GZA/PP 8048 Zürich 10. Jahrgang Donnerstag, 8. Oktober 2015 Nr. 41 Indische Tandoori-Spezialitäten aus dem Tandoor – Poulet, Fisch, Lamm, Crevetten sowie gegrilltes Gemüse etc. Montag- und Dienstagabend ab 18 Uhr reichhaltiges Buffet nur Fr. 27.– sowie Spezialitäten aus unserer Karte Seebacherstrasse 77 8052 Zürich Tel. 043 299 94 40 Fax 043 299 94 46 www.tandoorhaus.com [email protected] Partyservice – Wir beraten Sie gerne. Hauslieferung Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Der Weg zum Katzensee wird länger Die Autobahnüberführung Katzenseestrasse ist bis August 2019 gesperrt. Grund ist die Erweiterung der Nordumfahrung. Seit Anfang dieser Woche ist die Autobahnüberführung Katzenseestrasse gesperrt. Grund ist, dass das Bundesamt für Strassen (Astra) die Brücke wegen der Erweiterung der Nordumfahrung auf sechs Spuren abbricht. Im Gegensatz zu anderen Brücken wird diese nicht durch eine Hilfsbrücke ersetzt. Eine Petition von Betroffenen vor allem rund um die Badi Katzensee hat diesbezüglich nichts erreicht («Zürich Nord» berichtete). Die Autobahn kann nun an dieser Stelle bis 30. August 2019 nicht überquert werden. Dann wird dieser Übergang wie derjenige an der Horensteinbrücke Teil der neuen Autobahnüberdeckung zwischen Katzensee- und Horensteinstrasse. Aber nicht nur dieser Weg ist in den nächsten Jahren für die Badefreunde und Naturliebhaber gesperrt, sondern auch der Flurweg auf der Nordseite entlang der Autobahn zwischen der Horensteinstrasse und der Katzenseestrasse, ein weiterer direkter Weg zur Badi Katzensee. Zur Badi Katzensee gelangen die Affoltemer in den nächsten vier Jahren vom Horensteinhügel über den Feldweg. Der Weg über die Wehntalerstrasse wird zumindest im nächsten Jahr ebenfalls eine Baustelle sein, denn die Wehntalerstrasse wird zwischen Affoltern und Regensdorf saniert und der Autobahnanschluss Affoltern neu konzipiert. (pm.) Flugzeuge sollen wegen der zusätzlichen Lärmbelastung nicht über dicht besiedeltem Gebiet starten. Foto: rs. «Wir fühlen uns im Stich gelassen» Am 30. Oktober organisiert der Verein «Flugschneise Süd – Nein» (VFSN) zum 12. Jahrestag der Südanflüge eine Kundgebung auf dem Schwamendingerplatz. Das bevölkerungsreiche Stadtquartier wehrt sich auch gegen Südstarts. Pia Meier «Normalerweise fand der Jahrestag der Südanflüge in Gockhausen statt. Da die Südstarts wieder stark im Fokus sind und Schwamendingen als bevölkerungsreiches Stadtquartier speziell betroffen sein würde, findet die Kundgebung nach Kontaktaufnahme zwischen VFSN und Quartierverein diesmal auf dem Schwamen- dingerplatz statt», hält Maya Burri, Präsidentin Quartierverein Schwamendingen, fest. Man wollte damit die Bevölkerung erneut aufrütteln. Im September 2013 habe man in Bern eine Petition mit fast 24 000 Unterschriften gegen Südstarts geradeaus übergeben. Diese sei von allen politischen Parteien, IG pro Züri 12 und dem Quartierverein Schwamendingen lanciert worden. «Seither fühlen wir uns vom Bundesrat im Stich gelassen. Neben den Südanflügen drohen unserem Quartier nun zukünftige Südstarts.» Mit Schwamendingen wehren sich die Stadt Zürich und andere Gemeinden im Süden vehement gegen Südstarts geradeaus. Diese würden dicht besiedeltes Gebiet zusätzlich belasten, insbesondere die Nordquartiere der Stadt. Gemeinden im Osten, Westen und Norden des Flughafens hingegen fordern, dass Südstarts geradeaus von 10 bis 14 Uhr einzuführen seien. Der Flughafen solle grundsätzlich weiterbetrieben werden wie heute: Am Morgen früh mit dem Südkonzept, danach bis am Abend mit dem Nordkonzept und dann bis 23.30 Uhr mit dem Ostkonzept – ergänzt mit Südstarts geradeaus über Mittag. Der Regierungsrat hat sich bisher nicht dazu geäussert. Vom Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) bewilligt ist der Südstart geradeaus bisher nur bei schlechtem Wetter, etwa Nebel. Definitiver Ablauf noch offen Für die Kundgebung vom 30. Oktober werden noch Rednerinnen und Redner gesucht, welche sich zur Fluglärmproblematik äussern wollen. Es ist Maya Burri ein Anliegen, dass sich auch engagierte Schwamendinger zu Wort melden. 30. Oktober 18–20 Uhr. Infoveranstaltung auf dem Schwamendingerplatz Heute mit Wahlbeilage Wer soll den Kanton Zürich im Ständerat vertreten, wer soll in den Nationalrat gewählt werden? In der heutigen Wahlbeilage im zweiten Zeitungsbund erklären acht Kandidatinnen und Kandidaten, weshalb sie in den Ständerat wollen, wo sie politische Knacknüsse orten und wie sie zur Flüchtlingsproblematik stehen. Bezüglich Nationalratswahlen erfahren die Leserinnen und Leser Wissenswertes über die mehr oder weniger gelungenen Kommunikationsstrategien der Parteien. Weiter wird auf die Zusammensetzung der Nationalratssitze im Kanton und der ganzen Schweiz bei den vergangenen Wahlen eingegangen. Ausserdem erklären wir, wie man die Liste sauber ausfüllt, panaschiert und kumuliert, ohne Fehler zu machen. Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern eine anregende Lektüre. (zn.) Für Naturwerte Für Kinder Für Flüchtlinge Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg engagiert sich bei verschiedenen Projekten und führt Anlässe durch. Anlässlich eines Rundgangs durch Höngg zeigten Vorstandsmitglieder den Teilnehmern Engagements und Hotspots. Seite 5 Die Mobile Spielanimation Schwamendingen besteht seit zehn Jahren. Das niederschwellige Spiel- und Bastelangebot für Kinder und Familien entspricht einem grossen Bedürfnis. Beim Spielfest stand der Zirkus im Mittelpunkt. Seite 7 Doris Fiala (FDP) und Tim Guldimann (SP) diskutierten in Höngg zu Themen wie Migration, Asylpolitik und Bilaterale Verträge. Beide lobten die Schweiz und ihre konsequente Politik bezüglich Flüchtlinge. Seite 16 Tag der offenen Tür 24. / 25. Oktober 2015 von 14 bis 18 Uhr Wir lassen Sie hinter die Kulissen blicken und laden Sie herzlich zu einem Besuch im neuesten Pflegeheim der Stadt Zürich ein. Gerne informieren wir Sie über unsere beiden Pflegeheime, unsere Organisation sowie über Spitex-Dienstleistungen und stehen Ihnen bei einem kleinen Imbiss für Fragen zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Senioviva Pflegeheim Regensbergstrasse 165 CH-8050 Zürich Telefon 044 466 88 50 E-Mail [email protected] Internet www.senioviva.ch Die Aufenthalts- und Pflegetaxen richten sich nach den kantonalzürcherischen Taxordnungen für Pflegeheime. 2 Stadt Zürich Nr. 41 8. Oktober 2015 AKTUELL Harte Gauchos in der weiten Pampa: Eine der bildgewaltigen Landschaften Argentiniens. Foto: Heiko Beyer/zvg. Abenteuer zwischen Eis und Tropen Der Fotojournalist Heiko Beyer berichtet in seinem Multimedia-Vortrag von seinen Abenteuern in Argentinien. Argentinien, weites Land im Süden unserer Erde und bekannt für farbenprächtige Hochwüsten, tropische Wasserfälle, leidenschaftlichen Tango, harte Gauchos und die sturmumtosten Granitnadeln der Anden: Seit 15 Jahren reist Heiko Beyer immer wieder in dieses faszinierende Land. Die Wege führen den Reisejournalisten zu den Grenzregionen der nördlichen Hochwüste über die tief eingeschnittenen Andentäler zu den Gauchos auf den patagonischen Estancias und in die Urwälder der Provinz Misiones. Er spürte die mächtiANZEIGEN gen Wasserfälle von Iguassú und trifft sich mit Naturschützern im grössten Feuchtsavannengebiet des Landes, den Esteros de Iberá. In Buenos Aires lernt er Tango tanzen. Das südliche Inlandeisfeld, direkt hinter den magischen Gipfeln von Cerro Torre und Fitzroy, war der Ausgangspunkt einer stürmischen Expedition. Am Ende der Reisen stand Feuerland, jener magische südliche Aussenposten menschlicher Zivilisation vor dem ewigen Eis der Antarktis. Heiko Beyer erzählt mit bestechenden Fotografien und stimmungsvollen Filmpassagen von seinen Abenteuern und Geschichten aus Argentinien. (pd./mai.) Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für den Multimedia-Vortrag «Argentinien. Abenteuer zwischen Tropen und Eis» am Dienstag, 20. Oktober im Volkshaus. Wer mit dabei sein will, schickt bis spätestens 12. Oktober eine E-Mail mit Betreffzeile «Argentinien» an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Argentinien» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Der türkische Pianist und Komponist Fazil Say. Foto: zvg. Fazil Say in der Tonhalle Der türkische Tastenzauberer und Artist in Residence Fazil Say zündet zum Saisonauftakt des Zürcher Kammerorchesters ein musikalisches Feuerwerk. Mit seinem pianistischen Vermögen und seiner offenen und aufregenden Spielart verführt Fazil Say Konzertbesucher auf der ganzen Welt. Mit dem Zürcher Kammerorchester verbindet den bekanntesten klassischen Musiker aus der Türkei eine langjährige und enge künstlerische Beziehung. Als Artist in Residence demonstriert er dem Publikum seinen Facettenreichtum als Solist, Komponist und Kammermusiker. Auf dem Programm stehen zwei eigene Kompositionen sowie Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Eintrittskarten für das Konzert mit Fazil Say am 20. Oktober. Wer dabei sein will, schickt bis 12. Oktober eine Mail mit Betreffzeile «Fazil Say» an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Fazil Say» Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Wolfgang Amadeus Mozarts Sinfonie Nr. 25 g-Moll und das Klavierkonzert Nr. 12 A-Dur. (mai.) Dienstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, Tonhalle Zürich, grosser Saal. Zürich Nord AKTUELL Nr. 41 8. Oktober 2015 3 KURZ NOTIERT IN KÜRZE Strassensperren Am Wochenende kommt es zu mehreren Verkehrsbeschränkungen. Aufgrund von Belagsarbeiten wird das Utoquai zwischen Bellevue und Falkenstrasse ab Freitag um 22 Uhr bis Montag um 5 Uhr beidseitig gesperrt. Die Quaibrücke wird nur in Richtung Bellevue befahrbar sein. Der öffentliche Verkehr ist von den Einschränkungen nicht betroffen. Von Samstag um 1 Uhr bis Montag um 5 Uhr wird zudem die Ohmstrasse zwischen der Hofwiesen- und der Schaffhauserstrasse wegen eines Kraneinsatzes für den Verkehr gesperrt. Prämienverbilligung Der Regierungsrat hat die Beiträge an individuelle Prämienverbilligung der obligatorischen Krankenversicherung für 2016 festgelegt. Im Kanton Zürich werden demnach rund 797 Millionen Franken für die Prämienverbilligung eingesetzt, wovon rund 438 Millionen vom Bund kommen. Durchmesserlinie Am Montag hat die SBB mit Testfahrten auf den beiden Brücken der Durchmesserlinie begonnen. Bis 11. Dezember werden rund 150 Testfahrten durchgeführt. Der Grund: Die Kohlendreieckund die Letzigrabenbrücke werden per Fahrplanwechsel am 13. Dezember in Betrieb genommen und dienen den Fernverkehrszügen als Ausfahrt nach Westen aus dem Durchgangsbahnhof Löwenstrasse. Neuer Chefarzt Die Stiftungsexekutive des Kinderspitals Zürich hat den Mediziner Oliver Kretschmar zum neuen Chefarzt ernannt. Der 49-Jährige ist seit 2004 im Kinderspital Zürich tätig und seit 2010 Leiter der Kinderkardiologie. Zudem ist er Co-Leiter des Kinderherzzentrums. Jungfreisinnige Am letzten Wochenende führten die Zürcher Jungfreisinnigen eine Aktion zum Thema Staatshaushalt am Hauptbahnhof durch. Die Passanten hatten dabei die Möglichkeit, das Budget des Bundes auf die verschiedenen Ressorts neu zu verteilen oder zu kürzen. Zürich isst Die Stiftung Mercator und die Stadt Zürich ziehen eine positive Bilanz zum «Zürich isst»-Erlebnismonat. Der September stand dabei ganz im Zeichen von nachhaltiger Ernährung. 200 Veranstaltungen zum Thema lockten tausende Besucher, darunter viele Jugendliche. Kunsthaus Zürich Bis 24. Januar 2016 zeigt das Kunsthaus «Joan Miró – Mauer, Fries, Wandbild». Die Ausstellung umfasst rund 70 Werke aus bedeutenden Sammlungen in Europa und den USA. Pia Meier Beatrice Zsifkovits, Ruth Day, Christina Gnägi und Romy Day erzählten Märchen aus aller Welt. Foto: pm. Nachtschatten-Geflüster im Ortsmuseum Christina Gnägi, Ruth Day, Beatrice Zsifkovits und Romy Day verzauberten die Märchenfreunde im Ortsmuseum Höngg mit geheimnisvollen und gefährlichen Märchen. Pia Meier Unter dem Holunderbaum sassen drei Bauernweiber und fluchten nacheinander über die Jungen. Doch dann fängt die Katze an zu reden: «Wisch zuerst vor deiner eigenen Tür», sagt sie jeder Frau. Mit der Sage aus dem Südtirol «Beim Holunderbaum» eröffnete die Hönggerin Christina Gnägi den Märchenabend. Danach folgte das feenhafte Märchen «Tam Lin» aus Schottland, erzählt von Romy Day. In diesem rettet die Tochter eines reichen Grafen den Jüngling Tam Lin aus dem Bann der Feenkönigin. Beatrice Zsifkovits brachte die Anwesenden zum Schmunzeln mit dem englischen Märchen «Der Katzenkönig». Die alte Katze Tom erfährt durch ihren Besitzer, der seiner Gattin eine gruselige Geschichte vom Friedhof erzählt, dass der Katzenkönig tot ist. So ist Tom der neue Katzenkönig, sagte es, verschwand und ward nie mehr gesehen. Abgeschlossen wurde der erste Teil des Märchenabends mit dem nordsibirischen Märchen «Die Schöne vom Berge», erzählt von Ruth Day. Im zweiten Teil erzählte Gnägi «Der König von Jibriland», ein Märchen aus Surinam. Dieser König will dauernd seine Zukunft vorhergesagt bekommen. Doch diese verträgt er dann nicht so gut und lässt den Wahrsager oder die Wahrsagerin köpfen. Das geht so weiter, bis ihm eine junge Frau die richtigen Antworten sagt. Zsifkovits erzählte das irische Märchen «Das Fingerhütchen». In diesem Märchen erfährt der Zuhörer, dass nur der Gute seinen Buckel verliert, der Böse aber einen zweiten Buckel erhält. Der Abend wurde abgeschlossen mit «Frau Holles Apfel- garten», einem litauischen Märchen, erzählt von Romy Day. Als kurzes Zusatzmärchen erzählte Gnägi die Geschichte von der Katze, die unbedingt eine schöne Frau sein will. Die Verwandlung gelingt. Doch als die junge Frau eine Maus sieht, kann sie nicht widerstehen, ganz gemäss dem Spruch «Die Katze lässt das Mausen nicht». Frei erzählen Die vier Damen erzählten ihre Märchen frei, denn Volksmärchen basieren auf mündlich überlieferten Stoffen und haben im Gegensatz zum direkt niedergeschriebenen Kunstmärchen keine feste Textgestalt. Die Märchenerzählerinnen haben sich während der Ausbildung kennen gelernt. Sie treten ungefähr zweimal pro Jahr gemeinsam auf, sonst alleine. Christina Gnägi hat schon mehrfach in Höngg Märchen erzählt. Sie wird auch bei der Höngger Waldweihnacht die Anwesenden mit einer Geschichte erfreuen. Zudem hat sie beim Adventszauber einen Auftritt. Mord in der schönen, neuen Arbeitswelt Raphael Zehnder las in der Pestalozzi-Bibliothek Oerlikon aus seinem vierten Kriminalroman «Müller und der Mann mit Schnauz». Die Anwesenden amüsierten sich über die Welt des Seins und Scheins. Pia Meier Der Müller ist wieder im Dienst bei der Polizei Zürich. Ein Jahr lang war er ausser Gefecht, weil er bei einem Einsatz einen Menschen erschossen hatte. Psychiater, Therapie, solche Sachen. Und nun liegt Jörg-Olaf Bischoff, Mitinhaber einer Werbeagentur, in seinem Büro mit dem Gesicht voran in einem Gugelhopf, und unten tropft Blut raus. Und das kurz vor dem Motivationsmeeting. Da muss der Müller ran. Er recherchiert in der schönen Arbeitswelt der Werbebranche und der Politik. Dies die Geschichte vom vierten Kriminalroman von Raphael Zehnder «Müller und der Mann mit Schnauz». Furios, rasant, verspielt jagt Zehnder den Müller durch den Fall. Einfach zum Grölen. So mussten auch einige Anwesende bei der Lesung von Zehnder in der Pestalozzi-Bibliothek Oerlikon laut lachen über die Situation. In gutem Licht erscheinen «Müller und der Mann mit Schnauz» bewegt sich im Milieu von Werbern und Politikern. Die sind alle unter Druck, weil sie sich verkaufen müssen. Jeder will in gutem Licht er- Raphael Zehnder jagt Müller durch den neuen Fall. scheinen. Dem Regierungsrat Rüttimann ist dies nicht gelungen, die nächste Wahl wird er verlieren. Schuld daran ist seinem Empfinden nach eindeutig die Kommunikationsagentur König, Herzog, Papst und Bischoff, vor allem der Seniorpartner Jörg-Olaf Bischoff, denn der hat ihm eingeredet, im Wahlkampf auf dieses «Europa-Dings» zu setzen. Nun ist aber Bischoff der Mann mit Schnauz, der zu Beginn des Buchs schon als Leiche daliegt, ermordet. Rüttimann ist einer der Verdächtigen. Einer von vielen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agentur wären alle ausreichend motiviert gewesen, Bischoff umzubringen, denn dieser – kokaingetrieben – jagte sie unbarmherzig in immer neue Projekte, neue Verkaufsmethoden, neue Effizienz. Im Krimi ist manches satirisch überspitzt, aber Zehnder gelingt eine furiose Schilderung der schönen neuen Arbeitswelt, in der sich jedes Produkt – auch die Polizeiarbeit – nach aussen vermarkten muss, mit immer Foto: pm. raffinierteren Mitteln und strafferen Hierarchien im Innern. «Und weil sie deinen Lohn zahlen, weisst du, sie haben recht und fühlen sich im Recht, recht zu haben. Dir bleibt nichts übrig, als zu fressen, was sie in deinen Napf tun», so Zehnder. Gerechtigkeit siegt Realismus ist nicht das Ziel von Zehnder in seinen Krimis. Er sucht sich eine freie Spielwiese. Am Schluss siegt aber immer die Gerechtigkeit. Von Zehnder sind bereits erschienen: «Müller und die Tote in der Limmat», «Müller und die Schweinerei», «Müller und das Lächeln des Hundes». Zehnder ist Redaktor bei SRF2 Kultur, dem Kulturradio von Schweizer Radio und Fernsehen. Er ist Miterfinder und -organisator der «Zürcher Kriminalnacht». Raphael Zehnder. Müller und der Mann mit Schnauz. Kriminalroman. Broschur 13,5 × 20,5 cm. 304 Seiten. ISBN 978-395451-580-6. Märchen sind bei Kindern sehr beliebt. Ihre Magie, die Feen, Hexen, sprechenden Bäume und Tiere, der ganze Zauber fasziniert. Es gibt aber auch viele Erwachsene, die gerne Märchen hören. In der ganzen Welt werden Volksmärchen in verschiedenen Varianten erzählt. Auch einige Politiker erzählen «Märchen». Im Unterschied zum Volksmärchen fehlen diesen allerdings die Magie und der goldene Zauber. Märchenstund hat Gold im Mund Meine Kinder hörten über viele Jahre gerne Märchen. Damals noch ab Kassette, die sie stundenlang immer wieder von vorne abhörten. Erzählte ich ihnen dann frei eine der magischen Geschichten, korrigierten sie mich bald, wenn etwas nur ein bisschen anders war als auf der Kassette. Auch den Volksmärchen aus aller Welt für Erwachsene fehlt die Magie nicht. Feen und andere Lebewesen, sprechende Tiere, Hexen und sich öffnende Hügel gehören dazu. Offensichtlich fasziniert das Magische auf der ganzen Welt und der Gerechtigkeitssinn ist überall derselbe, denn das Gute gewinnt über das Böse. Und das Böse wird am Ende häufig sehr brutal bestraft. Zum Märchen gehört aber auch die Erzählkunst. Nicht jeder eignet sich als Märchenerzähler. Im übertragenen Sinn meint man aber mit Märchen eine Geschichte, die nicht so richtig glaubwürdig ist. Gemäss Umfragen werden die Politiker in der Glaubwürdigkeitsskala weit unten eingestuft. Offensichtlich glauben sie auch einander nicht, denn anlässlich eines Podiums warfen sich SP und SVP gegenseitig vor, Märchen zu erzählen, Märchen à la Trudi Gerster und Märchen à la Brüder Grimm. Doch was die Politiker erzählten, waren keine Volksmärchen à la Brüder Grimm. Diese kann man nicht neu erfinden. Sie sind Hunderte von Jahren alt und immer wieder überliefert worden. Richtige Märchen sind deshalb nicht einfach eine unglaubwürdige Geschichte, sondern eine Volksweisheit. Was die Politiker erzählten, war aus Sicht des anderen einfach falsch. Auf Sommerhitze folgen Adventslieder Das neue Projekt des Frauenchors Wipkingen bietet die Gelegenheit für singbegeisterte Frauen, Chorluft zu schnuppern. In acht Proben werden Melodien einstudiert und dann zusammen mit Klavierbegleitung aufgeführt. Die Proben finden ab 19. Oktober montags von 19 bis 20.45 Uhr im Lettenzimmer der Kirche Letten statt. Die Auftritte sind am 22. November (Gottesdienst im Pflegezentrum Käferberg) und am 15. Dezember (Weihnachtsfeier im Pfarreisaal Guthirt). Der Frauenchor Wipkingen freut sich auf begeisterte Mitsängerinnen. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich, nur die Freude am Singen zählt. (pd.) Mehr Infos unter www.frauenchor-wipkingen.ch oder L Ribi Telefon 044 361 84 81. 4 Stadt Zürich Nr. 41 8. Oktober 2015 AKTUELL Auf den Spuren der Stadtfüchse Stadt legt erweiterten Bericht «Stadtverkehr 2025» vor Lernen Schritt für Schritt – so lautete das Motto des diesjährigen Lernfestivals in Zürich-Hottingen. Unter der Leitung des neuen Wildhüters, Fabian Kern, verfolgten Quartierbewohner die Spuren der Stadtfüchse. Ein Kommando, schon streift der Hund des Wildhüters los und wird tatsächlich nach kurzer Zeit fündig. Im dichten Buschwerk in einer Parkanlage mitten im Quartier macht er einen Fuchsbau aus. Ein übrig gebliebenes Beutestück – eine Lebensmittel-Plastikverpackung – beweist, was Wildhüter Fabian Kern in seinem Referat vor der Pirsch ausgeführt hat: Dem Fuchs gefällt es in der Stadt, er hat sich angepasst und nutzt das reichliche Futterangebot. Die «Rückeroberung» In der Stadt Zürich lebt eine grosse Population von Füchsen. Sie haben sich dieses Territorium, um mit Franz Hohler zu sprechen, zurückerobert. Nicht selten gründen Füchse zusammen mit Dachsen, die begnadete Baumeister und reinliche Tiere sind, eigentliche Wohngemeinschaften. Die meiste Zeit leben die Füchse unbemerkt unter Menschen. Aber nicht immer verläuft das Zusammenleben reibungslos – hie und da kommt es zu Verwüstungen, Sachbeschädigungen und Belästigungen –, dann wird der Wildhüter zur Hilfe gerufen. Zeitweise hatte Wildhüter Kern in seinem Revier fünf bis zehn Meldungen pro Tag von Anwohnern, zu sind: Beteiligung an einem Forschungsprojekt zur urbanen Güterlogistik, Optimierung von Güterumschlagsflächen und Förderung der Elektromobilität im Taxi- und Gewerbeverkehr. In den Aktionsplan Stadtverkehr Zürich wurden sechs neue Massnahmen aufgenommen, unter anderem zum Gewerbeverkehr. Die Frequenzen des Veloverkehrs haben im Vergleich zum Vorjahr zugenommen. Wildhüter Fabian Kern erläuterte den Umgang mit Füchsen. die sich durch Füchse gestört fühlten. «Sie gehen manchmal in die Gärten und bringen etwa die Blumenrabatten durcheinander.» Ebenfalls durchwühlen sie laut Kern den Kompost oder klauen Schuhe und Spielzeug. Fabian Kern ist seit Juli dieses Jahres Wildhüter und unter anderem zuständig für das Quartier Hottingen. Er hat Verständnis für die Sorgen und Anliegen der Stadtbewohner, und zwar für die der zwei- wie auch der vierbeinigen. «Wildtiere sind niemals ‹herzig›», gibt er jedoch zu bedenken. Er plädiert für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren: Füchse sollten auf keinen Fall gefüttert werden. Eine Fähe, die einmal an einem Ort gefüttert wurde, wird ihre Jungtiere umgehend wieder an diese Stelle führen. Besser ist es, Füchse durch Lärm und Duftmarken, zum Beispiel mittels in Essig getränkten Lappen in einer alten PETFlasche, zu vertreiben. Foto: zvg. Richtiger Umgang mit dem Fuchs • Füchse keinesfalls füttern. • Füchse aus dem Garten verscheuchen, die Anzeichen von Zahmheit zeigen. • Wildtiere wie Füchse gehören nicht in menschliche Wohnungen. • Lebt ein Fuchs im Garten, sollte der Wildhüter gerufen werden. Die Zürcher müssen sich wohl oder übel mit dem Fuchs arrangieren. Man braucht jedoch keine Angst vor ihnen zu haben, denn, so Fabian Kern: «Sie greifen Menschen nur an, wenn sie sich extrem bedroht fühlen.» Dies sei aber praktisch nie der Fall. Und: «Auch gefährliche Krankheiten wie Tollwut oder Räude übertragen Füchse derzeit in unserer Region nicht.» (pd.) Pro Velo ist unglücklich Fokus Gewerbeverkehr Nach wie vor gilt, dass das Übergangsziel von plus 10 Prozentpunkten von öV, Fuss- und Veloverkehr am Gesamtverkehr bis 2025 äusserst ehrgeizig sei, findet die Stadt. Zudem bedinge die Umsetzung einiger Projekte ein abgestimmtes Vorgehen zwischen Bund, Kanton und Stadt, sowohl in politischer als auch finanzieller Hinsicht. Diese Aussagen sind mit dem Hintergrund der 2011 in der Gemeindeordnung verankerten «Städteinitiative» wohl vor allem politisch bedingt. Kein Wunder, reagiert Pro Velo mit gemischten Gefühlen auf den städtischen Aktionsplan. Der Bericht zeige erfreulicherweise eine deutliche Zunahme des Veloverkehrs und gebe deshalb Grund zur Freude. Doch der Lobbyverband für Velos ortet auch Defizite: Die Aufteilung des Platzes unter den Verkehrsteilnehmern sei nicht gottgewollt, sondern einzig und allein eine Frage der Priorisierung. Und solange sich bei dieser Priorisierung nichts bewege, bleibe die Veloförderung Flickwerk, obwohl das Zürcher Stimmvolk klar gesagt habe, was für eine Priorisierung es sich wünsche. Nämlich eine andere als bisher. (pd./ls.) Neu als Schwerpunkt in den Aktionsplan aufgenommen wurde der Gewerbeverkehr. Die Massnahmen hier- Der Bericht 2014 zum Stadtverkehr 2025 steht im Internet zum Herunterladen bereit. Zum dritten Mal legt der Stadtrat einen Jahresbericht zur Umsetzung des Programms «Stadtverkehr 2025» vor. Rund die Hälfte der Indikatoren im Bericht ist mit neuen Zahlen unterlegt. Der Indikator für Strassenlärmsanierung stagniert: Hier sind fast alle Tempo-30-Verfügungen durch Einsprachen blockiert. In anderen Bereichen wurden Fortschritte erzielt, beispielsweise bei der Qualität des öffentlichen Raumes (Sechseläutenplatz) oder dem Angebot und der Attraktivität des Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehrs. Um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr haben die Velofrequenzen zugenommen. Diese Steigerung steht vor allem im Zusammenhang mit mehr Schönwettertagen. Aber auch an Tagen mit schlechtem Wetter wurde mehr Velo gefahren. Leider stiegen auch die Unfallzahlen bei den Velofahrerinnen und Velofahrern, wie die Stadt in einer Mitteilung schreibt. ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Wohnungen 4- bis 5-Zi.-Wohnung gesucht, Enge/Wollishofen, von symp. Familie. 079 562 77 34 Wohnungen Küsnacht. Gesucht von älterem Ehepaar 3½-Zimmer-Wohnung, Parterre oder 1. Stock. Zins bis max. Fr. 1800.– Telefon 044 910 45 08 KLEINANZEIGEN Diverses/Wohnungen Parkett, Eiche lackveredelt, Nutzschicht 4 mm, verlegt für nur Fr. 44.– per m². 10 Jahre Garantie. Adriano Zeller, 079 215 25 77 Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten Zürich Nord AKTUELL IM QUARTIER Velopark Dr Velopark/Flow-Trail Höngg im Rütihof war im «Tagblatt der Stadt Zürich» vom 30. September ausgeschrieben. Rekurse werden keine erwartet. Man hat sich bereits vorher geeinigt, so zum Beispiel darauf, dass der Betrieb nur bis 20 Uhr gestattet ist. Ohmstrasse Von Samstag, 10. Oktober, 1 Uhr, bis Montag, 12. Oktober, 5 Uhr ist die Ohmstrasse zwischen der Hofwiesenstrasse und der Schaffhauserstrasse für den Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt via Nansenstrasse. Der Grund für die Verkehrsbeschränkung ist ein Kraneinsatz. Neuapostolisch Nach zehn Monaten Bau- und Renovationsarbeiten steht die neuapostolische Kirche in Seebach zur Nutzung bereit. Am Samstag, 17. Oktober, von 14 bis 17 Uhr wird ein Tag der offenen Tür durchgeführt. Führungen, Musik, Informationen erwarten die Besucher. Glattalstrasse Aufgrund von Strassenbauarbeiten gelten bis Mittwoch, 23. Dezember, 17 Uhr folgende Verkehrsbeschränkungen: Linksabbiegen verboten von der Schaffhauser- in die Katzenbachstrasse, Linksabbiegen verboten von der Ettenfeld- in die Schaffhauserstrasse und Linksabbiegen verboten von der Glattal- in die Schaffhauserstrasse. Bombachhalde In der Bombachhalde in Höngg, Abschnitt Limmattalstrasse bis Bombachhalde Nr. 27, werden Sanierungsarbeiten durchgeführt. Die Abwasserleitung ist in einem schlechten Zustand und wird auf der ganzen Länge erneuert. Weiter wird das talseitige Trottoir verbreitert sowie die Strassenbeleuchtung verbessert. Im Anschluss werden sämtliche Strassen- und Trottoirbeläge erneuert. Die Hauptarbeiten beginnen am 12. Oktober und dauern voraussichtlich bis März 2016. Am Hönggerberg Die Arbeiten an der Fussgängerbrücke Am Hönggerberg/Gsteigstrasse haben am 17. August begonnen. Nach dem Abbruch des alten Belags wurde wie üblich der Konstruktionsbeton untersucht. Dabei fanden sich Hinweise auf weitere Schäden im Bauwerk, die nun geprüft werden. Bis zum Abschluss der entsprechenden Untersuchungen müssen die Bauarbeiten eingestellt werden. Die Brücke bleibt auch während dieser Zeit gesperrt. Bächlerstrasse Die Wasserversorgung führt an der Bächlerstrasse, Abschnitt Hungerbergstrasse bis Holderbachweg, Erneuerungsmassnahmen durch. Nr. 41 8. Oktober 2015 5 Engagement für Naturwerte im Quartier Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg engagiert sich bei verschiedenen Projekten und führt Anlässe durch. Anlässlich eines Rundgangs durch Höngg zeigte er den Teilnehmern seine Engagements und Hotspots. Pia Meier Beim Tag der offenen Tür des Naturund Vogelschutzvereins Höngg zeigten Vorstandsmitglieder den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Arbeit und die Aufgaben des Vereins im Quartier. Der Anlass bot aber auch Gelegenheit, Vorstandsmitglieder kennenzulernen. Der Verein hat zwei laufende und drei abgeschlossene Projekte sowie die ständigen Bewirtschaftungen am Kappenbühl und Ruggernweg. Am ersten Posten bei der Garage Zwicky – dort befindet sich die grösste Kolonie Mehlschwalben in der Stadt Zürich – wurde über den Stand des laufenden Mehlschwalbenprojekts des Vereins informiert. Dieses ist in den Jahren 2015 und 2016 ein wichtiger Schwerpunkt des Vereins. Die Suche nach Finanzen läuft zwar sehr erfreulich, der Verein braucht aber weitere Sponsoren für Nisthilfen. Von Ende Oktober bis Ende November sollen zusätzliche Nisthilfen an verschiedenen Orten montiert werden, damit die im Frühling zurückkehrenden Schwalben genug Nester zur Verfügung haben. An der Mauer hinter der reformierten Kirche Höngg konnten die Teilnehmer Mauereidechsen beobachten. Im Rebberg Chillesteig hat der Verein ein weiteres Projekt. Bei dem im Jahr 2014 angelegten Streifen mit Steinund Asthaufen können unter anderen Eidechsen, Heugümper, Distelfink und Girlitz beobachtet werden, auch wegen der dort nun wachsenden Blumen. Dieses Projekt ist inzwischen abgeschlossen. Auf den Pachtflächen am Kappenbühl fördert der Natur- und Vogelschutzverein Höngg die Biodiversität. Dank regelmässigem Mähen wachsen dort neu Blumen. Vielleicht auch bald Orchideen, wenn das Projekt Orchideenförderung Erfolg hat. Engagierte Vereinsmitglieder packen jeweils an Benjamin Kämpfen, Co-Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Höngg, erläuterte den Teilnehmerinnen Fotos: pm. und Teilnehmern das Projekt des Vereins im Rebberg Chillesteig. Eine Vielzahl von Nesthilfen für Mehlschwalben im Zentrum von Höngg. zwei Arbeitstagen mit an und pflegen Wiesen, Obstgarten und Hecken. Dort leben auch Blindschleichen. Zudem reinigen Vereinsmitglieder die ungefähr 100 Nistkästen im Hönggerbergwald. In diese legen Meisen, Kleiber und andere Höhlenbrüter ihre Eier. Abgeschlossen wurde der Rundgang am Ruggernweg. Wiese und Obstgarten wurden 1993 vom Verein von der Stadt Zürich gepachtet mit dem Ziel, alte Obstsorten zu erhalten und eine artenreiche Blumenwiese zu fördern. Das Gebiet wird zweimal pro Jahr gepflegt. Nicht besichtigt wurde ein Projekt im Rütihof. 2016 ist aber eine Abendexkursion zu den Geburtshelferkröten/ Glögglifröschen geplant. Bildungsarbeit Bildungsarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt des Vereins. Kurse, um die häufigsten Vögel kennen zu lernen, sowie Vogelexkursionen richten sich an alle, die an Vögeln interessiert sind. Auf Naturspaziergängen geben die Vereinsmitglieder ihre Begeisterung für die Naturwerte in Höngg weiter. Der Natur- und Vogelschutzverein Höngg wird präsidiert von Dorothee Nest mit Eiern von Meisen. Häberling und Benjamin Kämpfen. Er hat um die 500 Mitglieder. Im Moment sind keine neuen Projekte vorgesehen, denn das Mehlschwalbenprojekt absorbiert viel Energie und die Mitglieder arbeiten freiwillig. Der Verein finanziert sich durch Mitgliederbeiträge, Projekte durch Eigenleistung und Sponsoren. Er arbeitet unter anderem mit dem Verschönerungsverein Höngg zusammen (Bewirtschaftung des Areals Findlingsgarten am 31. Oktober) und dem Quartierverein Höngg (Waldweihnacht am 19. Dezember). www.nvvhoengg.ch AUS DEM GEMEINDERAT Der Gemeinderat ist ein «Theater auf der Limmat» Künstler lechzen wir nach der medialen Wahrnehmung, sonnen uns darin und posten sie auf Facebook. Vor etwas mehr als einhundert Tagen durfte ich zum ersten Mal als Gemeinderat im Ratssaal Platz nehmen. Draussen begann gerade der Sommer, die Temperaturen stiegen auf über 30 Grad, doch von der sich bereits einstellenden, allgemeinen Lethargie war drinnen nichts zu spüren. Es summte und brummte wie in einem Bienenhaus. Man begrüsste sich, rutschte durch enge Sitzreihen an seinen Platz, steckte den Kopfhörer ein und schlug Laptops und Zeitungen auf. Punkt fünf Uhr begann mit kräftigem Glockenschlag des Ratspräsidenten meine erste Gemeinderatssitzung. Teil eines «Ensembles» Das «Theater auf der Limmat» mit seinen wöchentlichen «Inszenierungen» war mir aus meiner früheren Tätigkeit bei den Parlamentsdiensten bereits bestens bekannt. Darum geniesse ich es heute, Teil dieses «Ensembles» zu sein, das auf den politischen Brettern, die die (Zürcher) Welt bedeuten, Mittwoch für Mittwoch, sein Bestes gibt. Mit mit Herzblut, Ideenreichtum und Begeisterung vorgetra- Mehr als Sitzungen «Wie alle Künstler lechzen wir nach medialer Wahrnehmung.» Reto Rudolf, Gemeinderat CVP 11 genen Texten politisch Andersdenkende zu überzeugen versuchen und den anwesenden Medienschaffenden Inspiration zu liefern. Denn wie alle Doch unser Engagement als Milizpolitikerinnen und -politiker für unser Quartier und unsere Stadt im Parlament beinhaltet mehr als dieses wöchentliche Schauspiel. Kommissionsund Fraktionssitzungen, in denen die politische Detailarbeit geleistet wird, gehören genauso dazu wie die Teilnahme an verschiedensten Anlässen. «Sehen und gesehen werden», denn wir alle wollen auch nach den nächsten kommunalen Wahlen wieder unsere Plätze einnehmen dürfen. So sah man mich in den vergangenen Wochen beispielsweise im Einsatz an der Schwamendinger Chilbi beim Streichen und Grillieren unseres legendären Chnoblibrots, beim Geniessen von «Babettes Fest» im Theater Rigiblick, an der Zürcher Filmnacht mit der Premiere von «Dürrenmatt – Eine Liebesgeschichte», beim Verteilen von «Vitamin-CVP-Traubenzucker» und Nationalrats-/Ständeratswahlflyern auf dem Marktplatz in Oerlikon und an der Züspa sowie im Rahmen des Erlebnismonats rund um Ernährung, Umwelt und Genuss «Zürich isst», als Hobbykoch beim durch die OJA (Offene Jugendarbeit) initiierten Political-Kochbattle im Hiltl. Der lockere Austausch, das Engagement der Jugendlichen und vor allem ihr Strahlen, wenn wieder eine ihrer Gruppen uns Politiker geschlagen hatte, beeindruckte dabei nachhaltig. Solche Momente motivieren mich, meine Freizeit auch künftig in den Dienst der Gesellschaft zu stellen und durch politische Einflussnahme etwas von dem zurückzugeben, was ich tagtäglich in «meinem» Zürich sehen, nutzen, erleben und geniessen darf. Engagieren auch Sie sich, besuchen Sie uns im Rathaus und folgen Sie von der Tribüne aus den Debatten, sprechen Sie uns an, wann und wo auch immer wir Ihren Weg kreuzen, teilen Sie uns Ihre Anliegen, Wünsche und Ideen mit, denn nur so ist es uns möglich, Sie auch wirklich zu vertreten und uns für Sie einzusetzen. 6 Stadt Zürich Nr. 41 8. Oktober 2015 AKTUELL Die Kosten beim Bauen werden gesenkt standards für Büroarbeitsplätze will der Stadtrat im Portfolio der Verwaltungsbauten den Flächenverbrauch, nicht aber die Arbeitsplatzqualität reduzieren. Über alle Portfolios gerechnet wird auf diese Weise in den nächsten fünfzehn Jahren eine Kostenminderung von geschätzten 80 Millionen Franken zu erreichen sein, so Odermatt. Die Stadt Zürich will ihre Kosten im Hochbau um 10 Prozent senken. In den nächsten 15 Jahren sollen dank verschiedener Massnahmen rund 80 Millionen Franken gespart werden. Vor allem die Flächen sollen reduziert werden. Weitere Massnahmen Pia Meier Die Kritik, dass die Stadt zu teuer baut, ist immer wieder zu hören. Als Beispiele werden Schulhäuser wie Leutschenbach und Blumenfeld genannt. Aber auch, dass die Stadt Vorschriften strenger auslege als andere, ist ein anhaltender Vorwurf. «Der grösste Hebel zur Kostensteuerung liegt bei der Bedarfsabklärung», erläuterte Stadtrat André Odermatt anlässlich einer Pressekonferenz zum Thema Kostensenkung beim Bauen. Dies sei das Fazit des Projekts Kostenklarheit, das er 2010 angestossen hat. Bereits liegen dank Flächeneinsparungen, Prozessverbesserungen, Schulungen und Lebenszyklusbetrachtung erste Kostensenkungsresultate vor. Kostentreiber Fläche Dass nicht Planen und Bauen die Kosten beim Hochbau in die Höhe treiben, sondern die Wünsche der Departemente, die später die Gebäude nutzen, ist bekannt. Deshalb setzte das Hochbaudepartement dort an. Positive Bilanz für «Zürich isst» Beim Schulhaus Schauenberg konnten 3,5 Millionen gespart werden. Fazit: Der grösste Kostentreiber bei einer Bestellung ist die zu verbauende Fläche. Darum hat das Hochbaudepartement zwecks Sparen den Fokus auf mögliche Flächenreduktionen pro Nutzungseinheit gelegt. Weniger Fläche heisst zum Beispiel Zusammenlegen von Aufenthalts- und Gruppenräumen, kleinere Mensas dank Verpflegung im Mehrzwecksaal und kleinere Musikräume. In Alterszentren heisst weniger Flächen zum Beispiel kleinere Foyers, weniger Kochnischen und Hobbyräume. «Suffizienz bei den Flächen senkt die Kosten», hielt Odermatt fest. «Ziel ist es, 15 Prozent der Fläche zu streichen und damit 10 Prozent der Kosten einzusparen.» Flächenreduktionen seien aber auch ein wichtiger Hebel, um die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft beim Bauen zu erreichen. Allerdings muss bei Flächenreduktionen zum Beispiel in Alterszentren auch darauf zvg. geachtet werden, dass dies zu sinkenden Einnahmen aufgrund einer tieferen Vermietungskategorie führen kann. Weitere Kostentreiber im Hochbau sind schwierige Standorte und Ausbaustandards. 10 Prozent günstiger Neubauten sollen künftig um 10 Prozent kostengünstiger erstellt werden, so Odermatt. Erste Einsparungen seit 2013 in Höhe von rund 17 Millionen Franken sind bereits erfolgt. Den grössten Betrag dazu hat das Gesundheits- und Umweltdepartement geleistet. Die Kosten für die geplanten Alterszentren Eichrain und Mathysweg sowie das Pflegezentrum Bombach wurden um fast 14 Millionen gesenkt. 3,5 Millionen Franken konnten beim Schulhaus Schauenberg eingespart werden. Mit einem Betriebskonzept und neuen Raum- Grosses Augenmerk wurde auch auf die Lebenszykluskosten-Betrachtung gelegt, weil Kosten, die über den ganzen Zyklus eines Gebäudes anfallen, viel höher liegen als die Erstellungskosten, über die üblicherweise abgestimmt wird. Das vom Amt für Hochbauten entwickelte Berechnungstool setzt schweizweit einen neuen Standard, betonte Odermatt. Es wird vor allem bei strategischen Entscheidungen eingesetzt. Die beteiligten Mitarbeiter werden neu entsprechend geschult. Die Stadt will den durchschnittlichen Arbeitsplatz verkleinern. Die Stadt verwendet aber gemäss Odermatt keine kostentreibenden Baustandards, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen. Jedenfalls konnten keine gefunden werden. Wer solche trotzdem feststellt, kann diese im nächsten halben Jahr unter www.stadt-zuerich.ch/kostenklarheit melden. Einzig in der Ökologie gehe die Stadt über das Gesetz hinaus, weil sie vom Volk den Auftrag fürs Energiesparen mit dem Ziel 2000-Watt-Gesellschaft erhalten habe. Den ganzen September stand Zürich im Zeichen von Ernährung, Umwelt und Genuss: An vielfältigen Veranstaltungen bot sich der Bevölkerung die Gelegenheit, sich genussvoll und kritisch mit den Fragen einer nachhaltigen Ernährung auseinanderzusetzen. Das Stadt-Tomaten-Fest von ProSpecieRara und das Street Food Festival lockten bereits am ersten Septemberwochenende Tausende Besucherinnen und Besucher an. Biovision zeigte während des ganzen Monats ihre Ausstellung «Clever», Helvetas lud in die Ausstellung «Wir essen die Welt» ein, Grün Stadt Zürich gab in der Ausstellung «Aufgetischt. Von hängenden Gärten und Pilzgaragen» Einblicke ins urbane Gärtnern. Auch Jugendlichen wurde einiges geboten wie die «Political Kochdebatte». Die Organisatoren, Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich und die Stiftung Mercator Schweiz, fanden die Veranstaltungen sehr wertvoll. (pd./pm.) 48 Menschen ertrunken Ende September ist der Abschluss der Badesaison. Die Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG zieht Bilanz und zählt 48 Ertrinkungsopfer. Davon ereigneten sich 24 in Seen, 22 in Flüssen und 2 in Badeanstalten. Unter den Opfern befanden sich 38 Männer, 4 Frauen und 6 Kinder. Das sind 21 mehr als 2014. Zusammen mit ihrem neuen Hauptpartner Visana will die SLRG die Bevölkerung sensibilisieren. (pd.) ANZEIGEN Neues und Aktuelles aus dem Quartier. Jede Woche im Internet unter IMMOBILIEN w w w • l o k a l i n f o • ch Mittwoch, 14. Oktober 2015 ab 18 Uhr Kalbsleberli am Tisch flambiert Fr. 34.– inklusive Salatvorspeise Mittwoch, 21. Oktober 2015 ab 18 Uhr Französische Miesmuscheln Fr. 26.50 mit Knoblauch-Baguette Reservieren Sie jetzt unter Telefon 044 344 43 36. Restaurant Am Brühlbach Kappenbühlweg 11 8049 Zürich Höngg www.ambruehlbach.ch Zürich Nord AKTUELL Mobile Spielanimation feierte Pia Meier Einen Zauberstab herstellen. Spiel- und Bastelangebot für Kinder und Familien an. Dieses Jahr besuchte die Spielanimation unter anderem die Spielplätze Roswiesen, Herzogenmühle und Brüggliäcker. Das jährliche Spielfest ist immer auf der Kronwiese. Ziele sind, Migrantinnen und Migranten, bildungsferne und schlecht integrierte Familien anzusprechen und dass Kinder andere Kinder kennenlernen. Der Anlass findet bei trockenem Wetter von 14.30 bis 17.30 Uhr statt. Das Angebot wird getragen durch das Sozialdepartement der Stadt Zürich, das GZ Hirzenbach, pro zürich 12 und die reformierte und katholische Kirche. Am Spielfest waren Vertreter all dieser Organisationen anwesend. «Wir ergänzen uns gut», betonte Alexandra Ott, Leiterin GZ Hirzenbach. Die diesjährige Metzgete auf dem Hof Willi-Bosshard auf dem Hönggerberg lockte zahlreiche Besucherinnen und Besucher, unter ihnen viele Familien an. Die Mitglieder vom Männerchor Höngg hatten alle Hände voll zu tun, um die Anwesenden zu verpflegen. «Wir erlebten den besten Freitagabend seit 15 Jahren», hielt Eric Lehmann, Präsident des Männerchors Höngg, am vergangenen Samstag fest. Die Leute seien nicht nur in der Scheune gesessen, wie dies am Freitagabend Usus sei, sondern auch draussen im Hof. Die Gründe für diesen Andrang sieht er beim guten Wetter und dem zunehmenden Bekanntheitsgrad des Anlasses. Trotzdem gab es immer genug zu essen und zu trinken. «Wir haben nachbestellt», hielt Markus Mehnert, Mitglied des Männerchors und verantwortlich für den Anlass, fest. Aber auch am Samstag war der Andrang gross. Gemütlich sassen die Besucherinnen und Besucher draussen und genossen Sonne, Wein und verschiedene Würste vom Grill. Für volkstümliche Liveunterhaltung sorgte ein Schwyzerörgelitrio. Zudem liessen drei Mitglieder von der Alphornbläser-Vereinigung Zürich-Stadt urchige Klänge ertönen. Auf dem Hof wurden weiter erstmals zwei Spanferkel gebraten. Bis diese so weit waren, mussten die Anwesenden allerdings etwas Geduld üben. Und nicht zuletzt konnten frisches Holzofenbrot und natürlich frische Milch gekauft werden. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher genossen Wein und Würste auf dem Bauernhof Willi-Bosshard auf dem Hönggerberg. Fotos: pm. Ein Alphorntrio von der Alphornbläser-Vereinigung Zürich-Stadt. Die Kinder fütterten mit Eifer die zahlreichen Kühe. Die zahlreichen Kinder vergnügten sich unermüdlich in der Scheune beim Heuspringen. Einige sprangen mit Freude von der Höhe ins Heu, das allerdings nicht ganz so weich war zum Landen, andere hatten beide Hände voll Heu und warfen es herum. Ein paar Kinder fütterten die Kühe mit dem bereitgelegten Heu und schoben dieses unermüdlich mit dem Rechen zusammen. Eine besondere Attraktion waren die Kälber ver- schiedenen Alters im Stall. Einige liessen sich von den Kindern streicheln. Auch das Ponyreiten fand Anklang. Für Spannung sorgte das Wettmelken. Auch der Hof durfte besichtigt werden. Auf Interesse stiess wie in den vergangenen Jahren das maschinelle Melken der Kühe. Die Metzgete auf dem Hönggerberg war aber auch eine gute Gelegenheit, Bekannte und Freunde zu treffen und sich zu unterhalten. Theater Take Off in Seebach Am 16. und 17. Oktober präsentiert das Theater Take Off im Hotel Landhus in Seebach «Bittermandle und Pistolä». Die englische Krimikomödie von Norbert Robins unter der Regie von Jack Gutknecht ist gespickt mit schwarzem Humor und bringt das Publikum zum Lachen. Die Geschichte handelt vom Erben. Seltsame Todesfälle sorgen für Spannung. Gegenseitiges Misstrauen prägt die Szene. (ch.) In der Nord Apotheke wird das Knochenfrakturrisiko getestet. Das ist knochenstark! Unsere Knochen geben unserem Körper Halt und Festigkeit. Ausserdem schützen sie die inneren Organe. Gesunde Knochen bestimmen unsere Lebensqualität bis ins hohe Alter. Die maximale Knochenmasse erreicht der Mensch mit etwa 30 bis 35 Jahren. Im weiteren Alterungsprozess verliert unser Körper dann zirka 1 bis 1,5 Prozent seiner Knochenmasse jährlich. Um den Knochenaufbau zu fördern und ihren Abbau zu verzögern, ist es wichtig, ausreichend Kal- 7 Pia Meier Das jährlich stattfindende grosse Spielfest der Mobilen Spielanimation Schwamendingen stand ganz im Zeichen des Zirkus. Das Angebot besteht seit zehn Jahren. Vom 19. bis 24. Oktober ist es so weit: Kundinnen und Kunden können ihr Knochenbruchrisiko in ihrer Nord Apotheke überprüfen lassen. 8. Oktober 2015 Die Landluft geniessen auf dem Höngger Bauernhof Die Kinder konnten mit zahlreichen Utensilien Kunststücke üben. Fotos: pm. Clowns und Zirkusartisten betreuten auf dem Spielplatz Kronwiese in Schwamendingen die zahlreich anwesenden Kinder. Verschiedene Utensilien wie Stäbe, Bälle, Stelzen und Ringe standen für diverse Kunststücke unter Anleitung zur Verfügung. Weiter konnten die Kinder einen farbigen Zauberstab und ein Musikinstrument basteln. Zudem wurden die Kinder geschminkt. Ein Highlight waren die selber gemachten zum Anlass passenden Kuchen. Besonders der mit Figuren dekorierte blaue Kuchen faszinierte die Kinder. Die Mobile Spielanimation Schwamendingen besteht seit zehn Jahren. Anfangs tourte sie ausschliesslich im Sommer durchs Quartier, später auch im Winter. Heute bietet sie von Januar bis November jeweils an Mittwochnachmittagen auf wechselnden Quartierspielplätzen ein niederschwelliges Nr. 41 Foto: zvg. 16./17. Oktober um 20 Uhr. Hotel Landhus. www.theater-takeoff.ch. Die Kinder im Moldawien freuen sich auf die Geschenke. Übers Lebensende reden Kindern in Moldawien helfen Foto: zvg Publireportage zium und Vitamin D3 zu sich zu nehmen. Eine gesunde Ernährung und regelmässige Belastung der Knochen durch genügend Bewegung stärken ebenfalls unsere Knochen. Wer wissen möchte, wie es um seine Knochengesundheit bestellt ist, kann vom 19. bis 24. Oktober in der Nord Apotheke mittels modernen Ultraschalgeräts seine Knochenstabilität für nur 20 Franken messen lassen. In nur wenigen Minuten liegen die Ergebnisse vor und werden in einer persönlichen Auswertung besprochen. Reservieren Sie sich gleich Ihren Termin unter 044 371 06 05 oder direkt in der Nord Apotheke. (pr.) Nord Apotheke, Wehntalerstrasse 537, 8046 Zürich. Telefon 044 371 06 05. www.topwell.ch. Öffnungszeiten: Mo–Fr 8–12.30/13.30–18.30 Uhr, Sa 8–16 Uhr. Übers Sterben und die letzte Lebensphase zu sprechen, bringt Klarheit und Erleichterung. Wenn man rechtzeitig voneinander weiss, was man fürs Lebensende wünscht, kann die letzte Phase gestaltet werden. Aber wie macht man den ersten Schritt? Am 10. Oktober ist Welt-Palliative. Bei dieser Gelegenheit wird übers Sterben gesprochen. Bei diesen Gesprächen sind Mitarbeitende aus Palliative-Stationen oder ambulanten Palliative Care Teams anwesend. Sie werden an sieben Orten in den Kantonen Zürich und Schaffhausen Gespräche durchgeführt. Mit diesen Gesprächen wird eine innovative und aktuelle Idee umgesetzt, ist «palliative zh+sh» überzeugt. (pd./pm.) Samstag, 10. Oktober, 9.30 bis ca. 11.45 Uhr. GZ Oerlikon, Gubelstr. 10. Am 17. Oktober in Affoltern und am 22. Oktober auf dem Stauffacherplatz sind freiwillige Helfer unterwegs und bieten Passanten Kuchen an, die diese gegen eine Spende erhalten. Mit dem gesammelten Geld packen die Kinder Weihnachtsgeschenke für Kinder in Moldawien ein. Die Leiterinnen und Leiter stellen sicher, dass jedes Paket Spiel- und Schulsachen, Hygieneartikel, Kleider und Süssigkeiten enthält. In den Genuss der Geschenke kommen Kinder in Moldawien, die in einem Heim leben oder deren Eltern zu arm sind, um ihnen irgendetwas zu schenken. Für den Transport der Pakete organisiert ADRA Schweiz einen Bahnwagen, und für die Verteilung vor Ort ist die Partnerorganisation in Moldawien zuständig. Um eine gerechte Vertei- lung zu garantieren, arbeitet ADRA Moldawien mit lokalen und nationalen Behörden zusammen. ADRA Schweiz ist ein humanitäres Hilfswerk mit Sitz in Oerlikon. Seine Schwerpunkte liegen in der Katastrophenhilfe und Prävention, Existenzsicherung und Bildung. Es engagiert sich international in Ländern, die häufig von Naturkatastrophen betroffen sind. Seit 2003 organisiert ADRA Schweiz die Weihnachtsaktion «Kinder helfen Kindern!», seit 2010 erhält Moldawien, das ärmste Land Europas, die Geschenke. ADRA-Freiwillige unterstützen zudem einmal pro Jahr eine Bergbauernfamilie beim Bau oder bei der Renovation eines Gebäudes. ADRA Schweiz ist Zewo-zertifiziert und eine Partnerorganisation der Glückskette. (pd./pm.) 8 Zürich Nord Nr. 41 8. Oktober 2015 Stadt Zürich Nr. 41 8. Oktober 2015 9 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Gemeinsam mit Karl Spoerri leitet Nadja Schildknecht das Zurich Film Festival bereits im elften Jahr. Foto: zvg. Festlich gekleidet trat Anastasia Kiefer auf den grünen Teppich des ZFF. Züri-VIPs wie Hollywoodstars auf dem grünen Teppich Beim glanzvollen Abschluss des Zurich Film Festival im Opernhaus war auch für die geladene Zürcher Prominenz grosses Kino angesagt. Auf dem grünen Teppich defilierten Stars aus Wirtschaft, Politik und Kultur. Während zweier Wochen stand die Limmatstadt ganz im Zeichen Hollywoods. Kreischalarm gabs unter anderem für Teenieschwarm Liam Hemsworths oder Filmbösewicht und Oscarpreisträger Christoph Waltz, der in Zürich am Schauspielhaus 1982 die Rolle des« Amadeus» spielte. Sein Bruder Martin Waltz wohnt in Zürich. Bezaubernd auch die in Zürich Wipkingen lebende hochtalentierte Jeanne Werner. Erst gerade an der ZHdK ausgebildet, spielt sie im Sekten-Thriller «Colonia» eine Rolle mit starker Ausstrahlung. Im internationalen Wettbewerb begeisterte der atemberaubende und spannende Plot von «Nichts passiert» des Zürchers Micha Lewinsky, der leider nicht mit einem «Golden Eye» honoriert wurde. Eigentlich nicht nachvollziehbar. Begeistert haben auch der authentische Auftritt von Arnold ANZEIGEN Schwarzenegger oder des Regisseurs Anton Corbijin, der im Streifen «Life» die Geschichte über die Freundschaft zwischen James Dean und dem Fotografen Dennis Stock feinsinnig nacherzählt. Anton Corbijin war Gast an der Party von Nespresso, einem neuen Partner des ZFF. Die Nespresso-Direktoren Patrick Th. Onken und Philippe Rime luden dazu mit den Spitzenköchen Christian Nickel und Patrick Mahler vom Park Hotel Vitznau (1 Michelin-Stern, 16 Gault-Millau-Punkte) ins «Flux Laboratory» ein. Dies war gleichzeitig auch als Auftakt zu den Nespresso-GourmetWochen (ab 25. Oktober) gedacht. Eine nette Geste kam auch vom Hotel «Opera Ambassador». Dort wurden zu Beginn des ZFF auf der Dachterrasse an Geladene kulinarische Köstlichkeiten gereicht. Ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Rahmen des Zurich Film Festivals waren indes zweifelsohne die exklusiven Anlässe der Uhrenmanufaktur IWC mit der Vergabe eines Preises an den Zürcher Filmer Michael Steiner oder die rauschende Party von Tommy Hilfiger im «Razzia». Musiker, Schauspieler und Werbeikone Carlos Leal trägt Bart. Rechtsanwalt und Nightlife-König Marc Blickenstorfer zusammen mit Katja Weber (Frau Gerolds Garten). Assortierte Schuhe: Gastro–Unternehmer Rolf Hiltl, Gattin Marielle. Eric Tveter, CEO Cablecom, Gattin Terry Anne und Sohn Ryan. Opernhaus-Chef Andreas Homoki, Gattin Aurelia, Sohn Alexander. Förderpreisträger Michael Steiner mit Gattin Minerva. Alberto Venzago und Julia Fokina. 10 Zürich Nord Nr. 41 8. Oktober 2015 SPORT TVU hat sich anständig verabschiedet Für die Handballer des TV Unterstrass bedeutete die erste Hauptrunde im nationalen Cup Endstation. Gegen den Erstligisten Frauenfeld hielten die Stadtzürcher 45 Minuten ordentlich mit, ehe ihnen in der Schlussphase die Puste ausging. Es war der im Vorfeld erhoffte stimmungsvolle Cupabend. Der TV Unterstrass geriet nach Helblings 1:0 zwar schnell 1:4 in Rückstand, fing sich in der Folge aber wieder auf, glich das Geschehen zum 6:6 aus und spielte bis zum 15:17 zur Pause munter mit. Das hing in erster Linie mit dem trotz 17 Gegentreffern phasenweise recht vernünftigen Abwehrauftritt zusammen. Der TVU praktizierte ein offensives 4:2, schwappte zwischendurch gar ins 3:3 und drängte die Thurgauer zu Laufarbeit und doch manchem Fehler. Der TVU verpasste es in der zweiten hin angriffslustig, aber eben auch mit einer 2-Tore-Hypothek. Während die Frauenfelder vorab in der Person von Mulele Kipili einen Gang höher schalteten, waren die Untersträssler bemüht, in Schlagdistanz zu bleiben. Bis zum 20:21 gelang ihnen das noch recht erfolgreich und zur Freude der bis zum Schluss stimmungsvolDemolektion für den TVU. Ein Ex-Natispieler zeigt vor, len Zuschauer. Der rotzfrech der TVU (hier Daniel Stropnik) staunt. Foto: zvg. aufspielende Viertelstunde jedoch, grösseres Kapi- Teamjunior Helbling traf per direkt tal aus der bescheidenen Vorstellung ausgeführtem Freistoss, wenig später des 1.-Ligisten zu schlagen, und star- legte der junge Leuenberger endlich tete den zweiten Umgang zwar weiter- seine Scheu zur Seite und sollte in der FCOP: Heimniederlage Schlussviertelstunde zur offensivstärksten Figur des Heimteams werden. Hegi verkürzte mittels Heber nach 48 Minuten nochmals zum 24:27, dann schwanden aber die Kräfte. Der TVU kassierte in den letzten 10 Minuten fast minütlich einen Gegentreffer und musste dem Kontrahenten aus dem Thurgau zu einem zu deutlichen Sieg (30:39) gratulieren. Trotz des Cup-Aus zog TVU-Trainer Mäder hinterher ein positives Fazit. Nach zuletzt zwei schwachen Heimvorstellungen präsentierte sich Unterstrass von seiner ansehnlichen Seite und kann den zukünftigen Aufgaben nun wieder gelassener entgegenblicken. Noch eindrücklicher war der Auftritt des einstigen Untersträsslers Kipili. Was der 31-Jährige allein mit seinem Oberkörper an Täuschungen aufs Parkett legte, war Extraklasse, bester Anschauungsunterricht und für alle eine tolle Erfahrung (ch). Der FC Oerlikon/Polizei erwischte am Sonntag einen schwarzen Tag und musste sich dem 2.-Liga-Neuling, der wacker an der Spitze mitmischt, deutlich geschlagen geben. Zwar hatten die Platzherren mehrere gute Torchancen, doch ein Treffer wollte ihnen nicht gelingen. Die Gäste dagegen zeigten sich sehr effizient und konnten mit einer 2:0-Führung in die Pause gehen. Die Oerliker versuchten, nach dem Wiederanpfiff zum Anschlusstreffer zu kommen, doch der frühe Platzverweis von Luca Crusi, der als hinterster Mann ein Foul machte, durchkreuzte diese Pläne. Die Säuliämter ihrerseits nutzten die Überzahl geschickt aus und erhöhten das Skore bis zum Spielende durch zwei weitere Treffer auf 0:4. Beim FCOP heisst es nun, dieses Spiel schnell abzuhaken und mit Elan das Auswärtsspiel vom kommenden Sonntag, dem 11. Oktober, gegen den FC Birmensdorf in Angriff zu nehmen. Spielbeginn ist um 10.15 Uhr. (mm.) TV Unterstrass – SC Frauenfeld 30:39 (15:17). Sporthalle Fronwald, 70 Zuschauer; Schiedsrichter: Schlegel/Steiner. TVU mit Bucheli / Rüegg (n.e.); Bapst, Badura, E. Brack, Hegi, Helbling, C. Hungerbühler, P. Hungerbühler, Jauch, Leuenberger, Nipkow, Schütterle, Stropnik, Widmer. FC Oerlikon/Polizei - FC Affoltern am Albis 0:4 (0:2). Sportplatz Neudorf. – Torfolge: 25. A. Rako 0:1, 45. +2 Markanovic 0:2, 66. M. Rako 0:3, 73. A. Rako 0:4. – FCOP: Cossa; Mehic, Caroli, Caldarazzo, Crusi; Tosic (80. Xhuli), Bli (67. Batista Samora), Figueiredo (77. Paolillo), Sisic; Borilovic, Salluce. SVH: Zwei total verschiedene Halbzeiten FCU verliert Spitzenkampf Der SV Höngg und der FC Kilchberg Rüschlikon trennten sich unentschieden 2:2 (2:0). Nach Verlustpunkten liegen die Kilchberger (1 Spiel weniger) mit 4 Punkten Rückstand hinter dem SV Höngg. Die Seebuben vermochten sich im Laufe der Saison zu steigern. Ein Unterschätzen des Gegners liegt also für den SV Höngg nicht drin. Das Spiel wurde bei herrlichem Herbstwetter und auf sattgrünem Naturrasen ausgetragen. Die Höngger begannen stark. Bereits in den ersten Minuten hatten die Zürcher gute Chancen durch Baur und Dössegger. In der 7. Minute erzielte dann Würmli das Führungstor mit dem Kopf nach einem getretenen Freistoss durch Infante. In der 17. Minute traf Dössegger zum 0:2. Wahrlich ein Prachtstor. Forner sprintete in Garet-Bale-Manier über das ganze Spielfeld, passte zu Infante, dieser flankte und Dössegger köpfte den Ball kompromisslos in die Maschen. Für den Chronisten das schönste Tor, das, seit er Berichte schreibt (geschätzte 3 Jahre) je gesehen hatte. Der SVH drückte weiter zum Beispiel mit einem Schuss ins Aussennetz von Baur. Die Angriffe der Mannen von Trainer Martin Brunner wirkten umständlich. Man hatte bis zu diesem Zeitpunkt nie das Gefühl, dass die Roduner-Boys die Partie noch verlieren könnten. Es boten sich weitere Chancen zur Resultaterhöhung nach durchaus sehenswerten Kombinationen. Warten aufs Gegentor In der zweiten Hälfte traten die Teams vorerst in unveränderter Aufstellung an. Gleich zu Beginn bot sich den Hönggern eine gute Chance mittels eines Kopfballes. Und in der 60. Minute hatte Dössegger eine 100-prozentige Möglichkeit auf dem Fuss. Er scheiterte am gegnerischen Torhüter, Dies sollte sich rächen. Wie in vorangegangenen Spielen, zum Beispiel in Dulliken, verloren die Höngger den Faden komplett. Die Forderungen von Trainer Roduner nach mehr Druck und Präzision wurden bei weitem nicht befolgt. Man konnte aus Höngger Sicht nur hoffen, dass die Partie ohne zwei Gegentore doch noch nach Hause geschaukelt werden konnte. Das entsprach aber nicht den Plänen der aufsässigen Seebuben. Die fatalistischen Höngger warteten praktisch auf die Gegentore. Und sie sollten kommen. In der 83. und 86, Minute erzielte Guillen die Ausgleichstreffer zum 2:2. Nach dem Ausgleichstreffer mittels Penalty musste Höngg froh sein, dass die Partie nach 5 Verlängerungsminuten abgepfiffen wurde. Trainer Roduner war zu Recht sauer auf die verlorenen 2 Punkte und redete eindringlich auf seine Mannen ein. Ex-Natitrainer Martin Brunner freute sich über den gewonnenen Punkt in einer intensiven Partie. Diesen Punkt könnten sie gut brauchen im Abstiegskampf. Nächstes Spiel: 11. Oktober SVH: Pajde Möhlin. (az.) Sportplatz Hochweid, 7. Oktober 16.00 Uhr. Fans: 190. FC Kilchberg Rüschlikon: SV Höngg 2:2 (0:2). Schiedsrichter: Dominique Schaub, Zoran Stefanovic, Patrick Jundt. Blank, Blank, Djukaric, Dössegger, Forner (70 Pereira Da Costa) , Baur, Infante, Stutz, Riso (58. Forny), Würmli, Cavaliere, Rutz. Tore: 8. Würmli, 15. Dössegger, 83. Guillen, 86. Guillen. Karten: Forner, Stutz. FC Schwamendingen: Fehlender Biss Die Platzherren versäumten es, mangels Durchsetzungsvermögen im Strafraum, den ersten Heimsieg zu feiern. Fredy Lachat Die Platzherren kamen in den ersten acht Minuten gleich zweimal den berühmten Schritt zu spät, um in Führung zu gehen. Beim ersten richtigen Auftauchen vor dem Gehäuse des FCS hatten die Gäste, es fehlten bei ihnen zwei Stammspieler, etwas Pech, wurde doch ein Schuss (9.) von einem Schwamendinger noch in Corner abgelenkt. Anderseits bekam Zecirovci (11.), allein vor dem Torhüter, den Ball nicht unter Kontrolle und die Chance war vertan. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, wobei die Gäste vorerst die etwas feinere Klinge führten. Bei den Gastgebern fehlte vielfach die Genauigkeit und vor allem die Entschlossenheit im Strafraum. Nach einem Foul an einem Schwamendinger verwandelte Zecirovci (30.) den fälligen Strafstoss souverän zum 1:0. Je länger der Match dauerte, umso besser kam die Platzelf ins Spiel, und sie zeigte schöne Angriffe, aber im Strafraum war man mit dem Latein am Ende. Kalt erwischt Nach Wiederbeginn waren diverse Spieler des FCS vermutlich in Gedanken noch in der Kabine, und Annese (48.) erzielte, praktisch unbehindert, den frühen Ausgleich. Das Spiel war somit richtig lanciert. Beide Mannschaften wollten mehr. Man sah beidseits schöne Angriffskombinationen mit einem leichten Chancenplus der Heimelf. Je länger der Match dauerte, umso mehr flachte es ab. Es entwickelte sich ein richtiges Mittelfeldspiel mit beidseits unnötigen Ballverlusten oder Missverständnissen. Die echten Chancen wurden Mangelware. Schlussendlich kam es zu einem offe- nen Schlagabtausch mit einem Plus für den FCS, der bis zur Strafraumgrenze schön kombinierte, aber im Abschluss fehlte der Biss. Anderseits überzeugte bei der Heimelf Torhüter Sokolovic diverse Male. Die Platzelf setzte erstmals zwei ihrer Neuverpflichtungen ein, die beide überzeugen konnten. Vor allem Ex-Profi Bastida stand viel positiv im Mittelpunkt. Das nächste Spiel findet am Sonntag, 11.10., 10.15 Uhr, in der Brunau gegen Red Star 2 statt. Schwamendingen - Regensdorf 1:1 (1:0). – Heerenschürli, 110 Zuschauer. – SR: Benedetto di Giorgio. – Tore: 30. Zecirovci 1:0 (FP), 48. Annese 1:1. Schwamendingen: Sokolovic; Zejak, Kqira, Araujo, Schacher (78. Bajra): Ramseier, Simeonovic, Bastida, Bonfardin (80. Salkic), Zecirovci; Kocayildiz (68. Vuceljic). – Regensdorf: Kübler; Arraki, Bortoluzzi, Thrier, Shemshedini; Kipoyl; Arraki, (57. Stirnimann), Francisque, Annese (78. Vrenezi), Bolli; Riedener; Steiner (68. Cinar). – Bemerkungen: FCS ohne Matumona (FE), Mikari, Perot, Foniqi, Heini (Jun.), Hazizi (Abw.). – Verwarnungen: 30. Thrier, 46. Bastida, 61. Bolli, 65. Stirnimann, 84. Araujo (F). Unterstrass verliert trotz guter Leistung den Spitzenkampf gegen Witikon etwas unglücklich mit 0:1 und rutscht in der Tabelle auf den 5. Rang ab. Walter J. Scheibli Dank vier Siegen in Serie hatte sich Unterstrass wieder der Tabellenspitze genähert. Doch nach dem 0:1 gegen Witikon findet sich der FCU auf dem 5. Tabellenrang wieder. Dies war die erste Niederlage seit dem 0:1 gegen Schwamendingen in der ersten Runde. Zwingend war sie keinesfalls. Aber Unterstrass vergab zu viele Möglichkeiten. Zudem zeigte Gästetorhüter Schnyder eine starke Leistung. So parierte er in der 81. Minute hervorragend einen gut geschossenen Freistoss von Sall. Beide Teams boten bei diesem Spitzenkampf eine gute Leistung. Witikon war am Ende das glücklichere Team. Dementsprechend gross war die Enttäuschung bei den beiden Unterstrass-Trainern Luigi De Donno und Mario Spoljarec. «Wir hatten mehr Spielanteile und auch sehr gute Chancen», meinte De Donno. Er kritisierte bei seinem Team auf der anderen Seite die vielen Fehlpässe. Am nächsten Sonntag bietet sich Unterstrass die Chance, sich für die Niederlage zu rehabilitieren. Der FCU tritt beim Aufsteiger Rot Weiss Winikon (15 Uhr) in Uster an. Unterstrass - Witikon 0:1 (0:1).- Steinkluppe: 80 Zuschauer. – Schiedsrichter: M. Brand (Oberglatt). – Tor: 22. Oberholzer 0:1. – Unterstrass: Piso; Punnackalkilukken, Frey, Adler, Fischer; Bandli, Helmchen, Kleinheinz, Hofmann; Sall, Shaady. – Eingewechselt: Sergio, Hüsser und Lo Russo.– Bemerkungen: Gelbe Karten für die FCU-Spieler Frey, Sall, Shaady, Lo Russo und Hüsser. SVS: Mit Krampf und Kampf Im Sechspunktespiel gegen die Reserven von Nachbar Affoltern gingen die Seebacher diesmal als glückliche Sieger vom Platz. Siegbringer war Joker Carlos Alberto Alvarez Gutierrez, der in der Schlussviertelstunde 2x für die Seebacher traf. Die Seebacher mussten unter der Woche die schmerzliche Niederlage gegen Niederweningen zuerst verkraften, bevor sie sich mit dem kleinen Nachbarderby beschäftigen konnten. Den beiden Teams – hinten in der Rangliste platziert – merkte man die Nervosität an, die Zuspiele waren auf beiden Seiten unpräzise und teilweise überhastet, man konstatierte die Wichtigkeit dieses Spiels. Die Seebacher fingen sich und erspielten sich mehrere gute Torchancen, die aber nicht den erhofften Erfolg brachten. Es waren die Gäste, die kurz vor der Pause durch einen Bogenball von Jeremy Rueda glücklich in Führung gingen, Hauser im Tor konnte nichts ausrichten. Nach der Pause drängten die Platzherren auf den Ausgleich – die Affoltemer standen tief –, und mit guten Angriffen verpassten sie ihn nur knapp. Die Seebacher dominierten jetzt das Spiel, aber bei einigen Kontern mussten die offensiv ausgerichteten Seebacher sich bei Goalie Hauser bedanken, der mit seinen Interventionen diese im Spiel hielt. Die Belohnung kam in der 75. Minute, eine Cornerhereingabe von Scherrer setzte Carlos Alvarez zum verdienten Ausgleich in die Maschen. Beide Equipen kamen noch zu weiteren Einschussmöglichkeiten, die eine nutzten die Seebacher. Bei einem Durcheinander im Strafraum der Gäste spitzelte erneut Carlos Alvarez den Ball über die Torlinie zum nicht unverdienten Sieg für die Seebacher. (ep.) SV Seebach – FC Affoltern 2 2:1 (0:1). – Eichrain: 88 Zuschauer. – SR: Thomas Luder, Zürich. – Tore: 41. Rueda J. 0:1, 75.Alvarez 1:1 und 90. Alvarez 2:1. – SV Seebach: Hauser; Halali, Charelas Spiridon, Mörgeli, Ferrer, Charelas Antonio, Scherrer, Lanfranchi (75. Gueye), Alic Dino, Alic Denis (65. Alvarez) und Zumberovic (65. Ilic). – FC Affoltern 2: Christ; La Monica, Bundi, Rueda J. (66. Murati), Mataj, Rueda Y. Berdzenishvili, Robinson, Hey, Bendjeddou (34. Moella) und Benzerfa. Bemerkungen: Faires Spiel, je eine gelbe Karte auf beiden Seiten. N AT I O N A L - U N D S T Ä N D E R ATS WA H L Nr. 41 8. Oktober 2015 11 12 Nr. 41 S T Ä N D E R ATS WA H L 8. Oktober 2015 Acht Kandidierende für den Ständerat stehen Red & Antwort Der Wahlgang für die zwei Zürcher Sitze im Ständerat verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs Männer aus acht Parteien kämpfen um die Gunst der Wählerschaft. Wer vertritt den Stand Zürich am besten in Bern? Machen Sie sich selbst ein Bild. Daniel Jositsch, SP. Maja Ingold, EVP. Bastien Girod, Grüne. David Herzog, Piratenpartei. Finanzausgleich: Ist es fair, dass immer weniger Kantone eine immer grössere Last tragen müssen, um wirtschaftlich weniger erfolgreichen Kantonen finanziell unter die Arme zu greifen? Hat dieses Finanzausgleichssystem noch Zukunft? Wird Leistung bestraft? Es ist klar, dass die Lasten und Finanzen innerhalb eines Staats verteilt werden müssen. Deshalb ist der Finanzausgleich nötig. Der Kanton Zürich gehört zu den finanzstarken Kantonen. Ich bin aber nicht einverstanden, dass Zürich mehr zahlt, als das nach dem Gesetz vorgesehen wäre. Deshalb habe ich im Parlament für einen tieferen Beitrag gestimmt. Einen Finanzausgleich zwischen ärmeren und wohlhabenden Kantonen braucht es in der Schweiz, weil die wirtschaftliche Schwäche nicht selber verschuldet ist. Aber in unserem System ist noch Korrekturbedarf, wenn sich Kantone durch Steuersenkungen zu Nehmern machen können, um ihre Einwohner und Firmen zu begünstigen und nicht «geben» zu müssen. Es braucht einen gewissen Finanzausgleich, aber die Zentrumslast von Zürich muss stärker abgegolten werden, denn davon profitieren viele umliegende Kantone. Auch kann es nicht sein, dass Kantone von Zürich einen Ausgleich erhalten und gleichzeitig Steuerdumping betreiben. Der Finanzausgleich ist notwendig, damit die Schweiz nicht auseinanderdriftet. Ich will keine ArmenhausKantone – Graubünden soll kein Griechenland werden. Das würde niemandem nützen. Deshalb ist der Finanzausgleich keine Frage der Fairness, sondern des Zusammenhalts, und somit auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Sonntagsarbeit: Muss der Sonntag als traditioneller Familien- und Ruhetag aufgegeben werden, um in der globalisierten Welt auch in Zukunft wirtschaftlich bestehen zu können? Oder gibt es andere Möglichkeiten resp. Lösungen? Der Sonntag ist als persönlicher Ausgleich und für das Familienleben wichtig und muss als Ruhetag erhalten bleiben. Ausnahmen sind heute schon möglich und können je nachdem auch ausgeweitet werden. Entsprechende Regelungen können weiterhin im Rahmen der Sozialpartnerschaft ausgehandelt werden. Es besteht überhaupt keine Notwendigkeit, mit Rund-um-die-Uhr-Ladenöffnungszeiten den Sonntag auch noch zum Werktag zu machen, weil die Einkaufsmöglichkeiten schon jetzt mehr als genug sind. Die öde Gleichschaltung mit sieben Shoppingtagen die Woche ist weder für Arbeitende noch Konsumierende ein Gewinn. Grundsätzlich soll der Sonntag Familien- und Ruhetag bleiben. Das Ziel der Wirtschaft darf nicht blinder Konsum sein, es muss die Lebensqualität sein. Erholte Mitarbeiter sind auch leistungsfähiger. Bei einer Entschädigung für die Sonntagsarbeit kann eine Lockerung bei kleinen Lebensmittelläden Sinn machen. Er muss nicht. Aber kann. Wirtschaftlich bestehen kann die Schweiz genauso gut auch mit dem Sonntag als Ruhetag. Aber ich fände es praktischer, wenn ich am Sonntag Einkäufe und andere Dinge erledigen könnte, für die unter der Woche selten Zeit bleibt. Wer sonntags ruhen will, soll aber ruhen dürfen. Armee: Wären Sie bereit, das Militär abzuschaffen, um Mittel für andere Aufgaben wie Infrastrukturbau, Soziales, Fördergelder für Forschung oder die Energiewende freizubekommen? Ich stehe zur Armee und habe selber Militärdienst geleistet. Die Aufgabe der Landesverteidigung ist aber eine unter vielen. Wir müssen daher im Rahmen einer Gesamtsicht entscheiden, wo wir die Prioritäten setzen und wie viele Mittel wir der Armee zur Verfügung stellen können. Ich konnte das Vertrauen nie aufbringen, dass die Schweiz keine Landesverteidigung mehr braucht. Die neue Instabilität am Rand von Europa und moderne Bedrohungsszenarien wie Terrorismus und Cyberwar machen deutlich, dass nichts für die Abschaffung der Armee spricht, leider. Die jährlich 5 Milliarden für das Militär liessen sich für die Sicherheit der Bevölkerung effizienter ausgeben. Zum Beispiel, indem wir endlich die ältesten AKW der Welt abstellen. Ein funktionierender Katastrophenschutz und eine wirksame Terrorbekämpfung müssen aber sichergestellt werden. Nicht ganz abschaffen, aber stark reduzieren. Eine Rumpfarmee zum Wissenserhalt, für Friedenssicherungseinsätze und den Luftpolizeidienst kann bestehen bleiben. Die Wehrpflicht hingegen ist eine nicht mehr gerechtfertigte Freiheitseinschränkung und gehört abgeschafft. Sozialhilfe: Muss die Sozialhilfe auf Bundesebene geregelt werden, um den «Kantönligeist» und den Wildwuchs in den einzelnen Gemeinden auszumerzen? In unserem föderalistischen Staatsgebilde soll eine Aufgabe möglichst kantonal gelöst werden und nur auf Bundesebene geregelt werden, wenn das notwendig ist. Die Kantone kennen die lokalen Verhältnisse und sind in der Lage, die Sozialhilfe zu regeln. Wo es Absprachen braucht, geschieht das bereits. Solange die Kantone die gesetzliche Kompetenz haben, ist es besser, wenn die Sozialhilfe auf dieser Ebene mindestens diskutiert wird, um Sozialtourismus zu unterbinden. Eine Debatte ist aber auch auf Bundesebene nötig, schliesslich ist die Sozialhilfe die Visitenkarte des Sozialstaats Schweiz. Die Sozialhilfe ist das Auffangnetz unserer Gesellschaft und sollte ein würdiges Existenzminimum sichern. Eigentlich sollten sich hier die Kantone endlich auf verbindlichere und einheitlichere Richtlinien einigen. Eine gewisse Harmonisierung auf Bundesebene kann Sinn machen. Das ist eher nicht nötig. Der Kanton Zürich sollte die Sozialhilfe aber kantonalisieren, um die unterschiedlichen Belastungen der Gemeinden auszugleichen, sodass die Gemeinden keinen Anreiz haben, Sozialhilfeempfänger aus der Gemeinde zu drängen. Verkehr: Der Verkehr verursacht jährliche Kosten von 95 Milliarden Franken, rund 12 000 Franken pro Einwohner. Soll man hier sparen oder mehr ausgeben? In welchem Bereich: Beim Strassen- oder beim Schienenverkehr? Ich bin dagegen, Strasse und Schiene gegeneinander auszuspielen – es braucht beide. Wir müssen uns aber Gedanken machen, wie das gesamte Transportvolumen eingeschränkt werden kann. Die moderne Kommunikation (Internet etc.) erlaubt Arbeitsformen wie Homeoffice, wodurch weniger Pendlervolumen entsteht. Beide Verkehrsträger sind wichtig und müssen für ihre Leistungsfähigkeit mit Fonds ausgestattet werden. Da die Mobilität aber viel kostet, wird eine mehr verursachergerechte Finanzierung als Sparanreiz sowohl des Individualverkehrs wie des öV nicht zu umgehen sein. Der Verkehr sollte sich stärker selber finanzieren, zum Beispiel dank Mobility Pricing. Strasse und Schiene dürfen aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es fehlt in der Schweiz der Platz, um die Strassen weiter auszubauen. Deshalb muss der Mehrverkehr vom flächeneffizienteren öV getragen werden. Es ist gut, dass die Investitionen in den Schienenverkehr durch FABI gesichert sind. Die Strassen sollen durch die Verkehrsteilnehmer selber finanziert werden. Ich befürworte zusätzliche Investitionen in einen bequemen und familientauglichen Veloverkehr, insbesondere in den Städten. Das entlastet auch die Strasse. Steuern: Wegen der bald in den eidgenössischen Räten diskutierten Unternehmenssteuerreform III befürchtet der Stadtrat von Zürich Steuerausfälle von jährlich 300 Millionen Franken. Wie stellen Sie sich zur besagten Steuerreform für Unternehmen? Die USR III ist notwendig, da kantonale Steuerprivilegien für Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften international nicht mehr haltbar sind. Deshalb unterstütze ich sie. Die Reform muss aber steuerneutral erfolgen. Sonst müssten die Steuerzahlerinnen und -zahler die Verluste tragen, was ich ablehne. Die Unternehmenssteuerreform III ist für Bund und Kantone von hoher Bedeutung. Je nach Ausgestaltung leiden die einen oder die andern. Was aber ganz vergessen geht, ist die Auswirkung auf die 3. Staatsebene, die Städte. Mit Recht fordert der Städteverband, mit einbezogen zu werden; ihnen drohen hohe Lasten. Die Schweiz hat es nicht nötig, auf unfaires Steuerdumping zu setzen. Damit werden nur die falschen Unternehmen angelockt: Jene, die wieder weg sind, wenn ein anderes Land noch weniger bietet. Wichtiger sind Bildung und Forschung, die durch unnötige Steuergeschenke nicht gefährdet werden dürfen. Das scheint mir nicht sehr sinnvoll, denn dadurch werden sich zwangsläufig die Steuern für alle anderen erhöhen. Es ist kaum eine langfristig nachhaltige Strategie, mit Steuererleichterungen sehr mobile Firmen zu subventionieren. Der Standort Schweiz hat genügend andere Qualitäten. Daniel Jositsch Maja Ingold Bastien Girod David Herzog Daniel Jositsch (50) ist geschieden und hat einen Sohn. Er arbeitet als selbstständiger Rechtsanwalt und ist Strafrechtsprofessor an der Universität Zürich. Der SP-Politiker sitzt seit 2007 im Nationalrat und ist sowohl Mitglied der Rechts- als auch der Finanzkommission. Maja Ingold (67) ist verheiratet, dreifache Mutter und siebenfache Grossmutter. Die EVP-Politikerin arbeitete früher als Lehrerin sowie als Legasthenietherapeutin. Ingold sitzt seit 2010 im Nationalrat und ist seit 2011 Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit. Bastien Girod (34) ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er arbeitet als Umweltforscher an der ETH Zürich. Girod sitzt seit 2007 im Nationalrat und ist Mitglied der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Zudem ist er Vize-Präsident der Grünen Partei Schweiz. David Herzog (34) ist ledig, wohnt in der Stadt Winterthur und arbeitet als Interaktionsdesigner. Herzog vertritt die Piratenpartei und gehört als Aktuar dem Vorstand der Piratenpartei Zürich an. Politisch ist er ein unbeschriebenes Blatt: Herzog bekleidete bisher keine politischen Ämter. Hinweis: Die Reihenfolge der Kandidierenden auf dieser Seite wurde gemäss dem Eingang ihres Antwortmails vollzogen. Wer ganz links auf dieser Doppelseite steht, hat zuerst geantwortet. Die Redaktion S T Ä N D E R ATS WA H L Nr. 41 8. Oktober 2015 13 Acht Kandidierende für den Ständerat stehen Red & Antwort Der Wahlgang für die zwei Zürcher Sitze im Ständerat verspricht spannend zu werden. Zwei Frauen und sechs Männer aus acht Parteien kämpfen um die Gunst der Wählerschaft. Wer vertritt den Stand Zürich am besten in Bern? Machen Sie sich selbst ein Bild. Barbara Schmid-Federer, CVP. Ruedi Noser, FDP. Martin Bäumle, GLP. Hans-Ueli Vogt, SVP. Die NFA ist ein umfassendes und sorgfältig austariertes Werk, das erst seit sechs Jahren in Kraft ist. Die Stabilität steht deshalb im Vordergrund und darf nicht durch übereilte Änderungen gefährdet werden. Trotzdem sind störende Effekte möglichst rasch zu korrigieren, auch gerade im Interesse des Kantons Zürich. Der Finanzausgleich ist für die Schweiz wichtig, ohne ihn gäbe es keine föderale Eigenständigkeit der Kantone. Als Vertreter eines Geberkantons erwarte ich aber, dass man die Lasten umfassend anschaut. Zürich ist finanzstark, trägt aber als Zentrum sozio-demografische Lasten, die mit einzubeziehen sind. Ich stehe hinter dem Ressourcenund Lastenausgleich zwischen den Kantonen und Regionen. Die Interessen der Geberkantone wie Zürich sind im Interesse aller stärker zu gewichten. Deshalb habe ich die jüngste Reduktion des Finanzausgleichs zugunsten der Geberkantone klar unterstützt. Ein solcher Finanzausgleich ist ungerecht. Er diszipliniert die Nehmerkantone zu wenig und bestraft die Geberkantone, und er untergräbt den Steuerwettbewerb. Die Zürcher Standesvertretung muss sich mit Taktgefühl (Anti-Zürich-Reflex!), aber doch deutlich gegen die Umverteilung zwischen haushälterischen und ausgabefreudigen Kantonen wehren. Finanzausgleich: Ist es fair, dass immer weniger Kantone eine immer grössere Last tragen müssen, um wirtschaftlich weniger erfolgreichen Kantonen finanziell unter die Arme zu greifen? Hat dieses Finanzausgleichssystem noch Zukunft? Wird Leistung bestraft? Zürich kennt bereits sehr liberale Öffnungszeiten, und auch die von der Wirtschaft beantragten Sonntagsarbeitszeiten werden erfahrungsgemäss schnell und unbürokratisch gewährt. Weitere Lockerungen scheinen mir nicht angezeigt. Ich bin eher skeptisch, was die 7/24-Gesellschaft und ihre Folgen angeht. Meines Erachtens ist ein Ruhetag sinnvoll. Die Familien sollten aber die Freiheit haben, sich individuell zu organisieren. Für manche Eltern ist es praktischer, wenn jemand am Wochenende arbeitet und unter der Woche zu Hause ist. Das muss möglich sein. Ein Familien- und Ruhetag pro Woche ist zweifellos wichtig. Die Gesellschaft hat sich aber weiterentwickelt, und dieser Tag kann und muss nicht mehr zwingend für alle der Sonntag sein. Das sollen die Kantone und die Gemeinden entscheiden. So kann man auf die jeweiligen Traditionen und Befindlichkeiten Rücksicht nehmen und beispielsweise in urbanen Regionen die Ladenöffnungszeiten liberalisieren, in ländlicheren dagegen an den Ruhetagen festhalten. Sonntagsarbeit: Muss der Sonntag als traditioneller Familien- und Ruhetag aufgegeben werden, um in der globalisierten Welt auch in Zukunft wirtschaftlich bestehen zu können? Oder gibt es andere Möglichkeiten resp. Lösungen? Nein. Nein. Sicherheit ist eine der Voraussetzungen für Freiheit und Wohlstand, ihre Bedeutung nimmt eher wieder zu. Die Armee ist und bleibt ein wichtiger Pfeiler unserer Sicherheitspolitik. Wir brauchen eine starke Armee, die aber effektiv eine Antwort auf die heutigen Herausforderungen geben muss. Ich anerkenne die Notwendigkeit einer Landesverteidigung in Form einer schlanken und kosteneffizienten Milizarmee. Ich bin also offen für Sparmassnahmen bei der Armee, nicht aber für eine Abschaffung. Nein. Es sollte im Gegenteil vor allem beim Sozialstaat gespart werden, damit die frei werdenden Mittel für das Militär eingesetzt werden können. Wir brauchen eine starke Armee, die ihren verfassungsmässigen Auftrag erfüllen kann, mit einem genügend grossen Bestand und mit modernem Material. Armee: Wären Sie bereit, das Militär abzuschaffen, um Mittel für andere Aufgaben wie Infrastrukturbau, Soziales, Fördergelder für Forschung oder die Energiewende freizubekommen? Eher nicht. Mit der Skos gibt es eine Institution, die eine gewisse Koordination sicherstellt und verhindert, dass es zu einem Schwarzpeterspiel mit Sozialhilfebeziehenden kommt. Das ist unmenschlich und unökonomisch. Über die spezifischen Regeln kann und muss man sich immer wieder verständigen. Nein, die Rolle der Gemeinden und Kantone sollte eher gestärkt werden: Sie kennen die Situation vor Ort. Entscheidend ist, dass die Sozialhilfe darauf ausgerichtet ist, dass Sozialhilfebezüger so schnell wie möglich wieder selbstständig für ihren Lebensunterhalt sorgen können. Nein. Bei der Sozialhilfe gibt es aber Reformbedarf. Richtlinien, wie sie die Skos vorgibt, sollen als Richtschnur dienen. Primär sind bestehende Fehlanreize zu beseitigen und Anreize für eine Wiederintegration zu erhöhen. Zudem muss der Spielraum der Behörden erhöht werden. Nein. Die Kantone und Gemeinden, die einen grossen Teil der Leistungen selber erbringen, müssen als unmittelbar Betroffene mitreden können. Nur so kann ein weiterer Anstieg der Sozialhilfebudgets gestoppt werden. Eine Vereinheitlichung auf Bundesebene würde das Leistungsniveau weiter erhöhen. Sozialhilfe: Muss die Sozialhilfe auf Bundesebene geregelt werden, um den «Kantönligeist» und den Wildwuchs in den einzelnen Gemeinden auszumerzen? Es geht nicht in erster Linie um Sparen oder darum, mehr auszugeben. Es geht darum, die Mittel möglichst effizient am richtigen Ort einzusetzen. Für den Kanton Zürich sind hier etwa Stichworte: Bahnhof Stadelhofen, Brüttenertunnel, Limmattalbahn, Gubrist und Oberlandautobahn. Das Problem sind nicht die Kosten, sondern dass heute nach regionalpolitischen Kriterien investiert wird statt nach dem Bedarf. In Zürich ist die Nachfrage gross, hier brauchen wir sowohl auf der Strasse als auch im öffentlichen Verkehr einen Ausbau. Die Kosten für die Mobilität werden heute nur ungenügend durch die Verursachenden getragen. Gerade bei Umweltemissionen wie Lärm, C02 oder Abgasen herrscht keine Verursachergerechtigkeit. Ein umfassendes Mobility Pricing muss deshalb ein zentrales Element der künftigen Verkehrspolitik sein. Die Verkehrsinfrastruktur muss der wachsenden Bevölkerung angepasst werden. Dafür muss man die Lücken im Strassennetz schliessen und die Eisenbahninfrastruktur ausbauen. Im Strassen- wie im Schienenverkehr ist Kostenwahrheit anzustreben; die Allgemeinheit bezahlt heute für den öffentlichen Verkehr zu viel. Verkehr: Der Verkehr verursacht jährliche Kosten von 95 Milliarden Franken, rund 12 000 Franken pro Einwohner. Soll man hier sparen oder mehr ausgeben? In welchem Bereich: Beim Strassen- oder beim Schienenverkehr? Ich bin für die USR III. Eine Kompensation zwischen Bund und Kantonen ist nötig, eine vollständige Kompensation der Steuerausfälle scheint mir allerdings nicht realistisch. Ziel muss sein, dank den neuen Modellen auf mittlere Frist dank Attraktivität die anfänglichen Ausfälle zu kompensieren. Wenn die Unternehmenssteuerreform III nicht umgesetzt wird, sind die Ausfälle noch viel höher. Es ist deshalb entscheidend, dass wir die Reform schnell umsetzen. So bleibt die Schweiz ein attraktiver Unternehmensstandort und wir können vermeiden, dass auf breiter Front Firmen abwandern. Ich unterstütze eine schlanke Unternehmenssteuerreform III, die die Attraktivität und Akzeptanz des Unternehmensstandorts Schweiz sichert. Die Einführung einer Patentbox auf kantonaler Ebene stärkt zudem Forschung und Innovation in unserem Land, was uns wiederum Steuereinnahmen bringt. Damit die Kantone – nach Abschaffung der attraktiven Steuermodelle – im internationalen Wettbewerb bestehen können, werden sie die Steuern senken müssen. Die Steuerausfälle treffen vor allem die Städte hart, sie zwingen aber zur Beschränkung auf das Wesentliche, was positiv ist. Steuern: Wegen der bald in den eidgenössischen Räten diskutierten Unternehmenssteuerreform III befürchtet der Stadtrat von Zürich Steuerausfälle von jährlich 300 Millionen Franken. Wie stellen Sie sich zur besagten Steuerreform für Unternehmen? Barbara Schmid-Federer Ruedi Noser Martin Bäumle Hans-Ueli Vogt Ruedi Noser (54) ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Unternehmer ist sowohl Inhaber als auch Verwaltungsrats-Präsident der Noser Gruppe. Seit 2003 sitzt der FDP-Politiker im Nationalrat und präsidiert seit zwei Jahren die Kommission für Wirtschaft und Abgaben. Martin Bäumle (51) ist verheiratet und arbeitet als Atmosphärenwissenschaftler. Er ist Gründungsmitglied und Präsident der GLP Schweiz. Bäumle sitzt seit 2003 im Nationalrat und ist Mitglied der Staatspolitischen Kommission und der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie. Hans-Ueli Vogt (46) ist ledig und outete sich im Februar als homosexuell. Er arbeitet als Rechtsanwalt und lehrt Privat- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich. Vogt sitzt seit 2011 im Zürcher Kantonsrat und ist Mitglied des Zentralvorstands der SVP Schweiz. Barbara Schmid-Federer (49) ist verheiratet, zweifache Mutter und Unternehmerin. Die CVP-Frau sitzt seit 2007 im Nationalrat und ist Mitglied der Gerichtskommission und der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit. Hinweis: Die Reihenfolge der Kandidierenden auf dieser Seite wurde gemäss dem Eingang ihres Antwortmails vollzogen. Wer ganz links auf dieser Doppelseite steht, hat zuerst geantwortet. Die Redaktion 14 Nr. 41 8. Oktober 2015 N AT I O N A L R ATS WA H L E N Mit ein bisschen Zauberei zur perfekten Wahlliste Kumulieren? Panaschieren? Das tönt kompliziert, aber es ist keine Hexerei. Und es tönt ausländisch, aber es ist eine schweizerische Zauberei. Damit wählt man exakt jene Personen, die man im Parlament haben will. Fehler vermeiden Damit man bei den National- und Ständeratswahlen die Wahlzettel richtig ausfüllt, hat der Kanton Tipps zusammengestellt. Ganz wichtig bei der brieflichen Stimmabgabe: Stimmrechtsausweis unterschreiben und beilegen – sonst sind die Wahlzettel ungültig. Nationalratswahl Thomas Hoffmann • Gewählt werden können nur Alle vier Jahre wieder: Am 18. Oktober können die Schweizerinnen und Schweizer ihr nationales Parlament wählen, also den Nationalrat und den Ständerat. Wenn man brieflich wählt, ist das Wichtigste, den Stimmrechtsausweis zu unterschrieben, sonst war die ganze Mühe vergebens. Letztes Jahr waren in der Stadt Zürich 20 Prozent der Wahlzettel ungültig! 2 respektive 35 Sitze In die kleine Kammer, wie der Ständerat auch genannt wird, schickt jeder Kanton zwei Personen: das kleine Uri ebenso wie das grosse Zürich. Dabei kann man auf den Wahlzettel die Namen von zwei Personen setzen. Dazu sollte man zuerst wissen, wer kandidiert, und dann entscheiden, wen man wählen will. Hier hilft unsere Wahlbeilage. In dieser Ausgabe stehen die Kandidatinnen und Kandidaten für den Ständerat Red und Antwort. In der grossen Kammer, dem Nationalrat, sitzen 200 Personen, der Kanton Zürich erhält 35 Sitze, Uri einen. Wer ganz klar eine Partei bevorzugt, legt am besten die Liste dieser Partei in die Wahlurne, sie entspricht dem Wunsch der Partei. So, das wars. Nicht vergessen, den Stimm- Wie unterstützt man seine Lieblingspolitiker optimal? Dieser Artikel hilft dabei. rechtsausweis zu unterschreiben und beide Wahlzettel dazuzulegen. Namen streichen oder verdoppeln Wer sich von den Parteien nicht vorschreiben lässt, wen er in den Nationalrat wählen soll, ändert einen vorgedruckten Wahlzettel ab. Wer das macht, der – Simsalabim – kumuliert und panaschiert. Das lateinische Wort «cumulus» bedeutet Anhäufung. Daher nennt die Migros ihre Kundenkarte, mit der man Punkte sammelt, Cumulus-Karte. Bei den Nationalratswahlen häuft man Stimmen an: Man streicht einen (oder mehrere) Namen auf der Liste und wiederholt stattdessen einen anderen vorgedruckten Namen. Diese Person erhält dann zwei Stimmen. Hat ein Wähler zudem eine gute Kollegin aus einer anderen Partei, darf er auf keinen Fall beide Listen einwerfen, dann wären beide ungültig. Er nimmt die bisherige Liste, streicht weitere Namen durch und schreibt stattdessen den Namen der guten Kollegin aus der anderen Partei auf. Ebenfalls maximal zweimal. Diese Stimmen kommen dann ihr und ihrer Partei zugute. Das nennt sich Panaschieren. Das französische «panacher» bedeu- Kanton bietet SMS-Service für Wahlergebnisse Der Kanton Zürich hatte aufgrund seiner Bevölkerungszahl beim letzten Wahlgang für den Nationalrat im Jahr 2011 lediglich 34 Sitze der insgesamt 200 Mandate im Nationalrat zugute. Da sich jedoch der Zuwachs der kantonalzürcherischen Bevölkerung in dieser Zeit markant erhöht hat, können die Wählerinnen und Wähler nun einen Sitz mehr im Bundeshaus besetzen. Der Sitzzuwachs geht auf Kosten jener Kantone, die zwar ebenfalls höhere Bevölkerungszahlen aufweisen, deren Wachstum aber deutlich unter jenem im Kanton Zürich geblieben ist (zum Beispiel Kanton Waadt). Spannend wird am Wahlsonntag, 18. Oktober, sein, wer sich den neuen, zusätzlichen Zürcher Sitz sichern kann. (zb.) Der Kanton Zürich hält seine Bürger auf Wunsch per SMS auf dem Laufenden über die eidgenössischen Wahlen 2015. Die Abonnentinnen und Abonnenten des Dienstes erhalten bei kantonalen und eidgenössischen Urnengängen die Zürcher Abstimmungsresultate kostenlos aufs Mobiltelefon übermittelt. Interessierte bekommen jeweils im Verlauf des Abstimmungssonntags zwei Kurznachrichten. ANZEIGEN tet «farbig machen, mischen»: Beim Panaschee mischt man Bier mit Citro, beim Wählen die Kandidaten unterschiedlicher Wahllisten. Auf den Geschmack gekommen? Vielleicht gibt es noch den einen Kandidaten oder die andere Kandidatin, die sich wegzaubern und durch eine bessere ersetzen lässt … Wer nun beim Kumulieren und Panaschieren nicht mehr zu bremsen ist, benützt mit Vorteil die leere Liste und schreibt hier die gewünschten Namen auf. Aber Vorsicht: Unleserliche Namen sind wie unleserliche Zaubersprüche: Sie bewirken nichts. ANZEIGEN 35 statt 34 Sitze Erstes SMS nach 12 Uhr Beim ersten SMS kurz nach 12 Uhr mittags gibt es eine Hochrechnung für den Kanton Zürich mit den ersten Trends der Wahlergebnisse frei Haus. Die kurz nach Urnenschluss vorliegenden Gemeinderesultate bilden die Datenbasis für eine Schätzung der Resultate im noch unausgezähl- ten Rest des Kantons und damit für eine Hochrechnung. In der Mehrzahl der Fälle stimmt die Prognose um 12 Uhr bereits sehr gut. Provisorisches Schlussresultat Das zweite SMS kommt gegen Abend. Es enthält die Schlussresultate für den Kanton Zürich. Dieses SMS nach Abschluss der Auszählungen enthält die provisorischen Schlussresultate für den Kanton Zürich, bei eidgenössischen Vorlagen wenn möglich auch das gesamtschweizerische Resultat. Wem das zu viel des Guten ist, kann auch nur das erste oder nur das zweite SMS abonnieren. (zb.) Der SMS-Wahl-Service kann abonniert werden unter http://www.statistik.zh.ch. Stichwort SMS-Anmeldung. Foto: A. J.Minor Personen, die auf einer Liste auf dem Nationalratswahlzettel des Kantons Zürich aufgeführt sind. • Der Wahlzettel muss mindestens den Namen enthalten, um gültig zu sein. • Namen darf man streichen. • Namen aus der gewählten Liste darf man wiederholen. Aber kein Name darf mehr als zweimal auf dem Wahlzettel stehen. • Auf der gewählten Liste dürfen Sie auch Namen aus anderen Listen des Nationalratswahlzettels des Kantons Zürich einsetzen und diese allenfalls zweifach nennen. • Alle Änderungen haben eigenhändig und handschriftlich zu erfolgen und müssen eindeutig sein. Ständeratswahl • Die Stimme kann jeder stimmberechtigten Person im Kanton Zürich gegeben werden. • Jede Person muss mit Namen, Vornamen und Zusätzen wie Wohnort bestimmbar sein. • Jede Person darf nur einmal genannt werden. • Jeder Wahlzettel muss handschriftlich ausgefüllt werden. www.wahlen.zh.ch Nr. 41 N AT I O N A L R ATS WA H L E N 8. Oktober 2015 15 Wird der Aufwärtstrend der GLP und BDP gebremst? Bei den Nationalratswahlen 2011 gewannen die beiden neuen Parteien GLP und BDP Sitze. SVP, FDP, CVP, SP und GPS hingegen verloren. Dieser Trend soll gemäss Umfragen im 2015 gebremst werden. Gewinne werden für SVP und FDP prognostiziert. Der wählerstarke Kanton Zürich spielt eine wichtige Rolle. Pia Meier Bei den Nationalratswahlen 2011 gab es zwei deutliche Siegerinnen: die beiden neuen Parteien Grünliberale Partei GLP und Bürgerlich-demokratische Partei BDP. Beide erreichten je eine Parteistärke von 5,4 Prozent. Die GLP, welche bereits 2007 drei Mandate erhalten hatte, kam damit auf 12 Mandate und wurde im Nationalrat zur sechsstärksten Partei. Die erst 2008 gegründete BDP stellt heute mit 9 Mandaten die siebtstärkste Partei im Nationalrat dar. Das regionale Verankerungsmuster der beiden neuen Parteien BDP und GLP ist noch etwas einseitig. So ist die BDP vor allem in ihren Gründerkantonen Bern und Graubünden sowie im Kanton Glarus stark. Die GLP hingegen ist am stärksten in Zürich. Wählerstarker Kanton Zürich Zu den Verlierern der Wahlen 2011 gehörten die CVP, FDP und die Grünen. Erstmals seit 1983 büssten sowohl die SP wie die GPS an Wählerstimmen-Prozenten ein. Nach ihren deutlichen Stimmenverlusten bei den Wahlen 2007 verlor die SP 2011 nochmals 0,8 Prozentpunkte und erreichte mit 18,7 Prozent einen Tiefpunkt in ihrer Geschichte. Das nationale Verankerungsmuster der SP hat sich im Vergleich zu den letzten Wahlen kaum verändert. Am meisten zur nationalen Parteistärke der SP tragen die Kantonalparteien in Zürich, Bern und Waadt bei. Einen Rückschlag musste die im letzten Jahrzehnt erfolgsverwöhnte GPS hinnehmen. Der Grund für den Rückgang der nationalen Parteistärke der Grünen liegt unter anderem an den Verlusten in Zürich (–2 Prozent). Trotzdem, das nationale Verankerungsmuster stellen die Grünen weiterhin in Zürich, Bern, Waadt und Genf. Erstmals seit über zwanzig Jahren ging die SVP 2011 als Verliererin ANZEIGEN Im Jahr 2011 gingen die beiden Parteien GLP und BDP als Sieger hervor. aus den Nationalratswahlen hervor. Das nationale Verankerungsmuster der SVP hat sich jedoch wenig verändert. Die beiden Hochburgen der SVP sind weiterhin Zürich und Bern. Sie steuerten 18,9 Prozent beziehungsweise 16 Prozent der Wählerstimmen zum nationalen SVP-Ergebnis bei. Der Verlust von über einem Drittel der Parteistärke gegenüber 1979, als die FDP ihr bestes Wahlergebnis der letzten vierzig Jahre verzeichnete, ist auf Stimmeneinbussen in sämtlichen Kantonen zurückzuführen. Besonders stark auf das nationale Wahlergebnis wirkten auch die Verluste in den wählenerstarken Kantonen Zürich (–10,7 Prozent) und Bern (–9,3 Prozent). Am meisten zur nationalen Parteistärke der FDP trägt weiterhin die FDP Zürich bei. Mit den Wahlen 2011 hat die Entwicklung des Parteiensystems der letzten Jahrzehnte eine Änderung erfahren, so das Bundesamt für Statistik in seiner Analyse. «Zwar hielt der Prozess, wonach die traditionellen bürgerlichen Parteien FDP und CVP an Parteistärke verlieren, weiter an. Doch profitierte von diesen Verlusten erstmals seit langem nicht mehr die SVP, sondern die neuen Parteien GLP und BDP.» Der Kanton Zürich spielt als wählerstarker Kanton eine wichtige Rolle bei den Nationalratswahlen. Er stellt neu 35 der insgesamt 200 Nationalräte. Die SVP verzeichnet im Kanton Zürich seit 1999 einen Rückwärtstrend von 13 auf 11 Sitze. Die FDP verlor in der gleichen Zeitspanne zwei Mandate auf heute 4 und die SP von 10 auf heute 7. Die Grüne Partei schwankt Die Grünliberale Partei GLP ist stark im Kanton Zürich. FDP, CVP, SP, SVP und GPS büssten seit 2003 beziehungsweise 2007 Sitze ein. zwischen 3 Sitzen im Jahr 2003, 4 im 2007 und wieder 3 im 2011. Im Jahr 2007 trat die GLP Kanton Zürich erstmals bei den Nationalratswahlen an und gewann auf Anhieb 3 Mandate. Im Jahr 2011 bekam sie noch eines dazu. Die BDP erreichte im Jahr 2011 2 Sitze. Somit gewannen die beiden neuen Parteien auf Kosten der traditionellen. Starke FDP Allgemein wird erwartet, dass die beiden neuen Parteien ihren Aufwärtstrend bei den Nationalratswah- len 2015 nicht mehr halten können und eventuell sogar wieder Sitze an die grossen Parteien SP, SVP und FDP verlieren. Verschiedene Umfragen zeigen ähnliche Tendenzen wie der SRG-Wahlbarometer des Instituts gfs.bern: Gewinne für SVP (28%), FDP (16,9%) und SP (19,3%) sowie Verluste für CVP (11,1%), Grüne (7,4%), GLP (4,3%) und BDP (4,2%). Unterstützt von verschiedenen Umfragen wird angenommen, dass die FDP zu den Gewinnern der Nationalratswahlen 2015 gehört. Ein Zuwachs bei der FDP wäre der erste Grafiken: AZ Medien seit 1983. Auch bei verschiedenen Wahlen auf Gemeindeebene wie zum Beispiel in der Stadt Zürich verzeichnete die FDP in den letzten Jahren einen klaren Aufwärtstrend. Für die SVP stehen die Zeichen ebenfalls gut. Wie weit die aktuelle Flüchtlingspolitik, welche andere Themen verdrängt, das Wahlergebnis beeinflusst, ist offen. Bezüglich SP gehen die Erwartungen je nach Umfrage auseinander. Bei den Grünen und bei der CVP wird ein weiterer Verlust vorausgesagt. 16 Nr. 41 8. Oktober 2015 AKTUELL Für eine lösungsorientierte, vernünftige Politik Doris Fiala (FDP) und Tim Guldimann (SP) diskutierten in Höngg zu Themen wie Migration, Asylpolitik und bilaterale Verträge. Beide lobten die Schweiz und ihre konsequente Politik. nicht durch ausländische Arbeitskräfte ersetzt werden. Bezüglich Frankenstärke meinte Guldimann, dass sich diese vor allem auf den Detailhandel, den Tourismus und auf Firmen, die nach Deutschland exportieren, auswirkt. Das Problem sei aber nicht neu, denn schon seit Jahren verliere der Euro an Wert. Guldimann betonte, dass nur ein massiver Innovationsschub die Frankenstärke kompensieren kann. In der Aussenpolitik setzen Guldimann und Fiala auf die bilateralen Verhandlungen der Schweiz mit der EU. Pia Meier Die Podiumsdiskussion unter dem Titel «Das Flüchtlingsdrama ist in Europa angekommen • Reaktion von Solidarität bis Abgrenzung» bot einige Brisanz. Doch Doris Fiala, PR-Beraterin, Nationalrätin der FDP und Mitglied der aussenpolitischen Kommission des Nationalrats, und Tim Guldimann, ehemaliger Schweizer Botschafter in Berlin, OSZE-Missionsleiter und Nationalratskandidat der SP, diskutierten teilweise mit ähnlichen Argumenten, sodass das Publikum keine oder wenige Unterschiede eruieren konnte. Moderiert wurde der von den Stadtzürcher Lokalparteien FDP Kreis 10 und von der SP Kreis 10 organisierte Abend vom Journalisten Luca Ghiselli. Engagierte Frau Merkel Seit dem Zweiten Weltkrieg waren weltweit nicht mehr so viele Menschen auf der Flucht vor Krieg, Hunger und Armut wie derzeit. Bilder von Menschen, die über das Mittelmeer und auf dem Landweg nach Westeuropa zu gelangen versuchen, dominieren seit Monaten die Berichterstattungen in Presse und Fernse- Nationalrätin Doris Fiala (FDP) und Nationalratskandidat Tim Guldimann (SP) diskutierten unter anderem zum Thema Flüchtlingspolitik. In der Mitte Moderator Luca Ghiselli, Journalist. Foto: pm. hen. Die europäischen Staaten gehen auf ganz unterschiedliche Weise mit der Herausforderung um. Deutschland hat die Grenzen geöffnet. «Merkels offene Grenzen sind ein humanitäres engagiertes Votum gegenüber Flüchtlingen», hielt Guldimann fest. «Doch die Folgen sind schwierig unter Kontrolle zu bringen.» Es gehe nicht ohne Abgrenzung, sonst würden innenpolitische Probleme entstehen. Auch Fiala meinte, dass dieses beherzte Zeichen von Merkel nicht ganz durchdacht gewesen sei, denn das könne nicht durchgehalten werden. Die Schweiz mache es besser: schnelle Verfahren, Vorbereiten von genügend Zivilschutzanlagen und anderes. Es herrsche in der Schweiz kein Asylchaos, wie dies die SVP sage. Es wird etwas unternommen, betonte Fiala. Alles andere wäre gefährlich für den Frieden im Land. Fiala hat Flüchtlinge in der Türkei besucht, denn sie ist im Europarat. Dort würden insgesamt 2 Millionen syrische Flüchtlinge leben. Das Land müsse deshalb unterstützt werden. Zudem votierte Fiala für einen gemeinsamen Schlüssel für die Verteilung der Flüchtlinge in Europa. Auch Guldimann kann sich Hilfe vor Ort vorstellen. Dazu müsste jedoch die Unterstützung massiv gesteigert werden. «Eine solche Hilfe löst aber das Problem der Flüchtlingsströme nicht», betonte er. Das Ziel müsse eine kontrollierte Zuwanderung sein. Das Flüchtlingsproblem müsse gesamteuropäisch angegangen werden. Auch die Schweiz müsse sich beteiligten. Das Dublin-Abkommen, das heisst, dass Flüchtlinge in den Staat der Erstaufnahme zurückmüssen, funktioniere nicht mehr, so Guldimann. Dass das Botschaftsasyl ANZEIGEN Hans-Ulrich Bigler – liberale Persönlichkeit nach Bern Publireportage Der Wirtschaftsstandort Zürich mit seinen 800 000 Mitarbeitenden, 50 000 Lernenden und über 70 000 Betrieben braucht eine starke Vertretung in Bundesbern. Mit Hans-Ulrich Bigler kandidiert eine liberale Persönlichkeit für die FDP Kanton Zürich, die sich mit grossem Engagement für einen starken Denk-, Werk- und Finanzplatz einsetzt. Als Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands (sgv) kämpft er mit vollem Einsatz für den zwingend notwendigen unternehmerischen Handlungsspielraum, der die Schweizer Wirtschaft so erfolgreich macht. Die Sicherheit von Arbeitsplätzen und Lehrstellen sowie die Anerkennung und Positionierung der Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft sind für ihn zentral. Dafür setzt er sich unermüdlich ein. Durch seine Wahl erhalten das Gewerbe, die Hauseigentümer, der Finanzplatz und alle Liberalen einen starken und motivierten Vertreter im Nationalrat. Hans-Ulrich Bigler ist Spitzenkandidat des Hauseigentümerverbands Kanton Zürich und des Kantonalen Gewerbeverbands Zürich. Daher am 18. Oktober: 2x Hans-Ulrich Bigler auf Ihre Liste. Hans-Ulrich Bigler, FDP, Affoltern am Albis Publireportage Mehr als Statistik Hohe Sachkompetenz Im Rahmen des gesetzlichen Auftrags betreibt das Statistische Amt das kantonale Wahl- und Abstimmungsbüro. Das Statistische Amt ist unter anderem Ansprechstelle für die Gemeinden. Es ermittelt aus den Gemeindeergebnissen die kantonalen Ergebnisse und publiziert die Wahlund Abstimmungsergebnisse, prüft und publiziert Wahlvorschläge und erstellt die Wahl- und Stimmzettel bei kantonalen Urnengängen und bei den Nationalratswahlen. (zb.) Julia Gerber Rüegg verfügt über einen Leistungsausweis und eine Sachkompetenz, wie sie bei Neukandidierenden nur selten anzutreffen sind. Sie ist eine profilierte und erfahrene Politikerin, die auf 20 Jahre erfolgreiche Tätigkeit im Zürcher Kantonsrat zurückblicken kann. Beruflich ist sie als Regionenleiterin Zürich und Ostschweiz der Mediengewerkschaft syndicom tätig und mit der nationalen Politik bestens vertraut. Ihr ist es zu verdanken, dass der Kanton Zürich einen Berufsbildungsfonds hat. Sie hat erreicht, dass alle Eltern im Kanton Zürich Anspruch auf einen familienergänzenden Kinderbetreuungs- oder Tagesschulplatz für ihr Kind haben. Als Präsidentin der SP-Frauen der Schweiz kämpfte sie jahrelang an vorderster Front für die Lohngleichheit von Frauen in der Arbeitswelt. Als Präsidentin des Gewerkschaftsbunds des Kantons Zürich hat sie es zusammen mit Stadtrat Leupi geschafft, dass der 1. Mai nach langen Jahren der Krawalle wieder zur friedlichen Demonstration geworden ist. Wichtige Anliegen stehen auf der politischen Agenda der nächsten Jahre. So das Verhältnis zur EU, das die Situation auf dem Schweizer Arbeitsmarkt entscheidend prägt. So die Rentenreform 2020, die für die soziale Sicherheit in der Schweiz von zentraler Bedeutung ist. Die Wahl einer bewährten Vertreterin der Arbeitnehmenden ins nationale Parlament ist deshalb wichtig. Julia Gerber Rüegg, SP ANZEIGEN das Problem löst, hielt Fiala für blauäugig. Bezüglich Schweiz meinten Fiala und Guldimann, dass das Land einen guten Beitrag leistet und auch konsequenter vorgehe bezüglich Aufnahme von Flüchtlingen als andere Länder. Zudem sei die Schweiz effizienter im Verfahren, so Guldimann. Er hielt weiter fest, dass Gutmenschentum in diesem Fall nicht helfe. Bezüglich Asylgesetz plädierten Fiala und Guldimann für eine lösungsorientierte vernünftige Asylpolitik. Die Angstmacherei der SVP bringe nichts. Auslagerung von Arbeitsplätzen Während Fiala beim Thema Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften vor allem Probleme für die jungen Schweizer sieht, verlangt Guldimann einen Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmer. Diese sollten Zweiter SVP-Sitz im Bundesrat Fiala will die SVP mehr in die Regierung einbinden. Die Partei soll wegen ihrer Stärke einen zweiten Sitz im Bundesrat erhalten. Dies trug ihr aus dem Publikum den Vorwurf ein, sich bei der SVP anzubiedern. Fiala strich die Unterschiede zwischen FDP und SVP heraus wie, dass die FDP über Bilaterale redet, Gegner der Masseneinwanderungsinitiative ist und bei den Nationalratswahlen keine Listenverbindung mit der SVP eingegangen ist. Fiala ist bereits seit 2007 im Nationalrat. Guldimann will in den Nationalrat, denn er ist «besorgt über die Zukunft des Landes» und überzeugt, etwas zur Diskussion zum Thema Europa beitragen zu können. «Ich habe Erfahrungen im Bereich Aussenbeziehungen und deshalb macht es Sinn, sich für unser Land einzusetzen.» Nur eine Mitte-links-Allianz könne etwas ausrichten. Guldimann war Schweizer Botschafter in Berlin und Sondergesandte der OSZE für die Ukraine. Nr. 41 WA H L E N 8. Oktober 2015 17 Hitparadenstürmer, Fussballtreter, Pouletschenkel Mit welchen Strategien bestreiten die Parteien ihren Wahlkampf? Ob Online-Marketing, ein eingängiger HitparadenSong, volksnahe Brätlete oder die visuelle Anlehnung an die Welt des Fussballs, die Parteien versuchen durchaus, neue Wege zu gehen. Eine Auslegeordnung. Lorenz Steinmann Die Medien. Sie müssen in diesen Tagen wieder einmal herhalten dafür, dass der Wahlkampf so lau sei. So oberflächlich. Dass nicht Sachthemen wie der hohe Frankenkurs, die Arbeitslosigkeit, die Einwanderung, die Krankenkassenprämien und die AHV im Fokus stünden, sondern nur Emotionen und der verbale Schlagabtausch ohne Tiefe. Zugegeben. Die «Arena» vom letzten Freitag auf SRF 1 war ein Flop. Die einstudierten Statements der Parteipräsidenten zum Gähnen. Doch wer Tele Züri «Live von der Züspa» gesehen hat, weiss: die Mehrheit der dort aufgetretenen Kandidaten eierte nur herum, um ja keinen potenziellen Wähler zu vergraulen. Ja nicht konkret, möglichst für jeden etwas. Oder frei nach dem Asterix-Band «Tour de France»: Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. So sind wohl nicht die Medien alleine schuld, wenn Politiker doch nicht so pointiert herüberkommen. Die SVP punktet vor allem mit zwei SVP-Wahlsongs und verfügt, wenn man die gebuchten Flächen anschaut, über das grösste Budget. Die FDP setzt auf sportliche Analogien: Fussball und Team-Gedanke – und verzichtet bewusst auf Listenverbindungen. Fotos/ Bilder: ls./ zvg. Die SP lädt neben Telefonaktionen zu «Treffen am Küchentisch», hier mit Chantal Galladé und gebratenen Pouletschenkeln. Foto: pm. Die Grünen haben wenig Geld und hoffen auf Erfolg dank Online-Marketing. Dabei hilft auch Walter Andreas Müller (als Christoph Blocher) mit. 60-Jährige gehen doppelt so oft Dazu passt, dass die klassische Wahlwerbung immer noch lautet «Kopf» – «Name» – «Partei». Beispiele: die CVP oder die EVP. Die FDP hatte mit den Fussballtretern inkl. High Heels für Doris Fiala einen zumindest gestalterisch originellen Einfall. Die SVP klotzt bei den Plakaten, holt aber mit dem handwerklich professionell gemachten «Welcome to SVP»-Film auch viele Punkte bei den jüngeren Wählern, wie es laut Fachleuten heisst. Das mag sexy erscheinen wie etwa die Online-Kampagne des Ständeratskandidaten Bastien Girod (Grüne), doch Politologen zweifeln an der Wirksamkeit punkto gemachte Stimmen. Denn «Ältere gehen doppelt so oft abstimmen wie Junge», wie der Politologe Georg Lutz kürzlich gegenüber Radio SRF News ausführte. Auf die Frage, ob vor allem Ältere abstimmen gehen würden, sagte Lutz: «Ja, das ist etwas, das wir weltweit beobachten. Dort, wo es Unterschiede bei der Wahlbeteiligung gibt, ANZEIGEN Viele Tabellen und Statistiken. Das ist typisch GLP. Die BDP hat ein Symbol: die fleissigen Bienen. Geschmackssache: die Wahlwerbung der Piraten. Die AL mit krass-klarer Aussage. gehen die jungen Leute gegenüber den älteren Personen immer weniger an die Urne. Das ist auch in der Schweiz so. Bei den letzten Wahlen 2011 lag die Beteiligung der unter 30-Jährigen knapp über 30 Prozent, bei den 60-Jährigen waren es über 60 Prozent, die wählen gingen.» Die Wahlbeteiligung der Älteren ist also doppelt so hoch wie jene der Jungen. Das sei schon ein massiver Unterschied. Indirekt meint Lutz also, dass «neue Medien» wie Facebook, Twitter und WhatsApp zwar beliebt sind, von den relevanten Wählergruppen aber wenig genutzt und somit auch EVP: Christliche Werte und klassisch-verlässliche Bildsprache. Die CVP versuchts mit überraschender Gestaltung. beachtet werden. Dass die Bevölkerung zumindest gesamtschweizerisch älter wird, gewichtet diese Tendenz noch mehr. Somit wird klarer, warum zumindest die grossen Parteien mit finanzieller Potenz an den klassischen Werbemethoden wie Plakaten und Inseraten festhalten. Denn diese werden von den älteren Wählenden einfach mehr beachtet, obwohl Online-Werbung günstiger wäre. Immerhin: Laut dem Politologen Georg Lutz wird die Politik nur wegen der älter werdenden Bevölkerung nicht grundsätzlich anders. Am 18. Oktober wissen wir mehr. 18 Zürich Nord Nr. 41 8. Oktober 2015 Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region BUCHTIPP Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt: Leben im Strukturwandel Kristine Bilkau erzählt in ihrem Romandebüt «Die Glücklichen» von der Angst der Generation 30 plus vor Strukturwandel und sozialem Abstieg. Für die junge Familie scheint alles perfekt mit attraktiven Berufen, sie ist Cellistin in einem Musicalorchester und er ist Journalist bei der lokalen Tageszeitung. Gewohnt wird geschmackvoll in guter Lage. Selbstverständlich wird nur in Bioläden eingekauft, und Brötchen holt man in der Brötchenmanufaktur. Nach der Babypause ist die Doppelbelastung von Familie und Beruf jedoch für die Mutter zu gross; ihre Hände zittern beim Cellospielen und sie verliert ihre Stelle. Die Zeitung muss sparen und er wird entlassen. Damit stellen sich plötzlich Fragen wie: Können wir uns die Wohnung noch leisten? Kann man glücklich sein mit Supermarkt, wenn man sich durch Bioprodukte definiert hat? Wie harmoniert man im Urlaub, wenn es nur noch Ferienwohnung statt Hotel gibt? Die Autorin zeigt viel Empathie für ihre Figuren, und ihr ist ein eindrücklicher Roman über die Lebenswelten der Generation 30 plus gelungen. Kristine Bilkau: «Die Glücklichen». Luchterhand Literaturverlag, 2015. 300 Seiten. Thomas Hürlimanns Ausflug in die Philosophie Der Schweizer Autor Thomas Hürlimann hat einen Satz aufgenommen, der scheinbar zusammenhangslos in den Schriften Nietzsches auftaucht: «Ich habe meinen roten Regenschirm vergessen». Um diesen roten Regenschirm hat Hürlimann ein Essay komponiert, das uns mitnimmt auf eine Wanderung Nietzsches im Sommer 1881 von Sils Maria zum Stein von Surlej am Silvaplanersee. Dort kommt dem grossen deutschen Philosophen die Erkenntnis, dass er «wahrhaft ein Individuum, ein ungeteiltes Wesen» sei und nicht wie bisher gedacht in Leib und Seele geteilt. Gott war von da an für den Pfarrerssohn Nietzsche tot. Der rote Regenschirm war auch mit dabei, als der grosse Denker am Jahreswechsel 1988/89 in Turin ein Pferd umarmte und zusammenbrach. Dieser Moment gilt als der Beginn seines Wahnsinns. Hürlimanns Text ist ein witziger Ausflug in die Philosophie und durch autobiographische Elemente aufgelockert. Auch erfährt man einiges über die Geschichte des Regenschirms. Thomas Hürlimann: «Nietzsches Regenschirm». S. Fischer Verlag, 2015. 43 Seiten. Donnerstag, 8. Oktober Oerlikon ist geöffnet. Feuerwehrgebäude (Oberge- Mittwoch, 14. Oktober 10.00–15.00 Missions-Briefmarkenbörse: Marken- schoss), Baumackerstrasse 18. 13.00–17.00 Finissage: «Grosse Welt – kleine Wel- 14.30 Diavortrag: Hoch über der Leventina. Dia- Maria Lourdes Seebach, Seebacherstrasse 3. 14.00–18.30 Frischwarenmarkt: Jeden Donnerstag. ten». Ausstellung von Guido Stadelmann (Glasskulpturen, Glasartist aus Zürich) und Beat Hüb- Mattenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12. 15.00–16.30 Kino-Nachmittag: Mit dem Schweizer www.markt-schwamendingen.ch. Schwamendin- scher (Bildsprache, fotografische Bildkompositio- Dokumentarfilm «Stadtfüchse» von Jost Schnei- gerplatz. 14.30 Tanzmusik: Der beliebte Alleinunterhalter nen, Unterkulm). Galerie Tenne/Ortsmuseum, der. Dokumentation über das heimliche Leben ei- Probsteistrasse 10. 14.30 Theater: 1-Akter «Drei Männer im Schnee» ner Stadtfuchs-Familie. Alters- und Pflegeheim verkauf zugunsten der Mission. Pfarreizentrum Franco Palattella lädt zum Tanzen ein. Alterszentrum Stampfenbach, Lindenbachstrasse 1. 14.30–16.30 Modenschau mit Verkauf von Damen- vortrag mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum nach Erich Kästner. Alterszentrum Herzogen- Grünhalde, Grünhaldenstrasse 19. 15.00 Evergreens: Marsch- und Walzermusik mit mühle, Glattstegweg 7. dem Seniorenorchester. Senevita Residenz Nord- kleidung: Firma Mille Maglie. Pflegezentrum Mat- licht, Birchstrasse 180. Montag, 12. Oktober tenhof (Saal), Helen-Keller-Strasse 12. 14.30 Musik am Nachmittag: Mit Musikmamsell Ve- 13.00 Modeverkauf HomeService: Präsentation und Donnerstag, 15. Oktober rena Speck. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Verkauf der Herbst-/Winterkollektion mit Mode- 14.00–18.30 Frischwarenmarkt: Jeden Donnerstag. Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25. schau um 15.00 Uhr. Alterszentrum Wolfswinkel (Saal), Wolfswinkel 9. www.markt-schwamendingen.ch. Schwamendin- Freitag, 9. Oktober 19.00 Doppel D: Dinner für junge Erwachsene. Es- gerplatz. 14.30–16.00 Seniorenchor Frohsinn: Der Chor singt 11.00–20.00 Weltmarkt: Letzter Weltmarkt dieses sen, Zusammensitzen und Eintauchen in The- Volkslieder. Pflegezentrum Käferberg (Bistretto Jahres. Zwischen Marktständen flanieren, essen, men, die interessieren. Anmeldung: Sonja Hohl kaufen, Schwyzerörgeli-Trio mit Erwin, Tony & 043 495 90 52, Anna 078 645 03 88 oder face- Allegria), Emil-Klöti-Strasse 25. 18.15 «Persönlich»: Veranstaltung zum Thema Erica um 12.15 und 17.30 Uhr. Marktplatz Oerli- book.com/ddsebach. 8 Franken. Reformierte Kir- «Flüchtlingstragödie im Mittelmeer, Asylantentsu- kon. 15.15–16.30 Unterhaltung: Trudi Bruderer unter- che Seebach, Jugendstube, Höhenring 62. nami in Zürich?» mit Kathrin Stutz, Leiterin der Zürcher Beratungsstelle für Asylsuchende. Laden- Dienstag, 13. Oktober hält auf ihrem Keyboard mit bekannten Melodien Für De- zum Schunkeln, Tanzen und Mitsingen. Alters- 14.30–16.30 Musikmamsells Tanzcafé: und Pflegeheim Grünhalde, Grünhaldenstr.19. menz-Betroffene, ihre Familien und Freunde. Restaurant Binzgarten, Affolternstrasse 10. 14.30 Filmnachmittag: Filme «Fury» Folge 1 und 2. Samstag, 10. Oktober 10.00–12.00 Feuerwehr- und Ortsmuseum Oerlikon: Pflegezentrum Das Museum des Ortsgeschichtlichen Vereins 371. Jazz Special mit Swiss TriBe Am 10. Oktober von 20 bis 23 Uhr lädt der Jazz Circle Höngg zum Jazz Special in der Lila Villa, dem Gemeinschaftszentrum Höngg ein. Es spielen Swiss TriBe, ein Genfer Quartett um den Klarinettisten Thomas Winteler, und Musiker des Jazz Cirlce Höngg. Swiss TriBe wurde im Jahr 2009 gegründet, um des 50. Todestags von Sidney Bechet zu gedenken. Swiss TriBe oder «Swiss Tribut to Bechet» zahlt Tribut an den amerikanischen Klarinettisten. Das Quartett besteht aus: Thomas Winteler (Klarinette, Sopran-Saxophon), Raymond Graisier (Vibraphon), Philippe Anhorn (Klavier, Gesang) und Stephan Fisch (Bass). Der Eintritt ist frei. Kollekte. (pm.) 10. Oktober, 20–23 Uhr. Quartiertreff Höngg «Lila Villa», Limmattalstrasse 214. Bombach (Saal), Limmattalstr. kirche 659. Schwamendingen, Winterthurerstrasse Samstag, 17. Oktober 10.00–11.30 Jazzmatinee: Das Alexia Gardner Trio ist zu Gast. Alters- und Pflegeheim Grünhalde (Bistro), Grünhaldenstrasse 19. KIRCHEN Ref. Kirchgem. Wipkingen Kirchgemeinde Unterstrass Sonntag, 11. Oktober 10.00 Johanneskirche, Industriequartier: Regionalgottesdienst Pfr. Karl Flückiger Mittwoch, 14. Oktober 18.30 Kirche Letten Ökumenisches Friedensgebet 19.00 Kirche Letten, Lettenzimmer: Bibelgespräch Pfrn. Elke Rüegger-Haller Donnerstag, 15. Oktober 14.30 Kirchgemeindehaus Kleiner Saal: Seniorennachmittag – Eisenbahngeschichten Klaus Aurelius Sonntag, 11. Oktober 10.00 Gottesdienst mit Nachgespräch, Kirche Unterstrass. Lea Schuler, Vikarin Dienstag, 13. Oktober Kein Chrabbeltreff, Schulferien Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Wolfswinkel 36, Zürich-Affoltern www.zentrum-wolfswinkel.ch Samstags 9.30 Bibelgesprächsgruppen 10.30 Predigtgottesdienst Separates Kinderbibelprogramm Zürich im Herzen Am 19. Oktober findet im Theater Rigiblick eine Lesung mit Emil Zopfi statt. Vor 48 Jahren kam Zopfi als Ingenieur an die ETH, heute lebt er als Schriftsteller in Schwamendingen. Seit 38 Jahren erscheinen seine literarischen Werke im Zürcher Limmat-Verlag, darunter die Romane «Jede Minute kostet 33 Franken» (1977) und «Spitzeltango» (2013), die in Zürich handeln. Im Zürcher AS-Verlag hat er Bergbücher herausgegeben. Und er war viele Jahre Kursleiter an der EB Zürich, Schule für Erwachsenenbildung. Zudem führte er von 1989 bis 2009 mit seiner Frau Christa Schreibwerkstatt-Kurse durch. Zopfi liest im Theater Rigiblick Texte zu Zürich und erzählt von seiner Liebe zur Stadt. Die Einführung hält Peter K. Wehrli, Schriftsteller und Kulturjournalist. (pd.) 19. Oktober, 20 Uhr. Theater Rigiblick. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 24’488 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Karin Steiner (kst.), E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Pia Meier (pm.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Lisa Meier, Tel. 044 913 53 03, E-Mail: [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Zürich Nord Veranstaltungen & Freizeit Der Sound von Duke Ellington und Knef Die One Two Bigband feiert ihren zweiten Geburtstag. Die Projektband, die letzten Herbst mit einer Konzertreihe in und um Zürich ein Zeichen gesetzt hat, spielt am Sonntagnachmittag, 11. Oktober, wieder in Schwamendingen. Gastgeber des Konzerts ist die neu eröffnete Pizzeria Don Emilio. Mittlerweile schon zu einem Verein zusammengewachsen, besteht die One Two Bigband aus 17 erfahrenen, jazzbegeisterten und in der Welt herumgekommenen Musikern. Unter der Leitung des Profi-Saxofonisten und Dirigenten Jonas Knecht wird ein brandneues Programm vorgestellt, ein Projekt, das auch von Migros Kulturprozent unterstützt wird. Es ertönen die Originalarrangements der unvergesslichen Bigband-Klassiker von Duke Ellington, Count Basie, Stan Kenton und anderen Stars. Zum spritzigen Trompetensound, den Die One Two Bigband gibt ein Konzert in Schwamendingen. schmeichelnden Saxofonklängen und den rhythmischen Phrasen der Posaunen gesellt sich die Sängerin Katarina Kliestenec und interpretiert mit ihrer sonoren Stimme Lieder von Hildegard Knef. Ein Konzert für Jung Foto: zvg. und Alt, für Liebhaber von Swing und Latinjazz. (zn.) Sonntag, 11. Oktober, 16 Uhr, Pizzeria Don Emilio, Dübendorfstrasse 24. Eintritt frei, Kollekte. Weitere Konzertdaten und Infos unter www.one-two-bigband.ch. GEMEINSCHAFTSZENTREN GZ Affoltern Bodenacker 25, 8046 Zürich Tel. 043 299 20 10 / Fax 043 299 20 19 [email protected] www.gz-zh.ch Männer/Kind-Werken: Sa, 24. Okt. bis 19. Dez., 9.15 bis 11.45 Uhr. Mit Papa, Opa oder Götti beim Tüfteln und Werken. Erwachsenen/Kind-Werken: Sa, 24. Okt., 9 bis 12 Uhr, für Kinder von 2½ bis 6 Jahren. Anmelden im GZ. Werkstätten: während der Schulferien bis 17. Oktober geschlossen. Schreibdienst: jeden Do 17 bis 19 Uhr. GZ Schindlergut Kronenstrasse 12, 8006 Zürich Tel. 044 365 24 40 / Fax 044 365 24 49 [email protected] www.gz-zh.ch Frischlingszmittag: Do, 8. Okt., 12 bis 13 Uhr, für Wöchnerinnen. Chrabbelgruppe: Mi, 14. Okt., 15 bis 17 Uhr, für Eltern mit Kindern bis 24 Monaten. SchiguKafi: in den Herbstferien von Di bis Fr 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. GZ Buchegg Bucheggstrasse 93, 8057 Zürich Tel. 044 360 80 10 / Fax 044 360 80 18 [email protected]/buchegg Theaterexperten gesucht: Für Kinder von 8 bis 12 Jahren, Anmeldung www.gz-zh.ch/gz-buchegg/kultur. Kinderhüeti: jeden Di 8.15 bis 11.30 Uhr, für Kinder ab 3 Monaten (ausser in den Schulferien). Cafeteria: Di bis Fr 14 bis 17 Uhr, Sa 14 bis 18 Uhr. GZ Seebach Hertensteinstrasse 20, 8052 Zürich Tel. 044 307 51 50 / Fax 044 307 51 69 E-Mail [email protected] Kinderartikelbörse: 26. bis 30. Okt., Beschriftungsmaterial abholen Do, 22. Okt., 14 bis 17 Uhr, Fr, 23. Okt., 9.30 bis 11.30 Uhr. Kindertheater: Mi, 21. Okt., 14.30 Uhr, für Kinder ab 4 Jahren. Sonntagsstudio: 25. Okt., 11 bis 16 Uhr. Bildnerisches Gestalten für Erwachsene. Anm.: 044 307 51 58. Neu: Everdance-Tanzkurs: jeden Do 11.20 bis 12.10 Uhr, für Senioren/innen ab 55 Jahren ohne Tanzpartner. Anmelden: Telefon 044 701 16 52 oder 079 458 10 34. Offenes Werken und Gestalten: je Do 19 bis 21.30 Uhr, für Erwachsene. GZ Wipkingen Breitensteinstrasse 19a, 8037 Zürich Tel. 044 276 82 80 / Fax 044 271 98 60 [email protected] www.gz-zh.ch Japanische Kalligrafie: Do, 15. Okt., 19 bis 21 Uhr, im Atelier West. Vlowers: So, 11. Okt., 10 bis 15 Uhr, im Kafi Tintefisch. Aktzeichnen: Mi, 14. Okt., 19.15 bis 21.45 Uhr im Saal. Tango Argentino: Do, 15. Okt., 19.30 bis 22.30 Uhr, für alle Niveaus, im Saal. GZ Hirzenbach Helen-Keller-Strasse 55, 8051 Zürich Tel. 044 325 60 11 / Fax 044 325 60 12 [email protected] Atelier für Erwachsene: jeden Do 13 bis 17 Uhr. Herbstferien-Projekte für Kids und Jugendliche von 7 bis 16 Jahren: Fr, 9. Okt., 14 bis 17 Uhr. Neu: Everdance-Tanzkurs für Senioren/ -innen 60+. Fr 9 bis 10 Uhr, Start ab vier Teilnehmern. Anmelden unter 079 458 10 34. Atelier für Kinder: Mi, 14. Okt., 14 bis 17 Uhr. Generationen-Zmorge: Sa, 17. Okt., 9 bis 11.30 Uhr. Anmelden bis Fr, 16. Okt., 12 Uhr unter 044 325 60 26. Spielgruppe Bärliland: für Kinder ab 2½ Jahren. Infos: 044 940 44 10. GZ Oerlikon Gubelstrasse 10, 8050 Zürich Tel. 044 315 52 42 / Fax 044 315 52 49 [email protected] www.gz-oerlikon.ch De chly Pinsel: Do, 8. Okt., 10 bis 12 Uhr im Gruppenraum, 2. OG. Baby-Zeichensprache: Mo, 12. Okt., 9.45 bis 10.45 Uhr, im Spielraum, 2. OG. Anmeldung erwünscht. Malwerkstatt Farbpunkt: Mi 13.45 bis 14.45 Uhr, für Kinder ab 4 Jahren, im Spielraum, 2. OG. GZ Höngg/Rütihof Lila Villa, Limmattalstrasse 214 044 341 70 00 Schüür, Hurdäckerstrasse 6 044 342 91 05 [email protected], www.gz-zh.ch Malen und basteln: jeden Mi 14 bis 17 Uhr, für Kinder im Vorschulalter mit Begleitung, bei schönem Wetter auf der Schärrerwiese, sonst in der Lila Villa. Oberstufentreff: jeden Fr 19 bis 22 Uhr, für Oberstufenschüler/innen, Im Kasten, Im oberen Boden 2. mittwochs@Schüür: jeden Mi 14 bis 17 Uhr, für Kinder ab 1. Klasse, jüngere in Begleitung. Zentrum Krokodil für Eltern und Kinder Winterthurerstrasse 537, 8051 Zürich Tel. 044 321 06 21 [email protected] www.zentrum-krokodil.ch Herbstkafi und Indoorspielplatz: 5. bis 16. Okt., je 14 bis 17 Uhr. Familienznacht italienisch: Fr, 23. Okt., 17 bis 19.30 Uhr. Anmelden im Büro bis 19. Oktober. Verein ELCH für Eltere und Chind Regensbergstrasse 209, 8050 Zürich Tel. 044 225 77 88 Spatzenwerkstatt in den Herbstferien im Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440, Zürich. Mo, 12., bis Fr, 16. Okt., 9 bis 14 Uhr. Anmelden unter 044 377 77 03. Forscherlabor: Mi, 21. Okt., 15 bis 16.30 Uhr, für Kinder von 3 bis 8 Jahren im Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440, Zürich. Geschichtenkiste: Mo, 26. Okt., 15 bis 16 Uhr, für Kinder ab 2 Jahren in Begleitung, im Zentrum ELCH Frieden, Wehntalerstr. 440, Zürich. GFZ-Familienzentrum Katzenbach Glatttalstrasse 1a, 8052 Zürich Telefon 044 300 12 28 www.gfz-zh.ch/familienzentrum [email protected] Treffpunkt: Di/Mi/Do/Fr/Sa für Eltern mit Kindern bis 4 Jahren. Kindergeschichte: Di, 13. Okt., 14.45 bis 15.30 Uhr, für Kinder von 3 und 4 Jahren, mit Begleitperson. Ohne Anmeldung. Kinder-Basteln: Mi, 14. Okt., 10 bis 22 Uhr, für Kinder von 2 bis 4 Jahren in Begleitung. Anmelden im GFZ. Gesprächsrunde: Mi, 21. Okt., 9.30 bis 11 Uhr (Kinderhüte 9.15 bis 11.15 Uhr). Für Eltern mit Kindern bis 4 Jahren. Anmelden im GFZ. Nr. 41 8. Oktober 2015 19 20 Nr. 41 8. Oktober 2015 N AT I O N A L R ATS WA H L E N SP und SVP einigen sich in keinem Bereich In einer hitzigen Debatte diskutierten Mitglieder der SVP und der SP am Dienstag vor einer Woche im Rahmen ihres Wahlkampfs über verschiedene Themen. Dabei wurde schnell klar: Sie sind sich in keinem Bereich einig. Oliver Linow Wirtschafts-, Asyl- und Verkehrspolitik: Über all diese Themen diskutierten die Nationalratskandidaten Lucas Tschan und Alan Sangines (beide SP) sowie Mauro Tuena und Roland Scheck (beide SVP) am Dienstag vor einer Woche. Die Diskussion im Hotel Spirgarten in Altstetten leitete Pia Meier von der Quartierzeitung «Zürich West». «Kommunistische SVP» Die Diskussion über die Wirtschaftspolitik der Stadt und des Kantons verlief noch sehr ruhig – im Vergleich zu dem, was nachher folgte. Dennoch wurde auch hier schon scharf geschossen. Den Vorwurf der SVP, die vielen Einschränkungen der SP schaden den KMU und den Schweizer Unternehmen im Allgemeinen, konterte Tschan hart. Er bezeichnete die Masseneinwanderungsinitiative als kommunistischen Akt der SVP, da sie den freien Markt behindere. Regulatoren erachte aber auch er für nötig, vor allem im Gesundheits- und im Bankensektor. Hier sei ein staatlicher Eingriff nötig, so Tschan, weil «zwischen 2000 und 2008 jeder Hobbyverein besser kapitalisiert war als die Banken». Er findet es deshalb wichtig, dass Schranken gesetzt werden und die Banken ihre Geschäfte mit Eigen- Showdown der Meinungen – die Kontrahenten schenkten sich nichts (v.l.): Lucas Tschan (SP), Alan Sangines (SP), Moderatorin Pia Meier, Mauro Foto: Oliver Linow Tuena (SVP) und Roland Scheck (SVP) diskutierten engagiert über Wirtschafts-, Asyl- und Verkehrspolitik. kapital unterlegen müssen. Als Reaktion auf die geforderten Regulierungen brachte Scheck, der lange in der IT-Abteilung der Zürcher Kantonalbank (ZKB) arbeitete, finanzielle Argumente vor. Die ZKB habe ein ITBudget von jährlich 380 Millionen Franken. Die Regulatoren verursachten gleichzeitig Kosten von 300 Millionen. Darunter leide die Innovation. Diskutiert wurde auch über den Staatshaushalt. Kein Problem sah Sangines beim Stadtbudget. Die Stadt wirtschafte gut, aber Steuersenkungen, wie von der SVP gefordert, seien falsch. Problematischer sei die Lage beim bürgerlich regierten Kanton, der aufgrund zu geringer Steuereinnahmen immer wieder Defizite schreibe. Tuena auf der anderen Seite machte sich grosse Sorgen um die finanzielle Lage der Stadt, da sie nur dank einmaligen Einnahmen nicht im Minus sei. Ausserdem sei das Eigenkapital bis spätestens 2018 aufgebraucht. Anders als der Kanton habe die Stadt aber keine Sparmassnahmen überlegt, sondern die Ausgaben in gewissen Bereichen noch erhöht. Scheck äusserte sich zudem besorgt über die Schulden der Stadt, die bei geringen Zinserhöhungen zu immensen Problemen führen könnten. Integration: Ja? – Nein? Noch grösser als bei der Wirtschaft waren die Differenzen zwischen den Parteien in der Asylpolitik. Die grössten Uneinigkeiten herrschten dort im Bereich Integration, der Art der Flüchtlinge und der Verteilung in Europa. Einig waren sich zwar alle, dass die Schweiz Personen aufnehmen müsse, die an Leib und Leben gefährdet seien. Doch schon bei der Frage, wer denn nun alles an Leib und Leben gefährdet sei, war es jedoch wieder vorbei mit der Eintracht. Während für die SP Menschen aus Eritrea und Sri Lanka ganz klar dazugehören, teilt die SVP diese den Wirtschaftsflüchtlingen zu. Für solche Leute fehlten die Ressourcen, meinte Scheck. Ausserdem verliere die Bevölkerung mit der Zeit das Verständnis und den Willen, den echten Flüchtlingen zu helfen. Beide Parteien sahen es ebenfalls als wichtig an, dass den Schleppern das Handwerk gelegt werden könnte. Die vorgeschlagenen Massnahmen waren aber ganz verschieden. Während Sangines die Wichtigkeit des Botschaftsasyls betonte, war Scheck ganz anderer Meinung. Er erklärte, die Schlepper verkauften die Überfahrten und Europa als Ferienreise. Deshalb sei es wichtig, die Geflüchteten sobald wie möglich zurückzuschicken, damit diese die Schlepper zur Rechenschaft ziehen könnten. Publikum diskutiert mit Bei der Integration erachteten es Sangines und Tschan als wichtig, die Asylsuchenden möglichst schnell in den Arbeitsmarkt mit einzubeziehen und vom Staat aus Deutschkurse anzubieten. Denn die Flüchtlinge seien willig, Deutsch zu lernen und für ihr Auskommen zu arbeiten. In diesem Bereich war Tuena ganz anderer Ansicht. Ihm war es wichtig, dass die Immigranten, so bald es die Situation erlaubt, in ihr Heimatland zurückkehren. Dafür seien Asylzentren nötig, die abgelegen seien und den Kontakt mit der Bevölkerung erschwerten. Denn wenn diese Personen erst einmal richtig in der Schweiz integriert seien, gehen sie sowieso nicht mehr. Mit der Zeit mischte sich auch das Publikum auf beiden Seiten vermehrt in die Diskussion ein. So etwa bei der Frage, ob sich die Schweiz an der europäischen Flüchtlingsverteilung beteiligen solle. Eine Zuschauerin meinte zum Beispiel, die ganze Verteilung könne nicht funktionieren, weil kein Immigrant nach Rumänien oder Ungarn wolle. Sangines entgegnete darauf, dass dies natürlich kein Wunschkonzert sei, sondern dass das klar festgelegt werde. Da sowohl Politiker als auch Zuschauer nicht mehr aufhören konnten zu diskutieren, blieb nur noch wenig Zeit, den Verkehr zu behandeln. Allerdings zeigte sich auch hier, dass die beiden Parteien ganz unterschiedliche Interessen vertreten. Während sich die SP für den öV, die Velofahrer und die Fussgänger einsetzte, fand es Tuena wichtig, die verschiedenen Verkehrsmittel nicht gegeneinander abzuwägen und die Autofahrer nicht zu vernachlässigen. Erstaunlich war in der Diskussion, wie unterschiedlich SP und SVP nicht nur in ihren Meinungen sind. So warteten die beiden Seiten mit völlig verschiedenen Reihenfolgen auf, als es darum ging, aus welchem Land am meisten Flüchtlinge in die Schweiz kommen. Ehrenamt: Frauen an der Basis und Männer an der Spitze? Regine Sauter (FDP), Claudio Zanetti (SVP), Jean-Daniel Strub (SP) und Tatjana Tankosic (FDP) haben sich zum Thema ausgetauscht. Zum Thema Freiwilligenarbeit gibt es viele Studien. Corinna Hauri, Vorsitzende des Europe Committee WAGGGS (World Association of Girl Guides and Girl Scouts) fasste diese folgendermassen zusammen: Frauen und Männer engagierten sich nicht in denselben Bereichen der freiwilligen ANZEIGEN Arbeit. Frauen setzten sich weit überproportional für sozial-karitative Organisationen ein und engagierten sich in der informellen freiwilligen Arbeit – wie etwa in der Kinderbetreuung und der Pflege. Männer hingegen widmeten sich vorwiegend den prestigeträchtigeren Ehrenämtern in Interessenverbänden und Politik. Bei Frauen spielt die Dreifachbelastung von Familie, Beruf und Ehrenamt dabei eine entscheidende Rolle. Frauen setzen für die Familienund Hausarbeit viel Zeit ein, sodass die zusätzlichen Aufwände, an späten Sitzungen teilzunehmen, zu diesem Mangel an Frauenpower an der Front führen. «Nehmen Sie den Frauen die attraktiven Positionen weg?»: Mit dieser Frage an Claudio Zanetti (SVP), eröffnet Daniela Decurtins das Podium. Seine Antwort lautet «Nein». Er bestreite jedoch nicht, dass in der Politik nach wie vor mehr Männer anzutreffen seien. Auch die Politik sei eine Freiwilligenarbeit, die oft Sitzungen zu Randzeiten und Engagement am Wochenende verlange. In der SP wird auf eine ausgewogene Vertretung beider Geschlechter grossen Wert gelegt. Jean-Daniel Strub (SP) meinte, dass immer dieselben Personen sehr enga- giert seien: Die meisten Politiker seien nicht nur in einem Rat, sondern engagierten sich auch noch in Vereinen oder Stiftungen. Regine Sauter (FDP) zeigte auf, dass viele Unternehmen Mühe mit zusätzlichem Engagement bekundeten. Nur schon ein politisches Amt werde nicht von allen Arbeitgebern mit Wohlwollen gesehen. Bei Stellenbewerbungen könne dies sogar zu Absagen führen. Tatjana Tankosic (FDP), Personalverantwortliche in einem Unternehmen, glaubt, dass bei internationalen Unternehmen eine höhere Kulanz bestehe. Doch was brauche es, um sich auch dem Gemeinsinn zu widmen? Es sei ein inneres Feuer, dass aber schon früh entfacht werden müsse, was auch von Corinna Hauri bestätigt wird. Bei der Schlussfrage «Für was möchten Sie mehr Zeit aufwenden können?» äusserte sich Jean-Daniel Strub (SP), gerne mehr bei der Integration mitwirken zu können. Für Claudio Zanetti steht Unterstützung von behinderten Menschen auf dem ersten Platz. Tatjana Tankosic findet, sie würde sich noch mehr bei PluSport engagieren. Und Regine Sauter würde sich gerne für weitere karitative Zwecke einspannen lassen. (e.)
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