Wir fühlen uns im Stich gelassen

GZA/PP 8048 Zürich
10. Jahrgang
Donnerstag, 8. Oktober 2015
Nr. 41
Indische Tandoori-Spezialitäten
aus dem Tandoor –
Poulet, Fisch, Lamm, Crevetten sowie gegrilltes Gemüse etc.
Montag- und Dienstagabend
ab 18 Uhr reichhaltiges Buffet nur Fr. 27.–
sowie Spezialitäten aus unserer Karte
Seebacherstrasse 77 8052 Zürich
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Partyservice – Wir beraten Sie gerne.
Hauslieferung
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Der Weg
zum Katzensee
wird länger
Die Autobahnüberführung
Katzenseestrasse ist bis
August 2019 gesperrt.
Grund ist die Erweiterung
der Nordumfahrung.
Seit Anfang dieser Woche ist die Autobahnüberführung Katzenseestrasse
gesperrt. Grund ist, dass das Bundesamt für Strassen (Astra) die Brücke
wegen der Erweiterung der Nordumfahrung auf sechs Spuren abbricht.
Im Gegensatz zu anderen Brücken
wird diese nicht durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Eine Petition von Betroffenen vor allem rund um die Badi
Katzensee hat diesbezüglich nichts
erreicht («Zürich Nord» berichtete).
Die Autobahn kann nun an dieser
Stelle bis 30. August 2019 nicht überquert werden. Dann wird dieser
Übergang wie derjenige an der Horensteinbrücke Teil der neuen Autobahnüberdeckung zwischen Katzensee- und Horensteinstrasse.
Aber nicht nur dieser Weg ist in
den nächsten Jahren für die Badefreunde und Naturliebhaber gesperrt,
sondern auch der Flurweg auf der
Nordseite entlang der Autobahn zwischen der Horensteinstrasse und der
Katzenseestrasse, ein weiterer direkter Weg zur Badi Katzensee.
Zur Badi Katzensee gelangen die
Affoltemer in den nächsten vier Jahren vom Horensteinhügel über den
Feldweg. Der Weg über die Wehntalerstrasse wird zumindest im nächsten Jahr ebenfalls eine Baustelle sein,
denn die Wehntalerstrasse wird zwischen Affoltern und Regensdorf saniert und der Autobahnanschluss Affoltern neu konzipiert. (pm.)
Flugzeuge sollen wegen der zusätzlichen Lärmbelastung nicht über dicht besiedeltem Gebiet starten.
Foto: rs.
«Wir fühlen uns im Stich gelassen»
Am 30. Oktober organisiert
der Verein «Flugschneise
Süd – Nein» (VFSN) zum
12. Jahrestag der Südanflüge eine Kundgebung auf
dem Schwamendingerplatz.
Das bevölkerungsreiche
Stadtquartier wehrt sich
auch gegen Südstarts.
Pia Meier
«Normalerweise fand der Jahrestag
der Südanflüge in Gockhausen statt.
Da die Südstarts wieder stark im Fokus sind und Schwamendingen als
bevölkerungsreiches
Stadtquartier
speziell betroffen sein würde, findet
die Kundgebung nach Kontaktaufnahme zwischen VFSN und Quartierverein diesmal auf dem Schwamen-
dingerplatz statt», hält Maya Burri,
Präsidentin Quartierverein Schwamendingen, fest. Man wollte damit
die Bevölkerung erneut aufrütteln. Im
September 2013 habe man in Bern
eine Petition mit fast 24 000 Unterschriften gegen Südstarts geradeaus
übergeben. Diese sei von allen politischen Parteien, IG pro Züri 12 und
dem Quartierverein Schwamendingen lanciert worden. «Seither fühlen
wir uns vom Bundesrat im Stich gelassen. Neben den Südanflügen drohen unserem Quartier nun zukünftige
Südstarts.» Mit Schwamendingen
wehren sich die Stadt Zürich und andere Gemeinden im Süden vehement
gegen Südstarts geradeaus. Diese
würden dicht besiedeltes Gebiet zusätzlich belasten, insbesondere die
Nordquartiere der Stadt.
Gemeinden im Osten, Westen und
Norden des Flughafens hingegen fordern, dass Südstarts geradeaus von
10 bis 14 Uhr einzuführen seien. Der
Flughafen solle grundsätzlich weiterbetrieben werden wie heute: Am
Morgen früh mit dem Südkonzept,
danach bis am Abend mit dem Nordkonzept und dann bis 23.30 Uhr mit
dem Ostkonzept – ergänzt mit Südstarts geradeaus über Mittag. Der Regierungsrat hat sich bisher nicht dazu geäussert. Vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bewilligt ist der
Südstart geradeaus bisher nur bei
schlechtem Wetter, etwa Nebel.
Definitiver Ablauf noch offen
Für die Kundgebung vom 30. Oktober werden noch Rednerinnen und
Redner gesucht, welche sich zur
Fluglärmproblematik äussern wollen.
Es ist Maya Burri ein Anliegen, dass
sich auch engagierte Schwamendinger zu Wort melden.
30. Oktober 18–20 Uhr. Infoveranstaltung
auf dem Schwamendingerplatz
Heute
mit Wahlbeilage
Wer soll den Kanton Zürich im
Ständerat vertreten, wer soll in
den Nationalrat gewählt werden?
In der heutigen Wahlbeilage im
zweiten Zeitungsbund erklären
acht Kandidatinnen und Kandidaten, weshalb sie in den Ständerat
wollen, wo sie politische Knacknüsse orten und wie sie zur
Flüchtlingsproblematik stehen.
Bezüglich Nationalratswahlen
erfahren die Leserinnen und
Leser Wissenswertes über die
mehr oder weniger gelungenen
Kommunikationsstrategien
der
Parteien. Weiter wird auf die Zusammensetzung der Nationalratssitze im Kanton und der ganzen
Schweiz bei den vergangenen
Wahlen eingegangen. Ausserdem
erklären wir, wie man die Liste
sauber ausfüllt, panaschiert und
kumuliert, ohne Fehler zu machen. Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern eine
anregende Lektüre. (zn.)
Für Naturwerte
Für Kinder
Für Flüchtlinge
Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg engagiert sich bei
verschiedenen Projekten und führt Anlässe durch. Anlässlich
eines Rundgangs durch Höngg zeigten Vorstandsmitglieder
den Teilnehmern Engagements und Hotspots.
Seite 5
Die Mobile Spielanimation Schwamendingen besteht seit
zehn Jahren. Das niederschwellige Spiel- und Bastelangebot
für Kinder und Familien entspricht einem grossen Bedürfnis.
Beim Spielfest stand der Zirkus im Mittelpunkt.
Seite 7
Doris Fiala (FDP) und Tim Guldimann (SP) diskutierten in
Höngg zu Themen wie Migration, Asylpolitik und Bilaterale
Verträge. Beide lobten die Schweiz und ihre konsequente Politik bezüglich Flüchtlinge.
Seite 16
Tag der offenen Tür
24. / 25. Oktober 2015 von 14 bis 18 Uhr
Wir lassen Sie hinter die Kulissen blicken und laden Sie herzlich zu einem Besuch
im neuesten Pflegeheim der Stadt Zürich ein. Gerne informieren wir Sie über unsere beiden
Pflegeheime, unsere Organisation sowie über Spitex-Dienstleistungen und stehen Ihnen bei
einem kleinen Imbiss für Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.
Senioviva
Pflegeheim
Regensbergstrasse 165
CH-8050 Zürich
Telefon 044 466 88 50
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Internet www.senioviva.ch
Die Aufenthalts- und Pflegetaxen richten sich nach den
kantonalzürcherischen Taxordnungen für Pflegeheime.
2
Stadt Zürich
Nr. 41
8. Oktober 2015
AKTUELL
Harte Gauchos in der weiten Pampa: Eine der bildgewaltigen Landschaften Argentiniens.
Foto: Heiko Beyer/zvg.
Abenteuer zwischen Eis und Tropen
Der Fotojournalist Heiko Beyer berichtet in seinem Multimedia-Vortrag von seinen
Abenteuern in Argentinien.
Argentinien, weites Land im Süden
unserer Erde und bekannt für farbenprächtige Hochwüsten, tropische
Wasserfälle, leidenschaftlichen Tango, harte Gauchos und die sturmumtosten Granitnadeln der Anden: Seit
15 Jahren reist Heiko Beyer immer
wieder in dieses faszinierende Land.
Die Wege führen den Reisejournalisten zu den Grenzregionen der nördlichen Hochwüste über die tief eingeschnittenen Andentäler zu den
Gauchos auf den patagonischen Estancias und in die Urwälder der Provinz Misiones. Er spürte die mächtiANZEIGEN
gen Wasserfälle von Iguassú und
trifft sich mit Naturschützern im
grössten Feuchtsavannengebiet des
Landes, den Esteros de Iberá. In
Buenos Aires lernt er Tango tanzen.
Das südliche Inlandeisfeld, direkt
hinter den magischen Gipfeln von
Cerro Torre und Fitzroy, war der
Ausgangspunkt einer stürmischen
Expedition. Am Ende der Reisen
stand Feuerland, jener magische
südliche Aussenposten menschlicher
Zivilisation vor dem ewigen Eis der
Antarktis.
Heiko Beyer erzählt mit bestechenden Fotografien und stimmungsvollen Filmpassagen von seinen Abenteuern und Geschichten
aus Argentinien. (pd./mai.)
Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
den Multimedia-Vortrag «Argentinien. Abenteuer zwischen Tropen
und Eis» am Dienstag, 20. Oktober im Volkshaus. Wer mit dabei
sein will, schickt bis spätestens
12. Oktober eine E-Mail mit Betreffzeile «Argentinien» an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Argentinien»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say.
Foto: zvg.
Fazil Say in der Tonhalle
Der türkische Tastenzauberer und Artist in Residence
Fazil Say zündet zum
Saisonauftakt des Zürcher
Kammerorchesters ein
musikalisches Feuerwerk.
Mit seinem pianistischen Vermögen
und seiner offenen und aufregenden
Spielart verführt Fazil Say Konzertbesucher auf der ganzen Welt. Mit
dem Zürcher Kammerorchester verbindet den bekanntesten klassischen
Musiker aus der Türkei eine langjährige und enge künstlerische Beziehung.
Als Artist in Residence demonstriert er
dem Publikum seinen Facettenreichtum als Solist, Komponist und Kammermusiker. Auf dem Programm stehen zwei eigene Kompositionen sowie
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Konzert mit Fazil
Say am 20. Oktober. Wer dabei
sein will, schickt bis 12. Oktober
eine Mail mit Betreffzeile «Fazil
Say» an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Fazil Say»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie
Nr. 25 g-Moll und das Klavierkonzert
Nr. 12 A-Dur. (mai.)
Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Tonhalle
Zürich, grosser Saal.
Zürich Nord
AKTUELL
Nr. 41
8. Oktober 2015
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KURZ
NOTIERT
IN KÜRZE
Strassensperren
Am Wochenende kommt es zu
mehreren Verkehrsbeschränkungen. Aufgrund von Belagsarbeiten wird das Utoquai zwischen
Bellevue und Falkenstrasse ab
Freitag um 22 Uhr bis Montag
um 5 Uhr beidseitig gesperrt. Die
Quaibrücke wird nur in Richtung
Bellevue befahrbar sein. Der
öffentliche Verkehr ist von den
Einschränkungen nicht betroffen.
Von Samstag um 1 Uhr bis Montag um 5 Uhr wird zudem die
Ohmstrasse zwischen der Hofwiesen- und der Schaffhauserstrasse wegen eines Kraneinsatzes für den Verkehr gesperrt.
Prämienverbilligung
Der Regierungsrat hat die Beiträge an individuelle Prämienverbilligung der obligatorischen Krankenversicherung für 2016 festgelegt. Im Kanton Zürich werden
demnach rund 797 Millionen
Franken für die Prämienverbilligung eingesetzt, wovon rund 438
Millionen vom Bund kommen.
Durchmesserlinie
Am Montag hat die SBB mit Testfahrten auf den beiden Brücken
der Durchmesserlinie begonnen.
Bis 11. Dezember werden rund
150 Testfahrten durchgeführt.
Der Grund: Die Kohlendreieckund die Letzigrabenbrücke werden per Fahrplanwechsel am
13. Dezember in Betrieb genommen und dienen den Fernverkehrszügen als Ausfahrt nach
Westen aus dem Durchgangsbahnhof Löwenstrasse.
Neuer Chefarzt
Die Stiftungsexekutive des Kinderspitals Zürich hat den Mediziner Oliver Kretschmar zum neuen Chefarzt ernannt. Der 49-Jährige ist seit 2004 im Kinderspital
Zürich tätig und seit 2010 Leiter
der Kinderkardiologie. Zudem ist
er Co-Leiter des Kinderherzzentrums.
Jungfreisinnige
Am letzten Wochenende führten
die Zürcher Jungfreisinnigen eine
Aktion zum Thema Staatshaushalt am Hauptbahnhof durch. Die
Passanten hatten dabei die Möglichkeit, das Budget des Bundes
auf die verschiedenen Ressorts
neu zu verteilen oder zu kürzen.
Zürich isst
Die Stiftung Mercator und die
Stadt Zürich ziehen eine positive
Bilanz zum «Zürich isst»-Erlebnismonat. Der September stand
dabei ganz im Zeichen von nachhaltiger Ernährung. 200 Veranstaltungen zum Thema lockten
tausende Besucher, darunter viele Jugendliche.
Kunsthaus Zürich
Bis 24. Januar 2016 zeigt das
Kunsthaus «Joan Miró – Mauer,
Fries, Wandbild». Die Ausstellung
umfasst rund 70 Werke aus
bedeutenden Sammlungen in
Europa und den USA.
Pia Meier
Beatrice Zsifkovits, Ruth Day, Christina Gnägi und Romy Day erzählten Märchen aus aller Welt.
Foto: pm.
Nachtschatten-Geflüster im Ortsmuseum
Christina Gnägi, Ruth Day,
Beatrice Zsifkovits und
Romy Day verzauberten die
Märchenfreunde im Ortsmuseum Höngg mit geheimnisvollen und gefährlichen
Märchen.
Pia Meier
Unter dem Holunderbaum sassen
drei Bauernweiber und fluchten
nacheinander über die Jungen. Doch
dann fängt die Katze an zu reden:
«Wisch zuerst vor deiner eigenen
Tür», sagt sie jeder Frau. Mit der Sage aus dem Südtirol «Beim Holunderbaum» eröffnete die Hönggerin
Christina Gnägi den Märchenabend.
Danach folgte das feenhafte Märchen
«Tam Lin» aus Schottland, erzählt
von Romy Day. In diesem rettet die
Tochter eines reichen Grafen den
Jüngling Tam Lin aus dem Bann der
Feenkönigin.
Beatrice
Zsifkovits
brachte
die
Anwesenden
zum
Schmunzeln mit dem englischen
Märchen «Der Katzenkönig». Die alte
Katze Tom erfährt durch ihren Besitzer, der seiner Gattin eine gruselige
Geschichte vom Friedhof erzählt,
dass der Katzenkönig tot ist. So ist
Tom der neue Katzenkönig, sagte es,
verschwand und ward nie mehr gesehen. Abgeschlossen wurde der erste
Teil des Märchenabends mit dem
nordsibirischen Märchen «Die Schöne
vom Berge», erzählt von Ruth Day.
Im zweiten Teil erzählte Gnägi
«Der König von Jibriland», ein Märchen aus Surinam. Dieser König will
dauernd seine Zukunft vorhergesagt
bekommen. Doch diese verträgt er
dann nicht so gut und lässt den
Wahrsager oder die Wahrsagerin
köpfen. Das geht so weiter, bis ihm
eine junge Frau die richtigen Antworten sagt. Zsifkovits erzählte das irische Märchen «Das Fingerhütchen».
In diesem Märchen erfährt der Zuhörer, dass nur der Gute seinen Buckel
verliert, der Böse aber einen zweiten
Buckel erhält. Der Abend wurde abgeschlossen mit «Frau Holles Apfel-
garten», einem litauischen Märchen,
erzählt von Romy Day. Als kurzes Zusatzmärchen erzählte Gnägi die Geschichte von der Katze, die unbedingt
eine schöne Frau sein will. Die Verwandlung gelingt. Doch als die junge
Frau eine Maus sieht, kann sie nicht
widerstehen, ganz gemäss dem
Spruch «Die Katze lässt das Mausen
nicht».
Frei erzählen
Die vier Damen erzählten ihre Märchen frei, denn Volksmärchen basieren auf mündlich überlieferten Stoffen und haben im Gegensatz zum direkt niedergeschriebenen Kunstmärchen keine feste Textgestalt.
Die Märchenerzählerinnen haben
sich während der Ausbildung kennen
gelernt. Sie treten ungefähr zweimal
pro Jahr gemeinsam auf, sonst alleine. Christina Gnägi hat schon mehrfach in Höngg Märchen erzählt. Sie
wird auch bei der Höngger Waldweihnacht die Anwesenden mit einer
Geschichte erfreuen. Zudem hat sie
beim Adventszauber einen Auftritt.
Mord in der schönen, neuen Arbeitswelt
Raphael Zehnder las in der
Pestalozzi-Bibliothek Oerlikon aus seinem vierten
Kriminalroman «Müller und
der Mann mit Schnauz».
Die Anwesenden amüsierten
sich über die Welt des Seins
und Scheins.
Pia Meier
Der Müller ist wieder im Dienst bei
der Polizei Zürich. Ein Jahr lang war
er ausser Gefecht, weil er bei einem
Einsatz einen Menschen erschossen
hatte. Psychiater, Therapie, solche
Sachen. Und nun liegt Jörg-Olaf Bischoff, Mitinhaber einer Werbeagentur, in seinem Büro mit dem Gesicht
voran in einem Gugelhopf, und unten
tropft Blut raus. Und das kurz vor
dem Motivationsmeeting. Da muss
der Müller ran. Er recherchiert in der
schönen Arbeitswelt der Werbebranche und der Politik. Dies die Geschichte vom vierten Kriminalroman
von Raphael Zehnder «Müller und
der Mann mit Schnauz». Furios, rasant, verspielt jagt Zehnder den Müller durch den Fall. Einfach zum Grölen. So mussten auch einige Anwesende bei der Lesung von Zehnder in
der Pestalozzi-Bibliothek Oerlikon
laut lachen über die Situation.
In gutem Licht erscheinen
«Müller und der Mann mit Schnauz»
bewegt sich im Milieu von Werbern
und Politikern. Die sind alle unter
Druck, weil sie sich verkaufen müssen. Jeder will in gutem Licht er-
Raphael Zehnder jagt Müller durch den neuen Fall.
scheinen. Dem Regierungsrat Rüttimann ist dies nicht gelungen, die
nächste Wahl wird er verlieren.
Schuld daran ist seinem Empfinden
nach eindeutig die Kommunikationsagentur König, Herzog, Papst und Bischoff, vor allem der Seniorpartner
Jörg-Olaf Bischoff, denn der hat ihm
eingeredet, im Wahlkampf auf dieses
«Europa-Dings» zu setzen. Nun ist
aber Bischoff der Mann mit Schnauz,
der zu Beginn des Buchs schon als
Leiche daliegt, ermordet. Rüttimann
ist einer der Verdächtigen. Einer von
vielen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur wären alle ausreichend motiviert gewesen, Bischoff
umzubringen, denn dieser – kokaingetrieben – jagte sie unbarmherzig in
immer neue Projekte, neue Verkaufsmethoden, neue Effizienz.
Im Krimi ist manches satirisch
überspitzt, aber Zehnder gelingt eine
furiose Schilderung der schönen neuen Arbeitswelt, in der sich jedes Produkt – auch die Polizeiarbeit – nach
aussen vermarkten muss, mit immer
Foto: pm.
raffinierteren Mitteln und strafferen
Hierarchien im Innern. «Und weil sie
deinen Lohn zahlen, weisst du, sie
haben recht und fühlen sich im
Recht, recht zu haben. Dir bleibt
nichts übrig, als zu fressen, was sie
in deinen Napf tun», so Zehnder.
Gerechtigkeit siegt
Realismus ist nicht das Ziel von
Zehnder in seinen Krimis. Er sucht
sich eine freie Spielwiese. Am
Schluss siegt aber immer die Gerechtigkeit.
Von Zehnder sind bereits erschienen: «Müller und die Tote in der Limmat», «Müller und die Schweinerei»,
«Müller und das Lächeln des Hundes». Zehnder ist Redaktor bei SRF2
Kultur, dem Kulturradio von Schweizer Radio und Fernsehen. Er ist Miterfinder und -organisator der «Zürcher Kriminalnacht».
Raphael Zehnder. Müller und der Mann
mit Schnauz. Kriminalroman. Broschur
13,5 × 20,5 cm. 304 Seiten. ISBN 978-395451-580-6.
Märchen sind bei Kindern sehr
beliebt. Ihre Magie, die Feen, Hexen, sprechenden Bäume und Tiere, der ganze Zauber fasziniert.
Es gibt aber auch viele Erwachsene, die gerne Märchen hören. In
der ganzen Welt werden Volksmärchen in verschiedenen Varianten erzählt. Auch einige Politiker erzählen «Märchen». Im Unterschied zum Volksmärchen fehlen diesen allerdings die Magie
und der goldene Zauber.
Märchenstund
hat Gold im Mund
Meine Kinder hörten über viele Jahre gerne Märchen. Damals
noch ab Kassette, die sie stundenlang immer wieder von vorne abhörten. Erzählte ich ihnen dann
frei eine der magischen Geschichten, korrigierten sie mich bald,
wenn etwas nur ein bisschen anders war als auf der Kassette.
Auch den Volksmärchen aus
aller Welt für Erwachsene fehlt
die Magie nicht. Feen und andere
Lebewesen, sprechende Tiere,
Hexen und sich öffnende Hügel
gehören dazu. Offensichtlich fasziniert das Magische auf der ganzen Welt und der Gerechtigkeitssinn ist überall derselbe, denn das
Gute gewinnt über das Böse. Und
das Böse wird am Ende häufig
sehr brutal bestraft. Zum Märchen gehört aber auch die Erzählkunst. Nicht jeder eignet sich als
Märchenerzähler.
Im übertragenen Sinn meint
man aber mit Märchen eine Geschichte, die nicht so richtig
glaubwürdig ist. Gemäss Umfragen werden die Politiker in der
Glaubwürdigkeitsskala weit unten
eingestuft. Offensichtlich glauben
sie auch einander nicht, denn anlässlich eines Podiums warfen
sich SP und SVP gegenseitig vor,
Märchen zu erzählen, Märchen à
la Trudi Gerster und Märchen à la
Brüder Grimm.
Doch was die Politiker erzählten, waren keine Volksmärchen à
la Brüder Grimm. Diese kann
man nicht neu erfinden. Sie sind
Hunderte von Jahren alt und immer wieder überliefert worden.
Richtige Märchen sind deshalb
nicht einfach eine unglaubwürdige Geschichte, sondern eine
Volksweisheit. Was die Politiker
erzählten, war aus Sicht des anderen einfach falsch.
Auf Sommerhitze
folgen Adventslieder
Das neue Projekt des Frauenchors
Wipkingen bietet die Gelegenheit für
singbegeisterte Frauen, Chorluft zu
schnuppern. In acht Proben werden
Melodien einstudiert und dann zusammen mit Klavierbegleitung aufgeführt. Die Proben finden ab 19. Oktober montags von 19 bis 20.45 Uhr im
Lettenzimmer der Kirche Letten statt.
Die Auftritte sind am 22. November
(Gottesdienst im Pflegezentrum Käferberg) und am 15. Dezember (Weihnachtsfeier im Pfarreisaal Guthirt).
Der Frauenchor Wipkingen freut sich
auf begeisterte Mitsängerinnen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich,
nur die Freude am Singen zählt. (pd.)
Mehr Infos unter www.frauenchor-wipkingen.ch oder L Ribi Telefon 044 361 84 81.
4
Stadt Zürich
Nr. 41
8. Oktober 2015
AKTUELL
Auf den Spuren der Stadtfüchse
Stadt legt erweiterten Bericht
«Stadtverkehr 2025» vor
Lernen Schritt für Schritt –
so lautete das Motto des
diesjährigen Lernfestivals in
Zürich-Hottingen. Unter der
Leitung des neuen Wildhüters, Fabian Kern, verfolgten Quartierbewohner die
Spuren der Stadtfüchse.
Ein Kommando, schon streift der
Hund des Wildhüters los und wird
tatsächlich nach kurzer Zeit fündig.
Im dichten Buschwerk in einer Parkanlage mitten im Quartier macht er
einen Fuchsbau aus. Ein übrig gebliebenes Beutestück – eine Lebensmittel-Plastikverpackung – beweist,
was Wildhüter Fabian Kern in seinem Referat vor der Pirsch ausgeführt hat: Dem Fuchs gefällt es in der
Stadt, er hat sich angepasst und nutzt
das reichliche Futterangebot.
Die «Rückeroberung»
In der Stadt Zürich lebt eine grosse
Population von Füchsen. Sie haben
sich dieses Territorium, um mit
Franz Hohler zu sprechen, zurückerobert. Nicht selten gründen Füchse
zusammen mit Dachsen, die begnadete Baumeister und reinliche Tiere
sind, eigentliche Wohngemeinschaften. Die meiste Zeit leben die Füchse
unbemerkt unter Menschen. Aber
nicht immer verläuft das Zusammenleben reibungslos – hie und da
kommt es zu Verwüstungen, Sachbeschädigungen und Belästigungen –,
dann wird der Wildhüter zur Hilfe
gerufen. Zeitweise hatte Wildhüter
Kern in seinem Revier fünf bis zehn
Meldungen pro Tag von Anwohnern,
zu sind: Beteiligung an einem Forschungsprojekt zur urbanen Güterlogistik, Optimierung von Güterumschlagsflächen und Förderung der
Elektromobilität im Taxi- und Gewerbeverkehr.
In den Aktionsplan Stadtverkehr Zürich wurden sechs
neue Massnahmen aufgenommen, unter anderem
zum Gewerbeverkehr. Die
Frequenzen des Veloverkehrs haben im Vergleich
zum Vorjahr zugenommen.
Wildhüter Fabian Kern erläuterte den Umgang mit Füchsen.
die sich durch Füchse gestört fühlten.
«Sie gehen manchmal in die Gärten
und bringen etwa die Blumenrabatten durcheinander.» Ebenfalls durchwühlen sie laut Kern den Kompost
oder klauen Schuhe und Spielzeug.
Fabian Kern ist seit Juli dieses
Jahres Wildhüter und unter anderem
zuständig für das Quartier Hottingen.
Er hat Verständnis für die Sorgen
und Anliegen der Stadtbewohner,
und zwar für die der zwei- wie auch
der vierbeinigen. «Wildtiere sind niemals ‹herzig›», gibt er jedoch zu bedenken. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren: Füchse sollten auf keinen Fall
gefüttert werden. Eine Fähe, die einmal an einem Ort gefüttert wurde,
wird ihre Jungtiere umgehend wieder an diese Stelle führen. Besser ist
es, Füchse durch Lärm und Duftmarken, zum Beispiel mittels in Essig getränkten Lappen in einer alten PETFlasche, zu vertreiben.
Foto: zvg.
Richtiger Umgang
mit dem Fuchs
• Füchse keinesfalls füttern.
• Füchse aus dem Garten verscheuchen, die Anzeichen von
Zahmheit zeigen.
• Wildtiere wie Füchse gehören
nicht in menschliche Wohnungen.
• Lebt ein Fuchs im Garten, sollte
der Wildhüter gerufen werden.
Die Zürcher müssen sich wohl
oder übel mit dem Fuchs arrangieren. Man braucht jedoch keine Angst
vor ihnen zu haben, denn, so Fabian
Kern: «Sie greifen Menschen nur an,
wenn sie sich extrem bedroht fühlen.» Dies sei aber praktisch nie der
Fall. Und: «Auch gefährliche Krankheiten wie Tollwut oder Räude übertragen Füchse derzeit in unserer Region nicht.» (pd.)
Pro Velo ist unglücklich
Fokus Gewerbeverkehr
Nach wie vor gilt, dass das Übergangsziel von plus 10 Prozentpunkten von öV, Fuss- und Veloverkehr
am Gesamtverkehr bis 2025 äusserst
ehrgeizig sei, findet die Stadt. Zudem
bedinge die Umsetzung einiger Projekte ein abgestimmtes Vorgehen
zwischen Bund, Kanton und Stadt,
sowohl in politischer als auch finanzieller Hinsicht. Diese Aussagen sind
mit dem Hintergrund der 2011 in der
Gemeindeordnung
verankerten
«Städteinitiative» wohl vor allem politisch bedingt. Kein Wunder, reagiert
Pro Velo mit gemischten Gefühlen auf
den städtischen Aktionsplan. Der Bericht zeige erfreulicherweise eine
deutliche Zunahme des Veloverkehrs
und gebe deshalb Grund zur Freude.
Doch der Lobbyverband für Velos
ortet auch Defizite: Die Aufteilung
des Platzes unter den Verkehrsteilnehmern sei nicht gottgewollt, sondern einzig und allein eine Frage der
Priorisierung. Und solange sich bei
dieser Priorisierung nichts bewege,
bleibe die Veloförderung Flickwerk,
obwohl das Zürcher Stimmvolk klar
gesagt habe, was für eine Priorisierung es sich wünsche. Nämlich eine
andere als bisher. (pd./ls.)
Neu als Schwerpunkt in den Aktionsplan aufgenommen wurde der Gewerbeverkehr. Die Massnahmen hier-
Der Bericht 2014 zum Stadtverkehr 2025
steht im Internet zum Herunterladen bereit.
Zum dritten Mal legt der Stadtrat einen Jahresbericht zur Umsetzung
des Programms «Stadtverkehr 2025»
vor. Rund die Hälfte der Indikatoren
im Bericht ist mit neuen Zahlen unterlegt. Der Indikator für Strassenlärmsanierung stagniert: Hier sind
fast
alle
Tempo-30-Verfügungen
durch Einsprachen blockiert. In anderen Bereichen wurden Fortschritte
erzielt, beispielsweise bei der Qualität des öffentlichen Raumes (Sechseläutenplatz) oder dem Angebot und
der Attraktivität des Fuss-, Velo- und
öffentlichen Verkehrs. Um 14 Prozent
gegenüber dem Vorjahr haben die
Velofrequenzen zugenommen. Diese
Steigerung steht vor allem im Zusammenhang mit mehr Schönwettertagen. Aber auch an Tagen mit schlechtem Wetter wurde mehr Velo gefahren. Leider stiegen auch die Unfallzahlen bei den Velofahrerinnen und
Velofahrern, wie die Stadt in einer
Mitteilung schreibt.
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sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
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❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
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PLZ/Ort:
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❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich Nord
AKTUELL
IM QUARTIER
Velopark
Dr Velopark/Flow-Trail Höngg im
Rütihof war im «Tagblatt der
Stadt Zürich» vom 30. September
ausgeschrieben. Rekurse werden
keine erwartet. Man hat sich bereits vorher geeinigt, so zum Beispiel darauf, dass der Betrieb nur
bis 20 Uhr gestattet ist.
Ohmstrasse
Von Samstag, 10. Oktober, 1 Uhr,
bis Montag, 12. Oktober, 5 Uhr ist
die Ohmstrasse zwischen der
Hofwiesenstrasse und der Schaffhauserstrasse für den Verkehr
gesperrt. Die Umleitung erfolgt
via Nansenstrasse. Der Grund für
die Verkehrsbeschränkung ist ein
Kraneinsatz.
Neuapostolisch
Nach zehn Monaten Bau- und Renovationsarbeiten steht die neuapostolische Kirche in Seebach
zur Nutzung bereit. Am Samstag,
17. Oktober, von 14 bis 17 Uhr
wird ein Tag der offenen Tür
durchgeführt. Führungen, Musik,
Informationen erwarten die Besucher.
Glattalstrasse
Aufgrund von Strassenbauarbeiten gelten bis Mittwoch, 23. Dezember, 17 Uhr folgende Verkehrsbeschränkungen: Linksabbiegen verboten von der Schaffhauser- in die Katzenbachstrasse,
Linksabbiegen verboten von der
Ettenfeld- in die Schaffhauserstrasse und Linksabbiegen verboten von der Glattal- in die Schaffhauserstrasse.
Bombachhalde
In der Bombachhalde in Höngg,
Abschnitt Limmattalstrasse bis
Bombachhalde Nr. 27, werden
Sanierungsarbeiten durchgeführt.
Die Abwasserleitung ist in einem
schlechten Zustand und wird auf
der ganzen Länge erneuert. Weiter wird das talseitige Trottoir
verbreitert sowie die Strassenbeleuchtung verbessert. Im Anschluss werden sämtliche Strassen- und Trottoirbeläge erneuert.
Die Hauptarbeiten beginnen am
12. Oktober und dauern voraussichtlich bis März 2016.
Am Hönggerberg
Die Arbeiten an der Fussgängerbrücke Am Hönggerberg/Gsteigstrasse haben am 17. August begonnen. Nach dem Abbruch des
alten Belags wurde wie üblich
der Konstruktionsbeton untersucht. Dabei fanden sich Hinweise auf weitere Schäden im Bauwerk, die nun geprüft werden.
Bis zum Abschluss der entsprechenden Untersuchungen müssen
die Bauarbeiten eingestellt werden. Die Brücke bleibt auch während dieser Zeit gesperrt.
Bächlerstrasse
Die Wasserversorgung führt an
der Bächlerstrasse, Abschnitt
Hungerbergstrasse bis Holderbachweg, Erneuerungsmassnahmen durch.
Nr. 41
8. Oktober 2015
5
Engagement für Naturwerte im Quartier
Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg engagiert sich
bei verschiedenen Projekten
und führt Anlässe durch.
Anlässlich eines Rundgangs
durch Höngg zeigte er den
Teilnehmern seine Engagements und Hotspots.
Pia Meier
Beim Tag der offenen Tür des Naturund Vogelschutzvereins Höngg zeigten
Vorstandsmitglieder den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Arbeit und
die Aufgaben des Vereins im Quartier.
Der Anlass bot aber auch Gelegenheit,
Vorstandsmitglieder kennenzulernen.
Der Verein hat zwei laufende und
drei abgeschlossene Projekte sowie die
ständigen Bewirtschaftungen am Kappenbühl und Ruggernweg. Am ersten
Posten bei der Garage Zwicky – dort
befindet sich die grösste Kolonie Mehlschwalben in der Stadt Zürich – wurde
über den Stand des laufenden Mehlschwalbenprojekts des Vereins informiert. Dieses ist in den Jahren 2015
und 2016 ein wichtiger Schwerpunkt
des Vereins. Die Suche nach Finanzen
läuft zwar sehr erfreulich, der Verein
braucht aber weitere Sponsoren für
Nisthilfen. Von Ende Oktober bis Ende
November sollen zusätzliche Nisthilfen
an verschiedenen Orten montiert werden, damit die im Frühling zurückkehrenden Schwalben genug Nester zur
Verfügung haben.
An der Mauer hinter der reformierten Kirche Höngg konnten die Teilnehmer Mauereidechsen beobachten. Im
Rebberg Chillesteig hat der Verein ein
weiteres Projekt. Bei dem im Jahr
2014 angelegten Streifen mit Steinund Asthaufen können unter anderen
Eidechsen, Heugümper, Distelfink und
Girlitz beobachtet werden, auch wegen
der dort nun wachsenden Blumen.
Dieses Projekt ist inzwischen abgeschlossen.
Auf den Pachtflächen am Kappenbühl fördert der Natur- und Vogelschutzverein Höngg die Biodiversität.
Dank regelmässigem Mähen wachsen
dort neu Blumen. Vielleicht auch bald
Orchideen, wenn das Projekt Orchideenförderung Erfolg hat. Engagierte
Vereinsmitglieder packen jeweils an
Benjamin Kämpfen, Co-Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Höngg, erläuterte den Teilnehmerinnen
Fotos: pm.
und Teilnehmern das Projekt des Vereins im Rebberg Chillesteig.
Eine Vielzahl von Nesthilfen für Mehlschwalben im Zentrum von Höngg.
zwei Arbeitstagen mit an und pflegen
Wiesen, Obstgarten und Hecken. Dort
leben auch Blindschleichen.
Zudem reinigen Vereinsmitglieder
die ungefähr 100 Nistkästen im Hönggerbergwald. In diese legen Meisen,
Kleiber und andere Höhlenbrüter ihre
Eier.
Abgeschlossen wurde der Rundgang am Ruggernweg. Wiese und
Obstgarten wurden 1993 vom Verein
von der Stadt Zürich gepachtet mit
dem Ziel, alte Obstsorten zu erhalten
und eine artenreiche Blumenwiese zu
fördern. Das Gebiet wird zweimal pro
Jahr gepflegt.
Nicht besichtigt wurde ein Projekt
im Rütihof. 2016 ist aber eine Abendexkursion zu den Geburtshelferkröten/
Glögglifröschen geplant.
Bildungsarbeit
Bildungsarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt des Vereins. Kurse, um die häufigsten Vögel kennen zu lernen, sowie
Vogelexkursionen richten sich an alle,
die an Vögeln interessiert sind. Auf Naturspaziergängen geben die Vereinsmitglieder ihre Begeisterung für die
Naturwerte in Höngg weiter.
Der Natur- und Vogelschutzverein
Höngg wird präsidiert von Dorothee
Nest mit Eiern von Meisen.
Häberling und Benjamin Kämpfen. Er
hat um die 500 Mitglieder. Im Moment
sind keine neuen Projekte vorgesehen,
denn das Mehlschwalbenprojekt absorbiert viel Energie und die Mitglieder
arbeiten freiwillig. Der Verein finanziert sich durch Mitgliederbeiträge,
Projekte durch Eigenleistung und
Sponsoren. Er arbeitet unter anderem
mit dem Verschönerungsverein Höngg
zusammen (Bewirtschaftung des Areals Findlingsgarten am 31. Oktober)
und dem Quartierverein Höngg (Waldweihnacht am 19. Dezember).
www.nvvhoengg.ch
AUS DEM GEMEINDERAT
Der Gemeinderat ist ein «Theater auf der Limmat»
Künstler lechzen wir nach der medialen Wahrnehmung, sonnen uns darin
und posten sie auf Facebook.
Vor etwas mehr als einhundert Tagen
durfte ich zum ersten Mal als Gemeinderat im Ratssaal Platz nehmen.
Draussen begann gerade der Sommer, die Temperaturen stiegen auf
über 30 Grad, doch von der sich bereits einstellenden, allgemeinen Lethargie war drinnen nichts zu spüren. Es summte und brummte wie in
einem Bienenhaus. Man begrüsste
sich, rutschte durch enge Sitzreihen
an seinen Platz, steckte den Kopfhörer ein und schlug Laptops und Zeitungen auf. Punkt fünf Uhr begann
mit kräftigem Glockenschlag des
Ratspräsidenten meine erste Gemeinderatssitzung.
Teil eines «Ensembles»
Das «Theater auf der Limmat» mit
seinen wöchentlichen «Inszenierungen» war mir aus meiner früheren
Tätigkeit bei den Parlamentsdiensten
bereits bestens bekannt. Darum geniesse ich es heute, Teil dieses «Ensembles» zu sein, das auf den politischen Brettern, die die (Zürcher) Welt
bedeuten, Mittwoch für Mittwoch, sein
Bestes gibt. Mit mit Herzblut, Ideenreichtum und Begeisterung vorgetra-
Mehr als Sitzungen
«Wie alle Künstler
lechzen wir nach medialer
Wahrnehmung.»
Reto Rudolf, Gemeinderat CVP 11
genen Texten politisch Andersdenkende zu überzeugen versuchen und den
anwesenden Medienschaffenden Inspiration zu liefern. Denn wie alle
Doch unser Engagement als Milizpolitikerinnen und -politiker für unser
Quartier und unsere Stadt im Parlament beinhaltet mehr als dieses wöchentliche Schauspiel. Kommissionsund Fraktionssitzungen, in denen die
politische Detailarbeit geleistet wird,
gehören genauso dazu wie die Teilnahme an verschiedensten Anlässen.
«Sehen und gesehen werden», denn
wir alle wollen auch nach den nächsten kommunalen Wahlen wieder unsere Plätze einnehmen dürfen. So sah
man mich in den vergangenen Wochen beispielsweise im Einsatz an
der Schwamendinger Chilbi beim
Streichen und Grillieren unseres legendären Chnoblibrots, beim Geniessen von «Babettes Fest» im Theater
Rigiblick, an der Zürcher Filmnacht
mit der Premiere von «Dürrenmatt –
Eine Liebesgeschichte», beim Verteilen von «Vitamin-CVP-Traubenzucker» und Nationalrats-/Ständeratswahlflyern auf dem Marktplatz in
Oerlikon und an der Züspa sowie im
Rahmen des Erlebnismonats rund
um Ernährung, Umwelt und Genuss
«Zürich isst», als Hobbykoch beim
durch die OJA (Offene Jugendarbeit)
initiierten Political-Kochbattle im
Hiltl. Der lockere Austausch, das Engagement der Jugendlichen und vor
allem ihr Strahlen, wenn wieder eine
ihrer Gruppen uns Politiker geschlagen hatte, beeindruckte dabei nachhaltig.
Solche Momente motivieren mich,
meine Freizeit auch künftig in den
Dienst der Gesellschaft zu stellen und
durch politische Einflussnahme etwas von dem zurückzugeben, was
ich tagtäglich in «meinem» Zürich sehen, nutzen, erleben und geniessen
darf.
Engagieren auch Sie sich, besuchen Sie uns im Rathaus und folgen
Sie von der Tribüne aus den Debatten, sprechen Sie uns an, wann und
wo auch immer wir Ihren Weg kreuzen, teilen Sie uns Ihre Anliegen,
Wünsche und Ideen mit, denn nur so
ist es uns möglich, Sie auch wirklich
zu vertreten und uns für Sie einzusetzen.
6
Stadt Zürich
Nr. 41
8. Oktober 2015
AKTUELL
Die Kosten beim Bauen werden gesenkt
standards für Büroarbeitsplätze will
der Stadtrat im Portfolio der Verwaltungsbauten den Flächenverbrauch,
nicht aber die Arbeitsplatzqualität reduzieren. Über alle Portfolios gerechnet wird auf diese Weise in den
nächsten fünfzehn Jahren eine Kostenminderung von geschätzten 80
Millionen Franken zu erreichen sein,
so Odermatt.
Die Stadt Zürich will ihre
Kosten im Hochbau um
10 Prozent senken. In den
nächsten 15 Jahren sollen
dank verschiedener Massnahmen rund 80 Millionen
Franken gespart werden.
Vor allem die Flächen sollen
reduziert werden.
Weitere Massnahmen
Pia Meier
Die Kritik, dass die Stadt zu teuer
baut, ist immer wieder zu hören. Als
Beispiele werden Schulhäuser wie
Leutschenbach und Blumenfeld genannt. Aber auch, dass die Stadt Vorschriften strenger auslege als andere,
ist ein anhaltender Vorwurf. «Der
grösste Hebel zur Kostensteuerung
liegt bei der Bedarfsabklärung», erläuterte Stadtrat André Odermatt anlässlich einer Pressekonferenz zum
Thema Kostensenkung beim Bauen.
Dies sei das Fazit des Projekts Kostenklarheit, das er 2010 angestossen
hat. Bereits liegen dank Flächeneinsparungen, Prozessverbesserungen,
Schulungen und Lebenszyklusbetrachtung erste Kostensenkungsresultate vor.
Kostentreiber Fläche
Dass nicht Planen und Bauen die
Kosten beim Hochbau in die Höhe
treiben, sondern die Wünsche der
Departemente, die später die Gebäude nutzen, ist bekannt. Deshalb setzte das Hochbaudepartement dort an.
Positive Bilanz
für «Zürich isst»
Beim Schulhaus Schauenberg konnten 3,5 Millionen gespart werden.
Fazit: Der grösste Kostentreiber bei
einer Bestellung ist die zu verbauende Fläche. Darum hat das Hochbaudepartement zwecks Sparen den Fokus auf mögliche Flächenreduktionen
pro Nutzungseinheit gelegt. Weniger
Fläche heisst zum Beispiel Zusammenlegen von Aufenthalts- und Gruppenräumen, kleinere Mensas dank
Verpflegung im Mehrzwecksaal und
kleinere Musikräume. In Alterszentren heisst weniger Flächen zum Beispiel kleinere Foyers, weniger Kochnischen und Hobbyräume. «Suffizienz bei den Flächen senkt die Kosten», hielt Odermatt fest. «Ziel ist es,
15 Prozent der Fläche zu streichen
und damit 10 Prozent der Kosten einzusparen.» Flächenreduktionen seien
aber auch ein wichtiger Hebel, um
die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft
beim Bauen zu erreichen. Allerdings
muss bei Flächenreduktionen zum
Beispiel in Alterszentren auch darauf
zvg.
geachtet werden, dass dies zu sinkenden Einnahmen aufgrund einer
tieferen Vermietungskategorie führen
kann.
Weitere Kostentreiber im Hochbau sind schwierige Standorte und
Ausbaustandards.
10 Prozent günstiger
Neubauten sollen künftig um 10 Prozent kostengünstiger erstellt werden,
so Odermatt. Erste Einsparungen seit
2013 in Höhe von rund 17 Millionen
Franken sind bereits erfolgt. Den
grössten Betrag dazu hat das Gesundheits- und Umweltdepartement
geleistet. Die Kosten für die geplanten Alterszentren Eichrain und Mathysweg sowie das Pflegezentrum
Bombach wurden um fast 14 Millionen gesenkt. 3,5 Millionen Franken
konnten beim Schulhaus Schauenberg eingespart werden. Mit einem
Betriebskonzept und neuen Raum-
Grosses Augenmerk wurde auch auf
die Lebenszykluskosten-Betrachtung
gelegt, weil Kosten, die über den ganzen Zyklus eines Gebäudes anfallen,
viel höher liegen als die Erstellungskosten, über die üblicherweise abgestimmt wird. Das vom Amt für Hochbauten entwickelte Berechnungstool
setzt schweizweit einen neuen Standard, betonte Odermatt. Es wird vor
allem bei strategischen Entscheidungen eingesetzt.
Die beteiligten Mitarbeiter werden
neu entsprechend geschult. Die Stadt
will den durchschnittlichen Arbeitsplatz verkleinern.
Die Stadt verwendet aber gemäss
Odermatt keine kostentreibenden
Baustandards, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Jedenfalls konnten keine gefunden werden.
Wer solche trotzdem feststellt, kann
diese im nächsten halben Jahr unter
www.stadt-zuerich.ch/kostenklarheit
melden.
Einzig in der Ökologie gehe die
Stadt über das Gesetz hinaus, weil sie
vom Volk den Auftrag fürs Energiesparen mit dem Ziel 2000-Watt-Gesellschaft erhalten habe.
Den ganzen September stand Zürich
im Zeichen von Ernährung, Umwelt
und Genuss: An vielfältigen Veranstaltungen bot sich der Bevölkerung
die Gelegenheit, sich genussvoll und
kritisch mit den Fragen einer nachhaltigen Ernährung auseinanderzusetzen. Das Stadt-Tomaten-Fest von
ProSpecieRara und das Street Food
Festival lockten bereits am ersten
Septemberwochenende Tausende Besucherinnen und Besucher an. Biovision zeigte während des ganzen Monats ihre Ausstellung «Clever», Helvetas lud in die Ausstellung «Wir essen die Welt» ein, Grün Stadt Zürich
gab in der Ausstellung «Aufgetischt.
Von hängenden Gärten und Pilzgaragen» Einblicke ins urbane Gärtnern.
Auch Jugendlichen wurde einiges geboten wie die «Political Kochdebatte». Die Organisatoren, Umwelt- und
Gesundheitsschutz Zürich und die
Stiftung Mercator Schweiz, fanden
die Veranstaltungen sehr wertvoll.
(pd./pm.)
48 Menschen ertrunken
Ende September ist der Abschluss
der Badesaison. Die Schweizerische
Lebensrettungs-Gesellschaft
SLRG
zieht Bilanz und zählt 48 Ertrinkungsopfer. Davon ereigneten
sich 24 in Seen, 22 in Flüssen und 2
in Badeanstalten. Unter den Opfern
befanden sich 38 Männer, 4 Frauen
und 6 Kinder. Das sind 21 mehr als
2014. Zusammen mit ihrem neuen
Hauptpartner Visana will die SLRG
die Bevölkerung sensibilisieren. (pd.)
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Quartier.
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Mittwoch, 14. Oktober 2015
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Mittwoch, 21. Oktober 2015
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Zürich Nord
AKTUELL
Mobile Spielanimation feierte
Pia Meier
Einen Zauberstab herstellen.
Spiel- und Bastelangebot für Kinder
und Familien an. Dieses Jahr besuchte die Spielanimation unter anderem
die Spielplätze Roswiesen, Herzogenmühle und Brüggliäcker. Das jährliche
Spielfest ist immer auf der Kronwiese.
Ziele sind, Migrantinnen und Migranten, bildungsferne und schlecht integrierte Familien anzusprechen und
dass Kinder andere Kinder kennenlernen. Der Anlass findet bei trockenem
Wetter von 14.30 bis 17.30 Uhr statt.
Das Angebot wird getragen durch das
Sozialdepartement der Stadt Zürich,
das GZ Hirzenbach, pro zürich 12 und
die reformierte und katholische Kirche. Am Spielfest waren Vertreter all
dieser Organisationen anwesend.
«Wir ergänzen uns gut», betonte Alexandra Ott, Leiterin GZ Hirzenbach.
Die diesjährige Metzgete
auf dem Hof Willi-Bosshard
auf dem Hönggerberg lockte
zahlreiche Besucherinnen
und Besucher, unter ihnen
viele Familien an. Die Mitglieder vom Männerchor
Höngg hatten alle Hände
voll zu tun, um die Anwesenden zu verpflegen.
«Wir erlebten den besten Freitagabend seit 15 Jahren», hielt Eric Lehmann, Präsident des Männerchors
Höngg, am vergangenen Samstag
fest. Die Leute seien nicht nur in der
Scheune gesessen, wie dies am Freitagabend Usus sei, sondern auch
draussen im Hof. Die Gründe für diesen Andrang sieht er beim guten
Wetter und dem zunehmenden Bekanntheitsgrad des Anlasses. Trotzdem gab es immer genug zu essen
und zu trinken. «Wir haben nachbestellt», hielt Markus Mehnert, Mitglied des Männerchors und verantwortlich für den Anlass, fest. Aber
auch am Samstag war der Andrang
gross. Gemütlich sassen die Besucherinnen und Besucher draussen und
genossen Sonne, Wein und verschiedene Würste vom Grill. Für volkstümliche Liveunterhaltung sorgte ein
Schwyzerörgelitrio. Zudem liessen
drei Mitglieder von der Alphornbläser-Vereinigung Zürich-Stadt urchige
Klänge ertönen.
Auf dem Hof wurden weiter erstmals zwei Spanferkel gebraten. Bis
diese so weit waren, mussten die Anwesenden allerdings etwas Geduld
üben. Und nicht zuletzt konnten frisches Holzofenbrot und natürlich frische Milch gekauft werden.
Zahlreiche Besucherinnen und Besucher genossen Wein und Würste auf
dem Bauernhof Willi-Bosshard auf dem Hönggerberg.
Fotos: pm.
Ein Alphorntrio von der Alphornbläser-Vereinigung Zürich-Stadt.
Die Kinder fütterten mit Eifer die
zahlreichen Kühe.
Die zahlreichen Kinder vergnügten sich unermüdlich in der Scheune
beim Heuspringen. Einige sprangen
mit Freude von der Höhe ins Heu,
das allerdings nicht ganz so weich
war zum Landen, andere hatten beide Hände voll Heu und warfen es
herum. Ein paar Kinder fütterten die
Kühe mit dem bereitgelegten Heu
und schoben dieses unermüdlich mit
dem Rechen zusammen. Eine besondere Attraktion waren die Kälber ver-
schiedenen Alters im Stall. Einige
liessen sich von den Kindern streicheln. Auch das Ponyreiten fand Anklang. Für Spannung sorgte das
Wettmelken. Auch der Hof durfte besichtigt werden. Auf Interesse stiess
wie in den vergangenen Jahren das
maschinelle Melken der Kühe.
Die Metzgete auf dem Hönggerberg war aber auch eine gute Gelegenheit, Bekannte und Freunde zu
treffen und sich zu unterhalten.
Theater Take Off
in Seebach
Am 16. und 17. Oktober präsentiert
das Theater Take Off im Hotel Landhus in Seebach «Bittermandle und
Pistolä». Die englische Krimikomödie
von Norbert Robins unter der Regie
von Jack Gutknecht ist gespickt mit
schwarzem Humor und bringt das Publikum zum Lachen. Die Geschichte
handelt vom Erben. Seltsame Todesfälle sorgen für Spannung. Gegenseitiges Misstrauen prägt die Szene. (ch.)
In der Nord Apotheke wird das Knochenfrakturrisiko getestet.
Das ist knochenstark!
Unsere Knochen geben unserem Körper Halt und Festigkeit. Ausserdem
schützen sie die inneren Organe. Gesunde Knochen bestimmen unsere
Lebensqualität bis ins hohe Alter. Die
maximale Knochenmasse erreicht
der Mensch mit etwa 30 bis 35 Jahren. Im weiteren Alterungsprozess
verliert unser Körper dann zirka 1
bis 1,5 Prozent seiner Knochenmasse
jährlich. Um den Knochenaufbau zu
fördern und ihren Abbau zu verzögern, ist es wichtig, ausreichend Kal-
7
Pia Meier
Das jährlich stattfindende
grosse Spielfest der Mobilen
Spielanimation Schwamendingen stand ganz im
Zeichen des Zirkus. Das
Angebot besteht seit zehn
Jahren.
Vom 19. bis 24. Oktober ist
es so weit: Kundinnen und
Kunden können ihr Knochenbruchrisiko in ihrer
Nord Apotheke überprüfen
lassen.
8. Oktober 2015
Die Landluft geniessen
auf dem Höngger Bauernhof
Die Kinder konnten mit zahlreichen Utensilien Kunststücke üben. Fotos: pm.
Clowns und Zirkusartisten betreuten
auf dem Spielplatz Kronwiese in
Schwamendingen die zahlreich anwesenden
Kinder.
Verschiedene
Utensilien wie Stäbe, Bälle, Stelzen
und Ringe standen für diverse Kunststücke unter Anleitung zur Verfügung. Weiter konnten die Kinder einen farbigen Zauberstab und ein Musikinstrument basteln. Zudem wurden die Kinder geschminkt. Ein Highlight waren die selber gemachten
zum Anlass passenden Kuchen. Besonders der mit Figuren dekorierte
blaue Kuchen faszinierte die Kinder.
Die Mobile Spielanimation Schwamendingen besteht seit zehn Jahren.
Anfangs tourte sie ausschliesslich im
Sommer durchs Quartier, später auch
im Winter. Heute bietet sie von Januar
bis November jeweils an Mittwochnachmittagen auf wechselnden Quartierspielplätzen ein niederschwelliges
Nr. 41
Foto: zvg.
16./17. Oktober um 20 Uhr. Hotel Landhus. www.theater-takeoff.ch.
Die Kinder im Moldawien freuen sich auf die Geschenke.
Übers Lebensende reden
Kindern in Moldawien helfen
Foto: zvg
Publireportage
zium und Vitamin D3 zu sich zu nehmen. Eine gesunde Ernährung und
regelmässige Belastung der Knochen
durch genügend Bewegung stärken
ebenfalls unsere Knochen.
Wer wissen möchte, wie es um
seine Knochengesundheit bestellt ist,
kann vom 19. bis 24. Oktober in der
Nord Apotheke mittels modernen Ultraschalgeräts seine Knochenstabilität
für nur 20 Franken messen lassen. In
nur wenigen Minuten liegen die Ergebnisse vor und werden in einer
persönlichen Auswertung besprochen.
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8–12.30/13.30–18.30 Uhr, Sa 8–16 Uhr.
Übers Sterben und die letzte Lebensphase zu sprechen, bringt Klarheit
und Erleichterung. Wenn man rechtzeitig voneinander weiss, was man
fürs Lebensende wünscht, kann die
letzte Phase gestaltet werden. Aber
wie macht man den ersten Schritt?
Am 10. Oktober ist Welt-Palliative.
Bei dieser Gelegenheit wird übers
Sterben gesprochen. Bei diesen Gesprächen sind Mitarbeitende aus Palliative-Stationen oder ambulanten
Palliative Care Teams anwesend. Sie
werden an sieben Orten in den Kantonen Zürich und Schaffhausen Gespräche durchgeführt. Mit diesen Gesprächen wird eine innovative und
aktuelle Idee umgesetzt, ist «palliative zh+sh» überzeugt. (pd./pm.)
Samstag, 10. Oktober, 9.30 bis ca. 11.45
Uhr. GZ Oerlikon, Gubelstr. 10.
Am 17. Oktober in Affoltern und am
22. Oktober auf dem Stauffacherplatz
sind freiwillige Helfer unterwegs und
bieten Passanten Kuchen an, die diese gegen eine Spende erhalten. Mit
dem gesammelten Geld packen die
Kinder Weihnachtsgeschenke für
Kinder in Moldawien ein. Die Leiterinnen und Leiter stellen sicher, dass
jedes Paket Spiel- und Schulsachen,
Hygieneartikel, Kleider und Süssigkeiten enthält. In den Genuss der Geschenke kommen Kinder in Moldawien, die in einem Heim leben oder deren Eltern zu arm sind, um ihnen
irgendetwas zu schenken. Für den
Transport der Pakete organisiert
ADRA Schweiz einen Bahnwagen,
und für die Verteilung vor Ort ist die
Partnerorganisation in Moldawien
zuständig. Um eine gerechte Vertei-
lung zu garantieren, arbeitet ADRA
Moldawien mit lokalen und nationalen Behörden zusammen.
ADRA Schweiz ist ein humanitäres Hilfswerk mit Sitz in Oerlikon.
Seine Schwerpunkte liegen in der Katastrophenhilfe und Prävention, Existenzsicherung und Bildung. Es engagiert sich international in Ländern,
die häufig von Naturkatastrophen betroffen sind. Seit 2003 organisiert
ADRA Schweiz die Weihnachtsaktion
«Kinder helfen Kindern!», seit 2010
erhält Moldawien, das ärmste Land
Europas, die Geschenke. ADRA-Freiwillige unterstützen zudem einmal
pro Jahr eine Bergbauernfamilie
beim Bau oder bei der Renovation eines Gebäudes. ADRA Schweiz ist Zewo-zertifiziert und eine Partnerorganisation der Glückskette. (pd./pm.)
8
Zürich Nord
Nr. 41
8. Oktober 2015
Stadt Zürich
Nr. 41
8. Oktober 2015
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Gemeinsam mit Karl Spoerri leitet Nadja Schildknecht das Zurich Film Festival bereits im elften Jahr.
Foto: zvg.
Festlich gekleidet trat Anastasia Kiefer auf den grünen Teppich des ZFF.
Züri-VIPs wie Hollywoodstars
auf dem grünen Teppich
Beim glanzvollen Abschluss des Zurich Film Festival im Opernhaus war
auch für die geladene Zürcher Prominenz grosses Kino angesagt. Auf
dem grünen Teppich defilierten Stars
aus Wirtschaft, Politik und Kultur.
Während zweier Wochen stand
die Limmatstadt ganz im Zeichen
Hollywoods. Kreischalarm gabs unter anderem für Teenieschwarm Liam Hemsworths oder Filmbösewicht
und
Oscarpreisträger
Christoph
Waltz, der in Zürich am Schauspielhaus 1982 die Rolle des« Amadeus»
spielte. Sein Bruder Martin Waltz
wohnt in Zürich. Bezaubernd auch
die in Zürich Wipkingen lebende
hochtalentierte Jeanne Werner. Erst
gerade an der ZHdK ausgebildet,
spielt sie im Sekten-Thriller «Colonia» eine Rolle mit starker Ausstrahlung.
Im internationalen Wettbewerb
begeisterte der atemberaubende und
spannende Plot von «Nichts passiert» des Zürchers Micha Lewinsky,
der leider nicht mit einem «Golden
Eye» honoriert wurde. Eigentlich
nicht nachvollziehbar.
Begeistert haben auch der authentische Auftritt von Arnold
ANZEIGEN
Schwarzenegger oder des Regisseurs Anton Corbijin, der im Streifen «Life» die Geschichte über die
Freundschaft zwischen James Dean
und dem Fotografen Dennis Stock
feinsinnig nacherzählt.
Anton Corbijin war Gast an der
Party von Nespresso, einem neuen
Partner des ZFF. Die Nespresso-Direktoren Patrick Th. Onken und
Philippe Rime luden dazu mit den
Spitzenköchen Christian Nickel und
Patrick Mahler vom Park Hotel Vitznau (1 Michelin-Stern, 16 Gault-Millau-Punkte) ins «Flux Laboratory»
ein. Dies war gleichzeitig auch als
Auftakt zu den Nespresso-GourmetWochen (ab 25. Oktober) gedacht.
Eine nette Geste kam auch vom
Hotel «Opera Ambassador». Dort
wurden zu Beginn des ZFF auf der
Dachterrasse an Geladene kulinarische Köstlichkeiten gereicht.
Ein gesellschaftlicher Höhepunkt
im Rahmen des Zurich Film Festivals
waren indes zweifelsohne die exklusiven Anlässe der Uhrenmanufaktur
IWC mit der Vergabe eines Preises
an den Zürcher Filmer Michael Steiner oder die rauschende Party von
Tommy Hilfiger im «Razzia».
Musiker, Schauspieler und Werbeikone Carlos Leal trägt Bart.
Rechtsanwalt und Nightlife-König Marc Blickenstorfer zusammen mit
Katja Weber (Frau Gerolds Garten).
Assortierte Schuhe: Gastro–Unternehmer Rolf Hiltl, Gattin Marielle.
Eric Tveter, CEO Cablecom, Gattin
Terry Anne und Sohn Ryan.
Opernhaus-Chef Andreas Homoki, Gattin Aurelia, Sohn Alexander.
Förderpreisträger Michael Steiner
mit Gattin Minerva.
Alberto Venzago und Julia Fokina.
10
Zürich Nord
Nr. 41
8. Oktober 2015
SPORT
TVU hat sich anständig verabschiedet
Für die Handballer des TV
Unterstrass bedeutete die
erste Hauptrunde im
nationalen Cup Endstation.
Gegen den Erstligisten
Frauenfeld hielten die
Stadtzürcher 45 Minuten
ordentlich mit, ehe ihnen
in der Schlussphase die
Puste ausging.
Es war der im Vorfeld erhoffte stimmungsvolle Cupabend. Der TV Unterstrass geriet nach Helblings 1:0 zwar
schnell 1:4 in Rückstand, fing sich in
der Folge aber wieder auf, glich das
Geschehen zum 6:6 aus und spielte
bis zum 15:17 zur Pause munter mit.
Das hing in erster Linie mit dem trotz
17 Gegentreffern phasenweise recht
vernünftigen Abwehrauftritt zusammen.
Der TVU praktizierte ein offensives
4:2, schwappte zwischendurch gar ins
3:3 und drängte die Thurgauer zu
Laufarbeit und doch manchem Fehler.
Der TVU verpasste es in der zweiten
hin angriffslustig, aber eben
auch mit einer
2-Tore-Hypothek. Während
die Frauenfelder vorab in
der Person von
Mulele Kipili einen Gang höher schalteten,
waren die Untersträssler bemüht,
in
Schlagdistanz
zu bleiben. Bis
zum 20:21 gelang ihnen das
noch recht erfolgreich
und
zur Freude der
bis zum Schluss
stimmungsvolDemolektion für den TVU. Ein Ex-Natispieler zeigt vor, len Zuschauer.
Der
rotzfrech
der TVU (hier Daniel Stropnik) staunt.
Foto: zvg.
aufspielende
Viertelstunde jedoch, grösseres Kapi- Teamjunior Helbling traf per direkt
tal aus der bescheidenen Vorstellung ausgeführtem Freistoss, wenig später
des 1.-Ligisten zu schlagen, und star- legte der junge Leuenberger endlich
tete den zweiten Umgang zwar weiter- seine Scheu zur Seite und sollte in der
FCOP: Heimniederlage
Schlussviertelstunde zur offensivstärksten Figur des Heimteams werden. Hegi verkürzte mittels Heber
nach 48 Minuten nochmals zum
24:27, dann schwanden aber die Kräfte. Der TVU kassierte in den letzten 10
Minuten fast minütlich einen Gegentreffer und musste dem Kontrahenten
aus dem Thurgau zu einem zu deutlichen Sieg (30:39) gratulieren.
Trotz des Cup-Aus zog TVU-Trainer Mäder hinterher ein positives Fazit. Nach zuletzt zwei schwachen
Heimvorstellungen präsentierte sich
Unterstrass von seiner ansehnlichen
Seite und kann den zukünftigen Aufgaben nun wieder gelassener entgegenblicken. Noch eindrücklicher war
der Auftritt des einstigen Untersträsslers Kipili. Was der 31-Jährige allein
mit seinem Oberkörper an Täuschungen aufs Parkett legte, war Extraklasse, bester Anschauungsunterricht und
für alle eine tolle Erfahrung (ch).
Der FC Oerlikon/Polizei erwischte am
Sonntag einen schwarzen Tag und
musste sich dem 2.-Liga-Neuling, der
wacker an der Spitze mitmischt, deutlich geschlagen geben. Zwar hatten
die Platzherren mehrere gute Torchancen, doch ein Treffer wollte ihnen
nicht gelingen. Die Gäste dagegen
zeigten sich sehr effizient und konnten
mit einer 2:0-Führung in die Pause
gehen. Die Oerliker versuchten, nach
dem Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer zu kommen, doch der frühe Platzverweis von Luca Crusi, der als hinterster Mann ein Foul machte, durchkreuzte diese Pläne. Die Säuliämter
ihrerseits nutzten die Überzahl geschickt aus und erhöhten das Skore
bis zum Spielende durch zwei weitere
Treffer auf 0:4. Beim FCOP heisst es
nun, dieses Spiel schnell abzuhaken
und mit Elan das Auswärtsspiel vom
kommenden Sonntag, dem 11. Oktober, gegen den FC Birmensdorf in Angriff zu nehmen. Spielbeginn ist um
10.15 Uhr. (mm.)
TV Unterstrass – SC Frauenfeld 30:39
(15:17). Sporthalle Fronwald, 70 Zuschauer; Schiedsrichter: Schlegel/Steiner. TVU
mit Bucheli / Rüegg (n.e.); Bapst, Badura,
E. Brack, Hegi, Helbling, C. Hungerbühler,
P. Hungerbühler, Jauch, Leuenberger, Nipkow, Schütterle, Stropnik, Widmer.
FC Oerlikon/Polizei - FC Affoltern am Albis
0:4 (0:2). Sportplatz Neudorf. – Torfolge: 25.
A. Rako 0:1, 45. +2 Markanovic 0:2, 66. M.
Rako 0:3, 73. A. Rako 0:4. – FCOP: Cossa;
Mehic, Caroli, Caldarazzo, Crusi; Tosic (80.
Xhuli), Bli (67. Batista Samora), Figueiredo
(77. Paolillo), Sisic; Borilovic, Salluce.
SVH: Zwei total verschiedene Halbzeiten FCU verliert Spitzenkampf
Der SV Höngg und der
FC Kilchberg Rüschlikon
trennten sich unentschieden 2:2 (2:0).
Nach Verlustpunkten liegen die Kilchberger (1 Spiel weniger) mit 4 Punkten Rückstand hinter dem SV Höngg.
Die Seebuben vermochten sich im
Laufe der Saison zu steigern. Ein Unterschätzen des Gegners liegt also für
den SV Höngg nicht drin.
Das Spiel wurde bei herrlichem
Herbstwetter und auf sattgrünem Naturrasen ausgetragen. Die Höngger
begannen stark. Bereits in den ersten
Minuten hatten die Zürcher gute
Chancen durch Baur und Dössegger.
In der 7. Minute erzielte dann Würmli das Führungstor mit dem Kopf
nach einem getretenen Freistoss
durch Infante. In der 17. Minute traf
Dössegger zum 0:2. Wahrlich ein
Prachtstor. Forner sprintete in Garet-Bale-Manier über das ganze
Spielfeld, passte zu Infante, dieser
flankte und Dössegger köpfte den Ball
kompromisslos in die Maschen. Für
den Chronisten das schönste Tor, das,
seit er Berichte schreibt (geschätzte 3
Jahre) je gesehen hatte. Der SVH
drückte weiter zum Beispiel mit einem Schuss ins Aussennetz von Baur.
Die Angriffe der Mannen von Trainer
Martin Brunner wirkten umständlich.
Man hatte bis zu diesem Zeitpunkt
nie das Gefühl, dass die Roduner-Boys die Partie noch verlieren könnten.
Es boten sich weitere Chancen zur
Resultaterhöhung nach durchaus sehenswerten Kombinationen.
Warten aufs Gegentor
In der zweiten Hälfte traten die Teams
vorerst in unveränderter Aufstellung
an. Gleich zu Beginn bot sich den
Hönggern eine gute Chance mittels eines Kopfballes. Und in der 60. Minute
hatte Dössegger eine 100-prozentige
Möglichkeit auf dem Fuss. Er scheiterte am gegnerischen Torhüter, Dies
sollte sich rächen. Wie in vorangegangenen Spielen, zum Beispiel in Dulliken, verloren die Höngger den Faden
komplett. Die Forderungen von Trainer Roduner nach mehr Druck und
Präzision wurden bei weitem nicht befolgt. Man konnte aus Höngger Sicht
nur hoffen, dass die Partie ohne zwei
Gegentore doch noch nach Hause geschaukelt werden konnte. Das entsprach aber nicht den Plänen der aufsässigen Seebuben. Die fatalistischen
Höngger warteten praktisch auf die
Gegentore. Und sie sollten kommen.
In der 83. und 86, Minute erzielte Guillen die Ausgleichstreffer zum 2:2.
Nach dem Ausgleichstreffer mittels
Penalty musste Höngg froh sein, dass
die Partie nach 5 Verlängerungsminuten abgepfiffen wurde.
Trainer Roduner war zu Recht
sauer auf die verlorenen 2 Punkte und
redete eindringlich auf seine Mannen
ein. Ex-Natitrainer Martin Brunner
freute sich über den gewonnenen
Punkt in einer intensiven Partie. Diesen Punkt könnten sie gut brauchen
im Abstiegskampf. Nächstes Spiel: 11.
Oktober SVH: Pajde Möhlin. (az.)
Sportplatz Hochweid, 7. Oktober 16.00
Uhr.
Fans: 190. FC Kilchberg Rüschlikon: SV Höngg 2:2 (0:2). Schiedsrichter:
Dominique Schaub, Zoran Stefanovic, Patrick Jundt. Blank, Blank, Djukaric, Dössegger, Forner (70 Pereira Da Costa) , Baur,
Infante, Stutz, Riso (58. Forny), Würmli,
Cavaliere, Rutz. Tore: 8. Würmli, 15. Dössegger, 83. Guillen, 86. Guillen. Karten:
Forner, Stutz.
FC Schwamendingen: Fehlender Biss
Die Platzherren versäumten
es, mangels Durchsetzungsvermögen im Strafraum,
den ersten Heimsieg zu
feiern.
Fredy Lachat
Die Platzherren kamen in den ersten
acht Minuten gleich zweimal den berühmten Schritt zu spät, um in Führung zu gehen. Beim ersten richtigen
Auftauchen vor dem Gehäuse des FCS
hatten die Gäste, es fehlten bei ihnen
zwei Stammspieler, etwas Pech, wurde doch ein Schuss (9.) von einem
Schwamendinger noch in Corner abgelenkt. Anderseits bekam Zecirovci
(11.), allein vor dem Torhüter, den Ball
nicht unter Kontrolle und die Chance
war vertan. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, wobei die
Gäste vorerst die etwas feinere Klinge
führten. Bei den Gastgebern fehlte
vielfach die Genauigkeit und vor allem
die Entschlossenheit im Strafraum.
Nach einem Foul an einem Schwamendinger verwandelte Zecirovci (30.)
den fälligen Strafstoss souverän zum
1:0. Je länger der Match dauerte, umso besser kam die Platzelf ins Spiel,
und sie zeigte schöne Angriffe, aber
im Strafraum war man mit dem Latein am Ende.
Kalt erwischt
Nach Wiederbeginn waren diverse
Spieler des FCS vermutlich in Gedanken noch in der Kabine, und Annese
(48.) erzielte, praktisch unbehindert,
den frühen Ausgleich. Das Spiel war
somit richtig lanciert. Beide Mannschaften wollten mehr. Man sah beidseits schöne Angriffskombinationen
mit einem leichten Chancenplus der
Heimelf. Je länger der Match dauerte, umso mehr flachte es ab. Es entwickelte sich ein richtiges Mittelfeldspiel mit beidseits unnötigen Ballverlusten oder Missverständnissen. Die
echten Chancen wurden Mangelware.
Schlussendlich kam es zu einem offe-
nen Schlagabtausch mit einem Plus
für den FCS, der bis zur Strafraumgrenze schön kombinierte, aber im
Abschluss fehlte der Biss. Anderseits
überzeugte bei der Heimelf Torhüter
Sokolovic diverse Male. Die Platzelf
setzte erstmals zwei ihrer Neuverpflichtungen ein, die beide überzeugen konnten. Vor allem Ex-Profi Bastida stand viel positiv im Mittelpunkt.
Das nächste Spiel findet am Sonntag, 11.10., 10.15 Uhr, in der Brunau
gegen Red Star 2 statt.
Schwamendingen - Regensdorf 1:1 (1:0). –
Heerenschürli, 110 Zuschauer. – SR: Benedetto di Giorgio. – Tore: 30. Zecirovci 1:0
(FP), 48. Annese 1:1. Schwamendingen:
Sokolovic; Zejak, Kqira, Araujo, Schacher
(78. Bajra): Ramseier, Simeonovic, Bastida, Bonfardin (80. Salkic), Zecirovci; Kocayildiz (68. Vuceljic). – Regensdorf: Kübler; Arraki, Bortoluzzi, Thrier, Shemshedini; Kipoyl; Arraki, (57. Stirnimann), Francisque, Annese (78. Vrenezi), Bolli; Riedener; Steiner (68. Cinar). – Bemerkungen:
FCS ohne Matumona (FE), Mikari, Perot,
Foniqi, Heini (Jun.), Hazizi (Abw.). – Verwarnungen: 30. Thrier, 46. Bastida, 61.
Bolli, 65. Stirnimann, 84. Araujo (F).
Unterstrass verliert trotz
guter Leistung den Spitzenkampf gegen Witikon etwas
unglücklich mit 0:1 und
rutscht in der Tabelle auf
den 5. Rang ab.
Walter J. Scheibli
Dank vier Siegen in Serie hatte sich
Unterstrass wieder der Tabellenspitze genähert. Doch nach dem 0:1 gegen Witikon findet sich der FCU auf
dem 5. Tabellenrang wieder. Dies
war die erste Niederlage seit dem 0:1
gegen Schwamendingen in der ersten
Runde. Zwingend war sie keinesfalls.
Aber Unterstrass vergab zu viele
Möglichkeiten.
Zudem
zeigte
Gästetorhüter
Schnyder eine starke Leistung. So parierte er in der 81. Minute hervorragend einen gut geschossenen Freistoss von Sall. Beide Teams boten bei
diesem Spitzenkampf eine gute Leistung. Witikon war am Ende das
glücklichere Team. Dementsprechend
gross war die Enttäuschung bei den
beiden Unterstrass-Trainern Luigi De
Donno und Mario Spoljarec. «Wir
hatten mehr Spielanteile und auch
sehr gute Chancen», meinte De Donno. Er kritisierte bei seinem Team
auf der anderen Seite die vielen Fehlpässe.
Am nächsten Sonntag bietet sich
Unterstrass die Chance, sich für die
Niederlage zu rehabilitieren. Der FCU
tritt beim Aufsteiger Rot Weiss Winikon (15 Uhr) in Uster an.
Unterstrass - Witikon 0:1 (0:1).- Steinkluppe: 80 Zuschauer. – Schiedsrichter: M.
Brand (Oberglatt). – Tor: 22. Oberholzer
0:1. – Unterstrass: Piso; Punnackalkilukken, Frey, Adler, Fischer; Bandli, Helmchen, Kleinheinz, Hofmann; Sall, Shaady.
– Eingewechselt: Sergio, Hüsser und Lo
Russo.– Bemerkungen: Gelbe Karten für
die FCU-Spieler Frey, Sall, Shaady, Lo Russo und Hüsser.
SVS: Mit Krampf und Kampf
Im Sechspunktespiel gegen
die Reserven von Nachbar
Affoltern gingen die Seebacher diesmal als glückliche
Sieger vom Platz. Siegbringer war Joker Carlos
Alberto Alvarez Gutierrez,
der in der Schlussviertelstunde 2x für die Seebacher
traf.
Die Seebacher mussten unter der Woche die schmerzliche Niederlage gegen
Niederweningen zuerst verkraften, bevor sie sich mit dem kleinen Nachbarderby beschäftigen konnten. Den beiden Teams – hinten in der Rangliste
platziert – merkte man die Nervosität
an, die Zuspiele waren auf beiden Seiten unpräzise und teilweise überhastet,
man konstatierte die Wichtigkeit dieses
Spiels. Die Seebacher fingen sich und
erspielten sich mehrere gute Torchancen, die aber nicht den erhofften Erfolg
brachten. Es waren die Gäste, die kurz
vor der Pause durch einen Bogenball
von Jeremy Rueda glücklich in Führung gingen, Hauser im Tor konnte
nichts ausrichten.
Nach der Pause drängten die Platzherren auf den Ausgleich – die Affoltemer standen tief –, und mit guten Angriffen verpassten sie ihn nur knapp.
Die Seebacher dominierten jetzt das
Spiel, aber bei einigen Kontern mussten die offensiv ausgerichteten Seebacher sich bei Goalie Hauser bedanken,
der mit seinen Interventionen diese im
Spiel hielt. Die Belohnung kam in der
75. Minute, eine Cornerhereingabe von
Scherrer setzte Carlos Alvarez zum
verdienten Ausgleich in die Maschen.
Beide Equipen kamen noch zu weiteren Einschussmöglichkeiten, die eine
nutzten die Seebacher. Bei einem
Durcheinander im Strafraum der Gäste
spitzelte erneut Carlos Alvarez den Ball
über die Torlinie zum nicht unverdienten Sieg für die Seebacher. (ep.)
SV Seebach – FC Affoltern 2 2:1 (0:1). –
Eichrain: 88 Zuschauer. – SR: Thomas Luder, Zürich. – Tore: 41. Rueda J. 0:1,
75.Alvarez 1:1 und 90. Alvarez 2:1. – SV
Seebach: Hauser; Halali, Charelas Spiridon, Mörgeli, Ferrer, Charelas Antonio,
Scherrer, Lanfranchi (75. Gueye), Alic Dino, Alic Denis (65. Alvarez) und Zumberovic (65. Ilic). – FC Affoltern 2: Christ; La
Monica, Bundi, Rueda J. (66. Murati), Mataj, Rueda Y. Berdzenishvili, Robinson,
Hey, Bendjeddou (34. Moella) und Benzerfa. Bemerkungen: Faires Spiel, je eine gelbe Karte auf beiden Seiten.
N AT I O N A L - U N D S T Ä N D E R ATS WA H L
Nr. 41
8. Oktober 2015
11
12
Nr. 41
S T Ä N D E R ATS WA H L
8. Oktober 2015
Acht Kandidierende
für den Ständerat
stehen Red & Antwort
Der Wahlgang für die zwei
Zürcher Sitze im Ständerat
verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs
Männer aus acht Parteien
kämpfen um die Gunst der
Wählerschaft. Wer vertritt
den Stand Zürich am besten
in Bern? Machen Sie sich
selbst ein Bild.
Daniel Jositsch, SP.
Maja Ingold, EVP.
Bastien Girod, Grüne.
David Herzog, Piratenpartei.
Finanzausgleich:
Ist es fair, dass immer weniger Kantone eine immer grössere Last tragen
müssen, um wirtschaftlich weniger
erfolgreichen Kantonen finanziell unter die Arme zu greifen? Hat dieses
Finanzausgleichssystem noch Zukunft? Wird Leistung bestraft?
Es ist klar, dass die Lasten und Finanzen innerhalb eines Staats verteilt
werden müssen. Deshalb ist der Finanzausgleich nötig. Der Kanton Zürich gehört zu den finanzstarken
Kantonen. Ich bin aber nicht einverstanden, dass Zürich mehr zahlt, als
das nach dem Gesetz vorgesehen wäre. Deshalb habe ich im Parlament
für einen tieferen Beitrag gestimmt.
Einen Finanzausgleich zwischen ärmeren und wohlhabenden Kantonen
braucht es in der Schweiz, weil die
wirtschaftliche Schwäche nicht selber
verschuldet ist. Aber in unserem System ist noch Korrekturbedarf, wenn
sich Kantone durch Steuersenkungen
zu Nehmern machen können, um ihre Einwohner und Firmen zu begünstigen und nicht «geben» zu müssen.
Es braucht einen gewissen Finanzausgleich, aber die Zentrumslast von
Zürich muss stärker abgegolten werden, denn davon profitieren viele
umliegende Kantone. Auch kann es
nicht sein, dass Kantone von Zürich
einen Ausgleich erhalten und gleichzeitig Steuerdumping betreiben.
Der Finanzausgleich ist notwendig,
damit die Schweiz nicht auseinanderdriftet. Ich will keine ArmenhausKantone – Graubünden soll kein Griechenland werden. Das würde niemandem nützen. Deshalb ist der Finanzausgleich keine Frage der Fairness, sondern des Zusammenhalts,
und somit auch ein wirtschaftlicher
Erfolgsfaktor.
Sonntagsarbeit:
Muss der Sonntag als traditioneller
Familien- und Ruhetag aufgegeben
werden, um in der globalisierten Welt
auch in Zukunft wirtschaftlich bestehen zu können? Oder gibt es andere
Möglichkeiten resp. Lösungen?
Der Sonntag ist als persönlicher Ausgleich und für das Familienleben
wichtig und muss als Ruhetag erhalten bleiben. Ausnahmen sind heute
schon möglich und können je nachdem auch ausgeweitet werden. Entsprechende Regelungen können weiterhin im Rahmen der Sozialpartnerschaft ausgehandelt werden.
Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, mit Rund-um-die-Uhr-Ladenöffnungszeiten den Sonntag auch
noch zum Werktag zu machen, weil
die Einkaufsmöglichkeiten schon jetzt
mehr als genug sind. Die öde Gleichschaltung mit sieben Shoppingtagen
die Woche ist weder für Arbeitende
noch Konsumierende ein Gewinn.
Grundsätzlich soll der Sonntag Familien- und Ruhetag bleiben. Das Ziel
der Wirtschaft darf nicht blinder
Konsum sein, es muss die Lebensqualität sein. Erholte Mitarbeiter sind
auch leistungsfähiger. Bei einer Entschädigung für die Sonntagsarbeit
kann eine Lockerung bei kleinen Lebensmittelläden Sinn machen.
Er muss nicht. Aber kann. Wirtschaftlich bestehen kann die Schweiz
genauso gut auch mit dem Sonntag
als Ruhetag. Aber ich fände es praktischer, wenn ich am Sonntag Einkäufe
und andere Dinge erledigen könnte,
für die unter der Woche selten Zeit
bleibt. Wer sonntags ruhen will, soll
aber ruhen dürfen.
Armee:
Wären Sie bereit, das Militär abzuschaffen, um Mittel für andere Aufgaben wie Infrastrukturbau, Soziales,
Fördergelder für Forschung oder die
Energiewende freizubekommen?
Ich stehe zur Armee und habe selber
Militärdienst geleistet. Die Aufgabe
der Landesverteidigung ist aber eine
unter vielen. Wir müssen daher im
Rahmen einer Gesamtsicht entscheiden, wo wir die Prioritäten setzen
und wie viele Mittel wir der Armee
zur Verfügung stellen können.
Ich konnte das Vertrauen nie aufbringen, dass die Schweiz keine Landesverteidigung mehr braucht. Die neue
Instabilität am Rand von Europa und
moderne Bedrohungsszenarien wie
Terrorismus und Cyberwar machen
deutlich, dass nichts für die Abschaffung der Armee spricht, leider.
Die jährlich 5 Milliarden für das Militär liessen sich für die Sicherheit der
Bevölkerung effizienter ausgeben.
Zum Beispiel, indem wir endlich die
ältesten AKW der Welt abstellen. Ein
funktionierender Katastrophenschutz
und eine wirksame Terrorbekämpfung müssen aber sichergestellt werden.
Nicht ganz abschaffen, aber stark reduzieren. Eine Rumpfarmee zum
Wissenserhalt, für Friedenssicherungseinsätze und den Luftpolizeidienst kann bestehen bleiben. Die
Wehrpflicht hingegen ist eine nicht
mehr gerechtfertigte Freiheitseinschränkung und gehört abgeschafft.
Sozialhilfe:
Muss die Sozialhilfe auf Bundesebene
geregelt werden, um den «Kantönligeist» und den Wildwuchs in den einzelnen Gemeinden auszumerzen?
In unserem föderalistischen Staatsgebilde soll eine Aufgabe möglichst
kantonal gelöst werden und nur auf
Bundesebene geregelt werden, wenn
das notwendig ist. Die Kantone kennen die lokalen Verhältnisse und sind
in der Lage, die Sozialhilfe zu regeln.
Wo es Absprachen braucht, geschieht
das bereits.
Solange die Kantone die gesetzliche
Kompetenz haben, ist es besser,
wenn die Sozialhilfe auf dieser Ebene
mindestens diskutiert wird, um Sozialtourismus zu unterbinden. Eine Debatte ist aber auch auf Bundesebene
nötig, schliesslich ist die Sozialhilfe
die Visitenkarte des Sozialstaats
Schweiz.
Die Sozialhilfe ist das Auffangnetz
unserer Gesellschaft und sollte ein
würdiges Existenzminimum sichern.
Eigentlich sollten sich hier die Kantone endlich auf verbindlichere und
einheitlichere Richtlinien einigen. Eine gewisse Harmonisierung auf Bundesebene kann Sinn machen.
Das ist eher nicht nötig. Der Kanton
Zürich sollte die Sozialhilfe aber kantonalisieren, um die unterschiedlichen Belastungen der Gemeinden
auszugleichen, sodass die Gemeinden
keinen Anreiz haben, Sozialhilfeempfänger aus der Gemeinde zu drängen.
Verkehr:
Der Verkehr verursacht jährliche Kosten von 95 Milliarden Franken, rund
12 000 Franken pro Einwohner. Soll
man hier sparen oder mehr ausgeben? In welchem Bereich: Beim Strassen- oder beim Schienenverkehr?
Ich bin dagegen, Strasse und Schiene
gegeneinander auszuspielen – es
braucht beide. Wir müssen uns aber
Gedanken machen, wie das gesamte
Transportvolumen
eingeschränkt
werden kann. Die moderne Kommunikation (Internet etc.) erlaubt Arbeitsformen wie Homeoffice, wodurch weniger Pendlervolumen entsteht.
Beide Verkehrsträger sind wichtig
und müssen für ihre Leistungsfähigkeit mit Fonds ausgestattet werden.
Da die Mobilität aber viel kostet, wird
eine mehr verursachergerechte Finanzierung als Sparanreiz sowohl
des Individualverkehrs wie des öV
nicht zu umgehen sein.
Der Verkehr sollte sich stärker selber
finanzieren, zum Beispiel dank Mobility Pricing. Strasse und Schiene dürfen aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es fehlt in der Schweiz
der Platz, um die Strassen weiter
auszubauen. Deshalb muss der
Mehrverkehr vom flächeneffizienteren öV getragen werden.
Es ist gut, dass die Investitionen in
den Schienenverkehr durch FABI gesichert sind. Die Strassen sollen
durch die Verkehrsteilnehmer selber
finanziert werden. Ich befürworte zusätzliche Investitionen in einen bequemen und familientauglichen Veloverkehr, insbesondere in den Städten. Das entlastet auch die Strasse.
Steuern:
Wegen der bald in den eidgenössischen Räten diskutierten Unternehmenssteuerreform III befürchtet der
Stadtrat von Zürich Steuerausfälle
von jährlich 300 Millionen Franken.
Wie stellen Sie sich zur besagten
Steuerreform für Unternehmen?
Die USR III ist notwendig, da kantonale Steuerprivilegien für Holding-,
Domizil- und gemischte Gesellschaften international nicht mehr haltbar
sind. Deshalb unterstütze ich sie. Die
Reform muss aber steuerneutral erfolgen. Sonst müssten die Steuerzahlerinnen und -zahler die Verluste tragen, was ich ablehne.
Die Unternehmenssteuerreform III ist
für Bund und Kantone von hoher Bedeutung. Je nach Ausgestaltung leiden die einen oder die andern. Was
aber ganz vergessen geht, ist die
Auswirkung auf die 3. Staatsebene,
die Städte. Mit Recht fordert der
Städteverband, mit einbezogen zu
werden; ihnen drohen hohe Lasten.
Die Schweiz hat es nicht nötig, auf
unfaires Steuerdumping zu setzen.
Damit werden nur die falschen Unternehmen angelockt: Jene, die wieder weg sind, wenn ein anderes Land
noch weniger bietet. Wichtiger sind
Bildung und Forschung, die durch
unnötige Steuergeschenke nicht gefährdet werden dürfen.
Das scheint mir nicht sehr sinnvoll,
denn dadurch werden sich zwangsläufig die Steuern für alle anderen erhöhen. Es ist kaum eine langfristig
nachhaltige Strategie, mit Steuererleichterungen sehr mobile Firmen
zu subventionieren. Der Standort
Schweiz hat genügend andere Qualitäten.
Daniel Jositsch
Maja Ingold
Bastien Girod
David Herzog
Daniel Jositsch (50) ist geschieden und hat einen Sohn. Er arbeitet als selbstständiger Rechtsanwalt und ist Strafrechtsprofessor an der Universität Zürich.
Der SP-Politiker sitzt seit 2007
im Nationalrat und ist sowohl
Mitglied der Rechts- als auch der
Finanzkommission.
Maja Ingold (67) ist verheiratet,
dreifache Mutter und siebenfache
Grossmutter. Die EVP-Politikerin
arbeitete früher als Lehrerin sowie als Legasthenietherapeutin.
Ingold sitzt seit 2010 im Nationalrat und ist seit 2011 Mitglied der
Kommission für soziale Sicherheit
und Gesundheit.
Bastien Girod (34) ist verheiratet
und Vater einer Tochter. Er arbeitet als Umweltforscher an der
ETH Zürich. Girod sitzt seit 2007
im Nationalrat und ist Mitglied
der Kommission für Umwelt,
Raumplanung und Energie. Zudem ist er Vize-Präsident der
Grünen Partei Schweiz.
David Herzog (34) ist ledig, wohnt
in der Stadt Winterthur und arbeitet als Interaktionsdesigner.
Herzog vertritt die Piratenpartei
und gehört als Aktuar dem Vorstand der Piratenpartei Zürich an.
Politisch ist er ein unbeschriebenes Blatt: Herzog bekleidete bisher keine politischen Ämter.
Hinweis:
Die Reihenfolge der Kandidierenden
auf dieser Seite wurde gemäss dem
Eingang ihres Antwortmails vollzogen. Wer ganz links auf dieser Doppelseite steht, hat zuerst geantwortet.
Die Redaktion
S T Ä N D E R ATS WA H L
Nr. 41
8. Oktober 2015
13
Acht Kandidierende
für den Ständerat
stehen Red & Antwort
Der Wahlgang für die zwei
Zürcher Sitze im Ständerat
verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs
Männer aus acht Parteien
kämpfen um die Gunst der
Wählerschaft. Wer vertritt
den Stand Zürich am besten
in Bern? Machen Sie sich
selbst ein Bild.
Barbara Schmid-Federer, CVP.
Ruedi Noser, FDP.
Martin Bäumle, GLP.
Hans-Ueli Vogt, SVP.
Die NFA ist ein umfassendes und
sorgfältig austariertes Werk, das erst
seit sechs Jahren in Kraft ist. Die Stabilität steht deshalb im Vordergrund
und darf nicht durch übereilte Änderungen gefährdet werden. Trotzdem
sind störende Effekte möglichst rasch
zu korrigieren, auch gerade im Interesse des Kantons Zürich.
Der Finanzausgleich ist für die
Schweiz wichtig, ohne ihn gäbe es
keine föderale Eigenständigkeit der
Kantone. Als Vertreter eines Geberkantons erwarte ich aber, dass man
die Lasten umfassend anschaut. Zürich ist finanzstark, trägt aber als
Zentrum sozio-demografische Lasten,
die mit einzubeziehen sind.
Ich stehe hinter dem Ressourcenund Lastenausgleich zwischen den
Kantonen und Regionen. Die Interessen der Geberkantone wie Zürich
sind im Interesse aller stärker zu gewichten. Deshalb habe ich die jüngste Reduktion des Finanzausgleichs
zugunsten der Geberkantone klar unterstützt.
Ein solcher Finanzausgleich ist ungerecht. Er diszipliniert die Nehmerkantone zu wenig und bestraft die
Geberkantone, und er untergräbt den
Steuerwettbewerb. Die Zürcher Standesvertretung muss sich mit Taktgefühl (Anti-Zürich-Reflex!), aber doch
deutlich gegen die Umverteilung zwischen haushälterischen und ausgabefreudigen Kantonen wehren.
Finanzausgleich:
Ist es fair, dass immer weniger Kantone eine immer grössere Last tragen
müssen, um wirtschaftlich weniger
erfolgreichen Kantonen finanziell unter die Arme zu greifen? Hat dieses
Finanzausgleichssystem noch Zukunft? Wird Leistung bestraft?
Zürich kennt bereits sehr liberale Öffnungszeiten, und auch die von der
Wirtschaft beantragten Sonntagsarbeitszeiten werden erfahrungsgemäss schnell und unbürokratisch gewährt. Weitere Lockerungen scheinen mir nicht angezeigt. Ich bin eher
skeptisch, was die 7/24-Gesellschaft
und ihre Folgen angeht.
Meines Erachtens ist ein Ruhetag
sinnvoll. Die Familien sollten aber die
Freiheit haben, sich individuell zu organisieren. Für manche Eltern ist es
praktischer, wenn jemand am Wochenende arbeitet und unter der Woche zu Hause ist. Das muss möglich
sein.
Ein Familien- und Ruhetag pro Woche ist zweifellos wichtig. Die Gesellschaft hat sich aber weiterentwickelt,
und dieser Tag kann und muss nicht
mehr zwingend für alle der Sonntag
sein.
Das sollen die Kantone und die Gemeinden entscheiden. So kann man
auf die jeweiligen Traditionen und
Befindlichkeiten Rücksicht nehmen
und beispielsweise in urbanen Regionen die Ladenöffnungszeiten liberalisieren, in ländlicheren dagegen an
den Ruhetagen festhalten.
Sonntagsarbeit:
Muss der Sonntag als traditioneller
Familien- und Ruhetag aufgegeben
werden, um in der globalisierten Welt
auch in Zukunft wirtschaftlich bestehen zu können? Oder gibt es andere
Möglichkeiten resp. Lösungen?
Nein.
Nein. Sicherheit ist eine der Voraussetzungen für Freiheit und Wohlstand, ihre Bedeutung nimmt eher
wieder zu. Die Armee ist und bleibt
ein wichtiger Pfeiler unserer Sicherheitspolitik. Wir brauchen eine starke
Armee, die aber effektiv eine Antwort
auf die heutigen Herausforderungen
geben muss.
Ich anerkenne die Notwendigkeit einer Landesverteidigung in Form einer schlanken und kosteneffizienten
Milizarmee. Ich bin also offen für
Sparmassnahmen bei der Armee,
nicht aber für eine Abschaffung.
Nein. Es sollte im Gegenteil vor allem
beim Sozialstaat gespart werden, damit die frei werdenden Mittel für das
Militär eingesetzt werden können.
Wir brauchen eine starke Armee, die
ihren verfassungsmässigen Auftrag
erfüllen kann, mit einem genügend
grossen Bestand und mit modernem
Material.
Armee:
Wären Sie bereit, das Militär abzuschaffen, um Mittel für andere Aufgaben wie Infrastrukturbau, Soziales,
Fördergelder für Forschung oder die
Energiewende freizubekommen?
Eher nicht. Mit der Skos gibt es eine
Institution, die eine gewisse Koordination sicherstellt und verhindert,
dass es zu einem Schwarzpeterspiel
mit Sozialhilfebeziehenden kommt.
Das ist unmenschlich und unökonomisch. Über die spezifischen Regeln
kann und muss man sich immer wieder verständigen.
Nein, die Rolle der Gemeinden und
Kantone sollte eher gestärkt werden:
Sie kennen die Situation vor Ort. Entscheidend ist, dass die Sozialhilfe
darauf ausgerichtet ist, dass Sozialhilfebezüger so schnell wie möglich
wieder selbstständig für ihren Lebensunterhalt sorgen können.
Nein. Bei der Sozialhilfe gibt es aber
Reformbedarf. Richtlinien, wie sie die
Skos vorgibt, sollen als Richtschnur
dienen. Primär sind bestehende Fehlanreize zu beseitigen und Anreize für
eine Wiederintegration zu erhöhen.
Zudem muss der Spielraum der Behörden erhöht werden.
Nein. Die Kantone und Gemeinden,
die einen grossen Teil der Leistungen
selber erbringen, müssen als unmittelbar Betroffene mitreden können.
Nur so kann ein weiterer Anstieg der
Sozialhilfebudgets gestoppt werden.
Eine Vereinheitlichung auf Bundesebene würde das Leistungsniveau
weiter erhöhen.
Sozialhilfe:
Muss die Sozialhilfe auf Bundesebene
geregelt werden, um den «Kantönligeist» und den Wildwuchs in den einzelnen Gemeinden auszumerzen?
Es geht nicht in erster Linie um Sparen oder darum, mehr auszugeben.
Es geht darum, die Mittel möglichst
effizient am richtigen Ort einzusetzen. Für den Kanton Zürich sind hier
etwa Stichworte: Bahnhof Stadelhofen, Brüttenertunnel, Limmattalbahn,
Gubrist und Oberlandautobahn.
Das Problem sind nicht die Kosten,
sondern dass heute nach regionalpolitischen Kriterien investiert wird
statt nach dem Bedarf. In Zürich ist
die Nachfrage gross, hier brauchen
wir sowohl auf der Strasse als auch
im öffentlichen Verkehr einen Ausbau.
Die Kosten für die Mobilität werden
heute nur ungenügend durch die Verursachenden getragen. Gerade bei
Umweltemissionen wie Lärm, C02
oder Abgasen herrscht keine Verursachergerechtigkeit. Ein umfassendes
Mobility Pricing muss deshalb ein
zentrales Element der künftigen Verkehrspolitik sein.
Die Verkehrsinfrastruktur muss der
wachsenden Bevölkerung angepasst
werden. Dafür muss man die Lücken
im Strassennetz schliessen und die
Eisenbahninfrastruktur ausbauen. Im
Strassen- wie im Schienenverkehr ist
Kostenwahrheit anzustreben; die Allgemeinheit bezahlt heute für den öffentlichen Verkehr zu viel.
Verkehr:
Der Verkehr verursacht jährliche Kosten von 95 Milliarden Franken, rund
12 000 Franken pro Einwohner. Soll
man hier sparen oder mehr ausgeben? In welchem Bereich: Beim Strassen- oder beim Schienenverkehr?
Ich bin für die USR III. Eine Kompensation zwischen Bund und Kantonen
ist nötig, eine vollständige Kompensation der Steuerausfälle scheint mir
allerdings nicht realistisch. Ziel muss
sein, dank den neuen Modellen auf
mittlere Frist dank Attraktivität die
anfänglichen Ausfälle zu kompensieren.
Wenn die Unternehmenssteuerreform III nicht umgesetzt wird, sind
die Ausfälle noch viel höher. Es ist
deshalb entscheidend, dass wir die
Reform schnell umsetzen. So bleibt
die Schweiz ein attraktiver Unternehmensstandort und wir können vermeiden, dass auf breiter Front Firmen abwandern.
Ich unterstütze eine schlanke Unternehmenssteuerreform III, die die Attraktivität und Akzeptanz des Unternehmensstandorts Schweiz sichert.
Die Einführung einer Patentbox auf
kantonaler Ebene stärkt zudem Forschung und Innovation in unserem
Land, was uns wiederum Steuereinnahmen bringt.
Damit die Kantone – nach Abschaffung der attraktiven Steuermodelle –
im internationalen Wettbewerb bestehen können, werden sie die Steuern senken müssen. Die Steuerausfälle treffen vor allem die Städte hart,
sie zwingen aber zur Beschränkung
auf das Wesentliche, was positiv ist.
Steuern:
Wegen der bald in den eidgenössischen Räten diskutierten Unternehmenssteuerreform III befürchtet der
Stadtrat von Zürich Steuerausfälle
von jährlich 300 Millionen Franken.
Wie stellen Sie sich zur besagten
Steuerreform für Unternehmen?
Barbara
Schmid-Federer
Ruedi Noser
Martin Bäumle
Hans-Ueli Vogt
Ruedi Noser (54) ist verheiratet
und Vater von vier Kindern. Der
Unternehmer ist sowohl Inhaber
als auch Verwaltungsrats-Präsident der Noser Gruppe. Seit 2003
sitzt der FDP-Politiker im Nationalrat und präsidiert seit zwei
Jahren die Kommission für Wirtschaft und Abgaben.
Martin Bäumle (51) ist verheiratet
und arbeitet als Atmosphärenwissenschaftler. Er ist Gründungsmitglied und Präsident der GLP
Schweiz. Bäumle sitzt seit 2003
im Nationalrat und ist Mitglied
der Staatspolitischen Kommission
und der Kommission für Umwelt,
Raumplanung und Energie.
Hans-Ueli Vogt (46) ist ledig und
outete sich im Februar als homosexuell. Er arbeitet als Rechtsanwalt und lehrt Privat- und Wirtschaftsrecht an der Universität
Zürich. Vogt sitzt seit 2011 im
Zürcher Kantonsrat und ist Mitglied des Zentralvorstands der
SVP Schweiz.
Barbara Schmid-Federer (49) ist
verheiratet, zweifache Mutter und
Unternehmerin. Die CVP-Frau
sitzt seit 2007 im Nationalrat und
ist Mitglied der Gerichtskommission und der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit.
Hinweis:
Die Reihenfolge der Kandidierenden
auf dieser Seite wurde gemäss dem
Eingang ihres Antwortmails vollzogen. Wer ganz links auf dieser Doppelseite steht, hat zuerst geantwortet.
Die Redaktion
14
Nr. 41
8. Oktober 2015
N AT I O N A L R ATS WA H L E N
Mit ein bisschen Zauberei zur perfekten Wahlliste
Kumulieren? Panaschieren?
Das tönt kompliziert, aber es
ist keine Hexerei. Und es tönt
ausländisch, aber es ist eine
schweizerische Zauberei.
Damit wählt man exakt
jene Personen, die man
im Parlament haben will.
Fehler vermeiden
Damit man bei den National- und
Ständeratswahlen die Wahlzettel
richtig ausfüllt, hat der Kanton
Tipps zusammengestellt. Ganz
wichtig bei der brieflichen Stimmabgabe: Stimmrechtsausweis unterschreiben und beilegen – sonst
sind die Wahlzettel ungültig.
Nationalratswahl
Thomas Hoffmann
• Gewählt werden können nur
Alle vier Jahre wieder: Am 18. Oktober können die Schweizerinnen und
Schweizer ihr nationales Parlament
wählen, also den Nationalrat und den
Ständerat. Wenn man brieflich wählt,
ist das Wichtigste, den Stimmrechtsausweis zu unterschrieben, sonst war
die ganze Mühe vergebens. Letztes
Jahr waren in der Stadt Zürich 20
Prozent der Wahlzettel ungültig!
2 respektive 35 Sitze
In die kleine Kammer, wie der Ständerat auch genannt wird, schickt jeder Kanton zwei Personen: das kleine
Uri ebenso wie das grosse Zürich.
Dabei kann man auf den Wahlzettel
die Namen von zwei Personen setzen. Dazu sollte man zuerst wissen,
wer kandidiert, und dann entscheiden, wen man wählen will. Hier hilft
unsere Wahlbeilage. In dieser Ausgabe stehen die Kandidatinnen und
Kandidaten für den Ständerat Red
und Antwort.
In der grossen Kammer, dem Nationalrat, sitzen 200 Personen, der
Kanton Zürich erhält 35 Sitze, Uri einen. Wer ganz klar eine Partei bevorzugt, legt am besten die Liste dieser
Partei in die Wahlurne, sie entspricht
dem Wunsch der Partei. So, das
wars. Nicht vergessen, den Stimm-
Wie unterstützt man seine Lieblingspolitiker optimal? Dieser Artikel hilft dabei.
rechtsausweis zu unterschreiben und
beide Wahlzettel dazuzulegen.
Namen streichen oder verdoppeln
Wer sich von den Parteien nicht vorschreiben lässt, wen er in den Nationalrat wählen soll, ändert einen vorgedruckten Wahlzettel ab. Wer das
macht, der – Simsalabim – kumuliert
und panaschiert. Das lateinische
Wort «cumulus» bedeutet Anhäufung. Daher nennt die Migros ihre
Kundenkarte, mit der man Punkte
sammelt, Cumulus-Karte. Bei den
Nationalratswahlen häuft man Stimmen an: Man streicht einen (oder
mehrere) Namen auf der Liste und
wiederholt stattdessen einen anderen
vorgedruckten Namen. Diese Person
erhält dann zwei Stimmen. Hat ein
Wähler zudem eine gute Kollegin aus
einer anderen Partei, darf er auf keinen Fall beide Listen einwerfen,
dann wären beide ungültig. Er nimmt
die bisherige Liste, streicht weitere
Namen durch und schreibt stattdessen den Namen der guten Kollegin
aus der anderen Partei auf. Ebenfalls
maximal zweimal. Diese Stimmen
kommen dann ihr und ihrer Partei
zugute. Das nennt sich Panaschieren.
Das französische «panacher» bedeu-
Kanton bietet SMS-Service für Wahlergebnisse
Der Kanton Zürich hatte aufgrund
seiner Bevölkerungszahl beim letzten
Wahlgang für den Nationalrat im
Jahr 2011 lediglich 34 Sitze der insgesamt 200 Mandate im Nationalrat
zugute.
Da sich jedoch der Zuwachs der
kantonalzürcherischen Bevölkerung
in dieser Zeit markant erhöht hat,
können die Wählerinnen und Wähler
nun einen Sitz mehr im Bundeshaus
besetzen. Der Sitzzuwachs geht auf
Kosten jener Kantone, die zwar ebenfalls höhere Bevölkerungszahlen aufweisen, deren Wachstum aber deutlich unter jenem im Kanton Zürich
geblieben ist (zum Beispiel Kanton
Waadt). Spannend wird am Wahlsonntag, 18. Oktober, sein, wer sich
den neuen, zusätzlichen Zürcher Sitz
sichern kann. (zb.)
Der Kanton Zürich hält seine Bürger
auf Wunsch per SMS auf dem Laufenden über die eidgenössischen Wahlen
2015. Die Abonnentinnen und Abonnenten des Dienstes erhalten bei kantonalen und eidgenössischen Urnengängen die Zürcher Abstimmungsresultate kostenlos aufs Mobiltelefon
übermittelt. Interessierte bekommen
jeweils im Verlauf des Abstimmungssonntags zwei Kurznachrichten.
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tet «farbig machen, mischen»: Beim
Panaschee mischt man Bier mit Citro,
beim Wählen die Kandidaten unterschiedlicher Wahllisten.
Auf den Geschmack gekommen?
Vielleicht gibt es noch den einen Kandidaten oder die andere Kandidatin,
die sich wegzaubern und durch eine
bessere ersetzen lässt … Wer nun
beim Kumulieren und Panaschieren
nicht mehr zu bremsen ist, benützt
mit Vorteil die leere Liste und
schreibt hier die gewünschten Namen auf. Aber Vorsicht: Unleserliche
Namen sind wie unleserliche Zaubersprüche: Sie bewirken nichts.
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35 statt 34 Sitze
Erstes SMS nach 12 Uhr
Beim ersten SMS kurz nach 12 Uhr
mittags gibt es eine Hochrechnung
für den Kanton Zürich mit den ersten
Trends der Wahlergebnisse frei Haus.
Die kurz nach Urnenschluss vorliegenden Gemeinderesultate bilden
die Datenbasis für eine Schätzung
der Resultate im noch unausgezähl-
ten Rest des Kantons und damit für
eine Hochrechnung. In der Mehrzahl
der Fälle stimmt die Prognose um 12
Uhr bereits sehr gut.
Provisorisches Schlussresultat
Das zweite SMS kommt gegen Abend.
Es enthält die Schlussresultate für
den Kanton Zürich. Dieses SMS nach
Abschluss der Auszählungen enthält
die provisorischen Schlussresultate
für den Kanton Zürich, bei eidgenössischen Vorlagen wenn möglich auch
das gesamtschweizerische Resultat.
Wem das zu viel des Guten ist,
kann auch nur das erste oder nur das
zweite SMS abonnieren. (zb.)
Der SMS-Wahl-Service kann abonniert
werden unter http://www.statistik.zh.ch.
Stichwort SMS-Anmeldung.
Foto: A. J.Minor
Personen, die auf einer Liste auf
dem Nationalratswahlzettel des
Kantons Zürich aufgeführt sind.
• Der Wahlzettel muss mindestens den Namen enthalten, um
gültig zu sein.
• Namen darf man streichen.
• Namen aus der gewählten Liste
darf man wiederholen. Aber kein
Name darf mehr als zweimal auf
dem Wahlzettel stehen.
• Auf der gewählten Liste dürfen
Sie auch Namen aus anderen Listen des Nationalratswahlzettels
des Kantons Zürich einsetzen und
diese allenfalls zweifach nennen.
• Alle Änderungen haben eigenhändig und handschriftlich zu erfolgen und müssen eindeutig sein.
Ständeratswahl
• Die Stimme kann jeder stimmberechtigten Person im Kanton
Zürich gegeben werden.
• Jede Person muss mit Namen,
Vornamen und Zusätzen wie
Wohnort bestimmbar sein.
• Jede Person darf nur einmal genannt werden.
• Jeder Wahlzettel muss handschriftlich ausgefüllt werden.
www.wahlen.zh.ch
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Wird der Aufwärtstrend der GLP und BDP gebremst?
Bei den Nationalratswahlen
2011 gewannen die beiden
neuen Parteien GLP und
BDP Sitze. SVP, FDP, CVP,
SP und GPS hingegen
verloren. Dieser Trend soll
gemäss Umfragen im 2015
gebremst werden. Gewinne
werden für SVP und FDP
prognostiziert. Der wählerstarke Kanton Zürich spielt
eine wichtige Rolle.
Pia Meier
Bei den Nationalratswahlen 2011 gab
es zwei deutliche Siegerinnen: die
beiden neuen Parteien Grünliberale
Partei GLP und Bürgerlich-demokratische Partei BDP. Beide erreichten je
eine Parteistärke von 5,4 Prozent.
Die GLP, welche bereits 2007 drei
Mandate erhalten hatte, kam damit
auf 12 Mandate und wurde im Nationalrat zur sechsstärksten Partei. Die
erst 2008 gegründete BDP stellt heute
mit 9 Mandaten die siebtstärkste Partei im Nationalrat dar. Das regionale
Verankerungsmuster der beiden neuen Parteien BDP und GLP ist noch etwas einseitig. So ist die BDP vor allem in ihren Gründerkantonen Bern
und Graubünden sowie im Kanton
Glarus stark. Die GLP hingegen ist
am stärksten in Zürich.
Wählerstarker Kanton Zürich
Zu den Verlierern der Wahlen 2011
gehörten die CVP, FDP und die Grünen. Erstmals seit 1983 büssten sowohl die SP wie die GPS an Wählerstimmen-Prozenten ein. Nach ihren
deutlichen Stimmenverlusten bei den
Wahlen 2007 verlor die SP 2011
nochmals 0,8 Prozentpunkte und erreichte mit 18,7 Prozent einen Tiefpunkt in ihrer Geschichte. Das nationale Verankerungsmuster der SP hat
sich im Vergleich zu den letzten Wahlen kaum verändert. Am meisten zur
nationalen Parteistärke der SP tragen
die Kantonalparteien in Zürich, Bern
und Waadt bei.
Einen Rückschlag musste die im
letzten Jahrzehnt erfolgsverwöhnte
GPS hinnehmen. Der Grund für den
Rückgang der nationalen Parteistärke
der Grünen liegt unter anderem an
den Verlusten in Zürich (–2 Prozent).
Trotzdem, das nationale Verankerungsmuster stellen die Grünen weiterhin in Zürich, Bern, Waadt und
Genf.
Erstmals seit über zwanzig Jahren ging die SVP 2011 als Verliererin
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Im Jahr 2011 gingen die beiden Parteien GLP und BDP als Sieger hervor.
aus den Nationalratswahlen hervor.
Das nationale Verankerungsmuster
der SVP hat sich jedoch wenig verändert. Die beiden Hochburgen der SVP
sind weiterhin Zürich und Bern. Sie
steuerten 18,9 Prozent beziehungsweise 16 Prozent der Wählerstimmen
zum nationalen SVP-Ergebnis bei.
Der Verlust von über einem Drittel der Parteistärke gegenüber 1979,
als die FDP ihr bestes Wahlergebnis
der letzten vierzig Jahre verzeichnete, ist auf Stimmeneinbussen in sämtlichen Kantonen zurückzuführen. Besonders stark auf das nationale
Wahlergebnis wirkten auch die Verluste in den wählenerstarken Kantonen Zürich (–10,7 Prozent) und Bern
(–9,3 Prozent). Am meisten zur nationalen Parteistärke der FDP trägt weiterhin die FDP Zürich bei.
Mit den Wahlen 2011 hat die Entwicklung des Parteiensystems der
letzten Jahrzehnte eine Änderung erfahren, so das Bundesamt für Statistik in seiner Analyse. «Zwar hielt der
Prozess, wonach die traditionellen
bürgerlichen Parteien FDP und CVP
an Parteistärke verlieren, weiter an.
Doch profitierte von diesen Verlusten
erstmals seit langem nicht mehr die
SVP, sondern die neuen Parteien GLP
und BDP.»
Der Kanton Zürich spielt als wählerstarker Kanton eine wichtige Rolle
bei den Nationalratswahlen. Er stellt
neu 35 der insgesamt 200 Nationalräte. Die SVP verzeichnet im Kanton Zürich seit 1999 einen Rückwärtstrend
von 13 auf 11 Sitze. Die FDP verlor in
der gleichen Zeitspanne zwei Mandate
auf heute 4 und die SP von 10 auf
heute 7. Die Grüne Partei schwankt
Die Grünliberale Partei GLP ist stark im Kanton Zürich.
FDP, CVP, SP, SVP und GPS büssten seit 2003 beziehungsweise 2007 Sitze ein.
zwischen 3 Sitzen im Jahr 2003, 4 im
2007 und wieder 3 im 2011. Im Jahr
2007 trat die GLP Kanton Zürich erstmals bei den Nationalratswahlen an
und gewann auf Anhieb 3 Mandate.
Im Jahr 2011 bekam sie noch eines
dazu. Die BDP erreichte im Jahr 2011
2 Sitze. Somit gewannen die beiden
neuen Parteien auf Kosten der traditionellen.
Starke FDP
Allgemein wird erwartet, dass die
beiden neuen Parteien ihren Aufwärtstrend bei den Nationalratswah-
len 2015 nicht mehr halten können
und eventuell sogar wieder Sitze an
die grossen Parteien SP, SVP und
FDP verlieren. Verschiedene Umfragen zeigen ähnliche Tendenzen wie
der SRG-Wahlbarometer des Instituts
gfs.bern: Gewinne für SVP (28%),
FDP (16,9%) und SP (19,3%) sowie
Verluste für CVP (11,1%), Grüne
(7,4%), GLP (4,3%) und BDP (4,2%).
Unterstützt von verschiedenen
Umfragen wird angenommen, dass
die FDP zu den Gewinnern der Nationalratswahlen 2015 gehört. Ein Zuwachs bei der FDP wäre der erste
Grafiken: AZ Medien
seit 1983. Auch bei verschiedenen
Wahlen auf Gemeindeebene wie zum
Beispiel in der Stadt Zürich verzeichnete die FDP in den letzten Jahren einen klaren Aufwärtstrend.
Für die SVP stehen die Zeichen
ebenfalls gut. Wie weit die aktuelle
Flüchtlingspolitik, welche andere
Themen verdrängt, das Wahlergebnis
beeinflusst, ist offen.
Bezüglich SP gehen die Erwartungen je nach Umfrage auseinander.
Bei den Grünen und bei der CVP
wird ein weiterer Verlust vorausgesagt.
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Nr. 41
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AKTUELL
Für eine lösungsorientierte, vernünftige Politik
Doris Fiala (FDP) und Tim
Guldimann (SP) diskutierten in Höngg zu Themen
wie Migration, Asylpolitik
und bilaterale Verträge. Beide lobten die Schweiz und
ihre konsequente Politik.
nicht durch ausländische Arbeitskräfte ersetzt werden. Bezüglich Frankenstärke meinte Guldimann, dass
sich diese vor allem auf den Detailhandel, den Tourismus und auf Firmen, die nach Deutschland exportieren, auswirkt. Das Problem sei aber
nicht neu, denn schon seit Jahren
verliere der Euro an Wert. Guldimann betonte, dass nur ein massiver
Innovationsschub die Frankenstärke
kompensieren kann. In der Aussenpolitik setzen Guldimann und Fiala
auf die bilateralen Verhandlungen
der Schweiz mit der EU.
Pia Meier
Die Podiumsdiskussion unter dem Titel «Das Flüchtlingsdrama ist in Europa angekommen • Reaktion von
Solidarität bis Abgrenzung» bot einige Brisanz. Doch Doris Fiala, PR-Beraterin, Nationalrätin der FDP und
Mitglied der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats, und Tim
Guldimann, ehemaliger Schweizer
Botschafter in Berlin, OSZE-Missionsleiter und Nationalratskandidat der
SP, diskutierten teilweise mit ähnlichen Argumenten, sodass das Publikum keine oder wenige Unterschiede
eruieren konnte. Moderiert wurde
der von den Stadtzürcher Lokalparteien FDP Kreis 10 und von der SP
Kreis 10 organisierte Abend vom
Journalisten Luca Ghiselli.
Engagierte Frau Merkel
Seit dem Zweiten Weltkrieg waren
weltweit nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Armut wie derzeit. Bilder
von Menschen, die über das Mittelmeer und auf dem Landweg nach
Westeuropa zu gelangen versuchen,
dominieren seit Monaten die Berichterstattungen in Presse und Fernse-
Nationalrätin Doris Fiala (FDP) und Nationalratskandidat Tim Guldimann (SP) diskutierten unter anderem zum
Thema Flüchtlingspolitik. In der Mitte Moderator Luca Ghiselli, Journalist.
Foto: pm.
hen. Die europäischen Staaten gehen
auf ganz unterschiedliche Weise mit
der Herausforderung um. Deutschland hat die Grenzen geöffnet. «Merkels offene Grenzen sind ein humanitäres engagiertes Votum gegenüber
Flüchtlingen», hielt Guldimann fest.
«Doch die Folgen sind schwierig unter Kontrolle zu bringen.» Es gehe
nicht ohne Abgrenzung, sonst würden innenpolitische Probleme entstehen. Auch Fiala meinte, dass dieses
beherzte Zeichen von Merkel nicht
ganz durchdacht gewesen sei, denn
das könne nicht durchgehalten werden. Die Schweiz mache es besser:
schnelle Verfahren, Vorbereiten von
genügend Zivilschutzanlagen und anderes. Es herrsche in der Schweiz
kein Asylchaos, wie dies die SVP sage. Es wird etwas unternommen, betonte Fiala. Alles andere wäre gefährlich für den Frieden im Land.
Fiala hat Flüchtlinge in der Türkei
besucht, denn sie ist im Europarat.
Dort würden insgesamt 2 Millionen
syrische Flüchtlinge leben. Das Land
müsse deshalb unterstützt werden.
Zudem votierte Fiala für einen gemeinsamen Schlüssel für die Verteilung der Flüchtlinge in Europa.
Auch Guldimann kann sich Hilfe
vor Ort vorstellen. Dazu müsste jedoch die Unterstützung massiv gesteigert werden. «Eine solche Hilfe
löst aber das Problem der Flüchtlingsströme nicht», betonte er. Das
Ziel müsse eine kontrollierte Zuwanderung sein. Das Flüchtlingsproblem
müsse gesamteuropäisch angegangen
werden. Auch die Schweiz müsse
sich beteiligten. Das Dublin-Abkommen, das heisst, dass Flüchtlinge in
den Staat der Erstaufnahme zurückmüssen, funktioniere nicht mehr, so
Guldimann. Dass das Botschaftsasyl
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Hans-Ulrich Bigler – liberale Persönlichkeit nach Bern
Publireportage
Der Wirtschaftsstandort Zürich mit seinen 800 000 Mitarbeitenden,
50 000 Lernenden und über 70 000 Betrieben braucht eine starke Vertretung in Bundesbern. Mit Hans-Ulrich Bigler kandidiert eine liberale
Persönlichkeit für die FDP Kanton Zürich, die sich mit grossem Engagement für einen starken Denk-, Werk- und Finanzplatz einsetzt. Als Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv) kämpft er mit vollem Einsatz für den zwingend notwendigen unternehmerischen Handlungsspielraum, der die Schweizer Wirtschaft so erfolgreich macht. Die
Sicherheit von Arbeitsplätzen und Lehrstellen sowie die Anerkennung
und Positionierung der Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft sind für
ihn zentral. Dafür setzt er sich unermüdlich ein. Durch seine Wahl erhalten das Gewerbe, die Hauseigentümer, der Finanzplatz und alle Liberalen einen starken und motivierten Vertreter im Nationalrat. Hans-Ulrich Bigler ist Spitzenkandidat des Hauseigentümerverbands Kanton Zürich und des Kantonalen Gewerbeverbands Zürich. Daher am 18. Oktober: 2x
Hans-Ulrich Bigler auf Ihre Liste.
Hans-Ulrich Bigler, FDP, Affoltern am Albis
Publireportage
Mehr als Statistik
Hohe Sachkompetenz
Im Rahmen des gesetzlichen Auftrags
betreibt das Statistische Amt das
kantonale Wahl- und Abstimmungsbüro. Das Statistische Amt ist unter
anderem Ansprechstelle für die Gemeinden. Es ermittelt aus den Gemeindeergebnissen die kantonalen
Ergebnisse und publiziert die Wahlund Abstimmungsergebnisse, prüft
und publiziert Wahlvorschläge und
erstellt die Wahl- und Stimmzettel bei
kantonalen Urnengängen und bei den
Nationalratswahlen. (zb.)
Julia Gerber Rüegg verfügt
über einen Leistungsausweis und eine Sachkompetenz, wie sie bei Neukandidierenden nur selten anzutreffen sind. Sie ist eine profilierte und erfahrene Politikerin, die auf 20 Jahre erfolgreiche Tätigkeit im Zürcher Kantonsrat zurückblicken kann. Beruflich ist sie als
Regionenleiterin Zürich und Ostschweiz der Mediengewerkschaft syndicom tätig und mit der nationalen Politik
bestens vertraut. Ihr ist es zu verdanken, dass der Kanton
Zürich einen Berufsbildungsfonds hat. Sie hat erreicht,
dass alle Eltern im Kanton Zürich Anspruch auf einen familienergänzenden Kinderbetreuungs- oder Tagesschulplatz für ihr Kind haben.
Als Präsidentin der SP-Frauen der Schweiz kämpfte sie
jahrelang an vorderster Front für die Lohngleichheit von
Frauen in der Arbeitswelt. Als Präsidentin des Gewerkschaftsbunds des Kantons Zürich hat sie es zusammen mit
Stadtrat Leupi geschafft, dass der 1. Mai nach langen Jahren der Krawalle wieder zur friedlichen Demonstration
geworden ist.
Wichtige Anliegen stehen auf der politischen Agenda
der nächsten Jahre. So das Verhältnis zur EU, das die Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt entscheidend
prägt. So die Rentenreform 2020, die für die soziale Sicherheit in der Schweiz von zentraler Bedeutung ist. Die
Wahl einer bewährten Vertreterin der Arbeitnehmenden
ins nationale Parlament ist deshalb wichtig.
Julia Gerber Rüegg, SP
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das Problem löst, hielt Fiala für blauäugig.
Bezüglich Schweiz meinten Fiala
und Guldimann, dass das Land einen
guten Beitrag leistet und auch konsequenter vorgehe bezüglich Aufnahme
von Flüchtlingen als andere Länder.
Zudem sei die Schweiz effizienter im
Verfahren, so Guldimann. Er hielt
weiter fest, dass Gutmenschentum in
diesem Fall nicht helfe. Bezüglich
Asylgesetz plädierten Fiala und Guldimann für eine lösungsorientierte
vernünftige Asylpolitik. Die Angstmacherei der SVP bringe nichts.
Auslagerung von Arbeitsplätzen
Während Fiala beim Thema Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften vor allem Probleme für die
jungen Schweizer sieht, verlangt Guldimann einen Kündigungsschutz für
ältere Arbeitnehmer. Diese sollten
Zweiter SVP-Sitz im Bundesrat
Fiala will die SVP mehr in die Regierung einbinden. Die Partei soll wegen
ihrer Stärke einen zweiten Sitz im
Bundesrat erhalten. Dies trug ihr aus
dem Publikum den Vorwurf ein, sich
bei der SVP anzubiedern. Fiala strich
die Unterschiede zwischen FDP und
SVP heraus wie, dass die FDP über Bilaterale redet, Gegner der Masseneinwanderungsinitiative ist und bei den
Nationalratswahlen keine Listenverbindung mit der SVP eingegangen ist.
Fiala ist bereits seit 2007 im Nationalrat. Guldimann will in den Nationalrat, denn er ist «besorgt über die
Zukunft des Landes» und überzeugt,
etwas zur Diskussion zum Thema Europa beitragen zu können. «Ich habe
Erfahrungen im Bereich Aussenbeziehungen und deshalb macht es Sinn,
sich für unser Land einzusetzen.» Nur
eine Mitte-links-Allianz könne etwas
ausrichten. Guldimann war Schweizer
Botschafter in Berlin und Sondergesandte der OSZE für die Ukraine.
Nr. 41
WA H L E N
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Hitparadenstürmer, Fussballtreter, Pouletschenkel
Mit welchen Strategien
bestreiten die Parteien
ihren Wahlkampf? Ob
Online-Marketing, ein
eingängiger HitparadenSong, volksnahe Brätlete
oder die visuelle Anlehnung
an die Welt des Fussballs,
die Parteien versuchen
durchaus, neue Wege zu gehen. Eine Auslegeordnung.
Lorenz Steinmann
Die Medien. Sie müssen in diesen Tagen wieder einmal herhalten dafür,
dass der Wahlkampf so lau sei. So
oberflächlich. Dass nicht Sachthemen
wie der hohe Frankenkurs, die Arbeitslosigkeit, die Einwanderung, die
Krankenkassenprämien und die AHV
im Fokus stünden, sondern nur Emotionen und der verbale Schlagabtausch ohne Tiefe. Zugegeben. Die
«Arena» vom letzten Freitag auf
SRF 1 war ein Flop. Die einstudierten
Statements der Parteipräsidenten
zum Gähnen. Doch wer Tele Züri
«Live von der Züspa» gesehen hat,
weiss: die Mehrheit der dort aufgetretenen Kandidaten eierte nur herum, um ja keinen potenziellen Wähler zu vergraulen. Ja nicht konkret,
möglichst für jeden etwas. Oder frei
nach dem Asterix-Band «Tour de
France»: Vielleicht, vielleicht aber
auch nicht. So sind wohl nicht die
Medien alleine schuld, wenn Politiker
doch nicht so pointiert herüberkommen.
Die SVP punktet vor allem mit zwei SVP-Wahlsongs und verfügt, wenn
man die gebuchten Flächen anschaut, über das grösste Budget.
Die FDP setzt auf sportliche Analogien: Fussball und Team-Gedanke –
und verzichtet bewusst auf Listenverbindungen.
Fotos/ Bilder: ls./ zvg.
Die SP lädt neben Telefonaktionen zu «Treffen am Küchentisch», hier
mit Chantal Galladé und gebratenen Pouletschenkeln.
Foto: pm.
Die Grünen haben wenig Geld und hoffen auf Erfolg dank Online-Marketing. Dabei hilft auch Walter Andreas Müller (als Christoph Blocher) mit.
60-Jährige gehen doppelt so oft
Dazu passt, dass die klassische Wahlwerbung immer noch lautet «Kopf» –
«Name» – «Partei». Beispiele: die
CVP oder die EVP. Die FDP hatte mit
den Fussballtretern inkl. High Heels
für Doris Fiala einen zumindest gestalterisch originellen Einfall. Die SVP
klotzt bei den Plakaten, holt aber mit
dem handwerklich professionell gemachten «Welcome to SVP»-Film
auch viele Punkte bei den jüngeren
Wählern, wie es laut Fachleuten
heisst. Das mag sexy erscheinen wie
etwa die Online-Kampagne des Ständeratskandidaten Bastien Girod (Grüne), doch Politologen zweifeln an der
Wirksamkeit punkto gemachte Stimmen. Denn «Ältere gehen doppelt so
oft abstimmen wie Junge», wie der
Politologe Georg Lutz kürzlich gegenüber Radio SRF News ausführte.
Auf die Frage, ob vor allem Ältere
abstimmen gehen würden, sagte
Lutz: «Ja, das ist etwas, das wir weltweit beobachten. Dort, wo es Unterschiede bei der Wahlbeteiligung gibt,
ANZEIGEN
Viele Tabellen und Statistiken. Das ist typisch GLP.
Die BDP hat ein Symbol: die fleissigen Bienen.
Geschmackssache: die Wahlwerbung der Piraten.
Die AL mit krass-klarer Aussage.
gehen die jungen Leute gegenüber
den älteren Personen immer weniger
an die Urne. Das ist auch in der
Schweiz so. Bei den letzten Wahlen
2011 lag die Beteiligung der unter
30-Jährigen knapp über 30 Prozent,
bei den 60-Jährigen waren es über
60 Prozent, die wählen gingen.» Die
Wahlbeteiligung der Älteren ist also
doppelt so hoch wie jene der Jungen.
Das sei schon ein massiver Unterschied. Indirekt meint Lutz also, dass
«neue Medien» wie Facebook, Twitter und WhatsApp zwar beliebt sind,
von den relevanten Wählergruppen
aber wenig genutzt und somit auch
EVP: Christliche Werte und klassisch-verlässliche Bildsprache.
Die CVP versuchts mit überraschender Gestaltung.
beachtet werden. Dass die Bevölkerung zumindest gesamtschweizerisch
älter wird, gewichtet diese Tendenz
noch mehr. Somit wird klarer, warum
zumindest die grossen Parteien mit
finanzieller Potenz an den klassischen Werbemethoden wie Plakaten
und Inseraten festhalten. Denn diese
werden von den älteren Wählenden
einfach mehr beachtet, obwohl Online-Werbung günstiger wäre. Immerhin: Laut dem Politologen Georg
Lutz wird die Politik nur wegen der
älter werdenden Bevölkerung nicht
grundsätzlich anders. Am 18. Oktober wissen wir mehr.
18
Zürich Nord
Nr. 41
8. Oktober 2015
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Leben im
Strukturwandel
Kristine Bilkau
erzählt in ihrem
Romandebüt
«Die
Glücklichen» von der
Angst der Generation 30 plus
vor
Strukturwandel und sozialem Abstieg. Für die junge Familie scheint alles perfekt mit attraktiven Berufen, sie ist Cellistin in
einem Musicalorchester und er ist
Journalist bei der lokalen Tageszeitung. Gewohnt wird geschmackvoll
in guter Lage. Selbstverständlich
wird nur in Bioläden eingekauft,
und Brötchen holt man in der Brötchenmanufaktur. Nach der Babypause ist die Doppelbelastung von
Familie und Beruf jedoch für die
Mutter zu gross; ihre Hände zittern
beim Cellospielen und sie verliert
ihre Stelle. Die Zeitung muss sparen und er wird entlassen. Damit
stellen sich plötzlich Fragen wie:
Können wir uns die Wohnung noch
leisten? Kann man glücklich sein
mit Supermarkt, wenn man sich
durch Bioprodukte definiert hat?
Wie harmoniert man im Urlaub,
wenn es nur noch Ferienwohnung
statt Hotel gibt? Die Autorin zeigt
viel Empathie für ihre Figuren, und
ihr ist ein eindrücklicher Roman
über die Lebenswelten der Generation 30 plus gelungen.
Kristine Bilkau: «Die Glücklichen». Luchterhand Literaturverlag, 2015. 300 Seiten.
Thomas Hürlimanns
Ausflug in die
Philosophie
Der Schweizer
Autor Thomas
Hürlimann hat
einen Satz aufgenommen, der
scheinbar zusammenhangslos
in
den
Schriften Nietzsches auftaucht: «Ich habe meinen
roten Regenschirm vergessen».
Um diesen roten Regenschirm hat
Hürlimann ein Essay komponiert,
das uns mitnimmt auf eine Wanderung Nietzsches im Sommer
1881 von Sils Maria zum Stein von
Surlej am Silvaplanersee. Dort
kommt dem grossen deutschen
Philosophen die Erkenntnis, dass
er «wahrhaft ein Individuum, ein
ungeteiltes Wesen» sei und nicht
wie bisher gedacht in Leib und
Seele geteilt. Gott war von da an
für den Pfarrerssohn Nietzsche tot.
Der rote Regenschirm war auch
mit dabei, als der grosse Denker
am Jahreswechsel 1988/89 in Turin ein Pferd umarmte und zusammenbrach. Dieser Moment gilt als
der Beginn seines Wahnsinns.
Hürlimanns Text ist ein witziger Ausflug in die Philosophie und
durch autobiographische Elemente aufgelockert. Auch erfährt man
einiges über die Geschichte des
Regenschirms.
Thomas Hürlimann: «Nietzsches Regenschirm». S. Fischer Verlag, 2015. 43 Seiten.
Donnerstag, 8. Oktober
Oerlikon ist geöffnet. Feuerwehrgebäude (Oberge-
Mittwoch, 14. Oktober
10.00–15.00 Missions-Briefmarkenbörse: Marken-
schoss), Baumackerstrasse 18.
13.00–17.00 Finissage: «Grosse Welt – kleine Wel-
14.30 Diavortrag: Hoch über der Leventina. Dia-
Maria Lourdes Seebach, Seebacherstrasse 3.
14.00–18.30 Frischwarenmarkt: Jeden Donnerstag.
ten». Ausstellung von Guido Stadelmann (Glasskulpturen, Glasartist aus Zürich) und Beat Hüb-
Mattenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12.
15.00–16.30 Kino-Nachmittag: Mit dem Schweizer
www.markt-schwamendingen.ch. Schwamendin-
scher (Bildsprache, fotografische Bildkompositio-
Dokumentarfilm «Stadtfüchse» von Jost Schnei-
gerplatz.
14.30 Tanzmusik: Der beliebte Alleinunterhalter
nen, Unterkulm). Galerie Tenne/Ortsmuseum,
der. Dokumentation über das heimliche Leben ei-
Probsteistrasse 10.
14.30 Theater: 1-Akter «Drei Männer im Schnee»
ner Stadtfuchs-Familie. Alters- und Pflegeheim
verkauf zugunsten der Mission. Pfarreizentrum
Franco Palattella lädt zum Tanzen ein. Alterszentrum Stampfenbach, Lindenbachstrasse 1.
14.30–16.30 Modenschau mit Verkauf von Damen-
vortrag mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum
nach Erich Kästner. Alterszentrum Herzogen-
Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19.
15.00 Evergreens: Marsch- und Walzermusik mit
mühle, Glattstegweg 7.
dem Seniorenorchester. Senevita Residenz Nord-
kleidung: Firma Mille Maglie. Pflegezentrum Mat-
licht, Birchstrasse 180.
Montag, 12. Oktober
tenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12.
14.30 Musik am Nachmittag: Mit Musikmamsell Ve-
13.00 Modeverkauf HomeService: Präsentation und
Donnerstag, 15. Oktober
rena Speck. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto
Verkauf der Herbst-/Winterkollektion mit Mode-
14.00–18.30 Frischwarenmarkt: Jeden Donnerstag.
Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25.
schau um 15.00 Uhr. Alterszentrum Wolfswinkel
(Saal), Wolfswinkel 9.
www.markt-schwamendingen.ch. Schwamendin-
Freitag, 9. Oktober
19.00 Doppel D: Dinner für junge Erwachsene. Es-
gerplatz.
14.30–16.00 Seniorenchor Frohsinn: Der Chor singt
11.00–20.00 Weltmarkt: Letzter Weltmarkt dieses
sen, Zusammensitzen und Eintauchen in The-
Volkslieder. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto
Jahres. Zwischen Marktständen flanieren, essen,
men, die interessieren. Anmeldung: Sonja Hohl
kaufen, Schwyzerörgeli-Trio mit Erwin, Tony &
043 495 90 52, Anna 078 645 03 88 oder face-
Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25.
18.15 «Persönlich»: Veranstaltung zum Thema
Erica um 12.15 und 17.30 Uhr. Marktplatz Oerli-
book.com/ddsebach. 8 Franken. Reformierte Kir-
«Flüchtlingstragödie im Mittelmeer, Asylantentsu-
kon.
15.15–16.30 Unterhaltung: Trudi Bruderer unter-
che Seebach, Jugendstube, Höhenring 62.
nami in Zürich?» mit Kathrin Stutz, Leiterin der
Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende. Laden-
Dienstag, 13. Oktober
hält auf ihrem Keyboard mit bekannten Melodien
Für De-
zum Schunkeln, Tanzen und Mitsingen. Alters-
14.30–16.30 Musikmamsells Tanzcafé:
und Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstr.19.
menz-Betroffene, ihre Familien und Freunde.
Restaurant Binzgarten, Affolternstrasse 10.
14.30 Filmnachmittag: Filme «Fury» Folge 1 und 2.
Samstag, 10. Oktober
10.00–12.00 Feuerwehr- und Ortsmuseum Oerlikon:
Pflegezentrum
Das Museum des Ortsgeschichtlichen Vereins
371.
Jazz Special
mit Swiss TriBe
Am 10. Oktober von 20 bis 23 Uhr
lädt der Jazz Circle Höngg zum Jazz
Special in der Lila Villa, dem Gemeinschaftszentrum Höngg ein. Es spielen
Swiss TriBe, ein Genfer Quartett um
den Klarinettisten Thomas Winteler,
und Musiker des Jazz Cirlce Höngg.
Swiss TriBe wurde im Jahr 2009 gegründet, um des 50. Todestags von
Sidney Bechet zu gedenken. Swiss
TriBe oder «Swiss Tribut to Bechet»
zahlt Tribut an den amerikanischen
Klarinettisten. Das Quartett besteht
aus: Thomas Winteler (Klarinette, Sopran-Saxophon), Raymond Graisier
(Vibraphon), Philippe Anhorn (Klavier, Gesang) und Stephan Fisch
(Bass). Der Eintritt ist frei. Kollekte.
(pm.)
10. Oktober, 20–23 Uhr. Quartiertreff
Höngg «Lila Villa», Limmattalstrasse 214.
Bombach
(Saal),
Limmattalstr.
kirche
659.
Schwamendingen,
Winterthurerstrasse
Samstag, 17. Oktober
10.00–11.30 Jazzmatinee: Das Alexia Gardner Trio
ist zu Gast. Alters- und Pflegeheim Grünhalde
(Bistro), Grünhaldenstrasse 19.
KIRCHEN
Ref. Kirchgem. Wipkingen
Kirchgemeinde Unterstrass
Sonntag, 11. Oktober
10.00 Johanneskirche, Industriequartier: Regionalgottesdienst
Pfr. Karl Flückiger
Mittwoch, 14. Oktober
18.30 Kirche Letten
Ökumenisches Friedensgebet
19.00 Kirche Letten, Lettenzimmer: Bibelgespräch
Pfrn. Elke Rüegger-Haller
Donnerstag, 15. Oktober
14.30 Kirchgemeindehaus
Kleiner Saal: Seniorennachmittag –
Eisenbahngeschichten
Klaus Aurelius
Sonntag, 11. Oktober
10.00 Gottesdienst mit Nachgespräch, Kirche Unterstrass.
Lea Schuler, Vikarin
Dienstag, 13. Oktober
Kein Chrabbeltreff, Schulferien
Freikirche der
Siebenten-Tags-Adventisten
Wolfswinkel 36, Zürich-Affoltern
www.zentrum-wolfswinkel.ch
Samstags
9.30 Bibelgesprächsgruppen
10.30 Predigtgottesdienst
Separates Kinderbibelprogramm
Zürich im Herzen
Am 19. Oktober findet im Theater Rigiblick eine Lesung mit Emil Zopfi
statt. Vor 48 Jahren kam Zopfi als Ingenieur an die ETH, heute lebt er als
Schriftsteller in Schwamendingen. Seit
38 Jahren erscheinen seine literarischen Werke im Zürcher Limmat-Verlag, darunter die Romane «Jede Minute kostet 33 Franken» (1977) und
«Spitzeltango» (2013), die in Zürich
handeln. Im Zürcher AS-Verlag hat er
Bergbücher herausgegeben. Und er
war viele Jahre Kursleiter an der EB
Zürich, Schule für Erwachsenenbildung. Zudem führte er von 1989 bis
2009 mit seiner Frau Christa Schreibwerkstatt-Kurse durch. Zopfi liest im
Theater Rigiblick Texte zu Zürich und
erzählt von seiner Liebe zur Stadt. Die
Einführung hält Peter K. Wehrli,
Schriftsteller und Kulturjournalist. (pd.)
19. Oktober, 20 Uhr. Theater Rigiblick.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 24’488 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Karin Steiner (kst.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter: Pia Meier (pm.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Lisa Meier, Tel. 044 913 53 03,
E-Mail: [email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich Nord
Veranstaltungen & Freizeit
Der Sound von Duke Ellington und Knef
Die One Two Bigband feiert ihren
zweiten Geburtstag. Die Projektband,
die letzten Herbst mit einer Konzertreihe in und um Zürich ein Zeichen
gesetzt hat, spielt am Sonntagnachmittag, 11. Oktober, wieder in Schwamendingen. Gastgeber des Konzerts
ist die neu eröffnete Pizzeria Don
Emilio.
Mittlerweile schon zu einem Verein zusammengewachsen, besteht die
One Two Bigband aus 17 erfahrenen,
jazzbegeisterten und in der Welt herumgekommenen Musikern. Unter der
Leitung des Profi-Saxofonisten und
Dirigenten Jonas Knecht wird ein
brandneues Programm vorgestellt,
ein Projekt, das auch von Migros Kulturprozent unterstützt wird. Es ertönen die Originalarrangements der
unvergesslichen
Bigband-Klassiker
von Duke Ellington, Count Basie,
Stan Kenton und anderen Stars. Zum
spritzigen
Trompetensound,
den
Die One Two Bigband gibt ein Konzert in Schwamendingen.
schmeichelnden Saxofonklängen und
den rhythmischen Phrasen der Posaunen gesellt sich die Sängerin Katarina Kliestenec und interpretiert
mit ihrer sonoren Stimme Lieder von
Hildegard Knef. Ein Konzert für Jung
Foto: zvg.
und Alt, für Liebhaber von Swing und
Latinjazz. (zn.)
Sonntag, 11. Oktober, 16 Uhr, Pizzeria
Don Emilio, Dübendorfstrasse 24. Eintritt
frei, Kollekte. Weitere Konzertdaten und
Infos unter www.one-two-bigband.ch.
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Affoltern
Bodenacker 25, 8046 Zürich
Tel. 043 299 20 10 / Fax 043 299 20 19
[email protected]
www.gz-zh.ch
Männer/Kind-Werken: Sa, 24. Okt. bis
19. Dez., 9.15 bis 11.45 Uhr. Mit Papa, Opa oder Götti beim Tüfteln und
Werken.
Erwachsenen/Kind-Werken: Sa, 24. Okt.,
9 bis 12 Uhr, für Kinder von 2½ bis 6
Jahren. Anmelden im GZ.
Werkstätten: während der Schulferien
bis 17. Oktober geschlossen.
Schreibdienst: jeden Do 17 bis 19 Uhr.
GZ Schindlergut
Kronenstrasse 12, 8006 Zürich
Tel. 044 365 24 40 / Fax 044 365 24 49
[email protected]
www.gz-zh.ch
Frischlingszmittag: Do, 8. Okt., 12 bis
13 Uhr, für Wöchnerinnen.
Chrabbelgruppe: Mi, 14. Okt., 15 bis 17
Uhr, für Eltern mit Kindern bis 24
Monaten.
SchiguKafi: in den Herbstferien von Di
bis Fr 9.30 bis 18 Uhr geöffnet.
GZ Buchegg
Bucheggstrasse 93, 8057 Zürich
Tel. 044 360 80 10 / Fax 044 360 80 18
[email protected]/buchegg
Theaterexperten gesucht: Für Kinder
von 8 bis 12 Jahren, Anmeldung
www.gz-zh.ch/gz-buchegg/kultur.
Kinderhüeti: jeden Di 8.15 bis 11.30
Uhr, für Kinder ab 3 Monaten (ausser
in den Schulferien).
Cafeteria: Di bis Fr 14 bis 17 Uhr, Sa
14 bis 18 Uhr.
GZ Seebach
Hertensteinstrasse 20, 8052 Zürich
Tel. 044 307 51 50 / Fax 044 307 51 69
E-Mail [email protected]
Kinderartikelbörse: 26. bis 30. Okt.,
Beschriftungsmaterial abholen Do,
22. Okt., 14 bis 17 Uhr, Fr, 23. Okt.,
9.30 bis 11.30 Uhr.
Kindertheater: Mi, 21. Okt., 14.30 Uhr,
für Kinder ab 4 Jahren.
Sonntagsstudio: 25. Okt., 11 bis 16
Uhr. Bildnerisches Gestalten für Erwachsene. Anm.: 044 307 51 58.
Neu: Everdance-Tanzkurs: jeden Do
11.20 bis 12.10 Uhr, für Senioren/innen ab 55 Jahren ohne Tanzpartner. Anmelden: Telefon 044 701 16
52 oder 079 458 10 34.
Offenes Werken und Gestalten: je Do 19
bis 21.30 Uhr, für Erwachsene.
GZ Wipkingen
Breitensteinstrasse 19a, 8037 Zürich
Tel. 044 276 82 80 / Fax 044 271 98 60
[email protected]
www.gz-zh.ch
Japanische Kalligrafie: Do, 15. Okt., 19
bis 21 Uhr, im Atelier West.
Vlowers: So, 11. Okt., 10 bis 15 Uhr,
im Kafi Tintefisch.
Aktzeichnen: Mi, 14. Okt., 19.15 bis
21.45 Uhr im Saal.
Tango Argentino: Do, 15. Okt., 19.30
bis 22.30 Uhr, für alle Niveaus, im
Saal.
GZ Hirzenbach
Helen-Keller-Strasse 55, 8051 Zürich
Tel. 044 325 60 11 / Fax 044 325 60 12
[email protected]
Atelier für Erwachsene: jeden Do 13 bis
17 Uhr.
Herbstferien-Projekte für Kids und Jugendliche von 7 bis 16 Jahren: Fr, 9.
Okt., 14 bis 17 Uhr.
Neu: Everdance-Tanzkurs für Senioren/
-innen 60+. Fr 9 bis 10 Uhr, Start ab
vier Teilnehmern. Anmelden unter
079 458 10 34.
Atelier für Kinder: Mi, 14. Okt., 14 bis
17 Uhr.
Generationen-Zmorge: Sa, 17. Okt., 9
bis 11.30 Uhr. Anmelden bis Fr, 16.
Okt., 12 Uhr unter 044 325 60 26.
Spielgruppe Bärliland: für Kinder ab
2½ Jahren. Infos: 044 940 44 10.
GZ Oerlikon
Gubelstrasse 10, 8050 Zürich
Tel. 044 315 52 42 / Fax 044 315 52 49
[email protected]
www.gz-oerlikon.ch
De chly Pinsel: Do, 8. Okt., 10 bis 12
Uhr im Gruppenraum, 2. OG.
Baby-Zeichensprache: Mo, 12. Okt.,
9.45 bis 10.45 Uhr, im Spielraum, 2.
OG. Anmeldung erwünscht.
Malwerkstatt Farbpunkt: Mi 13.45 bis
14.45 Uhr, für Kinder ab 4 Jahren,
im Spielraum, 2. OG.
GZ Höngg/Rütihof
Lila Villa, Limmattalstrasse 214
044 341 70 00
Schüür, Hurdäckerstrasse 6
044 342 91 05
[email protected], www.gz-zh.ch
Malen und basteln: jeden Mi 14 bis 17
Uhr, für Kinder im Vorschulalter mit
Begleitung, bei schönem Wetter auf
der Schärrerwiese, sonst in der Lila
Villa.
Oberstufentreff: jeden Fr 19 bis 22
Uhr, für Oberstufenschüler/innen, Im
Kasten, Im oberen Boden 2.
mittwochs@Schüür: jeden Mi 14 bis 17
Uhr, für Kinder ab 1. Klasse, jüngere
in Begleitung.
Zentrum Krokodil
für Eltern und Kinder
Winterthurerstrasse 537, 8051 Zürich
Tel. 044 321 06 21
[email protected]
www.zentrum-krokodil.ch
Herbstkafi und Indoorspielplatz: 5. bis
16. Okt., je 14 bis 17 Uhr.
Familienznacht italienisch: Fr, 23. Okt.,
17 bis 19.30 Uhr. Anmelden im Büro
bis 19. Oktober.
Verein ELCH
für Eltere und Chind
Regensbergstrasse 209, 8050 Zürich
Tel. 044 225 77 88
Spatzenwerkstatt in den Herbstferien
im Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440, Zürich. Mo, 12., bis Fr,
16. Okt., 9 bis 14 Uhr. Anmelden unter 044 377 77 03.
Forscherlabor: Mi, 21. Okt., 15 bis
16.30 Uhr, für Kinder von 3 bis 8
Jahren im Zentrum ELCH Frieden,
Wehntalerstr. 440, Zürich.
Geschichtenkiste: Mo, 26. Okt., 15 bis
16 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren in Begleitung, im Zentrum ELCH Frieden,
Wehntalerstr. 440, Zürich.
GFZ-Familienzentrum
Katzenbach
Glatttalstrasse 1a, 8052 Zürich
Telefon 044 300 12 28
www.gfz-zh.ch/familienzentrum
[email protected]
Treffpunkt: Di/Mi/Do/Fr/Sa für Eltern
mit Kindern bis 4 Jahren.
Kindergeschichte: Di, 13. Okt., 14.45
bis 15.30 Uhr, für Kinder von 3 und 4
Jahren, mit Begleitperson. Ohne Anmeldung.
Kinder-Basteln: Mi, 14. Okt., 10 bis 22
Uhr, für Kinder von 2 bis 4 Jahren in
Begleitung. Anmelden im GFZ.
Gesprächsrunde: Mi, 21. Okt., 9.30 bis
11 Uhr (Kinderhüte 9.15 bis 11.15
Uhr). Für Eltern mit Kindern bis 4
Jahren. Anmelden im GFZ.
Nr. 41
8. Oktober 2015
19
20
Nr. 41
8. Oktober 2015
N AT I O N A L R ATS WA H L E N
SP und SVP einigen sich in keinem Bereich
In einer hitzigen Debatte
diskutierten Mitglieder der
SVP und der SP am Dienstag vor einer Woche im
Rahmen ihres Wahlkampfs
über verschiedene Themen.
Dabei wurde schnell klar:
Sie sind sich in keinem
Bereich einig.
Oliver Linow
Wirtschafts-, Asyl- und Verkehrspolitik: Über all diese Themen diskutierten die Nationalratskandidaten Lucas
Tschan und Alan Sangines (beide SP)
sowie Mauro Tuena und Roland
Scheck (beide SVP) am Dienstag vor
einer Woche. Die Diskussion im Hotel
Spirgarten in Altstetten leitete Pia
Meier von der Quartierzeitung «Zürich West».
«Kommunistische SVP»
Die Diskussion über die Wirtschaftspolitik der Stadt und des Kantons
verlief noch sehr ruhig – im Vergleich
zu dem, was nachher folgte. Dennoch
wurde auch hier schon scharf geschossen.
Den Vorwurf der SVP, die vielen
Einschränkungen der SP schaden
den KMU und den Schweizer Unternehmen im Allgemeinen, konterte
Tschan hart. Er bezeichnete die Masseneinwanderungsinitiative als kommunistischen Akt der SVP, da sie den
freien Markt behindere. Regulatoren
erachte aber auch er für nötig, vor allem im Gesundheits- und im Bankensektor. Hier sei ein staatlicher Eingriff nötig, so Tschan, weil «zwischen
2000 und 2008 jeder Hobbyverein
besser kapitalisiert war als die Banken». Er findet es deshalb wichtig,
dass Schranken gesetzt werden und
die Banken ihre Geschäfte mit Eigen-
Showdown der Meinungen – die Kontrahenten schenkten sich nichts (v.l.): Lucas Tschan (SP), Alan Sangines (SP), Moderatorin Pia Meier, Mauro
Foto: Oliver Linow
Tuena (SVP) und Roland Scheck (SVP) diskutierten engagiert über Wirtschafts-, Asyl- und Verkehrspolitik.
kapital unterlegen müssen. Als Reaktion auf die geforderten Regulierungen brachte Scheck, der lange in der
IT-Abteilung der Zürcher Kantonalbank (ZKB) arbeitete, finanzielle Argumente vor. Die ZKB habe ein ITBudget von jährlich 380 Millionen
Franken. Die Regulatoren verursachten gleichzeitig Kosten von 300 Millionen. Darunter leide die Innovation.
Diskutiert wurde auch über den
Staatshaushalt. Kein Problem sah
Sangines beim Stadtbudget. Die Stadt
wirtschafte gut, aber Steuersenkungen, wie von der SVP gefordert, seien
falsch. Problematischer sei die Lage
beim bürgerlich regierten Kanton,
der aufgrund zu geringer Steuereinnahmen immer wieder Defizite
schreibe. Tuena auf der anderen Seite machte sich grosse Sorgen um die
finanzielle Lage der Stadt, da sie nur
dank einmaligen Einnahmen nicht im
Minus sei. Ausserdem sei das Eigenkapital bis spätestens 2018 aufgebraucht. Anders als der Kanton habe
die Stadt aber keine Sparmassnahmen überlegt, sondern die Ausgaben
in gewissen Bereichen noch erhöht.
Scheck äusserte sich zudem besorgt
über die Schulden der Stadt, die bei
geringen Zinserhöhungen zu immensen Problemen führen könnten.
Integration: Ja? – Nein?
Noch grösser als bei der Wirtschaft
waren die Differenzen zwischen den
Parteien in der Asylpolitik. Die grössten Uneinigkeiten herrschten dort im
Bereich Integration, der Art der
Flüchtlinge und der Verteilung in Europa. Einig waren sich zwar alle,
dass die Schweiz Personen aufnehmen müsse, die an Leib und Leben
gefährdet seien. Doch schon bei der
Frage, wer denn nun alles an Leib
und Leben gefährdet sei, war es jedoch wieder vorbei mit der Eintracht.
Während für die SP Menschen
aus Eritrea und Sri Lanka ganz klar
dazugehören, teilt die SVP diese den
Wirtschaftsflüchtlingen zu. Für solche
Leute fehlten die Ressourcen, meinte
Scheck. Ausserdem verliere die Bevölkerung mit der Zeit das Verständnis und den Willen, den echten
Flüchtlingen zu helfen. Beide Parteien sahen es ebenfalls als wichtig an,
dass den Schleppern das Handwerk
gelegt werden könnte. Die vorgeschlagenen Massnahmen waren aber
ganz verschieden. Während Sangines
die Wichtigkeit des Botschaftsasyls
betonte, war Scheck ganz anderer
Meinung. Er erklärte, die Schlepper
verkauften die Überfahrten und Europa als Ferienreise. Deshalb sei es
wichtig, die Geflüchteten sobald wie
möglich zurückzuschicken, damit
diese die Schlepper zur Rechenschaft
ziehen könnten.
Publikum diskutiert mit
Bei der Integration erachteten es Sangines und Tschan als wichtig, die
Asylsuchenden möglichst schnell in
den Arbeitsmarkt mit einzubeziehen
und vom Staat aus Deutschkurse anzubieten. Denn die Flüchtlinge seien
willig, Deutsch zu lernen und für ihr
Auskommen zu arbeiten. In diesem
Bereich war Tuena ganz anderer Ansicht. Ihm war es wichtig, dass die
Immigranten, so bald es die Situation
erlaubt, in ihr Heimatland zurückkehren. Dafür seien Asylzentren nötig,
die abgelegen seien und den Kontakt
mit der Bevölkerung erschwerten.
Denn wenn diese Personen erst einmal richtig in der Schweiz integriert
seien, gehen sie sowieso nicht mehr.
Mit der Zeit mischte sich auch das
Publikum auf beiden Seiten vermehrt
in die Diskussion ein. So etwa bei der
Frage, ob sich die Schweiz an der europäischen Flüchtlingsverteilung beteiligen solle. Eine Zuschauerin meinte zum Beispiel, die ganze Verteilung
könne nicht funktionieren, weil kein
Immigrant nach Rumänien oder Ungarn wolle. Sangines entgegnete darauf, dass dies natürlich kein Wunschkonzert sei, sondern dass das klar
festgelegt werde.
Da sowohl Politiker als auch Zuschauer nicht mehr aufhören konnten
zu diskutieren, blieb nur noch wenig
Zeit, den Verkehr zu behandeln. Allerdings zeigte sich auch hier, dass
die beiden Parteien ganz unterschiedliche Interessen vertreten. Während
sich die SP für den öV, die Velofahrer
und die Fussgänger einsetzte, fand es
Tuena wichtig, die verschiedenen Verkehrsmittel nicht gegeneinander abzuwägen und die Autofahrer nicht zu
vernachlässigen. Erstaunlich war in
der Diskussion, wie unterschiedlich
SP und SVP nicht nur in ihren Meinungen sind. So warteten die beiden
Seiten mit völlig verschiedenen Reihenfolgen auf, als es darum ging, aus
welchem Land am meisten Flüchtlinge in die Schweiz kommen.
Ehrenamt: Frauen an der Basis und Männer an der Spitze?
Regine Sauter (FDP), Claudio Zanetti (SVP), Jean-Daniel Strub (SP) und Tatjana
Tankosic (FDP) haben sich
zum Thema ausgetauscht.
Zum Thema Freiwilligenarbeit gibt es
viele Studien. Corinna Hauri, Vorsitzende
des
Europe
Committee
WAGGGS (World Association of Girl
Guides and Girl Scouts) fasste diese
folgendermassen zusammen: Frauen
und Männer engagierten sich nicht in
denselben Bereichen der freiwilligen
ANZEIGEN
Arbeit. Frauen setzten sich weit überproportional für sozial-karitative Organisationen ein und engagierten sich
in der informellen freiwilligen Arbeit
– wie etwa in der Kinderbetreuung
und der Pflege. Männer hingegen
widmeten sich vorwiegend den prestigeträchtigeren Ehrenämtern in Interessenverbänden und Politik.
Bei Frauen spielt die Dreifachbelastung von Familie, Beruf und Ehrenamt dabei eine entscheidende Rolle. Frauen setzen für die Familienund Hausarbeit viel Zeit ein, sodass
die zusätzlichen Aufwände, an späten
Sitzungen teilzunehmen, zu diesem
Mangel an Frauenpower an der Front
führen. «Nehmen Sie den Frauen die
attraktiven Positionen weg?»: Mit dieser Frage an Claudio Zanetti (SVP),
eröffnet Daniela Decurtins das Podium. Seine Antwort lautet «Nein». Er
bestreite jedoch nicht, dass in der Politik nach wie vor mehr Männer anzutreffen seien. Auch die Politik sei eine
Freiwilligenarbeit, die oft Sitzungen
zu Randzeiten und Engagement am
Wochenende verlange. In der SP wird
auf eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter grossen Wert gelegt.
Jean-Daniel Strub (SP) meinte, dass
immer dieselben Personen sehr enga-
giert seien: Die meisten Politiker seien
nicht nur in einem Rat, sondern engagierten sich auch noch in Vereinen
oder Stiftungen. Regine Sauter (FDP)
zeigte auf, dass viele Unternehmen
Mühe mit zusätzlichem Engagement
bekundeten. Nur schon ein politisches
Amt werde nicht von allen Arbeitgebern mit Wohlwollen gesehen. Bei
Stellenbewerbungen könne dies sogar
zu Absagen führen.
Tatjana Tankosic (FDP), Personalverantwortliche in einem Unternehmen, glaubt, dass bei internationalen
Unternehmen eine höhere Kulanz bestehe. Doch was brauche es, um sich
auch dem Gemeinsinn zu widmen? Es
sei ein inneres Feuer, dass aber schon
früh entfacht werden müsse, was
auch von Corinna Hauri bestätigt
wird. Bei der Schlussfrage «Für was
möchten Sie mehr Zeit aufwenden
können?» äusserte sich Jean-Daniel
Strub (SP), gerne mehr bei der Integration mitwirken zu können. Für
Claudio Zanetti steht Unterstützung
von behinderten Menschen auf dem
ersten Platz. Tatjana Tankosic findet,
sie würde sich noch mehr bei PluSport engagieren. Und Regine Sauter
würde sich gerne für weitere karitative Zwecke einspannen lassen. (e.)