sprich mit mir! - Christa Maly-Zach

D r. m e d . U l r i k e G ü d e l - B a n i s
SPRICH MIT MIR!
Kommunikation energetisch beleuchtet
Mein Praxisalltag seit fast
30 Jahren ist geprägt von
Kommunikation. Zu mir
kommen Menschen, die an
Körper, Seele oder Geist
erkrankt sind und sich von
mir Erklärungen erwarten, die ihnen helfen können, ihren persönlichen
Heilungsweg zu finden.
Dabei steht natürlich das
Gespräch im Mittelpunkt
– und es fällt mir auf, dass
das immer wieder ein
Abenteuer ist und jedes
Gespräch anders verläuft.
Manchmal kommt es mir
sogar so vor, als „spreche etwas aus mir“, das
ich keinesfalls so intendiert und noch viel weniger bewusst so gesteuert habe. Und doch scheinen es gerade diese „intuitiven Momente“ zu sein,
die im Patienten etwas
in Bewegung bringen,
zur Veränderung beitragen, Bewusstsein wecken
und Kräfte freisetzen.
WAS IST ALSO DER KERN
VON KOMMUNIKATION?
Einer spricht, einer hört hin
– dann spricht der andere
und der eine ist aufmerksamer Hörer. Auf diese
Weise entsteht im besten
Falle ein „Flow“, ein tiefes
Verständnis für einander
und ein Spiegeleffekt, der
uns hilft, das zu beleuchten, was bisher im Dunkeln
lag. In der Kommunikation
geht es aber weit vielschichtiger zu, als es auf
den ersten Blick erscheint.
Denn wir transportieren
mit unseren Worten nicht
nur Sachverhalte wie „Die
Ampel ist rot“, sondern
es schwingen immer auch
unsere Gefühle mit. Im
obigen Beispiel vielleicht:
„Hilfe, hast Du das nicht
gesehen, ich habe Angst
vor einem Unfall …“ Und
in den Formulierungen,
die wir wählen, kann
auch ein Appell verborgen sein, wie „Fahr bitte
langsamer, aufmerksamer
und vorsichtiger – ich erlebe Dich als abgelenkt“.
Zudem kann der Satz „Die
Ampel ist rot“ mit höchst
unterschiedlicher Tonlage und Lautstärke gesagt
werden und damit andere Botschaften vermitteln.
Wenn wir also kommunizieren, tun wir das als
Gesamtpersönlichkeit – mit
all unseren Wünschen, Erwartungen, Erfahrungen,
Enttäuschungen, seelischen
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Wer es nicht gewohnt ist,
gehört zu werden, verstummt
leichter oder meint, er oder
sie habe eh nichts zu sagen.
Wunden und Begrenzungen.
So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass
so oft aneinander vorbei geredet wird – oder
dass jemand über einen
anderen sagt: „Mit dem
kann ich nicht reden“.
WARUM IST DAS SO?
Sender und Empfänger – in
diesem Fall also die beiden
Menschen, sollten wie ein
Radio einigermassen ähnlich
eingestellt sein, damit die
„Musik“ klar gehört werden
kann. Wenn zwei Menschen
einen sehr unterschiedlichen Erfahrungshorizont
haben oder sich von ihrer
Mentalität stark unterscheiden, bedarf es besonders
wacher Aufmerksamkeit, um sicherzustellen,
dass wirklich beide über
das Gleiche sprechen.
Wer es gewohnt ist, für
sich alleine zu entscheiden, wird vielleicht wenig
Verständnis für einen anderen aufbringen, der vor
einer Entscheidung immer
bedenkt, wie sich seine Aktionen auf seine Familie oder
enge Freunde auswirken.
Für die Fähigkeit zur Kommunikation ist es außerdem
bedeutsam, ob wir schon als
Kinder unsere Meinung äußern durften – oder eben
nicht. Wer es nicht gewohnt
ist, gehört zu werden, verstummt leichter oder meint,
er oder sie habe eh nichts
zu sagen. So einen Menschen aus der gelernten
Defensive zu locken kann
dann ein mühsames Unterfangen werden.
Darüber hinaus gibt es auch
zwischen den Geschlechtern große Unterschiede
in der Art, wie sie kommunizieren. So wird Frauen
nachgesagt, sie redeten
am liebsten über Beziehungen und pflegen einen
emotionalen Sprachstil, der
die Übereinstimmungen
sucht und die Auseinandersetzung meidet. Männer
redeten öfter über sachliche oder technische
Belange und würden sich
über die gefühlsmäßigen
WAS GESCHIEHT
DENN NUN BEI DER
KOMMUNIKATION?
Wir benutzen unsere
Stimmbänder, die Atemluft und unser Gehör.
Menschen, die nicht hören
können, können von den
Lippen ablesen oder sich
der Gebärdensprache bedienen. Wir nutzen aber auch
unser Gehirn, um Fragen
zu formulieren, Gesagtes
zu verstehen und unsere
Schlüsse daraus zu ziehen.
Worüber reden Menschen
am liebsten? Über das,
was ihnen derzeit am meisten am Herzen liegt …
Womit wir bereits mitten in der energetischen
Betrachtung sind: Zur Kommunikation wird benötigt:
U Hals
U Hirn
U Herz
Der Hals beherbergt die
Stimmbänder. Er ist zugleich
die Etage des Stoffwechsels, des Austausches, der
Schilddrüse und gilt in der
Psychologie als Sitz des
Vaters und anderer Autoritäten, was auch im
volkstümlichen Satz zum
Ausdruck kommt: „Die
Angst sitzt mir im Nacken“.
Der Hals ist aber auch die
Engstelle zwischen Herz und
Hirn und stellt als „Gefühlstor“ eine Barriere dar, die
darüber entscheidet, welche
Gefühle „herausdürfen“ und
welche man lieber herunterschluckt. Mehr dazu später.
Das Hirn ist unser Computer, quasi die große
Festplatte, auf der alle
Erlebnisse gespeichert
werden. Sind Erlebnisse
schmerzhaft oder unangenehm, können sie sich
einen Weg ins Schmerzgedächtnis bahnen, wie die
neuen Forschungen von
Prof. Dr. Joachim Bauer eindrucksvoll belegen. Das
Gehirn kann bei seiner Arbeit auf ein großes Archiv
an Erfahrungen oder ähnlichen Vorkommnissen
zurückgreifen. Es arbeitet eher rational, überlegt
und analytisch. (=Denken)
Das Herz ist der Sitz unserer Gefühle, unserer
Stimmung und unseres Antriebs. Das Energiefeld des
iÀâi˜ÃʈÃÌÊ£äää“>Ê}ÀŸßer als das Energiefeld
des Gehirns und ist in der
Lage, riesige Datenmengen in kürzester Zeit zu
erfassen und intuitiv die
richtige Entscheidung zu
fällen. Dem Herzen ordnen wir die Qualitäten
von Vertrauen, Hoffnung,
Liebe, Zuversicht, Freude
und Humor zu. (= Fühlen)
Befinden sich Herz und
Hirn im Einklang und ist
der Hals energetisch frei,
dann entsteht der Flow,
von dem ich vorhin sprach.
Fehlt jedoch auf Herzebene das Vertrauen, ist der
Hals durch einen „Schock“
blockiert oder das Gehirn
durch zu viele Gebote oder
Verbote überfordert, dann
leidet die Kommunikation.
Dann bleiben wesentliche
Dinge ungesagt, aus Angst,
Hemmung, Misstrauen, Mangel an Rückgrat
oder anderen Motiven.
Und wenn wir damit nicht
gleich alle Lügner werden,
so schleicht sich doch in un-
© by MehmetYunusYesil | Fotolia
Inhalte weniger Gedanken
machen. Kein Wunder sei
es demnach, dass Männer
und Frauen so oft aneinander vorbei reden und beide
die Kommunikation als
wenig ergiebig empfinden.
sere Kommunikation das
Virus des Verschweigens,
Schönredens oder Auslassens ein.
Es bringt uns aber nicht
weiter, wenn wir geschockt
wie das Karnickel vor der
Schlange schweigend erstarren oder in der uns
zugedachten Opferrolle resignieren. Es hilft uns nicht,
wenn wir versuchen, einem
anderen die Schuld an unserem Elend zuzuschieben.
WAS ALSO BRAUCHT ES?
V…Ê>ÀLiˆÌiÊÃiˆÌÊ£{Ê>…Ài˜Ê
mit der PSE als Werkzeug
der Positiven Selbst-Entfaltung. Dabei frage ich
den Körper – über Kinesi-
ologie, ein Testgerät und
bestimmte homöopathische
Informationen –, wo die
größten und bedeutsamsten Energieblockaden
sitzen und wie es gelingen
kann, diese aufzulösen
oder zu transformieren.
Wenig überraschend sind
es in Mitteleuropa vor
allem die Halsblockaden, die am häufigsten
auftreten. Wir leben im
Kommunikationszeitalter und werden mit
Nachrichten, Informationen und scheinbar
grenzenloser Kommunikation überflutet – man
denke nur an WLAN, Handys, Internet, Bluetooth,
Fernsehen, Radio usw.
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WAS SITZT UNS IM
HALS?
In der PSE gibt es im Hals
zwei große Blockaden:
UÊ -V…œVŽÃÌ>ÀÀiÊ`iÀÊiv؅i
UÊ "«viÀÊ`iÀÊ1“ÃÌB˜`i]Êifühl, im falschen Film zu
sein
Wenn ein Mensch unter
einer energetischen Halsblockade leidet, kann sich dies
in einer Vielzahl an Symptomen ausdrücken, die
von Rheuma, Heiserkeit,
Schluckschmerzen, chronischer Angina, Knirschen,
Nackenverspannungen,
Ohrgeräuschen, Schwerhörigkeit, über Stottern,
Panikattacken, Waschzwang bis zu Kropf oder
Hashimoto-Schilddrüsenerkrankung reichen.
Wer unter „Schock“
steht, sagt im Allgemeinen nicht mehr viel – er
erstarrt buchstäblich.
Dann gilt es in der Therapie, nach und nach diese
Erstarrung aufzulösen und
Gefühle zuzulassen.
Zunächst gilt es, im seelischen Innenraum die
Kommunikation zwischen
Herz und Hirn wieder zu beginnen. Hierbei ist darauf
zu achten, dass wir der
Stimme des Herzens folgen, das bestimmt, WAS
in unserem Leben geschehen soll, während das Hirn
dafür zuständig ist, uns
Wege aufzuzeigen, WIE es
am besten gehen könnte.
Wer den Eindruck hat,
Opfer widriger Umstände zu sein, verliert schnell
einmal den Blick auf seine
Möglichkeiten oder bleibt in
Schuldzuweisungen stecken.
Hier ist es dann meine Aufgabe als liebevoller Begleiter
des Heilungsprozesses, ihn
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sachte, aber kontinuierlich
darauf hinzuweisen, dass
auch die schlimmsten Umstände änderbar sind und
kein Schmerz ewig anhält.
Ziel der PSE-Therapie ist es,
das Bewusstsein so zu entwickeln, dass wir selbst für
unser Denken (Hirn) verantwortlich sind, aber auch für
unser Fühlen (Herz) und für
das daraus resultierende
Handeln. Ich sage mei-
vertrauensvoller begegnen
und uns darauf einlassen,
berührt zu werden. Erst
dann, wenn wir unsere eigenen Ängste kennen und sie
zu einem guten Teil überwunden haben, gelingt uns
eine klare und greifbare,
verlässliche Kommunikation mit anderen. Dann
werden wir sichtbar, spürbar und finden Gehör. Dann
macht es Spaß, mit anderen
ins Gespräch zu kommen.
Erst dann, wenn wir
unsere eigenen Ängste kennen und sie zu einem guten
Teil überwunden haben,
gelingt uns eine klare und
greif bare, verlässliche
Kommunikation mit anderen.
nen Patienten gerne, dass
wir uns nicht schlecht fühlen müssen – wir sind dazu
nicht verpflichtet – und
dass wir es uns auch erlauben dürfen, anders über
uns selbst zu denken. Erst
dann, wenn wir in uns im
Einklang sind, wird es uns
auch leichter gelingen, nach
außen klar und eindeutig
zu kommunizieren. Wenn
also unser Herz und unser
Hirn ungestört miteinander sprechen dürfen, um zu
tragfähigen Lösungen zu
kommen, dann können wir
auch anderen Menschen gegenüber unsere Anliegen
angstfrei kommunizieren.
Wenn wir uns darüber im
Klaren sind, dass wir verantwortlich sind für das, was in
unserem Leben geschieht,
dann können wir anderen
Dazu, dies sei allen Fans von
„schnellen Lösungen“ gesagt, bedarf es aber der Zeit
und der Innenarbeit, die anstrengend sein kann und uns
auch mit unseren Projektionen konfrontiert. Wer sich
auf den Weg macht, authentisch, echt und wahrhaft
zu werden, kommt schnell
einmal in Konflikt mit Systemen, die mit Angst oder
Einschüchterung arbeiten.
Das gilt es, auszuhalten und
klare Ansagen zu machen.
Wenn wir aber täglich üben,
mit dem Herzen zu sprechen
(herzlich) und uns von dem
leiten zu lassen, wobei uns
„das Herz aufgeht“, werden
wir immer intuitiver kommunizieren lernen und werden
mit vielen glückhaften Momenten belohnt. Auf dem
Weg dorthin kann vielleicht
der Satz helfen: „Ich lerne,
meine Lebendigkeit mit
Leichtigkeit auszudrücken,
und lerne, meiner inneren Stimme immer mehr zu
lauschen, die immer weiß,
was richtig für mich ist.“
Diese innere Haltung der
Selbstverantwortung, der
Liebe und des Einklangs
sorgt auch dafür, dass wir
im anderen Menschen
immer zunächst das Liebenswerte sehen lernen. So
gelangen wir im besten Falle
zu einer stimmigen Kommunikation von Herz zu
Herz, über fast alle Unterschiedlichkeiten hinweg.
Literaturtipps:
Banis Ulrike:
„Er will immer, sie fast nie“, 2007
Banis Ulrike:
„Wie wirkt PSE?“, VAK, 2010
Bauer Joachim:
„Schmerzgrenze“, 2011
Schache Rüdiger:
„Das Geheimnis des
Herzmagneten“
Goldmann, 2010
Infos zu Methode und
Therapeuten:
www.psenergy.ch
e-mail: [email protected]
Zur Autorin:
Dr. med. Ulrike Güdel-Banis
P.S.Energy
Unterbiel 22
4418 Reigoldswil
Schweiz
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