E 11 / ES3 Schutz im IT – System

FAKULTÄT ELEKTROTECHNIK
Komplexpraktikum
E 11 / ES3
Schutz im IT – System
6/2015
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Prof. Dr.-Ing. Ralf-Dieter Rogler
Dipl.-Ing. K. Schellenberger
1
Einleitung
Der Praktikumsversuch „Schutz im IT- System“ soll zur Vertiefung der Kenntnisse zu Wirkungsweise,
Aufbau und Prüfung der Funktion des IT-Netzes und der Funktion von Schutzmaßnahmen in einem
IT-Netz dienen.
Einen prinzipiellen Überblick über die anzuwendenden Schutzmaßnahmen gibt die Pilotnorm DIN
VDE 0100 - 410.
2
Verwendete Formelzeichen
Ia
IB
Id
Abschaltstrom der Schutzeinrichtung
Berührungsstrom durch den menschlichen Körper
Fehlerstrom im Falle des ersten Fehlers. (Der Wert Id berücksichtigt die Ableitströme
und die Gesamtimpedanz der elektrischen Anlage)
Strom, der über den Außenleiter L1 fließt
Nennfehlerstrom
Anlagen-Erdungswiderstand (Erdableitwiderstand zwischen PE und Erde)
Isolationsfehlerwiderstand (Ableitwiderstand der Leiter des Netzes gegen Erde)
Widerstand des Verbrauchers, der bei Körperschluss wirksam ist
Ansprechwert eines A - Isometers
Widerstand eines Außenleiters
Widerstand des menschlichen Körpers
Standortübergangswiderstand
Widerstand des Verbrauchers
Berührungsspannung am Menschen (Spannung über RM )
Vereinbarte Grenze der dauernd zulässigen Berührungsspannung
Leiter L1-Schutzleiter-Spannung
Netznennspannung gegen geerdeten Leiter
Kapazität der Leiter gegen Erde ( Erd-Ableitkapazität )
Fehlerstromschutzschalter
Leitungsschutzschalter
Impedanz der Fehlerschleife
IL1
In
RA
RF
RK
RAW
RL
RM
RÜ
RV
UB
UL
UL1-PE
U0
CE
FI
LS
Zs
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Schutzmaßnahmen
Das IT-System wird dort eingesetzt, wo ein hohes Maß an Betriebs-, Brand- und Unfallsicherheit
gewährleistet werden muss, z.B. in medizinisch genutzten Räumen, im Schiff- und Bergbau und in
Produktionsbereichen die unterbrechungsfrei arbeiten müssen.
In IT - Systemen müssen die aktiven Teile entweder gegen Erde isoliert sein oder über eine
ausreichend hohe Impedanz mit Erde verbunden werden. Deshalb ist es wichtig, dass das IT - Netz
über einen separaten Transformator oder eigenen Generator betrieben wird.
Der Fehlerstrom ist dann beim Auftreten eines Einzelfehlers gegen einen mit dem Schutzleiter
verbundenen Körper oder gegen Erde niedrig. Eine automatische Abschaltung ist nicht gefordert
unter folgenden Voraussetzungen:
1. Körper müssen einzeln, gruppenweise oder gemeinsam geerdet sein
2. Die folgende Bedingung muss erfüllt sein:
RA Id  UL
Der von einem Fehler betroffene Leiter nimmt das Potential des Schutzleiters an. Das Potential der
anderen Leiter gegen den Schutzleiter erhöht sich entsprechend.
Es müssen Maßnahmen getroffen werden um einen ersten Fehler sicher zu erkennen und
schnellstmöglich zu beheben.
Dazu sind in IT-Systemen folgende Geräte zugelassen:
1. Isolationsüberwachungseinrichtungen (IMDs)
Eine IMD muss vorgesehen werden, um das Auftreten eines ersten Fehlers zwischen einem
aktiven Teil und einem Körper oder gegen Erde zu melden. Diese Einrichtung muss ein
hörbares und / oder sichtbares Signal erzeugen, dass solange andauern muss wie der Fehler
besteht. Jedes Gerät muss an die bestehende Anlage angepasst werden.
2. Isolationsfehler-Sucheinrichtungen,
diese sollen bei der schnellen Behebung des ersten Fehlers helfen
Des Weiteren dürfen in IT-Systemen die folgenden Überwachungs- und Schutzeinrichtungen
verwendet werden:
3. Differenzstrom-Überwachungseinrichtungen (RCMs)
4. Überstrom-Schutzeinrichtungen (LS-Sicherung)
5. Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)
Anmerkung: der Schutz bei zwei Fehlern in unterschiedlichen Außenleitern ist nur
sichergestellt, wenn für jedes Verbrauchsmittel eine eigene RCD vorgesehen wird.
Nach dem Auftreten eines ersten Fehlers müssen folgende Bedingungen für die Abschaltung der
Stromversorgung im Falle eines zweiten Fehlers, der sich auf einem anderen Außenleiter ereignet,
erfüllt werden:
1. Wenn die Körper durch Schutzleiter miteinander verbunden und gemeinsam über dieselbe
Erdungsanlage geerdet sind, gelten die gleichen Bedingungen wie beim TN-System.
2. Wenn die Körper gruppenweise oder einzeln geerdet sind, gelten die gleichen Bedingungen wie
für ein TT-System.
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3
4
Versuchsaufgaben
Hinweis: Die Messungen 4.1. - 4.4. werden am Messplatz 1 durchgeführt, die Messungen 4.5.- 4.7.
am Messplatz 2.
4.1
Funktionstest eines IT-Netzes (Messplatz 1)
Bauen Sie die Schaltung nach Bild 1 auf bzw. kontrollieren Sie diese.
(Die als "optional" gekennzeichneten Geräte sollen zuerst noch nicht angeschlossen werden.)
LS
RL
L1
A
L2
A
L3
A
V
V
V
PE
RM
Z<
RA
optional
RF
CE
a RV b
optional
RÜ
RÜ
Erde
Bild 1 : Allgemeine Grundschaltung für Messplatz 1 für die Aufgaben 4.1 - 4.4
Erforderliche Geräte (Messplatz 1):
*
*
*
*
*
*
*
*
*
Dreiphasen-Anschlusseinheit mit Schaltern (Leybold-Platte, im Bild 1 nicht dargestellt)
Transformator (IT-gerecht ohne Verbindung zwischen Sternpunkt und Erde)
Grundplatte 1 (IT - Netz mit LS-Sicherung und symbolischen Leitungswiderständen je 2 )
Grundplatte 2 (3 Leitungsschutzschalter, variierbarer Erdableitwiderstand RA
Grundplatten 3/1 und 3/2 (mit variierbaren Erdableitkapazitäten und -Fehlerwiderständen)
Grundplatte 5/1 (Verbraucher, Körperschlussfehler "a" ( ....... Ω) und "b" ( ....... Ω) , RV = 3100 Ω)
Grundplatte "Modellmensch" mit RM = ........ Ω und variierbarem RÜ
8 Messgeräte (Multimeter, Typ Metrahit)
Grundplatten 6, 7, 8 mit verschiedenen Isolationsmessgeräten („ Z < “)
4.1.1. Inbetriebnahme der Anlage
Betreiben Sie das Modellnetz zuerst ohne Isolationsmessgerät, ohne Verbraucher und ohne Modellmensch. Stellen Sie die Konfiguration nach Tabelle 1a ein.
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4
- Messen Sie alle Leiterströme und –Spannungen.
CE (1,2,3)
RF(1,2,3)
RA
(F)
(k)
()
0,10
330
50
0,66
47
50
0,66 / 0,22 / 0,10 47 / 150 / 330
50
Tabelle 1a: Messwerte bei fehlerfreiem Netz
IL1
(mA)
IL2
(mA)
IL3
(mA)
UL1-PE
(V)
UL2-PE
(V)
UL3-PE
(V)
- Beurteilen Sie die unterschiedlichen Ergebnisse in Bezug auf Netzgröße und -Symmetrie
4.1.2. Messung bei einem Fehler vernachlässigbarer Impedanz
Überprüfen sie die Theorie, dass ein erster Fehler im IT-Netz nicht zu gefährlichen Fehlerströmen,
jedoch zu bestimmten Veränderungen des Spannungspotentials aller Leiter führt.
- Verbinden Sie dazu den Leiter L1 auf der Verbraucherseite direkt mit dem Schutzleiter (PE).
- Messen Sie alle Leiterströme und –Spannungen bei den angegebenen Netzkonfigurationen.
CE (1,2,3)
RF(1,2,3)
RA
(F)
(k)
()
0,10
330
0
0,66
47
0
0,66 / 0,22 / 0,10 47 / 150 / 330
0
Tabelle 1b: Messwerte bei Erdschluss an L1
IL1
(mA)
IL2
(mA)
IL3
(mA)
UL1-PE
(V)
UL2-PE
(V)
UL3-PE
(V)
- Inwiefern wird die die Theorie bei dem hier verwendeten Modell bestätigt?
4.1.3. Überprüfung der Normkonformität bei verschiedenen Netzkonfigurationen
- Zeichnen Sie den Weg des Fehlerstroms Id bei einem Körperschluss vernachlässigbarer Impedanz
(Erdschluss L1-PE) in diesem IT - Drehstromnetz.
- Stellen Sie fest wo der Gesamtfehlerstrom Id messbar ist.
- Übertragen Sie die zutreffenden Messwerte aus Tabelle 1b in Tabelle 1c.
- Berechnen Sie anhand der geforderten Bedingung (RA * Id ≤ UL) den jeweils maximal zulässigen
Erdableitwiderstand RA.
CE
(F)
RF
(k)
RA
()
0,10
330
0
0,66
47
0
Tabelle 1c: Kontrolle der Normkonformität
Id(gem.)
(mA)
UL (Vorgabe)
(V)
RA max (ber.)
()
- Erreicht das vorhandene Modellnetz in beiden Konfigurationen die geforderten Werte?
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5
4.2
Messung bei direkter Berührung
Überprüfen sie die Theorie, dass die direkte Berührung eines aktiven Leiters bei einem intakten ITNetz nicht zu einer gefährlichen Berührungsspannung führt.
4.2.1. Feststellung der Abhängigkeit der Messwerte von der Erdableitkapazität (CE )
- Bringen Sie anstatt der direkten Kabelverbindung den Modellmenschen in direkten Kontakt mit L1.
- Messen Sie alle Leiterströme und –Spannungen sowie Berührungsstrom und –Spannung bei den
angegebenen Netzkonfigurationen.
CE
RF
RA
RÜ
IL1
IL2
IL3
UL1-PE UL2-PE UL3-PE
(F) (k)
()
(k) (mA) (mA) (mA) (V)
0,10 150
0
10
0,22 150
0
10
0,66 150
0
10
0,10 150
0
0,22
0,22 150
0
0,22
0,66 150
0
0,22
Tabelle 2: Messwerte in Abhängigkeit von CE und RÜ
-
(V)
(V)
IB
UB
IB
UB
(gem.)
(gem.)
(ber.)
(ber.)
(mA)
(V)
(mA)
(V)
Erfassen Sie die Abhängigkeit des Stromes IB hinsichtlich der Größe des Netzes und hinsichtlich RÜ
Tragen Sie die Funktionen IL1, IL2, IL3 = f (CE) für RF = 150 k und RÜ = 220  bzw. 10 kΩ auf.
Tragen Sie die Funktionen IB = f (CE) für RF = 150 k und RÜ = 220  bzw. 10 k auf.
Berechnen Sie den Körperstrom und die Körperspannung und vergleichen Sie diese mit den
Messwerten.
4.3
Messungen bei indirekter Berührung (Körperschluss)
Überprüfen Sie ob das Modell-IT-Netz in allen angegebenen Konfigurationen bei indirekter Berührung
beim ersten Fehler sicher ist.
- Verbinden Sie dazu die Grundplatte 5/1 („Gerät der Schutzklasse 1“) mit dem Netzmodell
- Verbinden Sie die "Hand" des Modellmenschens mit dem "Metallgehäuse" des Modellgerätes.
4.3.1. Messwerte bei angeschlossenem fehlerfreien Verbraucher
- Messen Sie alle Leiterströme und –Spannungen bei der angegebenen Netzkonfiguration.
CE (1,2,3)
RF(1,2,3)
RA
(F)
(k)
()
0,66
47
50
Tabelle 3a: Messwerte ohne Körperschluss
IL1
(mA)
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IL2
(mA)
IL3
(mA)
UL1-PE
(V)
UL2-PE
(V)
UL3-PE
(V)
6
4.3.2. Messwerte bei Körperschluss bei unterschiedlichen Erdableitkapazitäten (CE )
- Erzeugen Sie bei den folgenden Messungen mittels Steckbrücke einen Körperschluss bei "b".
- Messen Sie die Ströme IL1, IL2, IL3, sowie IB (*) und UB beim unterschiedlichen CE, RA und RÜ.
(*: Sollte die Anzeige stark schwanken, entfernen Sie auf Grundplatte 3/1 die Brücke an CE bei L3 für einige Sekunden)
CE
RF
RA
RÜ
IL1
IL2
IL3
(mA)
(mA)
(mA)
(F)
(k)
()
(k)
0,10
150
800
10
0,22
150
800
10
0,66
150
800
10
0,10
0,22
150
800
0,22
150
800
0,22
0,66
150
800
0,22
Tabelle 3b: Messwerte in Abhängigkeit von CE und RÜ bei RA = 800 
CE
RF
RA
RÜ
IL1
(mA)
(F)
(k)
()
(k)
0,10
150
50
10
0,22
150
50
10
0,66
150
50
10
0,10
0,22
150
50
0,22
150
50
0,22
0,66
150
50
0,22
Tabelle 3c Messwerte in Abhängigkeit von CE und RÜ bei RA = 50 
-
IB
(mA)
UB
(V)
*
IB
(mA)
UB
(V)
Tragen Sie die Funktionen IB ; UB = f (CE ) für RÜ = 220  bzw. 10 k und RF = 150 k bei
RA = 800  und 50  auf.
4.3.3.
Messwerte bei unterschiedlichen Isolationsfehlerwiderständen (RF)
- Messen Sie die Ströme IL1, IB und UB beim unterschiedlichem RF. (Körperschluss bei b)
CE
RF
RA
(F)
(k)
()
0,22
330
800
150
0,22
800
47
0,22
800
Tabelle 3d: Messwerte in Abhängigkeit von RF
-
RÜ
(k)
0,22
0,22
0,22
IL1
(mA)
IB
(mA)
Tragen Sie die Funktionen IB ; UB = f (RF ) für RÜ = 220  und CE = 0,22 µF bei
RA = 800  auf.
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UB
(V)
7
4.3.4. Messungen bei unterschiedlichem Erdableitwiderstand (RA )
- Messen Sie die in Tabelle 3d angegebenen Werte bei direkter Berührung von L1 bei verschiedenen
Isolations-Fehlerwiderständen (Körperschluss bei "b")
CE
RF
RA
(F)
(k)
()
0,66
150
0
0,66
150
50
0,66
150
800
0,66
150
∞
Tabelle 3e: Messwerte in Abhängigkeit von RA
RÜ
(k)
0,22
0,22
0,22
0,22
IL1
(mA)
IB
(mA)
UB
(V)
- Tragen Sie die Funktionen IB, UB = f (RA) für CE = 0,66 F und RÜ = 220  auf.
- Fassen Sie zusammen, welche Abhängigkeiten des Stromes IB es hinsichtlich der Größe des
Netzes (CE, RF) und der Größe von RÜ und RA gibt und bei welchen Konfigurationen gefährlich
hohe Werte auftreten.
4.4
Schutz durch Isolationsüberwachungsgeräte
Bei den folgenden Messungen soll die richtige Funktion verschiedener Isolationsmessgeräte überprüft
werden.
4.4.1. Messung mittels A - Isometer IRDH 265-4
-
Entfernen Sie den Körperschluss und überbrücken Sie die Strommessgeräte IL1 bis IL3.
Schließen Sie das o.g. Isometer (Grundplatte 6) an die bei Aufgabe 4.3. verwendete Schaltung an.
Das Gerät beginnt nach Einschalten der Netzspannung sofort mit der ersten Messung,
Zu diesem Zweck überlagert das Messgerät das Netz mit einem Gleichstrom
je nach Größe des Netzes (CE !) kann das einige Sekunden in Anspruch nehmen.
Notieren Sie den angezeigten Widerstandswert
Notieren Sie ob ein Fehler (Signal 1 und ggf. Signal 2) angezeigt wird.
wenn nach Änderung der Konfiguration kein neuer Wert erscheint, am A-Isometer "Reset" drücken
Wenn sich der Wert verschlechtert, sollte er vom Messgerät automatisch aktualisiert werden
Die Warnanzeige muss immer vom Bediener zurückgesetzt werden
CE
L1-L3
(F)
RF
L1
(k)
330
150
47
150
150
150
RF
RF
RA
Anspr.Anspr.RF res
Signal 1 Signal 2
L2
L3
wert RAW1 wert RAW2 (gem.)
ja / nein ja / nein
(k)
(k)
(k)
()
(k)
(k)
330
330
0,10
800
50
30
150
150
47
47
0,66
150
150
800
50
30
0,10
150
150
50
330
330
0,10
800
50
30
47
150
330
Tabelle 4a: Messwerte mit dem A - Isometer IRDH 265-4 in Abhängigkeit von CE, RF und RA
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8
- Messen Sie bei Körperschluss auch die Werte UB und IB für Rü = 220 .
CE
RF
RA Körper- Anspr.Anspr.RF res
IB
UB
L1-L3 L1-L3
schluss wert RAW1 wert RAW2 (gem.)
(mA)
(V)
(k)
bei
(F)
(k)
()
(k)
(k)
0,10
330
800
a
50
30
0,10
330
800
b
50
30
Tabelle 4a: Messwerte mit dem A - Isometer IRDH 265-4 bei Körperschluss
Signal 1 Signal 2
ja / nein ja / nein
- Beurteilen Sie die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme für verschiedene Netzkonfigurationen.
- Für welches Netz (mit welchen Konfigurationen) wäre die momentane Einstellung des Messgerätes
zur Feststellung von Isolationsfehlern geeignet?
4.4.2. Messung mit A-Isometer D 207 M
- Schaltung wie zuvor, entfernen Sie den Körperschluss und wechseln Sie das Isometer (Platte 7)
- schließen Sie zur Kontrolle ein Ohmmeter an die vorgesehenen Buchsen an. (Polarität beachten)
- Lesen Sie die Messwerte am D-207 ab. (Das Ohmmeter zeigt das 5-fache des wahren Wertes an)
CE L1-L3
(F)
0,10
RF L1
(k)
330
150
47
RF L2
(k)
330
150
47
RF L3
(k)
330
150
47
RA
()
Anspr.-wert
RAW1 (k)
800
40
RF res
(k)
Signal
ja / nein
0,66
800
150
150
150
40
0,10
50
Tabelle 4c: Messwerte mit dem A - Isometer D-207 in Abhängigkeit von CE, RF und RA
CE L1-L3 RF L1-L3
RA
Anspr.-wert
RF res
Körper(F)
(k)
() schl. bei
RAW1(k)
(k)
0,10
330
800
b
40
Tabelle 4d: Messwerte mit dem A - Isometer D-207 bei Körperschluss
IB
(mA)
UB
(V)
Signal
ja / nein
4.4.3. Messung mit A - Isometer IRG 140 P
- Schaltung wie zuvor, entfernen Sie den Körperschluss und wechseln Sie das Isometer (Platte 8)
- Dieses Gerät kann keinen Widerstandswert anzeigen, es besitzt nur eine Fehlersignal-Anzeige
CE
L1-L3 (F)
RF L1
RF L2
RF L3
RA
(k)
(k)
(k)
()
330
330
330
0,10
800
150
150
150
Tabelle 4e: Messwerte mit dem A - Isometer IRG 140 P
CE L1-L3
(F)
RF L1-L3
(k)
RA
()
Anspr.-wert RAW1
(k)
Körperschl. Anspr.-wert
bei
RAW1 (k)
40
IB
(mA)
0,10
330
800
b
40
Tabelle 4f: Messwerte mit dem A - Isometer IRG 140 P bei Körperschluss
E 11
Signal
ja / nein
UB
(V)
Signal
ja /
nein
9
Hinweis: wechseln Sie jetzt ggf. zu Messplatz 2.
4.5
Schutz im IT-Netz durch ein Isolationsmessgerät, Leitungsschutzschalter und RCD´s
(Messplatz 2)
LS
RL
L1
A
L3
PE
A
Z<
optional
RA
RF
a RV b
optional
RM
c RV d
optional
CE
RÜ
Erde
Bild 2: Allgemeine Schaltung für die Aufgaben 4.5 - 4.7
(Die mit "optional" gekennzeichneten Geräte werden nicht für jeden Test benötigt.)
Erforderliche Geräte (Messplatz 2):
*
*
*
*
*
*
*
*
IT-Anschlusseinheit mit Schalter, LS-Sicherung ........ A, Leiterwiderstand ...... , variierbarem RA
Platte mit Isolationsmessgerät "Isolationswächter", eingestellter RAW 5 kΩ
Platte mit Erdableitkapazitäten (CE, je 0,1 µF) und Isolations-Fehlerwiderständen (RF, je 130 k)
Platten mit FI-Schutzschalter (IΔN=30 mA)
Platte "Modellmensch" mit RKörper = ........ Ω, 2 mal RArm = ........ Ω und variierbarem RÜ
Platte mit Verbraucher („ 5 “ ), (Körperschluss bei a = ….. Ω, b = ….. Ω, RV ca. 3 kΩ )
Platte 5/2 mit Verbraucher, (Körperschluss bei c = ….. Ω, bei d = ….. Ω, RV ca.3 kΩ)
5 Messgeräte (Multimeter, Typ Metrahit)
4.5.1. Inbetriebnahme des IT-Netzes an Messplatz 2
Betreiben Sie das Netz zuerst ohne Isolationsüberwachung, ohne RCD, ohne Verbraucher und ohne
Modellmensch. Kontrollieren Sie den Aufbau der Schaltung. Stellen sie die Konfiguration nach
Tabelle 5a ein.
E 11
10
- Schließen Sie die erforderlichen Messgeräte zum Messen des Leiterstromes IL1, des Stromes IRA
(zwischen PE und Erde) sowie der Spannungen UL1-PE und UL2-PE an.
- Das Isolationsmessgerät soll erst bei der 2. Messung angeschlossen werden.
CE
RF
RA
IsolationsFehler
Messgerät.
(F)
(k)
()
0,10
130
47
ohne
ohne
0,10
130
47
ohne
angeschlossen
Tabelle 5a: Messwerte bei fehlerfreiem IT-Netz
IL1
(mA)
IRA
(mA)
UL1-PE
(V)
UL3-PE
(V)
- Vergleichen Sie die Höhe des Stromes IL1 ohne und mit angeschlossenem Isolationswächter.
4.5.2. Messung bei einem Fehler vernachlässigbarer Impedanz
Überprüfen sie die Theorie, dass ein erster Fehler im IT-Netz nicht zu gefährlichen Fehlerströmen,
jedoch zu bestimmten Veränderungen des Spannungspotentials aller Leiter führt.
- Verbinden Sie dazu den Leiter L1 auf der Verbraucherseite direkt mit dem Schutzleiter (PE).
- Messen die Sie Leiterströme und –Spannungen bei den angegebenen Netzkonfigurationen.
CE
RF
RA
Fehler
(F)
(k)
()
0,10
130
0
L1 - PE
Tabelle 5b: Messwerte bei Erdschluss von L1
IL1
(mA)
IRA
(mA)
UL1-PE
(V)
UL3-PE
(V)
- Notieren Sie Ihre Beobachtungen.
4.5.3. Überprüfung der Normkonformität dieses IT-Netzes
- Skizzieren Sie den Weg des Fehlerstroms bei einem Körperschluss vernachlässigbarer Impedanz
(z.B. Erdschluss L1-PE) in diesem IT - Drehstromnetz.
- Stellen Sie fest wo der Gesamtfehlerstrom Id messbar ist.
- Übertragen Sie den zutreffenden Messwert aus Tabelle 5b in Tabelle 5c.
- Berechnen Sie anhand der geforderten Bedingung (RA * Id ≤ UL) den jeweils maximal zulässigen
Erdableitwiderstand RA.
CE
RF
RA
(F)
(k)
()
0,1
130
0
Tabelle 5c: Kontrolle der Bedingung RA * Id ≤ UL
Id(gem.)
(mA)
- Erreicht das vorhandene Modellnetz die geforderten Werte?
E 11
UL (Vorgabe)
(V)
RA max (ber.)
()
11
4.6. Verhalten des IT-Systems bei Auftreten eines zweiten Fehlers
Bei Auftreten eines zweiten Fehlers ist auch das IT-Netz nicht mehr als sicher anzusehen. Je
nachdem ob der zweite Fehler denselben oder einen anderen Leiter betrifft muss hier das Netz oder
der betroffene Verbraucher ggf. sofort abgeschaltet werden.
4.6.1. Messungen bei einem Körperschluss und einem Fehler in einer Netzzuleitung
Testen Sie das IT-Netz zuerst ohne FI-Schutzschalter. Achten Sie bei Ihrem weiteren Vorgehen auf die
Einhaltung einer Bus-artige Netzstruktur und schließen Sie weitere Verbraucher als Abzweige vom
Hauptnetz an (siehe Bild 2).
- Schließen Sie zuerst den Verbraucher mit der Vorsatzplatte 5 an.
- Stellen Sie eine Verbindung zwischen der "Hand" des Modellmenschen und dem
"Verbrauchergehäuse" her. Belassen Sie bei allen weiteren Tests RÜ bei 220 .
- Verbinden Sie das Ende der Leitung L1 (bzw. L3 laut Tabelle 6a) mit PE.
- Messen Sie die angegebenen Ströme und Spannungen für verschiedenen Fehlerkombinationen
- Kontrollieren Sie ob das A-Isometer alle ersten Fehler erfasst und ob die LS-Sicherung auslöst.
Achtung! Es könnte vorkommen dass ein Fehlerstrom > 1 A auftritt, der die LS-Sicherung nicht sofort
auslöst, jedoch gefährlich für die verwendeten Bauteile ist. Er kündigt sich durch Geräusche an der LSSicherung an. Bitte sofort ausschalten! Vor Beginn der Messungen beim Messgerät für IL1 den 20A-Messbereich einstellen!
Den Körperschluss a bzw. b immer erst nach dem Einschalten des Netzes stecken!
RA
Körper- Verbind. IL1
IRA
schluss PE
bei
zu
(A)
(mA)
()
1000 ohne
ohne
a
ohne
L1
a
L1
b
L1
a
L3
b
L3
Tabelle 6a: Messwerte bei zwei Fehlern
UL1-PE
UL3-PE
UB
(V)
(V)
(V)
LS –
Auslös.
ja / nein
RISO
Meldung
ja / nein
!
!
- Interpretieren Sie die Messergebnisse.
4.6.2 Verhalten des Systems bei Verwendung eines FI-Schutzschalters
- Skizzieren Sie den Weg des Fehlerstromes für einen Körperschluss bei "a" und einer gleichzeitigen
Verbindung zwischen L1 und PE am Ende der Leitung.
- Diskutieren Sie wo der FI-Schutzschalter angeschlossen werden muss, damit dieser anstatt dem LSSchalter auslöst. Neben der höheren Sicherheit besteht der Vorteil darin, dass der RCD beim 2.
Fehler dann nur das wirklich defekte Gerät abschalten würde statt dem gesamten IT-Netz.
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Achtung! Es könnte vorkommen dass ein Fehlerstrom > 1 A auftritt (siehe 4.6.1.)!
RA
Körper- Verbind IL1
IRA
UL1-PE UL3-PE UB
RCD
schluss PE
Auslös.
bei
zu
(A)
(mA)
(V)
(V)
(V)
ja / nein
()
1000 ohne
L1
00
a
L1
b
L1
a
L3
b
L3
Tabelle 6b: Messwerte für einen Verbraucher bei zwei Fehlern, mit FI-Schutz
LS –
RISO
Auslös. Meld.
ja / nein ja / nein
!
!
Falls der FI-Schutzschalter nicht in beiden kritischen Fällen ausgelöst hat, korrigieren Sie dessen
Position und wiederholen Sie die Messungen.
4.7. Schutz bei zwei Verbrauchern
- Nutzen Sie die Schaltung von Messung 4.6, entfernen Sie ggf. den Erdkurzschluss und den
Körperschluss.
- Schließen Sie jetzt einen zweiten Verbraucher (5/2) an das Ende des IT-Netzes an (siehe Bild 2)
und verbinden Sie diesen mit dem anderen Arm des Modellmenschens.
4.7.1. Verhalten des Systems bei zwei Körperschlüssen
- Skizzieren Sie den Stromverlauf für einen Körperschluss a bei Verbraucher 1 und Körperschluss d
bei Verbraucher 2. Überlegen Sie, wo der FI-Schutzschalter eingebaut werden sollte.
Achtung! Es könnte vorkommen dass ein Fehlerstrom > 1 A auftritt (siehe 4.6.1.)
RA
Körper- Körper- IL1
IRA
UL1-PE
schl. 1 schl. 2
bei
bei
(A)
(mA)
(V)
()
1000 ohne
ohne
ohne
c
a
c
b
c
b
d
a
d
Tabelle 7a: Messwerte für zwei Verbraucher
UL3-PE
UB
(V)
(V)
RCD
LS –
RISO
Auslös. Auslös. Meld.
ja / nein ja / nein ja / nein
!
!
- Interpretieren Sie die Messergebnisse im Zusammenhang mit dem Schaltbild.
- Falls der FI-Schutzschalter nicht in allen kritischen Situationen ausgelöst hat, diskutieren Sie ob eine
andere Position oder ein zweiter RCD nützlich wäre und wo der Anschluss erfolgen müsste.
- (Optional: Testen Sie Ihre Schaltung!)
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4.7.2. Verhalten des Systems bei Körperschluss und gleichzeitiger direkter Berührung
- Nutzen Sie wieder die Schaltung von Bild 2, jedoch ohne den 2. Verbraucher. Entfernen Sie ggf. den
2. RCD und den Körperschluss (Steckbrücke)
- Schließen Sie den Arm des Modellmenschens an das Ende des Leiters L1 (hinter dem RCD) an.
- Skizzieren Sie das Ersatzschaltbild für einen Körperschluss a bei Verbraucher 1 und eine direkte
Berührung des Leiters L1 durch den Modellmenschen. Diskutieren Sie ob hier für den
Modellmenschen eine Gefahr bestehen könnte.
Führen Sie die Messungen nach Tabelle 7b aus (zuerst ohne Körperschluss).
Achtung! führen Sie die Messung in Zeile 2 zügig aus und entfernen Sie danach sofort den
Körperschluss, um die Bauelemente nicht zu überlasten.
Für den 2. Teil der Tabelle schließen Sie den Arm des Modellmenschens in der Mitte des Netzes vor
dem FI-Schutzschalter (z.B. am Isolationstester) an. Testen Sie wieder alle 3 Zustände.
- Falls der FI-Schutzschalter nicht in allen kritischen Situationen ausgelöst hat, diskutieren Sie ob eine
andere Position oder ein zweiter RCD nützlich wäre und wo der Anschluss erfolgen müsste.
- (Optional: Testen Sie Ihre Schaltung!)
Im 3. Teil der Tabelle testen Sie die Situation ohne angeschlossenen FI-Schutzschalter.
Achtung! Es könnte vorkommen dass ein Fehlerstrom > 1 A auftritt (siehe 4.6.1.)
RA
Körper- Berüh- IL1
IRA
UL1-PE UL3-PE UB
RCD 1
schl. 1 rung
Auslös.
L1
bei
(A)
(mA)
(V)
(V)
(V)
ja / nein
()
ohne
Ende
1000 a
Ende
b
Ende
ohne
Mitte
1000
a
Mitte
FI-Schutzschalter überbrückt
a
Mitte
!
Tabelle 7b: Messwerte bei Körperschluss und direkter Berührung
LS –
RISO
Auslös. Meld.
ja / nein ja / nein
!
!
Diskutieren Sie anhand des Schaltbildes den Weg des Fehlerstromes bei direktem Berühren des
Leiters am Ende oder in der Mitte des Leiters L1
Hinweis: Wechseln Sie jetzt ggf. zu Messplatz 1.
4.8. Zusammenfassung
- Notieren Sie nach Absolvierung aller Messungen als Zusammenfassung nochmals alle Situationen,
die zu einer Gefahr für den Modellmenschen werden können und nennen Sie Maßnahmen, mit
denen das verhindert werden kann.
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5 Vorbereitungsaufgaben
1. Welche Maßnahmen gibt es zum Schutz gegen direktes Berühren?
2. Welche Maßnahmen gibt es zum Schutz bei indirektem Berühren?
3. Erläutern Sie die verschiedenen Netzformen!
4. Nennen Sie Anwendungsgebiete des IT - Systems und deren Besonderheiten!
5. Welche Schutzmaßnahmen sind im IT - System zulässig?
6. Erläutern Sie die prinzipielle Wirkungsweise eines Isolationsüberwachungsgerätes!
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Literatur
/1/
DIN VDE 0100 - 410
/2/
DIN VDE 0100 - 540
/3/
DIN VDE 0100 - 600
/4/
Hofheinz, Wolfgang: Schutztechnik mit Isolationsüberwachung, 4. Auflage, Berlin; Offenbach;
VDE - Verlag, 1993
/5/
Kiefer, G.; Schmolke, H.,: VDE 0100 und die Praxis: 15. Auflage, Berlin; Offenbach, VDEVerlag, 2014
/6/
Hösl, Alfred;: Elektroinstallation, 18. Auflage, Heidelberg, Hütig Verlag,
2003, S87 - 91
/7/
Unfallverhütungsvorschrift VBG 4 (neu: DGUV-V3)
/8/
/9/
Hörmann / Niehaus / Schröder : Schnelleinstieg in die neue DIN VDE 011-410 (VDE 0100-410):
2007-06, VDE - Verlag, 2007
Hofheinz, Wolfgang: Fehlerstromüberwachung in elektrischen Anlagen, 2002
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