Neue Väter - Chancen für Frauen in Führungspositionen? Talk aus dem efF Volker Baisch Väter gGmbH © Väter gGmbH Vereinbarkeit ist ein Thema, dass sich am Besten partnerschaftlich gut lösen lässt und vor allem, wenn die Väter in das Diversity/ Personalkonzept als Zielgruppe mit ein bezogen werden und die Paare stärker in Fokus genommen werden! Besonders die junge Generation der Eltern möchte partnerschaftlicher leben... Basis = 3200 Frauen und Männer im Alter 18-24 Jahre – Quelle: Sinus Sociovision, Gleichstellungsstudie 2007 Männer Frauen Traditionelles Familienmodell Eine Familie (mit oder ohne Kinder), in der der Mann arbeitet und das Geld verdient, während sich die Frau um den Haushalt (und die Kinder) kümmert und selbst kein Geld verdient 6% 8% Dazuverdienermodell Eine Familie (mit oder ohne Kinder), in der der Mann arbeitet und das Geld verdient, während sich die Frau um den Haushalt (und die Kinder) kümmert und etwas dazuverdient 24 % 26 % 0% Eine Familie (mit oder ohne Kinder), in der die Frau arbeitet und das Geld verdient, während sich der Mann um den Haushalt (und die Kinder) kümmert und selbst kein Geld verdient 0% 1% Eine Familie (mit oder ohne Kinder), in der die Frau arbeitet und das Geld verdient, während sich der Mann um den Haushalt (und die Kinder) kümmert und etwas dazu verdient 0% Gleichgestelltes Familienmodell Eine Familie (mit oder ohne Kinder), in der Mann und Frau (etwa gleichviel) arbeiten und sich beide (etwa gleichviel) um den Haushalt (und die Kinder) kümmern Eine Partnerschaft, in der Mann und Frau beide ihren Beruf über alles 7% 43 % 52 % 6% andere stellen © Sinus Sociovision 5% 16 % Ein Leben als Single 60% 40% 20% 0% Quelle: Sinus Sociovision Gleichstellungsstudie 2007, 3.200 Männer und Frauen im Alter von 18-24 Jahre 0% 20% 40% 60% ...und gerade die jungen Mütter waren unter Druck und wünschten sich mehr Unterstützung von ihren Partnern „DIE JUNGEN FRAUEN STEHEN GEWALTIG UNTER DRUCK“ Noch nie waren Frauen zwischen 25 und 35 so zerrissen: Sie wollen Karriere machen und Geld verdienen. Aber sie wünschen sich auch Kinder und einen Mann, der sie unterstützt. Und sie fühlen sich allein gelassen Prof. Jutta Allmendinger, die Leiterin der Studie, über eine Generation in der Zwickmühle Quelle: Brigitte Studie-Frauen auf dem Sprung – Update 2013 .... sie scheitern aber auch oft an ihren eigenen hohen Ansprüchen und gesellschaftlichen Normen... „Frage: Wodurch fühlen sich die jungen Elternpaare am meisten unter Druck gesetzt?“ Quelle: Marie Luise Lewicki; Claudia Greiner-Zwarg: Eltern-Forsa-Studie: Ansprüche ans Elternsein, Hamburg 2015 Auch Väter haben heute den Anspruch von Beginn an eine intensive Bindung zu dem Kind zu pflegen... ...und, dass sie auch den Alltag unter der Woche ihrer Kinder und der Familie aktiv miterleben wollen. Aber Vaterschaft bedeutet nach wie vor für fast alle Väter, dass sie sich in der Verantwortung sehen für das Familieneinkommen zu sorgen... Aber Väter finden es heute sehr wichtig, dass auch Sie entlastet werden und ihre Partnerin zum Familieneinkommen beitragen Quelle: Brigitte Studie-Frauen auf dem Sprung – Update 2013 Die junge Vätergeneration sucht deshalb eher Vereinbarkeitsstrategien, die nicht auffallen und vor allem ihren beruflichen Status nicht gefährden... Quelle: Trendstudie Väter gGmbH Auch Väter stehen heute unter Druck, denn jeder zweite Vater hat das Gefühl, er verbringt zu wenig Zeit mit seinen Kindern Elternzeit wird noch nicht partnerschaftlich aufgeteilt, was immer noch zu einer eher klassischen Aufteilung von Familie und Beruf führt. Viele junge Eltern wollen es heute anders machen und haben den Anspruch an sich selbst: „Karriere nicht um jeden Preis“ zu machen. Es fehlen aber auch die Vorbilder... „Karriere ist ... wenn die Beziehung hält“ Und auch wenn die jungen Elternpaare heute mehr Zeit in ihre Partnerschaft investieren und mehr aushandeln als ihre eigenen Eltern, tappen viele noch in die alten Muster.... Abnahme der Kommunikation Erstes Kind 23,0 Zweites Kind Männer Frauen 22,0 21,0 20,0 19,0 18,0 17,0 Schw. 4 Monate Quelle: LBS-Familien-Studie, 1998 18 Monate 34 Monate 50 Monate Schw. 4 Monate 18 Monate 34 Monate 50 Monate ...fehlt es ihnen gerade vor allen an Zeit und Muße für die Partnerschaft, was oft zu Missverständnissen und Streit führt Zunahme von Streit Erstes Kind 6,8 Zweites Kind 6,4 Männer Frauen 6,0 5,6 5,2 4,8 4,4 4,0 3,6 3,2 Schw. 4 Monate Quelle: LBS-Familien-Studie, 1998 18 Monate 34 Monate 50 Monate Schw. 4 Monate 18 Monate 34 Monate 50 Monate Die Unzufriedenheit innerhalb der Partnerschaft läßt sich besonders durch gegenseitige Wertschätzung (z.B. durch gegenseitiges Verstehen) kompensieren Steigerung der Zufriedenheit Keine Veränderung Hohe Würdigung durch Partner Mittlere Würdigung durch Partner Geringe Würdigung durch Partner Rückgang der Zufriedenheit Abnahme der Belastung Keine Veränderung Zunahme der Belastung Quelle: LBS-Familien-Studie „Übergang zur Elternschaft“ Report 2/97. Aufgaben- und Rollenverteilung zwischen Frau und Mann. ...und in dem man die Verantwortungsbereiche von Beginn an aufteilt, im Gespräch bleibt und vor allem sich gegenseitig viel aus seiner eigenen Geschichte erzählt – das macht Partnerschaften stabil und langlebig, braucht aber Zeit... © Väter gGmbH Mit dem Elterngeld Plus Gesetz werden viele neue Elternzeitmodelle möglich sein, aber auch intensive Aushandlungsprozesse benötigt ...genau! Und wir Wenn wir beide Teilzeit arbeiten lässt sich die Einkommenseinbuße gut verkraften ... toll... ich kann die Entwicklung unseres Kindes miterleben So kann ich Dich auch zu Hause besser unterstützen können für einen längeren Zeitraum Elterngeld Plus erhalten ... toll ... schon nach 6 Monaten in Teilzeit in den Job zurück Hm. Da sind nun also eine ganze Reihe von Varianten möglich Dafür braucht es Workshops für Väter und Mütter und Doppelkarrierepaare, um sich mit den eigenen Ansprüchen, der eigenen Balance und den Aushandlungsprozessen aus einander zu setzen – hier sind die Arbeitgeber gefragt! Literaturtipp Beruf und Familie partnerschaftlich anpacken. Eine Werkmappe für Paare von Rahel Fritz Osswald, Thomas Huber-Winter – Hrsg. Pro Familia Schweiz, Bern 2001 ISBN 3-907621-02-6 (im Pro Familia Sekretariat bestellbar) Der Handlungsbedarf ist den Personaler_innen in den Unternehmen bewusst, an der Umsetzung müsste noch gearbeitet werden • 95% sind sich einig, dass flexible Arbeitszeitmodelle attraktiv für qualifizierte, männliche Fachkräfte sind • 63% möchten in Zukunft Vätern vermehrt, individuelle , flexible und mobile Arbeitsmodelle anbieten • 88% sehen positive Auswirkungen auf die Produktivität der Väter 94 Zugemessene Bedeutung (Antworten „sehr wichtig“ 62 & „wichtig“ [%]) 93 58 91 85 55 53 Tatsächliche Umsetzung (Antworten „ja, voll“ & „eher ja“ [%]) Gleiche Unterstützung für Väter 86 41 Vollzeitnahe Familienarbeit szeitmodelle für beide Eltern Fam. bew. Arbeitsmodelle Teil der Personalentwicklung Förderung Vorbildfunktion männl. Führungskräft e Sprache und Kommunikationskanäle auch für Väter Quelle: Einschätzung von Personalverantwortlichen zur Väterorientierung in deutschen Unternehmen. Befragung von über 1.700 Personalverantwortlichen zu strategischen Bedeutung von Entwicklungstrends der Väterförderung Besonders Väter brauchen Vorbilder, um sich von den vorgelebten Karrierepfaden der eigenen Vätern ab zu setzen • 93% aller Väter wollen Ihre Rolle anders als ihr eigener Vater leben • 67 % der Väter geben an, kein persönliches Vorbild für die eigene Vaterrolle zu haben. (Forsa Studie 2012) Ermutigung von „Leuchtturm-Vorgesetzten“ mit ganzheitlichem Führungsverständnis Auch junge männliche Führungskräfte wollen mehr Familie • 2/3 der Manager haben auch eine berufstätige Partnerin, 88% der Managerinnen haben einen berufstätigen Partner • 90 Prozent der deutschen Jungmanager ziehen im Zweifel eine intakte Familie der Karriere vor • Über die Hälfte der Jungmanager würde sogar auf Einkommen verzichten, um mehr Zeit für die Familie zu haben...aber • Väter konkurrieren oft mit Männern ohne Kinder, die inzwischen 40% ausmachen (Meinungsforschungsinstitut Psephos hat gut 350 Top- Führungskräfte im Alter bis zu 40 Jahren zu ihren Einstellungen zu Wirtschaft, Politik und zu ihren persönlichen Werten befragt) ...und genau die Tatsache, dass Führungskräfte ihre Vereinbarkeit nicht so leben können wie sie wollen, haben Sie oft weniger Verständnis für die Erwartungen ihrer Mitarbeiter... Ansprechpartner für Anliegen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Vorgesetzter: 72% HR vor Ort: 46 % Nur 29 % der Führungskräfte bei Airbus halten Work-Life-Themen für eine Priorität in der Führungskräfteentwicklung Die Unternehmen hatten ihre Führungskräfte nur zu 17% über die Neuerungen zum Elterngeld informiert! Quelle: Studie Airbus 2008, über 1.000 Ingenieure befragt 24 Klare Vertretungsregelungen im Team – gerade für Elternzeitväter, aber auch für andere Auszeiten Springer- und Assistenzkonzepte einführen Es braucht eine klare und einfache Kommunikation und Bilder, die den Nutzen von familienbewußter Personalarbeit im Fokus haben, so dass beide - Mütter und Väter davon profitieren Fazit: Denn eine Frau in Führung braucht einen partnerschaftsorientierten Mann. Vielarbeitende Väter waren in der Vergangenheit oft das Problem, heute könnten die jungen Väter (in Führung) die Lösung sein. KONTAKT Väter gGmbH Volker Baisch (Geschäftsführer) Ruhrstraße 19 22761 Hamburg Tel. (0 40) 88 16 89 24 Fax (0 40) 88 16 89 23 Mail [email protected] Web www.vaeter-ggmbh.de väternetzwerk.de
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