Gebete

Gebete
1)
Herr Jesus Christus,
durchflute unsere Herzen mit deinem Geist und Leben.
Durchdringe unser ganzes Sein und nimm es in Besitz,
so vollständig, dass unser Leben einzig ein Ausstrahlen deines Lebens sei
Leuchte durch uns hindurch und wohne so in uns,
dass jeder, dem wir begegnen,
deine Gegenwart in unseren herzen erspürt.
Bleibe bei uns, dann werden wir zu leuchten beginnen,
wie du leuchtest; das Licht wird ganz aus dir stammen.
Lass uns dich so preisen, wie es dir am liebsten ist,
indem wir verkünden durch unser Beispiel,
durch die aufleuchtende Fülle der Liebe zu dir,
die du in uns entzündest.
(John Henry Newman)
2)
Herr meiner Stunden und meiner Jahre,
du hast mir viel Zeit gegeben.
Sie liegt hinter mir,
und sie liegt vor mir.
Sie war mein und wird mein,
und ich habe sie von dir.
Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr
und für jeden Morgen, den ich sehe.
Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.
Ich bitten dich aber um viel Gelassenheit,
jede Stunde zu füllen.
Ich bitte dich, dass ich ein wenig dieser Zeit
freihalten darf von Befehl und Pflicht,
ein wenig für Stille,
ein wenig für das Spiel,
ein wenig für die Menschen am Rande meines Lebens,
die einen Tröster brauchen.
Ich bitte dich um Sorgfalt,
dass ich meine Zeit nicht töte,
nicht vertreibe, nicht verderbe.
Jede Stunde ist ein Streifen Land.
Ich möchte ihn aufreißen mit dem Pflug,
ich möchte Liebe hinein werfen,
Gedanken und Gespräche,
damit Frucht wächst.
Segne du meinen Tag.
(Jörg Zink)
3)
Ich mache mich auf,
auf den Weg meines Lebens,
auf mit eigenen Schritten,
auf in meine Zukunft.
Ich mache mich auf,
hin zu neuen Ufern,
hin zu meinem Glück,
hin zu meinem Leben.
Ich mache mich auf,
auf den Weg zu dir,
hinein in dein Leben,
in deine Welt.
Ich mache mich auf,
auf den Weg zu mir,
hinein in mein Leben,
in meine Welt.
Ich mache mich auf,
hin zu dir Gott,
ich mache mich auf,
nimm du mich an.
Gott,
das Leben ist manchmal
ganz schön schwierig.
Manchmal weiß ich nicht,
wie es weitergehen soll.
Hilf mir, und steh mir zur Seite,
dass ich mich immer wieder
aufmache zu dir
und zu mir.
(N.N.)
4)
Ich glaube an dich, Gott der Berührungen,
der du durch deinen Sohn
Berührungen zu uns Menschen suchst.
Dein Berühren ist ein
„Schreiben im Sand“
dein Berühren ist ein
„Ich sage dir, steh auf!“
Ich glaube an dich, Gott der Berührungen,
der du mit dem Heiligen Geist in mir
und meinem Nächsten wohnen möchtest.
So erfahre ich deine Gestalt
auf unterschiedliche Weise.
Meine Verschlossenheit
wird zur Unnahbarkeit für dich,
und ein geschenktes Lachen
erleichtert mir die Kontaktaufnahme.
Berührung in Freiheit und Vertrautheit.
Ich glaube an dich, Gott der Berührungen,
der du zu jeder Zeit
und an verschiedenen Orten
berühren möchtest.
Ich will deine Berührung erwidern,
doch mein Greifen ist kein Begreifen.
(Gregor Freitag)
5)
Ja, vielleicht Gott …
… bist du meine Zeit zum Atmen:
der Reiz der Freiheit, den ich aufsauge;
bist wie eine Landkarte in fremden Landen.
Ja, vielleicht Gott …
… bist du meine Zeit zum Leben:
das Buch, in das ich tausend Briefe schreiben will;
bist der Sesam-öffne-dich meines Inneren.
Ja, vielleicht, Gott …
…. bist du meine Zeit der Freude:
das Öl im Getriebe meines Gehirns;
bist die Wärme, die meinen Geistberührt.
Ja, vielleicht, Gott …
… bist du meine Zeit der Ruhe:
der Sanitäter, der mich aus den Trümmern
meines Ehrgeizes birgt;
bist wie der Schein der Sonne durch das Blätterdach.
Ja, vielleicht, Gott …
… nein, ganz sicher:
steht meine Zeit in deinen Händen.
(Sebastian Grund, 27)
6)
Gott, mein Herr und mein Freund
immer schon
ziehst du mich in deinen Bann
mal so und mal so
immer schon warst du da
hast mich umsorgt
mich mit Leben, Heimat und Begabung beschenkt
immer schon hörte ich auf deinen Ruf
mal mehr mal weniger
es klang nach Menschlichkeit und Mut
nach Treue und Aufrichtigkeit
wohin werde ich mich noch von dir locken lassen
wie werde ich mein Leben füllen
besser: wie wirst du es mir füllen
und was lässt du mich noch in mir entdecken
fallen lassen möchte ich mich in dich
getragen und gefordert
getröstet und ermutigt
von dir. (N.N.)