazin
3
Das Gehäuse:
Das Gehäuse verbindet alle Hauptbestandteile der Waffe. Es nimmt den Lauf in der
Verriegelungsbuchse und in der Laufbuchse auf, dient dem Verschluss als Führung
in den Führungsbuchsen, gewährleistet die Verriegelung des Verschlusses und ist
als Handschutz ausgebildet.
Der Lauf
Der Lauf hat einen gleich bleibenden Rechtsdrall mit 6 Zügen und 6 Feldern. Er
rastet mit seinem hinteren Ende (Verriegelungswarzen) in der Verriegelungsbuchse
des Gehäuses- und mit einer Bohrung der Laufhülse in der Laufsperre des
Gehäuses ein.
Der Verschluss
Mit dem Verschluss wird das Laden und Entladen sowie das Ver- und Entriegeln
durchgeführt.
Der Schaft
Der Schaft ist aus Kunststoff gefertigt und nimmt alle Hauptteile auf.
Bestandteile am Gehäuse:
1
2
5
3
7
4
1. optische und mechanische
Visierung
2. vorderer Traggurtbügel
3. Spannschiebergriff
4.
5.
6.
7.
4
Laufsperre mit Drücker
Laufbuchse
Führungsbuchsen
Verriegelungsbuchse
6
Die Visiereinrichtung
Optische Visierung
Die Visierung besitzt eine optische Vergrößerung von 1,5 fach und ist für den
exekutiven Bereich auf 100 Meter eingeschossen. Dadurch ist eine optimale
Zielerfassung bei Dunkelheit oder bei schlechter Sicht gewährleistet. Beim Zielen
sollen beide Augen offen bleiben.
Mechanische Visierung
Sie besteht aus Kimme und Korn und ist nicht verstellbar. Sie dient als
Behelfsvisierung und wird auf kurze Distanzen oder bei einer Beschädigung der
Optik als Notvisierung eingesetzt.
Der Lauf:
1
4
3
2
1 Laufhülse
2 Laufgriff
3 Verriegelungswarzen
4 Patronenzuführrampe
Die Laufhülse (1) fixiert den Laufgriff am Gehäuse.
Der Laufgriff (2) ist starr in der Laufhülse eingelagert.
Die Verriegelungswarzen (3) arretieren den Lauf im Gehäuse.
Die Patronenzuführrampe (4) bewirkt ein störungsfreies Zuführen der Patrone in
das Patronenlager. Die Verlängerung oberhalb des Patronenlagers hebt die
Schlagbolzensicherung durch das Hineindrücken der Schlagbolzensperre bei
geschlossenem Verschluss auf.
5
Der Masseverschluss:
2
1
3
1 Verschlussstück
2 Führungsrohre mit integrierten Schließfedern
Das Verschlussstück:
1
5
3
2
6
9
1
2
3
4
5
4
8
6
7
8
9
Masseverschluss
Schlagbolzensicherung
Auszieher
Schlagbolzen
Schlagbolzensperre
6
Kugel
Schlagbolzenfeder
Buchse
Spannstück
7
Der Schaft:
6
5
4
3
1
7
2
8
10
11
9
1
2
3
4
5
6
Griffstück
Abzugbügel
Abzug
Sicherungsschieber
Gehäusesperre
Auswurföffnung
7
8
9
10
11
Adapteraufnahme
Adapterhalter
Haltebolzen mit hinterem Traggurtbügel
Schaftkappe
Schlageinrichtung
1
2
5
Der Adapter:
1
2
3
4
5
Auswerfer
Verschlussfanghebel
Magazinaufnahme
Magazinhalter
Magazinaufnahme
4
7
3
Die Schlageinrichtung:
8
7
6
5
3
1
9
1
2
3
4
5
4
6
7
8
9
Verschlussfang
Dauerfeuerhebel
Hammer
Schlagfeder
Unterbrecherhebel
3
2
4
Schieber
Abzugfeder
Fallsicherung
Haltebolzensperre
1
2
Im Schaft befinden sich die beiden Führungsstangen (1) mit den Puffern (2). Die
beiden Führungsstangen greifen in den Schließfedern ein (Pkt. 3).
5
Die Abzuggabel (5) greift mit ihrem hinteren Ende in die Schlageinrichtung (4) ein
und bewegt den Schieber während der Abzugbewegung nach hinten.
8
Das Magazin:
1
2
3
4
1
2
3
4
5
Magazinkörper
Magazinboden
Magazinfeder
Zubringer
Federlager
5
Sicherungen:
Sicherungsschieber
Der Sicherungsschieber kann auf drei verschiedene Funktionsrasten eingestellt
werden.
9
•
Gesichert (der Sicherungsbalken ist nach rechts gedrückt, der weiße Punkt
ist zur Gänze sichtbar).
•
Einzelfeuer (der Sicherungsbalken ist in der Mittelstellung).
•
Dauerfeuer (der Sicherungsbalken ist nach links gedrückt, der rote Punkt ist
zur Gänze sichtbar).
Abzug- Hammersicherung
Die Waffe ist nicht vollständig verriegelt. Der Dauerfeuerhebel ist im Hammer
eingerastet, die Rampen des Spannstückes haben den Hammer auf den Schieber
noch nicht freigegeben. Die Waffe ist unterbrochen.
.
Schlagbolzensicherung
Der Schlagbolzen ist durch eine Kugel und der Schlagbolzensperre im
Masseverschluss arretiert. Ist der Verschluss geschlossen, gibt die gefederte
Schlagbolzensperre durch ihre Ausnehmung der Kugel die Möglichkeit nach oben zu
steigen. Somit kann der Schlagbolzen am Masseverschluss austreten und die
Patrone zünden.
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Fallsicherung
Die Fallsicherung ist in der Schlageinrichtung eingebaut. Fällt die Waffe zu Boden,
sperrt die Fallsicherung infolge der Massenträgheit den Schieber.
Funktion der Waffe
Das Zusammenwirken der Teile der MP 88 ermöglicht für Einzel- und Dauerfeuer
die für die Schussabgabe erforderlichen Bewegungsvorgänge beim
-
Zuführen und Verschließen (Masseverschluss)
Funktion bei Einzelfeuer
Funktion bei Dauerfeuer
Zuführen und Verschließen
Durch das Repetieren von Hand aus wird die oberste Patrone aus dem Magazin
in den Laderaum zugeführt. Der Verschluss soll dabei aus rückwärtiger Position nach
dem Loslassen des Spannschiebers, nur durch den Federdruck der Schließfedern
nach vor schnellen und die Patrone zuführen.
Funktion bei Einzelfeuer
- Das Abfeuern der MP 88 erfolgt durch Zurückziehen des Abzuges der geladenen
und entsicherten Waffe. Für die Abgabe von Einzelfeuer muss der
Sicherungsschieber in die mittlere Stellung gebracht werden.
- Beim Zurückziehen des Abzuges wird durch die Abzugsgabel der Schieber der
Schlageinrichtung nach hinten gedrückt und dadurch der Hammer freigegeben.
-Gleichzeitig wird der im Schieber gelagerte Unterbrecherhebel in Fangposition
geschoben.
- Der Hammer schnellt durch den Druck beider Schlagfedern nach vorne auf den
Schlagbolzen, der auf das Zündhütchen schlägt und dabei die Patrone zündet.
- In der Rückwärtsbewegung des Verschlusses spannt das Spannstück den
Hammer. Der Hammer wird vom Dauerfeuerhebel gefangen. Durch die Federkraft
der Schließfedern wird der Verschluss wieder nach vorne bewegt. In der
vollständigen Verriegelung (Masseverschluss) wird der Dauerfeuerhebel von
den Rampen des Spannstückes aus der Hammerrast gehoben und auf den
Unterbrecherhebel übergeben. Die Waffe ist unterbrochen. Nach dem Loslassen
des Abzuges bewegt sich der Unterbrecherhebel und der Schieber nach vor,
wodurch der Hammer aus dem Unterbrecherhebel ausrastet und sofort vom
Schieber übernommen wird (Position für den nächsten Schuss gegeben).
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Funktion bei Dauerfeuer
Für die Abgabe von Dauerfeuer muss der Sicherungsschieber auf „Dauerfeuer“
gestellt werden. Beim Zurückziehen des Abzuges wird der Schieber so weit
zurückgedrückt, dass der Schieber den Hammer freigibt und vorschnellen lässt.
Dabei läuft der Unterbrecherhebel gegen einen Anschlagstift und wird somit nach
vorne geschwenkt (merkbarer Abzugwiderstand). Dadurch gelangen sowohl
Schieber- als auch Unterbrecherhebel aus dem Schwenkbereich des Hammers.
Die Funktion der Bewegungsvorgänge gelten wie beim Einzelfeuer.
Beim Vorlaufen des Verschlusses wird der Hammer wie bei Einzelfeuer vom
Dauerfeuerhebel gefangen und nach vollständiger Verriegelung wieder freigegeben.
Der Hammer schlägt jetzt sofort auf den Schlagbolzen, da er weder vom Schieber
noch vom Unterbrecherhebel gefangen werden kann.
Wird der Abzug losgelassen, um das Dauerfeuer zu beenden, bewegt sich der
Schieber vorwärts und fängt den Hammer.
Wurde die letzte im Magazin befindliche Patrone zugeführt und abgefeuert, wird beim
Zurückgleiten des Verschlusses der Zubringer durch die Magazinfeder in die oberste
Stellung gehoben und der Verschlussfang durch den Verschlussfanghebel nach
oben in die Gleitbahn gedrückt. Der Verschlussfang hält den Verschluss beim
Vorgleiten in geöffneter Stellung fest.
Zum Schließen des Verschlusses muss das Magazin abgenommen und der
Verschluss mit dem Spannschieber gelöst werden.
Reinigung und Wartung
•
•
•
•
•
Einwandfreie Funktion wird durch richtige Behandlung und Pflege
gewährleistet.
Die Reinigung der Hauptbestandteile sollte in regelmäßigen Abständen
erfolgen.
Vorhandene Reinigungsgeräte sowie zugewiesenes Waffenöl und
Reinigungsflies verwenden.
Zweckfremde Reinigungs- bzw. Lösungsmittel, sowie weiteres Zerlegen
über die Hauptbestandteile hinaus, dürfen nur vom waffentechnischen
Personal verwendet bzw. vorgenommen werden.
Die Linsen der optischen Visierung sind mit einem sauberen Tuch zu
reinigen.
12
Zerlegungsvorgang der MP88:
Vor dem Zerlegungsvorgang muss die Waffe
lt. Instruktionen für Einsatztraining auf ihre
Sicherheit überprüft werden („Schießausbildung“
Zustandsüberprüfung der Waffe).
•
Adapter abnehmen
• Verschluss mittels Spannschieber in
rückwärtige Stellung bringen und den
Spannschiebergriff nach oben arretieren.
•
13
Lauf mittels Laufsperre vom
Gehäuse trennen und abnehmen.
•
Vor dem Lösen der Gehäusesperre
wird der Spannschieber nach vorne
gebracht und somit die Schließfedern
entspannt.
•
Das Gehäuse wird vom Schaft
getrennt.
•
Der Verschluss wird vom Gehäuse
getrennt.
Der Zusammenbau wird in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt.
14
Tipps zur Fehleranalyse bei Funktionsstörungen
Tauschbarkeit von Waffenteilen ausnützen
Mängel auf Grund von Handhabungsfehlern aufzeigen
Technische Mängel, wie Visiereinrichtung, Magazin, Adapter, erkennen.
Erwin BRUNNER, CI
Bundesausbilder für Einsatztraining
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