Blumen Kimmes in Nackenheim- eine Gärtnerei mit langer Tradition

Blumen Kimmes in Nackenheimeine Gärtnerei mit langer Tradition
Zierpflanzenbaubetrieb, obgleich die Produktion
von Gemüse erst 2006 ganz aufgegeben wurde.
1964 erfolgt die Ausweitung der Produktionsfläche
auf einem Grundstück an der Mainzer Straße am
Rande von Nackenheim. Im alten Betriebsteil in
der Ortsmitte wurde 1980 das erste Ladenlokal
errichtet. 1985 schied Franz Kimmes aus dem
Betrieb aus und Olaf, der Sohn von Alfred Kimmes,
stieg in den Betrieb ein. Der Betrieb wurde zu einer
GbR.
Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des
Betriebes
ist
der
Bau
einer
modernen
Verkaufsanlage im Jahre 1995 sowie der Umbau
der 1964 errichteten Produktionsgewächshäuser
im gleichen Jahr. In diese Häuser wurden Tische,
Untertischheizung und Schattierung eingebaut.
Durch den Einbau von Trennwänden und dem
Umbau der Heizung entstanden heizungstechnisch
vier getrennte Bereiche. 2006 wurde der alte
Betriebsteil in der Ortsmitte verkauft und durch den
Käufer abgerissen.
Auf eine lange Tradition kann die Gärtnerei
Kimmes aufbauen. Sie wurde 1898 von Franz
Bertes, dem Ururgroßvater des heutigen
Betriebsleiters,
als
Hofgärtnerei
mit
überwiegender Anzucht von Obstgehölzen
gegründet. Mit der Übernahme der Gärtnerei
im Jahre 1938 durch Josef Kimmes,
Schwiegersohn des Betriebsgründers und
Großvater des jetzigen Betriebsleiters, kam der
Name Kimmes ins Spiel. In der Kriegs- und
Nachkriegszeit überwog bekanntlich der
Gemüseanbau.
1943 wurde der Betrieb durch eine Luftmine
total zerstört, Der Wiederaufbau erfolgte noch
im Krieg. Der Reichnährstand finanzierte den
Wiederaufbau, da der Betrieb damals Gemüse
anbaute. Gemüsebaubetriebe waren gerade in
Kriegszeiten
sehr
wichtig
zur
Ernährungssicherstellung der Bevölkerung. Die
Gewächshäuser wurden mit Holzsprossen
wieder aufgebaut, da im Krieg Metall
Mangelware war und anderweitig benötigt
wurde.
1953 übernahmen die Söhne Franz und Alfred
den Betrieb von ihrem Vater Josef Kimmes.
Beide Söhne bewirtschafteten den Betrieb bis
1985 gemeinsam. In dieser Zeit erfolgte ein
kontinuierlicher Aus- und Umbau des
Betriebes. Immer mehr entwickelte sich der
Betrieb
zu
einem
Blumenund
Olaf Kimmes (Jahrgang 1964) absolvierte von
1980 bis 1983 seine gärtnerische Ausbildung in der
Gärtnerei Muhlke in Wiesbaden-Delkenheim.
Direkt danach folgte eine zweite Ausbildung als
Florist bei Blumen Kärcher in Mainz. Seit 1985 ist
er im Betrieb seiner Vaters und seiner Onkels
beschäftigt. Sein Augenmerk galt von Beginn des
Einstiegs in den Betrieb dem Ausbau des
gärtnerischen Endverkaufes. Zusammen mit seiner
Frau Sabine, einer Steuerfachgehilfin und Floristin,
wurde
der
Betrieb
zu
einer
modernen
Verkaufsstelle
für
Blumen
und
Pflanzen
weiterentwickelt.
Heute wirtschaftet der Betrieb Kimmes auf 6000
qm, wovon 2500 qm unter Glas sind. Beim Neubau
der Verkaufsanlage 1995 wurde viel Wert auf
ausreichende Parkplätze gelegt. Gerade heute,
nach Hinzunahme der Postfiliale des Ortes im Jahr
2006,
wirkt
sich
dies
positiv
auf
die
Betriebsentwicklung aus. Der Kunde findet auch an
verkaufsstarken Tagen fast immer einen freien
Parkplatz.
Heute
produziert
der
Betrieb
in
den
Gewächshäusern Frühlingsblüher, das komplette
Beet- und Balkonpflanzensortiment, Cyclamen und
das „Herbstzauber"-Sortiment. Im Freiland wird
Sommerschnitt, vorwiegend Helianthus und
Beiwerk für die eigene Floristik angebaut.
Neben dem Betriebsleiterehepaar arbeiten zwei
Vollzeit-Floristinnen, eine Auszubildende und
mehrere
Teilzeitbeschäftigte
in
der
Endverkaufsgärtnerei.
Erst seit knapp einem Jahr bietet die Gärtnerei
Grabpflegeverträge an. Noch ist man nicht Mitglied
der Genossenschaft der Friedhofsgärtner im Lande
Rheinland-Pfalz. Fleurop-Betrieb ist die
Einzelhandelsgärtnerei Kimmes schon längere
Zeit. Im Mai dieses Jahres wurde der Betrieb
als 5-Sterne-Fleurop-Geschäft anerkannt. Die
Anerkennung als Premium-Gärtnerei erfolgte
ebenfalls in diesem Jahr.
Die Postfiliale, die im fest eingedeckten
Blumenladen
am
Ende
der
Kundenkontaktstrecke einen Platz gefunden
hat, hat sich zu einem Frequenzbringer
entwickelt. Auch wenn nicht alle Postkunden
auch Blumen und Pflanzen kaufen, so
bekommen jedoch eine ganze Reihe
potentieller Kunden, die vorher noch nicht den
Weg in die Gärtnerei Kimmes gefunden haben,
Kontakt mit dem Leistungsangebot des
Betriebes. „Die Zahl der Kunden steigt, seit
dem wir die Postfiliale haben", bemerken
Sabine und Olaf Kimmes. „Nicht nur die
Laufkunden werden mehr, auch steigt die Zahl
der Stammkunden. Wir führen dies auf die
Postfiliale zurück."
Zur Zeit arbeiten sie an einem neuen,
zeitgemäßeren Firmenauftritt. Ein neues Logo
für die Firmenfahrzeuge und die Beschilderung
des Betriebes ist bereits in Auftrag gegeben.
Auch planen die Betriebsleiter eine Fläche
hinter
den
Gewächshäusern
für
den
Freiverkauf auszubauen. Das Angebot an
Freilandpflanzen, vor allem Kleingehölze und
Stauden, soll erheblich ausgeweitet werden.
Platz hierfür ist vorhanden.
Die Öffentlichkeitsarbeit und Werbung spielen
im Betrieb eine wachsende Rolle. Vor allem
setzen Sabine und Olaf Kimmes auf
Veranstaltungen, die sie meist zusammen mit
anderen Gewerbetreibenden aus Nackenheim
durchführen. Das Frühlingsfest im März, das
zusammen mit einer Modenschau, einem
Restaurant, einem Eiscafe und einem Friseur
in der Gärtnerei durchgeführt wurde, kam in
diesem Jahr trotz schlechtem Wetters bei den
Kunden gut an. Dem „Tag der offenen Tür" als
Einleitung der Beet- und Balkonpflanzensaison
schloss sich in diesem Jahr erstmals der
benachbarte Baustoffhändler an. Im Juni folgte
dann ein Sommerfest in einem nahen
Einkaufszentrum. Auch das Erntedankfest im
Oktober und die Adventsausstellung im
November werden mit mehreren Firmen
gemeinsam in der Gärtnerei durchgeführt.
Zu jeder Veranstaltung werden 900 bis 1000
Kunden direkt angeschrieben und auf die
Veranstaltung aufmerksam gemacht. Über die
von
den
Kunden
zurückgegebenen
Bonuskarten kommt der Betrieb immer wieder
an neue Anschriften. Zur Zeit sind 300
Kundenkarten im Umlauf. Darüber hinaus setzt
die
Einzelhandelsgärtnerei
auf
weitere
Kundenbindungselemente, wie eine 6-tägige
Frischegarantie für gebundene Sträuße und 10%
Preisnachlass für lose, nicht floristisch bearbeitete
Schnittblumen. Seit einigen Monaten werden
freitags und samstags Wochenendsträuße mit
Schnittblumen der entsprechenden Jahreszeit zu
einem festen Betrag angeboten. Mit dieser
Werbeaktion ist Sabine Kimmes sehr zufrieden, die
Aktion spricht sich rum und die Kundenfrequenz
wird allmählich höher.
Viel Wert legt die Chefin auch darauf, dass immer
fertige Sträuße zu unterschiedlichen Preisen
angeboten werden. Von diesem Angebot machen
gerade die Postkunden, die es eilig haben, immer
mehr Gebrauch. Bewährt hat sich eine
Preisstaffelung in 5-Euro-Schritten von 7 Euro bis
35 Euro. „Der große Strauß geht zwar nicht immer
weg, dafür zieht er aber den zweitgrößten mit", ist
Sabine
Kimmes
überzeugt.
Neben
der
persönlichen Kundenpost setzt die Gärtnerei aber
auch auf regelmäßige Anzeigen in der
Tageszeitung und dem Anzeigenblatt der Region.
Quelle: rheinland-pfalz-report
Wolfgang Bohr (Ahrweiler)