Münchner Lehrerzeitung

ISSN 0340-5834 · B 3387 F · Oktober 2015
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Münchner Lehrerzeitung
MLZ – Verbandsorgan des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes e. V.
Gebt uns die Kinder und gebt uns die Ressourcen
– und wir gestalten unser aller Zukunft
Inhalt
Zehn Jahre Einstieg München
auf
Rund 230 Aussteller beraten
e!
Bayerns größter Berufswahlmess
++ Ca. 230 Hochschulen und Unternehmen aus
elf Ländern ++ Vorträge und Talkrunden auf zwei
Bühnen ++ Neuer Online-Terminservice ++ Gemeinschaftsstand „Hotel, Gastro & Co.“ ++ Handels-Forum ++ Bewerbungsforum ++ Eltern- und
Lehrerforum ++ Rabatt-Karten für Schulklassen
++ Interessencheck mit Ausstellermatching ++
Über 260.000 Absolventen verlassen jährlich Bayerns Schulen. Doch viele sind sich unsicher, wie es
danach weitergehen soll. Ausbildung, Studium oder
erst mal ins Ausland? Einen Überblick über Berufe,
Branchen, Studiengänge und Überbrückungsmöglichkeiten bietet Bayerns größte Berufswahlmesse
am 20. und 21. November im MOC München.
Optimal vorbereiten auf den Messebesuch können
sich die Jugendlichen mit dem kostenfreien Interessencheck mit Ausstellermatching der Onlineplattform für berufliche Orientierung blicksta. Hier können Interessierte schon vor dem Messebesuch
herausfinden, welche Berufe und Studiengänge
ihrem individuellen Profil entsprechen. Neben einer
Auswertung ihrer Stärken, Fähigkeiten und Interessen erhalten sie eine Liste der dazu passenden
Messeaussteller.
Weitere Infos zur Einstieg München:
Tel. 0221-39809-30 und online unter www.einstieg.com/muenchen. Lehrer können ab dem
12. Oktober unter www.einstieg.com/messetickets Schüler-Rabattkarten bestellen.
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Einstieg München: 20. und 21.11.2015, 9 - 16 Uhr
MOC München, Hallen 2 und 3
www.einstieg.com/muenchen
!
Editorial
Gebt uns die Kinder und gebt uns die Ressourcen
– und wir gestalten unser aller Zukunft
Verbandsleben
MLLV verabschiedet den Christian Marek
in den Ruhestand
Geburtstage
Ehrenabend
Bildungspolitik
Staatsministerin lädt ehrenamtlich Engagierte
im Bereich Migration zu Empfang
Interkulturelle Erziehung
Fortbildungswoche Übergangsklassen
Leitfaden Interkulturelle Erziehung
Dienstrecht und Besoldung
Bayern im Ansturm – öffentlicher Dienst im Dauereinsatz
Berufswissenschaft
Ein Jahr Lehrplan PLUS an den Grundschulen
Reihe zur Lesedidaktik 4
Fachgruppe Seminar
Capoeira-Workshop
Seminar baut ein Kamishibai
Referat Sport
Fußball
Fachgruppe Erzieher
Treffen der Fachgruppe
Arbeitskreis Offene Lernformen
Ideen zum Rohstoff Metall im LehrplanPLUS
Geschichtswerkstatt
Kulturradwanderung
Abendführung Weimarer Republik
ABJ
Die neue ABJ-Vorsitzende stellt sich vor
Termine
Buchtipp
„Selbststeuerung“ von Joachim Bauer
Pensionisten aktiv
Juli-Stammtisch
Stadtfuhrung in Schongau unter Dach
Computerkurs
Die nächsten Unternehmungen
IMPRESSUM
Inhaber und Verleger: Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband e. V. (MLLV), Bezirksverband des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV),
Bavariaring 37, 80336 München, Telefon: 089 - 72 10 01-808, Fax: 089 - 72 10 01-809
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Layout, Gestaltung, Anzeigenbetreuung: Masterplan München, Grafik- und Webdesign, www.mymasterplan.de
Redaktionsschluss Heft 6/2015: 19. November 2015
Alle Artikel und Mitteilungen bitte stets per Mail an den Redakteur senden, Post an den Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverband. Manuskripte, Zeitschriften,
Nachrichtendienste und Besprechungsexemplare werden ebenfalls an den Redakteur erbeten. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Besprechungsexemplare wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen gekennzeichneten Artikel stellen die Meinung des Verfassers, nicht aber eine Stellungnahme der Redaktion
dar. Die Münchner Lehrerzeitung erscheint 6 x jährlich. Preis je Ausgabe 2,– € zzgl. Versandkosten. Für Mitglieder des MLLV ist der Verkaufspreis durch den
Mitgliedsbeitrag abgegolten.
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Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Editorial
Gebt uns die Kinder und gebt uns die Ressourcen
– und wir gestalten unser aller Zukunft
Liebe MLLV-Mitglieder,
angesichts der Not ist es verständlich, dass die Medien fast nur noch von der
Flüchtlingssituation berichten. Nicht verständlich für mich ist es, hierbei von der
Flüchtlingsproblematik zu sprechen – von Anfang an – auch, als noch weniger
Flüchtlinge Unterstützung bei uns gesucht haben.
Vielfalt hat sich in München verstärkt. Die Münchner sagen ja. Sie geben der
Vielfalt eine Chance und machen aus ihr eine Bereicherung. München ist schon
immer eine beliebte Zuwanderungsstadt gewesen. München hat die Vielfalt
immer positiv angenommen und aus ihr eine Bereicherung für alle gemacht.
Das Ziel des MLLV ist die Bildungsgerechtigkeit.
Bildungsgerechtigkeit für alle Münchner Kinder:
Waltraud Lu či ć
• vom potentiell Hochbegabten bis zum Kind mit
sonderpädagogischem Förderbedarf,
• vom Münchner Kindl bis zum Flüchtlingskind,
• vom Kind aus bildungsnahem Elternumfeld bis zum Kind,
das diese Bedingungen nicht vorfindet.
Nach unserer Erfahrung spiegelt sich Bildungsgerechtigkeit in
drei Handlungsfeldern wider:
1. Ganztagsbildung
Ganztagsbildung baut Ungleichheiten ab, weil alle Kinder unserer Gesellschaft eine lange Zeit des Tages miteinander lernen, spielen, lachen.
Für Ihren
Terminkalender !!!
Münchner
Lehrertag 2016
!
2. Integration
Wird integratives Handeln als Herausforderung angenommen, führt die
Vielfalt zu einer Bereicherung.
3. Inklusion
Inklusion baut Hürden ab, weil sie allen Menschen mehr Selbstbestimmung
und Teilhabe ermöglicht.
Der MLLV ist Hüter, Bewahrer und Entwickler der Bildungslandschaft in München. Er fordert, mahnt an, setzt um, lobt und bedankt sich, wenn es Grund
dafür gibt. Wenn in München die Lehrer fehlen, werden Herausforderungen
zu Problemen, und diese Probleme werden sich wie unter einem Brennglas
verdichten.
Danke, dass Sie die Herausforderungen annehmen.
Der MLLV wird Sie dabei begleiten und versuchen, Sie zu unterstützen.
Ihre
„Wenn nicht wir,
... wer dann?“
Schule ist B ildung
U nterricht
N etzwerk
T aten
Wann: Samstag, 27.2.2016
9:00 – 15:00 Uhr
Detaillierte Informationen werden
Ihnen in Kürze zugehen!
Birgit Dittmer-Glaubig und
Florian Schmidt
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Verbandsleben
MLLV verabschiedet den Vorsitzenden des ÖPR in den Ruhestand
Christian Marek – engagierter Fürsprecher aller Kinder und Lehrer
Christian Marek wies in seiner Rede darauf hin, dass ihm die langjährige Arbeit in der Schule und im Verband immer viel Freude bereitet hat.
Dies wäre aber ohne die große Unterstützung seiner Familie und seines Kollegiums, allen voran seiner Konrektorinnen, nicht möglich gewesen. Er bedankte sich beim MLLV für die konstruktive Arbeit. Im Verband hat er Solidarität erfahren und Weggefährten, Partner und Freunde
gefunden. Er schaut dankbar auf seine aktive Zeit zurück.
Am Ende des vergangenen Schuljahres verabschiedete der MLLV stimmungsvoll den langjährigen Vorsitzenden des Örtlichen Personalrats
und Ehrenvorsitzenden des MLLV,
Christian Marek, in den wohlverdienten Ruhestand. Zu seiner großen
Abschiedsfeier kamen viele Wegbegleiter aus Politik, Schule und MLLV,
um ihm ihre Wertschätzung entgegenzubringen und ihm für seine
langjährige Arbeit zu danken. Staatssekretär Georg Eisenreich sowie die
1. Vorsitzende des MLLV, Waltraud
Lučić, würdigten ihn für 30 Jahre
engagierte Arbeit zum Wohle der
Kinder und Lehrer Münchens aber
auch für die vielen wichtigen und
innovativen Impulse zur Mitgestaltung der Schulstadt München.
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Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Christian Marek wies in seiner Rede
darauf hin, dass ihm die langjährige
Arbeit in der Schule und im Verband
immer viel Freude bereitet hat. Dies
wäre aber ohne die große Unterstützung seiner Familie und seines Kollegiums, allen voran seiner Konrektorinnen, nicht möglich gewesen.
Der MLLV ließ es sich nicht nehmen, eine
seiner prägendsten Persönlichkeiten der
letzten Jahrzehnte mit einer großen Abschiedsfeier in den verdienten Ruhestand
zu entlassen oder wie es Waltraud Lučić
bezeichnete, mit Christian Marek den Beginn seiner Reise in eine neue Welt zu
feiern. Sie würdigte des Weiteren seine
30 Jahre engagierte Arbeit zum Wohle
der Kinder und Lehrer Münchens. Er habe seine Kompetenz stets der Schulland-
schaft zur Verfügung gestellt und es ist
für viele erstaunlich, woher er die Energie hatte für all seine vielfältigen Aufgaben in der Familie, der Schule, dem Personalrat und dem MLLV, die er immer
pflichtbewusst und zuverlässig all die
Jahre hindurch erfüllt hat. Eines seiner
Erfolgsrezepte, so Lučić, war sein Führungsstil. Er hat sich alle Meinungen angehört und gelten lassen, sie aufgenommen und mit in sein Konzept integriert.
Christian Marek hat über 30 Jahre
seine Zeit, seine Ideen sowie seine
Kraft für die Münchner Kinder und
Lehrer im Ehrenamt zur Verfügung
gestellt. Der MLLV möchte sich für 30
Jahre Verbundenheit und wertschätzende Führung herzlich bedanken!
Verbandsleben
Die 1. Vorsitzende des MLLV, Waltraud
Staatssekretär Georg Eisenreich würdigte
BLLV Ehrenpräsident Dr. Albin Dannhäuser
Lučić, würdigte Christian Marek für 30 Jahre
die vielen Verdienste Mareks in den ver-
charakterisierte Christian Marek als an-
engagierte Arbeit zum Wohle der Kinder
gangenen Jahrzehnten und verwies auf die
ständig, diszipliniert, pflichtbewusst und
und Lehrer Münchens aber auch für die
vielfältigen Auszeichnungen, die Christian
bescheiden. „Dadurch hat er sich das
vielen wichtigen und innovativen Impulse
Marek für seine Arbeit bereits erhalten hat.
Vertrauen seiner Kollegen, der Schule,
zur Mitgestaltung der Schulstadt München.
Er sprach seinen persönlichen sowie den
des Verbands und der Politik erworben.
Sie bedankte sich für 30 Jahre Verbunden-
Dank des Bayerischen Staatsministeriums
Seine Arbeit war von Kompetenz und
heit und wertschätzende Führung und hofft,
für Bildung und Kultus, Wissenschaft und
Engagement geprägt.“
dass Christian Marek auch weiterhin dem
Kunst für Mareks Arbeit als Lehrer, Rektor
MLLV mit Rat und Tat zur Seite steht.
und Personalrat aus und wünschte ihm
für seine Zukunft alles Gute.
Dennoch hoffen alle, dass er auch
weiterhin dem MLLV mit Rat und Tat
sowie seiner großen Erfahrung zur
Seite steht.
Staatssekretär Georg Eisenreich würdigte die vielen Verdienste Mareks in
den vergangenen Jahrzehnten für die
Schüler und Lehrer Münchens aber
auch für die innovative Mitgestaltung
der Schulstadt München. Er verwies
auf die vielfältigen Auszeichnungen,
die Marek für seine Arbeit bereits erhalten hat. Er sprach seinen persönlichen sowie den Dank des Bayerischen
Staatsministeriums für Bildung und
Kultus, Wissenschaft und Kunst für
Mareks Arbeit als Lehrer, Rektor und
Personalrat aus und wünschte ihm
für die Zukunft alles Gute.
Alle anschließenden Redner (siehe
Seite 8) würdigten Christian Marek als
disziplinierten, pflichtbewussten und
bescheidenen Menschen, der stets loyal
war und mit dem man vertrauensvoll
zum Wohle der Kinder oder der Beschäftigten zusammenarbeiten konnte. Er ging
stets neue und innovative Wege in der
kommunalen Schulentwicklung wie z. B.
die problemlose Integration von behinderten Kindern an der Oselschule oder
die Einführung der Dienstordnung für
die Technische Hausverwaltung.
allen voran seiner Konrektorinnen, nicht
möglich gewesen. Er blickt dankbar auf
seine aktive Zeit zurück, denn im Verband hat er stets Solidarität erfahren und
viele Weggefährten, Partner und Freunde
gefunden. Er selber freue sich aber jetzt
auf mehr Freizeit für seine Musik und
Skifahren am Vormittag. Er machte aber
auch deutlich, dass Kinder das Beste
sind, was es gibt und der Lehrerberuf ein
Beruf ist, für den es sich lohnt zu kämpfen. Im Anschluss ergaben sich viele
Gespräche bei einem guten Essen.
Christian Marek wies in seiner Rede
daraufhin, dass ihm die langjährige
Arbeit in der Schule und im Verband
immer viel Freude bereitet hat. Dies wäre aber ohne die große Unterstützung
seiner Familie und seines Kollegiums,
Wir bedanken uns bei dem Team um
Birgit Dittmer-Glaubig für die hervorragende Organisation der gelungenen
Verabschiedung.
Dr. Julia Bernreuther, MLLV-Presseteam
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Verbandsleben
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Die neu gewählte Präsidentin des BLLV, Simone Fleischmann,
Die Fachliche Leitung Alexandra Brumann, sprach Marek ihren Dank
bedankte sich bei Christian Marek für das große Engagement im
im Namen des Staatlichen Schulamtes für die stets gute, konstruktive
BLLV/MLLV und wünschte ihm viel Glück für seinen Ruhestand.
und durch Wertschätzung geprägte Zusammenarbeit aus.
Prof. Dr. Karl Stocker charakterisierte Christian
Franziska Messerschmidt (RBS) lobte seinen
RSchD a.D. Wolfgang Hamber-
Marek zum einen als „Alphatier" zum anderen als
immer währenden innovativen Einsatz in der
ger bezeichnete Marek als
Kollegen, wie man ihn sich wünscht. „Er ist ein
kommunalen Schulentwicklung. Zudem hob sie
„Alltagshelden“ und bedankte
Multi-Talent, das Schule, Verband und eine Tätig-
hervor, dass Marek der Initiator der Kerschen-
sich bei ihm im Namen aller
keit an der Universität unter einen Hut bringen
steiner Medaille ist, mit der jährlich Menschen
behinderter Kinder für deren
konnte.“ Prof. Stocker wünschte ihm alles Gute
geehrt werden, die sich um die Bildung in
unproblematische Aufnahme und
und vor allem viel Gesundheit für die Zukunft.
München verdient gemacht haben.
Integration an der Oselschule.
Franz Maget wollte Marek eigentlich für die Politik
Die Vorsitzende des Bezirkspersonalrats, Helga
Ministerialrat Erich Weigl be-
gewinnen, musste aber einsehen, dass dieser ein
Gotthart, bedankte sich im Namen des Bezirks-
schrieb Marek als immer offen
Lehrer mit Leib und Seele ist, der immer den Blick
personalrats für die Loyalität und vertrauensvolle
für Neues wie z. B. die Inklusion.
für die Kinder hat.
Zusammenarbeit zum Wohle der Beschäftigten.
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Verbandsleben
Der Schülerchor der GS Oselstraße unter der Leitung von Katharina Simlinger
Für eine perfekte Organisation sorgten u. a.
sorgte für einen stimmungsvollen musikalischen Auftakt der Veranstaltung.
Sabine Ruth und Sana Qreini Hübner.
Der Elternbeirat des GS Oselstraße bedankte sich bei seinem Rektor für die hervor-
Christian Marek bedankte sich bei seiner Frau Johanna
ragende Zusammenarbeit.
für die große Unterstützung, ohne die sein großes Engagement im Ehrenamt nicht möglich gewesen wäre.
Der Vorstand des MLLV sang für seinen Ehrenvorsitzenden.
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Bildungspolitik
Zu seiner großen Abschiedsfeier kamen viele Wegbegleiter aus Politik, Schule und MLLV, um Christian
Marek ihre große Wertschätzung entgegenzubringen und ihm für seine langjährige Arbeit zu danken.
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PD Dr. habil. Gertraude Merzbacher mit
MLLV Schatzmeister Paul Hörmann mit
Brigitte und Dr. Michael Schröder von der
Michaela Roider
Frau Angelika
Politischen Akademie in Tutzing.
BLLV Ehrenpräsident Dr. h.c. Albin
Ltd. SchAD a.D. Günter Gramsamer mit der
Franz Maget mit MdL Margarete Bause
Dannäuser
2. Vorsitzenden des MLLV, Barbara Mang
Ministerialrat Helmut Krück mit Barbara
Schulrätinnen v. l. Isolde Kulzer-Seewald,
BLLV Vizepräsident Gerd Nitschke mit
Mang (2. Vorsitzende des MLLV)
Maria Völkel und Beate Eckert-Kalthoff
Anne Blank
Elisabeth Schatz, Sonderschulrektorin a. D. und Franzis-
Wolfgang Schulz, Seminarrektor, und Anne Blank, Ltd. RSchDin, haben
ka Messerschmidt, Referat für Bildung und Sport, F 4
mit Christian Marek in unterschiedlichen Funktionen zusammen gearbeitet.
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Bildungspolitik
Staatsempfang für die ehrenamtlich engagierten im Bereich Asyl
Am 28.07.15 lud Staatsministerin
Emilia Müller alle ehrenamtlich
Engagierten im Bereich Asyl zu
einem Staatsempfang ein, um sich
für deren immer währenden Einsatz
und Engagement zu bedanken.
Aufgrund seines bildungspolitischen
Engagements für die Flüchtlinge
wurde auch der MLLV zu dieser
Veranstaltung eingeladen.
Das Thema „Asyl“ nimmt derzeit einen großen Raum in den Medien ein.
Hierbei gibt es viele Mitbürger, die
ehrenamtlich den Menschen helfen,
die nach Deutschland und Bayern
kommen. Dabei zeigen sie unermüdlichen Einsatz.
Staatsministerin Emilia Müller begrüßte beim Staatsempfang
Gäste aus allen Regierungsbezirken. Dieser Empfang war ein Dankeschön an alle ehrenamtlich Engagierten für ihre Arbeit. An dieser
Stelle seien nur einige Beispiele
genannt:
• Beschaffung von Wohnraum
und Hilfe in den Unterkünften
• Gründung von Gesprächs- und
Begegnungsgruppen
• Angebot von Deutschkursen
• Öffnung der Sportvereine
• Unterstützung der unbegleiteten
Flüchtlinge
• Finden kreativer Ansätze, aus
der Not heraus geboren
• Bildungspolitisches Engagement
für die Flüchtlinge (MLLV)
Trotz eigener Familien finden Ehrenamtliche immer noch Kraft für ihr zusätzliches Engagement. Sie machen sich
stark für Notleidende und Hilfesuchende. Seit Monaten nehmen die Zuzugszahlen zu und die Unterbringungszahlen
explodieren. Hinter jeder einzelnen Zahl
steckt ein Schicksal. Es bedarf der
Handlungen, Asylanträge müssen
schnell beschieden werden. „Menschen,
die eine „Bleibeperspektive“ haben,
muss Schutz und Unterkunft gegeben
werden“, so Müller. Hierbei kommt es
auf jede helfende Hand an, da die
Aufgaben auch extrem fordernd sein
können. Des Weiteren ist hier besonders
die Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen und der Kommune von großer
Bedeutung und ein zentrales Anliegen.
Besonderer Dank gilt auch der kirchlichen Unterstützung.
Yazdan Ayo, der nun seit einem Jahr
und 9 Monaten in Deutschland ist, erzählt von seinen Erfahrungen. Hierbei
steht die Willkommenskultur im Vordergrund. Er betonte immer wieder, wie
freundlich er aufgenommen wurde. Inzwischen hat er Freunde gefunden, hierfür war die erste Anlaufstelle der Fußballverein, über den Kontakte geknüpft
wurden. Helfer und Engagierte sind für
Asylbewerber sehr wichtig. Besonders
notwendig ist auch, die Bedeutung der
deutschen Kultur und die deutsche
Sprache kennenzulernen, so Ayo. Die
Sprache ist der Schlüssel zur Verständigung. Hierbei war eine große Dankbarkeit
spürbar. Deutschland bedeute für ihn Sicherheit, Meinungsfreiheit und Demokratie. „Deutschland hat mir viel gegeben
und ich will etwas zurückgeben“, so Ayo.
Im Jahre 2015 wurde eine Dienstanweisung erlassen, dass Asylbewerbern aus sicheren Ländern
Beschäftigungsverbot erteilt wird.
Der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Neumeyer stellte
die Forderungen, dass eine Koalitionsvereinbarung stattfindet, die besagt,
dass nach 3 Monaten eine Arbeitsstelle
angenommen werden darf und dass
politische, gesellschaftliche und soziale
Verfahren beschleunigt werden sollen.
Des Weiteren stellt insbesondere der
MLLV nicht nur Forderungen für notwendige Ressourcen für die Weiterbil-
Die Vorsitzende des MLLV Waltraud Lu čić
im Gespräch mit Staatsministerin Emilia
Müller
dung der Flüchtlinge, damit die Integration dieser gelingen kann, sondern
bietet auch tatkräftig Unterstützung.
Unterschiedliche Konzepte werden
hierfür angeboten.
An dieser Stelle seien nur einige
Beispiele aufgeführt:
• eine Fortbildungswoche für Kolleginnen und Kollegen, die in diesem Schuljahr eine Übergangsklasse übernehmen
• eine „Patensuche“ für Übergangsklassen
• eine Supervision für Lehrerinnen
und Lehrer
• das Angebot zahlreicher
Schulungen mit Experten
Dadurch will der Lehrerverband
schnelle, fachkompetente Unterstützung geben, den Kolleginnen und
Kollegen einerseits ein Stück Verantwortung abnehmen, andererseits
diese auch entlasten.
Birgit Maria Mayer, MLLV-Presseteam
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Interkulturelle Erziehung
Nur mit ausreichenden Ressourcen
Die Zahlen der Flüchtlinge
schwanken täglich
Die Prognose der Regierung von
Oberbayern geht für dieses Jahr von
12.350 Flüchtlingen für München aus.
Nach dem deutschlandweiten Verteilungsschlüssel, dem Königsteiner
Schlüssel, muss der Freistaat Bayern
ca. 15 % aller Flüchtlinge aufnehmen,
davon wiederum entfallen 34 % auf
Oberbayern. Die Landeshauptstadt
München wiederum ist verpflichtet
30 % Prozent aller auf Oberbayern
entfallenden Flüchtlinge aufzunehmen.
Wie viele Menschen tatsächlich seit
Januar 2015 zu uns gekommen sind,
wissen sogar ausgewiesene Experten
nicht. Das Bundesamt für Migration
und Flüchtlinge (BAMF) zählte von
Januar bis August 2015 deutschlandweit 256.938 Asylanträge. Wir wissen,
dass viele Anträge auf Halde liegen.
Innenminister Joachim Herrmann
spricht von 280.000 Flüchtlingen in
Bayern – im selben Zeitraum. Ministerpräsident Horst Seehofer schätzt die
Zahl noch höher, auf 300.000 Flüchtlinge. Allein am Montag, den 28. September seien 10.000 Flüchtlinge in Bayern
angekommen.
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bekommen und für den 1. Arbeitsmarkt
völlig uninteressant bleiben.
Integration muss an diesem Punkt zielorientiert erfolgen und diese Herausforderung muss als Chance für unsere Gesellschaft gesehen werden, denn das
Potenzial innerhalb der jugendlichen
Flüchtlinge und Zuwanderer ist sehr
groß.
Was passiert, wenn die Erzieherinnen
und Erzieher, Sozialpädagoginnen und –
pädagogen, Schulpsychologinnen und –
psychologen, Lehrerinnen und Lehrer,
Schulleiterinnen und –leiter, sowie das
Verwaltungspersonal – von der Sekretärin über den Regierungsbeamten bis hin
zum Kultusministerium für die Herausforderungen in der Gesellschaft verantwortlich gemacht werden und sie Lösungen ohne Ressourcen finden müssen?
Übergangsklassen
Was passiert, wenn die Kinder und
Jugendlichen nicht die optimalen
schulischen Bedingungen vorfinden,
um die deutsche Sprache sowie
gesellschaftliche und kulturelle
Rahmenbedingungen zu erlernen?
In Ballungszentren wie München gibt es
seit Jahrzehnten Übergangsklassen.
Lehrkräfte mit der DaZ-Ausbildung sind
auf die Heterogenität in den Klassen geschult. Leider reicht die Zahl derer, die
auf diese Ausbildung zurückgreifen können, nicht aus. Das Schulamt sucht immer wieder Freiwillige, die sich dieser
Herausforderung stellen. München hat
zurzeit 92 Übergangsklassen - Tendenz
steigend! Das Schulamt hat die Ressourcen, weitere Klassen einzurichten,
aber es fehlen die Lehrkräfte. So unterrichtet z. B. ein Gymnasiallehrer eine Ü 9!
Die Flüchtlingskinder (und Zuwanderer)
werden ein Teil unserer zukünftigen
Gesellschaft. Auf diese Kinder und
Jugendlichen werden wir als alternde
Gesellschaft bauen müssen. Sollten wir
es nicht schaffen, die Flüchtlinge in
unsere Gesellschaft zu integrieren,
werden sie immer Außenseiter bleiben
und mit geringen Deutschkenntnissen
werden sie keine Ausbildungsstellen
Die Fachberater Migration der Regierung von Oberbayern und das Staatliche Schulamt bieten Schulen bereits
Fortbildungen und Hilfestellungen für
neue Übergangsklassenlehrer an. Ich
möchte auch auf das kultusministerielle
Schreiben von Stefan Graf hinweisen.
Der BLLV hat mit VIA Bayern in seinem
4-Jahres-Projekt (das ich als Vizepräsidentin initiiert und mit Michaela Hillmeier
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
und Harun Lehrer geleitet habe) interkulturelle Beraterinnen und Berater für
Schulentwicklungsprozesse ausgebildet und einen Leitfaden für Schulen
entwickelt. Siehe Artikel in dieser MLZ:
„VIELFALT ALS CHANCE GESTALTEN
- Leitfaden zur interkulturellen Schulentwicklung in Bayern“ (siehe S. 12)
Der MLLV bietet Unterstützungsmaßnahmen an. Die Konzepte sind entwickelt, von Schulamt und Kultusministerium befürwortet und die Gelder
werden zurzeit akquiriert:
Eine Fortbildungswoche für
neue Übergangsklassenlehrer
Das Fortbildungskonzept soll helfen,
„Lehrerpartnerschaften“ zu knüpfen,
Hemmschwellen abzubauen, eine
positive Einstellung zur Arbeit mit
Übergangsschülern zu erlangen und
Horizonte zu erweitern. Das Wissen um
Didaktik und Methodik des Deutschen
als Zweitsprache wird im Unterricht, in
Arbeitsgruppen und Referaten vermittelt. Die Fortbildungseilnehmer werden
Gelegenheit erhalten, Unterricht zu
beobachten, zu reflektieren
und kleine Bausteine in Ü 1 bis Ü 9 zu
übernehmen. Schulpsychologen und
Coaches geben Erfahrungsberichte
aus Übergangsklassen-Supervisionen
und geben praktische Lösungsversuche in zahlreichen Handlungsfeldern.
Die Nachhaltigkeit der Fortbildungsreihe soll mit einem Tandempartner
(routinierte und neue Übergangsklassenlehrkraft) und einer Fachtagung
im folgenden Jahr gegeben sein.
Geplante Fortbildungsinhalte
vormittags
• Unterrichtsmitschau und Übernahme
kleiner Unterrichts-Bausteine der
Teilnehmer in den Übergangsklassen
von Ü 1 bis Ü 9
• Ü-Supervision mit Schulpsycholo-
Interkulturelle Erziehung
bietet die Vielfalt Chancen!
•
•
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•
•
gen: Erfahrungsberichte und praktische Lösungsversuche (der Teilnehmer und Fortbildungsleiter)
Networking außerschulisch: Vorstellung von außerschulischen Partnern
(z. B. denkbar-Frühstück, AWO, RBS
(Referat für Bildung und Sport),
Sozialreferat, Schule für Alle, Kunsttherapie von „Refugio“, Lernpaten mit
„Mitsprache e.V“, Sportvereine, ISB,
Pädagogisches Institut, MPZ (Museumspädagogisches Zentrum), private
Kontakte, Firmen, …)
Methodik und Didaktik des Deutschen
als Zweitsprache
DaZ-Literaturlisten, Neue Medien
(Websites und Programme zum
digitalen Einsatz)
Akquirieren von Geldern (Grundausstattung für den Schulstart sowie
für die Beschaffung von Materialien
für den Unterricht, z. B. Firmen,
Stiftungen, …)
Besichtigung der Schulbibliothek /
Lernwerkstatt und Vorstellen der
DaZ-Materialien
Geplante Fortbildungsinhalte
Verteiler mit Informationen zu FoBis
• Ü-Lehrer-Patenschaften untereinander
/ Rolle eines Fachberaters Migration
Stärkung aller Münchner
Pädagoginnen und Pädagogen
Lehrer für München gesucht!
Der MLLV-Vorstand und der ABJ-Vorstand beginnen mit der Schulungsreihe.
Es freut uns, dass wir den interkulturellen
Trainer und Coach Eric Agbo gewinnen
konnten. Wir legen die Grundlagen, damit wir verstehen, was Münchner Pädagogen brauchen: „Besonderheiten im
Umgang mit Beteiligten aus fremden
Kulturen“
Für den MLLV ist es eine Notwendigkeit, dass künftig in einer Übergangsklasse eine Lehrkraft und ein Lernbegleiter unterrichten werden. Die Herausforderungen werden sich mit
Beginn der Beschulung von Flüchtlingskindern um ein Vielfaches steigern. Einzelbetreuung wird bei traumatisierten Kindern eine Selbstverständlichkeit sein müssen. Wohin
dann mit den 19 weiteren Übergangsklassenkindern?
Die Leitung der Abteilung Berufswissenschaft im MLLV, Birgit Dittmer-Glaubig
und Florian Schmidt, planen einen Lehrertag mit außerschulischen Coaches
und schulischen DaZ-Experten.
Wir bedanken uns bei der Castringiusstiftung für die finanzielle Unterstützung
und die kooperative Zusammenarbeit
mit dem Geschäftsführer der Stiftung
Herrn Enzmann.
nachmittags
Patenschaft für Übergangsklassen
• Workshops und Fortbildungsangebote für zentrale DaZ-Themen wie:
Alphabetisierung, Differenzierung,
Umgang mit Heterogenität, Bewältigung und Verarbeitung von Traumata,
MSD/Förderschulen, rechtliche
Grundlagen, Ü-System sowie andere
Angebote (DFK, neue Systeme wie
z. B. M9+2, M9i, …), Zeugnis/Noten,
DaZ-Methodik (z. B. Lernspiele:
Öffnung des Unterrichts, Projektarbeit, außerschul. Lernorte, Praktikanten, Ehrenamtl., …), Unterricht im
Bereich DaZ (Sachunterricht, Mathematik, Sport = DaZ), interkulturelle
Sensibilisierung und Kompetenz,
Willkommenskultur, Sozialspiele, …
• Vorstellung von DaZ-Materialien
durch Verlage
• Networking innerschulisch: E-Mail-
Ein herzliches Dankeschön an den
Geschäftsführer der Castringius-Stiftung, der uns hier und auch in anderen Bereichen kräftig unterstützt.
Anfang Oktober erhält jeder Übergangsklassenlehrer über seine Schulleitung
Post vom MLLV. Darin bitten wir die
Lehrkraft, sich in der Geschäftsstelle zu
melden, wenn sie einen Paten für die
Übergangsklasse möchte. Ich konnte
die Castringius Stiftung von meiner Idee
begeistern, für jeweils eine Klasse einen
Paten zu finden. Ein Pate wird die Übergangsklasse, selbstverständlich in Absprache mit der Lehrkraft, unterstützen.
Die finanziellen Mittel können für Unterrichtsmaterial, Fahrkarten, PC-Software,
kulturelle Events, passend zu Ihrer Unterrichtsgestaltung, verwendet werden. Die
Höhe der finanziellen Unterstützung wird
von Pate zu Pate unterschiedlich sein, im
Idealfall könnte auch eine Übernahme
von Personalstunden möglich sein.
Da wir in München noch Stunden offen
haben, aber keine Lehrer finden, werden wir bei der zweiten Person in der
Klasse auf weitere Möglichkeiten
zurückgreifen müssen, ohne dass wir
auf eine Entprofessionalisierung des
Lehrerberufes zugehen. Im Gegenteil,
sowohl alle Pädagogen im vorschulischen Bereich, als auch Lehrer im
Grundschul-, Sekundar- und Oberstufenbereich müssen auf höchstem
Niveau ausgebildet werden. Sie müssen so geschult werden, dass sie
Kinder in ihrer Vielfalt öffnen, unterstützen und fördern können, dass sie eine
hohe Resilienz entwickeln, sich abgrenzen und achtsam mit ihrer Gesundheit
umgehen können. Das gilt ebenso für
Fach- und Förderlehrer!
Zugleich gilt es, Motivationssysteme
zu schaffen, damit die Pädagogen
sich nach München gerne versetzen
lassen. Wie jedes Jahr haben ungefähr
70 Lehrkräfte ihren Dienst nicht angetreten, weil ihr Einsatzort in München
geplant war.
Waltraud Lučić,
MLLV-Vorsitzende
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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Interkulturelle Erziehung
Helfen Sie mit!
Chancengerechtigkeit und Lebensglück
für alle Kinder!
VIELFALT ALS CHANCE GESTALTEN
Leitfaden zur interkulturellen Schulent wicklung in Bayern
Der Leitfaden ist ein Ergebnis des Projekts WERTvoll MITeinander
– Interkulturelle Bildung für ein gelingendes Zusammenleben.
Das BLLV-Kinderhaus
„CASADENI“ gibt seit 1995
den ärmsten Kindern in
Ayacucho (Peru) ein
Zuhause. Diese Kinder sind
für jede finanzielle Hilfe
dankbar.
Das Projekt entstand im Rahmen des Wertebündnis Bayern und wurde vom
Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. (BLLV) in Zusammenarbeit
mit VIA Bayern – Verband für interkulturelle Arbeit e.V. initiiert und umgesetzt.
Zielsetzung von WERTvoll MITeinander war die Förderung und langfristige
Verankerung von interkultureller Bildung und Kompetenz sowie Wertebildung
im Kontext Schule.
Von April 2011 bis Dezember 2014 haben acht bayerische Schulen aller Schularten im Rahmen von WERTvoll MITeinander an interkulturellen Schulentwicklungsprozessen teilgenommen. Teil dieser Prozesse waren Bestandsaufnahmen und Sondierungsgespräche an den Schulen, Sensibilisierungstrainings zur interkulturellen Verständigung und Coaching-Workshops zur interkulturellen Schulentwicklung. Die gesamte Schulfamilie war zusammen mit
außerschulischen Partnerinnen und Partnern an diesem Prozess beteiligt.
Die Erfahrungen und Ergebnisse von WERTvoll MITeinander sind in einem
Leitfaden veröffentlicht worden, der ermutigen und unterstützen soll, ähnliche
interkulturelle Schulentwicklungsprozesse auch an anderen Schulen in Bayern
anzustoßen.
Unterstützen Sie unsere Arbeit im
Kinderhaus durch Ihre Spende,
als Fördermitglied, indem Sie
monatlich einen festen Betrag
(ab 10,- €) spenden
durch eine einmalige Spende
STADTSPARKASSE MÜNCHEN
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umgehen.
www.bllv.de/BLLV-Kinderhilfe
12
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Mit dem Leitfaden erhalten interessierte Lehrkräfte vor allem praxiserprobte
Hilfestellungen, um interkulturell orientierte Schulentwicklungsprozesse umzusetzen. Es werden Tipps, Empfehlungen und Hinweise auf mögliche Schwierigkeiten oder Herausforderungen bei der Umsetzung in der Praxis gegeben:
Wie sieht ein solcher Schulentwicklungsprozess idealtypisch aus? Welche
Schritte sind dazu notwendig?
In einem kurzen einführenden
Theorieteil bietet der Leitfaden
einen Überblick über Schulentwicklungsprozesse allgemein
sowie die Besonderheiten interkultureller Schulentwicklung.
Zugleich stellt der Leitfaden
ein Angebotsportfolio der
Beraterinnen und Berater für
Interkulturelle Schulentwicklungsprozesse dar.
Der Leitfaden kann ko
stenlos per
E-Mail unter Angabe
der eigenen
Anschrift beim BLLV
bestellt werden. geschaeftsstelle@
mllv.bllv.de
Betreff: Leitfaden zu
r interkulturellen Schulentwicklung
in Bayern
Im Rahmen des Projekts WERTvoll MITeinander wurde in Zusammenarbeit mit
der ALP Dillingen eine Gruppe von Lehrkräften ausgebildet, um Schulen in
Bayern in Abstimmung mit der Schulaufsicht bei der Umsetzung interkultureller Schulentwicklung zu unterstützen.
!
Dienstrecht und Besoldung
Bayern im Ansturm – öffentlicher Dienst im Dauereinsatz
Liebe Kolleginnen und Kollegen ,
Bayern im Ansturm … oder eher am Anschlag? Im aktuellen Flüchtlingsansturm leistet
Bayern – und mit ihm sein öffentlicher Dienst und die dort Beschäftigten – schier
Unglaubliches. Die Hilfsbereitschaft verbindet und macht vieles möglich, was kaum
einer für möglich gehalten hätte. Auf einer Woge der Hilfsbereitschaft zeigt sich das
Land von seiner besten Seite. Das tut gut! Einheimischen und Einreisenden!
Rolf Habermann
Langsam müssen wir aber trotzdem mancherorts feststellen, dass die Ressourcen auch hier endlich sind. Leider!
Es mehren sich die warnenden Stimmen aus Landratsämtern und Rathäusern, wo immer schneller neue Unterkünfte gefunden werden müssen, die immer schwieriger aufzutreiben sind. In den Dienststellen kann der Berg der
anderweitigen Arbeiten nur unter immer größerem Kraftaufwand in zumutbarem Zeitrahmen abgebaut werden.
Auch die Einsatzfähigkeit der Beschäftigten vor Ort ist nicht unendlich dehnbar. Nach und nach wird vielen bewusst: Mit der Erstunterbringung ist es nicht getan. Wer bleibt, muss sich im Leben hier zurechtfinden. Da tut
sich ein ganzes Spektrum von Bereichen auf, die für den Ansturm gewappnet sein müssen: Sprachkurse, Arbeitsvermittlung, Schule, Kinderbetreuung, Behördengänge und natürlich Wohnraum. Noch können wir mit dem „Wir
schaffen das“ der Bundeskanzlerin mithalten. Aber bald werden wir uns eingestehen müssen, dass wir demnächst
an den Punkt gelangen, an dem uns die Realität zwingt, immer weiter von der Idealvorstellung abzurücken, allen
von Konflikten Bedrohten eine neue Heimat bieten zu können. Wo genau diese Grenze liegt, lässt sich kaum
festmachen. Aber erst im Nachhinein festzustellen, dass sie überschritten ist, könnte fatale Folgen haben. Dieser
Realität müssen wir uns auch stellen. In diesem Bereich steht uns in den kommenden Wochen und Monaten eine
spannende Entwicklung bevor, an der wir uns intensiv beteiligen möchten.
Meine Gedanken in diesem Zusammenhang wandern auch immer wieder zu Markus Sackmann. Er hat sich zuletzt
als Ehrenamtsbotschafter der Bayerischen Staatsregierung dafür stark gemacht, die Arbeit der Menschen besonders zu würdigen, auf die es in der aktuellen Situation so sehr ankommt. Mitte September mussten wir für immer
von ihm Abschied nehmen. Er ist seinem Krebsleiden, gegen das er jahrelang mit beeindruckender Willensstärke
gekämpft hat, erlegen. Der BBB – und da möchte ich mich ganz persönlich einbeziehen – verliert einen jahrelangen, hoch geschätzten Weggefährten. Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie und Freunden.
Auch wenn der Wiedereinstieg in den politischen Alltag nach der Sommerpause nicht so reibungslos verlief wie in
so manchem vergangenen Jahr, sehe ich der weiteren Entwicklung positiv entgegen. Vor uns liegen die Verhandlungen zum Nachtragshaushalt, der auch in Fragen Asylpolitik Neues bringen wird. Der bayerische öffentliche
Dienst hat gezeigt, dass er auch in ungewohnten Situationen seine Leistungsfähigkeit behält. Jetzt muss für
dauerhafte Lösungen gesorgt werden!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Rolf Habermann
Vorsitzender des Bayerischen Beamtenbundes, Vorsitzender des Hauptpersonalrats
Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung im BLLV
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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Berufswissenschaft
Rückblick über ein Jahr voller Neuerungen in der Grundschule
Im Gespräch mit Regierungsdirektorin Maria Wilhelm
Foto: Martin Göb
Birgit Dittmer-Glaubig (Leiterin der
Abteilung Berufswissenschaft im
BLLV und MLLV) und Martin Göb
(Leiter der Abteilung Schul- und
Bildungspolitik im MLLV) trafen sich
zum Ende des Schuljahres mit Maria
Wilhelm, die am Kultusministerium
für den Bereich Grundschulen zuständig ist, zu einem Gedankenund Erfahrungsaustausch zum
Thema „Ein Jahr Lehrplan PLUS
in den Grundschulen“.
Neue Zeugnisformulare
Ausgangspunkt des Gesprächs waren
Nachfragen von Kollegen zu den erweiterten Zeugnisformularen. Immer wieder
war der deutlich vermehrte Arbeitsund Zeitaufwand für die Erstellung der
Zeugnisse kritisiert sowie eine Einführung ohne ausreichende Vorbereitung
bemängelt worden.
Frau Wilhelm zeigte Verständnis für
Unsicherheiten von Kollegen in der
Einführungsphase. Zugleich trat sie
jedoch nachdrücklich für die neuen
Zeugnisse ein: Zum einen sei die Ausweisung der erreichten Kompetenzen in
allen Fächern dem Lern- und Leistungsbegriff des neuen Lehrplans immanent,
zum anderen seien die neuen Zeugnisformulare im Vorfeld mit Lehrer- und
Elternverbänden sowie den Kirchen
besprochen und von allen Beteiligten
ausdrücklich begrüßt worden.
Wilhelm: „Wer die Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und
Schüler detailliert beschreiben
möchte, soll das tun können.“
Ein wesentliches Ziel beim Layout der
neuen Zeugnisformulare sei gewesen,
die Textfelder so groß und flexibel wie
möglich zu gestalten, dass den Lehrkräften ausreichend Raum zur Beschrei-
14
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Regierungsdirektorin Maria Wilhelm (r.) nahm sich viel Zeit zum Gespräch mit Abteilungsleiterin Birgit Dittmer-Glaubig (l.)
bung der Kompetenzentwicklung zur
Verfügung steht.
Ausdrücklich wies Wilhelm darauf
hin, dass es jedem Kollegen überlassen bleibe, wie ausführlich die
einzelnen Kästen gefüllt werden.
Weniger sei hierbei nicht automatisch schlecht !
Es komme vielmehr auf aussagekräftige
individuelle Aussagen zur Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler an.
Daher sei auch bewusst auf die Bereitstellung von Textbausteinen verzichtet
worden. Gute Hilfestellungen für Formulierungen böten die im Lehrplan ausgewiesenen Kompetenzerwartungen, die
sprachlich so angepasst werden können, dass sie von den Eltern auch gut
verstanden werden. Es werde sicher
eine gewisse Zeit dauern, bis sich hier
die nötige Routine einstelle, so Wilhelm.
Auf unsere Frage nach der Notwendig-
keit der Ausweitung der Zeugnisbemerkungen durch das neue Textfeld „zusätzliches Engagement“ nannte Wilhelm
das Ziel, die Würdigung besonderen
Engagements wie etwa als Streitschlichter, Klassensprecher oder auch bei der
Erledigung der Klassendienste sicher im
Zeugnis zu verankern. Meist seien
solche Aspekte bisher schon an anderer
Stelle erwähnt worden und könnten
somit einfach in das neue Feld verschoben werden, Redundanz oder Mehraufwand seien nicht erwünscht. Zusammenfassend erklärte Wilhelm, dass die
vorliegende Form der Zeugnisformulare
mit Ziffernnoten und Verbalbeurteilung
wissenschaftlichen Untersuchungen
zufolge den Wünschen von Schülern
und Eltern am besten entspreche.
Kompetenzorientierte
Leistungserhebung
Gerade auch im Hinblick auf den Übertritt ist es Wilhelm sehr wichtig, dass die
Ziffernnoten die erreichten Kompeten-
Berufswissenschaft
zen verlässlich abbilden. Hierzu sei es
nötig, die bisher üblichen Formen der
Leistungserhebung etwa durch Portfolios oder Lerntagebücher zu ergänzen.
Wilhelm wies in diesem Zusammenhang
auf die zahlreichen Praxisbeispiele hin,
die dazu im Lehrplaninformationssystem
LIS eingestellt sind.
Erweiterte Zeugnisformulare auch
in den weiterführenden Schulen?
Die Idee, im Sinne der Kontinuität und
der allen Lehrplänen zugrundeliegenden
Kompetenzorientierung die Form der
Zeugnisse auf alle anderen Schularten
zu übertragen, könnte man laut Wilhelm
überlegen, wobei sie hier der Entscheidung ihrer Fachkollegen jedoch nicht
vorgreifen kann und möchte.
notwendige Zeit nehmen für einen
Austausch mit erfahrenen Schulen oder
für Fortbildungen zu Gesprächsführungstechniken, die ein für alle Seiten effektives Gespräch ermöglichen.
Zeit für Entwicklungsprozesse
„Der neue Lehrplan PLUS sollte auch
als Grundlage für die Schul- und Unterrichtsentwicklung einer jeden Schule
verstanden werden.“ Unsicherheiten
sind aus Sicht Wilhelms am Anfang von
Neuerungsprozessen verständlich. Die
Kollegen sollten sich ihrer Meinung
nach mutig auf den Weg machen, die
Möglichkeiten erkennen und die zahlreichen Fortbildungsangebote nutzen,
so wie es die große Mehrheit der
Grundschulkollegien im vergangenen
Jahr bereits getan hat.
Lernentwicklungsgespräche
Frau Wilhelm berichtete von durchwegs
positiven Stimmen von Eltern zu den
Lernentwicklungsgesprächen. Gleichzeitig begrüßte sie auch die Freiheit der
einzelnen Schule, sich für oder gegen
das Gespräch zu entscheiden. Voraussetzung für die Einführung sei auch die
Akzeptanz in der Elternschaft der Schule für diese neue Form der Rückmeldung. Die im KMS genannte Möglichkeit, dass Eltern ungeachtet eines
angebotenen Lernentwicklungsgesprächs „im Einzelfall“ ein schriftliches
Zeugnis erhalten können, sei auf Einzelfälle zu beschränken, so Wilhelm.
Auch für Neuerungen in diesem Bereich
ist es Wilhelm wichtig, dass sich die
Schulen im Vorfeld der Einführung die
Wilhelm plädiert für
„bodenständigen Unterricht“
Eine Umfrage des BLLV zum Thema
„Einführung des LehrplanPLUS“ hat
ergeben, dass die Kollegen durchgängig beklagen, nicht ausreichend Zeit
zur Umsetzung der neuen Ideen zu
haben.
Wilhelm plädierte in diesem Zusammenhang dafür, den Kompetenzbegriff in den Mittelpunkt zu stellen
und davon ausgehend „unaufgeregten, qualitativ guten, bodenständigen Unterricht“ zu machen.
Die Jahresplanung zum LehrplanPLUS / Die Jahresplanung zum LehrplanPLUS in der Praxis http://www.km.bayern.de/ministerium/videos.html
!
Kompetenzorientierter Unterricht / Leistungen beobachten - erheben - ewerten
http://www.isb.bayern.de/download/16169/kompetenzorientierter_unterricht.pdf
Es gehe nicht darum, mit großem Aufwand eine Flut neuer Materialien zu
erstellen, sondern den Schülern durch
gute und offene Aufgabenstellungen
individuelle Lernentwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen. Viele Lehrkräfte
hätten diese Aufgabe bereits im ersten
Jahr der Implementierung des neuen
Grundschullehrplans hervorragend
umgesetzt.
LIS
Angesprochen auf die Unzufriedenheit
vieler Kollegen mit der Plattform LIS,
die nach deren Ansicht nicht das
bietet, was in Aussicht gestellt wurde,
stellte Wilhelm klar, dass das Lehrplaninformationssystem LIS zahlreiche
exemplarische Beispiele für kompetenzorientierten Unterricht beinhaltet
und umfangreiche Informationen z. B.
für den inklusiven Unterricht bereit
stelle und nicht als umfassender Fundus für Unterrichtsvorbereitungen
gedacht sei. Als dynamisches System
konzipiert, werde LIS auch im gerade
begonnen Schuljahr und darüber
hinaus mit weiteren Informationen
bestückt.
Abschließend betonte Wilhelm nachdrücklich, dass ein kompetenzorientierter Unterricht auf der Basis von LehrplanPLUS unseren Schülerinnen und
Schülern ermögliche, ihre eigene
Lernentwicklung zu beobachten und
altersgemäß zu reflektieren. In enger
Beziehung zur Lehrkraft würden Fortschritte, aber auch Entwicklungsbedarf
benannt und entsprechend gewürdigt.
Der BLLV und der MLLV werden die
Entwicklung weiter beobachten, die
Erfahrungen aus der Praxis weitergeben und die Anliegen der Kollegen
nachhaltig zur Sprache bringen.
Birgit Dittmer-Glaubig
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
15
Berufswissenschaft
Hinhören und Hinschauen beim Lesen –
Lesefehler und wie man sie verringern kann (4)
Prof. Dr. Elke Inckemann, Professorin für Grundschulpädagogik und -didaktik
In diesem Beitrag soll der Blick auf
Fehler und Schwierigkeiten beim
Lesen gelenkt werden, die der Lehrkraft Aufschluss darüber geben, was
das Kind noch lernen muss. Dazu ist
„Hinhören“ und „Hinschauen“ auf der
Basis lesedidaktischen Wissens
notwendig.
Schwierigkeiten in der Lesemotivation und Leseemotion sowie in der
Kommunikation im Anschluss an
Texte erkennen und verringern
Unter Lesemotivation wird die Fähigkeit
verstanden, „Lesebereitschaft zu mobilisieren und ,bei der Sache’ zu bleiben“
(Hurrelmann 2006, S. 278). Die aktuelle
Lesemotivation speist sich dabei aus
den vorangegangenen Leseerfahrungen,
dem lesebezogenen Selbstkonzept und
emotionalen Komponenten (z. B. Umgang mit Unlust und Frustration) (vgl.
Rosebrock/Nix 2012, S. 95ff).
Für die Lehrkraft erkennbar werden
Motivation und Emotion am konkreten
Leseverhalten. Geht das Kind mit Neugier und Spannung auf einen Text zu?
Wird mit Ausdauer und Anstrengung
gelesen? Wie geht das Kind mit Schwierigkeiten beim Lesen um? Probleme in
der Lesemotivation stehen oft im Zusammenhang mit Schwierigkeiten in der
basalen Lesefähigkeit und/oder im
Leseverständnis. Aber immer wieder
entwickeln auch Kinder, die altersangemessene Texte mühelos lesen und
verstehen können, keine stabile Lesemotivation. Untersuchungen deuten an,
dass die Lesemotivation schon im
Verlauf der Grundschulzeit kontinuierlich
abnimmt (vgl. Rosebrock/Nix 2012, S.
99) wie auch der Spaß am Deutschun-
16
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
terricht von Klasse 2 bis Klasse 4 zurückgeht (vgl. Richter/Plath 2007,
S. 74f). Das mag auch daran liegen,
dass sich Lektürepräferenzen der
Grundschulkinder und Literaturauswahl
der Lehrkräfte nicht decken (vgl. Richter/Plath 2007, S. 80).
In der Lesedidaktik haben Maßnahmen,
die Lesemotivation und Leselust der
Kinder steigern sollen, eine lange Tradition. Erlebnisorientierte Praktiken wie
Lesenächte, Leseprojekte, Bibliotheksbesuche, Autorenlesungen, Buchvorstellungen dienen dem Ziel, den Kindern
Lesewelten außerhalb des Unterrichts
zu öffnen, und haben in der Grundschule nach wie vor ihren Platz (vgl. Schulz
2010, S. 184-239). Inzwischen ist man
sich in der Lesedidaktik allerdings auch
bewusst, dass die Initiierung solcher
leseanimierender Aktivitäten nicht
automatisch bei allen Kindern positive
Wirkung zeigt. „Diejenigen Schüler(innen), die im Verlauf ihrer mittelschichtgeprägten Lesesozialisation einen
Zugang zu Lektüre und Büchern aufbauen konnten (…) profitieren vermutlich besonders von den anregenden
Verfahren“ (Rosebrock/Nix 2012, S. 95).
Für schwache Leser aus buch- und
bildungsfernen Familien schlagen Rosebrock und Nix (2012, S. 55f) eine Kombination aus regelmäßigen stillen Lesezeiten, in denen jedes Kind ein Buch
eigener Wahl lesen muss, und individuellen „5-Minuten-Konferenzen“ vor, in
denen die Lehrkraft ein Lautleseprotokoll führt, Fragen zum Text stellt und mit
dem Kind Leseziele vereinbart.
Eine wichtige Rolle für Lesemotivation
und innere Beteiligung kann auch die
Kommunikation im Anschluss an
Texte spielen. In der Erfurter Studie zur
Lesemotivation von Grundschulkindern
(vgl. Richter/Plath 2007, S. 81ff) zeigte
sich, dass Kinder ein großes Interesse
am Austausch über Geschichten und
Bücher haben, dass sich dieser Wunsch
und die Umsetzung aber in erster Linie
auf Freunde und Eltern bezieht. Der
Austausch mit der Lehrerin spielt für
die Kinder eine untergeordnete Rolle.
Die Kinder haben sogar den Eindruck,
das die Lehrkräfte sich nur wenig für
ihre Freizeitlektüre interessieren – und
dieser Eindruck der Kinder verstärkt
sich von der Klasse 2 zur Klasse 4. So
kommen Richter und Plath zu folgender
Einschätzung: „Es scheint den Lehrern
nicht zu gelingen, das für die Lesemotivation wichtige Interesse an Kommunikation über ihre Freizeitlektüre wahrzunehmen und produktiv im Unterricht
umzusetzen“ (Richter/Plath 2007, S. 83).
Konkrete Möglichkeiten für den Austausch mit Klassenkameraden und
Lehrkraft über die Freizeitlektüre wären
Buchvorstellungen von Lieblingsbüchern, das Erstellen von „Hitlisten“,
der Tausch von Büchern, die Gründung
eines Lese- und Buchclubs etc. (Rosebrock/Nix 2012, S. 105ff)
Fazit
Durch genaues Hinhören und Hinschauen können Fehler und Schwierigkeiten
der Kinder beim Lesen erkannt werden.
Damit wird auch im Lesen die zentrale
Bedeutung der Beobachtung deutlich.
Um einer einseitigen Fokussierung auf
Schwächen und Defizite vorzubeugen,
sollte die Grundhaltung beim Beobachten von folgenden Fragen getragen sein
(vgl. Dehn/Hütttis-Graff 2006):
Berufswissenschaft
Auf Fehler zu achten bedeutet also
nicht, sofort und ausschließlich auf Defizite zu fokussieren, sondern anhand
der Fehler die Zugriffsweise eines Kindes auf einen schwierigen Lerngegenstand zu verstehen und dem Kind neue
Lernmöglichkeiten zu erschließen.
Hilfreich ist dabei auch, wenn die Beobachtung durch die Lehrkraft um die
Selbstbeobachtung und Selbstreflexion
des Kindes ergänzt wird (vgl. BertschiKaufmann 2007b, S. 105f).
sichts der Komplexität des Lesens
und der unterschiedlichen Zugriffsweisen der Kinder die Verknüpfung
verschiedener Ansätze und Konzepte notwendig. So muss ab dem
ersten Schuljahr basale Lesefähigkeit,
Leseverständnis, Lesemotivation und
Kommunikation im Anschluss an
Texte gefördert werden. Und Leseunterricht in der Grundschule muss in
allen Jahrgangsstufen sowohl gezielte
und systematische Übung („Lesen
trainieren“) als auch erlebnisorientierte
Leseanimation („Verlockung zum
Lesen“) als auch Hinführung zur
Kinder- und Jugendliteratur („Literarische Bildung“) beinhalten (vgl. Kruse
2007).
Prof. Dr. Elke Inckemann,
Für die Verringerung von Fehlern und
Schwierigkeiten beim Lesen ist ange-
Professorin für Grundschulpädagogik
und - didaktik
Literatur
Bertschi-Kaufmann, A. (2007b):
Leseverhalten beobachten – Lesen und Schreiben
in der Verbindung. In: Bertschi-Kaufmann, A.
(Hrsg.): Lesekompetenz – Leseleistung – Leseförderung, Seelze-Velber: Kallmeyer, Zug: Klett und
Balmer, S. 96-108
Dehn, M./Hüttis-Graff, P. (2006):
Zeit für die Schrift II. Beobachtung und Diagnose.
Berlin: Cornelsen Scriptor.
Hurrelmann, B. (2006): Prototypische Merkmale
der Lesekompetenz. In: Groeben, N./Hurrelmann,
B. (Hrsg.): Lesekompetenz. Bedingungen,
Dimensionen, Funktionen. Weinheim/München:
Juventa (2. Aufl.), S. 275-286
Kruse, G. (2007): Das Lesen trainieren:
Zu Konzepten von Leseunterricht und Leseübung.
In: Bertschi-Kaufmann, A. (Hrsg.): Lesekompetenz
– Leseleistung – Leseförderung, Seelze-Velber:
Kallmeyer, Zug: Klett und Balmer, S. 176-189
Richter, K./Plath, M. (2007): Lesemotivation in
der Grundschule. Empirische Befunde und
Modelle für den Unterricht. Weinheim/München:
Juventa (2. Aufl.)
Rosebrock, C./Nix, D. (2012): Grundlagen der
Lesedidaktik und der systematischen schulischen
Leseförderung. Hohengehren: Schneider (5.Aufl.)
Anzeige
Was kann das Kind schon?
Was muss es noch lernen?
Was kann es als Nächstes lernen?
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
17
Fachgruppe Seminar
„Capoeira –
Der Tanz afrikanischer Sklaven“
Brasilianische Kampfkunst in der Seminararbeit
Capoeira in Vollendung: Judith Mang im Einsatz
Das Seminar 38.2 MS M-S von Seminarrektor Joachim Höhne erlebte
einen Ausbildungstag der besonderen
Art: Lehramtsanwärterin Judith Mang
führte ihre Kolleginnen und Kollegen
und natürlich auch den „Chef“ in die
Künste der brasilianischen Capoeira
ein.
Nach einem äußerst detaillierten und
fundierten Vortrag von Judith Mang zur
Historie dieses Kampftanzes afrikanischer Sklaven während der brasiliani-
18
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
schen Kolonialzeit und einer Einführung
in die wichtigsten Bestandteile und
Merkmale der Capoeira hatten die
38.2erinnen und -2er Gelegenheit,
sich selbst in der höchst anspruchsvollen und äußerst eleganten TanzSportart zu erproben.
Ausgehend von der tanzend-wiegenden
Ginga, dem Grundschritt der Capoeira,
wurden sowohl Angriffs- als auch
Abwehrbewegungen geübt und im
„Tanzduell“ ausgeführt. Nach über-
aus anstrengenden und gleichzeitig
wunderbaren 90 Minuten harter Praxis
entließ Mang ihre „Schülerinnen und
Schüler“ in den Nachmittag.
Einhellige Meinung im Seminar:
Ein beeindruckender und unvergesslicher Ausbildungstag dank einer
beeindruckenden Trainerin.
Seminarleiter Höhne freute sich über
die Bestätigung (s)eines Seminarmottos:
„Nur Begeisterung weckt Begeisterung“.
Verbandsleben
Geburtstage
Liebe Mitglieder,
wir gratulieren allen Mitgliedern
herzlich, die im Oktober und November
50, 60, 65, 70, 75, 80, 85 oder 90 Jahre
alt werden. Ab dann gelten unsere
besonderen Glückwünsche jedes Jahr.
Alles Gute!
Ein Duell in der Roda (Kreis), mit typischer Musik- und Gesangsbegleitung
Ihre Sabine Sattler
Redakteurin
Ein erschöpftes und glückliches Seminar 38.2
1. Reihe, kniend rechts: Judith Mang
Fußball • Fußball • Fußball
Münchner Lehrermeisterschaften Hallenfußball 2015
Das Sportreferat des MLLV sucht fußballbegeisterte Kollegen. Im Dezember
findet unser Turnier statt. Lehrermannschaften von Grund-, Mittel- und
Förderschulen spielen um die Münchner Meisterschaft mit 4 Feldspielern,
1 Torwart und Auswechselspieler. Die Sieger qualifizieren sich für die Bayerische Lehrermeisterschaft des BLLV im März 2016 in Sulzbach-Rosenberg.
Anmeldung bis 1. Dezember 2015 an: [email protected]
Das Referat Sport freut sich über zahlreiche Anmeldungen!
Sylvia Dreher
!
Otto Ernst
Maurer
Charlotte
Karl Fr.
Spörl
Voraus
Margaret
Reuleaux
Thea
Ursula
Dressel
Bittner
Irmgard
Georg
Zanker
Sitzberger
Yvonne
Hildegard
Heidrun
Semmler
Rieder-Aigner
Weigold
Hedwig
Annerose
Hügel
Heist
Sibylle
Karl Ulrich
Monika
Birgit
Elisabeth
Gabriele
Cornelia
Paulus
Fischer
Vogt
Königes
Hundt
Nordt
Skeries
Ingrid
Simka
Schwarz
Gogic-Daniel
Christine
Eva
Elisabeth
Ulrich
Maria Magdalena
Cornelia
Christine
Petra
Beate
Sandra
Michael
Übelhör
Kasparbauer
Geißner-Aschermayr
Grotz
Ehbauer
Kripp-Renz
Becker
Seidel
Kühn
Heiß
Wagner
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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Fachgruppe Seminar
Messen - Sägen - Schleifen - Schrauben
Wir bauen ein Kamishibai
Die Lehramtsanwärterinnen messen, sägen und schleifen.
Die Arbeit mit der Stichsäge erfordert eine ruhige Hand.
Herr Reuschel bietet fachkundige Unterstützung.
Frau Idda und die Lehramtsanwärterinnen präsentieren stolz die
entstandenen Werke.
Es gibt viele Möglichkeiten, die
Sprachkompetenz der Kinder zu
schulen und Erzählanlässe zu schaffen. Das Kamishibai bietet unzählige
Einsatzmöglichkeiten den Lernbereich „Sprechen und Zuhören“ im
Fach Deutsch zu fördern.
Aus seinem Herkunftsland Japan
stammt auch der Name. Übersetzt heißt
Kamishibai „Papier-Theater“, im täglichen Sprachgebrauch wird es auch als
„Erzähltheater“ bezeichnet. Ursprünglich diente es dazu buddhistische Lehren zu verbreiten.
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Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Das Öffnen der Flügeltüren gleicht dem
Augenblick im Theater, Kino oder Konzert, zu dem der Vorhang geöffnet und
die Bühne freigegeben wird. In einer am
Rahmen befestigten Kammer, können
Bilder hinein gestellt werden. Wurde das
erste Bild betrachtet und als Erzählanlass genutzt, kann es herausgezogen
werden, sodass das nächste Bild zum
Vorschein kommt. Die Aufmerksamkeit
wird dabei auf das dargestellte Bild im
Rahmen gelenkt.
Wir, die Lehramtsanwärterinnen des
Seminars 8.2 unter der Leitung von
Frau Idda, wagten den Versuch, uns
selbst ein Kamishibai zu bauen.
Im Werkraum der Grundschule Pfeuferstraße wurde - mit großer fachlicher
und handwerklicher Unterstützung des
Schulleiters Herrn Reuschel - gemessen, gesägt, geschliffen und am Ende
geschraubt.
Die Ergebnisse nach viereinhalbstündiger handwerklicher Arbeit konnten sich
sehen lassen.
Julia Engstle,
Amelie von Krusenstjern
Fachgruppe Erzieher / Verbandsleben
Treffen der Fachgruppe Erzieher im MLLV
Im Juni fand in den Räumen des
BLLV-Hauses ein Treffen der Fachgruppe Erzieher statt. Die Leitung
der Fachgruppe stellte sich vor und
erfragte Wünsche und Erwartungen
der Mitglieder des MLLV.
Berichtet wurde von den Erfahrungen
der Teilnehmer während der Arbeitsniederlegung, außerdem wurden
verschiedene rechtliche Fragen erörtert. Ferner tauschten die Teilnehmer
Kontaktnummern, Adressen und
Beteiligungsanregungen aus. Selbstverständlich war der Schlichterspruch
Thema einer umfassenden Diskussion.
Als Gast kam Herr Oswald Hofmann
dazu, der als Experte des BLLV für
die Tarifverhandlungen den aktuellen
Stand erläuterte und für Fragen,
z. B. weiterer Ablauf, spezielle Themen
der Anwesenden .... zur Verfügung
stand.
Die Teilnehmer waren ernsthaft interessiert und so wurde es eine lebhafte
Diskussion, in einer angenehmen und
kollegialen Atmosphäre.
Karin Stiegelbauer
Ehrenabend 2014
Der MLLV lädt langjährige Mitglieder des Münchner Lehrer- und Lehrerinnenverbandes als kleines Dankeschön für
ihre Treue zum diesjährigen Ehrenabend ein.
Wann:
Wo:
Donnerstag, den 26.11.2015
Eden Hotel Wolff, Arnulfstr. 4
Am Hauptbahnhof (Nordseite)
Begrüßung: 18:00 Uhr
Abendessen: 19:30 Uhr
!
Die Jubilare
81 Jahre
Therese Stauder
65 Jahre
Krewald Franziska
Kronthaler Herta
Meier Erna
Nickl Marianne
Pallmann Siegfried
Pflügler Hildegard
Schneiderhan Valentine
Wagatha Franz
60 Jahre
Dressel Elise
Gerstner Alfons
Glass Rudolf
Hecker Gudrun
55 Jahre
Domeyer Ute
Grassl Elke
Heinel Oskar
Herle Alfred
Klingseisen Hildegund
Smolina Reinhard
Strobl Gabriele
50 Jahre
Berghofer Karla
Bogdoll Yvonne
Brink Roswitha
Burel Roswitha
Camphausen Ina
Geiger Monika
Harbeck Swantje
Schnittchen Gisela
Schörner Brigitte
Taubenberger Renate
Wrede Gerti Käthe Marie
40 Jahre
Augenstein Dagmar
Baretzky Wilhelmine
Bichlmeier Erna
Block Burgl
Fink Renate
Prof. Dr. Franz Kurt
Geiger Gerda
Haas Christine
Hauck Ingrid
Hauenstein Brigitte
Heist Annerose
Höchst Heinz
Huber Hermann
Jilg Oskar
Johansson Jan-Erik
Kolbe Vera
König Maria Anna
Krubert Erika
Lahr Ruth
Lindermayer-Schuh Eva
Lindner Ernst
Marek Christian
Musolff Magdalena
Nigges Monika
Norkeweit Hedwig
Pfab Karin
Proft Gerlinde
Reiff Dorothee
Ruth Judith
Schab Vincent
Schweiger Gertrud
Schweikl Richard
Schwerd Margarete
Stöber-Fiedler Ingeborg
Ullrich-Kraus Elisabeth
Veit-Lörwald Helga Maria
Walter Arnold
25 Jahre
Adloff Rose
Becker Christine
Edenhofer Christine
Ehbauer Maria Magdalena
Engelmayer Monika
Franke Norbert
Gerner-Glöckner Birgit
Herbolzheimer Christine
Jänchen Elisabeth
Köck Andreas
Kraus Barbara
Kupferschmid Elisabeth
Kürzeder Barbara
Leinemann Gitta
Lübcke Claudia
Mahal Annette
Pioch Cornelia
Quintel Caroline
Reichelt Birgit
Reis Martin
Riedelsheimer Claudia
Rieder-Aigner Hildegard
Salamon Bianca
Sandring Karin
Schwalb Renate
Schwappacher Marion
Steiner Gudrun
Stengle Monika
Thorwächter Hannelore
Vogt Tanja
Wassermann Gabriele
Weber Renate
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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Arbeitskreis Offene Lernformen
Metall - ein glänzender Rohstoff
Drahtbiegen
Der Arbeitskreis „Offene Lernformen“ traf sich im September in der
Mittelschule in Karlsfeld, um den
Schwerpunkt Metall gemeinsam zu
erarbeiten. Die Arbeit an der Entwicklung von Möglichkeiten für die
Umsetzung des LehrplanPLUS im
Fach Werken und Gestalten geht gut
voran und die einzelnen Elemente
und Bausteine wachsen stetig an.
Die beiden Referentinnen Susanna
Zagler (SL/EG) und Veronika Fiener
(FLin/EG) präsentierten uns Möglichkeiten für die kompetenzorientierte
Umsetzung in der 2. bis 4. Jahrgangsstufe anhand einiger Werkgegenstände aus Metall, an denen die
Teilnehmer begeistert arbeiteten.
Parallel dazu wurde der Künstler
Pablo Picasso in Form eines Lernzirkels auf der gleichmethodischen
Ebene mit den Kernelementen für
die Herstellung und Verarbeitung des
Werkstoffes vorgestellt. Der Lernzirkel
bringt alle Grundelemente der Fachlichkeit mit. Die Lehrplanbausteine
sowie die Medien für die Umsetzung
im Unterricht werden den Teilnehmern
des Arbeitskreises digital zur Verfügung gestellt. Ein produktiver Nachmittag, aus dem die Teilnehmer eine
perfekte Unterrichtsvorbereitung
mitnehmen und nun anwenden
können.
Gabriele Steber, Arbeitskreisleiterin
22
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Referentinnen Susanna Zagler
und Veronika Fiener
Prägen auf Metallfolie
Lochen einer Blechdose
Wir bedanken uns recht herzlich bei Schulleiter Peter Wummel, der uns die
Räumlichkeiten in der Mittelschule Karlsfeld zur Verfügung gestellt hat, und
natürlich bei den beiden Referentinnen für die Vorbereitung und Gestaltung
des Arbeitskreises.
Geschichtswerkstatt
Kulturradwanderung im August 2015
Vierzehn Radwander/innen starteten
am 4.8.2015 vom Bahnhofsvorplatz in
Pasing und gelangten zunächst die
Würm entlang über Lochham in den
Kreuzlinger Forst und zur Wallfahrt
von Maria Eich.
zunächst leblos am Boden gelegen. Aus
Dankbarkeit über die Genesung des
Großkanzlers stiftete Kurfürst Karl Albrecht diese Säule. Der Forst Kasten ist
der Stiftungswald des Münchner HeiligGeist-Spitals und wird vom städtischen
Forstamt verwaltet. Weiter ging es zur
Nach Informationen zur Geschichte
Keltenschanze bei Buchendorf. Durch
dieses Wallfahrtsortes und zur Sankt
Buchendorf und über die Römerstraße
Kümmernis in der Wallfahrtskapelle ra„Via Julia“ kamen wir in den Forstenriedelten wir durch Planegg hinüber zum
der Park und zum naturgeschützten
Forst Kasten und zur Preysingsäule.
Eichelwald, der noch einen Eindruck
Dort, im Forst Kasten, war im Jahre 1735 vom ursprünglichen Charakter des
Großkanzler Max Emanuel von Preysing
Forstenrieder Parks als Hutewald vermitbei der Jagd vom Pferd gestürzt und
telt. Nun wandten wir uns Leutstetten zu.
Dort lockte die Schlossgaststätte mit
ihrem Biergarten zur Rast. Leutstetten
war der richtige Ort für Informationen
zu ausgewählten Aspekten bayrischer
Geschichte, insbesondere zum letzten
bayrischen König Ludwig III. Eineinhalb
Kilometer Abstecher führten uns zu
einer römischen Villa Rustica. Zurück
nach Leutstetten ging es nun zur Würm
hinab, die wir an ihrem Durchbruch
durch die Endmoräne erreichten. Dank
eines Teilnehmerhinweises nahmen wir
den Radweg auf der Ostseite der Würm,
der an einem als magisch geltenden
Brunnen vorbei führt. Nach Anstieg und
Abfahrt radelten wir an der Würm entlang durch eine bezaubernde Flusslandschaft bis Gauting und weiter bis nach
Krailling. Im Biergarten beim Alten Wirt
in Krailling genossen wir die SchlussEinkehr. Der Rest war gemütliches
Ausradeln nach Pasing.
Fazit: Ein Radwandertag mit vielen
Eindrücken und Informationen, den
wir nicht missen möchten!
Hans Greßirer, Leitung der
Geschichtswerkstatt des MLLV im BLLV
„Die unruhigen Zeiten der Weimarer Republik“ - Neuhausen zwischen 1918 und 1923/24 ...
... lautete der Titel einer Abendführung am 7. Juli 2015, die Hans Greßirer im Rahmen des Programms
der Geschichtswerkstatt des MLLV
in Kooperation mit der Geschichtswerkstatt Neuhausen und den
NaturFreunden Deutschlands/Bezirk
München durchführte.
Die Teilnehmer erfuhren im Rahmen
dieses Stadtteilspaziergangs an den
Originalschauplätzen im südlichen
Neuhausen und der südwestlichen
Maxvorstadt anhand einiger scharfer
politischer Schlaglichter von Vorgängen
während der Revolution in Bayern, von
Kämpfen zwischen der „Roten Armee“
und den Truppen der Gegenrevolution
(Weißgardisten) in der Endphase der
Räterepublik, vom Aufstieg der NSDAP,
von den völkischen Machenschaften in
der „Ordnungszelle Bayern“, vom Widerstand gegen die NSDAP und vom sogenannten Hitlerprozess im Jahre 1924.
An die teilnehmenden Lehrkräfte konnte
eine Fortbildungsbescheinigung ausgegeben werden, da die Veranstaltung –
wie auch die weiteren stadtteilgeschichtlichen Angebote der Geschichtswerkstatt des MLLV - vom Staatlichen
Schulamt in der Landeshauptstadt
München als die staatliche Lehrerfortbildung ergänzende Maßnahme anerkannt
wurde.
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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ABJ
Die neue 1. Vorsitzende der ABJ München stellt sich vor
Sarah Goldberg,
1. Vorsitzende der ABJ München
Alles neu zum neuen Schuljahr!
Mit neuem Konzept und voller Elan
startete die ABJ München am 14.9.2015
mit ihrem „Dienstanfängerseminar“ in
das Schuljahr 2015/16. Im Vordergrund
der Veranstaltung sollten die neuen
Lehramtsanwärter mit ihren brennenden
Fragen und Sorgen stehen.
Daher fanden sich die Teilnehmer nach
kurzen, aber sehr motivierenden Grußworten von Elisabeth Deiß (Schulamt
München), Waltraud Lučić (1. Vorsitzende im MLLV) und Dr. Michael HoderleinRein (Personalratsvorsitzender des ÖPR
München) in Kleingruppen zusammen.
Diese wurden je von einer/einem Grundund einer/einem MittelschullehrerIn aus
der ABJ München betreut. In diesem
persönlichen Rahmen hatten die Teilnehmer nun Gelegenheit, ihre Fragen
rund um das Thema Lehramtsanwärterschaft zu stellen und von Junglehrern
beantwortet zu bekommen. Nach anfänglicher Zurückhaltung entstanden
schnell lebhafte Gespräche an allen
Tischen. Überstieg eine interessierte
Frage dann doch einmal die Kompetenz
der ABJ Mitglieder, standen die engagierten Seminarrektoren Barbara Mang
(Grundschule München Stadt) und
Joachim Höhne (Mittelschule München Stadt) sogleich unterstützend
zur Seite.
Nach zwei kommunikativen Stunden
endete das Dienstanfängerseminar und
die neuen Lehramtswärter starteten –
hoffentlich gut informiert und zufrieden
– in den letzten Abend vor dem ersten
Schultag.
Die ABJ München möchte sich auch
hier bei allen Teilnehmern und Experten für das Gelingen des Abends,
sowie bei der Mittelschule an der
Alfonsstraße für die freundliche
Bereitstellung der Aula danken!
Sie alle haben dazu beigetragen,
dass es ein lebendiger Abend wurde!
Sabrina Bittner,
Presse bei der ABJ München
Sabrina Bittner im Gespräch mit Sarah Goldberg
Zum neuen Schuljahr 2015/2016 standen bei der ABJ München Neuwahlen
an. Zur neuen 1. Vorsitzenden wurde
einstimmig Sarah Goldberg ernannt.
Um die Person hinter dem Namen
kennen zu lernen, habe ich mich mit
ihr getroffen und nachgefragt.
S. Bittner: Erst einmal herzlichen
Glückwunsch zum neuen Amt!
S. Goldberg: Danke. Ich freue mich
schon sehr auf die neuen Aufgaben,
die mit dem Amt verbunden sind.
S. Bittner: Ich höre, du kommst nicht
ursprünglich aus Bayern. Wo kommst
du denn her?
S. Goldberg: Gut gehört! Ich kam 2006
aus dem hohen Norden nach München,
um in der „Weltstadt mit Herz“ Hauptschullehramt mit den Fächern Deutsch,
Mathe, Biologie und Sport zu studieren.
S. Bittner: Und wie ging es für dich
dann weiter?
24
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
S. Goldberg: Nach meinem Studium
beendete ich im Schuljahr 2013/14
erfolgreich die Lehramtsanwärterschaft
in München-Allach. Glücklicherweise
konnte ich dort meine Klasse ein
weiteres Jahr begleiten und bin nun, im
Schuljahr 2015/2016 abermals in einer
5. Klasse als Klassenleitung eingesetzt.
S. Bittner: Hast du denn nie mit dem
Gedanken gespielt, wieder in den
Norden zurück zu kehren?
S. Goldberg: Ich freue mich jedes Mal,
wenn ich in meinen Ferien auf dem
Deich stehe und die Salzluft schmecke,
denn der Norden ist und bleibt meine
Heimat. München ist aber mein Zuhause und ich kann mir nicht vorstellen,
dass sich das in Zukunft ändern wird.
S. Bittner: Nun bist du 1. Vorsitzende.
Warst du davor auch schon bei der
ABJ München?
S. Goldberg: Ja. Ich bin seit 2013
aktives Mitglied der ABJ München
und in den letzten beiden Jahren
auch 2. Vorsitzende gewesen.
S. Bittner: Was hat dich damals
dazu bewogen, dich aktiv bei der
ABJ München zu engagieren?
S. Goldberg: Mir lag schon immer
besonders die Kooperation zwischen
allen Schularten, eine Vernetzung
der JunglehrerInnen und die enge
Zusammenarbeit mit den Seminarrektoren am Herzen, um gemeinsam
Schule zu entwickeln und als Lebensund Lernraum weiter zu gestalten.
Dies sind auch die Schwerpunkte
meiner Arbeit als 1. Vorsitzende.
Um diese Ziele verwirklichen zu
können, braucht man jedoch ein
Team an seiner Seite. Das glaube
ich in der ABJ München bzw.
auch im MLLV gefunden zu haben.
Vielen Dank, Sarah, dass du
dir die Zeit genommen hast!
ABJ / Buchtipp
Buchtipp
Wegbegleiter und Mutmacher:
ABJ-Termine 2015 / 2016
12. November
Informationsveranstaltungen
„Vorbereitung auf die schriftliche
Hausarbeit“ – Frau Mang und
„Vorbereitung auf die Lehrproben“
– Frau Lechner (17.00 Uhr)
23. November
Workshop „Arbeitsplatzorganisation
und Zeitmanagement“
Frau Waszak (17.30 Uhr)
7. Januar
2. Offene Sitzung für Interessierte
an der ABJ (18.00 Uhr)
18. Februar
Informationsveranstaltung
„Projektprüfung: nichts Neues,
oder doch?“ – Katharina Kühn
und Isabelle Richter (18.00 Uhr)
3. März
Informationsveranstaltung
„Vorbereitung auf das Kolloquium
und die mündlichen Prüfungen“ –
Frau Korschofsky und Frau Haug
(17.00 Uhr)
7. April
3. Offene Sitzung für Interessierte
an der ABJ (18.00 Uhr)
!
Ein lesenswertes Buch
Wie entkommen wir einem Leben
im ständigen Reiz-Reaktions-Modus? Arbeit und Ehrenamt waren
für mich Freude und Erfüllung. Mit
dem Blaulicht im Kopf funktionierte die Reiz-Sofort-Reaktion. Ich
habe mich selber oft vergessen
und Dank der „Selbststeuerung“
von Prof. Bauer wieder neu entdeckt, Entscheidungen getroffen
und lerne nun ein selbstbestimmtes Leben zu leben. Schon Kinder
müssen im Rahmen der Erziehung
zur Selbstkontrolle angehalten
werden, also lernen zu warten,
zu teilen und ihre Impulse zu
kontrollieren.
Mit Blaulicht im Kopf, in einer
virtuellen Welt, wachsen unsere
Kinder auf. Prof. Bauer erklärt
anschaulich, warum Kinder Momente des Nichtstuns und Zeiten
der Muße erleben müssen; warum
Kinder über eine funktionierende
Selbstkontrolle verfügen sollten.
Da der freie Wille nicht zuletzt auch
eine Sache der Erziehung ist,
gehört diese Lektüre in jeden
Bücherschrank von Eltern, Erzieherinnen, Lehramtsstudenten, Lehrkräften und Hochschuldozenten.
Doch geht das Thema auch uns
Erwachsene an, die wir uns mit
unserer eigenen Selbstfürsorge
oft so schwertun. Und schließlich
macht das Buch auch Menschen,
die sich mit einer Krankheit auseinandersetzen müssen, Mut und
erböffnet wichtige Perspektiven.
Der Autor zeigt gut lesbar die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen für gelingende Selbststeuerung auf, für wache Präsenz im
Hier und Jetzt, für ein Abwerfen von
Verpflichtungsballast, für ein Leben
zur Bewältigung der Risikofaktoren
wie Stress, Armut und Krankheit.
Prof. Joachim Bauer ist es wieder
einmal gelungen, einen Wegbegleiter und Mutmacher zu schreiben,
dessen Inhalte er, wie gewohnt,
fundiert aufzeigt, auf eine leicht
verständliche, motivierende Sprache
herunterbricht und so jeden Leser
mitnimmt.
Waltraud Lučić
Der 1951 geborene Joachim Bauer
ist seit vielen Jahren in der molekularund neurobiologischen Spitzenfor-
21. April
„Plan B: Wenn nicht Schule,
was dann...“ – Bettina Hottner
und Isabelle Richter (18.00 Uhr)
schung tätig, unter anderem am Mount
Sinai Medical Center in New York.
Der in Psychoneuroimmunologie und
Psychiatrie doppelt habilitierte Arzt und
Wissenschaftler fasziniert durch seine
7. Juli
4. Offene Sitzung für Interessierte
an der ABJ (18.00 Uhr)
populärwissenschaftlichen, gut verständlichen Buchveröffentlichungen.
Der vielfach ausgezeichnete Forscher
arbeitet heute als Universitätsprofessor
18. Juli
Gesprächsrunde „Klassenleitung“
– Sabrina Bittner und Sarah
Goldberg (18.00 Uhr)
in der Abteilung für Psychosomatische
Medizin am Uniklinikum Freiburg und
ist der wissenschaftliche Leiter des
BLLV-Gesundheitsinstituts.
Selbststeuerung: Die Wiederentdeckung des freien Willens.
Gebundene Ausgabe – 14.4.2015
von Joachim Bauer, ISBN: 978-389661-538-2, Blessing Verlag
Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
25
Pensionisten aktiv
Stadtführung in Schongau unter Dach
Stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einer
Stadtführung teil und es beginnt zu
regnen. Was geschieht? Jeder wühlt in
seinem Rucksack nach dem Regenschirm! Nicht so unsere fünfzehn Pensionisten in Schongau: Sie standen und
spazierten im Trockenen in einem überdachten Wehrgang der Stadtmauer und
lauschten den kundigen Ausführungen
der Stadtführerin zur Stadtgeschichte.
Dann führte am 8. Juli der weitere Spaziergang durch die Schongauer Altstadt
vom Wehrgang mit Blick auf die Erasmuskirche mit ihrem kostbaren Rokokoaltar zum Ballenhaus, einer Art Schranne
für die mittelalterlichen Kaufleute, dann
zum ehemaligen Schloss und zur Stadtpfarrkirche. Auch der Aufstieg zum
Hexenturm lohnte sich für die spannenden Geschichten aus der Zeit der Hexenverfolgung. Nach dem Mittagessen
konnten wir dann das Innere der ehemaligen Erasmuskirche, die seinerzeit
Rompilgern
als Herberge diente, besichtigen. Diese
Kirche bildet heute den Kern des modernen und didaktisch eindrucksvollen
Stadtmuseums und spannt einen weiten
Bogen von der Steinzeit über die römischen Funde ins Mittelalter bis in die
Neuzeit. Die Rückreise nach der obligatorischen Cafe-Einkehr verlief trotz
einmaligem Umsteigen gemütlich und
der Dank aller an unsere Organisatorin
Christa Bopp für die Vorbereitung dieses
ereignisreichen Tages war ihr sicher.
Juli Stammtisch
Fast 30 Pensionisten besuchten den Juli-Stammtisch.
Kurz entschlossen wurden zwei Tische angebaut
(Platz haben wir ja in unserem Glas-Pavillon genug!),
so dass unser Sozialreferent Dieter Denninger dort
auch aktuelle Einzelberatung leisten konnte.
Computerkurs 2015
Wir wollen im November an zwei Nachmittagen
(jeweils Mittwoch) einen weiteren Computerkurs zum
Thema „Digitale Fotografie und digitale Bildbearbeitung“ durchführen, da bereits einige Anmeldungen
vorliegen; 5 Plätze wären noch frei.
Anmeldungen und Rückfragen: Termine und Ort
erfahren Sie direkt bei Herrn Körner Tel. 314 89 29
Für alle Veranstaltungen (bis auf die Computerkurse
oder bei einer Führung mit Platzbeschränkung) ist keine besondere Anmeldung nötig. Da die Termine sich
manchmal mit dem Erscheinen der MLZ überschneiden, sehen Sie bitte auch auf unsere MLLV-Homepage:
bllv.de > bllv regional > München > Termine
Tel.-Kontakte: Volker Körner 314 89 29, Christa Bopp
56 46 59, Wolfgang Henninger 811 33 60, Udo Zieroff
361 96 443, Jildico Luczfalvy-Jansco 0172 - 81 59 912
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Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
Die nächsten Unternehmungen auf einen Blick:
Stammtische 29.10., 25.11., 27.1.
Wie gewohnt jeweils am letzten Mittwoch im Monat,
nun aber neu im Hansahaus, Briennerstr. 39, U-Bahn U2,
Haltestelle Königplatz, Aufgang Briennerstraße.
Ab 18 Uhr bis ca. 20 Uhr; Restaurant Hansa Garten
Pensionistenversammlung
Dienstag, 10. November 2015, 15 – 17 Uhr
mit Sozialreferent Dieter Denninger im BLLV-Haus, Bavariaring 37.
• Neues aus Beihilfe und Versicherungswesen
• Aus der Arbeit des Sozialreferates
• Allgemeines, Informationsmaterial, Probleme
• Erfahrungsaustausch
Adventlicher Ausflug am 2. Dezember
!
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Münchner Lehrerzeitung Oktober / 2015
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